DE3812427A1 - Verfahren zur herstellung eines regenerators fuer eine tieftemperatur-kaeltemaschine und nach diesem verfahren hergestellter regenerator - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines regenerators fuer eine tieftemperatur-kaeltemaschine und nach diesem verfahren hergestellter regeneratorInfo
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Description
Tieftemperatur-Kältemaschinen, in denen zur Erzeugung der Kälte
thermodynamische Kreisprozesse ablaufen (vgl. z. B. die
US-PS 29 06 101), werden häufig auch als Refrigeratoren bezeich
net. Ein einstufiger Refrigerator umfaßt im wesentlichen eine
Kammer mit einem Verdränger. Die Kammer wird in bestimmter Weise
alternierend mit einer Hochdruck- und einer Niederdruck-Gasquelle
verbunden, so daß während der Hin- und Herbewegung des Verdrän
gers der thermodynamische Kreisprozeß (Sterling-Prozeß, Gifford
Mac Mahon-Prozeß usw.) abläuft, wobei das Arbeitsgas in einem
geschlossenen Kreislauf geführt wird. Die Folge ist, daß einem
bestimmten Bereich der Kammer Wärme entzogen wird. Mit zweistu
figen Refrigeratoren dieser Art und Helium als Arbeitsgas lassen
sich z. B. Temperaturen bis unter 10 K erzeugen.
Wesentlicher Bestandteil eines Refrigerators ist der Regenerator,
durch den das Arbeitsgas vor und nach der Entspannung strömt. Der
Regenerator kann in einem separaten Gehäuse oder - wie es die
DE-AS 13 01 343 zeigt - innerhalb des zylindrisch gestalteten
Verdrängers angeordnet sein. Der Regenerator soll eine möglichst
hohe Wärmespeicherkapazität und eine möglichst große innere
Oberfläche zum Wärmetausch haben. Die Wärmeübergangsverhältnisse
müssen ebenfalls gut sein. Gleichzeitig soll aber der Regenerator
eine schlechte Wärmeleitung in Durchflutungsrichtung haben, d. h.
der Temperaturgradient soll groß sein, so daß ein Wärmeaustausch
zwischen den Enden des Refrigerators weitestgehend vermieden ist.
Es ist bekannt, als Regeneratormaterialien Bronzewolle oder
Kugeln aus Bronze oder Blei zu verwenden. Das Füllen der Regene
rator-Gehäuse mit diesen Materialien ist aufwendig. Bronzewolle
erlaubt keinen definierten Durchsatz und damit keinen definierten
Wärmeübergang. Kugeln haben ebenfalls diesen Nachteil, da sie
untereinander keine mechanische Verbindung haben. Bei Bleikugeln
besteht die Gefahr der Deformation, die zu einer Durchlaßredu
zierung führen würde. Weiterhin besteht die Gefahr, daß diese
Regeneratormaterialien in den Verdrängerraum austreten und dort
Schäden an den Gleitflächen verursachen.
Aus der DE-OS 30 44 427 ist es bekannt, zylindrische Sintermate
rialkörper zu verwenden. Diese sind relativ aufwendig in der
Herstellung.
Schließlich ist es bekannt, zylindrische Regeneratoren aus
Stapeln von kreisförmig geschnittenen Bronze-Netzen aufzubauen.
Die Herstellung dieser Netze ist mit einem relativ hohen Sieb
verschnitt verbunden, der in der Größenordnung von 40% liegt.
Außerdem ist der Montage- und Füllaufwand hoch. Die Gefahr, daß
kurze Rand-Drahtabschnitte in den Verdrängerraum gelangen und
dort Schäden verursachen, ist noch vorhanden.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zur Herstellung eines Regenerators anzugeben, das
einfach ist und bei dem die Gefahr des Austretens von Verdrän
germaterial nicht mehr besteht.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der
Regenerator durch einen Wicklungsprozeß hergestellt wird. Zweck
mäßig besteht ein nach diesem Verfahren hergestellter Regenerator
aus gewickelten Fäden, einem gewickelten Gewebeband oder sogar
aus gewickelten perforierten Blechen. Ein in dieser Weise ausge
bildeter Regenerator kann verlustfrei aus einem Gewebeband
hergestellt werden. Er ist nach seiner Herstellung einstückig, so
daß die Gefahr des Austretens von Regeneratormaterial aus dem
Regeneratorraum nicht mehr besteht. Dennoch sind die dem Wärme
übergang zur Verfügung stehenden Oberflächen relativ groß.
