DE3807841C2 - - Google Patents
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- F02—COMBUSTION ENGINES; HOT-GAS OR COMBUSTION-PRODUCT ENGINE PLANTS
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine gemischverdichtende
Brennkraftmaschine gemäß den weiteren im Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
Eine Brennkraftmaschine der gattungsgemäßen Bauart ist aus
der US-PS 16 05 391 bekannt. Der dabei innerhalb des zylinderkopfseitigen
Hauptbrennraumes angeordnete Hilfsbrennraum
besitzt eine Überströmbohrung, deren Durchlaßquerschnitt
die gleiche Größe hat wie der Hilfsbrennraum selbst. Dies
hat den Nachteil, daß sich zwischen Hilfs- und Hauptbrennraum
kein hohes Druckgefälle aufbauen kann.
Hierduch bedingt besitzt der aus der Überströmbohrung
austretende Zündstrahl nur eine mäßige Energie, die nicht
ausreicht, nach dem Auftreffen auf dem Kolbenboden über
der Kolbenbodenfläche einen bis zu den Zylinderwänden reichenden
Flächenbrand zu erzeugen. Außerdem ist zu berücksichtigen,
daß zum Zündzeitpunkt der Kolben noch einen
erheblichen Abstand von der Überströmbohrung hat, so daß
sich aufgrund des noch geringeren Druckgefälles kein
effektiver Zündstrahl entwickeln kann. Durch das niedrige
Druckgefälle erfolgt die Entflammung des Gemisches im Hauptbrennraum
im unmittelbaren Bereich der Überströmbohrung.
Die hiervon ausgehende Flammenfront breitet sich mit einer
radialen Komponente von innen nach außen aus. Hierbei wird
unverbranntes Gemisch in den Feuerstegspalt des Kolbens
verdichtet, durch das die HC-Emissionen im Abgas erhöht
werden. Schließlich besteht noch ein Nachteil darin, daß
der Brennbeginn mit einer relativ kleinen Flammenoberfläche
einsetzt, was mit einer anfänglichen niedrigen Energieumsetzungsrate
und damit einem weniger steilen Druckanstieg
im Brennraum verbunden ist.
Ferner ist aus der US-PS 42 03 393 eine Zündkammer für
eine gemischverdichtende Brennkraftmaschine bekannt, deren
Überströmbohrung ebenfalls einen großen Durchströmquerschnitt
aufweist. Um hierbei die Strömungsgeschwindigkeit
des Zündstrahls zu erhöhen, wird verdichtetes Gemisch in
die Zündkammer gefördert. Wegen der geringen Energie des
Zündstrahls setzt die Entflammung des Gemisches im Austrittsbereich
der Überströmbohrung ein, so daß diese Brennkraftmaschine
hinsichtlich der Ausbreitung der Flammenfront
und der Energieumsetzungsrate die gleichen Nachteile
besitzt wie gattungsgemäße Brennkraftmaschine.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäße
Brennkraftmaschine derart zu verbessern, daß ein Ausbrennen
des Kraftstoff-Luft-Gemisches mit einem hohen Massenanteil
und stark reduzierten Schadstoffanteilen,
insbesondere von unverbrannten Kohlenwasserstoffen erzielt
wird.
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen
des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Durch die Erfindung wird erreicht, daß der Zündstrahl unter
hohem Druck und Geschwindigkeit aus der Überströmbohrung
austreten und auf einem möglichst kurzen Weg auf die
Prallfläche am Kolbenboden auftreffen kann. Dabei ist durch
den relativ kurzen Strahlweg sichergestellt, daß der Zündstrahl
durch Gemischbewegungen im Hauptbrennraum nicht
aufgerissen wird und daß allenfalls zunächst nur ein im
Peripheriebereich des Zündstrahles liegender Gemischanteil
zur Entflammung gelangt. Nach dem Aufschlagen auf der Prallfläche
wird der Zündstrahl schlagartig und gleichmäßig in
radialer Richtung aufgefächert. Die dabei in radialer Richtung
über den Kolbenboden hinwegschießenden Feuerlanzen
erzeugen einen Flächenbrand über dem Kolbenboden, welcher
nach Erreichen der Zylinderwand in die Vertiefung des Zylinderkopfes
und teilweise in den Feuerstegspalt umgelenkt
wird. Die Entflammung des Kraftstoff-Luft-Gemisches im
Hauptbrennraum beginnt somit durch einen Flächenbrand bzw.
einen Feuerschleier über dem Kolbenboden. Die hiervon ausgehende
Flammenfront breitet sich dabei in Richtung der
Vertiefung im Zylinderkopfboden aus. Das vor der Flammenfront
befindliche unverbrannte Kraftstoff-Luft-Gemisch
wird somit unter zunehmendem Druck in Richtung der Vertiefung
verdichtet. Mit der Erfindung wird somit ein
Verbrennungsablauf erzielt, der die nachfolgend genannten
besonderen Vorteile aufweist:
- - Durch den Feuerschleier ist der Feuerstegspalt vom unverbrannten Gemisch abgesperrt und in Verbindung mit der Bewegung der Flammenfront wird verhindert, daß unverbranntes Gemisch in den Feuerstegspalt gedrückt werden kann. Hierdurch wird eine erhebliche Reduzierung der unverbrannten Kohlenwasserstoffe im Abgas erreicht.
