DE3814455A1 - Einrichtung zur leistungsuebertragung - Google Patents
Einrichtung zur leistungsuebertragungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bisher bekannte Zahnräder- oder Reibrädergetriebe sind im Wege
unmittelbarer gegenseitiger Radkontaktierung realisierbar, um
eine drehmomentübertragende Verbindung zu gewährleisten. Die
dabei unmittelbar kraftschlüssig kommunizierenden Zahn- oder
Radflanken sind einem ständigen Bauteilverschleiß ausgesetzt.
Je nach Höhe der zu beherrschenden Drehzahlen und Drehmomente
sind bekannte Getriebekonfigurationen vielfach nur im Wege
einer geeigneten Schmiermittelversorgung (Öl-Schmierung)
realisierbar, um unzulässige Temperaturerhöhungen und örtli
chen Bauteilverschleiß über vorgegebene zeitliche Distanzen
einigermaßen zufriedenstellend zu beherrschen. Trotz ge
zeilter Schmiermittelversorgung und Kühlung sind die genannten
Getriebe häufig ständiger Kontrolle und Wartung ausgesetzt.
Die unmittelbare Zahn- bzw. Radkontaktierung bekannter Ge
triebearten führt ferner zu Reibungsverlusten und damit
wiederum zu Leistungseinbußen die über ein vergleichsweise
erhöhtes Antriebsdrehmoment (Maschine) kompensiert werden
müssen.
Um genannte Verschleißerscheinungen, insbesondere bei Zahnräder
getrieben, in Grenzen zu halten, werden oftmals temperatur-
und verschleißbeständige und damit teuere Zahnradwerkstoffe
notwendig, die auch mit Rücksicht auf die geforderte Maßge
nauigkeit einen vergleichsweise hohen Fertigungsaufwand er
fordern.
Ferner ist es z.B. bei Kraftfahrzeugen, Schiffen allgemein
bekannt, motorisch angetriebene Hilfsaggregate, z.B. Kühlge
bläse, elektrische Generatoren, Pumpen oder dergleichen von
einer motorisch angetriebenen Ausgleichs- oder Hilfswelle aus
mittels Riemen, Zahnriemen oder Ketten anzutreiben. Auch in
derartigen Fällen stellen Kette oder Riemen einen steten Rei
bungsverlust- und Verschleißfaktor dar; dies gilt auch in
Verbindung mit ketten- oder riemengetriebenen Getrieben, wobei
Kettengetriebe praktisch kaum ohne geeignete Schmiermittel
versorgung realisierbar sind. Kette, Riemen oder dergleichen
stellen ein häufig nachzukorrigierendes Verschleißteil dar.
Aus der DE-OS 24 35 316 ist eine Vorrichtung zur Umwandlung
einer Drehbewegung in eine hin- und hergehende bzw. transla
torische Bewegung bekannt; dabei soll zwischen zwei zweipoli
gen, drehbar gelagerten Magnetkörpern, deren gleichsinnige
Pole sich gegenüberliegen, ein entlang einer geradlinigen
Führungsbahn in beiden Richtungen beweglicher zweipoliger
Magnetkörper so angeordnet werden, daß es sich bei synchroner
Rotation der drehbar gelagerten Magnetkörper hin- und her
bewegt. Die genannte Vorrichtung ist nicht in der Lage,
eine rein rotatorisch arbeitende, getriebeartige, mit einer
herkömmlichen Zahnradübertragung vergleichbare Leistungs-
bzw. Drehmomentübertragung bereitzustellen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 anzugeben, die
eine getriebeartige und verschleißlose, rein rotatorisch
arbeitende Leistungsübertragung auf äußerst einfache Weise
ermöglicht.
Die gestellte Aufgabe ist mit den Merkmalen des Kennzeich
nungsteils des Patentanspruchs 1 erfindungsgemäß gelöst.
Auf diese Weise wird ein magnetisches Getriebe geschaffen,
bei dem das Drehmoment im Wege ineinandergreifender Magnet
felder - ähnlich einer Zahnradübertragung - übertragbar ist.
