DE3820059A1 - Verfahren zur Herauslösung von Zielen aus einem Radarsignal und Radar zur Durchführung dieses Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Herauslösung von Zielen aus einem Radarsignal und Radar zur Durchführung dieses VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herauslösung von
Zielen aus einem Radarsignal sowie ein Radar zur Durchfüh
rung dieses Verfahrens.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Herauslösen von Zielen
ist insbesondere auf eine neuartige Gruppenantenne anwend
bar, die nachfolgend beschrieben wird. Das erfindungsgemäße
Verfahren ist bei einer Antenne oder einem Antennensatz an
wendbar, die mehrere Antennengruppen enthalten, wovon eine
jede Nebenzipfel aufweisen kann, welche den Empfang stören
können. Die Nebenzipfel beruhen beispielsweise auf lücken
haft ausgebildeten Gruppenstrukturen. Das erfindungsgemäße
Verfahren ist auf alle Radarantennen anwendbar, die mehrere
Gruppenstrukturen enthalten, wovon eine jede Gruppen-Neben
zipfel aufweist, die in feste und/oder bekannte Richtungen
weisen, wobei die Weisungsrichtung der Gruppen-Zipfel für
die verschiedenen Gruppenstrukturen jeweils verschieden ist.
Die erfindungsgemäße Verarbeitung erfordert einen synchronen
und kohärenten Empfang durch alle Empfangselemente der ver
schiedenen Gruppenstrukturen.
Die nach der Erfindung vorgenommenen Verarbeitungen bestehen
darin, einen Vergleich der in den verschiedenen Gruppenstruk
turen empfangenen Signale durchzuführen. Auf diese Weise
wird es ermöglicht, statistisch zu bestimmen, ob ein Echo
einem wirklichen Ziel oder einem Nebenzipfel der Gruppen
struktur entspricht. Bei der gemäß der Erfindung ausgeführ
ten Herauslösung oder Extraktion wird zum Zeitpunkt des Auf
summierens der Energie aus mehreren Gruppenstrukturen keiner
lei Information verloren.
Hauptgegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Heraus
lösen von Zielen aus einem Radarsignal; dieses Verfahren ist
dadurch gekennzeichnet, daß es folgende Schritte aufweist:
- - das Radarsignal wird durch eine Mehrzahl von lückenhaft ausgebildeten Gruppenstrukturen empfangen, wobei jede Grup penstruktur Gruppen-Nebenzipfel mit festem Azimutwinkel aufweist;
- - Vergleichen der durch diese Gruppenstrukturen empfangenen Signale;
- - Treffen der Entscheidung, daß ein Signal oder mehrere Si gnale eliminiert werden, die von bestimmten Gruppenstruk turen empfangen werden und in anderen Gruppenstrukturen nicht vorhanden sind, wobei diese Signale als solche ange nommen werden, die Gruppen-Nebenzipfel entsprechen.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der folgenden Beschreibung mehrerer Ausführungsformen und
aus der Zeichnung, auf die Bezug genommen wird. In der Zeich
nung zeigen:
Fig. 1 ein Schema einer ersten Ausführungsform einer
Antenne zur Verwendung bei einem erfindungsgemä
ßen Radar;
Fig. 2 eine zweite Ausführungsform einer Antenne zur
Verwendung in einem erfindungsgemäßen Radar;
Fig. 3 ein Schema, welches eine erste Verteilung der
Nebenzipfel bei einer Gruppenantenne zeigt;
Fig. 4 ein Schema der entsprechenden Verteilung bei
einem zweiten Ausführungsbeispiel einer Gruppen
antenne;
Fig. 5 ein entsprechendes Schema für eine dritte Aus
führungsform einer Gruppenantenne;
Fig. 6 ein entsprechendes Schema für eine vierte Aus
führungsform einer Gruppenantenne;
Fig. 7 ein Schema einer ersten Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Radars;
Fig. 8 ein Schema einer zweiten Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Radars;
Fig. 9 ein Schema einer dritten Ausführungsform des er
findungsgemäßen Radars;
Fig. 10 ein Schema, welches das Funktionsprinzip der Er
