DE45584C - Verfahren zum Aufweiten von Röhren aus Glas und anderen, nicht metallischen, durch Wärme in einen plastischen Zustand versetzbaren Massen - Google Patents
Verfahren zum Aufweiten von Röhren aus Glas und anderen, nicht metallischen, durch Wärme in einen plastischen Zustand versetzbaren MassenInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT,
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und einen Apparat zum Aufweiten von
Röhren oder Hohlstücken aus Glas, Schlacke oder ähnlichen nicht metallischen, durch Wärme
in einen plastischen Zustand versetzbaren Massen, sowie ein Verfahren zum Aufweiten von Röhren
aus den genannten Materialien, welche durch dieselben Walzen, welche sie aufweiten, in
demselben Durchgange aus massiven Stücken hohlgewalzt werden. Dies Verfahren besteht
darin, dafs der geeignet erhitzte Rohrkörper allmälig gegen die Oberfläche eines Konoidalwerkzeuges
gedrückt und gleichzeitig das Material vom dünneren Ende des Konoidalwerkzeuges
nach dessen Basis und über dieselbe hinaus bewegt wird. Zu diesem Zwecke kann
man entweder mit dem genannten Konoidalwerkzeug oder Dorn von der erforderlichen
Konicität und den erforderlichen Dimensionen schräg arbeitende Walzen verbinden, deren
Arbeitsflächen von der Stelle an, wo der Hohlkörper zuerst auf das Werkzeug gedrückt wird,
bis nach der Stelle, wo das Rohr am meisten erweitert und die Wandstärke am dünnsten
wird, und über diese Stelle hinaus aus einander gehen, oder man ertheilt dem Rohrkörper
durch mechanische Mittel eine Längsbewegung, während man gleichzeitig seine Oberfläche
durch Walzen, deren Achsen parallel oder doch nahezu parallel liegen, bearbeitet.
Ein aufzuweitendes Rohr kann, wenn erforderlich,
noch in heifsem Zustande unmittelbar von dem Apparat aus, auf dem es nach dem in dem Patent No. 46337 »Verfahren zur
Herstellung von Röhren aus Glas u. dergl.« angegebenen
Verfahren erzeugt ist, zu einem anderen Apparat gebracht werden, auf dem es in derselben oder in erneuter Hitze aufgeweitet
werden kann, oder man kann auf demselben Apparat zuerst ein massives Arbeitsstück allmälig in
ein hohles verwandeln und das so gebildete Rohr mit denselben Schrägwalzen aufweiten.
Solche Schrägwalzen sind derart eingerichtet, dafs sie in dem Theil, der zuerst auf das Arbeitsstück
wirkt, convergiren, wodurch die Rohrbildung erzeugt wird, wogegen der übrige Theil ihrer Oberflächen divergirt, wodurch alsdann
das rohrförmig gewordene Werkstück auf das zwischen den Walzen befindliche Konoidalwerkzeug und über dessen Fläche
hinausgedrängt wird. Mittelst dieses Verfahrens läfst sich ein massives Arbeitsstück in
einem einzigen Durchgange durch die Walzen und in einer einzigen Hitze in ein Rohr umwandeln
, dessen äufserer Durchmesser gröfser ist als der des Arbeitsstückes.
Da Schrägwalzapparate wohl bekannt sind, so werden nachstehend nur diejenigen Theile
des Apparates behandelt, die sich speciell auf die vorliegende Erfindung beziehen.
Fig. ι der Zeichnungen stellt in einer Ansicht von oben ein Paar schräg wirkende
paraboloidische Walzen dar, welche an entgegengesetzten Enden von zwei gegen einander
geneigten Achsen angebracht und auf entgegengesetzten Seiten eines Konoidalwerkzeuges oder
Domes (welcher nachfolgend schlechthin »Konus« genannt werden soll) in etwas verschiedener
Höhenlage angeordnet sind. Diese Walzen bewirken in Verbindung mit dem Dorn das Aufweiten eines Rohr- oder hohlen Arbeitsstückes,
das am schmalen Ende des Raumes zwischen den Arbeitsflächen der Walzen eintritt.
Fig. 2 zeigt die obere Ansicht eines Paares paraboloidischer Walzen, die an den entgegengesetzten
Enden von zwei gegen einander geneigten Achsen angebracht sind und deren Oberflächen sich in geeigneter Weise theils
einander zuneigen, theils aus einander gehen, mit einem Konus zwischen den aus einander gehenden
Arbeitsflächen. Das massive Arbeitsstück ist hier im Längsschnitt dargestellt, wie es von
den aus einander gehenden Flächen gefafst und durch die Walzen getrieben wird.
