DE4002406A1 - Gemischverdichtende brennkraftmaschine mit hilfsbrennkammer im zylinderkopf - Google Patents
Gemischverdichtende brennkraftmaschine mit hilfsbrennkammer im zylinderkopfInfo
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- F02—COMBUSTION ENGINES; HOT-GAS OR COMBUSTION-PRODUCT ENGINE PLANTS
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- F02B19/10—Engines characterised by precombustion chambers with fuel introduced partly into pre-combustion chamber, and partly into cylinder
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Description
Die Erfindung betrifft eine gemischverdichtende fremdgezündete
Brennkraftmaschine mit einer in einem Zylinderkopf befindlichen
Hilfsbrennkammer, in der das Kraftstoff-Luft-Gemisch von einer
Zündkerze gezündet wird, und einem Schußkanal, aus dem das ge
zündete Gemisch als Strahl in einen Hauptbrennraum austritt,
der von einem im Zylinder befindlichen Hubkolben und dem Zy
linderkopf begrenzt wird.
Eine Brennkraftmaschine der gattungsgemäßen Bauart ist aus der
DE-OS 38 07 841 bekannt. Dabei ist die Hilfsbrennkammer in der
Weise ausgestaltet, daß das von einer Zündkerze gezündete Kraft
stoff-Luft-Gemisch zu einer Bohrung hinverdichtet wird, aus der
es als Zündstrahl in die Hauptbrennkammer austreten kann und
das dort befindliche Gemisch zündet. Der Zündstrahl zerfließt
mit sehr hoher Geschwindigkeit radial auf der Oberfläche des
Kolbens und entfacht dort einen Flächenbrand, der eine Flammen
front erzeugt, die unverbranntes Gemisch von der Kolbenober
fläche und dem Randzonenbereich, in dem sich der Feuerstegspalt
befindet, zur Kammerdecke hin komprimiert und verbrennt. Wäh
rend des Zeitverzuges nach der Zündung muß der Kolben, um in
OT-Stellung zu gelangen, gegen den Druck des im Hauptbrennraum
brennenden, expandierenden Gases zusätzliche Leistung verrich
ten. Dies verringert den idealen Wirkungsgrad der Brennkraft
maschine.
Ein weiterer Nachteil besteht in der Überlagerung des Verdich
tungsdrucks des Kolbens mit dem Expansionsdruck des brennenden
Gases in dem Hauptbrennraum, durch die ein Druckanstieg er
reicht wird, der zu sehr hohen Temperaturen führt. Dadurch wird
die Bildung von Stickoxiden, die wesentlich an der Schadstoff
zusammensetzung im Abgas beteiligt sind, verstärkt, zumal auch
genügend Zeit zur NOx-Bildung vorhanden ist, da sich der Kolben
noch in der Aufwärtsbewegung zu OT befindet.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Hilfsbrenn
kammer der gattungsgemäßen Bauart so zu modifizieren, daß der
Zündstrahl schneller und damit der Zeitverzug der Zündung klei
ner wird.
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merk
male des Patentanspruchs 1 gelöst. Die Voraussetzung für eine
schnelle Verbrennung besteht in einer schnellen Zündung durch
einen Zündstrahl mit starkem Impuls. Da die Entfachung einer
Flammenfront bisher nicht zu den Geschwindigkeiten führt, die
nötig sind um die Voraussetzung zu erfüllen, wird in der Er
findung dazu der Effekt der rapiden Verpuffung ausgenutzt. Zur
Verpuffung wird das Kraftstoff-Luft-Gemisch schlagartig adiaba
tisch komprimiert, so daß dabei Dichtewellen entstehen. Die
Wellen besitzen neben Orten maximaler Dichte und damit höchster
Temperatur Orte minimaler Dichte und niedrigster Temperatur und
breiten sich mit Überschallgeschwindigkeit aus. Die gesamte am
Gas geleistete Verdichtungsenergie wird somit auf bestimmte,
eng begrenzte Bereiche der Wellen konzentriert, an denen in
folge dessen die Energiedichte und damit die Temperatur örtlich
stark erhöht wird. Durch die vorteilhafte Gestaltung der Brenn
kammern als Resonanzkammern können die Dichtewellen, die von
den Wänden reflektiert werden, soweit das Kraftstoff-Luft-Ge
misch aufheizen, bis eine örtliche Selbstzündung eintritt.