findung veranschaulicht;
Fig. 11 ein Schema, welches eine erste Situation dar
stellt, die durch die erfindungsgemäße Vorrich
tung verarbeitet werden kann;
Fig. 12 ein Schema, welches eine zweite Situation veran
schaulicht, die durch die erfindungsgemäße Vor
richtung verarbeitet werden kann;
Fig. 13 ein Schema, welches eine dritte Situation veran
schaulicht, welche durch die erfindungsgemäße
Vorrichtung bearbeitet werden kann;
Fig. 14 ein Schema, welches eine vierte Situation veran
schaulicht, die durch die erfindungsgemäße Vor
richtung bearbeitet werden kann;
Fig. 15 ein Schema, das eine fünfte Situation veranschau
licht, welche durch die erfindungsgemäße Vorrich
tung bearbeitet werden kann;
Fig. 16 eine Kurve, welche ein erstes Beispiel der Emp
fangssignale zeigt;
Fig. 17 ein Schema, welches das Signal zeigt, das aus
dem in Fig. 16 gezeigten Signal herausgelöst
wurde;
Fig. 18 eine Kurve, die ein zweites Beispiel der Emp
fangssignale zeigt;
Fig. 19 ein Schema, welches das Signal zeigt, das aus
dem in Fig. 18 gezeigten Signal herausgelöst
wurde;
Fig. 20 eine Kurve, welche ein drittes Beispiel der Emp
fangssignale zeigt;
Fig. 21 ein Schema, welches das Signal zeigt, das aus
dem in Fig. 20 gezeigten Signal herausgelöst
wurde;
Fig. 22 eine Kurve, die ein viertes Beispiel der Emp
fangssignale zeigt;
Fig. 23 ein Schema, welches das Signal zeigt, das aus
dem in Fig. 22 gezeigten Signal herausgelöst
wurde;
Fig. 24 eine Kurve, die ein fünftes Beispiel der Emp
fangssignale zeigt; und
Fig. 25 ein Schema, welches das Signal zeigt, das aus
dem in Fig. 24 gezeigten Signal herausgelöst
wurde.
In den Fig. 1 bis 25 werden gleiche Bezugszeichen für einan
der entsprechende Elemente verwendet.
In Fig. 1 ist eine erste Ausführungsform einer Antenne ge
zeigt, die bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung verwendet
werden kann. Die in Fig. 1 gezeigte Antenne weist sechs li
nienförmige Gruppenstrukturen B, C, D, E, F, G auf, die in
einen Kreis A eingeschrieben sind. Jede Gruppenstruktur ist
aus elementaren Quellen 1 zusammengesetzt. Durch die Verwen
dung einer Menge von Gruppenstrukturen, die in einen Kreis
eingeschrieben sind, wird eine gute Isotropie der Antenne
erzielt, d. h. sie empfängt für ein äquivalentes Ziel im we
sentlichen dieselbe Energie für alle Seitenwinkel. Eine sol
che Antenne ist daher besonders gut für eine Überwachung über
einen Seitenwinkelbereich von 360° geeignet.
Eine elementare Quelle 1 kann auch nur zu einer einzigen
Gruppenstruktur gehören.
Vorzugsweise ist die Anzahl von elementaren Quellen 1 jeder
Gruppenstruktur ein Exponentialwert der Zahl 2, beispiels
weise gleich 4, 8, 16, 32, 64, 128 oder 156. In einem sol
chen Falle kann zur Bildung der Bündel eine Berechnung der
schnellen Fouriertransformation (FFT) angewendet werden.
In vorteilhafter Weise ist in jeder Gruppenstruktur der Tei
lungsschritt zwischen den Quellen 1 konstant. Es ist hinge
gen keineswegs erforderlich, daß der Teilungsschritt bei den
verschiedenen Gruppenstrukturen stets derselbe ist.
In vorteilhafter Weise werden lückenhaft ausgebildete Grup
penstrukturen verwendet, also Gruppenstrukturen bei denen
die Phasenverschiebung zwischen zwei aufeinanderfolgenden
elementaren Quellen größer als 2 sein kann. Auf diese Weise
wird es ermöglicht, die Anzahl von Quellen zu vermindern
und/oder die Abmessungen und folglich die Auflösung der An
tenne zu vergrößern.
In Fig. 2 ist eine zweite Ausführungsform einer Antenne ge
zeigt, die bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung verwendet
werden kann. Die in Fig. 2 gezeigte Antenne weist acht li
nienförmige Gruppenstrukturen B, C, D, E, F, G, H, J auf.
