DE3820165C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Beatmungsgerät nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
Ein derartiges Beatmungsgerät ist mit halboffenem
Atemsystem ohne Rückatmung und mit halbgeschlossenem
oder geschlossenem Atemsystem mit Rückatmung
betreibbar.
Bei bekannten Beatmungsgeräten mit
Rückatmungsmöglichkeit (hierzu gehören u. a. die
halbgeschlossenen und geschlossenen Atemsysteme) wird
ein Teil des Exspirationsgases bzw. das gesamte
Exspirationsgas in das Atemsystem zurückgeführt und
bei den folgenden Beatmungshüben durch die
Atemgasfördereinheit dem Patienten wieder zugeführt,
nachdem es von dem ausgeatmeten CO2 gereinigt und
mit Frischgas und, bei Durchführung einer Narkose, mit
dem notwendigen Narkosemittel angereichert wurde. Ein
halboffenes Atemsystem erhält man beispielsweise, wenn
der Frischgasstrom größer oder gleich dem pro Minute
zugeführten Atemminutenvolumen eingestellt ist. In
diesem Fall erhält der Patient nur frisches Atemgas;
das verbrauchte Atemgas entweicht über das
Auslaßventil. Die Atemgasfördereinheit des
Beatmungsgerätes saugt in einem Beatmungshub das
Atemgas aus dem Exspirationszweig an und entleert es
in den Inspirationszweig. Dazu wird in der Regel die
Fördereinheit mit einem veränderbaren Volumen,
beispielsweise in Form eines Faltenbalges oder eines
in einem Zylinder bewegbaren Kolbens, ausgestattet.
Ein Beatmungsgerät der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 genannten Art ist in der DE-OS 34 34 908
beschrieben.
Weitere Beatmungsgeräte für Kleinkinder sind aus der
DE-A-25 52 148 und der US-A 44 57 304 bekannt, in
denen das für die Beatmung notwendige Atemgasvolumen
durch zeitliche Steuerung verschiedener Atemgaswege zur
Bildung der Inspirationsphase und Exspirationsphase
veränderbar ist.
Die Menge des für die Inspirationsphase notwendigen
Hubvolumens wird bei den bekannten Beatmungsgeräten
durch das Fördervolumen des Faltenbalges oder der
Kolbenzylindereinheit bestimmt. Typische Hubvolumina
liegen bei Erwachsenen zwischen 0,5 bis 1,5 L, im
Extremfall bis zu 2 L, bei Früh- und Neugeborenen
betragen diese jedoch höchstens einige
10 mL. Will man nun mit einem Beatmungsgerät, welches
für die Beatmung von Erwachsenen ausgelegt ist, auch
Kleinkinder oder Früh- bzw. Neugeborene beatmen, ist
deren volumenkonstante Beatmung wegen der schlechten
Dosiergenauigkeit bei geringen Hubvolumina wegen des
großen Erwachsenen-Fördervolumens der Fördereinheit
nur beschränkt möglich. Eine Volumenkonstanz während
der Beatmung von Kleinkindern ist aber wegen ihres
kleinen Lungenvolumens unabdingbar. Darüber hinaus
trägt das große Hubvolumen von bis zu etwa 2 L zu
einer solch hohen Geräte-Compliance bei, daß eine
volumenkonstante Dosierung der kleinen Hubvolumina in
Frage gestellt ist. Als störend wird außerdem der
große Platzbedarf des bekannten Beatmungsgerätes
empfunden, welcher bei der Beatmung von Kleinkindern
unnötigerweise auf große Hubvolumina abgestimmt ist.
Auch die Möglichkeit, zur Beatmung von Kleinkindern
und Frühgeborenen das Beatmungsgerät mit speziellen
Vorrichtungen zur Beatmung mit geringen Hubvolumina
auszustatten, beispielsweise durch entsprechend kleine
Faltenbälge oder kleiner dimensionierten
Kolbenzylindereinheiten, führen zu keiner
Verbesserung, da beim Auswechseln der Fördereinheiten
auch die entsprechenden Skalierungen verändert werden
müßten. Außerdem ist dieses Verfahren mit zusätzlichen
Kosten verbunden, da Kolbenzylindereinheiten oder
Faltenbälge unterschiedlicher Größe vorgehalten werden
müssen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
ein Beatmungsgerät der genannten Art so zu verbessern,
daß bei geringstem Platzbedarf sowohl kleine als auch
große Hubvolumina mittels ein und derselben
Fördereinheit durchführbar sind.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt bei einem
Beatmungsgerät der genannten Art durch die
kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1.