Fig. 3 zeigt eine ähnliche Ansicht. Hier ist das Arbeitsstück so weit in die Walzen hineingezogen,
dafs an seinem Vorderende die Spitze des Konus in der Mitte eingedrungen ist und
das Material spaltet.
Fig. 4 zeigt das Stadium, in welchem die Arbeit so weit vorgeschritten ist; dafs die Spitze
des Konus ganz in das vordere Ende des Werkstückes hineingedrungen ist, dies vordere
Ende hat jetzt einen gröfseren Durchmesser als das ursprüngliche massive Arbeitsstück.
Fig. 5 zeigt das Stadium, in welchem das Werkstück so weit durch die Walzen hindurchgetrieben
ist, dafs sein Hinterende von der Spitze des Konus nahezu berührt wird.
Fig. 6 zeigt das Ende der Röhrenbildung und Erweiterung.
Fig. 7 zeigt eine Vorderansicht des Walzwerkes.
Fig. 8 ist eine obere Ansicht von annähernd fafsförmigen, schräg wirkenden Walzen, deren
beide Enden konisch sind, in Verbindung mit einem Konoidalwerkzeug, das in die Walzen
hineinragt, zur Bearbeitung eines massiven Arbeitsstückes von geringerem Durchmesser als
die Basis des Konus. Hierbei wird zuerst der Durchmesser des Arbeitsstückes verringert und
dasselbe nach der Spitze des Konus zu vorwärts gezogen, sodann das Material über die
Oberfläche des Werkzeuges hinübergetrieben und dem dabei entstehenden Rohre ein Durchmesser
gegeben, der gröfser ist als der des ursprünglichen Arbeitsstückes.
Fig. 9 ist eine obere Ansicht eines an beiden Enden konisch zulaufenden Walzenpaares, welches
derart mit einem konischen Werkzeug in Verbindung gesetzt ist, dafs ein Rohr oder
hohles Arbeitsstück aufgeweitet wird.
Fig. ι ο ist eine obere Ansicht eines Walzenpaares,
das an beiden Enden konisch ist und in Verbindung gesetzt ist mit einem konoidalen
Werkzeug E, dessen dünnes Ende e an der Dornstange befestigt ist, die durch das rohrförmige
Arbeitsstück hindurchgeht und an einem feststehenden Theile des Apparates angebracht
ist.
Die Anordnung zur Verbindung schräg wirkender Walzen mit einem Konus zum Aufweiten
des Durchmessers eines hohlen Werkstückes oder eines dickwandigen Rohres hat grofse Aehnlichkeit mit der Anordnung schräg
wirkender Walzen und eines Konus zur allmäligen. Umformung eines massiven Arbeitsstückes
in ein Rohr und nachfolgend damit verbundene Erweiterung dieses sich bildenden Rohres. In allen Fällen mufs der Abstand
zwischen den Arbeitsflächen der Walzen, sowie der Durchmesser des Werkstückes derart gewählt
werden, dafs letzteres von den entgegengesetzt bewegten Walzen fest gefafst und ihm
durch deren schräge Wirkung sowohl eine rotirende wie eine geradlinige Vorwärtsbewegung
ertheilt werden kann.
Ist das Arbeitsstück hohl, oder ist es eine dickwandige Röhre und soll nur der äufsere
Durchmesser der Röhre erweitert und deren Wandstärke vermindert werden, so brauchen
die Theile der Arbeitsflächen der Walzen, die zuerst das Werkstück erfassen, nur mäfsig tief
in dasselbe einzugreifen. Dies ist in Fig. i, 9 und 10 dargestellt. Hier wird der Durchmesser
des Arbeitsstückes durch die eingreifende Wirkung der Walzentheile, die den engsten Abstand
von einander haben, um ein Weniges vermindert. Walzen, gleich den in Fig. 2, 4
und' 8 gezeichneten, bezwecken durch ihre Anfangswirkung eine verhältnifsmäfsig erheblichere
Verminderung des Durchmessers des Werkstückes zum Behufe der Röhrenbildung oder zum Behufe, das Material gegen den
Konus vorwärts und über denselben hinaus zu pressen, wobei der Konus das Centrum des
Stückes durchbohrt, wie Fig. 8 zeigt.