Bei dem in Fig. 2 gezeigten Beispiel sind die Gruppenstruk
turen B bis J regelmäßig angeordnet. Dies ist aber für die
erfindungsgemäße Vorrichtung nicht notwendig. Wie weiter un
ten ersichtlich wird, beruht die Wirksamkeit der erfindungs
gemäß durchgeführten Verarbeitung darin, daß die Nebenzipfel
der verschiedenen Gruppenstrukturen einander nicht überla
gert sind. Eine solche Überlagerung kann vermieden werden,
indem die relative Anordnung der Gruppenstrukturen B bis J
sowie der Teilungsschritt zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Quellen 1 jeder Gruppenstruktur verändert wird.
Die in Fig. 2 gezeigte sternförmige Vorrichtung ermöglicht
eine ausgezeichnete Überdeckung in Höhen- und Seitenwinkel.
In den Fig. 3 bis 6 sind Beispiele für die Verteilung der
Antennenzipfel für linienförmige und lückenhaft ausgeführte
Gruppenstrukturen gezeigt. Auf der Abszisse 25 sind die Sei
tenwinkel zwischen -/2 und +/2 aufgetragen, während die
Ordinate 24 die Amplitude A der Zipfel angibt. Alle Gruppen
strukturen, die den Fig. 3, 4, 5 und 6 entsprechen, weisen
eine Hauptkeule 22 auf, die dem Seitenwinkel 0° entspricht.
Die Hauptkeule 22 weist eine Amplitude auf, die deutlich
größer als die aller Nebenzipfel ist. Die Kurven nach den
Fig. 3, 4, 5 und 6 weisen Gruppen-Nebenzipfel 23 auf, die
symmetrisch bezüglich der Hauptkeule 22 verteilt sind. Die
den jeweiligen Gruppenstrukturen entsprechenden Nebenzipfel
23 weisen verschiedene Azimutwinkel und Amplituden auf. Zwi
schen den Gruppen-Nebenzipfeln ist die Amplitude praktisch
verschwindend. Dies erreicht man beispielsweise durch Ver
meidung einer Symmetrie der verwendeten Gruppenstrukturen
und/oder Anwendung verschiedener Teilungsschritte zwischen
den Quellen in den verschiedenen verwendeten Gruppenstruktu
ren.
Die erfindungsgemäß ausgeführte Herauslösung oder Extraktion
besteht beispielsweise darin, die für mehrere Gruppenstruk
turen erhaltenen Resultate miteinander zu vergleichen, bei
denen die Nebenzipfel der Gruppenstrukturen einander nicht
überlagern. Wenn die Mehrheit der Gruppenstrukturen für eine
gegebene Richtung bei der Extraktion die Ziele nicht erfaßt,
so geht man davon aus, daß ein beispielsweise von nur einer
Gruppenstruktur erfaßtes Ziel einem Nebenzipfel dieser Grup
penstruktur entspricht. Auf diese Weise wird es ermöglicht,
diejenigen Ergebnisse zu eliminieren, die sonst einen Fehl
alarm auslösen könnten.
In vorteilhafter Weise wird ein statistisches Kriterium an
gewendet, um zu entscheiden, ob in einer gegebenen Richtung
ein Ziel vorhanden ist oder nicht. Wenn eine einzige Grup
penstruktur in einer gegebenen Richtung ein Signal erfaßt,
während die anderen Gruppenstrukturen kein Signal erfassen,
so ist es sehr wahrscheinlich, daß dieses Signal einem Grup
pen-Nebenzipfel entspricht.
Wenn mehrere Gruppenstrukturen die Anwesenheit eines Zieles
melden und mehrere andere Gruppenstrukturen keine Erfassung
melden, so wird das Zielanwesenheitssignal nur dann für gül
tig erklärt, wenn eine größere Wahrscheinlichkeit für die
Anwesenheit eines Ziels in der bestimmten Richtung als für
einen Fehlalarm besteht.
Bei Anwendung besonders leistungsfähiger Rechner ist es mög
lich, in den Algorithmen zur Bestimmung der Anwesenheit von
Zielen die effektive Lage der Gruppen-Nebenzipfel und/oder
die Überlagerung oder nicht erfolgende Überlagerung bestimm
ter Nebenzipfel bestimmter Gruppenstrukturen zu berücksich
tigen. Diese Prüfmethoden und Vergleiche erfordern jedoch
eine hohe Rechenkapazität.
