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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Mischung aus Faserstoff, insbesondere Asbest, und
Zement zur Erzeugung von Faserzement, insbesondere Asbestzement, bei dem Faserstoff, insbesondere Asbest bzw. Asbesterz, und Zement gemeinsam vermahlen werden.
Es ist allgemein bekannt, Körper ausFaserzement durchVerformen einer breiigen bzw. wässerigen Mischung 5 aus Fasern und Zement herzustellen und die so gebildeten Rohlinge zu trocknen. Eine einwandfreie Formgebung im Dauerbetrieb setzt dabei voraus, dass allzeit eine gleichmässige Mischung von Fasern und Zement vorliegt.
Diese Mischung aus Fasern und Zement wurde bisher zumeist durch Vermengen von aufbereiteten Fasern und handelsüblichem, feingemahlenem Zement hergestellt. Der handelsübliche Zement ist jedoch in erster
Linie für dieWeiterverarbeitung zuBeton bestimmt und ist demgemäss sehr fein vermahlen und hat einen hohen Gehalt an Gips als Abbinderegler.
Diese Eigenschaften des handelsüblichen Zements sind für die Herstellung von Körpern aus Faserzement nachteilig, denn der zu fein gemahlene Zement verstopft die Filze der Rundsiebmaschinen, die im allgemei- nen bei der Herstellung von Produkten aus Faserzement verwendet werden, und der hohe Gehalt an Gips führt zu störenden Gipsablagerungen im Zylinder und in den Rohrleitungen der Rundsiebmaschine. Der hohe Gehalt an Gips erhöht ausserdem die Tendenz zu hässlichen Sulfatausblühungen am fertigen Produkt.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, die Vermischung der Faserstoffe mit dem Zement dadurch zu verbes- sern, indem die Faserstoffe mit dem bereits in feingemahlenem Zustand vorliegenden Zement trocken vermah- len werden. Hiedurch wird zwar eine gleichmässige, feine Verteilung der Faserstoffteilchen im Zement erreicht,
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Zement, so dass diese Mischung bei der Faserzementherstellung zu häufigen Verstopfungen der Rundsiebmaschi- ne führt (deutsche Patentschrift Nr. 206 888).
Beim Vermengen von aufbereiteten Fasern und fein gemahlenem Zement bilden sich überdieshäufig lok- kere Faseranhäufungen, die sich während des Mischvorganges nicht entwirren und nur an ihrer Aussenseite mit
Zement in Berührung kommen. Die Folge solcher Faseranhäufungen, die noch am fertigen Gegenstand durch ein anderes Faserbild bzw. eine andere Farbtönung kenntlich sein können, ist eine Verminderung der mechani- schen Festigkeit der fertigen Erzeugnisse, die durch erhöhten Fasereintrag ausgeglichen werden muss.
Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden, und ein Verfahren zum Herstellen von Faser- zement zu schaffen, bei dem die gewünschte Mahlfeinheit der Mischung aus Faserstoff und Zementsowieder
Gehalt an Abbinderegler eingestellt und auf die Erfordernisse der Faserzementherstellung abgestimmt. werden können.
Dies wird gemäss der Erfindung dadurch erreicht, dass die das Zementbindemittel ergebenden Komponen- ten Roh-Klinker und Abbinderegler voneinander getrennt der gemeinsamen Vermahlung mit Asbest bzw. Asbesterz sowie gegebenenfalls mit zusätzlichen körnigen Zuschlagstoffen zugeführt werden.
Unter Roh-Klinker wird dabei das aus dem Drehrohrofen bzw. Schachtofen kommende, ungemahlene Produkt verstanden.
Bei dem erfindungsgemässen Verfahren können die Mahlfeinheit und die Zusammensetzung der Mischung, insbesondere der Gehalt an Abbinderegler, optimal auf die Erfordernisse für die Herstellung von Körpern aus Faserzement abgestimmt werden. Der Roh-Klinker kann hiebei zu wesentlich gröberen Teilchen vermahlen werden, als dies üblicherweise bei der Zementherstellung vorgesehen ist, so dass Verstopfungen der Filze der Rundsiebmaschine vermieden werden.
Durch das gemeinsame Vermahlen der unaufgeschlossen angelieferten Fasern und des Roh-Klinkers wird ausserdem eine innige Vermischung der Teilchen erzielt. Die innige Mischung wird noch durch die gute Haftung der einzelnen Fasem an den frischen Bruchstellen des Roh-Klinkers unterstützt. Die homogene Mischung gewährleistet eine hohe mechanische Festigkeit des Endproduktes. Die verbesserte, allseitige Umhüllung der Fasern mit Zement führt dazu, dass die verstärkenden Eigenschaften der Fasern restlos zum Tragen kommen.