Mit anderen Worten "kämmen" die jeweils betroffenen scheiben
förmigen Sektionen magnetisch berührungslos miteinander unter
der allgemein bekannten Tatsache, daß gleichnamige Pole sich
abstoßen und ungleichnamige Magnetpole sich anziehen.
Ein wesentlicher Vorteil ist es, daß das Magnetgetriebe für
die Leistungsübertragung keine Schmiermittelversorgung benö
tigt. Reibungsverluste, die sich durch Wärme äußern, treten
nicht auf. Außerdem ist der Fertigungsaufwand, insbesondere
in der Ausbildung als Permanentmagnetgetriebe, äußerst ge
ring, z.B. durch Einlegen der Magnete in ein Kunststoffspritz
gußrad. Wird das Magnetgetriebe nicht mit Permanentmagneten
ausgeführt, sondern mit Magnetspulen und das Magnetgetriebe
rad in viele Einzelmagnetfelder unterteilt, dann kann durch
Variieren der eingreifenden Feldbereiche durch Vor- und
Nacheilen der Magnetfelder das Übersetzungsverhältnis geregelt
werden. Das bedeutet, daß ein bestimmtes Übersetzungsverhält
nis noch in einem bestimmten Regelbereich geändert werden
kann. Es entsteht dann ein bestimmter Schlupf, der aber nicht
wie beim Keilriemen mechanische Energie verbraucht. Als
weiterer Vorteil ist zu nennen, daß bei Überschreiten des
zulässigen Übertragungsdrehmomentes das Magnetgetriebe durch
rutschen kann und dabei kein Schaden entsteht.
Aber auch unter Anwendung eines reinen Permanentmagnetsystems
können pro Radpaarung vorgegebene Übersetzungsverhältnisse
bzw. geeignete Getriebeuntersetzungen bereitgestellt werden.
Entgegen der erwähnten Magnetspulensysteme scheidet dabei
aber eine Regelbarkeit des Übersetzungsverhältnisses aus.
Gegebenenfalls benötigt die Einrichtung bei der Übertragung
vergleichsweise hoher Drehmomente größere Radbreiten als
konventionelle Zahnräder. In der Ausbildung als z.B. regel
bares Magnetspulengetriebe wird Spulenstrom benötigt. Hierbei
kann man aber Strom sparen, indem nur die Spulen mit Strom
versorgt werden, die gerade im magnetischen Eingriff sind.
Das kann durch einen Kollektor oder ein elektronisches Regel
system, ähnlich der Transistorzündung bei Verbrennungsmotoren,
geschehen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
den Merkmalen der Patentansprüche 2 bis 20.
Anhand der Zeichnungen ist die Erfindung beispielsweise
weiter erläutert; es zeigen:
Fig. 1 die Seitenansicht einer schematisch dargestellten,
motorisch angetriebenen und als Permanentmagnetge
triebe ausgebildeten Radpaarung,
Fig. 2 die Vorderansicht der Radpaarung nach Fig. 1,
Fig. 3 die Vorderansicht einer z.B. permanentmagnetisch
arbeitenden Radpaarung, hier gleiche Raddurchmesser,
abtriebsseitiges oberes Rad stets voreilend,
Fig. 4 die Vorderansicht einer z.B. permanentmagnetisch
arbeitenden Radpaarung, hier gleiche Raddurchmesser,
abtriebsseitiges oberes Rad stets nacheilend,
Fig. 5 die Seitenansicht einer schematisch dargestellten,
z.B. permanent- oder spulenstrom-magnetischen Schei
ben-Wellen-Kombination,
Fig. 6 die teilweise vorn aufgeschnittene Ansicht einer
gleichförmig über dem Umfang in sektorförmigen Aus
nehmungen angeordnete, mit fortlaufendem Polwechsel
(N/S) ausgebildete Permanent- oder Spulenelemente
enthaltenden Scheibe,
Fig. 7 eine von mehreren gleichförmig über dem Umfang einer
Scheibe angeordneten Magnetspulen zwecks Ausbildung