In Fig. 7 ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsge
mäßen Radars gezeigt. Jede elementare Quelle 3 ist an eine
Sende/Empfangs-Vorrichtung angeschlossen. Beispielsweise
enthält jede Sende/Empfangs-Vorrichtung einen Duplexer 4,
der an die Quelle 3 angeschlossen ist. Über den Duplexer 4
gelangt die Mikrowellenenergie aus einem Sender 7 zu der
elementaren Quelle 3; die durch die Quelle 3 empfangene Mi
krowellenenergie wird über den Duplexer 4 zum Empfänger 5
geleitet. Der Empfänger 5 ist an einen Signalcodierer 6 an
geschlossen.
Sofern eine kohärente Verarbeitung des Signals durchgeführt
wird, müssen der Sender, der Empfänger und der Codierer syn
chronisiert werden. Beispielsweise werden Sender, Empfänger
und Codierer über einen Lokaloszillator 8 synchronisiert.
Bei einer ersten Ausführungsvariante, die beispielsweise
einer Antenne entspricht, welche bei kleinen Wellenlängen
abstrahlt, bewirkt ein einziger Lokaloszillator die Synchro
nisation aller Sende/Empfangs-Vorrichtungen für alle elemen
taren Quellen 3.
Bei einer zweiten Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen
Radars, die beispielsweise großen Wellenlängen und/oder lüc
kenhaft ausgebildeten Antennen entspricht, bei denen also
große Abstände zwischen den elementaren Quellen 3 vorhanden
sind, wird jeweils ein Lokaloszillator 8 für eine Sende/Emp
fangs-Vorrichtung verwendet. In diesem Falle ist es von größ
ter Bedeutung, daß alle Lokaloszillatoren 8 synchronisiert
werden. Diese Synchronisation der Lokaloszillatoren 8 erfolgt
über eine Leitung 17, ausgehend beispielsweise von einer
äußerst stabilen Zeitbasis.
Im Rahmen der Erfindung liegen auch Ausführungsformen, die
zwischen diesen Extremen liegen, beispielsweise mit einem
Lokaloszillator für mehrere Quellen 3 oder einem Lokaloszil
lator pro Gruppenstruktur.
Es versteht sich dabei, daß die Quellen 3 Gruppenstrukturen
angehören, die beispielsweise linienförmig ausgebildet sind,
wie sie in den Fig. 1 oder 2 gezeigt sind.
Vorzugsweise erzeugt jeder Sender 7 ein charakteristisches
Signal, das beim Empfang identifiziert werden kann. Zum Bei
spiel verwendet jeder Sender eine verschiedene Frequenz.
Vorzugsweise wird eine Codierung des Sendesignals ausgeführt.
Jeder Sender 7 verwendet einen verschiedenen Code.
Der Codierer 6 führt die Abtastung und Codierung der durch
die elementaren Antennen 3 empfangenen Signale durch. Die
Codierung ist eine komplexe kohärente Codierung. Die in der
Figur veranschaulichte Codierung ist für jeden Codierer 6
durch zwei Leitungen 9 dargestellt, an denen die Buchstaben
I und Q angegeben sind. Die Komponente I wird als Realkom
ponente bezeichnet, während die Komponente Q als Imaginär
komponente bezeichnet wird und um 90° gegenüber der Kompo
nente I phasenverschoben ist. Bei der in Fig. 7 gezeigten
Ausführungsform erfolgt die Verarbeitung des codierten Si
gnals mittels einer digitalen Verarbeitungsvorrichtung 10.
Diese digitale Verarbeitungsvorrichtung 10 umfaßt beispiels
weise eine Doppler-Verarbeitungsvorrichtung 11, eine Puls
kompressionsvorrichtung 12 und eine Vorrichtung 13 zur Bün
delbildung durch Berechnung und zur Extraktion. Im Rahmen
der Erfindung ist auch eine analoge Verarbeitung möglich.
Durch die Anwendung einer digitalen Vorrichtung kann aber
nicht nur die Leistungsfähigkeit gesteigert werden, sondern
die in den Vorrichtungen 11, 12 und 13 erfolgenden Verarbei
tungen können auch in beliebiger Reihenfolge ausgeführt wer
den.