- - Infolge der großflächigen Entflammung des Kraftstoff- Luft-Gemisches läuft die Verbrennung mit einer hohen Energieumsetzungsrate ab. Da dies mit einer Zunahme der Gleichraumverbrennung verbunden ist, ergibt sich hieraus eine Verbesserung des Prozeßwirkungsgrades.
- - Durch die hohe Energieumsetzungsrate und der damit einhergehenden hohen Ausbrenngeschwindigkeit des Gemisches wird das Auftreten einer verschleppten Verbrennung reduziert.
- - Durch die großflächige Entflammung des Gemisches ergeben sich gute Voraussetzungen für den Einsatz von stark abgemagerten Gemischen, ohne nennenswerten Störungen im Verbrennungsablauf.
Gemäß den Merkmalen des Anspruches 2 ergibt sich eine Abschirmung
des Zündstrahles gegenüber dem im Hauptbrennraum
verdichteten Gemisch, wodurch eine Entflammung von Gemischteilen
im Nahbereich des Zündstrahles weitgehend verhindert
wird.
Durch die Merkmale des Anspruches 3 ist sichergestellt,
daß gerade soviel Gemisch in den Hilfsbrennraum verdichtet
werden kann, wie zur Erzeugung des Flächenbrandes notwendig
ist.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiele erläutert. Es zeigt
Fig. 1 den durch einen ebenen Kolbenboden begrenzten
Hauptbrennraum der erfindungsgemäßen Brenn
kraftmaschine in einem senkrechten Schnitt,
Fig. 2 den Hauptbrennraum aus Fig. 1, jedoch mit
einem kalottenförmig gestalteten Kolben
boden als kolbenseitige Brennraumbegrenzung.
Die Brennkraftmaschine nach Fig. 1 besitzt einen Zylinder 1
und einen Hubkolben 2. Der in OT-Stellung gezeigte
Kolben 2 hat einen ebenen Kolbenboden 3, der zusammen
mit einer Vertiefung in einem den Zylinder 1 abdeckenden
Zylinderkopf 4 einen Hauptbrennraum 5 begrenzt. Im
Zylinderkopf 4 befindet sich ein Hilfsbrennraum 6, der
durch eine Überströmbohrung 7 mit dem Hauptbrennraum 5
verbunden ist. Die Überströmbohrung 7 ist konzentrisch
zur Längsmittelachse 8 des Zylinders 1 ausgerichtet.
Im Hilfsbrennraum 6 ist eine Zündkerze 9 angeordnet,
welche das im Verdichtungstakt vom Hauptbrennraum in den
Hilfsbrennraum verdichtete Kraftstoff-Luft-Gemisch ent
zündet. Der unter hohem Druck und Geschwindigkeit aus dem
Hilfsbrennraum austretende gebündelte Zündstrahl 10 schlägt
auf einen der Überströmbohrung 7 gegenüberliegenden und
durch eine Pfeillinie gekennzeichneten Oberflächenbereich
des Kolbenbodens 3 auf und zerplatzt dabei in radial über
den Kolbenboden 3 nach außen schießende Feuerlanzen 11.
Um dabei eine möglichst gleichmäßige Verteilung der Feuer
lanzen 11 über der gesamten Kolbenbodenfläche zu er
reichen, ist der besagte Oberflächenbereich als eine ebene,
zur Strahlrichtung des Zündstrahles 10 orthogonal ver
laufende Prallfläche 12 ausgebildet. Die von der Prall
fläche 12 in Richtung der Zylinderwand vorschießenden
Feuerlanzen 11 entzünden die durchlaufende verdichtende
Kraftstoff-Luft-Schicht, so daß sich über dem Kolben
boden 3 ein Flächenbrand bzw. Feuerschleier ausbildet,
der Ausgangspunkt ist für die Entflammung des Gemisches im
Hauptbrennraum 5. Gleichzeitig bildet der
Feuerschleier eine Sperrschicht zwischen dem Feuersteg
spalt 14 am Kolben 2 und dem darüber befindlichen Gemisch.
Vom Feuerschleier aus erfolgt anschließend der Durchbrand
des Gemisches vom Kolben 2 weg in Richtung des Zylinder
kopfes 4. Da die Verbrennung bereits mit dem Vorschießen
der Feuerlanzen 11 in Richtung Zylinderwand einsetzt,
pflanzt sich die Flammenfront in die Vertiefung hinein
mit einer zur zylinderkopfseitigen Begrenzung leicht vor
gewölbten Kontur fort, wie durch die strichpunktierten
Linien 13 dargestellt ist. Die Bewegung der Flammenfront
gegen die zylinderkopfseitige Brennraumbegrenzung ver
läuft dabei annähernd äquidistant. Hierdurch wird ver
hindert, daß während der Verbrennung unverbranntes Ge
misch in den Feuerstegspalt 14 verdichtet werden kann.