Während des Beginns der Verdichtungsphase wird das Gemisch in
die Hilfsbrennkammer hineinverdichtet. Um zu vermeiden, daß der
Zündfunke durch das einströmende Gemisch ausgeblasen wird, ist
in der Kammer nach Anspruch 3 eine Scheibe zur Abschirmung ein
gesetzt, die so ausgebildet ist, daß ein Ringspalt zur angren
zenden Hilfsbrennraumwand entsteht, der nach Anspruch 4 zwi
schen 0,5 und 1 mm breit sein soll, und durch den das in der
ersten oberen Kammer entflammte Gemisch beschleunigt und in die
zweite Kammer geleitet wird. Damit die Entflammung in der er
sten Kammer mit genügend großer Gemischmasse unterhalten wird,
ist die Scheibe nach Anspruch 5 im Zentrum quasi als "Massen
falle" für das aus dem vorangegangenen Arbeitstakt verbliebene
Restgas muldenförmig zur Zündkerze hin ausgebildet. Zur wei
teren Beschleunigung des in der zweiten Teilkammer verdichteten
unverbrannten Gasgemisches dient nach Anspruch 2 eine Überström
bohrung zur Resonanzkammer. Die Bohrung ist zu diesem Zweck
nach Anspruch 7 zwischen 2 und 6 mm im Durchmesser dimensio
niert. Eine weitere Bohrung, die als Schußkanal des Zündstrahls
zum Hauptbrennraum führt, hat die geringe Durchmesserabmessung
im Bereich von 2 und 4 mm, um nach der Verpuffung des Gemisches
das brennende Gas zu beschleunigen und daraus einen Zündstrahl
zu formen.
In der nachfolgenden Zeichnungsbeschreibung wird ein Ausfüh
rungsbeispiel der Erfindung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Zündkerze mit anschließendem Hilfsbrennraum,
in dem sich eine Scheibe mit topfförmiger Ver
tiefung befindet, der zudem eine Bohrung zu einer
Resonanzkammer besitzt, welche mit einem Schuß
kanal in den Hauptbrennraum eines Zylinders mit
Hubkolben führt, im Querschnitt.
Ein in einem Zylinder 1 einer Brennkraftmaschine (nicht näher
dargestellt) befindlicher Kolben 2 begrenzt mit einem Zylinder
kopf 3 einen Hauptbrennraum 4. Bei der Bewegung zum oberen Tot
punkt OT 5 verdichtet er ein während der Ansaugphase aufgenom
menes Kraftstoff-Luft-Gemisch in einer im Zylinderkopf 3 ko
axial zur Zylinderachse angeordneten Hilfsbrennkammer 6 durch
eine Überströmbohrung 7 über eine Resonanzkammer 8, die mit der
Hilfsbrennkammer 6 durch eine weitere Überströmbohrung 9 ver
bunden ist. Sowohl beide Bohrungen 7 und 9 als auch die Reso
nanzkammer 8 liegen koaxial zur Zylinderachse. An der Decke 10
der Hilfsbrennkammer 6 befindet sich die Zündvorrichtung 11
einer Zündkerze 12. Die Hilfsbrennkammer 6 wird durch eine Schei
be 13, die ein topfförmiges Zentrum 14 mit der Öffnungsrichtung
zur Zündkerze 12 aufweist, in zwei Teilkammern 15 und 16 ko
axial zur Zylinderachse geteilt. Weiterhin ist die Scheibe 13
so gestaltet, daß zwischen ihrem Rand 17 und der Hilfsbrenn
kammerwand 18 ein Ringspalt 19 besteht. Kurz bevor der Kolben 2
die Stellung OT 5 erreicht, zündet die Zündvorrichtung 11 der
Zündkerze 12 das Kraftstoff-Luft-Gemisch in Teilkammer 15. Die
Scheibe 13 dient dabei zur Kolbenseite als Schutz des Zünd
funkens vor dem einströmenden Gemisch und mit ihrer topfför
migen Ausgestaltung als Massenfalle für aus dem vorangegangenen
Arbeitstakt verbliebenen Restgas. Durch den Ringspalt 19 wird
das brennende Gasgemisch in die Teilkammer 16 beschleunigt. Die
Flammenfront verdichtet dabei in der Teilkammer 16 das noch
unverbrannte Gemisch von außen nach innen zur Überströmbohrung
9. Durch die Bohrung 9 wird dieses in die Resonanzkammer 8 wei
ter beschleunigt, wobei die Überströmbohrung 7 wegen ihres klei
nen Durchmessers als Drossel gegenüber dem Gemisch fungiert.
