DE3811788A1 - Buegelfoermiger griff fuer ein tragbares arbeitsgeraet - Google Patents
Buegelfoermiger griff fuer ein tragbares arbeitsgeraetInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen bügelförmigen Griff mit
den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
Bei Motorkettensägen ist es bekannt, aus Aluminium
legierung hergestellte Griffrohre in verschiedenen
Ausführungen zu verwenden. Bei einer Ausführung sind
an beiden Enden des eigentlichen Griffes Befestigungs
flansche mit Aufnahmeöffnungen für Befestigungs
schrauben angebracht. Das Griffrohr ist nicht
geschlossen, sondern offen ausgebildet. Eine andere
Griffrohr-Ausführung ist ebenfalls als offenes Griff
teil ausgebildet, bei dem jedoch zwischen den beiden
Endabschnitten, also den eigentlichen Befestigungs
abschnitten, noch ein Verbindungsteil als Griff vor
gesehen ist. Dieser zusätzliche Teil ist ein vom
eigentlichen Griffrohr getrennter Teil, der nachträg
lich mit dem eigentlichen Griffrohr, also dem Halte
griff verschraubt werden muß. Darüber hinaus sind auch
sogenannte geschlossene Griffe bekannt, bei denen die
eigentlichen Griffteile jedoch im wesentlichen in
einer Ebene liegen, da die Verarbeitung der Aluminium
rohre außerhalb dieser Ebene für die Serienfertigung
wegen der hohen Kosten ungeeignet ist. Ein weiterer
Nachteil besteht darin, daß Zusatzbauteile, wie bei
spielsweise Lagerteile oder Luftführungsbleche, an die
Griffrohre angeschraubt oder in anderer Weise an
diesen separat befestigt werden müssen. Da die Hand
griffe von Motorsägen starken Vibrationen unterliegen,
sind besondere Vorkehrungen zu treffen, um die zusätz
lichen Einzelteile an dem Griffrohr besonders
vibrationsfest zu machen und gegen ein unbeab
sichtigtes Lösen zu sichern. Im übrigen ist die ge
sonderte Herstellung der Zusatzbauteile und deren Be
festigung produktionsaufwendig und teuer, insbe
sondere, da es sich bei den Griffen um Massenartikel
handelt.
Die Aufgabe der Erfindung hesteht darin, einen bügel
förmigen Griff mit den Merkmalen des Oberbegriffs des
Anspruchs 1 dahingehend weiterzubilden, daß mit ein
fachen Mitteln eine kostengünstige Herstellung und
kompakte Stabilausführung mit in verschiedenen Ebenen
verlaufenden und funktionsgerecht integrierten Griff
bauteilen erzielt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Der erfindungsgemäße Griff zeichnet sich insbesondere
dadurch aus, daß gleich bei der Herstellung des Kunst
stoffkörpergriffs Teile integriert werden können, die
bisher als getrennte Teile hergestellt und am Griff
rohr befestigt werden mußten, also beispielsweise die
Lagerteile für die Befestigung am Motorgehäuse, die
Aufnahmelager für die Vibrationsdämpfglieder, Griff
rohrausformungen zur Führung der Kühlluft, wofür bis
her am Griffrohr gesondert anzubringende Kühlluftleit
bleche vorgesehen werden mußten, Anschläge für die
Bedienungshand der Bedienungsperson, um den Griff
bereich eindeutig zu definieren, Ausgestaltung von
Hohlräumen beziehungsweise Volumen zur Aufnahme von
Betriebsmitteln, wie Benzin, Öl und dergleichen, und
zwar derart, daß in Teile des Griffes Vorratsräume
nach Art eines Benzintanks oder Ölbehälters integriert
sind. Außerdem kann unmittelbar in einem Arbeitsgang
die Anordnung von Endanschlägen für die Dämpfglieder
und eine individuelle Anpassung der Raumform der
Griffbefestigungen an die korrespondierenen Be
festigungsstellen des Motorgehäuses erfolgen.
Darüber hinaus kann der Griff zweckmäßig so ausge
bildet sein, daß er ein in sich geschlossesnes Ganzes
bildet, also einen homogenen geschlossenen Teil, der
nicht zusammengeschraubt beziehungsweise aus ver
schiedenen Einzelteilen zusammengesetzt werden muß.
