DE3811084C2 - Verfahren zur quantitativen Bestimmung von Polyaminen - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur quantitativen
Bestimmung von Polyaminen. Genauer ausgedrückt betrifft sie
ein Verfahren, welches die Menge an Aminen mit einfachen Arbeitsschritten
genau bestimmen kann.
Die in lebenden Körpern weit verbreiteten Polyamine sind medizinisch
wichtige Substanzen, weil sie sich in großen Mengen
in wuchernden Zellen, insbesondere in Tumorzellen finden.
Russell et al. berichtete 1975, daß die Körperflüssigkeit
(z. B. Urin und Blut) von Krebspatienten Polyamine im Vergleich
mit normalen Personen in größeren Mengen enthält. Seither haben
viele Forscher die Korrelation zwischen Krebs und dem Gehalt
an Polyaminen in Körperflüssigkeit studiert, wobei die
Gültigkeit des Berichtes von Russell et al. bestätigt wurde.
Die quantitative Bestimmung von Polyaminen in Körperflüssigkeiten
ist sehr schwierig, auf Grund der äußerst niedrigen
Konzentration und vieler anderer Substanzen, die in der Untersuchungsprobe
enthalten sind. Kürzlich hat das enzymatische
Verfahren als Mittel zur schnellen Bestimmung der Menge an
Polyaminen in Körperflüssigkeit Beachtung gefunden. In einem
typischen Beispiel läßt man eine Polyamine enthaltende Probenlösung
mit einem Enzym reagieren, welches in der Lage ist,
diese unter Bildung von Wassserstoffperoxid zu oxidieren
(nachfolgend als Polyamin oxidierendes Enzym bezeichnet),
welches einem farbbildenden System zugeführt wird, welches
4-Aminoantipyrin, ein Phenol und eine Peroxydase enthält, gefolgt
von der colorimetrischen Messung des gebildeten Farbstoffs.
Von den beiden US-PS 45 50 078 und 46 17 263 sind Verfahren zur quantitativen
Bestimmung von Polyaminen in wäßriger Lösung bekannt, bei denen die Substrate
enzymatisch unter Bildung von Wasserstoffperoxid oxidiert werden und die Menge
des gebildeten H₂O₂ bestimmt wird.
Das Problem bei diesen Verfahren besteht darin, daß das gebildete Wasserstoffperoxid
durch die in Körperflüssigkeit vorhandenen reduzierenden Substanzen, wie z. B.
Ascorbinsäure und Harnsäure sehr leicht eine Zersetzung eingeht. Deshalb
müssen diese reduzierenden Substanzen zur genauen Bestimmung von Polyaminen
vorher aus der Probenlösung entfernt oder davon abgetrennt werden, was die
einbezogenen Arbeitsschritte kompliziert und die zur Analyse erforderliche Zeit
erhöht. Daneben wohnt diesem Verfahren, das auf der Messung von Wasserstoffperoxid
aufbaut, das Problem inne, daß Meßfehler auf Grund von Verlust dieser
instabilen Verbindung unvermeidbar sind.
Zur quantitativen Bestimmung von Spermin und Spermidin ist auch eine Methode
bekannt, die auf dem Prinzip des Doppel-Antikörper-Enzym-Immunoassay (DA-EIA)
beruht, jedoch relativ aufwendig durchzuführen ist.
Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein neues Verfahren zur genauen Bestimmung
der Menge an Polyaminen zur Verfügung zu stellen.
Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, ein neues Verfahren zur Bestimmung
der Menge an Polyaminen mit einfachen Arbeitsschritten zur Verfügung zu stellen.
Es ist eine andere Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur genauen und einfachen
Bestimmung der in Körperflüssigkeit enthaltenen Menge an Polyaminen zur
Verfügung zu stellen.
Andere Aufgaben der Erfindung werden aus der nachfolgenden Beschreibung
deutlich.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur quantitativen Bestimmung von Polyaminen,
bei der man ein Polyamin oxidierendes Enzym, 4-Aminobutanal-Dehydrogenase und
ein oxidiertes Nicotinamid-Coenzym auf eine Polyamine enthaltende Probenlösung
einwirken läßt und das so gebildete reduzierte Nicotin-Coenzym mißt, wodurch man
die Menge an Polyaminen bestimmt.
Anders als das herkömmliche Verfahren, welches als Hauptschritt
die Messung des Wasserstoffperoxids vorsieht, welches
gebildet wird, wenn man ein Polyamin oxidierendes Enzym auf
ein Polyamin einwirken läßt, ist es das wesentliche Merkmal
der Erfindung, daß als Hauptschritt die Messung eines Aminoaldehyds
vorgesehen ist, der zusammen mit Wasserstoffperoxid
gebildet wird.
Der Reaktionsmechanismus des erfindungsgemäßen Verfahrens ist
noch nicht vollständig klar, kann jedoch wie nachfolgend beschrieben,
vermutet werden. Ein in einer Probenlösung enthaltenes
Polyamin wird umgewandelt zu ω-Aminoalkylaldehyd
durch die Wirkung eines Polyamin oxidierenden Mittels, welches
man seinerseits durch die Wirkung der 4-Aminobutanal-
Dehydrogenase mit einem oxidierten Nicotinamid-Coenzym reagieren
läßt, und die Menge des durch diese Reaktion gebildeten
Nicotinamid-Coenzyms in der reduzierten Form wird zur Analyse
gemessen. Die Menge an Polyamin kann erhalten werden aus der
quantitativen Beziehung zwischen Polyamin und Nicotinamid-Coenzym
der reduzierten Form, welches vorher unter Verwendung
von Proben mit bekannten Polyaminkonzentrationen bestimmt
wurde.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auf alle Arten von Polyamine
enthaltende Proben angewendet werden, jedoch ist die
Anwendung auf Körperflüssigkeit, wie z. B. Urin, Blut und Galle
die wirkungsvollste.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren bestimmbare Polyamine
sind freie Polyamine (nachfolgend einfach als Polyamine bezeichnet),
wie z. B. Spermidin, Putreszin, Spermin und Cadaverin.
Wenn man im Urin vorhandene konjugierte Polyamine
(Acetylderivate dieser freien Amine) mißt, kann man das erfindungsgemäße
Verfahren anwenden, nachdem die Acetylpolyamine
mit der bekannten Technik unter Verwendung einer Acylpolyaminamidohydrolase
hydrolisiert wurden. Die Hydrolyse sollte bevorzugt
vor oder gleichzeitig mit der Umwandlung von Polyaminen
in ω-Aminoalkylaldehyde durchgeführt werden.
Der erste Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die
Umwandlung von Polyaminen in ω-Aminoalkylaldehyde durch die
Wirkung eines Polyamin oxidierenden Enzyms. Die so gebildeten
Aldehyde haben im Vergleich zu Wasserstoffperoxid gegenüber
den in Probenlösungen enthaltenen reduzierenden Substanzen
eine höhere Stabilität und können somit selbst in Anwesenheit
von reduzierenden Substanzen zur übereinstimmenden Bestimmung
von Polyaminen verwendet werden.
Für den Zweck der Erfindung kann jedes beliebige bekannte
Enzym verwendet werden, das in der Lage ist, Polyamine unter
Bildung äquimolarer Mengen von ω-Aminoalkylaldehyden zu oxidieren.
Typische und bevorzugte Beispiele sind Putreszinoxidasen mikrobieller
Herkunft, die aus Stämmen der Gattungen Micrococcus,
Nocardia, Aspergillus und Arthrobacter abgeleitet sind; aus
gekeimten Sojabohnen abgeleitete Putreszinoxidasen pflanzlicher
Herkunft und dergleichen; und aus Schweineleber abgeleitete
Putreszinoxidasen tierischer Herkunft und dergleichen.
Wenn man ein Polyamin oxidierendes Enzym verwendet, das auf
Spermin nicht wirkt - z. B. Putreszinoxidase-, ist es notwendig,
das Spermin in der Probenlösung vorher in Putreszin
überzuführen und das so gebildete 3-Aminopropanal durch Säulenbehandlung
oder andere geeignete Verfahren zu entfernen.
Zur Umwandlung von Spermin in Putreszin kann jede bekannte
Technik eingesetzt werden, jedoch wird die Verwendung eines
Enzyms, das eine solche Aktivität aufweist, bevorzugt. Typische
Beispiele für solche Enzyme sind aus Rinderplasma, Rattenleber
und dergleichen abgeleitete Polyaminoxidasen tierischer
Herkunft und solche mikrobieller Herkunft, die aus
Stämmen der Gattungen Aspergillus, Penicillium und Streptomyces
abgeleitet sind.
Es ist auch möglich, Spermin unmittelbar in den korrespondierenden
ω-Aminoalkylaldehyd - N-(3-Aminopropyl)aminobutylaldehyd -
überzuführen, indem man ein Enzym verwendet, das
eine solche Aktivität aufweist und damit die Notwendigkeit
einer Säulenbehandlung und anderer schwieriger Arbeitsschritte
ausschaltet. Als Beispiele für solche Enzyme können aus Gerste,
Hafer, Roggen und Erbsen abgeleitete Polyaminoxidasen pflanzlicher
Herkunft erwähnt werden.
Es ist bekannt, daß Polyamine in Urin hauptsächlich konjugiertes
Spermidin, Putreszin und Cadaverin (Acetylderivate
dieser freien Polyamine) sind. Wenn man deshalb eine Urinprobe
analysiert, erfüllt der Einsatz von Putreszinoxidase
allein den Zweck. In diesem Fall kann das erfindungsgemäße
Verfahren gleichzeitig mit oder nach Hydrolyse der Acetylpolyamine
mit der bekannten Technik unter Verwendung einer
Acylpolyaminamidohydrolase angewandt werden.
Acylpolyaminamidohydrolasen sind Enzyme, die in der Lage
sind, die Amidbindung in einem Acylpolyamin unter Bildung
freier Polyamine zu spalten. Diese können erhalten werden aus
tierischen Organen, wie z. B. Leber, Niere, Pankreas und Herz
von Rindern, Schweinen und Hühnern, oder sie können von einer
Vielzahl von Mikroorganismen hergestellt werden. Im letzteren
Fall werden Stämme von Streptomyces, insbesondere Streptomyces
avellaneus R-20 (FERM-P Nr. 5443) bevorzugt verwendet.
Zur Einwirkung von Polyamin oxidierendem Enzym (und, falls
erforderlich, von Enzym zur Umwandlung von Spermin in Putreszin
und/oder von Enzym, um es in N-(3-Aminopropyl)aminobutylaldehyd
überzuführen) auf Polyamine enthaltende Probenlösungen
können alle wohlbekannten Bedingungen angewandt werden. Gewöhnlich
führt man die Reaktion bevorzugt nahe dem pH-Optimum
und dem Temperaturoptimum des eingesetzten Enzyms durch.
Die geeignete einzusetzende Enzymmenge variiert mit dessen
Aktivität und anderen Reaktionsbedingungen, liegt jedoch allgemein
im Bereich von 0,01 bis 50 IE (Internationale Einheit
für Enzyme, International Enzyme Unit U), bevorzugt von 0,1 bis 30 IE.
Man kann für die Zwecke der Erfindung jede 4-Aminobutanal-Dehydrogenase
verwenden, die in der Lage ist, mit
einem ω-Aminoalkylaldehyd in Gegenwart
eines oxidierten Nicotinamid-Coenzyms eine äquimolare
Menge von Nicotinamid-Coenzym in der reduzierten Form zu bilden. Die
für das erfindungsgemäße Verfahren verwendete
4-Aminobutanaldehydrogenase,
weist die folgenden Eigenschaften auf:
- (1) Wirkung:
Wirkt auf 4-Aminobutanal in Gegenwart von oxidiertem Nicotinamidadenindinucleotid oder oxidiertem Nicotinamidadenindinucleotidphosphat unter Bildung von 4-Aminobuttersäure und reduziertem Nicotinamidadenindinucleotid oder reduziertem Nicotinamidadenindinucleotidphosphat. - (2) Substratspezifität:
Wirkt auf oxidiertes Nicotinamidadenindinucleotid und oxidiertes Nicotinamidadenindinucleotidphosphat als Nicotinamid- Coenzym in oxidierter Form, und auf 4-Aminobutanal und 5-Aminopentanal als ω-Aminoalkylaldehyd. - (3) pH-Optimum: 7,7 bis 8,3
- (4) pH-Stabilität:
Bei Lagerung über 24 Stunden bei 5°C bleibt beim pH-Wert im Bereich von 4,5 bis 8,5 mehr als 90% der Aktivität erhalten. - (5) Molekulargewicht: 102 000 ± 5000
- (6) Molekulargewicht der Untereinheiten: 50 000 ± 5000
- (7) Anzahl der Untereinheiten: 2
Diese 4-Aminobutanal-Dehydrogenase kann man durch
Züchten eines Micrococcusstammes erhalten, der in der
Lage ist, sie zu produzieren. Zu diesem Zweck kann jede
Art von Medium verwendet werden, so lange dieses Kohlenstoffquellen
(z. B. Glucose), Stickstoffquellen (z. B. Polypepton)
und anorganische Salze enthält. Man kann die Enzymproduktivität
erhöhen, wenn man dem Kulturmedium weiterhin
ein Polyamin, wie z. B. Putreszin, Spermidin, Diaminopropan
und Cardin zusetzt. Die Kultivierung wird bevorzugt
bei einer Temperatur im Bereich von 15 bis 40°C
(am meisten bevorzugt von 20 bis 35°C) und bei einem pH-Wert
im Bereich von 4,0 bis 9,0 (am meisten bevorzugt von 5,0 bis
8,0) durchgeführt. Bezüglich der Kultivierungszeit gibt es
keine besondere Begrenzung, jedoch sollte im Hinblick auf
die Enzymproduktivität und andere wirtschaftliche Faktoren
die Zeit nach dem Start der Ruheperiode bevorzugt innerhalb
von zehn Stunden liegen.
Die gezüchteten mikrobiellen Zellen kann man aus der Kulturlösung
durch zentrifugierende Trennung, Filtration und andere
bekannte Verfahren isolieren, jedoch ist die Zentrifugation
am meisten bevorzugt.
4-Aminobutanal-Dehydrogenase, die normalerweise innerhalb
der mikrobiellen Zellen angesammelt ist, wird mit Verfahren
extrahiert, wie sie gewöhnlich zur Enzymextraktion verwendet
werden, wie z. B. Zell-Abbau durch Mahlen oder Ultraschallbehandlung
und Zerstörung von Zellwänden bei Einwirkung eines Enzyms
(z. B. Lysozym) oder Zerstörung von Zellmitgliedern mit
einem organischen Lösemittel (z. B. Toluol).
Die so erhaltene Rohenzymlösung kann nach Erfordernis weiter
gereinigt werden durch geeignetes Kombinieren oder Wiederholen
von Techniken, die gewöhnlich zur Enzymreinigung verwendet
werden, wie z. B. Fällung mit Ammoniumsulfat, Ionenaustauschchromatographie,
Gelfiltration, Chromatographie mit Hydroxyapatitsäulen
und präperative Elektrophorese.
Die Aktivität von 4-Aminobutanal-Dehydrogenase wird wie
nachstehend beschrieben gemessen und ausgedrückt.
0,1M Tris(hydroxymethyl)aminomethan-HCL-Pufferlösung (pH = 8,0;
2,5 ml) enthaltend 10 mM Putreszindihydrochlorid wird in eine
Küvette gegeben (optische Länge: 1 cm), 20 µl (5 IE Putreszinoxidase,
abgeleitet aus einem Micrococcus-Stamm, werden
hinzugegeben und das Gemisch wird zehn Minuten lang bei 30°C
inkubiert. Zur entstehenden Lösung werden - in dieser Reihenfolge
- 0,5 ml einer wäßrigen 20 mM NAD-Lösung und 50 µl Probenlösung
gegeben, die 4-Aminobutanaldehyddehydrogenase enthält
und es wird die Geschwindigkeit der Absorptionszunahme bei
340 nm gemessen. Die Enzymaktivität für 1,0 ml Probenlösung
kann berechnet werden aus der Absorbanzzunahme pro Minute (A)
unter Verwendung der folgenden Umwandlungsgleichung (1), wobei
die Enzymmenge, die 1 µmol NADH bildet, als 1 IE (internationale
Einheit für Enzyme) bezeichnet wird (µmol/min).
Die relative Aktivität der für diese Erfindung verwendeten
4-Aminobutanal-Dehydrogenase beträgt 120 bis 140 IE/mg
Protein. Die Elektrophorese dieses Enzyms auf Polyacrylamidgel
zeigt eine einzelne Proteinbande sowohl in Gegenwart als
auch in Abwesenheit von Natriumdodecylsulfat.
Die vorerwähnte 4-Aminobutanal-Dehydrogenase kann
unter allen Bedingungen der Reaktion unterworfen werden, die
die Wirkung dieses Enzyms gestattet. Normalerweise sollte die
Reaktion jedoch bevorzugt nahe dem pH-Optimum und dem Temperaturoptimum
des verwendeten Enzyms durchgeführt werden. Die
Enzymkonzentration liegt normalerweise im Bereich von 0,1 bis
50 IE.
Für das erfindungsgemäße Verfahren kann jeder beliebige Typ
von oxidiertem Nicotinamid-Coenzym verwendet werden, wobei
oxidiertes Nicotinamidadenindinucleotid (NAD) und oxidiertes
Nicotinamidadenindinucleotidphosphat (NADP) erläuternde Beispiele
darstellen. Diese Coenzyme wirken bei der Reaktion als
Wasserstoffrezeptor unter Bildung von reduziertem Nicotinamidadenindinucleotid
(NADH) bzw. reduziertem Nicotinamidadenindinucleotidphosphat
(NADPH).
Beim erfindungsgemäßen Verfahren läßt man normalerweise alle
Enzyme (Polyamin oxidierendes Enzym, 4-Aminobutanal-
Dehydrogenase, oxidiertes Nicotinamid-Coenzym und, nach Erfordernis,
Acylpolyaminamidohydrolase) gleichzeitig auf die
Probenlösung einwirken. Es kann jedoch auch eine Zweischritt-
Technik (Zugabe von Polyamin oxidierendem Enzym, gefolgt von
Zugabe von oxidiertem Nicotinamid-Coenzym und 4-Aminobutanal-
Dehydrogenase) angewandt werden, weil ein Polyamin in
der Probenlösung zuerst in den korrespondierenden ω-Amino
alkylaldehyd durch die Wirkung des Polyamin oxidierenden Enzyms
übergeführt wird, welches seinerseits mit dem oxidierten
Nicotinamid-Coenzym durch die Wirkung von 4-Aminobutanal-
Dehydrogenase reagiert und somit Nicotinamid-Coenzym in der
reduzierten Form bildet.
Die Reaktion der Erfindung kann unter allen Bedingungen ausgeführt
werden, die eine normale Wirkung eines jeden der Enzyme
gestattet. Bevorzugt liegt der pH-Wert im allgemeinen im
Bereich von 6,5 bis 8,5. Die gleichzeitige Wirkung der Enzyme
kann auf verschiedene Weise bewirkt werden: gleichzeitige Zugabe
aller Enzyme zur Probenlösung; Zugabe von 4-Aminobutanal-
Dehydrogenase, während die Oxidation von Polyaminen
durch Polyamin oxidierendes Enzym abläuft; und Zugabe von
4-Aminobutanal-Dehydrogenase gefolgt von Zugabe von
Polyamin oxidierendem Enzym.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren kann jede beliebige bekannte
Technik zur quantitativen Bestimmung von reduziertem Nicotinamid-
Coenzym verwendet werden. Das am meisten bevorzugte ist
das colorimetrische Verfahren, bei dem reduziertes Nicotinamid-
Coenzym durch die Wirkung eines Farbbildungssystems,
welches aus einem Tetrazoliumsalz und einem Elektronenträger
aufgebaut ist, in einen Formazanfarbstoff übergeführt wird.
Für die Zwecke der Erfindung kann jeder beliebige Typ von
Tetrazoliumsalz (unter Einschluß von Mono- und Di-Tetrazoliumsalzen)
verwendet werden. Beispiele zur Erläuterung sind
3-
(p-Iodophenyl)-2-(p-nitrophenyl)-5-phenyl-2H-tetrazoliumchlorid
(nachfolgend mit INT abgekürzt), 3,3′-(3,3′-Dimethoxy-4,
4′-biphenylen)-bis [2-(p-nitrophenyl)-5-phenyl-2H-tetrazoliumchlorid]
(Nitro-TB), 3,3′-(4,4′-Biphenylen)-bis(2,5-diphenyl-
2H-tetrazoliumchlorid) (Neo-TB), 3,3′-(3,3′-Dimethoxy-4,4′-
biphenylen)-bis [2,5-bis(p-nitrophenyl)-2H-tetrazoliumchlorid]
(TNTB), und 3,3′-(3,3′-Dimethoxy-4,4-biphenylen)-bis
[2,5-diphenyl-2H-tetrazoliumchlorid] (TB).
Von diesen sind
INT (Monotetrazoliumsalz) und Nitro-TB (Ditetrazoliumsalz) die
am meisten bevorzugten. Die geeignete Konzentration des Tetrazoliumsalzes
kann mit den anderen Reaktionsbedingungen variieren,
liegt jedoch normalerweise im Bereich von 0,01 bis 50 mM.
Der Elektronenträger dient dazu, Wasserstoff von Nicotinamid-
Coenzym in der reduzierten Form zum Tetrazoliumsalz zu transportieren
und es somit in einen Formazanfarbstoff umzuwandeln,
der eine Resonanzstruktur aufweist. Erläuternde Beispiele
sind Diaphorase und 1-Methoxy-5-Methylphenaziniummethylsulfat
(1-Methoxy-PMS), wobei die Verwendung von Diaphorase bevorzugt
ist. Ihre geeignete Menge kann mit den anderen Reaktionsbedingungen
variieren, liegt jedoch normalerweise im Bereich
von 0,1 bis 50 IE.
Die Menge an reduziertem Nicotinamid-Coenzym wird am meisten
bevorzugt dadurch bestimmt, daß man ein Tetrazoliumsalz bei
einem pH-Pegel im Bereich von 4 bis 7 (bevorzugt von 5 bis 6,5)
in Gegenwart eines nichtionischen Tensids in einer Menge von
0,3 bis 10 Gewichtsprozent (bevorzugt 0,5 bis 2 Gewichtsprozent)
auf eine Probenlösung einwirken läßt, die dieses Coenzym
enthält, daß man die Intensität der so entwickelten
Farbe mit dem bekannten colorimetrischen Verfahren mißt, und
daß man die Menge an Coenzym aus der quantitativen Beziehung
zwischen Polyamin und Nicotinamid-Coenzym in der reduzierten
Form berechnet, die vorher unter Verwendung von Proben mit
bekannten Polyaminkonzentrationen bestimmt wurde.
Der pH-Wert der Probenlösung kann mit jedem bekannten Verfahren
eingestellt werden, bevorzugt durch Verwendung einer
Pufferlösung (Regelbereich des pH-Wertes: 4 bis 7). Bevorzugt
verwendet werden z. B. Puffer des Aminosäure-Typs und
einige Good-Puffer, wie z. B. MES-[2-(N-Morpholino)ethansulfonsäuremonohydrat],
Bis-Tris-[Bis(2-hydroxyethyl)imino-tris(hydroxymethyl)
methan] und PIPES-[Piperazin-N,N′-bis(2-ethansulfonsäure)]-
puffer. Der pH-Wert sollte unter Berücksichtigung
der Stabilität des Elektronenträgers (z. B. Diaphorase)
bei einem Pegel im Bereich von 4 bis 7, am meisten bevorzugt
im Bereich von 5 bis 6,5 eingeregelt werden. Die Pufferlösung
kann mit jeder beliebigen Konzentration verwendet werden, die
eine stabile pH-Regelung ermöglicht, normalerweise bei einem
Pegel im Bereich von 0,1 bis 1,0 M.
Es gibt keine besondere Beschränkung in bezug auf den Typ von
nichtionischem Tensid, der bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet wird, solange er die Reaktion nicht verzögert. Jedoch
werden im Hinblick auf die Stabilität und auf den molekularen
Extinktionskoeffizienten des gebildeten Formazanfarbstoffs
und im Hinblick auf den fällungsverhindernden Effekt
Polyoxyethylenalkylarylether, Polyoxyethylen-styrierte Phenole,
Polyoxyethylenalkylether, Polyoxyethylenether höherer Alkohole
und Polyoxyethylenester von Fettsäuren bevorzugt eingesetzt.
Erläuternde Beispiele sind Emulgen 935®, Penerol N-100N/C®,
Penerol SP-24®, Emulsit 25® und Triton X-100®. Diese Tenside
zeigen ihre Wirkung bei einer Konzentration im Bereich von
0,3 bis 10 Gewichtsprozent, wie vorstehend erwähnt wurde, jedoch
wird die Reaktion bevorzugt in Gegenwart eines nichtionischen
Tensids mit einer Menge von 0,5 bis 2,0 Gewichtsprozent
durchgeführt.
Das vorstehend beschriebene Verfahren zur quantitativen Bestimmung
von reduziertem Nicotinamid-Coenzym hat den Vorteil,
daß die Verwendung einer großen Menge an nichtionischem Tensid
es möglich macht, die colorimetrische Messung auf der sauren
Seite durchzuführen. Bei herkömmlichen Verfahren wird zu einem
Gemisch, in dem unter sauren Bedingungen reduziertes Nicotinamid-
Coenzym gebildet wurde, ein Farbentwickler zugesetzt und
die Farbe wird unter alkalischen Bedingungen entwickelt und
gemessen. Eine solche Entwicklung und Messung von Farbe unter
alkalischen Bedingungen wird oft von reduzierenden Substanzen
nachteilig beeinflußt, die in Körperflüssigkeit vorhanden sind,
wodurch es schwierig ist, die Menge dieses Coenzyms genau zu
bestimmen. Das erfindungsgsgemäße Verfahren, das die colorimetrische
Messung unter sauren Bedingungen ermöglicht, stellt somit
eine sehr wichtige Technik zur Verfügung, die das vorerwähnte,
mit herkömmlichen Verfahren verbundene Problem überwindet.
Ein anderer Vorteil besteht darin, daß das nichtionische
Tensid und der Farbentwickler nicht notwendigerweise
dem System zugesetzt werden müssen, in dem reduziertes
Nicotinamid-Coenzym gebildet wurde, sondern sie können der
Polyamine enthaltenden Probenlösung gleichzeitig mit oder vor
dem Zusatz der vorstehend erwähnten Enzyme zugesetzt werden.
Die colorimetrische Messung kann unter sauren Bedingungen
durchgeführt werden, z. B. bei einem pH-Wert unter 4 (eingestellt
unabhängig von pH-Bereich von 4 bis 7, der zur Farbentwicklung
benötigt wird).
Beim vorstehend in Einzelheiten geschilderten Verfahren zur
quantitativen Bestimmung von reduziertem Nicotinamid-Coenzym
kann das Tetrazoliumsalz mit Konzentrationen über einen weiten
Bereich verwendet werden, weil es keine Reduktion mit reduzierenden
Substanzen eingeht, die in der Probenlösung (z. B.
Körperflüssigkeit) enthalten sind. Somit ist dieses Verfahren
nicht nur anwendbar auf die Bestimmung von reduziertem Nicotinamid-
Coenzym, das aus Polyaminen abgeleitet wurde, sondern
auch auf viele andere Fälle, z. B. auf die Bestimmung von reduziertem
Nicotinamid-Coenzym, das über die nachstehend aufgelisteten
Reaktionswege gebildet wurde.
- 1. Lactatdehydrogenase
L-Lactat + NAD⁺ ⇆ Pyruvat + NADH + H⁺ - 2. Isocitratdehydrogenase
Isocitrat + NAD⁺ ⇆ 2-Oxogluterat + CO₂ + NADH - 3. Glucose-6-phosphatdehydrogenase
D-Glucose-6-phosphat + NADP⁺ ⇆ D-Glucono-δ-Lacton-6-phosphat + NADPH + H⁺ - 4. Galactosedehydrogenase
D-Galactofuranose + NAD⁺ ⇆ D-Galacton-γ-lacton + NADH + H⁺ - 5. Pyruvatdehydrogenase
Pyruvat + CoA-SH + NAD⁺ ⇆ Acetyl-S-CoA + CO₂ + NADH + H⁺ - 6. Alkoholdehydrogenase
R-CH₂OH + NAD⁺ ⇆ R-CHO + NADH+H⁺ - 7. Glycerindehydrogenase
Glycerin + NAD⁺ ⇆ Dihydroxyaceton + NADH + H⁺ - 8. D-Xylulosereductase
Xylitol + NAD⁺ ⇆ D-Xylulose + NADH + H⁺ - 9. Malatdehydrogenase
L-Malat + NAD⁺ ⇆ Oxaloacetat + NADH - 10. Glucosedehydrogenase
β-D-Glucopyranose + NAD(P)⁺ ⇆ D-Glucon-δ-lacton + NAD(P)H + H⁺ - 11. 6-Phosphogluconatdehydrogenase
6-Phospho-D-gluconat + NAD⁺ ⇆ 2-Keto-6-phospho-D-gluconat + NADH - 12. Ureidoglycollatdehydrogenase
Ureidoglycollat + NAD(P)⁺ ⇆ Oxalurat + NAD(P)H + H⁺ - 13. Formatdehydrogenase
Format + NAD⁺ ⇆ CO₂ + NADH - 14. Aldehyddehydrogenase
R-CHO + NAD⁺ + H₂O ⇆ R-COO- + NADH + 2H⁺ - 15. Alanindehydrogenase
L-Alanin + H₂O + NAD⁺ ⇆ Pyruvat + NH₄⁺ + NADH + H⁺ - 16. Glutamatdehydrogenase
L-Glutamat + H₂O + NAD⁺ ⇆ 2-Oxoglutarat + NH₄⁺ + NADH + H⁺ - 17. Serindehydrogenase
Serin + NAD⁺ + H₂O ⇆ Hydroxypyruvat + NADH + NH₄⁺ + H⁺ - 18. Valindehydrogenase
Valin + H₂O + NADP⁺ ⇆ 2-Oxoisovalerat + NH₄⁺ + NADPH + H⁺ - 19. Leucindehydrogenase
L-Leucin + H₂O + NAD⁺ ⇆ 2-Oxoisocaproat + NH₄⁺ + NADH + H⁺ - 20. Glycindehydrogenase
Glycin + H₂O + NAD⁺ ⇆ Glyoxylat + NH₄⁺ + NADH + H⁺ - 21. 3 α-Hydroxysteroiddehydrogenase
3 α-Hydroxysteroid + NAD(P)⁺ ⇆ 3-Oxosteroid + NAD(P)H + H⁺
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung weiter, sind
jedoch nicht als Begrenzung ihres Bereichs gedacht.
Eine 240 µmol/l-Lösung von Acetylpolyaminen (Acetylputreszin zu
Acetylcadaverin zu Acetylspermidin = 8 : 1 : 1, wobei das Acetylspermidin
zusammengesetzt war aus N¹-Acetylspermidin zu N⁸-
Acetylspermidin = 3 : 1) wurde hergestellt, und es wurden Reihenverdünnungen
davon bereitet. Jede der Verdünnungen (0,5 ml)
wurde mit 0,5 ml des in Tabelle 1 gezeigten Reagens 1 gemischt
und das Gemisch wurde 20 Minuten lang bei 37°C erwärmt.
Reagens 2 (0,5 ml), gezeigt in Tabelle 2, wurde dann zugegeben
und die Reaktion wurde fünf Minuten lang bei 37°C bei pH = 6,0
und bei einer Tensidkonzentration von 1,33 Gewichtsprozent
durchgeführt. Nach Zugabe von 1 mol/l Salzsäure (0,5 ml) wurde
die Absorbanz bei 530 nm gemessen. Die Absorbanzdaten für
wechselnde Polyaminkonzentrationen sind in Tabelle 3 zusammengefaßt.
Getrennt davon wurde eine 200 µmol/l-Lösung von Polyaminen
(Putreszin zu Cadaverin zu Spermidin = 3 : 1 : 1) hergestellt und
es wurden Reihenverdünnungen davon bereitet. Jede der Verdünnungen
(0,5 ml) wurde mit 0,5 ml eines Reagens gemischt,
das eine dem Reagens 1 ähnliche Zusammensetzung hatte, jedoch
mit der Ausnahme, daß die Acylpolyaminamidohydrolase weggelassen
wurde, und das Gemisch wurde 20 Minuten lang bei
37°C erwärmt. Reagens 2 (0,5 ml) wurde dann zugegeben und
die Reaktion wurde 5 Minuten lang bei 37°C, bei pH = 6,0 und
bei einer Tensidkonzentration von 1,33 Gewichtsprozent durchgeführt.
Nach Zugabe von 1 Mol/l Salzsäure (0,5 ml) wurde die
Absorbanz bei 530 nm gemessen. Die so erhaltenen Daten sind
ebenfalls in Tabelle 3 gezeigt.
Tabelle 1 (Reagens 1) | |
Acylpolyaminamidohydrolase (abgeleitet aus Streptomyces|240 IE | |
Putreszinoxidase (abgeleitet aus Micrococcus) | 80 IE |
4-Aminobutanal-Dehydrogenase (abgeleitet aus Micrococcus) | 10 IE |
Oxidiertes Nicotinamid-Coenzym (Wako Junyaku Co., Ltd.) | 10,2 mg |
Ascorbatoxidase (Toyo Jozo Co., Ltd.) | 45 IE |
Emulgen 935 (Kao Soap Co., Ltd.) | 0,4 g |
Oxamsäure (Aldrich Chemical Company, Inc.) | 35,6 mg |
Die obigen Komponenten werden in 10 ml 0,4 M Tris-
HCl-Puffer (pH = 8,0) gelöst.
Tabelle 2 (Reagens 2) | |
Nitrotetrazoliumblau (Dojin Chemical Research Laboratories)|5,0 mg | |
Diaphorase (Oriental Enzyme Co., Ltd.) | 80 IE |
Die obigen Komponenten wurden in 20 ml 0,6 M MES-
Puffer (pH = 6,0; Dojin Chemical Research Laboratories)
gelöst.
Die Daten von Tabelle 3 zeigen einen linearen Zusammenhang
zwischen Polyaminkonzentration und Absorbanz, womit gezeigt
wird, daß sowohl konjugierte als auch freie Polyamine colorimetrisch
gemessen werden können.
Die in Tabelle 1 verwendete 4-Aminobutanal-Dehydrogenase
wurde gemäß dem nachstehend beschriebenen Verfahren hergestellt.
Mit Micrococcus flavidus wurden 10 l eines Mediums
(pH = 7,5) beimpft, welches 0,5% Glucose, 0,5% Pepton, 0,1%
NaCl, 0,2% Hefeextrakt und 0,04% eines oberflächenaktiven
Mittels (LG 294; Asahi Denka Kogyo K.K.) enthielt und 24
Stunden lang bei 26°C inkubiert. Die so erhaltene Stammkultur
wurde zu 160 l eines Mediums (pH = 6,5) gegeben, das
0,5% Glucose, 0,5% Pepton, 0,13% NaCl, 0,15% Hefeextrakt,
0,3% Putreszin und 0,04% LG 294 enthielt und die Kultivierung
wurde 24 Stunden lang bei 26°C durchgeführt. Die gezüchteten
mikrobiellen Zellen (3 kg) wurden durch Zentrifugation gesammelt,
mit 0,01 M Phosphat-Puffer (pH = 7,0) gewaschen,
im gleichen Typ von Phosphat-Puffer suspendiert und in einer
Mühle zerstört. Die so erhaltene Suspension aus Zellteilen
wurde zentrifugiert und der Überstand gesammelt, was eine
Lösung von roher 4-Aminobutanal-Dehydrogenase (etwa
80 000 IE) ergab.
Diese Lösung wurde durch eine DE-52-Säule (5,0 l) geleitet,
die vorher mit 0,01 M Phosphatpuffer (pH = 7,0) equilibriert
wurde, die Säule wurde dem gleichen Typ von Phosphatpuffer,
der 0,1 M Ammoniumsulfat enthielt, gewaschen und die adsorbierte
4-Aminobutanal-Dehydrogenase wurde mit dem gleichen
Typ von Phosphatpuffer, der 0,4 M Ammoniumsulfat enthielt,
eluiert.
Das so erhaltene Eluat wurde der wiederholten Entsalzung
(mit 0,01 M Phosphatpuffer von pH = 7,0) und der Konzentration
unterworfen, was eine Lösung von 4-Aminobutanal-Dehydrogenase
(40 000 IE) ergab. Die Rückgewinnungsrate betrug
50%, bezogen auf die Lösung des Rohprodukts.
Zu 1,0 ml einer Blutprobe wurden 1,0 ml einer 10% Trichloressigsäure-
Lösung gegeben und das Gemisch zur Bewirkung der
Entfernung von Protein heftig gerührt und fünf Minuten lang
bei 3000 Umdrehungen pro Minute zentrifugiert. Der Überstand
(1,0 ml) wurde gesammelt und durch Zugabe einer 0,3 M Tris(hydroxymethyl)
aminomethan-Lösung (1,0 ml) neutralisiert, was
eine Untersuchungslösung ergab.
Zu dieser Untersuchungslösung (0,5 ml) wurden 0,5 ml eines
Reagens (Reagens 1′) gegeben, das eine Zusammensetzung ähnlich
der von Reagens 1 hatte, jedoch mit der Ausnahme, daß
240 IE der Acylpolyaminamidohydrolase (abgeleitet aus Streptomyces)
mit 50 IE Polyaminoxidase (abgeleitet aus Gerste)
ersetzt wurde, und das Gemisch wurde 20 Minuten lang bei pH=
8,0 auf 37°C erwärmt. Es wurde dann Reagens 2 (0,5 ml) zugegeben
und die Reaktion fünf Minuten lang bei pH = 6,0, bei
37°C und bei einer Tensidkonzentration von 1,33 Gewichtsprozent
durchgeführt. Nach Zugabe von 1 Mol/l Salzsäure (0,5 ml)
wurde die Absorbanz bei 530 nm gemessen (Es). Getrennt davon
wurden 0,5 ml des in Tabelle 4 gezeigten Reagens 3 zu 0,5 ml
der Untersuchungslösung gegeben und das Gemisch wurde 20 Minuten
auf 37°C erwärmt und dann in der gleichen Art wie oben
zur Messung der Absorbanz des Blindwertes (Es′) behandelt.
Tabelle 4 (Reagens 3) | |
Oxidiertes Nicotinamid-Coenzym (Wako Junyaku Co., Ltd.)|10,2 mg | |
Ascorbatoxidase (Toyo Jozo Co., Ltd.) | 45 IE |
Emulgen 935 (Kao Soap Co., Ltd.) | 0,4 g |
Oxamsäure (Aldrich Chemical Company, Inc.) | 35,6 mg |
Die obigen Komponenten wurden in 10 ml 0,4 M Tris-
HCL-Puffer (pH = 7,8) gelöst.
Andererseits wurden auch gemäß den zur Messung von Es und Es′
verwendeten Verfahren die Absorbanz von 30 µM Putreszindihydrochlorid-
Lösung (als Standard) und von reinem Wasser (als
Testblindwert) gemessen (Est und Est′ für den Standard und
EH₂O und EH₂O′ für den Testblindwert). Die vorstehend beschriebenen
Meßverfahren sind in Tabelle 5 zusammengefaßt.
Die Menge an Polyaminen in der Blutprobe kann aus den oben erhaltenen
Absorbanzdaten unter Verwendung der folgenden Gleichung
berechnet werden:
Es wurden drei Arten von Blutproben gemäß dem näher ausgeführten
Verfahren untersucht, um die in jeder Probe enthaltene
Menge an Polyaminen zu bestimmen. Das Ergebnis ist in Tabelle
6 gezeigt.
Die gleichen Blutproben wie oben wurden zur Bestimmung der
Menge an Polyaminen mit Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie
(HPLC) untersucht. Das Ergebnis wird ebenfalls in
Tabelle 6 gezeigt.
Aus der Tabelle wird deutlich, daß die Menge an Polyaminen
in Blut mit dem erfindungsgemäßen Verfahren korrekt bestimmt
werden kann.
Die Menge an Polyaminen in Urinproben wurde im wesentlichen
in der gleichen Art wie in Beispiel 1 bestimmt, jedoch mit
der Ausnahme, daß anstelle der aus Blutproben hergestellten
Untersuchungslösungen Urinproben (0,5 ml) verwendet wurden,
und daß Reagens 1 anstelle von Reagens 1′ eingesetzt wurde.
Die Messung wurde an drei Arten von Urinproben durchgeführt
(für jede fünfmal). Die Werte für Es - Es′ einer jeden Probe
sind in Tabelle 7 gezeigt, die die hohe Reproduzierbarkeit
des erfindungsgemäßen Verfahrens zeigen. Die Werte für Est -
Est′ und für EH₂O - EH₂O′ betrugen 0,146 bzw. 0,013. Die
Menge an Polyaminen in jeder Probe wurde aus dem Wert für
Es - Es′ berechnet, der im ersten Versuch von fünf Untersuchungen
erhalten wurde. Die Ergebnisse sind ebenfalls in
Tabelle 7 gezeigt. Getrennt davon wurden die Mengen an Polyaminen
in diesen Urinproben gemäß dem nachstehend beschriebenen
Verfahren mit HPLC gemessen. Zu jeder der Urinproben
(1 ml) wurden 1 ml 0,1 M Phosphatpuffer (pH = 7,2) gegeben,
der 240 IE Acylpolyaminamidohydrolase enthielt und die Probe
wurde eine Stunde lang auf 37°C erwärmt, um alle enthaltenen
Acylpolyamine in freie Polyamine überzuführen. Die Fällung
wurde durch Zentrifugation entfernt, der Überstand (3 ml)
durch eine Minisäule geschickt, die mit schwach saurem Kationenaustauscherharz
gefüllt war, die Säule mit reinem Wasser
gewaschen und die adsorbierten Polyamine mit 1 ml 0,4 M Trichloressigsäure-
Lösung eluiert. Das so erhaltene Eluat wurde
zur Bestimmung der Menge an Polyaminen der Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
unterworfen. Das Ergebnis ist
ebenso in Tabelle 7 gezeigt.
Aus der Tabelle wird deutlich, daß die in Urin enthaltene Menge
an Polyaminen mit dem erfindungsgemäßen Verfahren korrekt bestimmt
werden kann.
Es wurde eine Urinprobe hergestellt, die 120 µmol/l Polyamine
(Putreszin zu Cadaverin zu Spermidin = 8 : 1 : 1) enthielt.
Getrennt davon wurde eine Probenlösung hergestellt, die den
gleichen Urin wie oben enthielt, und die anstelle der Polyamine
reines Wasser enthielt. Die Menge an Polyaminen in der
Urinprobe wurde gemäß dem nachstehend angegebenen Verfahren
bestimmt, wobei die Reagenzien der folgenden Zusammensetzungen
verwendet wurden.
a) Reagenzien (Reagens 4) | |
Ascorbatoxidase (Toyo Jozo Co., Ltd.)|45 IE | |
Putreszinoxidase (abgeleitet aus Micrococcus) | 80 IE |
4-Aminobutanal-Dehydrogenase (abgeleitet aus Mikrococcus) | 10 IE |
Oxidiertes Nicotinamid-Coenzym (Wako Junyaku Co., Ltd.) | 10,2 mg |
Emulgen 935 (Kao Soap Co., Ltd.) | 0,4 g |
Die obigen Komponenten wurden in 10 ml 0,2 M Tris-HCl-Puffer
(pH = 8,0) gelöst.
(Reagens 5) | |
Nitrotetrazoliumblau (Nitro-TB) (Dojin Chemical Research Laboratories|5,0 mg | |
Diaphorase (Oriental Enzyme Co., Ltd.) | 80 IE |
Die obigen Komponenten wurden in 0,6 M MES-Puffer (pH = 6,0;
Dojin Chemical Research Laboratories) zu einem Gesamtvolumen
von 20 ml gelöst.
1 M Salzsäure
Die oben hergestellten Urinproben wurden gemäß dem in Tabelle
8 gezeigten Verfahren, wie nachstehend beschrieben, behandelt.
Zu jeder der Probenlösungen (0,5 ml) wurden 0,5 ml von Reagens
4 gegeben, und das Gemisch wurde 20 Minuten lang auf 37°C
erwärmt. Es wurde dann Reagens 5 (0,5 ml) zugegeben, der pH-
Wert wurde auf 6,0 eingestellt, ein Tetrazolium-Farbentwickler
wurde zugesetzt und die Reaktion wurde 5 Minuten lang bei
37°C durchgeführt. Nach Zugabe von 1 Mol/l Salzsäure (0,5 ml)
wurde die Absorbanz bei 530 nm gemessen.
Bei dem in dieser Tabelle gezeigten Verfahren wurde die Menge
an Emulgen 935 in Reagens 4 variiert, so daß seine Konzentration
nach der Zugabe von Reagens 5 0,8%, 1,2%, 3,0% und 5,0%
beträgt.
Die Menge an reduziertem Nicotinamid-Coenzym im Urin wurde
unter Verwendung der folgenden Gleichung aus den oben erhaltenen
Absorbanzdaten berechnet:
(wobei der Verdünnungsfaktor denjenigen der Urinprobe im letzten
Schritt des analytischen Verfahrens darstellt, und wobei
unter dem molek. Extinktionskoeffizienten der theoretische
Wert für den Formazanfarbstoff verstanden wird).
Die Messung wurde unter den gleichen Bedingungen fünfmal wiederholt
und das Ergebnis ist in Tabelle 9 zusammengefaßt. Aus
den oben erhaltenen Absorbanzdaten wurden molekulare Extinktionskoeffizienten
des Formazanfarbstoffs unter den unterschiedlichen
Bedingungen berechnet, die ebenfalls in Tabelle 9
gezeigt sind.
Aus der Tabelle wird deutlich, daß die Menge an Polyaminen
auf Grund des ausreichend großen Wertes des molekularen Extinktionskoeffizienten
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
bei hoher Empfindlichkeit sehr genau und übereinstimmend bestimmt
werden kann.
Dieses Beispiel untersucht die möglichen Auswirkungen von reduzierenden
Substanzen bei der quantitativen Bestimmung von
Polyaminen mit dem erfindungsgemäßen Verfahren unter Verwendung
der Reagenzien der folgenden Zusammensetzungen. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 11 zusammengestellt.
a) Reagenzien (Reagens 7) | |
Putreszinoxidase (abgeleitet aus Micrococcus)|80 IE | |
4-Aminobutanal-Dehydrogenase (abgeleitet aus Micrococcus) | 10 IE |
Oxidiertes Nicotinamid-Coenzym (Wako Junyaku Co., Ltd.) | 10,2 mg |
Ascorbatoxidase (Toyo Jozo Co., Ltd.) | 40 IE |
Die obigen Komponenten wurden in 10 ml 0,2 M Tris-HCl-Puffer
(pH = 8,0) gelöst.
(Reagens 8) | |
Nitrotetrazoliumblau (Nitro-TB) (Dojin Chemical Research Laboratories)|1,5 mg | |
Diaphorase (Oriental Enzyme Co., Ltd.) | 40 IE |
Emulgen 935 | 0,4 g |
Die obigen Komponenten wurden in 20 ml 0,2 M MES-Puffer gelöst.
Lösungen, die bekannte Konzentrationen an Polyaminen und einer
reduzierenden Substanz enthielten, wurden mit einer Lösung
verdünnt, die Polyamine einer bestimmten Konzentration enthielten,
wodurch Reihenverdünnungen der gleichen Polyaminkonzentration
und variierenden Konzentrationen an reduzierender
Substanz entstanden. Getrennt davon wurden ähnliche
Reihenverdünnungen hergestellt, bei denen anstelle der Polyamine
reines Wasser verwendet wurde. Die Untersuchungslösungen
wurden zur Untersuchung der Auswirkung der verschiedenen
reduzierenden Mittel unter Verwendung eines Hitachi Automatic
Analyser, Modell 7050, auf die Menge an Polyaminen analysiert.
Zu jeder der Untersuchungslösungen (20 µl) wurden 100 µl
Reagens 7 gegeben und das Gemisch wurde 5 Minuten lang auf
37°C erwärmt. Es wurde dann Reagens 8 (250 µl) zugegeben und
die Reaktion fünf Minuten lang bei pH = 6,0, bei 37°C und bei
einer Tensidkonzentration von 1,35% durchgeführt, um die Menge
an Polyaminen zu bestimmen. Eine vorläufige Untersuchung
zeigte, daß die Absorbanz von physiologischer Kochsalzlösung,
die 50 µmol/l Polyamine enthält (Standardlösung) 0,0475 beträgt
(physiologische Kochsalzlösung als Blindwert verwendet).
Auf der Grundlage dieses Wertes wurde die Umwandlung
der Absorbanzdaten zur Polyaminkonzentration gemäß den folgenden
Gleichungen durchgeführt:
wobei A 1 und A 2 die Absorption der Probe mit (A 3) bzw. ohne
(A 2) Polyamin ist (Zunahme in blanks).
Die oben erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 11 zusammengefaßt.
Aus Tabelle 11 wird deutlich, daß - obwohl mit Ascorbinsäure
eine geringe Zunahme bei den Blindwerten festgestellt wurde -
bei den anderen reduzierenden Substanzen keine Auswirkung beobachtet
wurde. Im Hinblick auf die analytischen Werte der
Polyamine (C 1 - C 2) hatte keine der reduzierenden Substanzen
überhaupt eine Auswirkung. Die entwickelte Farbe des Formazan-
Farbstoffs war auch sehr stabil, wobei weder Kontamination
der im automatischen Analysator verwendeten Zellen noch Fällung
von Farbstoff beobachtet wurde.
Es wurden die Mengen an Polyaminen gemäß dem nachstehend angegebenen
Verfahren unter Verwendung der Reagenzien der folgenden
Zusammensetzung bestimmt, wobei die Auswirkung des
pH-Wertes auf die Bestimmung von Nicotinamid-Coenzym der reduzierten
Form untersucht wurde. Das Ergebnis ist in Tabelle
12 gezeigt.
Reagens ähnlich dem in Beispiel 3 beschriebenen Reagens 4,
jedoch mit der Ausnahme, daß Emulgen 935 in einer Menge von
0,4 g verwendet wurde.
Reagens ähnlich dem in Beispiel 3 beschriebenen Reagens 5,
jedoch mit der Ausnahme, daß der 0,6 M MES-Puffer (pH = 6,0)
durch Puffer mit unterschiedlichen pH-Pegeln, wie in Tabelle
12 gezeigt, ersetzt wurde.
1 M Salzsäure
Es wurden Urinproben mit den gleichen Zusammensetzungen wie
die des Beispiels 3 hergestellt, die 60,0 µmol/l Polyamine
enthielten. Getrennt davon wurden den gleichen Urin wie oben
enthaltende Lösungen hergestellt, die reines Wasser anstelle
der Polyamine enthalten. Die obigen Urinproben wurden, wie
nachfolgend beschrieben,
behandelt. Zu jeder der Probenlösungen (0,5 ml)
wurden 0,5 ml Reagens 9 zugegeben und das Gemisch wurde
20 Minuten lang bei pH = 8,0 und 37°C erwärmt. Es wurde dann
Reagens 10 (0,5 ml) zugegeben und es wurde ein Tetrazolium-
Farbentwickler bei unterschiedlichen pH-Pegeln fünf Minuten
lang bei 37°C einwirken lassen, Reagens 11 (0,5 ml) wurde
zugegeben und die Absorbanz bei 530 nm wurde gemessen. Die
Messung wurde bei jedem pH-Wert fünfmal wiederholt. In ähnlicher
Weise wurde die Absorbanz für eine 30 µmol/l-Polyaminlösung
und für reines Wasser gemessen (0,146 bzw. 0,013).
Die in Tabelle 12 gezeigten gemessenen Mengen an Polyaminen
wurden unter Verwendung der folgenden Gleichung aus den Absorbanzdaten
von Probenlösungen (Es) und denen von Blindlösungen
(Eb) berechnet:
In der Tabelle sind auch die Mittelwerte und die Variationskoeffizienten
(VK) von fünf Messungen bei jedem pH-Pegel gezeigt.
Claims (6)
1. Verfahren zur quantitativen Bestimmung von Polyaminen, dadurch gekennzeichnet,
daß man ein Polyamin oxidierendes Enzym, 4-Aminobutanal-Dehydrogenase
und ein oxidiertes Nicotinamid-Coenzym auf eine Polyamine
enthaltende Probenlösung einwirken läßt und das so gebildete reduzierte
Nicotinamid-Coenzym mißt, wodurch man die Menge an Polyaminen bestimmt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Polyamin
oxidierende Enzym, die 4-Aminobutanal-Dehydrogenase und das oxidierte
Nicotinamid-Coenzym vorher zur Bildung eines Reagens mischt, und daß
man die Analyse dadurch ausführt, daß man dieses Reagens einer Polyamine
enthaltenden Probenlösung beimischt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Polyamin
oxidierende Enzym zuerst auf eine Polyamin enthaltende Probenlösung einwirken
läßt, gefolgt vom gleichzeitigen oder getrennten Zusatz von 4-Aminobutanal-
Dehydrogenase und oxidiertem Nicotinamid-Coenzym.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß man als oxidiertes Nicotinamid-Coenzym oxidiertes Nicotinamidadenindinucleotid
oder Nicotinamidadenindinucleotidphosphat verwendet.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Menge an Nicotinamid-Coenzym dadurch bestimmt, daß man einen
Tetrazolium-Farbentwickler bei einem pH-Wert im Bereich von 4-7 in
Gegenwart eines nichtionischen Tensids in einer Menge von 0,3-10 Gew.-%
auf die das Coenzym in der reduzierten Form enthaltende Lösung einwirken
läßt, und daß man die Intensität des so entwickelten Farbstoffs mißt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß
man als Polyamin Spermidin, Putreszin, Spermin, Cadaverin oder Gemische
von zwei oder mehreren davon verwendet.
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