DE3811789A1 - Verfahren zum entfernen von sulfiden aus abwaessern - Google Patents

Verfahren zum entfernen von sulfiden aus abwaessern

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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfernen von Sulfiden aus Abwässern durch Oxidation dieser Sulfide.
Sulfidhaltige Abwässer können anorganische und/oder organische Sulfide enthalten, wobei ein organisch gebundenes Sulfid wesentlich schwerer oxidierbar ist als ein anorganisches Sulfid. So werden z. B. Dialkylsulfide, Dialkyldisulfide und Mercaptane sehr langsam oxidiert, sie befinden sich aber meist nur in geringen Mengen in sulfidhaltigen Abwässern. Abgesehen von der starken Geruchsbe­ lästigung wirken Sulfide darüber hinaus stark reduzierend und führen somit zu einer Verarmung der Abwässer an Sauerstoff. Daneben können sulfidhaltige Abwässer auch einen korrodierenden Einfluß, insbesondere auf Beton, besitzen. Weiterhin besitzt der aus dem Sulfid entstehende Schwefelwasserstoff hohe Giftigkeit.
Anorganische Sulfide liegen je nach pH-Wert des Abwassers in verschiedener Form vor. In alkalischer Lösung sind das Hydrogen­ sulfid (HS⁻) bzw. das Sulfid (S2-) stabil, während sich bei sauren pH-Werten Schwefelwasserstoff (H2S) bildet, der in gelöster Form im Abwasser enthalten ist bzw. auch gasförmig aus dem Abwasser entweicht. Schwefelwasserstoff bzw. Sulfide gelangen entweder aus industriellen Prozessen direkt ins Abwasser, sie können aber auch durch bakterielle Vorgänge im Abwasser gebildet werden. Besonders stark mit Sulfiden belastete Abwässer fallen bei der Verarbeitung von Häuten in Gerbereien an. Außerdem ist die dort zu reinigende Abwassermenge sehr groß. Aufgrund des dominierenden Einflusses der Chemikalien, die im Äscherprozeß eingesetzt werden, sind die vereinigten Abwässer stets alkalisch (pH<10). Eine Neutrali­ sierung dieser Abwässer durch Zugabe von Mineralsäuren kommt jedoch nicht in Frage, da durch die im Wasser enthaltenen Sulfide eine sehr starke H2S-Entwicklung auftreten würde. Typische sulfid­ haltige Abwässer von Gerbereien können zwischen 500 und 2000 mg Sulfid pro Liter Abwasser enthalten. Durch diesen hohen Sulfid­ gehalt wirken die Abwässer stark reduzierend.
Eine Hauptschwierigkeit der Reinigung von Gerbereiabwässern liegt also in der Beseitigung des Sulfidschwefels. Eine bekannte Methode dafür stellt die Oxidation der Sulfide dar. Dabei erfolgt bei anorganischem Schwefel die Reaktion in saurem oder neutralem Milieu bis zur Stufe des elementaren Schwefels, während in stärker basischen Lösungen die Oxidation bis zur Stufe des Hydrogensulfats bzw. Sulfats weiterläuft. Eine Möglichkeit für die Durchführung einer solchen Oxidation stellt das starke Einblasen von Luft in das Wasser dar, wobei der in der Luft enthaltene Sauerstoff das Oxidationsmittel ist. Der Nachteil dieses Verfahrens ist, daß man bei der Aufbereitung stark sulfidhaltiger Abwässer 12 bis 36 Stunden mit Luftsauerstoff belüften muß, bis der Sulfidgehalt auf zulässige Konzentrationen abgesunken ist. So sinkt bei diesem Verfahren die Sulfidkonzentration eines Gerbereiabflusses mit ca. 1000 mg Sulfid/l Abwasser zwar recht schnell auf eine Konzen­ tration von ca. 200 mg/l, aber eine weitere Absenkung der Sulfid­ konzentration ist schwierig und zeitraubend. Die zulässige Konzen­ tration für Sulfid beträgt nämlich 2 mg/l Abwasser. Außerdem erfordert das Verfahren des Einblasens von Luft einen hohen appara­ tiven Aufwand, zumal die aus dem Abwasser austretende Luft ebenfalls aufbereitet werden muß.
Ein weiteres bekanntes Verfahren zur Oxidation sulfidhaltiger Abwässer stellt die Oxidation mit Wasserstoffperoxid (H2O2) dar. Solche Verfahren, bei denen auch Metallkatalysatoren verwendet werden können, werden z.B. in der europäischen Anmeldung EP 00 86 592 oder der US-Patentschrift 2 92 293 beschrieben. Verwendet man Wasserstoffperoxid jedoch zur Sulfidoxidation stark belasteter Gerbereiabwässer, benötigt diese Oxidation einen Zeitraum von ca. 1 bis 3 Stunden.