Besondere Ausführungsarten der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Mit der Erfindung wird erzielt, daß zur Durchführung
einer Inspiration die Fördereinheit mehrere
Inspirationsteilphasen ausführen kann, die sich
sukzessive zu einer Gesamtinspirationsphase aufbauen.
Das für die Inspiration notwendige Hubvolumen wird in
mehrere Teilvolumina aufgeteilt. Dadurch kann das
veränderbare Fördervolumen, beispielsweise ein
Faltenbalg, um ein
Vielfaches kleiner sein als das pro Atemzug
applizierte Hubvolumen. Dadurch ist es möglich, die
Dimensionierung der Fördereinheit soweit zu
reduzieren, daß zur Beatmung von Kleinkindern mit
einem Hubvolumen von beispielsweise 0,3 L nur eine
Füllung und Entleerung in den Inspirationszweig
ausreicht, daß aber dieselbe Fördereinheit zur
Beatmung von Erwachsenen drei Inspirationsteilphasen
ausübt, um das notwendige Hubvolumen von 0,9 L während
der Inspiration zu erzeugen. Bei einer
Kleinkinderbeatmung ist die geringe Geräte-Compliance
wegen des kleineren Fördervolumens von großem Vorteil,
so daß die Dosiergenauigkeit einer volumenkonstanten
Beatmung erhöht wird.
Um eine notwendige Flexibilität in der Höhe der
Hubvolumina zu besitzen, ist es günstig, die Anzahl
der Inspirationsteilphasen mit Hilfe der Steuereinheit
vorzugeben, wodurch auf einfache Weise
unterschiedliche Hubvolumina sogar während einer
laufenden Beatmung eingestellt werden können.
Die Beschaltung von Zufuhrventil und
Exspirationsventil stellt sicher, daß während der
Inspirationsteilphasen kein Atemgas aus dem
Ausatemzweig entweicht, oder in die
Atemgaszufuhrleitung zurückströmt.
Eine weitere Möglichkeit der Beschaltung von
Fördereinheit und dem Zufuhrventil sowie dem
Exspirationsventil erfolgt durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 3. Durch die Anordnung eines
Zufuhrrückschlagventils parallel zum Zufuhrventil wird
eine gesonderte Ansteuerung des Zufuhrventils während
der einzelnen Inspirationsteilphasen vermieden, da die
Füllung aus der Zufuhrleitung durch das sich öffnende
Zufuhrrückschlagventil erfolgt. Das Zufuhrventil wird
dann nur während der Exspiration geöffnet.
Es ist zweckmäßig, den Exspirationszweig mit einem
ansteuerbaren Auslaßventil zu versehen, welches nur
während der Exspirationsphase geöffnet ist. Bei großen
Mengen an Frischgas über die Zufuhrleitung und
geringen Atemhubvolumina kann der Überschuß während
der Exspiration an die Umgebung entweichen.
Weiterhin ist es vorteilhaft, an die Zufuhrleitung ein
Gasreservoir anzuschließen, welches zyklisch mit dem
gereinigten Ausatemgas gefüllt wird und aus dem die
Fördereinheit eine Teilmenge entnehmen kann, um sie in
den Inspirationszweig zu entleeren. Dies ist
insbesondere dann zweckmäßig, wenn eine geringe bzw.
gar keine Menge an frischem Atemgas über die
Zufuhrleitung in den Atemkreislauf gespeist wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der
schematischen Zeichnung dargestellt und im folgenden
näher erläutert.