elektromagnetischer Polwechselfelder (N/S) gemäß
Fig. 6,
Fig. 8 eine von mehreren hier polschuhartig angeordneten und
ausgebildeten Magnetspulen in Zuordnung eines als
Vorderansicht verkörperten Halbkreissektors einer
Scheibe,
Fig. 9 eine die elektrische Stromversorgung im Wege einer
Kollektorsteuerung verdeutlichende Vorderansicht einer
umrißartig wiedergegebenen und sektorförmig zerglie
derten Scheibe,
Fig. 10 die Seitenansicht einer weiteren motorisch angetrie
benen Magnetgetriebevariante unter Verdeutlichung
eines gabelförmig stirnseitigen Magnetfeldeingriffes
eines angetriebenen Rades in den Axialspalt zwischen
zwei auf gemeinsamer Welle angeordneten und ange
triebenen Rädern,
Fig. 11 die seitliche Ansicht eines schematisch dargestellten
kegelartigen Magnetgetriebes mit unter einem rechten
Winkel zueinander versetzten Wellenachsen,
Fig. 12 eine schematische Darstellung eines an- und abtriebs
seitig unter Verwendung von Kollektoren hinsichtlich
der Spulenstromversorgung geregelten Magnetgetriebes,
Fig. 13 ein schematisch dargestelltes, hinsichtlich dreier
verschiedener Radpaare und Getriebestufen unter Ver
wendung von Spulenmagneten automatisch elektrisch
steuerbares Getriebe und
Fig. 14 die schematische Darstellung eines Spulenradpaars
(unten motorisch angetrieben, oben elektromagne
tisch getrieben) unter Zuordnung einer elektri
schen Schaltung im Hinblick auf ein veränderbares
Übersetzungsverhältnis.
Die Fig. 1 und 2 veranschaulichen eine Grundform der erfin
dungsgemäßen Einrichtung, hier im Wege eines von einem
Motor M über die Welle W 1 angetriebenen Scheibe 1 und einer
mit letzterer permanentmagnetisch in Eingriff befindlichen,
über eine weitere Welle W 2 in Umfangsrichtung abtriebsseitig
verdrehbar gelagerten Scheibe 2. Dabei sind Permanentmagnete
symbolisch durch N (Nordpol) und S (Südpol) verkörpert und
jeweils sektorförmig gleichförmig abwechselnd (N/S) über dem
betreffenden Umfang der Scheiben 1,2 verteilt angeordnet.
Unter Zugrundelegung jeweils gleicher Breite der beiden
Scheiben 1,2 ergeben sich also bei der Anordnung nach Fig. 1
und 2 jeweils im wesentlichen gleich große über die Scheiben
1,2 aufeinander einwirkende, d.h. im Bewegungsablauf (Pfei
le F, F′) fortlaufend abstoßende und sich anziehende Magnet
kräfte. Es läuft also Scheibe 2 (abtriebsseitig mit etwa um
die Hälfte reduzierter Drehzahl gegenüber Scheibe 1 (antriebs
seitig)) um. In Kombination mit der beschriebenen Anordnung der
Permanentmagnete N/S wird also ein ins "Langsame" untersetzes
Getriebe im Wege der veranschaulichten Durchmesserdifferenz
(Scheibe 1: klein/Scheibe 2: groß) in die Wege geleitet.
Bei der Getriebeanordnung nach Fig. 3 liegen gleiche Durch
messer der antriebsseitigen Scheibe 1 und der abtriebsseiti
gen Scheibe 2 vor. Bei dieser Anordnung ergibt sich ein
"Voreilen" der Scheibe 2 zur Scheibe 1; mit anderen Worten
dreht sich Scheibe 2 doppelt so schnell wie Scheibe 1 (Über
setzungsverhältnis I=1:2). Dies wird bei gleichen Durch
messern der beiden Scheiben 1, 2 und etwa gleicher Scheiben
breite durch eine gegenüber Scheibe 2 flächenmäßig permanent
magnetische Halbierung und Verdoppelung der Anzahl der in
Umfangsrichtung aufeinander folgenden Permanentmagnete N/S
bei Scheibe 1 erreicht.
