DE38179C - Verfahren und Apparat zum Kalibriren von Glascylindern durch Ausweiten unter Erwärmen und Umdrehen - Google Patents

Verfahren und Apparat zum Kalibriren von Glascylindern durch Ausweiten unter Erwärmen und Umdrehen

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DE38179C
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glass
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Application number
DENDAT38179D
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Dr. M. V. schiltz in Köln a. Rh
Publication of DE38179C publication Critical patent/DE38179C/de
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Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03BMANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
    • C03B23/00Re-forming shaped glass
    • C03B23/04Re-forming tubes or rods
    • C03B23/049Re-forming tubes or rods by pressing
    • C03B23/0496Re-forming tubes or rods by pressing for expanding in a radial way, e.g. by forcing a mandrel through a tube or rod

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Re-Forming, After-Treatment, Cutting And Transporting Of Glass Products (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
'fr
Glascylinder wurden bisher gewöhnlich ■ durch Ausschleifen und Poliren kalibrirt; dieses Verfahren ist mühsam und theuer.
Das Wesentliche der folgenden Erfindung besteht in dem inneren Ausdrehen oder Ausweiten des durch Hitze erweichten, um seine Achse sich drehenden Cylinders vermittelst einer in der Achsenrichtung verschobenen , nicht oder in entgegengesetzter Richtung sich drehenden, in ihrer Weite verstellbaren Hebelvorrichtung, deren nach aufsen in zwei oder mehr Richtungen diyergirende Arme die innere Cylinderfläche während der Umdrehung streifend oder schleifend nach aufsen drücken.
Hierzu dient der in Fig. 1 und 2 dargestellte Apparat; Fig. 1 ist seine Vorderansicht, Fig. 2 die Seitenansicht. Derselbe ist im wesentlichen' eine in derselben senkrechten Achse X Y errichtete Doppeldrehbank, auf welcher der Glascylinder C und der Erweiterungsapparat D in derselben Achse senkrecht aufgespannt werden, um unter schneller Umdrehung den Cylinder fortschreitend vermittelst einer seitlichen Flamme bis zum Weichwerden zu erhitzen und den so erweichten Ring vermittelst des nicht oder in entgegengesetzter Richtung sich drehenden Erweiterungsapparates von innen nach aufsen ein wenig zu erweitern; eine entgegengesetzte . Drehung des Cylinders und des Ausweiters ist besser, als die Drehung des einen allein; es ist aber unwesentlich, ob bei der Arbeit der Cylinder und der Ausweiter oder nur
einer derselben in der Achsenrichtung verschoben werden.
Der bei Drehbänken gewöhnlichen Umdrehung um eine waagrechte Achse wird hier die Umdrehung um eine senkrechte Achse vorgezogen, .1. weil bei der letzteren die seitlichen Schwankungen leichter vermieden werden und die auf das erweichte Glas sich äufsernde Centrifugalkraft gleichmäfsiger wirkt; 2. damit die von der erhitzten Stelle des Cylinders aufsteigende Hitze entweder zur allmäligen Abkühlung der schon kalibrirten Strecke oder zur allmäligen Erwärmung der noch zu bearbeitenden Strecke benutzt werde. Die der aufsteigenden Hitze ausgesetzte obere Welle wird ' durch ein diese umgebendes Wassergefäfs L oder einen nassen Lappen gekühlt. Eine s£äta^_Hä,rtung__des,jertige_n_„G.ylinders ist~nicht aujgesjjHpjgfri.,,
. Der Glascylinder C ist senkrecht nach oben auf der in einem doppelten Lager 11 sich drehenden unteren Arbeitswelle w in geeigneter Weise, z. B. mittelst der im Querschnitt, Fig. 7 und 8, dargestellten centrirenden Klammern k befestigt, und der in Fig. 3 bis 5 besonders dargestellte Ausweiter JD bildet die untere Fortsetzung der ebenfalls in zwei Lagern Z1 Z1 ■sich drehenden oberen Arbeitswelle jj»1.
Beide Wellen können in ihren Lagern in der Achsenrichtung verschiebbar sein und werden durch die mittelst Nuthen auf ihren Wellen in der Achsenrichtung verschiebbaren Rollen r r1 in Umdrehung versetzt. Diese Rollen, welche sich zwischen je ihren
Lagern l und Z1 befinden, erhalten nebst ihren Wellen durch Schnüre ihre Umdrehung von den zwei Schnurrädern R und jR ', welche auf ihren Triebwellen W und W^ -mit den konischen Kammrädern fest verbunden sind. Da beide waagrechte Kammräder K und K1 oben und unten in das senkrechte konische Rad F eingreifen, so ist die Drehung der Triebwellen zu einander und der · Arbeitswellen immer eine entgegengesetzte. Wie das konische Rad F durch eine Rolle mittelst Schnur von dem Schwungrad 5 mittelst einer Kurbel O mit Trittbrett A gedreht wird, ist aus Fig. ι und 2 ersichtlich.
Man kann die Arbeitsweise des Apparates so einrichten, dafs die obere Arbeitswelle, sich umdrehend, in ihrem Lager nur ganz wenig verschiebbar ist, und dafs der Glascylinder, mit der unteren Arbeitswelle sich umdrehend, dem Ausweiter nach oben entgegengeschoben "wird. Dieses kann selbstthätig geschehen, wenn das unterste Lager, wie in Fig. 1 sichtbar, in einer Gleitschiene g oder Führung beweglich eingerichtet ist und der Glascylinder mit Welle durch die Rolle i mit einem Uebergewicht χ in die Höhe geschoben wird, in demselben Mafse, als die fortschreitende Ausweitung dieses gestattet.
Man kann auch umgekehrt den Glascylinder an der oberen Welle nach unten befestigen zur Umdrehung ohne erhebliche Verschiebung; in diesem Falle wird die untere Welle mit dem Ausweiter nach oben verschoben, und diese Verschiebung kann mittelst der Rolle i selbstthätig sein. Diese Arbeitsweise hat den Vortheil, dafs die von der ausgeweiteten Strecke aufsteigende Hitze der demnächst zu erweiternden Strecke um so leichter mitgetheilt wird.
