DE3817746A1 - Lenksystem fuer ein kraftfahrzeug - Google Patents
Lenksystem fuer ein kraftfahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Lenksystem für ein Kraftfahrzeug
nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Das Lenksystem umfaßt einen Untersetzungsgetriebezug, um die
Drehung eines Lenkrades auf die Vorderräder des Kraftfahrzeu
ges zu übertragen. Es ist von Vorteil, wenn man das Unter
setzungsverhältnis so variieren kann, daß es beidseits der
Geradeausposition des Lenkrades einen geringeren Betrag auf
weist und mit zunehmendem Lenkwinkel des Lenkrades ansteigt.
Ein solches Lenksystem wird als Lenksystem mit veränderbarem
Verhältnis bezeichnet und ist aus verschiedenen Publikatio
nen bekannt, z.B. aus der US 32 67 763 und dem japanischen
Gebrauchsmuster mit der Offenlegungsnummer 59-16 269.
Bei dem Lenksystem mit variablem Verhältnis kann die Über
setzung nur auf die eingestellten Werte und nicht auf an
dere Verhältniswerte eingestellt werden. Es wäre jedoch
von Vorteil, wenn das Verhältnis in Übereinstimmung mit
Fahrbedingungen, z.B. in Übereinstimmung mit auf das Fahr
zeug wirkenden Seitenkräften oder in Übereinstimmung mit
anderen Parametern einstellbar wäre.
Ausgehend vom oben genannten Stand der Technik, ist es
Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Lenksystem der
eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, daß das
Untersetzungsverhältnis in Übereinstimmung mit den Fahr
bedingungen einstellbar ist.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein Lenksystem für
ein Fahrzeug aufgezeigt, das eine erste Getriebeanordnung
umfaßt, die in Wirkverbindung mit einem Lenkrad des Fahr
zeuges steht; eine erste Verbindungsstange, die in Wirk
verbindung mit der ersten Getriebeanordnung steht und so
angeordnet ist, daß sie lateral durch das erste Getriebe
verschoben werden kann; eine zweite Getriebeanordnung ist
vorgesehen, an welche eine zweite Verbindungsstange wir
kungsmäßig gekoppelt ist, die so angeordnet ist, daß sie
lateral durch die zweite Getriebeanordnung verschiebbar
ist; Betätigungsmittel zum Betätigen der zweiten Getrie
beanordnung sind vorgesehen; ein Fühler zum Abtasten von
Fahrbedingungen des Fahrzeuges ist vorgesehen; Steuermittel
sind vorgesehen, die auf das Ausgangssignal des Fühlers
hin die Betätigungsmittel betreiben; ein Paar von Verbin
dungsmechanismen verbindet die Enden der ersten und der
zweiten Verbindungsstangen mit den Vorderrädern des Fahr
zeuges, so daß die Auslenkungen der ersten und der zweiten
Verbindungsstange kombiniert werden, um die Vorderräder
mit einem resultierenden Untersetzungsverhältnis zu lenken.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfassen
das erste und das zweite Getriebe eine Ritzel-/Zahnstan
genanordnung, während die erste und die zweite Verbindungs
stange jeweils ein Paar von Verbindungsstangen umfassen,
die mit beiden Enden der Zahnstange verbunden sind, wo
bei jeder der Verbindungsmechanismen eine Verbindungs
stange umfaßt, die schwenkbar zwischen den Enden der er
sten und der zweiten Verbindungsstange angeordnet ist.
Die Steuerungsmittel sind normalerweise so angeordnet,
daß die resultierende Lenkuntersetzung mit steigender
Fahrzeuggeschwindigkeit ansteigt.
Weitere erfindungswesentliche Merkmale ergeben sich aus
den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung
bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung, die anhand
von Abbildungen näher erläutert werden. Hierbei zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer bevorzug
ten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Lenksystems; und
Fig. 2a bis 2e Erläuterungen der Wirkung eines Teils der be
vorzugten Ausführungsform der Erfindung.