Fig. 4 verkörpert den gegenüber Fig. 3 umgekehrten Fall mit
pro vorgebener gleicher Kreissektorfläche permanentmagneti
scher Halbierung und damit Verdoppelung der Anzahl an über
den Umfang verteilten Permanentmagneten N/S an abtriebs
seitigen Scheibe 2 zu antriebsseitiger Scheibel; es ergibt
sich dabei ein sogenanntes "Nacheilen" der Scheibe 2 (Ab
trieb) zur Scheibe 1 (Antrieb), woraus ein Übersetzungs
verhältnis I=2:1 resultiert.
Vorteilhaft können im Rahmen sämtlicher zuvor genannten Kon
figurationen die Permanentmagnete durch Spulenmagnete - wie
noch später erläutert - ersetzt werden, indem durch Variierung
der miteinander im Eingriff befindlichen Magnetfeldbereiche
das Übersetzungsverhältnis gesteuert bzw. geregelt werden
kann.
Unter Verwendung gleicher Bezugszeichen für im wesentlichen
unveränderte Bauteile und Funktionen ist Fig. 5 eine weitere
Magnetgetriebevariante, bei der die Rotationsbauteile an Hohl
wellen 3,4 drehfest verankerte Scheiben 1 (Antrieb) , 2 (Abtrieb)
sind. Die Scheiben 1,2 können wiederum z.B. mit Permanent
magneten N/S bzw. Spulenmagneten im Sinne der Ausführungs
formen z.B. nach Fig. 3 oder 4 ausgestattet werden. Die Wellen
(motorisch, Antrieb) bzw. am Abtrieb (Scheibe 2) sind wieder
mit W 1 bzw. W 2 bezeichnet.
Gemäß Fig. 6 können Permanentmagnete N/S bzw. Spulenmagnete
gleichförmig über dem Umfang verteilt in voneinander getrenn
ten bzw. gegeneinander abgeschirmten V-förmigen Kammern 4,4′
oder Ausnehmungen an der hier z.B. antriebsseitigen Scheibe 1
angeordnet sein; es kann sich dabei z.B. um eine im Spritz
gußverfahren hergestellte Kunststoffscheibe handeln.
Fig. 7 verkörpert die Anordnung und Ausbildung einer von
mehreren elektrisch betätigten Magnetspulen SN (N=Nordpol) in
Kombination mit zeichnerisch nicht dargestellten weiteren
Magnetspulen SS (S=Südpol).
Gemäß Fig. 8 kann eine komplette Scheibe 1 z.B. antriebsseitig
und hier nur zur Hälfte dargestellt, aus die Magnetspulen SN
bzw. SS enthaltenden, V-förmigen Scheibensektoren 5,5′, die
hier im äußeren Umfangsbereich polschuhartig ausgebildet sind,
zusammengesetzt sein.
Am Beispiel eines schematisch wiedergegebenen Umrisses einer
Scheibe 1 (Antrieb) verkörpert Fig. 9 eine an (bzw. über) eine
Spannungsquelle (+/-) kollektorgesteuert anschließbare bzw.
stormbeaufschlagbare Magnetspule SN; dabei ist die Magnet
spule SN auf der einen Seite (-) stets über einen sich schei
benseitig mitdrehenden Schleifring 6 an das Netz angeschlossen
sowie andererseits (+) nur dann strombeaufschlagt, wenn ein in
Umfangsrichtung pro Spule, z.B. SN, sektionsweise isoliert
unterbrochener Schleifring-Kollektor 7 die betreffende
Bürste 8 kontaktiert. Die betreffende andere Bürste (-) ist mit
9 bezeichnet. Man erkennt hieraus, daß die betreffenden Magnet
spulen, z.B. SN, in einem vorgegebenen oder gewählten Zeit
takt strombeaufschlagbar sind. Mit anderen Worten kann die
Stromversorgung auf die für den momentanen Drehkraftübertra
gungszustand zwischen beiden Scheiben 1,2 verantwortlichen
Elektromagnete SN bzw. SS beschränkt werden.