An das Material, aus dem das der Herstellung des Regenerators
durch Wickeln dienende Gewebeband besteht, ist nur die Forderung
zu stellen, daß es für Regeneratorzwecke geeignet ist. Besonders
vorteilhaft ist die Verwendung von Gewebebändern aus Kupfer,
Bronze, Aluminium, Edelstahl, Blei oder dergleichen. Eine weitere
vorteilhafte Maßnahme besteht darin, ein Mischgewebe zu verwen
den, und zwar derart, daß die sich parallel zur Achse des zylin
drischen Regenerators erstreckenden Fäden aus schlecht wärmelei
tendem Material und die sich senkrecht dazu erstreckenden Fäden
aus gut wärmeleitendem Material bestehen. Dadurch wird eine
gleichmäßige Belastung des Regenerators bei gleichzeitig
schlechter Wärmeleitung in Durchflutungsrichtung erreicht.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung sollen anhand der
in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen erläutert
werden.
In der Fig. 1 ist ein zweistufiger Refrigerator 1 teilweise im
Schnitt dargestellt. Im Gehäuse 2 ist in nicht näher darge
stellter, an sich bekannter Weise, ein Ventilsystem unterge
bracht, das in einer bestimmten Reihenfolge eine Hochdruck- und
eine Niederdruck-Gasquelle, die an den Anschlußstutzen 3 und 4
angeschlossen sind, mit den Kanälen 5, 6 und 7 verbindet. Der
Kanal 6 mündet in einen Zylinder 8, in dem sich ein mit dem
Verdränger 9 der ersten Stufe 11 des Refrigerators befindliche
Antriebskolben 12 befindet. Ein den Kolben 12 gegenüber der
Innenwand des Zylinders 8 abdichtender Ring ist mit 13 bezeich
net. Mit Hilfe dieses Antriebes wird der Verdränger 9 in der vom
zylindrischen Gehäuse 14 gebildeten Kammer 15 hin- und herbewegt.
An dem Verdränger 9 der ersten Stufe ist der Verdränger 17 der
zweiten Stufe 18 des Refrigerators befestigt, so daß auch der
Verdränger 17 in der vom zylindrischen Gehäuse 19 gebildeten
Kammer 21 eine Hin- und Herbewegung ausführt. Die Achse des
gesamten Systems ist mit 10 bezeichnet.
Die Verdränger 9 und 17 sind im wesentlichen zylindrisch gestal
tet. Ihre inneren Hohlräume 22 und 23 dienen der Unterbringung
der im einzelnen noch genauer zu beschreibenden Regeneratoren.
Über die Kanäle 5 und 7 wird das Arbeitsgas zu- bzw. abgeführt.
Es strömt über die Bohrungen 24 durch den Regenerator des Ver
drängers 9 in den Expansionsraum 25, welcher der untere Teil der
Kammer 15 ist. Dort expandiert das Arbeitsgas und entzieht diesem
Bereich der ersten Stufe 11 des Refrigerators Wärme. Das vorge
kühlte Gas strömt weiter durch die Bohrung 27 in den Verdränger
17 der zweiten Stufe 18, durch den im Innenraum 23 dieses Ver
drängers 17 liegenden Regenerator und durch die Bohrung 28 am
unteren Ende des Verdrängers 17 in den Expansionsraum 29 der
zweiten Stufe 18. Dort erfolgt eine weitere Expansion mit diesen
Bereich der zweiten Stufe abkühlender Wirkung. Auf dem gleichen
Weg strömt das Gas zurück und kühlt die Regeneratormaterialien
ab, so daß die im nächsten Zyklus wieder einströmenden Gase im
Regenerator vorgekühlt werden.
Zur Abdichtung der Verdränger 9 und 17 gegenüber ihren zugehö
rigen Kammerwandungen 14 und 19 dienen Dichtringe 31 und 32, die
in Außennuten 33 und 34 untergebracht sind.
In den Hohlräumen 22 und 23 der Verdränger 9 und 17 befinden sich
die Regeneratoren 35 und 36. Diese sind aus einem Gewebebandab
schnitt 37 (Fig. 2) gewickelt. Beim Verdränger 9 der ersten
Stufe ist dazu ein zentraler Dorn 38 vorgesehen, der an der
Unterseite 39 des Verdrängergehäuses befestigt ist und in den
Hohlraum 22 hineinragt.
