DE3814023A1 - Injektionsvorrichtung mit medikamentendepot - Google Patents
Injektionsvorrichtung mit medikamentendepotInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Injektionsvorrichtung mit Medi
kamentendepot insbesondere für Insulin, bestehend aus einem
zylinderförmigen Gehäuse mit einer einen Kolben bewegenden
Kolbenstange und einer Einrichtung zum Dosieren des Medikamen
tes. Das Gehäuse ist mit einem in einem Schutzrohr angeordne
ten Spritzenzylinder mit Kanüle, in dem der Kolben dichtend
geführt ist, oder einer Kapule sowie mit einer Schutzkappe
verbunden.
Gemäß DD-WP A 61 M/296 233.7 ist eine Injektionseinrichtung mit
Medikamentendepot bekannt, die eine mittels Knopfdruck zu be
tätigende Dosiereinrichtung besitzt. Die vom Druckknopf als Be
tätigungselement ausgehende und auf die längsbewegliche Kolben
stange zu überragende schrittweise Vorschubbewegung des Kol
bens ist durch Kugeln realisiert, die in radialen Bohrungen
einer auf der Kolbenstange geführten Mitnehmerbuchse radial
beweglich gehalten sind und unter der Wirkung der Betätigungs
kraft auf den Druckknopf in einem keilförmigen Spalt zwischen
der zylindrischen Kolbenstange und einem koaxial zu dieser an
geordneten Schubrohr mit kegliger Bohrung kleiner ist als
der Gleitreibungswinkel der Materialpaarung Kugel-Kolbenstange,
erfolgt eine praktisch schlupffreie Bewegungsübertragung von
Schubrohr zur Kolbenstange. Dabei ist die radiale Druckkraft der
Kugeln auf die Kolbenstange proportional zur Gegenkraft auf den
Kolben, die sich aus dem Injektionsdruck und der Kolbenfläche
ergibt.
In den Fällen, in denen die Injektionsvorrichtung mit extrem
dünnen Kanülen oder mit über längere Zeit eingelegten Kathe
tern verwendet wird, sind, bedingt durch das kleine Lumen der
Kanüle bzw. durch den verhältnismäßig langen Strömungsweg im
Schlauch des Katheters, der außerdem mehrfach gekrümmt verläuft,
zur Injektion höhere Drücke erforderlich, die eine höhere Be
tätigungskraft des Kolbens voraussetzen und die Dosiereinrich
tung stärker beanspruchen. Bei über längere Zeit liegenden Ka
thetern können zusätzliche infolge beginnender Verstopfungser
scheinungen der ins Unterhautgewebe eingestochenen Flüsgelka
nüle hohe Injektionsdrücke auftreten. Der Injektionsdruck kann
Werte annehmen, die weit über den bei normalen Spritzen üb
lichen Werten liegen. Diese in axialer Richtung wirkende Ge
genkraft wird auf Grund der Keilwirkung bei einem Steigungs
winkel von 3°, der die schlupffreie Mitnahmebedingung erfüllt
auf das ca. 20fache verstärkt und muß als Radialkraft von der
Kolbenstange und den Kugeln aufgenommen werden. Dadurch und auf
Grund der praktisch punktförmigen Auflageflächen der Kugeln
auf der Kolbenstange entstehen extrem hohe Flächenpressungen,
die zur Deformation der Kolbenstangenoberfläche bis in den
plastischen Bereich führen und damit die Dosiergenauigkeit und
die Lebensdauer des Gerätes unter den eingangs erwähnten Be
dingungen negativ beeinflussen. Eine Verbesserung wäre denkbar,
indem die Kolbenstange gehärtet und anschließend fertig bear
beitet wird. Diese Maßnahme würde allerdings im Hinblick auf
eine Serienproduktion in großen Stückzahlen umfangreiche zu
sätzliche technologische Einrichtungen verlangen und das End
produkt verteuern.
Das Ziel der Erfindung besteht darin, eine Injektionseinrichtung
mit Medikamentendepot anzugeben, die insbesondere für die Ver
wendung mit extrem dünnen Kanülen oder mit eingelegten Kathe
tern vorgesehen ist, sowie eine hohe Dosiergenauigkeit und Zu
verlässigkeit aufweist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Dosiereinrichtung
der Injektionsvorrichtung konstruktiv derart zu gestalten, daß
hohe Injektionsdrücke überwunden und Deformationen der Kolben
stange vermieden werden.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Kolben
stange mit mehreren umlaufenden Rillen, deren Profile gleich
schenkelige Dreiecke darstellen und deren mittiger Abstand dem
Kolbenweg für einen Dosierschritt entspricht, versehen ist. In
den Bohrungen der Mitnehmerbuchse sind Stifte radial beweglich
geführt, deren der Kolbenstange zugewandtes Ende einen stumpfen
Kegel mit einem dem Grundwinkel der Rillen entsprechenden Spit
zenwinkel darstellt. Die im Kopfbereich des Schubrohres ange
ordnete keglige Bohrung weist einen Steigungswinkel auf, der
geringfügig größer ist als der Flankenwinkel der Rillen auf der
Kolbenstange.