Fig. 10 bezeichnet eine Anordnung, bei der die betreffenden
Magnetfelder, hier z.B. durch Permanentmagnete S,N verkörpert,
in axialer Richtung ineinandergreifen; dabei greift also die
über die Welle W 1 vom Motor M angetriebene Scheibe 1 be
rührungslos in den von gabelförmig auslaufenden Enden belas
senen Axialspalt von abtriebsseitig auf der Welle W 2 befind
lichen Scheiben 2, 2′ (Abtrieb) ein. Es könnte z.B. aber auch
umgekehrte verfahren werden, indem die Antriebsseite mit zwei
Scheiben, also doppelspurig gabelförmig, eine abtriebsseitige
Scheibe elektromagnetisch kraftübertragend überlappt.
Fig. 11 erläutert die Ausbildung der Einrichtung als Kegelrad
getriebe, bei dem zwei unter einem rechten Winkel zueinander
versetzte Wellen W 1, W 2 über mittels an deren einen äußeren
Enden befindliche kegelradartige Scheiben 10, 20 magnetisch
und drehkraftübertragend miteinander gekoppelt sind.
Fig. 12 erläutert die Erfindung für ein automatisch
betätigtes Magnetgetriebe; die motorisch angetriebene Scheibe
ist wieder mit 1, die getriebene Scheibe mit 2 bezeichnet; die
motorisch angetriebene Welle ist mit W 1, die getriebene Welle
wieder mit W 2 bezeichnet. In Abstimmung auf Fig. 7, 8 und 9
sind in Fig. 12 ferner die zur Darstellung der elektromagne
tischen Polwechselfelder vorgesehenen Elektromagnetspulen, die
in die betreffenden Scheiben 1, 2 integriert sind, fortlaufend
bzw. abwechselnd mit SN und SS bezeichnet. Dabei sind mit den
betreffenden Wellen W 1, W 2 mitrotierend gekoppelte Kollektor
stäbe 11, 12 vorgesehen. Schematisch angedeutet, sind ferner
die Kollektorstäbe 11, 12 mit über dem Umfang jeweils als
Funktion des Verdrehwinkels eine Stromversorgung (+) der ein
zelnen Spulen SS bzw. SN gewährleistenden Schleifring-Kollek
toren K 1 bzw. K 2 ausgerüstet; die letzteren sind hier z.B.
fortlaufend pro zuständiger Spule SS bzw. SN hintereinander
aufgereiht angeordnet; die ständige Null-Leiter-Abtastung (-)
ist durch die Kollektoren K 1′ bzw. K 2′ verdeutlicht.
Wie schon erwähnt wurde, liegt der Vorteil des elektrischen
Magnetgetriebes darin, daß die Breiten der eingreifenden
Magnetfelder variabel verstellt werden können. Dies geschieht
durch veränderliche Stromversorgung der Magnetspulen SN bzw.
SS. Jede Magnetspule SN bzw. SS wird also separat über einen
zuständigen Kollektor K 1 bzw. K 2 gespeist. Die Stromversor
gungsregelung übernimmt ein elektronischer Regler oder
Rechner 13 mit einer intelligenten Schaltung, die es erlaubt,
daß bei einer bestimmten Übersetzungsverhältnisvorwahl, die
gewünschte bzw. korrekte Stromspeisung (Signalfluß +/- aus
13) der Spulen SS bzw. SN und daraus folglich die richtige
Magnetfeldbreite der Magnetgetrieberäder 1, 2 zu erreichen ist.
Es ist gemäß Fig. 12 also ein elektronischer Rechner 13 vor
gesehen, mit dem aus den empfangenen Informationen über ein
vorgewähltes Getriebeübersetzungsverhältnis ("Vorwahlstufe
/Eingang") eine im erforderlichen Zeittakt benötigte Stromver
sorgung der an- und abtriebsseitig an den Rotationsbauteilen,
z.B. Scheiben 1, 2, befindlichen Spulenmagnete SN, SS geregelt
wird.
Unter Verwendung gleicher Bezugszeichen für im wesentlichen
unveränderte Bauweise und Funktionen erläutert Fig. 13 ein
in Kombination mit den Grundgedanken nach Fig. 12 realisier
bares mehrstufiges (St 1, St 2, St 3,) automatisches Getriebe.