Durch die großflächige Entflammung des Gemisches ergibt
sich ein Verbrennungsablauf mit einer hohen Energieum
setzungsrate, einer erhöhten Ausbrenngeschwindigkeit und
damit verbunden einem steilen Druckanstieg während der
Verbrennung.
Der im Zylinderkopf 4 ausgebildete Hilfsbrennraum 6 ist
gegenüber dem Hauptbrennraum 5 durch ein in den Zylinder
kopfboden eingesetztes topfförmiges Einsatzstück 15 be
grenzt, das auch die Überströmbohrung 7 enthält. Dieses
Einsatzstück 15 ist mit einem die Überströmöffnung 7 um
gebenden und sich in Richtung des Kolbenbodens konzent
risch zur Achse 8 erstreckenden Schutzrohr 16 ausgebildet.
Hierdurch wird der Zündstrahl 10 gegenüber dem noch un
verbrannten Gemisch im Hauptbrennraum 5 bestmöglich ab
geschirmt und eine vorzeitige Entflammung des Gemisches
vermieden. Damit sich die Flammenfront im Hauptbrenn
raum 5 ungestört fortbewegen kann, ist es besonders vor
teilhaft, wenn dieser mit einer an die Kontur der Flammen
front im wesentlichen angepaßten zylinderkopfseitigen Be
grenzungswand ausgebildet ist, wodurch der Hauptbrenn
raum 5 - im Querschnitt gesehen - die Form eines umge
drehten Omegas erhält. Im Rahmen der Erfindung sind andere
Formen des Hauptbrennraumes 5 denkbar, ohne daß hierdurch
die vorteilhaften Wirkungen der Erfindung beeinträchtigt
werden.
Bezüglich einer raschen Entflammung des Gemisches und zur
Erreichung möglichst hoher Durchbrenngeschwindigkeiten
ist es beispielsweise vorteilhaft, wenn das Volumen
(V HB) des Hilfsbrennraumes 6 etwa das 0,01- bis 0,03fache
des Kompressionsvolumens V C des Hauptbrennraumes 5 be
trägt. Dabei wird eine möglichst hohe Strömungsgeschwindig
keit des aus dem Hilfsbrennraum 6 austretenden Zünd
strahls 10 erzielt, wenn die Überströmbohrung einen Durch
messer von 1 bis 3 mm hat und wenn diese in OT-Stellung
des Kolbens 2 in einen Abstand "a" von etwa 4 bis 10 mm
von der Prallfläche 12, 18 entfernt ist.
Das Ausführungsbeispiel in Fig. 2 unterscheidet sich von
demjenigen der Fig. 1 nur darin, daß der Kolben 2 mit
einem kalottenförmig ausgestalteten Kolbenboden 17 ver
sehen ist. Hierdurch erhalten die von der Prallfläche 18
abgelenkten Feuerlanzen 11 einen zur Vertiefung ge
richteten Verlauf, durch den eine verbesserte Umlenkung
der Feuerlanzen 11 an der Brennraumbegrenzung erzielt wird.
Abweichend hiervon kann der Kolbenboden 3 auch mit einer
omegaförmigen Mulde versehen sein, deren im Bereich der
Zylinder-Längsmittelachse 8 liegende Erhebung als ebene
Prallfläche ausgebildet ist.
Claims (3)
1. Gemischverdichtende Brennkraftmaschine mit einem Zylinderkopf,
der eine als Hauptbrennraum dienende Vertiefung
besitzt, mit einem im Zylinderkopf angeordneten Hilfsbrennraum,
in den eine Zündkerze vorsteht und der durch
eine konzentrisch zur Zylinderlängsmittelachse ausgerichtete
Überströmbohrung mit dem Hauptbrennraum verbunden
ist, wobei durch die Überstrombohrung ein Teil des Kraftstoff-Luft-Gemisches
aus dem Hauptbrennraum durch einen
Kolben in den Hilfsbrennraum hineinverdichtet wird und
nach erfolgter Zündung als Zündstrahl aus der Überströmbohrung
austritt und auf eine dieser gegenüberliegenden,
zur Strahlrichtung des Zündstrahls orthogonale Prallfläche
des Kolbenbodens auftrifft,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Überströmbohrung (7) mit einem Durchmesser im Bereich
von 1 mm bis 3 mm ausgebildet ist,
und daß in OT-Stellung des Kolbens (2) die Mündung der Überströmbohrung (7) einen Abstand von 4 mm bis 10 mm von der Prallfläche (12, 18) hat.
und daß in OT-Stellung des Kolbens (2) die Mündung der Überströmbohrung (7) einen Abstand von 4 mm bis 10 mm von der Prallfläche (12, 18) hat.
2. Gemischverdichtende Brennkraftmaschine nach Anspruch 1 ,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Überströmbohrung (7) ein in Richtung des Hauptbrennraumes
(5) sich erstreckendes Schutzrohr (16) vorgelagert
ist.
3. Gemischverdichtende Brennkraftmaschine nach Anspruch 1
oder 2 ,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Volumen V HB des Hilfsbrennraumes (6) etwa das 0,01-
bis 0,03fache des Kompressionsvolumens V C des Hauptbrennraumes
(5) beträgt.
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