Das in der einzigen Figur dargestellte Beatmungsgerät
besitzt ein Atemsystem (1), welches unterteilt ist in
einen Inspirationszweig (2) und einen
Exspirationszweig (3). Das Atemgas wird durch eine
symbolisch dargestellte Atemgasfördereinheit (4) mit
einem Faltenbalg als veränderbares Fördervolumen
in Umlauf gebracht. Die Umlaufrichtung im Atemsystem
(1) wird durch ein Inspirationsrückschlagventil (6)
und ein Exspirationsrückschlagventil (7) festgelegt.
Die Strömungsrichtung ist durch die Strömungspfeile
(8) angedeutet. In den Inspirationszweig (2) mündet
eine Atemgaszufuhrleitung (9) mit einem
Zufuhrrückschlagventil (10). Strömungsaufwärts zum
Zufuhrrückschlagventil (10) ist ein Gasreservoir (11)
in Form eines elastischen Ballones an die
Atemgaszufuhrleitung (9) angeschlossen. Weiterhin ist
im Inspirationszweig (2) zwischen der
Atemgasfördereinheit (4) und dem Anschluß der
Atemgaszufürleitung (9) ein CO2-Absorber (12)
eingeschaltet. Parallel zum Zufuhrrückschlagventil
(10) befindet sich ein steuerbares Zufuhrventil (13).
Der Inspirationszweig (2) und der Exspirationszweig
(3) versorgen einen nur mit einer symbolhaften Lunge
(14) dargestellten Patienten mit Atemgas.
Strömungsaufwärts zum Exspirationsrückschlagventil (7)
befindet sich ein ansteuerbares Exspirationsventil
(15) und strömungsabwärts zu ihm ein ebenfalls
ansteuerbares Auslaßventil (16), welches die
Verbindung zur Umgebung (20) herstellt. Eine
Steuereinheit (17) dient der Betätigung der
steuerbaren Ventile (13, 15, 16). Die notwendigen
Steuerbefehle sind über eine Eingabeeinheit (18) an
die Steuereinheit (17) übertragbar.
Zur Durchführung eines Inspirationshubes wird die
Atemgasfördereinheit (4) durch die Steuereinheit (17)
zunächst zu einem Ansaughub veranlaßt, durch welchen
der Faltenbalg (5) aus dem Exspirationszweig (3) und
der Atemgaszufuhrleitung (9) und/oder dem Gasreservoir (11)
die seinem Hubvolumen entsprechende Atemgasmenge
ansaugt. Das Zufuhrventil (13), das Exspirationsventil
(15) und das Auslaßventil (16) sind geschlossen.
Nachdem das Hubvolumen des Faltenbalges (5) gefüllt
ist, wird die Atemluftfördereinheit (4) durch die
Steuereinheit (17) umgeschaltet, so daß der Faltenbal g
(5) sein angesaugtes Hubvolumen über den
Inspirationszweig (2) in die Lunge (14) des Patienten
befördert. Je nach Einstellung der Eingabedaten an der
Eingabeeinheit (18) wird die Atemgasfördereinheit (4)
durch die Steuereinheit (17) zur Durchführung mehrerer
hintereinander folgender Pumphübe veranlaßt
(dargestellt durch den Hubpfeil (19)), die sich als
Inspirationsteilphasen zu einer vollständigen
Inspirationsphase zusammensetzen. Bei diesen
Teilphasen wird wieder Atemgas aus der
Atemgaszufuhrleitung (9) und dem Gasreservoir (11)
angesaugt und in den Inspirationszweig (2) gefördert.
Wenn die Inspiration beendet ist und das entsprechende
Volumen in die Lunge (14) des Patienten eingeströmt
ist, werden sämtliche Ventile (13, 15, 16), zunächst
aber das Exspirationsventil (15), geöffnet, so daß im
Atemsystem (1) ein Druckausgleich stattfindet, wodurch
sowohl der Faltenbalg (5) als auch das Gasreservoir
(11) teilweise mit Ausatemluft gefüllt werden und der
Überschuß über das Auslaßventil (16) an die Umgebung
(20) abgegeben wird. Nach Beendigung der Ausatemphase
beginnt die Durchführung der Inspirationsteilphasen
aufs neue, wobei jetzt je nach Bedarf eine andere
Anzahl von Teilphasen zu einer Inspirationsphase
zusammengesetzt werden können. Das während der
Exspirationsphase im Atemsystem (1) verbleibende
Ausatemgas wird während seines Transportes durch den
CO2-Absorber (12) von CO2 gereinigt. Der
verbrauchte Sauerstoff und, bei Durchführung einer
Narkose, das verbrauchte Narkosemittel werden
gemeinsam über die Atemgaszufuhrleitung (9) in das
Atemsystem (1) zugeführt.