Während z.B. die Getriebestufen St 1 und St 3 elektrisch
abgeschaltet sind, also funktionslos leer durchlaufen, erfolgt
die elektrisch eingeschaltete elektromagnetische Kraftüber
tragung (Feldlinieneingriff F) über Stufe 2 (St 2) zwischen
motorisch angetriebener Scheibe 1 auf die getriebene Scheibe
2. In Fig. 12 sind die Radialspalte R 1, R 2, R 3 zwischen Scheiben
der einzelnen Stufen schematisch und, größer als notwendig,
dargestellt.
Durch mechanisches oder computer-gesteuertes Einschalten des
pro Stufe St 1, St 2 oder St 3 zuständigen Stromzufuhr kann also
einfachst die gerade benötigte Getriebestufe, z.B. hier also
St 2 betätigt werden, wobei wiederum pro eingeschalteter
Stufe, z.B. St 2, das Übersetzungsverhältnis im Sinne des
eingangs schon dargelegten "Voreilens" oder "Nacheilens"
regelbar wäre.
Fig. 14 veranschaulicht eine ellektromagnetisch steuerbare
Getrieberadpaarung im Wege einer motorisch angegetriebenen
Scheibe 1 und einer von letzterer getriebenen Scheibe 2.
Gemäß der aufgezeigten elektrischen Schaltung ist die Strom
speisung (+/-) durch einen Hauptschalter S 3 betätigbar. Gemäß
Doppelpfeil P ist ferner ein z.B. mechanisch betätigbarer
Schiebeschalter aus den mit ausgezogenen Linien dargestellten
Positionen (Schaltpositionen S 2, S 2′) in die gestrichelt
dargestellten Schaltpositionen S 1, S 1′ verschiebbar. Die ge
steuerte Scheibe 2 weist einen Nulleiter (-)-Schleifring 14
(Anschluß an Leitung 15), einen Spulenkollektorring 16 sowie
einen als "Bürste" fungierenden Kohleschleifringsektor 17 auf,
der in geschlosserer Stellung des Hauptbehälters S 3 über Lei
tung 18 mit Strom (+) versorgt ist. Die Spulenmagnete SN bzw.
SS der Scheibe 2 sind einerseits jeweils an in Umfangsrichtung
untereinander elektrisch isolierte Abschnitte der Spulenkollek
torringes 16 angeschlossen; andererseits sind sie an den
Schleifring 14 angeschlossen. Die genannten Anschlüsse der
Spulenmagneten SN bzw. SS sind im Sinne einer stets wechseln
den Polarität durchgeführt, die durch den wechselnden Spulen
wicklungsdrehsinn vorgegeben ist.
In ähnlichem Sinne ist Scheibe 1 aufgebaut, enthaltend - von
außen nach innen gesehen - einen Nulleiterschleifring der gemäß
äußerem dicken Pfeil nur in Position S 1′ des Schiebeschalters
über Leitung 19 ans Netz angeschlossen ist. Nur in Position
S 2′ des Schiebeschalters ist ferner gemäß radial innen liegen
dem weiteren dicken Pfeil ein weiterer Nulleiterschleifring
über Leitung 21 ans Netz angeschlossen. Ferner befindet sich
zwischen äußerem und innerem dicken Pfeil ein stets mitro
tierender Spulenkollektorring 22 in vergleichbarem Aufbau und
Anschluß an Spulen gemäß Scheibe 2. Ferner ist ein zweiter
radial innen liegender Spulenkollektorring 23 vorgesehen,
der mit einem radial innerhalb derselben befindlichen als
"Bürste" fungierenden Kohleschleifringsektor 24 in Verbin
dung steht und an den Leitung 25 in Position S 2 des Schiebe
schalters angeschlossen ist. Leitung 26 läuft am linken von
Schaltposition S 1 abgekehrten Ende (dicker Punkt) in eine
radial äußere Schleifringsektion aus, die mit einem betreffen
den Gegenabschnitt des schon erwähnten Spulenkollektorringes
22 korrespondiert.