Die Vorrichtung 11 zur Dopplerverarbeitung ermöglicht eine
Geschwindigkeitsdiskriminierung der Ziele. Diese Vorrichtung
11 ist an die Pulskompressionsvorrichtung 12 angeschlossen.
Die Pulskompressionsvorrichtung 12 ermöglicht eine Steige
rung der Entfernungsauflösung des erfindungsgemäßen Radars.
Die Vorrichtung 13 zur Bündelbildung durch Berechnung und
zur Herauslösung oder Extraktion ermöglicht eine Steigerung
der Richtwirkung der Antenne und Erfassung der Anwesenheit
eventueller Ziele. Durch die Extraktion oder Herauslösung
kann die Erfassungswahrscheinlichkeit für ein Ziel bei gege
bener Fehlalarmquote (TFAC) gesteigert werden.
Im Rahmen der Erfindung ist aber auch eine Verarbeitung ohne
Dopplerverarbeitung und ohne Pulskompressionsvorrichtung 12
möglich.
Der Rechner 10 ist an eine Auswertevorrichtung 14 angeschlos
sen. Diese Auswertevorrichtung 14 ermöglicht beispielsweise
die Gewinnung von graphischen Darstellungen oder die Erzeu
gung eines Regel- oder Steuersignals 16 sowie die Erzeugung
einer Video-Sichtdarstellung 15. Diese Sichtdarstellung 15
wird beispielsweise mittels Kathodenstrahlröhren ausgeführt,
die in der angelsächsischen Literatur mit der Abkürzung PPI
bezeichnet werden. Das Signal 16 steuert beispielsweise ein
Alarm- oder Regelsystem eines automatischen Waffensystems.
In Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßes Radar gezeigt, welches
elementare Quellen 3 und getrennte elementare Empfangsanten
nen 130 aufweist.
Jede Quelle 3 ist an einen Sender 7 angeschlossen.
Jede elementare Empfangsantenne 130 ist an einen Empfänger 5
angeschlossen.
Jeder Empfänger ist an einen Codierer 6 angeschlossen.
Vorzugsweise ist ein Lokaloszillator 8 an den Sender 7, den
Empfänger 5 und an den Codierer 6 angeschlossen.
Die Codierer 6 sind an die digitale Verarbeitungsvorrichtung
10 angeschlossen.
In Fig. 9 ist eine besonders leistungsfähige Ausführung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung gezeigt. Bei dieser Ausfüh
rungsform sind alle Codierer 6, die zu derselben Gruppen
struktur gehören, an dieselbe Schaltung 31 zur Vorformung
von Bündeln durch Berechnung angeschlossen.
Für Gruppenstrukturen, die eine Anzahl von elementaren Quel
len 1 aufweisen, welche gleich einem Exponentialwert der
Zahl 2 ist, weist die Schaltung 31 Vorrichtungen zur Berech
nung der schnellen Fouriertransformation auf. Die Anwendung
einer Vorrichtung zur Berechnung der schnellen Fouriertrans
formation ermöglicht die Verminderung der Anzahl von aus zu
führenden Rechnungen.
So bewirkt jede Schaltung 31 einen Teil der Rechnungen, die
andernfalls durch die Schaltung 11 zur Erzeugung von Bündeln
durch Berechnung durchgeführt werden müßten.
Jede Schaltung 31 ist an die Schaltung 150 über zwei Leitun
gen angeschlossen, die mit I und Q bezeichnet sind.
In Fig. 9 entspricht die Sende/Empfangs-Vorrichtung 30 der
in Fig. 7 gezeigten Ausführungsform. Die Anwendung der Schal
tung 31 in Kombination mit der in Fig. 8 gezeigten Vorrich
tung liegt gleichfalls im Rahmen der Erfindung.
In Fig. 10 sind die grundsätzlichen Schritte zur Erarbeitung
des Entscheidungskriteriums zur Minimierung, der Fehlalarm
quote veranschaulicht. Die Entscheidung über die Gültigkeits
erklärung wird von einem Rechner getroffen.
Mit 41 ist der "Ereignisraum" bezeichnet. Dieser Raum besteht
aus physikalischen Ereignissen, beispielsweise das Vorhanden
sein oder die Abwesenheit von Zielen für die betrachteten
Entfernungs- und Azimutwerte.