Die Erfindung hat somit die Aufgabe, ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, bei dem die Oxidation der Sulfide in Abwässern so verbessert wird, daß bei Sulfid-Verunreinigungen der Abwässer innerhalb einer kurzen Zeit der zulässige Grenzwert für Sulfid zuverlässig erreicht bzw. unterschritten wird.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß als Oxidationsmittel für die im Abwasser enthaltenen Sulfide Kaliumpermanganat verwendet wird (Kaliumpermanganat ist ein starkes Oxidationsmittel und kann sogar Wasserstoffperoxid in saurer Lösung zu Sauerstoff oxidieren). Der Einsatz von Kaliumpermangant bringt eine unerwartete Verbesserung der Ergebnisse der Sulfidoxidation. Das erfindungsgemäße Verfahren ist auf jede auftretende Sulfidbelastung anwendbar, seine Vorteile zeigen sich also nicht nur bei niedrigen, sondern auch bei hohen Sulfidkonzentrationen, wie sie beispielsweise in den Abwässern von Gerbereien auftreten können. Bei Sulfidbe­ lastungen von über 100 mg/l, insbesondere 50 mg/l wird vorzugsweise eine Vorbehandlung, z. B. mit H2O2, durchgeführt. Die Oxidation mit KMnO4 erfolgt vorzugsweise bei Belastungen von 100 mg und weniger, insbesondere 10 bis 50 mg/l oder weniger. Das Kaliumper­ manganat kann dem Abwasser entweder in fester oder gelöster Form zugegeben werden. Einsatzmengen an KMnO4 liegen in der Regel bei maximal etwa 300 g/m3 Abwasser, normalerweise darunter, vorzugs­ weise unter ca. 150 g/m3. Übliche Zugabemengen für Kaliumpermanganat nach einer Vorbehandlung oder bei sehr geringer Belastung liegen vorzugsweise zwischen 5 g und 20 g pro m3 Abwasser. Das erfindungs­ gemäße Verfahren ist aber nicht auf diese Mengenbereiche beschränkt.
Bei der Berechnung der KMnO4-Menge werden ggf. vorhandene weiter oxidierbare Verunreinigungen ebenfalls berücksichtigt.
Eine Beschränkung des Verfahrens auf einen bestimmten pH-Bereich ist ebenfalls nicht gegeben. Eine bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens ist jedoch diejenige, bei der die Oxidation in alkalischem Medium, insbesondere bei pH größer 10 durchgeführt wird. Dabei wird das Entweichen von gasförmigen H2S vermieden. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn es sich bei den Abwässern um sulfidhaltige Abwässer, z. B aus Gerbereien, handelt, die wie oben schon erwähnt einen stark alkalischen pH-Wert besitzen. Der pH-Bereich wird vorzugsweise bei 12.0 bis 13 gehalten.
Da das Kaliumpermanganat, wie es im erfindungsgemäßen Verfahren verwendet wird, ein hohes Oxidationspotential aufweist, kann es mit Vorteil in einem letzten Oxidationsschritt eingesetzt werden. In diesem letzten Oxidationsschritt bewirkt es, daß die Sulfidwerte der restlichen, zum Teil schwer oder nur langsam oxidierbaren Sulfide innerhalb kurzer Zeit auf den geforderten Grenzwert absinken. Dieser Einsatz nach der Erfindung hat den entscheidenden Vorteil, daß eventuell vorgeschaltete Oxidationsver­ fahren nur solange durchgeführt werden müssen, bis der bei ihnen mögliche optimale bzw. maximale Sulfidabbau erreicht ist. Für die restlichen schwerer oxidierbaren Sulfide kommt dann Kalium­ permanganat zu Einsatz. So werden nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens die Abwässer mit Wasserstoffperoxid vorbehandelt. Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn diese Vorbehandlung mit einem Molverhältnis von Wasser­ stoffperoxid zu Sulfidmenge von größer 4 : 1 bis 6 : 1 durchgeführt wird. Betrachtet man die Redoxgleichung von Wasserstoffperoxid und Sulfid in alkalischem Milieu:
4 H₂O₂ + S2- ⇄ SO₄2- + 2 H₂O