Die in Fig. 1 dargestellten Walzen bezwecken die Umwandlung eines dickwandigen Rohres
oder hohlen Arbeitsstückes in ein sehr dünnwandiges Rohr von weit gröfserem äufseren
Durchmesser. Hier sind die Walzen A α an den entgegengesetzten Enden der beiden gegen
einander geneigten Achsen Bb angebracht. Der mittlere Theil C der Arbeitsfläche einer jeden
Walze ist paraboloidisch abgerundet und der übrige Theil C1 ist ein Konoid. Im Grundrifs
schneiden die Ebenen der Achsen Aa einander und die verticale Ebene der Achse des Arbeitsstückes
D in einer und derselben Linie, und die schrägen Theile C der beiden Walzen sind
abgestumpfte Kegel, deren ideale Spitzen in der .Durchschnittslinie der verticalen Ebenen der
Walzenachsen zusammentreffen würden.
Die Walze A dreht sich in der durch den Pfeil A1 angedeuteten Richtung, und in der
Linie, in der sie das Arbeitsstück angreift, wirkt sie in einer nach unten und nach vorn
geneigten Richtung. Die Walze α dreht sich in der Richtung des Pfeiles α1,1 und in ihrer
Angriffslinie wirkt sie in einer nach oben und nach vorn geneigten Richtung. Das Arbeitsstück
D wird demgemäfs um seine Längsachse in der durch den Pfeil D1 angedeuteten Richtung
gedreht und dabei entsteht gleichzeitig eine Vorwärtsbewegung in der Richtung des
Pfeiles D'2. Durch die ihm mitgetheilte Bewegung
wird das Arbeitsstück über die Fläche des Konus Ii1 vorwärts geschoben, und das
spitze Ende e des letzteren gelangt dabei in das Loch d im Arbeitsstück.
Die Winkel, welche die Arbeitsflächen der Walzen mit der Achse des Arbeitsstückes bilden,
sind etwas spitzer als die von dem Mantel des Konus mit dessen Achse gebildeten; daraus
folgt, dafs beim Vorwärtstreiben des Rohres über den Konusmantel hinüber die Wandstärke
des Rohres allmälig geringer wird.
Zu bemerken ist, dafs in gleichem Verhältnisse, in dem die Wandstärke des aufgeweiteten
Rohres abnimmt, dessen Durchmesser im Lichten, gröfser wird als der Durchmesser der Grundfläche
des Konus; denn wenn die Wandstärke zwischen den beiden Punkten, an denen es auf dem Konus eine Reduction erleidet, dünner
wird, so findet eine seitliche Erweiterung statt.
Wird der Konus in der in Fig. ι dargestellten Weise derart aufgestellt, dafs die Wandstärke
des Rohres stetig in passendem Verhältnifs abnimmt, so halten die Walzen das Rohr
derartig fest, dafs das gesammte rohrförmige Werkstück auf den gleichen Durchmesser aufgeweitet
wird. Ist indefs das Arbeitsstück sehr lang und ist die Abnahme der Wandstärke nicht genügend, um das hintere Ende des Arbeitsstückes
über den Konus hinüberzutreiben, so kann das hintere Ende von dem' aufgeweiteten
röhrenförmigen Theile weggeschnitten werden.
Fig. 2 ff. zeigen den Fall, wenn mittelst eines einzigen, Walzenpaares die Rohrbildung
und der Aufweiteprocefs bewerkstelligt werden soll. Hier ist D ein massives Arbeitsstück,
das von den sich einander zuneigenden Theilen der Arbeitsflächen der Walzen G g gefafst
worden ist, wodurch am vorderen Ende des Werkstückes eine Vertiefung entstanden ist.
In Fig. 3 ist das Arbeitsstück D bereits so weit zwischen den sich einander zuneigenden
Theilen der Arbeitsflächen der WTalzen G g
hindurch, dafs sein äufserer Durchmesser abgenommen hat und die Spitze e des Konus E
in das vordere Ende des Werkstückes D hineingedrungen ist. Wie Fig. 4 zeigt, wird der
röhrenförmige Theil des Arbeitsstückes über den Mantel des Konus E vorwärts getrieben
und darauf geweitet, und zwar durch die stetige Wirkung der Walzen. Hierbei kann
das Arbeitsstück in ein verhältnifsmäfsig dünnwandiges Rohr D3 umgewandelt werden.
Der Dorn ragt am besten, wie die Figuren zeigen, etwas in die convergirenden~ Flächen
der Walzen hinein, kann aber auch ganz zwischen den divergirenden Flächen der Walzen
liegen.