Die in den Bohrungen der Mitnehmerbuchse radial geführten Stifte
weisen vorzugsweise an ihrer dem Spitzenwinkel gegenüberliegenden
Seite einen kugelkalottenförmigen Kopf auf, dessen Durchmesser
wesentlich größer als der Durchmesser der Bohrungen sein kann.
Der Flankenwinkel der auf der Kolbenstange umlaufenden Rillen
kann 25° . . . 35° betragen.
Im Ruhezustand, d. h. bei unbetätigtem Druckknopf befindet sich
das Schubrohr in seiner hinteren Endstellung, wobei die an seinem
Vorderende eingebrachte keglige Bohrung soweit nach hinten ver
setzt ist, daß keine Berührung mit den Köpfen der Stifte vorhan
den ist. Die auf der Kolbenstange geführte Mitnehmerbuchse liegt,
wie bekannt, auf Grund der auf die Vorderseite ihres Flansches
wirkenden Druckfeder an dem ebenfalls bekannten hinteren An
schlag im Außengehäuse des Gerätehinterteiles an. Die radiale
Beweglichkeit der Stifte, die nicht größer sein muß als die Tiefe
der Kolbenstangenrillen, ist nach innen infolge der Auflage ihrer
Köpfe auf dem Außendurchmesser der Mitnehmerbuchse und nach außen
durch das Anstoßen der jeweils höchsten Punkte der kugelkalotten
förmigen Köpfe an den Innendurchmesser des Außengehäuses begrenzt.
Da diese radiale Beweglichkeit um ein mehrfaches kleiner ist als
die Wanddicke der Mitnehmerbuchse bzw. die Schaftlänge der Stif
te, ist also auch im Ruhezustand ein Herausfallen der Stifte aus
den Bohrungen der Mitnehmerbuchse mit Sicherheit verhindert. Au
ßerdem wirkt in diesem Zustand keine Radialkraft auf die Stifte,
so daß kein schlüssiger Eingriff ihrer kegelförmigen Schaftenden
in die Kolbenstangenrillen vorhanden ist.
Wird nun infolge einer Betätigung des Druckknopfes das Schubrohr
nach vorn bewegt, greifen unter der Wirkung seiner kegeligen
Bohrung die Stifte mit ihren kegelförmigen Schaftenden in eine
Kolbenstangenrille ein. Beim Weiterdrücken wird die Kolben
stange formschlüssig mitgenommen, wobei sich auch die Mitnehmer
buchse nach vorn bewegt, bis diese mit der Vorderseite ihres
Flansches, wie bereits bekannt, an die längsverstellbare Kopp
lungsbuchse anschlägt. Damit ist die Kolbenbewegung eines Schrit
tes beendet. Nach Loslassen des Druckknopfes gleitet das Schub
rohr wie bekannt in seine hintere Endstellung zurück, die Mit
nehmerbuchse folgt dieser Bewegung, wobei sich gleichzeitig
auf Grund der Erweiterung der kegeligen Bohrung im Schubrohr
und unter der Wirkung des Flankenanstieges der Kolbenstangen
rillen die Stifte radial nach außen bewegen.
Auf Grund dessen, daß der Steigungswinkel der kegeligen Bohrung
im Schubrohr geringfügig größer ist als der Flankenwinkel der
Kolbenstangenrillen und auf Grund der Bremswirkung des Kolbens
im Zylinder erfolgt keine Mitnahme der Kolbenstange in der Phase
der Rückwärtsbewegung.
Diese ist beendet, wenn der Flansch der Mitnehmerbuchse, wie
bekannt, im Gehäuse anschlägt und etwas nacheilend das Schub
rohr seine hintere Endstellung erreicht hat. Die Längsbeweg
lichkeit der Mitnehmerbuchse ist mittels der verstellbaren
Kopplungsbuchse erfindungsgemäß so einzustellen, daß sie ge
ringfügig größer ist als der Abstand zweier benachbarter Ril
len auf der Kolbenstange. Damit ist gewährleistet, daß bei
jedem nachfolgenden Dosierschritt der Eingriff der Stifte in
die jeweils um eine Teilung dahinter liegenden Kolbenstangen
rille erfolgt.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel nä
her erläutert werden.
Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch eine Injektionsvorrich
tung mit Dosiereinrichtung im Ruhezustand,
Fig. 2 zeigt eine vergrößerte Darstellung eines Teilbereiches
bei "X" gemäß Fig. 1.
In die rohrförmige Kolbenstange 1 ist eine den Dosierschrit
ten entsprechende Anzahl Rillen 2 eingebracht, die die Form
eines gleichschenkeligen Dreiecks aufweisen und Grundwinkel 3
sowie Flankenwinkel 4 besitzen. Der mittige Abstand 5 der
Rillen 2 entspricht dem Kolbenweg für einen Dosierschritt.
Die Tiefe der Rillen 2 sollte weniger als 50% der Wanddicke
der rohrförmigen Kolbenstange 1 ausmachen.
Auf der Kolbenstange 1 ist die Mitnehmerbuchse 6 mit radial
gerichteten, gleichmäßig auf den Umfang verteilten Bohrungen 7
und Flansch 8 geführt, die im Ruhezustand unter der Wirkung
der Druckfeder 9 am gehäuseseitigen Anschlag 10 anliegt. In
den Bohrungen 7 sind Stifte 11 radial beweglich gehalten, deren
der Kolbenstange 1 zugewandten Enden 12 eine kegelstumpfförmige
Spitze mit einem Spitzenwinkel 13 aufweisen, zylindrische Schaft
längen besitzen, die der Wandstärke der Mitnehmerbuchse 6 entspre
chen und deren Köpfe 14 die Form von Kugelkalotten haben. Koa
xial zur Kolbenstange 1 und Mitnehmerbuchse 6 ist das im Innen
durchmesser des Gehäuses geführte Schubrohr 15 angebracht, das
eine kegelige Bohrung 16 mit Steigungswinkel 17 besitzt.
Die Grundwinkel 3 der Rillen 2 und die Spitzenwinkel 13 der
Stifte 11 entsprechen einander, während der Steigungswinkel 17
der kegeligen Bohrung 16 geringfügig größer ist als die Flan
kenwinkel 4 der Rillen 2. Der Flankenwinkel 4 beträgt bevorzugt
ca. 30°.
Der Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, daß die
während der Vorwärtsbewegung des Kolbens wirksam werdende Ra
dialkraft auf die Stifte als Folge des Injektionsdruckes wesent
lich kleiner geworden ist und ist somit nicht mehr in der Lage,
eine funktionsbeeinträchtigende Deformation der Kolbenstange
zu bewirken. Gegenüber der bekannten Lösung beträgt die auf
Grund der Keilwirkung auftretende Radialkraft nur noch etwa
das 1,7fache der Gegenkraft des Kolbens.
- Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen:
1 Kolbenstange
2 Rillen
3 Grundwinkel
4 Flankenwinkel
5 mittiger Abstand
6 Mitnehmerbuchse
7 Bohrungen
8 Flansch
9 Druckfeder
10 Anschlag
11 Stifte
12 Ende von 11.1 zugewandt
13 Spitzenwinkel
14 Kopf
15 Schubrohr
16 keglige Bohrung
17 Steigungswinkel
Claims (3)
1. Injektionsvorrichtung mit Medikamentendepot insbesondere für
Insulin, ausgebildet als zylinderförmiges Gehäuse, in dessen
Hinterteil eine den Spritzenkolben bewegende Kolbenstange und
eine Dosiereinrichtung für das Medikament, bestehend aus einer
auf der Kolbenstange längsbeweglich angeordneten Mitnehmer
buchse mit mehreren gleichmäßig auf dem Umfang verteilten
Bohrungen, in die Kugeln eingelegt sind, sowie aus einem
koaxial die Kolbenstange und die Mitnehmerbuchse umfassenden
Schubrohr mit kegliger Bohrung und Betätigungsknopf, gekenn
zeichnet dadurch, daß die Kolbenstange (1) mit mehreren um
laufenden Rillen (2), deren Profile gleichschenklige Drei
ecke darstellen und deren mittiger Abstand (5) dem Kolbenweg
für einen Dosierschritt entspricht, versehen ist, daß in den
Bohrungen (7) der Mitnehmerbuchse (6) Stifte (11) radial be
weglich geführt sind, deren der Kolbenstange (1) zugewandtes
Ende (12) einen stumpfen Kegel mit einem dem Grundwinkel (3)
der Rillen (2) entsprechenden Spitzenwinkel (13) darstellt
und daß die im Kopfbereich des Schubrohres (15) angeordnete
keglige Bohrung (16) einen Steigungswinkel (17) aufweist, der
geringfügig größer ist als der Flankenwinkel (4) der Rillen
(2) auf der Kolbenstange (1).
2. Injektionsvorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch,
daß die in den Bohrungen (7) der Mitnehmerbuchse (6) radial
beweglich geführten Stifte (11) an ihrer dem Spitzenwinkel (13)
gegenüberliegenden Seite einen kugelkalottenförmigen Kopf (14)
aufweisen, dessen Durchmesser wesentlich größer ist als der
Durchmesser der Bohrungen (7).
3. Injektionsvorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch,
daß der Flankenwinkel (4) der auf der Kolbenstange (1) umlau
fenden Rillen (2) 25° . . . 35° beträgt.
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
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Family Applications (1)
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Legal Events
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Owner name: DEUTSCHE MED-LAB GMBH LEIPZIG I.A., O-7035 LEIPZIG |
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