In einer weiteren, nicht dargestellten Variante, ist
das Zufuhrrückschlagventil (10) weggelassen, wodurch
die einzige Verbindung zwischen Atemgaszuführleitung (9) und
Inspirationszweig (2) über das Zufuhrventil (13)
herstellbar ist. Bei dieser Ausführungsform muß
während des Füllvorgangs des Faltenbalgs (5) das
Zufuhrventil (13) geöffnet und während des
Entleerungsvorganges in den Inspirationszweig (2)
geschlossen sein. Die entsprechende Ansteuerung
erfolgt durch die Steuereinheit (17). Die übrigen
Ventile (15, 16) werden in derselben Weise angesteuert
wie vorher beschrieben.
Claims (5)
1. Beatmungsgerät mit einer ein über einen Faltenbalg veränderbares
Fördervolumen besitzenden Atemgasfördereinheit, einer die Atemgasfördereinheit
steuernden Steuereinheit,
einer Atemgaszufuhrleitung und mit einem
Atemsystem, enthaltend einen Inspirationszweig,
einen Exspirationszweig und in diese Zweige
eingebaute ansteuerbare Ventilelemente, dadurch
gekennzeichnet, daß
der Faltenbalg (5) so dimensioniert ist, daß er bei
der Beatmung von Erwachsenen mehrere Hübe ausführen muß,
um das notwendige Hubvolumen während der Inspiration
zu erzeugen, und daß
eine Eingabeeinheit (18) der Steuereinheit (17) die
Anzahl der Pumphübe des Faltenbalges (5) der Atemgasfördereinheit
(4) für eine Inspirationsphase
vorgibt.
2. Beatmungsgerät nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steuereinheit (17) sowohl
ein in der Zufuhrleitung (9) angeordnetes
Zufuhrventil (13) und das Exspirationsventil (15),
als auch die Atemgasfördereinheit (4) derart
ansteuert, daß zum Durchführen der Inspiratonsphase
die Fördereinheit (4) bei geschlossenem
Exspirationsventil (15) wiederholt aus der
Atemgaszufuhrleitung (9) eine Füllung entnimmt und diese
als Inspirationsteilphase in den Inspirationszweig
(2) entleert, wobei in der Füllphase das
Zufuhrventil (13) geöffnet und in der
Entleerungsphase geschlossen ist, und daß zum
Durchführen einer Exspiration das
Exspirationsventil (15) und das Zufuhrventil (13)
geöffnet sind.
3. Beatmungsgerät nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steuereinheit (17) sowohl
ein in der Atemgaszufuhrleitung (9) angeordnetes,
parallel zu einem Zufuhrrückschlagventil (10)
angeordnetes Zufuhrventil (13) und das
Exspirationsventil (15), als auch die
Atemgasfördereinheit (4) derart ansteuert, daß zum
Durchführen der Inspirationsphase die Fördereinheit
(4) bei geschlossenem Exspirationsventil (15) und
Zufuhrventil (13) wiederholt zumindest aus der
Zufuhrleitung (9) eine Füllung entnimmt und diese
als Inspirationsteilphase in den Inspirationszweig
(2) entleert, und daß zum Durchführen einer
Exspiration das Exspirationsventil (15) und das
Zufuhrventil (13) geöffnet sind.
4. Beatmungsgerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Exspirationszweig (3) ein
ansteuerbares Auslaßventil (16) besitzt, welches
nur während der Exspirationsphase zur Umgebung
(20) geöffnet ist.
5. Beatmungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß an die Zufuhrleitung
(9) ein Gasreservoir (11) angeschlossen ist, aus
dem die Füllung teilweise entnehmbar ud in
welches während der Exspirationsphase ein Teil des
Atemgases rückführbar ist.
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