Man gelangt dann zu dem mit 42 bezeichneten Probabilitäts
übergang. Zu diesem Zeitpunkt liegt zusätzlich zu dem ausge
sendeten Signal eine Überlagerung mit insbesondere thermi
schem Rauschen und mit Nebenzipfeln aus den Gruppenstruktu
ren vor.
Man gelangt dann zu dem mit 43 bezeichneten Beobachtungsraum.
Eine Beobachtung entspricht einer Menge von komplexen Abtast
proben am Ausgang eines Codierers 6.
Dann gelangt man zu dem mit 44 bezeichneten Kennparameter
raum, der über die Kenntnis einer erschöpfenden Zusammenfas
sung der Situationen verfügt. Hier entspricht eine Beobach
tung einem Wert des Kennparameters oder der Kennparameter.
Vom Kennparameterraum 44 gelangt man zur mit 45 bezeichneten
Erstellung der Entscheidungsregeln. Die Entscheidungsregeln
ermöglichen die Erstellung von Entscheidungskriterien in Ab
hängigkeit von den Signalen, die in den verschiedenen Grup
penstrukturen erzeugt werden. Die Entscheidungsregeln ermög
lichen somit das Treffen der mit 46 bezeichneten Entschei
dung in Abhängigkeit von der jeweiligen Situation. Die in
Fig. 10 gezeigte Vorgehensweise ist halbempirisch insofern,
als auf direktem Wege Entscheidungsregeln entwickelt werden,
die auf der zuvor bestehenden Teilkenntnis der zu unterdrük
kenden Signale beruhen. Die Gültigkeit der Entscheidungsre
gel wird nachträglich überprüft, bis eine Optimierung der
Rechnerprogramme durchgeführt ist. Über eine solche halbem
pirische Vorgehensweise kann der Arbeitsaufwand gegenüber
einer streng statistischen Ableitung eines Modells der Stör
signale gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung
vermindert werden. Gemäß einer zweiten Ausführungsform der
Erfindung wird hingegen eine streng statistische Modellbil
dung für die Störsignale durchgeführt.
Andererseits ist es möglich, ein Expertensystem für die Ex
traktion von Zielen anzuwenden, indem anfangs Entscheidungs
regeln 45 vorgegeben werden und dann das Ergebnis der Heraus
lösungen automatisch mit der Situation verglichen wird, die
sich tatsächlich eingestellt hat.
In den Fig. 11 bis 15 sind die Amplitude A und die Phase Φ
der über die verschiedenen Gruppenstrukturen empfangenen Si
gnale in Polarkoordinaten gezeigt. Die Phase Φ entspricht
dem Winkel mit der reellen Achse 250; die Amplitude A ist
der Abstand vom Ursprung O, d. h. dem Schnittpunkt der reel
len Achse 250 mit der imaginären Achse 251. Die relative
Phase zwischen den Gruppenstrukturen gibt die Einfallsrich
tung der empfangenen Strahlung an. Die Amplitude A gibt die
Amplitude der empfangenen Energie an.
In Fig. 11 ist eine Menge von Echos 252 gezeigt, die im we
sentlichen dieselbe Phase und gleiche Amplitude aufweisen.
Dies entspricht dem Fall eines Zieles, das von allen Gruppen
strukturen erfaßt wurde. Die Unterschiede zwischen den Echos
252 entsprechen dem Rauschen, welches dem Signal überlagert
ist.
In Fig. 12 sind die Echos 252 regelmäßig um den Ursprung O
verteilt. Die zufällige Verteilung der Signale entspricht
dem Rauschen.
In Fig. 13 ist eine Menge von Echos gezeigt, die auf den Ur
sprung O zentriert sind; ferner ist ein einziges isoliertes
Echo der Amplitude A und Phase ϕ gezeigt. Das Echo mit der
Amplitude A und der Phase ϕ ist wahrscheinlich ein durch
einen Gruppen-Nebenzipfel empfangenes Signal. Als solches
wird es während der Verarbeitung unterdrückt, ebenso wie das
um den Ursprung O zentrierte Rauschen. In diesem Falle
wird - wie im Fall der Fig. 12 - kein Ziel erfaßt.
In Fig. 14 sind mehrere Echos 252 zu sehen, deren Schwerpunkt
einer Amplitude A1 und einer Phase Φ1 entspricht; ferner
sieht man ein Echo 252 mit der Amplitude A2 und der Phase Φ2.