Schliesslich wird zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens nur eine einzige Vorrichtung, die beispielsweise eine Kugelmühle sein kann, benötigt, wogegen bei den bekannten Verfahren zumindest zwei Vorrichtungen, nämlich eine zum Aufbereiten der Fasern und eine zum Mischen von Fasem und Zement erforderlich sind. Bei der Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens wird somit auch mit einem geringeren Energieaufwand als bei den bekannten Verfahren das Auslangen gefunden.
In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die gemeinsame Vermahlung unter Zugabe von Wasser erfolgt. Bei diesemMahlvorgang dient dasWasser der Verringerung der Mahlenergie und bewirkt bei kontinuierlichem Ablauf das Austragen der schon genügend feinen Teilchen aus der Mahleinrichtung. Die Nassvermahlung von Zementklinker begünstigt überdies die Festigkeitseigenschaften des Erzeugnisses.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, dass als Abbinderegler - wie bekannt- Phosphate oder Melasse und als Zuschlagstoffe Quarzsand und/oder Schlacke verwendet werden.
Weiters ist es zweckmässig, wenn ein Asbesterz verwendet wird, das 10 bis 100%, vorzugsweise SOlo, Asbestfasern enthält.
Nachfolgend sind Beispiele von Mischungen angegeben, die nach dem erfindungsgemässen Verfahren gemeinsam vermahlen werden.
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<tb>
<tb>
Beispiel <SEP> 1 <SEP> : <SEP> 280g <SEP> Asbest <SEP>
<tb> 2100 <SEP> g <SEP> Klinker
<tb> 7500 <SEP> g <SEP> Wasser <SEP>
<tb> 9880 <SEP> g <SEP>
<tb> Beispiel <SEP> 2 <SEP> : <SEP> 280g <SEP> Asbest <SEP>
<tb> 1900 <SEP> g <SEP> Klinker
<tb> 7500 <SEP> g <SEP> Wasser
<tb> 200 <SEP> g <SEP> Schlacke <SEP>
<tb> 40 <SEP> g <SEP> Abbinderegler <SEP>
<tb> 50 <SEP> g <SEP> Entwässerungshilfsmittel <SEP>
<tb> 9970 <SEP> g <SEP>
<tb> Beispiel <SEP> 3 <SEP> : <SEP> 280 <SEP> Asbest <SEP>
<tb> 1100 <SEP> g <SEP> Klinker
<tb> 7500 <SEP> g <SEP> Wasser
<tb> 1000 <SEP> g <SEP> Quarzsand <SEP>
<tb> 50 <SEP> g <SEP> Entwässerungshilfsmittel <SEP>
<tb> 40 <SEP> g <SEP> Abbinderegler <SEP>
<tb> 9970 <SEP> g <SEP>
<tb> Beispiel <SEP> 4 <SEP> :
<SEP> 800 <SEP> gAsbesterz, <SEP> angereichert <SEP>
<tb> ungefähr <SEP> 30% <SEP> Fasergehalt)
<tb> 2100 <SEP> g <SEP> Klinker
<tb> 7500 <SEP> g <SEP> Wasser <SEP>
<tb> 40 <SEP> g <SEP> Abbinderegler <SEP>
<tb> 10440 <SEP> g
<tb>
Bei der gemeinsamen Vermahlung von Asbest und Roh-Klinker behalten die Fasern zum grössten Teil ihre ursprüngliche Länge, wogegen der Roh-Klinker auf die gewünschte Korngrösse zerkleinert wird. Dies ist insbesondere dadurch begründet, dass Asbest in Form von Fasersträngen vorliegt, die in Faserrichtung leicht spaltbar sind, wogegen die Klinkerteilchen unter Schlagwirkung in kleine Körner zerfallen, da sie keine derartige Struktur besitzen.
Die Mahlfeinheit wird zweckmässigerweiseso gewählt, dass bei Trockenvermahlung der Rückstand auf Sieb 0, 09, vorzugsweise zirka 151o und auf Sieb 0, 06 30% beträgt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Herstellen einer Mischung aus Faserstoff, insbesondere Asbest, und Zement zur Erzeu- gung von Faserzement, insbesondere Asbestzement, bei dem Faserstoff, insbesondere Asbest bzw. Asbesterz und Zement gemeinsamvermahlenwerden, dadurch gekennzeichnet, dass diedasZementbindemitteler- gebenden Komponenten Roh-Klinker und Abbinderegler voneinander getrennt der gemeinsamen Vermahlung mit Asbest bzw. Asbesterz sowie gegebenenfalls mit zusätzlichen körnigen Zuschlagstoffen zugeführt werden.