Durch irgend eine geeignete mechanische Vorrichtung, z. B. die aus Fig. 1 ersichtliche Vorrichtung /?, kann die obere Triebwelle wl ein wenig in die Höhe verschoben werden, wodurch ihr Kammrad K nicht mehr in das Kammrad jp greift und der Ausweitungsapparat nicht mehr in Umdrehung bleibt; eine solche Aufserdienstsetzung kann auch für die untere Triebwelle W beliebt werden.
Der Ausweiter D, in Fig. 3 bis 5 besonders dargestellt, ist einem zu Heilzwecken gebrauchten Diktator nachgebildet und besteht aus den auswärts gestellten, einander parallelen Schalen s, welche mittelst Scharniere durch die paarweise parallelen und gleich langen Arme α mit der Welle so verbunden sind, · dafs das Verschieben der Schalen in der Achsenrichtung ihr Auseinander- und Näherrücken mit Bewahrung der Parallelität zur Folge hat. Die Schalen s sind durch die Stangen b mit der Hülse c ebenfalls durch Scharniere verbunden, so dafs das Verschieben der Hülse c auf der Welle die Entfernung der beiden Schalen s vermehrt oder vermindert. Das Verschieben der Hülse c wird nun nach unten begrenzt durch die unter ihr befindliche, auf der Welle verschiebbare, aber festzuschraubende kleine Hülse e, um durch diese letztere das Mafs des Voneinanderweichens der Schalen s entsprechend der beabsichtigten Erweiterung des Glascylinders zu begrenzen. Wird dann die Hülse c von oben durch einen die Welle umgebenden Metallring t belastet, so drückt dieser die Hülse c nach unten, bis die letztere auf der Hülse e ruht; die Ausweitung der Schalen s ist dadurch begrenzt.
Die Schalen s müssen aus einem festen, am heifsen Glase nicht haftenden Material bestehen; dazu ist Gasretortengraphit mit metallener Armirung geeignet. Der Belastungsring if kann, als Hohlraum'construirt, mit dem zur Kühlung dienenden Wassergefäfs L combinirt werden. Durch die schnelle Umdrehung des Kühlgefäfses wird natürlich das Wasser desselben zu seiner Peripherie gedrängt, wodurch der Druck auf die Hülse c mit der Umdrehungsgeschwindigkeit wechselt.
Wird die Welle des Ausweiters, wie in Fig. ι dargestellt, mit festen Lagern nur wenig verschiebbar eingerichtet, um nur die Welle mit dem Glascylinder beim Betrieb von unten nach oben zu schieben, so bleibt die Richtung der Heizflamme f unveränderlich, und zwar so, dafs die Hitze die demnächst zu erweiternde Strecke des Cylinders trifft. Nach der der Flamme entgegengesetzten Seite kann der Glascylinder von einem Hohlkörper d 'von schlechter Wärmeleitung, ζ. Β. Glasretortengraphit, umgeben sein, um die Erwärmung des Glascylinders zu erleichtern.
Die Einrichtung der Heizflamme f mit zugehörigem Gebläse ist aus Fig. 1 zu ersehen; es wird dazu das im Gefäfse P enthaltene Petroleum benutzt. Die aus einem Blasebalg oder rotirendem Gebläse -B durch das Rohr u getriebene Luft tritt durch das Zweigrohr ν in das geschlossene Petroleumsgefäfs, übt auf das Petroleum einen Druck aus und drängt dasselbe durch das Rohr ρ und den die Menge regulirenden Hahn \ zu der schlitzförmigen Austrittsstelle, wo es von der aus dem Gebläse kommenden Luft zerstäubt wird; das nebeiförmige Gemenge gelangt dann vor dem Mundstück m mit kräftigem Strahle zur Verbrennung. Sollte letztere unvollständig sein, so mufs der Hahn \ weniger geöffnet sein.
Der fertige Glascylinder, welcher noch mit einer Stempelzange gestempelt werden kann, wird exact an beliebiger Stelle abgeschnitten durch eine nasse Schnur, mit welcher das heifse Glas während der Umdrehung gestreift wird.
Diese für Glascylinder von geringerer Wandstärke berechnete Methode kann auch zur Herstellung von starkwandigen Cylindern zu gröfseren Pumpen verwendet werden, entweder unter Vergröfserung aller oben bezeichneten Factoren, wozu namentlich eine stärkere oder mehrfache Flamme gehört, oder direct auf der Glashütte mit Benutzung der ersten Schmelzwärme des Glases. In diesem letzteren Falle ist in folgender Weise zu verfahren.
Das mit der Pfeife aus dem Schmelzofen entnommene Gas von hinreichender Masse wird mittelst eines künstlichen Gebläses, womöglich mit warmer Luft, zur Kugel geblasen, diese zu einem länglichen Hohlkörper ausgezogen, unten aufgeschnitten, oben mit Wasserdampf gekühlt, mit der Pfeife an einer in Umdrehung versetzbaren senkrechten Welle befestigt bezw. aufgehängt, in Umdrehung versetzt und der in schneller Umdrehung befindliche, übrigens nach Fig. 6 für diesen Zweck veränderte Ausweiter von unten in dem Cylinder auf und ab geschoben, wobei zu weite Stellen von aufsen durch Druck mit einem zangenförmigen Holz verengt werden, und unter diesen ' Bewegungen mit heifsem Dampf von der Seite an einzelnen zu heifsen Stellen oder überall bis zu genügender Festigkeit abgekühlt und dann mit nasser Schnur erst unten und dann oben abgeschnitten. Eine kurze, trichterförmige oder einen Flantsch bildende Erweiterung des fertigen Cylinders (zum Zwecke des leichteren Einbringens von einem Kolben etc.) wird nach derselben Methode hergestellt.
Falls die nach dieser Methode hergestellten Glascylinder Mängel zeigen, z. B. circuläre Streifen, so können dieselben mit demselben Ausweiter D sehr leicht und schnell mit feinem Schmirgel ausgeschliffen und polirt werden. Für diese Ausschleifung des kalten Cylinders bestehen die Schalen .* aus einem weichen Metall, und das Wassergefäfs M wird zur Berieselung der Schleifer eingerichtet.