In diesem Falle ist es sehr wahrscheinlich, daß die Amplitu
de A1 und die Phase Φ1 einem reellen Ziel und die Amplitude
A2 sowie die Phase Φ2 einem Echo aus einem Gruppen-Nebenzip
fel entsprechen. Dieses Störecho wird dann bei der Extrak
tion unterdrückt.
In Fig. 15 ist eine erste Menge von Echos 252 in einem Ge
biet 51 vorhanden, während eine zweite Menge von Echos 252
sich in einem zweiten Gebiet 52 befindet, das nahe bei dem
ersten Gebiet 51 liegt; ferner sind Echos 252 zwischen zwei
Kreisen verteilt, die auf den Mittelpunkt O zentriert sind.
Der Radius des ersten Kreises entspricht |A₁-A₂|, während
der des zweiten A₁ + A₂ entspricht; darin sind A₁ und A₂ die
Amplituden der Ziele entsprechend den Gebieten 51 und 52. In
dem in Fig. 15 gezeigten Fall weisen zwei Ziele dieselbe Am
plitude auf. In diesem Falle sind die Echos 252 in einer
Scheibe enthalten, welche auf O zentriert ist und den Radius
2A₁ aufweist.
Dieser Fall entspricht zwei Zielen, die benachbart sind oder
zumindest ähnliche Phasen aufweisen. Die in dem Gebiet 51,
das im gezeigten Fall ein Kreis ist, enthaltenen Echos ent
sprechen einem ersten Ziel. Das in dem Gebiet 52 liegende
Echo 252 entspricht einem zweiten Ziel. Die anderen Ziele
252 entsprechen Interferenzen zwischen Echos, die zu den
zwei Zielen gehören. Diese Interferenz kann konstruktiv oder
destruktiv sein und die Phase und/oder Amplitude der empfan
genen Echos verändern.
Die Bildung der Empfangsbündel in der Richtung, welche der
Keule 63 in Fig. 22 entspricht, liefert die in dem Gebiet 51
enthaltenen Echos.
Die beim Empfang erfolgende Bildung von Bündeln in der Rich
tung, die der Keule 61 in Fig. 22 entspricht, liefert die im
Gebiet 52 enthaltenen Echos.
Die beim Empfang erfolgende Bildung von Bündeln in der Rich
tung der Keule 65 in Fig. 22 liefert die Echos 252 außerhalb
der Gebiete 51 und 52.
In den Fig. 16, 18, 20, 22 und 24 ist die Amplitude der durch
ein erfindungsgemäßes Radar empfangenen Signale als Funktion
des Azimutwinkels 25 dargestellt.
In den Fig. 17, 19, 21, 23 und 25 sind die Signale gezeigt,
die jeweils einer der Fig. 16, 18, 20, 22 und 24 entsprechen
und durch Extraktion nach der Erfindung gewonnen werden.
In Fig. 16 sind drei Maxima ersichtlich, die drei Zielen 61,
62 und 63 entsprechen, während die Maxima 64 Gruppen-Neben
zipfeln und Rauschen entsprechen. Erst im nachhinein, durch
Studium der Fig. 17, kann entschieden werden, daß das Maxi
mum 62 einem reellen Ziel und nicht dem Rauschen oder einem
Gruppen-Nebenzipfel entspricht. Das starke Echo 61 und das
mittlere Echo 63 können durch herkömmliche Methoden heraus
gelöst werden. Ein schwaches Echo 62 kann jedoch im thermi
schen Rauschen und Rauschen aufgrund der Gruppen-Nebenzipfel
untergehen, wenn ein herkömmliches Extraktionsverfahren an
gewendet wird.
In Fig. 18 ist eine Hauptkeule 60 zu sehen. Nach erfolgter
Verarbeitung erkennt man nämlich, daß zwei benachbarte Ziele
vorhanden sind, die in Fig. 19 mit 61 und 63 bezeichnet sind.
Ferner zerfällt im Fall der Fig. 20 das mittlere Maximum 60
in zwei Ziele 61 und 63. Hingegen ist die Situation in Fig.