Dadurch wird die Steiffigkeit des Griffes insgesamt
erheblich erhöht und es kann zugleich die
Dimensionierung des Griffes hinsichtlich der Quer
schnittsgestaltung und der Wanddicken im Vergleich zu
anderen Materialien und/oder Griffausführungen ver
kleinert werden. Zwischen den Befestigungsstellen des
Griffes kann ein Verbindungssteg vorgesehen sein.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß der Kunst
stoffkörpergriff zur Verbesserung der Griffigkeit
statt eines separaten schlauchförmigen Riffelüberzugs
durch entsprechende Formgebung der eigentlichen Griff
oberfläche unmittelbar mit einer Riffelung oder
Rillung ausgestattet werden kann. Der im wesentlichen
hohle Kunststoffkörpergriff kann demnach mit allen
Zubehörteilen ein in sich homogener ganzer Teil sein,
wobei die Querschnitte und Wanddicken des Griffes der
Funktion der einzelnen Griffabschnitte angepaßt werden
können. Beispielsweise können Wandabschnitte in ihrer
Wanddicke je nach der zu erfüllenden Funktion dünner
gestaltet sein als andere Wandteile des Griffes. Es
können aber auch ganze Abschnitte, beispielsweise die
Befestigungsteile, entsprechend der mechanischen Bean
spruchung mindestens teilweise massiv ausgebildet
werden, während die Ausnehmungen zum formschlüssigen
Umfassen der an der Maschine befindlichen Gegenbe
festigungsteile diesen genau angepaßt und ent
sprechend hohl ausgebildet werden können.
Der erfindungsgemäße Kunststoffkörpergriff kann vor
teilhaft im Gasinnendruckverfahren durch thermo
plastisches Einspritzen oder Ausschäumen hergestellt
werden. Der Kunststoff kann vorzugsweise ein Polyamid
sein und im Falle der Herstellung im Wege des
Schäumens mit einem Schäummittel, beispielsweise
Aceobicarbonat versetzt sein. Bei der Griffherstellung
nach dem Gasinnendruckverfahren (GID-Verfahren) wird
die Formkavität etwa zur Hälfte mit der Kunststoff
schmelze gefüllt. Das kann bei einer Temparatur von
etwa 250-290°C erfolgen. Nach dem Abschalten der
Kunststoffzufuhr wird in den flüssigen Kunststoff bei
einer vorgegebenen bestimmten Viskosität ein Gas, vor
zugsweise Stickstoff, eingeblasen, wobei der Gasdruck
etwa 60-200 bar betragen kann. Das Gas treibt die
plastische Kunststoffseele voran in die Form hinein,
wobei der flüssige Kunststoff an den Innenwänden der
Form zur Anlage gelangt, so daß der Kunststoffkörper
griff entsprechend den Innenkonturen der Form gebildet
wird, wobei im Griffinnern ein vom Gasinnendruck ge
bildeter Hohlraum besteht. Der verwendete Kunststoff
(Polyamid 6) kann zur Erhöhung der Schlagfestigkeit
elastomermodifiziert sein und zudem mit einem
stabilisierenden Füllstoff, vorzugsweise Kurzglas
fasern angereichert sein. Der Füllstoffanteil kann
etwa 30 Prozent betragen.
Zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen sowie
weitere Vorteile und wesentliche Einzelheiten der Er
findung sind den Merkmalen der Unteransprüche, der
nachfolgenden Beschreibung und der Zeichnung zu ent
nehmen, die in schematischer Darstellung bevorzugte
Ausführungsformen als Beispiel zeigt. Es stellen dar:
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Kunststoffkörpergriff
in einer Gesamtansicht,
Fig. 1a eine andere Ausführung des Griffes nach
Fig. 1,
Fig. 2 den vorderen Befestigungsteil des Griffes
der Fig. 1 in einer Seitenansicht gemäß
dem Pfeil II,
Fig. 3 den Griffteil der Fig. 2 gemäß dem Schnitt
III-III,
Fig. 4 den hinteren Befestigungsteil des Griffes der
Fig. 1 in Draufsicht gemäß dem Pfeil IV und
Fig. 5 den hinteren Griffbefestigungsteil der Fig.
4 gemäß dem Schnitt V-V.
Der in der Zeichnung dargestellte erfindungsgemäße
Kunststoffkörpergriff 1 ist für eine von Hand zu
führende tragbare Motorkettensäge vorgesehen und kann
an dem Motorgehäuse befestigt werden. Der im wesent
lichen rundbügelförmige, in sich geschlossene Kunst
stoffkörpergriff 1 wird im sogenannten Gasinnendruck
verfahren hergestellt und ist innen großenteils hohl.
Der Kunststoffkörpergriff 1 weist eine drei
dimensionale Form auf, wobei der obenliegende Halte
griffteil 2 gegenüber einem tieferliegenden vorderen
Lagerteil 3 und einem ebenfalls tieferliegenden
hinteren Lagerteil 4 in ergometrischer Weise versetzt
ist. Der Haltegriffteil 2 liegt somit in einer anderen
Ebene als die Lagerteile 3, 4, die für die Befestigung
des Griffes 1 am Motorgehäuse vorgesehen sind. Der
Haltegriffteil 2 besitzt einen im wesentlichen rohr
förmigen beziehungsweise kreisrunden Querschnitt,
wobei es auch günstig sein kann, den Haltegriffteil
2 im Querschnitt oval zu gestalten.
An dem zwischen dem oberen Haltegriffteil 2 und dem
vorderen Lagerteil 3 vorgesehenen Griffteil 5, der
schräg geneigt verläuft, kann etwa in halber Höhe und
am unteren Ende je eine Dämpfgliedaufnahme 6 material
einheitlich angeformt sein, die etwa in Form eines
Lagerauges oder dergleichen ausgeführt sein kann.
Neben dem Lagerauge 6 können in dem Griffteil 5 sack
lochähnliche Anschlagaufnahmen 7 ausgebildet sein, in
die entsprechende Anschläge des Motorgehäuses ein
greifen können. Am vorderen Lagerteil 3 und/oder
hinteren Lagerteil 4 können weitere Dämpfgliedauf
nahmen 8, 9 für die hier vorgegesehenen und unterzu
bringenden Vibrationsdämpfelemente materialeinheitlich
ausgebildet sein, die als hohle Lageraufnahmen oder
als Lageraugen ausgeführt sein können.
Zwischen dem vorderen Lagerteil 3 und dem hinteren
Lagerteil 4 kann ein materialeinheitlich angeformter
Verbindungssteg 10 vorgesehen sein, so daß der Kunst
stoffkörpergriff 1 ein geschlossenes Ganzes ist. Der
Verbindungssteg 10 und der annähernd vertikale Griff
teil 5 können im Querschnitt anders ausgebildet sein
als der rohrförmige Haltegriffteil 2 und zum Beispiel
rechteckförmig gestaltet sein, wobei entsprechend den
verschiedenen Funktionsanforderungen auch unterschied
liche Wanddicken vorgesehen sein können, so daß sowohl
dünnwandig leichte als auch dickwandig stabile Griff
bereiche gegeben sind. In bevorzugter Ausführung kann
der Verbindungssteg 10 gemäß dem vorliegenden Ausfüh
rungsbeispiel so gestaltet sein, daß ein Tankraum 11
gebildet ist. Das heißt, daß der Tankraum 11 in dem
Verbindungssteg 9 platzsparend integriert ist. Der
Tankraum 11 kann zur Aufnahme von flüssigen Betreibs
mitteln, wie Benzin oder Öl, dienen. Der Tankraum 11
kann auch ein Schmiermittel beinhalten, das zum Bei
spiel beim Betrieb der Motorkettensäge der am Säge
schwert umlaufend geführten Sägekette dosiert zuge
führt wird.
In weiterer Ausgestaltung des Kunststoffkörpergriffs
1 können auch Motorabdeckteile, insbesondere Luftfüh
rungsteile 12 vorgesehen sein, die unmittelbar zum
Motor gerichtet sind. Beim vorliegenden Ausführungs
beispiel ist der Luftführungsteil 12 am Griffteil 5
ausgebildet. Durch die materialeinheitliche Anformung
des Luftführungsteils 12 ist der Vorteil gegeben, daß
ein Teil der Masse von der vibrierenden Maschine weg
genommen und dem gegen Vibration gedämpft gelagerten
Kunststoffkörpergriff 1 zugeordnet wurde, so daß eine
Reduzierung der Schwingungen gegeben ist. Außerdem ist
zu erkennen, daß der Haltegriffteil 2 des bevorzugt
nach dem vorbeschriebenen Innendruckverfahren herge
stellten Kunststoffkörpergriffs 1 durch entsprechende
Formgebung der Oberfläche eine Rillung oder Riffelung
13 aufweist. Dadurch wird eine Verbesserung der
Griffigkeit erzielt, ohne daß der Haltegriffteil 2 mit
einem gesonderten schlauchförmigen Überzug versehen
werden muß.