Claims (3)

Patent-AnSprüche:
1. Das Verfahren, kalte Glascylinder unter schneller Umdrehung von Strecke zu Strecke mittelst einer seitlichen Feuerung fortschreitend bis zum Erweichen zu erwärmen und von innen durch einen nach zwei oder mehr Richtungen mit verstellbaren Armen versehenen, event, sich umdrehenden Ausweiter während der Umdrehung cylindrisch zu erweitern.
2. Der zu diesem Verfahren dienende, oben beschriebene Apparat, gekennzeichnet als eine in senkrechter Achse construirte Doppeldrehbank, Fig. ι und 2, aufweicher sowohl der Glascylinder C, als auch der Ausweiter D unter Umdrehung gegen und von einander in der Achsenrichtung verschoben werden können, während der Glascylinder durch eine seitliche Feuerung erweicht wird, der Ausweiter aber auf die Innenfläche des Glases wirkt mit zwei oder mehr Schalen s, die stets einander parallel bleiben, aber in ihrer Weite nach entgegenstehenden Richtungen verstellbar sind und diese verstellbare Weite der Schalen durch eine Belastung L selbsttätig bewirkt, aber durch eine Hülse e begrenzt wird.
3. Das unter 1. bezeichnete Verfahren unter Benutzung der ersten Schmelzhitze des Glases am Glasofen, gekennzeichnet durch die Umdrehung des Glascylinders C oder des Ausweiters D oder beider um dieselbe senkrechte Achse, und die Ausweitung des schon heifsen Cylinders durch einen in zwei oder mehr Richtungen verstellbaren Ausweiter D, dessen Schalen s stets einander parallel bleiben.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DENDAT38179D Verfahren und Apparat zum Kalibriren von Glascylindern durch Ausweiten unter Erwärmen und Umdrehen Expired - Lifetime DE38179C (de)

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