so ergibt sich für diese Reaktion ein stöchiometrisches Molverhältnis H2O2 : S2- von 4 : 1. Vorteilhafter für die Vorbehandlung der sulfid­ haltigen Abwässer ist im Rahmen der Erfindung aber ein Überschuß an H2O2. Dieser liegt vorzugsweise zwischen 20 und 50%, insbesondere aber zwischen 30 und 40%. Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Vorbehandlung bei einem pH-Wert nicht unter 9 vorgenommen wird, damit die Oxidation, wie gewünscht, bis zur Stufe des Sulfats weiterläuft. Wasserstoffperoxid ist eine schwache Säure, so daß bei seiner Zugabe im Überschuß der pH-Wert zu niedrigen Werten verschoben wird. Nach dem Verbrauch des Wasserstoffperoxids steigt der pH-Wert dann wieder an. Es kann bei dieser Vorbehandlung vorgesehen sein, den pH-Wert während der Vorbehandlung zu überwachen, indem z. B. der pH-Wert des Abwassers durch die Zugabe von Alkalien genügend alkalisch gehalten werden kann oder die Zugabe von H2O2 dem Verbrauch angepaßt wird. Durch diese vorteilhafte Wahl des Molverhältnisses und des pH-Werts kann es sogar möglich sein, daß eine weitere Behandlung mit Kaliumpermanganat gar nicht mehr nötig ist. Eine weitere Möglichkeit die sulfidhaltigen Abwässer nach dem erfindungsgemäßen Verfahren vorzubehandeln, stellt die Oxidation mit Luftsauerstoff dar. Diese Oxidation mit Luftsauerstoff kann direkt vor der Oxidation mit Kaliumpermanganat erfolgen, ggf. kann sie auch zusätzlich vor einer Oxidation mit Wasserstoff­ peroxid durchgeführt werden, was in vielen Fällen bevorzugt ist.
Anstelle einer Oxidation mit Luftsauerstoff oder zusätzlich zu dieser können zu Beginn des gesamten Verfahrens ausfällbare Sulfide mit Metallionen, die schwerlösliche Sulfide bilden können, ausgefällt werden. Solche Metallionen sind bevorzugt Elemente der ersten Übergangsreihe (3d-Metalle) und von diesen insbesondere Eisen oder Kupfer. Auf diese Weise lassen sich Oxidationsmittel einsparen und die Sulfide teilweise in fester Form abtrennen, insbesondere abfiltrieren. Allerdings funktioniert die weitere Oxidationsreaktion auch in Anwesenheit der ausgefällten schwerlöslichen Sulfide. Möglicherweise besitzen die anwesenden Metallionen sogar einen katalytischen Einfluß auf diese Oxidationsreaktion.
Nach der Erfindung ist es möglich, das verwendete Kaliumpermanganat sowie die anderen Oxidationsmittel, d. h. Wasserstoffperoxid und/oder Luftsauerstoff, und die zur Ausfällung der schwerlöslichen Sulfide eingesetzten Metallionen, auf einmal den Abwässern zuzugeben. Bevorzugt ist jedoch eine allmähliche oder portionsweise Zugabe oder eine kontinuierliche Zugabe.
Die vorliegende Erfindung ist, wie schon erwähnt auf jede Sulfid­ belastung, auch bei hohen Ausgangskonzentrationen im Abwasser anwendbar. Dabei wird sowohl anorganisch als auch organisch ge­ bundener Schwefel oxidiert. Das Verfahren kann überall angewendet werden, wo sulfidhaltige Abwässer anfallen. Dies ist besonders bei Gerbereien, bei der Pelzverarbeitung (-veredlung), bei der Textilveredlung sowie in Schlachthöfen und Abdeckereien der Fall.
Üblicherweise aber nicht notwendigerweise wird das Verfahren so durchgeführt, daß nach der Messung des Sulfidgehaltes des Abwassers eine Vorbehandlung stattfindet. Diese kann in einer Oxidation des Abwassers mit Luftsauerstoff und/oder Wasserstoff­ peroxid bestehen, wobei noch eine Fällungsreaktion schwerlöslicher Sulfide vorausgehen kann. Oft reicht eine Vorbehandlung des Ab­ wassers durch Oxidation mit Wasserstoffperoxid aus, zumal wenn die apparativen Voraussetzungen für eine Luftsauerstoff-Behandlung nicht gegeben sind. Dabei wird Wasserstoffperoxid vorzugsweise kontinuierlich im Überschuß zugegeben. Die Reaktion wird durch Potentialmessung laufend verfolgt. Der Wert für das Potential steigt von ca. -200 mV kontinuierlich bis auf positive Werte, insbesondere im Bereich von ca +200 bis 300 mV an. Nach kurzer Zeit ist diese schnelle Reaktion beendet und es tritt kein weiterer Potentialanstieg ein. Nun wird das Kaliumpermanganat, vorzugsweise in Lösung, zugegeben. Anstelle des bevorzugten Kaliumpermanganats kann hier auch der Einsatz von Peroxodisulfaten möglich sein. Innerhalb von 15 bis 30 Minuten sinkt der Sulfidgehalt der Abwässer auf unter 0,5 mg/l (den meßbaren Grenzwert für Sulfid in Abwässern) also einen überraschend niedrigen Wert nach so kurzer Reaktionszeit. Reaktionstemperatur ist die Temperatur des Abwassers, die während der exothermen Reaktion eventuell leicht ansteigt.
Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungen in den Beispielen. Hierbei können die einzelnen Merkmale jeweils für sich alleine oder zu mehreren in Kombination bei den Ausführungsformen verwirk­ licht sein.
Beispiel 1
Wenig belastetes Abwasser mit einem Sulfidgehalt von 90 mg/l wurde mit 1%iger KMnO4-Lösung behandelt. Dabei wurden 750 l Abwasser schrittweise mit 20 l 1%iger KMnO4-Lösung versezt. Nach 45 Minuten war der Sulfidgehalt des Abwassers auf 1 mg/l gesunken.
Beispiel 2
Stark belastetes Gerbereiabwasser wurde mit einer Versuchsanlage mit Luftsauerstoff vorbehandelt. Das Abwasser hatte vor dieser Behandlung einen Sulfidgehalt von 750 mg/l. Nach einem Zeitraum von 10 h wurde das Durchblasen der Luft abgebrochen und das Abwasser­ volumen von 800 l wurde mit 10 l einer 1%igen KMnO4-Lösung schritt­ weise versetzt.
Beispiel 3
Gerbereiabwasser mit einem Sulfidgehalt von 1200 mg/l wurde mit 35%igem Wasserstoffperoxid und dann mit 1%iger KMnO4-Lösung behandelt. Dazu wurden 1000 l Abwasser schrittweise zuerst mit 16 l 35%iger H2O2 versetzt, bis sich das gleichzeitig gemessene elektrochemische Potential nicht mehr änderte. Dann wurden 4×0,5 l 1%ige KMnO4 -Lösung zugegeben.
Beispiel 4
Gerbereiabwasser mit einem Sulfidgehalt von 1000 mg/l wurde eine Probe von 400 ml entnommen. Diese Probe wurde in kontinuierlichen Schritten mit 6 ml 35%iger H2O2 versetzt, bis kein weiterer Anstieg des gleichzeitig gemessenen elektrochemischen Potentials mehr zu beobachten war. Dann wurden der Probenlösung 0,4 ml 2%ige KMnO4-Lösung zugegeben.
Beispiel 5
Gerbereiabwasser mit einem Sulfidgehalt von 380 mg/l wurde eine Probe von 400 ml entnommen. Diese Probe wurde mit 0,5 ml Fe(III)Cl3- Lösung versetzt, worauf sich ein schwarzer Niederschlag bildete. Anschließend wurde der pH-Wert der Lösung auf ca. 8,5 mit HCl eingestellt, um ein Flockungsmittel zusetzen zu können. Dann wurde der entstandene Niederschlag abfiltiert und der pH-Wert der Probenlösung mit 0,1 NaOH wieder auf 10,0 eingestellt. Dieser Lösung wurde dann kontinuierlich H2O2 und bei gemessener Potential­ konstanz 2%ige KMnO4-Lösung zugegeben.

Claims (8)

1. Verfahren zum Entfernen von Sulfiden aus Abwässern durch Oxi­ dation der Sulfide, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Teil der im Abwasser enthaltenen Sulfide mit Kaliumpermanganat oxidiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oxidation in alkalischem Medium, insbesondere bei pH größer 10 durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung mit Kaliumpermanganat mindestens in einem letzten Oxidationsschritt durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zum Vorbehandeln der Abwässer eine Oxidation mit Wasserstoffperoxid durchgeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Oxidation mit Überschuß an Wasserstoffperoxid, vorzugsweise einem Molverhältnis von Wasserstoffperoxid zur Sulfidmenge größer 4 : 1, insbesondere zwischen größer 5 : 1 bis 6 : 1 durchgeführt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abwässer zuerst, ggf. auch vor einer Oxidation mit Wasserstoffperoxid, mit Luftsauerstoff vorbehandelt werden.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ausfällbare Sulfide mit Metallionen, die schwerlösliche Sulfide ergeben, zu Beginn des Verfahrens aus­ gefällt und vorzugsweise abgetrennt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Metallionen Elemente der ersten Übergangsreihe (3d-Metalle), insbesondere Eisen oder Kupfer, verwendet werden.
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