Walzen, gleich den in Fig. 1 und 4 und anderen ähnlichen gezeichneten, sind auf einander
zu geneigten Wellen angeordnet, deren Achsen sich jeweils in parallelen Ebenen befinden, die von der Achse des Arbeitsstückes
gleich weit abstehen, wie dies aus Fig. 7 erhellt, woselbst wie bei allen gezeichneten Figuren
angenommen wird, dafs zwei Walzen zur Verwendung kommen, die an je einander
gegenüberliegenden Seiten der Bewegungslinie' des Arbeitsstückes angebracht sind. Wenn bei
dieser Art von Apparaten zwei Walzen verwendet werden, so wird ein Führungsbock oder
Führungsstreifen H gebraucht, auf der das Arbeitsstück bei seiner Bewegung zwischen den
Walzen hindurch lagern kann, wie Fig. 7 zeigt. Dieser Führungsstreifen kann auch durch die bei
Schrägwalzwerken bekannten Führungsrollen ersetzt werden.
Fig. 5 stellt das Arbeitsstück so weit zwischen den Walzen vorgedrungen dar, dafs sein Hinterende
nahezu bis an das spitze Ende" des Konus gelangt ist. Dabei ist aber ein Stück des
hinteren Endes des Arbeitsstückes noch nicht über die einander zugeneigten Theile der
Walzen hinaus. Der äufsere Durchmesser dieses hinteren Endes mufs noch dadurch, dafs die Walzen es fassen, vermindert werden.
Falls indessen die Kraft, mit der dies Fassen geschieht, nicht genügt, um das Hinterende des
Arbeitsstückes über den Konus hinüberzutreiben, so kann dieser Theil von dem aufgeweiteten
Rohrstück -D3 abgeschnitten werden. Wenn, wie schon oben bemerkt, das gegenseitige Verhältnifs
der Neigung der Walzenflächen Und des Konus passend gewählt ist, so gelangt das ganze Arbeitsstück zwischen den Walzen durch
und wird, wie in Fig. 6 ersichtlich, zu einem Rohre D3 von gröfserem Durchmesser aufgeweitet.
Bei der in Fig. 8 dargestellten Anwendung der Erfindung dienen zwei oder mehrere schräg
wirkende Walzen in Verbindung mit einem Konus dazu, ein massives Arbeitsstück über
den Konusmantel hinüberzupressen, wobei das
Claims (3)
- Arbeitsstück in ein Rohr verwandelt wird, dessen Durchmesser gröfser ist als der ursprüngliche Durchmesser des Arbeitsstückes.Um die Beschreibung zu vereinfachen, wird angenommen, dafs nur zwei Walzen zur Verwendung kommen und dafs Fig. 8 ein Grundrifs derselben ist. Die verticalen Ebenen der Achsen der beiden Walzen sind parallel zu einander, allein die Achsen weichen je von der horizontalen Ebene nach entgegengesetzten Richtungen ab.In dem bereits vorhin erwähnten Patente »Verfahren zur Herstellung von Röhren aus Glas u. dergl.« ist ein Verfahren beschrieben, vermittelst schräg wirkender konischer Walzen in Verbindung mit einem Dorn oder konischen Werkzeuge ein massives Arbeitsstück in eine Röhre zu verwandeln, die von geringerem Durchmesser ist als der des Arbeitsstückes. Allein im gegenwärtigen Falle ist es ersichtlich, dafs die Linien, in welchen die Walzen das Arbeitsstück fassen, zuerst auf eine gewisse Strecke sich zu einander neigen und alsdann aus einander gehen. Das Gleiche gilt von den Angriffslinien anderer in den Zeichnungen dargestellter Walzen. Bei den in Fig. ι dargestellten Walzen wird der Effect dieser Neigung dadurch erreicht, dafs die mittleren Theile der Walzen eine paraboloidische Form haben und die Achsen sich einander zuneigen.Bei den in Fig. 8 dargestellten Walzen wird das anfängliche Zuneigen und spätere Auseinandergehen der Angriffslinien der Walzen in Bezug auf das Werkstück dadurch erreicht, dafs beide Walzen nach beiden Enden zu konisch zulaufen.Ist das Arbeitsstück rohrförmig-, wie in Fig. 9 und 10, so genügt eine geringere Verminderung des Durchmessers. Speciell in Fig. 10 ist die Spitze e des Konus E eine Fortsetzung der Achse e\ die durch das röhrenförmige Arbeitsstück hindurchgeht und in einem Lager e2 ruht.Hier dient die Verstärkung oder der Anlauf oder Ring e8 dazu, den Konus in der richtigen Lage zwischen den Walzen festzuhalten. Der Konus wird so auf das offene Ende der Dornstange E1 aufgesteckt, wie es in Fig. 8 dargestellt ist, oder in irgend einer anderen Weise an der Stange befestigt. Am anderen Ende der Dornstange befindet sich noch ein Stützzapfen E2, dessen Fortsetzung ein Schraubenbolzen E3 ist, der sich im Lager Ei bewegt und mittelst einer Mutter oder in anderer Weise reguliren läfst.Das Konoidalwerkzeug kann feststehen oder durch die Reibung des sich drehenden Rohres, während dasselbe aufgeweitet wird, oder in anderer Weise selber zum Rotiren gebracht werden. Für die Regelung der Bewegung der Dornstange kann selbstverständlich jedes beliebige andere geeignete Mittel angewendet werden.Wie bereits in der Einleitung angedeutet, kann die Vorwärtsbewegung des Werkstückes durch die Walzen vermöge der schrägen Stellung derselben auch durch mechanische oder hydraulische Mittel unterstützt werden und das Werkstück also auf besonderem mechanischen Wege durch die Walzen bewegt · werden. Ordnet man die Achsen der Walzen parallel oder doch nahezu parallel an, so fällt den erwähnten mechanischen Mitteln jene Aufgabe ganz allein zu und das Schrägwalzen geht in diesem Falle in ein Querwalzen über.Besonders ist zu beachten, dafs die zu walzenden hohlen oder massiven Werkstücke aus Glas, Schlacken u. s w. die für die Bearbeitung passende Temperatur haben. Dieselbe darf nicht zu niedrig sein, damit das Material bei der Bearbeitung durch die Walzen nicht zu spröde ist und splittert; andererseits darf sie nicht zu hoch sein, damit es nicht bei der Rotation aus einander geschleudert wird und an Walzen und Konus anklebt. Am besten eignet sich daher eine mittlere Temperatur, welche durch die Praxis leicht aufgefunden werden kann. Man kann, um das Ankleben des Materials zu verhindern, be-, sonders wenn man bei einer höheren Temperatur walzen will, die Walzen und den Konus mit OeI, Graphit oder anderen Schmiermitteln einreiben.Pate ν τ-An sp Ruch ε:ι. Verfahren zum Aufweiten von Röhren oder hohlen Werkstücken aus Glas, Schlacke und anderen, nicht metallischen, durch Wärme in einen plastischen Zustand ver-" setzbaren Massen durch allmäliges Reduciren der Wandstärke und gleichzeitiges Vorwärtsziehen des Mantels eines Rohres oder hohlen Werkstückes auf der Oberfläche eines Konoidalwerkzeuges oder Domes und über dessen Fläche hinaus mittelst schräg wirkender Walzen (welche paraboloidisch oder fafsförmig oder anders gestaltet sein können), und deren Arbeitsflächen die verschiedenen Seiten des hohlen Werkstückes oder Rohres fassen und längs ihrer Angriffslinie gegen einander unter einem Winkel divergiren, welcher spitzer ist als der Winkel, den die Seitenwände des Konoidalwerkzeuges mit einander bilden.
- 2. Das Verfahren, in einem Durchgange zwischen schräg wirkenden (paraboloidischen oder fafsförmigen oder anders gestalteten) Walzen massive Werkstücke aus Glas, Schlacke oder anderen nicht metallischen,durch Wärme in einen plastischen Zustand versetzbaren Massen rohrförmig zu walzen und zugleich aufzuweiten, darin bestehend, dafs die convergirenden Flächen dieser, Walzen das massive Werkstück über die Spitze eines zwischen die Walzen hineinragenden Konoidalwerkzeuges oder Domes schieben, während die divergireriden Flächen dieser Walzen in Verbindung mit dem konoidischen Dorn das so hergestellte Rohr auf die in Anspsuch ι. beschriebene Weise aufweiten.
- 3. Die Abänderung des zu 1. und 2. genannten Verfahrens, welche darin besteht, dafs an Stelle des Schrägwalzwerkes Walzen mit parallel oder doch annähernd parallel gelagerten Achsen zur Anwendung kommen, und die Achsenverschiebung des Werkstückes durch besondere mechanische Mittel erzeugt wird.Hierzu ι Blatt Zeichnungen
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP3677554A1 (de) * | 2018-10-19 | 2020-07-08 | SCHOTT Schweiz AG | Verfahren und vorrichtung zur heissformung von gläsernen werkstücken und heissumgeformte glasbehälter |
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- DE DENDAT45584D patent/DE45584C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP3677554A1 (de) * | 2018-10-19 | 2020-07-08 | SCHOTT Schweiz AG | Verfahren und vorrichtung zur heissformung von gläsernen werkstücken und heissumgeformte glasbehälter |
US11565961B2 (en) | 2018-10-19 | 2023-01-31 | Schott Pharma Schweiz Ag | Method and apparatus for the hot forming of glass workpieces, and hot-formed glass container |
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