Wie in Fig. 1 gezeigt, umfaßt das Lenksystem ein Lenkrad
1, eine Lenkwelle 2, ein Gelenk 3, eine Zwischenwelle 4,
ein Gelenk 5 und eine erste Ritzel-/Zahnstangenanordnung
10. Die erste Ritzel-/Zahnstangenanordnung umfaßt ein
Getriebe 6 mit einem Ritzel 7. Das Ritzel 7 steht in Ein
griff mit einer ersten Zahnstange 8 in einem ersten Zahn
stangengehäuse 9. Eine zweite Ritzel-/Zahnstangenanord
nung 11 ist parallel zur ersten Ritzel-/Zahnstangenanord
nung 10 vorgesehen. Ein Ritzel 12 der Anordnung 11 steht
in Eingriff mit einer zweiten Zahnstange 13 in einem zwei
ten Zahnstangengehäuse 14. Das Ritzel 12 steht in Wirk
verbindung mit einem Elektromotor 15.
Ein Paar von Verbindungsstangen 16, das mit der ersten
Zahnstange 8 an dessen beiden Enden verbunden ist, ist
(jeweils) schwenkbar mit Verbindungsstangen 17 über Ge
lenke 18 verbunden. Jede Verbindungsstange 20 der zweiten
Zahnstange 13 ist mit der Verbindungsstange 17 über eine
Zwischenstange 21 und Gelenke 22, 23 verbunden. Eine Ver
bindungsstange 24 ist mit der Verbindungsstange 17 über
ein Gelenk 25 an einer Stelle verbunden, die nahe beim
Gelenk 23 liegt. Die Verbindungsstange 24 steht in Wirk
verbindung mit den Vorderrädern 26 des Fahrzeuges, und
zwar über ein Gelenk 27 und einen Gelenkarm 28.
Das System ist mit einem Lenkwinkelfühler 30, einem Fahr
zeuggeschwindigkeitsfühler 31 und einem Lateralbeschleu
nigungsfühler 32 versehen. Die Ausgangssignale der Füh
ler werden einer Steuereinheit 33 zugeführt, die den Mo
tor 15 steuert. Die Wirkung des Motors 15 wird vom Aus
gangssignal der Steuereinheit 33 gesteuert und über ein
Rückkopplungssignal von einem Winkelpositionsfühler 34
zum Abtasten des Winkelausgangs des Motors 15 geregelt.
Die Steuereinheit 33 ist so ausgebildet, daß sie ein
Steuersignal zur Betätigung des Motors 15 in Übereinstim
mung mit dem Fahrzeuggeschwindigkeitssignal durchführt,
das aus dem Fahrzeuggeschwindigkeitsfühler 31 stammt.
Wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit niedrig ist, so wird der
Motor so eingestellt, daß er die zweite Zahnstange 13
mit einer Geschwindigkeit bewegt, die im wesentlichen
gleich der Geschwindigkeit der ersten Zahnstange 8 ist.
Wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit steigt, so wird die Ge
schwindigkeit der zweiten Zahnstange 13 im Verhältnis zur
Geschwindigkeit der ersten Zahnstange 8 abgesenkt. Dies
bedeutet, daß das Verhältnis der Geschwindigkeiten der
zweiten Zahnstange zur ersten Zahnstange bei niedrigen
Fahrzeuggeschwindigkeiten Eins ist und bei hohen Fahrzeug
geschwindigkeiten gegen Null geht.
Wenn im Bereich niedriger Geschwindigkeit des Kraftfahr
zeuges (unterhalb ca. 30 km/h) das Verhältnis der Ge
schwindigkeiten der zweiten Zahnstange zur ersten Zahn
stange auf Eins gesetzt wird, so bewegt sich (während
einer Zeiteinheit) die zweite Zahnstange 13 über die glei
che Entfernung wie die erste Zahnstange 8, wie dies in
Fig. 2b gezeigt ist. Demzufolge ist in diesem Fall das
Untersetzungsverhältnis gleich dem Untersetzungsverhält
nis (i) der ersten Zahnstangen-/Ritzelanordnung 11.
Bei höheren Fahrzeuggeschwindigkeiten, z.B. bei 100 km/h,
wird das Geschwindigkeitsverhältnis auf Null gesetzt.
In diesem Fall wird dann die Zahnstange 13 nicht bewegt,
wie dies in Fig. 2d gezeigt ist.
Unter der Annahme, daß die Länge zwischen dem Verbin
dungsabschnitt P auf der Verbindungsstange 17 für die
Verbindungsstange 24 bei Eins liegt und die Länge der
Verbindungsstange 17 bei n liegt (Fig. 2a), ergibt sich
das Verhältnis der Auslenkung der Verbindungsstange 24
zur Auslenkung der ersten Zahnstange 8 zu 1/n. Auf diese
Weise ergibt sich ein resultierendes Untersetzungsver
hältnis des Lenksystem zu 1/n × i.
Bei mittlerer Geschwindigkeit, z.B. bei 60 km/h, wird das
Geschwindigkeitsverhältnis der zweiten Zahnstange zur er
sten Zahnstange auf einen mittleren Wert, z.B. auf 0,5
gesetzt, wie dies in Fig. 2c gezeigt ist. Das resultieren
de Untersetzungsverhältnis ist in diesem Fall 0,5 × (1+1/n),
also ein mittlerer Wert zwischen dem Verhältnis i und dem
Verhältnis i/n × i.
Bei extrem niedrigen Geschwindigkeiten, z.B. unterhalb von
3 km/h, wird das Geschwindigkeitsverhältnis der zweiten
Zahnstange auf einen Betrag größer als 1 gebracht, wie
dies in Fig. 2a gezeigt ist. Demzufolge ergibt sich ein
resultierendes Untersetzungsverhältnis, das größer als
das Verhältnis i ist.
Bei extrem hohen Geschwindigkeiten, z.B. über 120 km/h,
wird die Geschwindigkeit der zweiten Zahnstange auf einen
negativen Betrag in der Nähe von Null gebracht, wie
dies in Fig. 2e gezeigt ist. Das resultierende Unter
setzungsverhältnis wird dadurch geringer als das Ver
hältnis 1/n × i.
Vorzugsweise wird dann, wenn ein zum Untersteuern neigen
des Fahrzeug in der Kurvenfahrt beschleunigt wird, der
Lenkwinkel vergrößert. Um dies zu bewerkstelligen, wird
der Motor 15 dann, wenn das Ausgangssignal des Fahrzeug
geschwindigkeitsfühlers 31 ansteigt, während der Lateral
beschleunigungsfühler 32 ein Ausgangssignal erzeugt, was
eine Kurvenfahrt des Fahrzeuges bedeutet, so betrieben,
daß die zweite Zahnstange 13 den Lenkwinkel vergrößert.
Wenn das Fahrzeug von einer seitlichen Kraft, z.B. durch
Seitenwind während der Fahrt, beeinflußt wird, so kann
das Fahrzeug ausbrechen. In diesem Fall gibt der Lateral
beschleunigungsfühler ein Ausgangssignal aufgrund der Ab
weichung. Auf das Ausgangssignal hin verschiebt der Mo
tor 15 die zweite Zahnstange 13 und korrigiert die Lenk
richtung.
Aus obigem ergibt sich, daß das Untersetzungsverhältnis
in Übereinstimmung mit dem Ausgangssignal des Lenkwin
kelfühlers 30 ebenso gesteuert werden kann, wie bei ei
nem System mit variablem Verhältnis.
Anstelle eines Motors 15 zur Verschiebung der zweiten
Zahnstange 13 können auch andere Betätigungsmittel, z.B.
ein Hydraulikzylinder, verwendet werden.
Claims (6)
1. Lenksystem für ein Kraftfahrzeug,
gekennzeichnet durch
eine erste Getriebeanordnung (10), die in Wirkverbindung mit einem Lenkrad (1) des Kraftfahrzeuges steht;
eine erste Verbindungsstange (16), die in Wirkverbindung mit der ersten Getriebeanordnung (10) steht und von dieser la teral verschoben wird;
eine zweite Getriebeanordnung (11);
eine zweite Verbindungsstange (20), die in Wirkverbindung mit der zweiten Getriebeanordnung (11) steht und von dieser lateral verschoben werden kann;
Betätigungsmittel (15) zum Betätigen der zweiten Getrie beanordnung (11);
Fühlermittel (31, 32) zum Abtasten der Fahrbedingungen des Fahrzeuges;
Steuermittel (33), die auf das Ausgangssignal der Füh lermittel (31, 32) hin die Betätigungsmittel (15) an steuern;
ein Paar von Verbindungsmechanismen (17, 18, 21, 23, 24, 25, 27, 28) zum Verbinden der beiden Enden der er sten und der zweiten Verbindungsstange (16, 20) mit Vorderrädern (26) des Fahrzeuges, die derart angeordnet sind, daß die Auslenkungen der ersten und der zweiten Verbindungsstangen (16, 20) mit einem resultierenden Lenkuntersetzungsverhältnis zum Lenken der Vorderräder (26) kombiniert werden.
eine erste Getriebeanordnung (10), die in Wirkverbindung mit einem Lenkrad (1) des Kraftfahrzeuges steht;
eine erste Verbindungsstange (16), die in Wirkverbindung mit der ersten Getriebeanordnung (10) steht und von dieser la teral verschoben wird;
eine zweite Getriebeanordnung (11);
eine zweite Verbindungsstange (20), die in Wirkverbindung mit der zweiten Getriebeanordnung (11) steht und von dieser lateral verschoben werden kann;
Betätigungsmittel (15) zum Betätigen der zweiten Getrie beanordnung (11);
Fühlermittel (31, 32) zum Abtasten der Fahrbedingungen des Fahrzeuges;
Steuermittel (33), die auf das Ausgangssignal der Füh lermittel (31, 32) hin die Betätigungsmittel (15) an steuern;
ein Paar von Verbindungsmechanismen (17, 18, 21, 23, 24, 25, 27, 28) zum Verbinden der beiden Enden der er sten und der zweiten Verbindungsstange (16, 20) mit Vorderrädern (26) des Fahrzeuges, die derart angeordnet sind, daß die Auslenkungen der ersten und der zweiten Verbindungsstangen (16, 20) mit einem resultierenden Lenkuntersetzungsverhältnis zum Lenken der Vorderräder (26) kombiniert werden.
2. Lenksystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erste und die zweite Getriebeanordnung jeweils
eine Ritzel-/Zahnstangenanordnung umfassen und die er
ste und die zweite Verbindungsstange (16, 20) ein Paar
von Verbindungsstangen umfaßt, die mit den beiden En
den der Zahnstangen (8, 13) verbunden sind.
3. Lenksystem nach Anspruch 2, wobei jeder der Verbindungs
mechanismen ein Paar von Verbindungsstangen (17, 21)
umfaßt, die schwenkbar zwischen den Enden der ersten
(16) und der zweiten Verbindungsstange (20) verbunden
sind.
4. Lenksystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Betätigungsmittel einen Elektromotor (15) um
fassen.
5. Lenksystem nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fühlermittel einen Geschwindigkeitsfühler (31)
umfassen.
6. Lenksystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuermittel so ausgebildet sind, daß das re
sultierende Untersetzungsverhältnis mit steigender Ge
schwindigkeit des Fahrzeuges reduziert wird.
Applications Claiming Priority (1)
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