Der erfindungsgemäße Kunststoffkörpergriff 1 kann nach
dem Gasinnendruckverfahren mit allen vorbeschriebenen
Funktionsteilen 2-13 als ein in sich homogener
ganzer Teil hergestellt werden, so daß insgesamt eine
kompakte Baueinheit gegeben ist, die als Massenartikel
in gleichbleibend hoher Qualität kostengünstig her
gestellt werden kann und bei äußerst niedrigem Gewicht
eine große sowie dauerhafte Standfestigkeit besitzt.
Außerdem weist der erfindungsgemäße Kunststoffkörper
griff 1 eine niedrige Wärmeleitung auf, so daß nicht
nur im Sommer, sondern auch im Winter bei niedrigen
Temperaturen eine einwandfreie Handhabung gewähr
leistet ist.
Claims (13)
1. Bügelförmiger Griff für ein von Hand zu führendes trag
bares Arbeitsgerät, insbesondere Motorkettensäge, der
mittels Lagerteilen (3, 4) an einem Motorgehäuse
befestigbar ist und einen rohrförmigen Teilabschnitt
aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Griff als ein mit
seinen Lagerteilen (3, 4) in sich homogener, großen
teils hohler Kunststoffkörper (1) ausgebildet ist.
2. Griff nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoffkörpergriff
(1) ein in sich geschlossenes Ganzes bildet und vom
rohrförmigen Teilabschnitt abweichende Querschnitte mit
unterschiedlichen Wanddicken aufweist.
3. Griff nach einem oder beiden Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Lagerteilen
(3, 4) des Kunststoffkörpergriffs (1) ein vorzugsweise
materialeinheitlich angeformter Verbindungssteg (10)
vorgesehen ist.
4. Griff nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoffkörpergriff
(1) mindestens eine Dämpfgliedaufnahme (6, 8, 9)
und/oder Anschlagaufnahme (7) aufweist, die vorzugs
weise materialeinheitlich an dem zwischen Haltegriff
teil (2) und Verbindungssteg (10) befindlichem Griff
teil (5) angeformt sind.
5. Griff nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoffkörpergriff
(1) mindestens einen Tankraum (11) aufweist.
6. Griff nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungssteg (10)
als Tankraum (11) ausgebildet ist.
7. Griff nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoffkörpergriff
(1) mindestens einen homogen angeformten Motorabdeck-
und/oder Luftführungsteil (12) aufweist (Fig. 1a).
8. Griff nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Motorabdeck- und/oder
Luftführungsteil (12) an dem zwischen Haltegriffteil
(2) und Verbindungssteg (10) liegenden Griffteil (5)
ausgebildet ist.
9. Griff nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß das hintere Lagerteil (4)
und/oder das vordere Lagerteil (3) als Aufnahmen (9
bzw. 8) für je ein Dämpfglied ausgebildet sind.
10. Griff nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoffkörpergriff
(1) eine homogen angeformte Oberflächenriffelung (13)
aufweist.
11. Griff nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der Haltegriffteil (2) hohl
ausgebildet ist.
12. Verfahren zur Herstellung eines Motorsägenhandgriffes
aus Kunststoff, vorzugsweise aus einem thermo
plastischen Kunststoff, unter Verwendung einer
Formkavität,
dadurch gekennzeichnet, daß thermoplastischer Kunst
stoff, vorzugsweise ein Polyamid, in fließfähigem
Zustand in die Formkavität vorzugsweise bei einer
Temperatur von etwa 250° bis 290° eingegeben und in den
flüssigen Kunststoff ein Gas, vorzugsweise Stickstoff,
bei einem Gasdruck von beispielsweise 60 bis 200 bar
derart eingespeist wird, daß das Gas den flüssigen
Kunststoff gegen die Innenwandungen der Form zur Anlage
bringt und im Inneren der hohl ausgebildeten Griffteile
ein vom Gasdruck aufrechterhaltener Hohlraum gebildet
wird und danach der so geformte Handgriff abgekühlt
wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Erhöhung der Schlag
festigkeit des Handgriffes ein Füllstoff, vorzugsweise
etwa 30% Kurzglasfasern, beigegeben wird.
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