Durch brennende Gasteilchen, die aus der Teilkammer 16 über
strömen, breitet sich an den Wänden 20 der Resonanzkammer 8
eine Flammenfront aus, die das in der Resonanzkammer 8 befind
liche unverbrannte Gemisch noch weiter verdichtet. Durch diese
extreme Verdichtung werden Druck- bzw. Dichtewellen verursacht,
die von den Wänden 20 der Kammer 8 reflektiert werden und sich
zwischen der Teilkammer 16 und der Resonanzkammer 8 mit Über
schallgeschwindigkeit hin und her bewegen und in Resonanz ste
hen. Aufgrund der starken Erhitzung, die aus dem Aufschaukeln
des Druckes resultiert, entzündet sich das Gemisch spontan. Das
entflammte Gas expandiert mit ungeheurem Druck und wird zur
Überströmbohrung 7 hin verdichtet. Diese als Schußkanal bezeich
nete Bohrung 7 formt aus der Entflammung einen Strahl, der die
Zündung des in den Hauptbrennraum 4 befindlichen Kraftstoff-
Luft-Gemisches bewirkt, und beschleunigt diesen. Der Zünd
strahl, der mit hohem Impuls am Boden 21 des fast im gleichen
Moment der Fremdzündung bei OT 5 angekommenen Kolbens 2 entlang
schießt und dort einen Flächenbrand verursacht, bringt das Ge
misch so rasch zur Entflammung, daß es vollständig verbrennen
kann, bevor sich der Kolben 2 aus OT 5 wegbewegt.
Claims (8)
1. Gemischverdichtende fremdgezündete Brennkraftmaschine mit
einer in einem Zylinderkopf befindlichen Hilfsbrennkammer, in
der das Kraftstoff-Luft-Gemisch von einer Zündkerze gezündet
wird, und einem Schußkanal, aus dem das gezündete Gemisch als
Strahl in einen Hauptbrennraum austritt, der von einem im Zy
linder befindlichen Hubkolben und dem Zylinderkopf begrenzt
wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen Hilfsbrennkammer (6) und Schußkanal (7) eine Re
sonanzkammer (8) angeordnet ist.
2. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Resonanzkammer (8) durch eine Überströmbohrung (9) mit
der Hilfsbrennkammer (6) verbunden ist.
3. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Hilfsbrennkammer (6) eine zur Zylinderachse koaxiale
Scheibe (13) eingesetzt ist, die zur Hilfsbrennkammerwand (18)
hin einen Ringspalt (19) offen läßt und die Hilfsbrennkammer
(6) in zwei Teilkammern (15, 16) trennt, von denen die untere
Kammer (16) zusätzlich als Resonanzkammer ausgebildet ist.
4. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ringspalt (19) eine Breite zwischen 0,5 und 1 mm auf
weist.
5. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Zentrum (14) der Scheibe (13) zur Zündkerze (12) hin
eine muldenförmige Vertiefung aufweist.
6. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Teilkammern (15, 16) Volumina von 1-5% des Haupt
brennraumvolumens aufweisen.
7. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Überströmbohrung (9) einen Durchmesser zwischen 2 und 6 mm
besitzt.
8. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schußkanal (7) mit einem Durchmesser von 2 bis 4 mm
ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4002406A DE4002406A1 (de) | 1990-01-27 | 1990-01-27 | Gemischverdichtende brennkraftmaschine mit hilfsbrennkammer im zylinderkopf |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4002406A DE4002406A1 (de) | 1990-01-27 | 1990-01-27 | Gemischverdichtende brennkraftmaschine mit hilfsbrennkammer im zylinderkopf |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4002406A1 true DE4002406A1 (de) | 1991-08-01 |
DE4002406C2 DE4002406C2 (de) | 1992-04-02 |
Family
ID=6398906
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4002406A Granted DE4002406A1 (de) | 1990-01-27 | 1990-01-27 | Gemischverdichtende brennkraftmaschine mit hilfsbrennkammer im zylinderkopf |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4002406A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1999054605A1 (en) * | 1998-04-17 | 1999-10-28 | Caterpillar Inc. | