DE3808259A1 - Aus vorgefertigten stahlbeton-teilen zusammensetzbares gebaeude - Google Patents

Aus vorgefertigten stahlbeton-teilen zusammensetzbares gebaeude

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Description

Die Erfindung betrifft ein Gebäude gemäß dem Ober­ begriff des Anspruches 1.
Um Zweckbauten, wie Garagen, Werkstatt- und Lagerhal­ len, Magazine, Baustellen-Büros und -Unterkünfte o.dgl. zu erstellen, werden in zunehmendem Maße Fertig­ teilkonstruktionen verwendet, die in einer Fabrik industriell vorgefertigt, zum Einsatzort transportiert und dort aufgestellt werden. Dabei sind zwei Grund­ typen zu unterscheiden.
Zum einen kann das gesamte Gebäude als Ganzes vorge­ fertigt und als eine Einheit zum Einsatzort transpor­ tiert und dort aufgestellt werden. Der bekannteste Vertreter dieses Typs sind wohl sogenannte Fertig­ beton-Einzelgaragen, die sogar komplett mit einem ent­ sprechenden Tor angeliefert werden.
Der zweite Typ kommt vor allem im Industriebau zum Einsatz. Hier bestehen die vorgefertigten Stahlbeton- Teile im wesentlichen aus Stützen, Trägern, Wand- und Deckenplatten. Diese Teile werden industriell vorge­ fertigt und als Einzelteile zum Einsatzort transportiert. Dort wird aus den Stützen und Trägern ein Skelett erstellt, in das die Wand- und Deckenplat­ ten zur Vervollständigung des Gebäudes eingehängt werden.
Die beiden beschriebenen Gebäudetypen weisen erheb­ liche Nachteile auf. Die komplett vormontierte Einzel­ garage beispielsweise ist in ihrer Gestalt und vor allem in ihren maximalen Abmessungen extrem begrenzt, da ein Straßentransport problemlos und in der Regel ohne Sondergenehmigung durchführbar sein soll.
Gebäude des zweiten Typs sind zwar äußerst flexibel und quasi in beliebigen Abmessungen aufbaubar, jedoch ist der Bau selbst relativ aufwendig. Beispielsweise muß eine Vielzahl von Einzelteilen gehandhabt werden und mannigfache Verbindungen zwischen den Stützen, Trägern und den darin eingesetzten Wand- und Decken­ platten geschlossen werden.
Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein aus vorgefertigten Stahlbeton-Teilen zusammensetzbares Gebäude zu schaffen, dessen Teile gut transportierbar sind und das rationell, in kurzer Zeit und mit geringen konstruktiven Aufwand aufstell­ bar ist.
Die Lösung dieser Aufgabe ist in den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1 angegeben. Demnach ist das Gebäude nach Art eines Baukastensystems aus drei Grund­ typen von Fertigteilen zusammensetzbar. Hauptteil ist das beschriebene Winkelteil, das jeweils eine Seiten­ wand und eine Deckenplatte des Gebäudes bildet. Abge­ stützt wird dieses Winkelteil durch eine Stützwand­ platte, die die dem Vertikalschenkel des Winkelteils gegenüberliegende Seitenwand des Gebäudes bildet. Komplettiert wird diese Grundeinheit durch die seit­ lich an das Winkelteil und die Stützwandplatte ansetz­ baren Stirnwandplatten.
Die Grundeinheit aus diesen drei Fertigteilkomponenten kann sich beliebig oft wiederholen, wodurch der Gebäu­ degröße nach oben keine Grenzen gesetzt sind. Transportprobleme ergeben sich jedoch dabei wegen der begrenzten Abmessungen der Einzelteile nicht. Auch ist ein äußerst schneller und rationeller Aufbau des Gebäu­ des möglich, da lediglich die vorgefertigten Teile aufgestellt werden müssen. Der Aufbau eines Skeletts aus Stützen und Trägern entfällt völlig. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß ein eigenes Bodenteil für das Gebäude nicht vorgesehen ist. Damit kann der bau­ seits zu erstellende Gehäuseboden optimal den jeweils gestellten Anforderungen angepaßt werden. Beispiels­ weise können Reparaturgruben, Hebebühnen, Wasserabflüs­ se u.dgl. eingebaut werden. Einzige Voraussetzung für die Gebäudeerstellung ist ein der gewünschten Gebäude­ grundfläche entsprechendes Fundament. Falls dieses Fundament über das Bodenniveau hochgezogen wird, kann die Gebäudehöhe auf einfache Weise vergrößert werden.
Durch die im Kennzeichen des Anspruches 2 angegebene, flach-U-förmige Ausbildung der Vertikal- und Horizon­ talschenkel des Winkelteiles sowie der Stützwand wer­ den Stütz- und Trägerelemente für das Gebäude direkt in diese Bauteile integriert. Damit kann insbesondere der Horizontalschenkel des Winkelteils große Spannwei­ ten aufweisen, wodurch eine große Gebäudebreite reali­ sierbar ist. Trotz der vorhandenen Wandstützen bzw. Deckenträger wird die Montage des Gebäudes jedoch nicht verkompliziert. Ein weiterer Vorteil dieser Aus­ gestaltung liegt darin, daß die vom Winkelteil bzw. der Stützwand gebildeten Wand- und Deckenplattenab­ schnitte keine tragende oder stützende Funktion an sich mehr erfüllen. Sie können also relativ dünnwandig ausgebildet sein, was sich wiederum günstig auf das Gewicht und damit die Transport- und Aufstell­ eigenschaften auswirkt. Die Dünnwandigkeit bewirkt zusätzlich, daß bei gleichen Gebäudeaußenmaßen gegen­ über herkömmlich erstellten Gebäuden eine größere Nutz­ fläche zur Verfügung steht. Nicht zuletzt können zwischen die Wandstützen in besonders einfacher Weise Regale oder Regalböden eingezogen werden.
Die in den Ansprüchen 3 und 4 angegebenen Maßnahmen dienen einer Stabilisierung und Sicherung des Gebäu­ des. Insbesondere werden die auf die Stützwand abge­ leiteten, von den Deckenträgern herrührenden Lasten durch die in die Stützwand integrierten, vertikalen Wandstützen aufgenommen. Durch die Ausgestaltung nach Anspruch 4 wird zusätzlich eine Montagevereinfachung geschaffen, da das Winkelteil und die Stützwand gemein­ sam als einzelne Gebäudezelle stabil stehen, sobald der Sicherungsbolzen der Stützwand in die Sicherungs­ öffnung im Freiende des Deckenträgers des Winkelteiles eingreift.
Das Kennzeichen des Anspruches 5 spiegelt die hohe Flexibilität des erfindungsgemäßen Baukastensystems wider. Demnach können Winkelteile und Stützwände in beliebiger, einander entsprechender Zahl Seitenkante an Seitenkante aneinandergereiht werden. Die einander abgewandten Stirnseiten sind mit Stirnwandplatten ver­ schließbar, wodurch das Gebäude geschlossen wird.
Eine hohe Stabilität des aus aneinandergereihten Ge­ bäudeteilen bestehenden Gebäudes wird durch eine Fixie­ rung der Gebäudeteile gegeneinander erzielt (An­ spruch 6). Dabei wird durch die Ausgestaltung nach Anspruch 7 eine Demontage des Gebäudes - beispiels­ weise um es zu versetzen - möglich. Auch ist ein Aus­ bau eines vorhandenen erfindungsgemäßen Gebäudes durch Entfernen der Stirnwandplatten und Ansetzen weiterer Winkelteile und Stützwände realisierbar. Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß die Verschraubung der einzel­ nen Gebäudeteile gegeneinander eine äußerst einfache und schnell durchzuführende Verbindungsweise ist.
Die zwischen die Wandstützen, Deckenträger und Stirn­ wandplatten einsetzbaren Dichtstreifen (Anspruch 8) können während der Montage eingelegt werden. Weitere Dichtungsmaßnahmen nach dem Fertigstellen des Gebäudes können daher entfallen.
Nach Anspruch 9 können die jeweiligen Gebäudeteile mit Funktionsöffnungen für den Einbau von Fenstern, Türen und Toren, Treppen u.dgl. versehen sein, wodurch das Gebäude optimal seinem jeweiligen Einsatzzweck und an die gestellten Anforderungen - beispielsweise an die Zugangsmöglichkeiten und Lichtverhältnisse im Innern - angepaßt werden kann.
Es ist darauf hinzuweisen, daß eine Öffnung für den Einbau eines Tores auch durch schlichtes Weglassen einer Stirnwandplatte geschaffen werden kann. Dies ist möglich, weil die Stirnwandplatten selbst keine tragen­ de Funktion im Gebäude erfüllen. Auch die Funktions- Öffnungen in den Seiten-, Stützwänden und Decken­ platten können ohne Probleme bei der Fertigung ein­ geformt werden, da auch die Plattenbereiche des Winkel­ teils und der Stützwände keine tragende Funktion erfüllen.
Bei einer Vorfertigung der Gebäudeteile mit Wandhöhen, Breiten- sowie Deckenspannweiten in Rastermaßen wird eine erhebliche Fertigungsvereinfachung erzielt. Durch eine "Mischung" verschiedener Rastermaße ist trotzdem eine enge Abstufung der möglichen Gebäudeabmessungen realisierbar.
Eine Verdoppelung der realisierbaren Gebäudebreite ist durch die im Anspruch 11 angegebene Konstruktion mög­ lich. Durch Einfügen weiterer Deckenplatten zwischen zwei Kopf an Kopf montierte Winkelteile kann die Ge­ bäudebreite darüber hinaus zusätzlich vergrößert werden (Anspruch 12). Dabei ist es konstruktiv be­ sonders einfach, wenn die aneinanderstoßenden Frei­ enden der Winkelteile bzw. der Winkelteile und der Deckenplatten in einem gemeinsamen Doppel-T-Träger einliegen, wie dies in Anspruch 13 angegeben ist. Diese T-Träger können über Einzelstützen zusätz­ lich abgestützt werden, falls dies die Spannweite der Winkelteile und die Gebäudelänge nötig machen.
Ganz allgemein ist in diesem Zusammenhang darauf hinzu­ weisen, daß durch die Verwendung ausschließlich von Winkelteilen gegebenenfalls unter Kombination mit Stützwänden oder Einzelstützen und unter Weglassung der Stirnwandplatten beispielsweise offene Parkdecks mit Hilfe des erfindungsgemäßen Baukastensystems er­ stellt werden können. Es ist erkennbar, daß eine Reihe von Gebäudekonfigurationen von einer geschlossenen Einzelgarage über hallenartige Gebäude bis zum offenen, mehrstöckigen Parkdeck (Anspruch 14) reali­ sierbar sind. Auch kann ein oder mehrere Winkelteile unter Weglassung der Stützwand mit ihren Freienden an die Seitenwand eines Hauptgebäudes ansetzbar sein (An­ spruch 15). Damit kann also auf besonders einfache Weise ein Anbau für ein herkömmliches Gebäude geschaf­ fen werden.
Im Anspruch 16 ist ein Fahrzeug zum Transport der vor­ gefertigten Gebäudeteile angegeben. Demnach kann es sich bei dem Fahrzeug um einen herkömmlichen Sattelzug mit einer Zugmaschine und einem Aufleger handeln. Ent­ sprechend ist kein aufwendiges Spezialfahrzeug notwen­ dig, was in der Gestaltung der Gebäudeteile begründet liegt. Die Winkelteile können nämlich jeweils in Montagesollstellung mit waagerecht angeordnetem Hori­ zontalschenkel und senkrecht hinter der Hinterkante des Auflegers angeordnetem, fast bis zur Fahrbahn rei­ chenden Vertikalschenkel auf Gestellböcken liegen, die auf dem Auflegerboden montiert sind. Entsprechend können Winkelteile mit dem Sattelzug ohne Sondergeneh­ migung auf öffentlichen Straßen transportiert werden, deren Seitenwandbreite die zulässige Maximalbreite für Straßenfahrzeuge nicht überschreitet. Die Höhe des Vertikalschenkels kann bei einer zulässigen Maximal­ höhe für Straßenfahrzeuge von vier Metern bis etwa 3,50 m betragen. Diese Gebäudehöhe ist für den Groß­ teil von Einsatzzwecken ausreichend. Beim Transport sind die Vertikalschenkel hinter der Hinterkante des Auflegers senkrecht angeordnet. Es ist auf einen Mindestabstand ihrer Unterkanten zur Fahrbahn von etwa 50 cm zu achten. Dieser Abstand reicht aus, um einen Kontakt der Winkelteile mit der Fahrbahn beim Ein­ federn des Auflegers, beim Überfahren von Fahrbahnun­ ebenheiten und geneigten Straßen zu verhindern.
Die Stirnwandplatten und Stützwände sind in den Zwischenräumen zwischen dem Auflegerboden und den Horizontalschenkeln der Winkelteile aufgestapelt. Damit wird zum einen der ohnehin durch die spezielle Transportweise der Winkelteile vorhandene Raum auf dem Auflegerboden genützt und zum anderen die durch die nach hinten gerückten Winkelteile hervorgerufene Heck­ lastigkeit des Auflegers ausgeglichen.
Wie im Kennzeichen des Anspruches 17 angegeben, können mehrere Winkelteile ineinandergeschachtelt mit sich parallel flankierenden Horizontal- und Vertikalschen­ keln auf dem Aufleger angeordnet sein. So ist es mög­ lich, ein Gebäude in gängiger Größe mit drei Winkel­ teilen, drei Stützwänden und einer entsprechenden An­ zahl von Stirnwandplatten mit einem einzigen Transport von der Fertigungsstätte zur Baustelle zu transportieren.
Die Erfindung wird anhand der beiliegenden Figuren in mehreren Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung der drei Grundtypen von Fertigteilen, wobei zusätzlich eine komplette Gebäudezelle angedeutet ist,
Fig. 2 einen Vertikallängsschnitt durch ein damit realisiertes Gebäude,
Fig. 3 einen Horizontalschnitt entlang der Geraden III-III nach Fig. 2,
Fig. 4-6 schematische Seitenansichten von alternativen Gebäudeausführungen gemäß der Erfindung und
Fig. 7 eine schematische Seitenansicht eines Transportfahrzeuges für die Gebäudefertigteile.
Nach Fig. 1 weist die aus vorgefertigten Stahlbeton- Teilen zusammensetzbare Gebäudezelle (1) einen im wesentlichen quaderförmigen Gebäudeumriß auf. Die Stahlbeton-Teile setzen sich nach Art eines Baukasten­ systems aus drei Grundtypen zusammen, nämlich aus dem im Vertikallängsschnitt nach Art eines auf dem Kopf stehenden "L" geformten Winkelteil (2), der Stütz­ wand (3) sowie den seitlich an das Winkelteil (2) und die Stützwand (3) ansetzbaren Stirnwandplatten (4).
Der plattenförmige Vertikalschenkel (5) des Winkel­ teils (2) bildet die eine Seitenwand (10) der Gebäude­ zelle (1), der ebenfalls plattenförmige Horizontal­ schenkel (6) bildet die Deckenplatte der Gebäude­ zelle (1). Die Stützwand (3) stützt das Freiende (7) des Horizontalschenkels (6) des Winkelteils (2) ab und bildet somit die dem Vertikalschenkel (5) des Winkel­ teils (2) gegenüberliegende Seitenwand (10′) der Gebäudezelle.
Aus den Fig. 1 und 3 wird deutlich, daß der Vertikal- (5) und Horizontalschenkel (6) des Winkelteils (2) sowie die Stützwand (3) im Querschnitt jeweils flach- U-förmig ausgebildet sind. Die plattenförmigen U-Basen bilden dabei die Seitenwände (10, 10′) bzw. die Decken­ platte (8) der Gebäudezelle (1). Die kurzen U-Schenkel bilden jeweils einstückig angeformte, entlang der zur Vertikallängsebene parallelen Seitenkanten (9) der Seiten- (10) und Stützwand (3) bzw. der Deckenplatte (8) auf der Gebäudeinnenseite verlaufende Wandstützen (11) bzw. Deckenträger (12).
Die beiden vertikalen Wandstützen (11) der Stützwand (3) enden beabstandet von deren Oberkante (13) und bilden jeweils eine horizontale Auflagefläche (14) für die Freienden (7) der beiden Deckenträger (12) des Horizontalschenkels (6). Der Abstand der Auflagefläche (14) von der Oberkante (13) entspricht etwa der Bau­ höhe des Deckenträgers (12), so daß die Oberfläche (15) des Horizontalschenkels (6) flächig in den Bereich der Oberkante (13) der Stützwand (3) übergeht. Von den Auflageflächen (14) steht jeweils zentral ein Sicherungsbolzen (16) vertikal nach oben ab, der bei montierter Gebäudezelle (1) in eine vertikal ver­ laufende Sicherungsöffnung (17) im Freiende (7) des Deckenträgers (12) eingreift (Fig. 2).
Wie aus der gleichen Figur deutlich wird, steht die Gebäudezelle (1) auf einem vorher betonierten Fundament (18). Der Gebäudeboden (19) wird ebenfalls unabhängig von der Gebäudezelle (1) vor oder nach der Montage erstellt.
In Fig. 3 ist eine Halle (20) im Horizontalschnitt dargestellt, die aus drei Gebäudezellen (1) zusammen­ gesetzt ist. Dazu sind drei Winkelteile (2) und drei Stützwände (3) jeweils Seitenkante (9) an Seitenkante (9) aneinandergereiht. Die einander abgewandten Stirn­ seiten (21) sind mit Stirnwandplatten (4) ver­ schlossen. Die aneinandergereihten Gebäudezellen (1) sind dabei durch Schraubverbindungen gegeneinander fixiert. Dazu sind in die Wandstützen (11) und die Deckenträger (12) in Reihenrichtung (22) verlaufende, horizontale Durchgriffsöffnungen (23) eingeformt, die in Montageposition der Winkelteile (2) und Stützwände (3) jeweils miteinander fluchten. In diese Durchgriffs- Öffnungen (23) sind durch Muttern (24) fixierte Schraubbolzen (25) eingesetzt. Eine analoge Verbindung ist zwischen den Stirnwandplatten und den Winkelteilen (2) bzw. den Stützwänden (3) möglich. Jedoch werden die Stirnwandplatten (4) bevorzugt durch entsprechende Befestigungseisen (48) und Schraubverbindungen (49) im Bereich ihrer Oberkante (26) mit der Deckenplatte (8) des Winkelteils (2) verbunden, damit keine Schrauben­ köpfe oder Muttern an den vertikalen Außenwänden des Gebäudes sichtbar sind. Die stirnseitigen Durchgriffs­ öffnungen (23′) sind auf der Gebäudeinnenseite durch Stopfen (50) verschlossen.
Zwischen den aneinanderliegenden Seitenflanken (27) der Wandstützen (11), der Deckenträger (12) und den Stirnwandplatten (4) sind Dichtstreifen (28) ein­ gesetzt, um an den Stoßfugen ein Eindringen von Feuchtigkeit, Staub u.dgl. zu verhindern.
Wie in den Fig. 1 und 3 teilweise schematisch an­ gedeutet, können die Seiten- (10), Stützwände (3), Deckenplatten (8) und Stirnwandplatten (4) Funktions­ öffnungen (29) für den Einbau von Fenstern, Türen und Toren, Treppen u.dgl. aufweisen.
Folgende Abmessungen der einzelnen Gebäudeteile haben sich als praxisgerecht erwiesen, wobei die Wandhöhen (30), -breiten (31) und Deckenspannweiten (32) nach Rastermaßen vorgefertigt werden: Es sind drei Wandbrei­ ten (31) des Vertikalschenkels (5) des Winkelteiles (2) bzw. der Stützwand (3) vorgesehen, nämlich 180 cm, 210 cm und 240 cm. Damit läßt sich ausgehend von einer aus drei Gebäudezellen (1) bestehenden Grundkonfigu­ ration Abmessungen (l) in Reihenrichtung (22) reali­ sieren, die bei einer Dicke der Stirnwandplatten von 10 cm der Beziehung
l = 560 cm + n × 30 cm mit n = 1, 2, 3 . . .
gehorchen.
Für die Wandhöhe (30) sind als Maße 285 cm, 322 cm bzw. 360 cm vorgesehen.
Die Deckenspannweiten (32) können je nach Wandbreite (31) etwa 800 bis 1000 cm betragen. Hier wird ein Rastersystem von 12,5 cm bzw. 25 cm realisiert.
In den Fig. 4-6 sind weitere Alternativen für den Ein­ satz der erfindungsgemäßen Gebäudeteile dargestellt. So ist in Fig. 4 schematisch eine Gebäudezelle (1′) dargestellt, bei der unter Weglassung der Stützwand zwei Winkelteile (2) mit ihren Deckenfreienden (7) Kopf an Kopf aneinandergesetzt sind. Die Freienden (7) liegen dabei in dem T-Träger (33) ein, der je nach Gebäudebreite und Spannweite über Einzelstützen (34) abgestützt sein kann.
Eine analoge Konstruktion ist in Fig. 5 gezeigt, bei der eine dreischiffige Gebäudezelle (1′′) dargestellt ist. Dabei ist zwischen die Deckenfreienden (7) zweier Kopf an Kopf stehender Winkelteile (2) eine weitere Deckenplatte (35) eingefügt. Die aneinanderstoßenden Freienden (7, 7′) der Winkelteile (2) bzw. der Decken­ platten (35) und der Winkelteile (2) liegen in einem gemeinsamen T-Träger (33) ein, der wiederum über Einzelstützen (34) abgestützt ist. Weiterhin ist aus Fig. 5 entnehmbar, daß die Gebäudezellen (1, 1′, 1′′) mehrstöckig übereinandergebaut werden können. Gegebe­ nenfalls sind die Wandstützen (11) und Deckenträger (12) in diesem Falle stärker zu dimensionieren.
In Fig. 6 ist die Verwendung eines Winkelteiles (2) als vorgefertigter Anbau eines Hauses (36) gezeigt. Dazu sind ein oder mehrere Winkelteile (2) wiederum unter Weglassung der Stützwand (3) mit ihren Decken­ freienden (7) an die Seitenwand (37) des Hauses (36) angesetzt. Bei dem Anbau kann es sich beispielsweise um eine Garage oder einen Geräteraum handeln. Das Dach (38) des Hauses kann zusätzlich über den Anbau gezogen sein. Bei einer Verschalung des Giebeldreiecks (39) und einer entsprechenden Gestaltung der Stirnwand des An­ baus ist dieser als solcher nicht mehr erkennbar.
Es ist darauf hinzuweisen, daß die Gebäudezellen (1) beispielsweise mit einem industriell vorgefertigten Satteldach versehen werden können. Beliebige Dach­ konstruktionen sind ebenfalls nachträglich aufsetzbar.
In Fig. 7 ist ein Transportfahrzeug dargestellt, mit dem alle für die Halle (20) notwendigen Bauteile zum Aufstellort transportiert werden können. Bei dem Transportfahrzeug handelt es sich um einen herkömmli­ chen Sattelzug mit einer Zugmaschine (40) und einem Aufleger (41). Die drei Winkelteile (2) sind inein­ andergeschachtelt mit sich parallel flankierenden Hori­ zontal- (6) und Vertikalschenkel (5) auf Gestellböcke (42) gesetzt, die auf dem Auflegerboden (43) montiert sind. Die Horizontalschenkel (6) sind dabei waagerecht angeordnet. Die Vertikalschenkel (5) sind senkrecht und hinter der Hinterkante (44) des Auflegers (41) angeordnet. Der Vertikalschenkel (5) des untersten Winkelteiles (2) endet in einem Sicherheitsabstand (45) von etwa 40 bis 50 cm oberhalb der Fahrbahn (46). Bei einer Wandhöhe (30) der Vertikalschenkel (5) von 285 cm ist der Transport von drei ineinanderge­ schachtelten Winkelteilen (2) auf öffentlichen Straßen ohne Sondergenehmigung möglich, da die zulässige Gesamthöhe von 4 m nicht überschritten wird.
Im Zwischenraum (47) zwischen dem Auflegerboden (43) und dem Horizontalschenkel (6) des untersten Winkeltei­ les (2) sind die Stirnwandplatten (4) und die Stütz­ wände (3) aufgestapelt. Alle Verbindungselemente, wie Schraubbolzen (25) und Muttern (24) sowie die Dicht­ streifen und die nötigen Werkzeuge können ebenfalls auf dem Fahrzeug mitgeführt werden. Zur Montage ist dann weiterhin nur ein herkömmliches Kranfahrzeug not­ wendig. Die Montage der Halle (20) ist auch insoweit vereinfacht, als daß die Winkelteile (2) bereits in ihrer Montagesollstellung auf dem Transportfahrzeug liegen.
Bezugszeichen
 1, 1′, 1′′ Gebäudezelle
 2 Winkelteil
 3 Stützwand
 4 Stirnwandplatte
 5 Vertikalschenkel
 6 Horizontalschenkel
 7, 7′ Freiende
 8 Deckenplatte
 9 Seitenkante
10, 10′ Seitenwand
11 Wandstütze
12 Deckenträger
13 Oberkante
14 Auflagefläche
15 Oberfläche
16 Sicherungsbolzen
17 Sicherungsöffnung
18 Fundament
19 Gebäudeboden
20 Halle
21 Stirnseite
22 Reihenrichtung
23, 23′ Durchgriffsöffnung
24 Mutter
25 Schraubbolzen
26 Oberkante
27 Seitenflanke
28 Dichtstreifen
29 Funktionsöffnung
30 Wandhöhe
31 Wandbreite
32 Deckenspannweite
33 T-Träger
34 Einzelstütze
35 Deckenplatte
36 Haus
37 Seitenwand
38 Dach
39 Giebeldreieck
40 Zugmaschine
41 Aufleger
42 Gestellbock
43 Auflegerboden
44 Hinterkante
45 Sicherheitsabstand
46 Fahrbahn
47 Zwischenraum
48 Befestigungseisen
49 Schraubverbindung
50 Stopfen

Claims (17)

1. Aus vorgefertigten Stahlbeton-Teilen zusammensetz­ bares Gebäude (Gebäudezelle 1, 1′, 1′′, Halle 20) mit einem im wesentlichen quaderförmigen Gebäudeumriß, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gebäude (Gebäudezelle 1, 1′, 1′′, Halle 20) nach Art eines Baukastensystems aus drei Grundtypen von Fertigteilen zusammensetzbar ist, nämlich aus
  • - einem im Vertikallängsschnitt nach Art eines auf dem Kopf stehenden "L" geformten Winkelteil (2), dessen im wesentlichen
    • -- plattenförmiger Vertikalschenkel (5) eine Sei­ tenwand (10) des Gebäudes (Gebäudezelle 1, 1′, 1′′, Halle 20) und
    • -- ebenfalls plattenförmiger Horizontalschenkel (6) eine Deckenplatte (8) des Gebäudes (Ge­ bäudezelle 1, 1′, 1′′, Halle 20) bilden,
  • - einer Stützwand (3), mittels der das Freiende (7) des Horizontalschenkels (6) des Winkelteils (2) abstützbar ist und die die dem Vertikalschenkel (5) des Winkelteils (2) gegenüberliegende Seiten­ wand (10′) des Gebäudes (Gebäudezelle 1, 1′, 1′′, Halle 20) bildet und
  • - seitlich an das Winkelteil (2) und die Stützwand (3) ansetzbaren Stirnwandplatten (4).
2. Gebäude nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Vertikal- (5) und Horizontalschenkel (6) des Winkelteils (2) sowie die Stützwand (3) im Quer­ schnitt jeweils flach-U-förmig ausgebildet sind, wobei
  • - die U-Basen jeweils die eine Seiten- (10) und die gegenüberliegende Stützwand (3) sowie die Decken­ platte (8) bilden und
  • - die kurzen U-Schenkel jeweils einstückig ange­ formte, entlang der zur Vertikallängsebene paral­ lelen Seitenkanten (9) der Seiten- (10) und Stütz­ wand (3) bzw. der Deckenplatte (8) auf der Ge­ bäudeinnenseite verlaufende Wandstützen (11) bzw. Deckenträger (12) bilden.
3. Gebäude nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden vertikalen Wandstützen (11) der Stützwand (3) beabstandet von deren Oberkante (13) enden und jeweils eine horizontale Auflagefläche (14) für das Freiende (7) der Deckenträger (12) bilden.
4. Gebäude nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß von der Auflagefläche (14) ein Sicherungsbolzen (16) vertikal nach oben absteht, der in Montageend­ stellung in eine vertikal verlaufende Sicherungs- Öffnung (17) im Freiende (7) des Deckenträgers (12) eingreift.
5. Gebäude nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Winkelteile (2) und Stützwände (3) in beliebiger, einander entsprechender Zahl Seiten­ kante (9) an Seitenkante (9) aneinanderreihbar und mit Stirnwandplatten (4) an den einander abgewandten Stirnseiten (21) verschließbar sind.
6. Gebäude nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die aneinandergereihten Gebäudeteile jeweils gegeneinander fixierbar sind.
7. Gebäude nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß in die Wandstützen (11) die Stirnwandplatten (4) und gegebenenfalls die Deckenträger (12) hori­ zontal in Reihenrichtung (22) verlaufende Durch­ griffsöffnungen (23) eingeformt sind,
  • - die in Montageposition dieser Gebäudeteile je­ weils miteinander fluchten und
  • - in die Schraubverbinder (Schraubbolzen 25, Mutter 24) eingesetzt sind.
8. Gebäude nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den aneinanderliegenden Seitenflanken (27) der Wandstützen (11), Deckenträger (12) bzw. den Stirnwandplatten (4) Dichtstreifen (28) einge­ setzt sind.
9. Gebäude nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Seiten- (10), Stützwände (3), Deckenplatten (8) und/oder Stirnwandplatten (4) Funktionsöffnun­ gen (29) für den Einbau von Fenstern, Türen und Toren, Treppen u.dgl. aufweisen.
10. Gebäude nach einem der vorgenannten Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Vorfertigung der Stahlbeton-Teile mit Wand­ höhen- (30), -breiten (31) sowie Deckenspannweiten (32) in Rastermaßen.
11. Gebäude insbesondere nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß unter Weglassung der Stützwand zwei Winkel­ teile (2) mit ihren Deckenfreienden (7) Kopf an Kopf aneinandersetzbar sind.
12. Gebäude insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß unter Weglassung der Stützwand zwei Winkel­ teile (2) mit ihren Deckenfreienden (7) Kopf an Kopf unter Zwischenfügung einer weiteren Decken­ platte (35) aneinandersetzbar sind.
13. Gebäude nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die aneinanderstoßenden Freienden (7, 7′) der Winkelteile (2) bzw. der Winkelteile (2) und der Deckenplatten (35) jeweils in einem gemeinsamen T-Träger (33) einliegen, der gegebenenfalls über Einzelstützen (34) abgestützt ist.
14. Gebäude nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere, aus Winkelteilen (2), Stützwän­ den (3), Seitenwandplatten (4), zusätzlichen Deckenplatten (35) und/oder Einzelstützen (34) zusammengesetzte Gebäudezellen (1, 1′, 1′′) übereinan­ dersetzbar sind.
15. Gebäude insbesondere nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere Winkelteile (2) unter Weglas­ sung der Stützwand mit ihren Deckenfreienden (7) an die Seitenwand (37) eines Hauptgebäudes (Haus 36) ansetzbar sind.
16. Transportfahrzeug für vorgefertigte Stahlbeton- Teile zum Bau eines Gebäudes nach einem der vor­ genannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Fahrzeug ein herkömmlicher Sattelzug mit einer Zugmaschine (40) und einem Aufleger (41) ist, wobei
  • - das oder die Winkelteile (2) in Montagesollstel­ lung jeweils mit waagerecht angeordnetem Horizon­ talschenkel (6) und senkrecht hinter der Hinter­ kante (44) des Auflegers (41) angeordneten, bis fast zur Fahrbahn (46) reichenden Vertikalschen­ kel (5) auf auf den Auflegerboden (43) montier­ ten Gestellböcken (42) und
  • - die Stirnwandplatten (4) und Stützwände (3) auf­ gestapelt im Zwischenraum (47) zwischen dem Auf­ legerboden (43) und dem Horizontalschenkel (6) des Winkelteiles (2) liegen.
17. Fahrzeug nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Winkelteile (2) ineinandergeschachtelt mit sich parallel flankierenden Horizontal- (6) und Vertikalschenkeln (5) auf dem Aufleger (41) angeordnet sind.
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Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2697553A1 (fr) * 1992-10-30 1994-05-06 Bouygues Sa Cellule d'habitation, procédé pour construire des bâtiments et bâtiments obtenus.
DE29714141U1 (de) 1997-08-07 1997-10-23 Albert, Jörg, Dipl.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Dr., 46147 Oberhausen Aufnahmebox, insbesondere für Müllbehälter
DE19623049A1 (de) * 1996-05-29 1997-12-11 Werner Schaede Elementensystem zum Haus- und Gebäudebau
FR2751007A1 (fr) * 1996-07-15 1998-01-16 Alta Const Construction de type garage realisee par assemblage de panneaux en beton arme prefabriques
ES2339836A1 (es) * 2007-10-19 2010-05-25 Andrea Ortega Frutos Sistema modular de arquitectura prefabricada.

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