22 analog der nach Fig. 15. Die den Zielen 61 und 63 entspre
chenden Echos erzeugen Interferenzen. Diese Interferenzen
führen zum Erscheinen von Interferenzzipfeln 65, die durch
die erfindungsgemäße Verarbeitung unterdrückt werden. Bei
der in Fig. 24 dargestellten Situation befinden sich Intefe
renzzipfel 65 zwischen einem starken Echo 61 und einem schwä
cheren Echo 63. Der Interferenzzipfel, das Rauschen und der
Gruppen-Nebenzipfel werden nach erfindungsgemäßer Verarbei
tung unterdrückt, wie in Fig. 25 gezeigt ist. Die Herauslö
sung der Nutzsignale 61 und 63 aus einer Menge von Signalen
60 ist möglich, weil die möglicherweise auftretenden Situa
tionen im voraus bekannt sind und weil ein Vergleich der vor
liegenden Situation mit einer der möglichen Situationen er
folgt.
In vorteilhafter Weise enthält das erfindungsgemäße Radar
Störabwehreinrichtungen, beispielsweise adaptive Störabwehr
einrichtungen, die nach dem Verfahren des kleinsten Quadrats
arbeiten.
Die Störungsabwehr wird vorzugsweise zunächst für jede Grup
penstruktur durchgeführt, woraufhin die Reststörungen für
die gesamte Antenne unterdrückt werden.
Vorzugsweise führt man zunächst die Störungsabwehr und dann
die erfindungsgemäß erfolgende Extraktion durch.
Die Erfindung ist auf Radarsysteme anwendbar, die mehrere
Gruppenstrukturen oder mehrere Antennen enthalten.
Insbesondere ist die Erfindung auf Radarsysteme anwendbar,
die mehrere linienförmige, lückenhaft aufgebaute Gruppen
strukturen in isotroper Anordnung enthalten.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herauslösung von Zielen aus einem Radar
signal, dadurch gekennzeichnet, daß:
- - Radarsignale durch mehrere lückenhaft ausgebildete Grup penstrukturen empfangen werden, wobei jede Gruppenstruktur Gruppen-Nebenzipfel mit festem Azimutwinkel aufweist;
- - die von diesen Gruppenstrukturen empfangenen Signale ver glichen werden;
- - eine Entscheidung über die Unterdrückung des Signals oder der Signale getroffen wird, die durch bestimmte Gruppen strukturen empfangen wurden und in anderen Gruppenstruktu ren fehlen, wobei diese Signale den Gruppen-Nebenzipfeln entsprechen können.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Kriterium für die Entscheidung über die Unterdrückung
von Signalen und ein statistisches Kriterium angewendet wer
den, wobei die Unterdrückung dann und nur dann erfolgt, wenn
für das Signal oder die Signale, die durch bestimmte Gruppen
strukturen erfaßt und durch die anderen Gruppenstrukturen
nicht erfaßt wurden, eine Wahrscheinlichkeit von mehr als
0,5 besteht, daß sie auf Gruppen-Nebenzipfeln beruhen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß linienförmige Gruppenstrukturen verwendet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Vergleich der durch die Gruppenstrukturen
empfangenen Signale sich auf die Phase und/oder Amplitude
erstreckt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß an jeder Gruppenstruktur Maßnahmen zur
Störungsabwehr durchgeführt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß
- - die Abzimutwinkel eventueller Störquellen bestimmt werden;
- - diejenigen Signale gesperrt werden, welche von Gruppen strukturen empfangen werden, die Gruppen-Nebenzipfel auf dem Azimutwinkel oder den Azimutwinkeln der festgestellten Störquellen aufweisen.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß, wenn beim Vergleichen der durch die
verschiedenen Gruppenstrukturen empfangenen Signale festge
stellt wird, daß die durch bestimmte Gruppenstrukturen emp
fangenen Signale in der Phasenlage nicht mit denen kohärent
sind, welche durch die anderen Gruppenstrukturen empfangen
werden, bei der Bestimmung der Lage des Ziels und/oder der
Identifikation des Ziels diejenigen Signale nicht berücksich
tigt werden, bei denen eine Wahrscheinlichkeit von mehr als
0,5 besteht, daß sie aus Gruppen-Nebenzipfeln stammen.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß ferner eine Dopplerverarbeitung vorgenom
men wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß ferner eine Pulskompression vorgenommen
wird.
10. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß sendeseitig Bündel durch Berech
nung gebildet werden und empfangsseitig Wege durch Berech
nung gebildet werden.
11. Radarsystem, gekennzeichnet durch einen Rechner (10,
13, 150), der zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
vorstehenden Ansprüche geeignet ist.
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