Im Hohlraum 23 des Verdrängers 17 der zweiten Stufe 18 befindet
sich ein ebenfalls zu einer Rolle gewickelter Regenerator 36. Ein
Dorn ist nicht vorhanden. Da sich als Regeneratormaterial der
zweiten Stufe der Werkstoff Blei besonders eignet, besteht das
Gewebe, aus dem der Regenerator 36 gewickelt ist, zweckmäßig aus
Bleifäden.
Fig. 3 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt des Gewebebandes 37,
bei dem sich parallel zur Wickelachse erstreckende Fäden mit 41
und senkrecht dazu verlaufende Fäden mit 42 bezeichnet sind.
Dargestellt ist ein einfaches Leinengewebe. Auch andere Gewebe
arten, Körpergewebe, Tressengewebe oder dergleichen können
verwendet werden.
Die das Gewebe bildenden Fäden können aus Metall (Kupfer, Bronze,
Aluminium, Edelstahl, Blei o. dgl.) oder aus Kunststoff (Nylon,
Teflon, Polyester o. dgl.) bestehen. Besonders zweckmäßig ist ein
Mischgewebe, bei dem die sich parallel zur Wickel- bzw. Zylin
derachse 10 erstreckenden Fäden 41 aus schlecht wärmeleitendem
Material (z. B. Kunststoff) und die sich senkrecht dazu erstrec
kenden Fäden aus gut wärmeleitendem Material (z. B. Metall)
bestehen. Ein gleichmäßiger Durchsatz bei gleichzeitig schlechtem
Wärmedurchgang in Durchflutungsrichtung wird dadurch erreicht.
Die Stärke der das Gewebeband bildenden Fäden liegt in der
Größenordnung von 0,04 bis 0,1 mm. Dieses hat eine relativ große
innere Oberfläche des erfindungsgemäßen Regenerators zur Folge.
Dargestellt wurde die Erfindung anhand eines Ausführungsbei
spieles mit einem Gewebeband 37. Anstelle des Gewebebandes ist
auch der Einsatz von perforierten Blechen, z. B. aus Kupfer,
Bronze oder dergleichen möglich.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung eines Regenerators für eine
Tieftemperatur-Kältemaschine (1), dadurch ge
kennzeichnet, daß er durch einen Wicklungsprozeß
hergestellt wird.
2. Nach einem Verfahren nach Anspruch 1 hergestellter Regene
rator für eine Tieftemperatur-Kältemaschine (1),
dadurch gekennzeichnet, daß er aus
gewickelten Fäden, einem gewickelten Gewebeband oder aus
einem perforierten Blech besteht.
3. Regenerator nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß er eine im wesentlichen zylindrische
Form hat und daß ein Gewebeband (37) oder ein perforiertes
Blechband um seine zylindrische Achse (10) gewickelt ist.
4. Regenerator nach Anspruch 2 oder 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Gewebeband (37) um einen
zentralen Dorn (38) gewickelt ist.
5. Regenerator nach Anspruch 4 für einen Verdränger mit zylin
drischem Regeneratorraum, dadurch ge
kennzeichnet, daß der zentrale Dorn an einem
Teil (39) des Verdrängergehäuses befestigt ist.
6. Regenerator nach Anspruch 3, 4 oder 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Gewebeband (37) Metallfäden
enthält.
7. Regenerator nach einem der 6 vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das den
Regenerator bildende Band (37) ein Metallgewebe ist, dessen
Fäden aus Kupfer, Bronze, Aluminium, Edelstahl, Blei und/
oder dergleichen bestehen.
8. Regenerator nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die sich parallel zur
Zylinderachse (10) erstreckenden Fäden (41) des gewickelten
Regenerators aus schlecht wärmeleitendem Material und die
sich senkrecht zur Zylinderachse erstreckenden Fäden (42)
des Regenerators aus gut wärmeleitendem Werkstoff bestehen.
9. Regenerator nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die sich parallel zur Zylinderachse
erstreckenden Fäden aus Kunststoff oder Edelstahl und die
sich senkrecht zur Zylinderachse erstreckenden Fäden aus
Metall bestehen.
10. Regenerator nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Regenerator aus einem
Gewebeband (37) gewickelt ist, das als Leinen-, Körper- oder
Tressengewebe gestaltet ist.
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