In Kombination mit dem zu Scheibe 1 beschriebenen doppelten
Null-Leiter-Schleifring- sowie doppelten Spulenkollektorring
konzept nebst zugehörigen Schleifringsektorabtastungen wird
also bei eingeschalteter Stromversorgung (Hauptschalter S 3)
und in Schaltschieberpositionen S 1, S 1′ (gestrichelte Position)
erreicht, daß für den Leitungsübertragungseingriff zwischen
Scheibe 1 und 2 örtlich gleiche Magnetfeldbogenlängen BN, BS
(hier nur zu Scheibe 2 vermerkt) vorliegen. Es herrscht also
Gleichlauf zwischen beiden Scheiben 1, 2 bzw. Spulenrädern
(Übersetzungsverhältnis I=1).
Bei eingeschalteter Hauptstromversorgung über S 3
in Kombination mit Schiebeschalterstellung S 2, S 2′ ergibt
dies eine geänderte Spulenstromverteilung durch Kollektor
umschaltung in der Weise, daß immer zwei benachbarte Magnet
spulen der Scheibe 1 die gleiche Magnetfeldpolarität SSS
bzw. NNN besitzen; damit ergibt sich an Scheibe 1 gegenüber
Scheibe 2 eine für den örtlichen Drehkrafteingriff verant
wortliche Verdoppelung der Bogenlängen, z.B. gemäß BS′, an
Scheibe 1. Scheibe 1 enthält so also sechs wechselnde Polari
täten, denen zwölf wechselnde Polaritäten an Scheibe 1 gegen
überstehen; hierdurch entsteht ein Nacheilen von Scheibe 2 zu
Scheibe 1; es ergibt sich dabei ein Ubersetzungsverhältnis
von 2:1; d.h., I=2.
Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die beispielhaft
dargestellten und gezeichneten Varianten beschränkt. Variable
Ausgestaltungen und Anwendungsmöglichkeiten sind möglich.
Eine weitere vorteilhafte Variante der Einrichtung bzw. des
Magnetgetriebes wäre z.B. in einer kostensparenden nachträg
lichen Umrüstung zweier Wellen auf eine Getriebeübersetzung,
durch Aufkleben von Magneten oder Magnetspulen, zu sehen.
Außerdem könnte z.B. im Fahrzeugbau der Antrieb der Hilfs
aggregate (Lichtmaschine, Kühlwasserpumpe, Kühlventilator,
usw.) ohne Reibungsverluste mit verhältnismäßig geringem Auf
wand erfolgen.
Es besteht auch die Möglichkeit, ein sehr preiswertes und
einfaches Automatikgetriebe für Fahrzeuge herzustellen (siehe
hierzu die Fig. 13).
Weiterhin könnte die Einrichtung für Haushaltsgeräte (Rührwerke,
Mixer, usw.) vorteilhaft eingesetzt werden.
Besonders vorteilhafte Einsatzmöglichkeiten der Einrichtung
werden auf dem Gebiete der Raumfahrt (Vakuumbetrieb!) oder
im Rahmen von Unterwasseraufgaben gesehen.
Antrieb und Abtrieb gemäß der Erfindung können in ver
schiedenen Medien durch eine Abschirmung hindurch (z.B.
Glasscheibe, Bleiplatte, usw.) Leistung übertragen, was z.B.
für Primär- und Sekundärkreise in Atomkraftwerken von großer
Bedeutung sein könnte.
Erfindungsgemäß ist es ferner möglich, z.B. bei Fahrzeugen,
Eisenbahnwagen oder dergleichen aus der Bewegung anfallende
Rotationsenergien zum Antrieb von Hilfsgeräten oder zur Um
wandlung in elektrische Energie vorzusehen; es könnte dabei
also ein Eisenbahnrad oder ein Fahrzeugrad mit einer stets
mitlaufenden Scheibe 1 (Fig. 1) koaxial gekoppelt sein, die
wiederum eine Scheibe 2 berührungslos antreibt, welche
drehfest mit der Welle eines elektrischen Stromerzeugers bzw.
Dynamos gekoppelt ist.
Claims (20)
1. Einrichtung zur Leistungsübertragung zwischen im Abstand
zueinander auf verschiedenen Drehachsen rotierbar ange
ordneten Rotationsbauteilen, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens zwei Rotationsbauteile (1, 2) mittels über dem
gegenseitigen Bauteilumfang jeweils gleichförmig ver
teilt wechselnder Magnetpolfelder berührungslos kraft
schlüssig gekoppelt sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das jeweilige Polwechselfeld von Permanentmagneten gebil
det ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das jeweilige Polwechselfeld von elektromagnetischen
Stromspulen (SN, SS) gebildet ist.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß sie als Getriebe ausgebildet ist.
5. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rotationsbauteile an
Wellen (W 1, W 2) drehfest verankerte Scheiben (1, 2) sind.
6. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rotationsbauteile im
wesentlichen hohlzylindrische Rotoren (3, 4) oder Ma
schinenwellen sind.
7. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Permanentmagnete (S, N)
oder Magnetspulen (SS, NN) auf jeweils gleichförmig über
den Umfang verteilt angeordneten Ring- oder Kreissekto
ren angeordnet sind.
8. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Scheiben (1, 2) aus die Permanentmagnete oder Magnet
spulen ausbildenden oder enthaltenden Sektoren (5, 5′) zu
sammengesetzt sind.
9. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß die Permanentmagnete oder
Magnetspulen in V-förmigen, gegeneinander abgeschirmten
Kammern (4, 4′) angeordnet sind.
10. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
Getriebeüber- oder untersetzungen durch unterschiedliche
Durchmesser der magnetisch kämmenden Rotationsbauteile,
Räder oder Scheiben (1, 2) vorgegeben sind.
11. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
Getriebeüber- oder Untersetzungen durch eine unterschied
liche Anzahl über dem gegenseitigen Rotationsbauteilum
fang, bzw. Rad-, Scheiben- oder Wellenumfang sektions
weise angeordneter Magnetspulen (SN, SS) oder Permanent
magnete (N, S) gebildet sind.
12. Einrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß gleiche Durchmesser der magnetisch kämmenden Rota
tionsbauteile, wie Scheiben (1, 2), Räder, Wellen oder
deren Abschnitte, vorgesehen sind.
13. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die ein Polwechselfeld ausbildenden Magnetspulen (SN, SS)
an in Umfangsrichtung abschnittsweise elektrisch iso
lierten metallischen Polschuhen eines Rotationsbauteils
bzw. einer Scheibe (1; 2) angeordnet sind.
14. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1, 3
sowie 4 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß eine an-
und abtriebsseitig kollektor-gesteuerte Strombeaufschla
gung der Spulenmagnete (SN, SS) vorgesehen ist.
15. Einrichtung nach 14, dadurch gekennzeichnet, daß ein
elektronischer Rechner (13) vorgesehen ist, mit dem aus
den empfangenen Informationen über ein vorgewähltes Ge
triebeübersetzungsverhältnis eine im erforderlichen
Zeittakt benötigte Stromversorgung der an- und abtriebs
seitig an den Rotationsbauteilen, z.B. Scheiben (1, 2),
befindlichen Spulenmagnete (SN, SS) geregelt wird.
16. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Scheiben aus einem keramischen Werkstoff gefertigt
sind.
17. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Scheiben aus einem Kunststoff vorzugsweise
mittels Spritzgußverfahrens, hergestellt sind.
18. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Permanent- oder Spulenmagnete auf die Rotations
bauteile, z.B. Scheiben, Hohlwellen, aufgeklebt sind.
19. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Scheiben (1,
2, 2′) entlang äußerer gegenseitiger Wandabschnitte mit
axial angeordneten Magnetfeldern ineinandergreifen
(Fig. 10).
20. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
sowie 3 bis 4 sowie 7 bis 19, dadurch gekennzeichnet,
daß sie als mehrstufiges elektromagnetisches Getriebe
ausgebildet ist mit mehreren auf einer Antriebswelle
(W 1) und einer parallel dazu verlaufenden Abtriebswel
le (W 2) unter Belassung gegenseitiger, den elektomagne
tischen Krafteingriff (F) gewährleisten der Radialspalte
(R 1, R 2, R 3) angeordneten Scheibenpaaren der Getriebestufen
(St 1, St 2, St 3), von denen bei eingeschalteter Stromver
sorgung der Magnetspulen (SN, SS) an den Scheiben (1, 2)
einer Getriebstufe (St 2) die übrigen Scheiben oder
Radpaare gegenseitig berührungslos durchlaufen (Fig. 13).
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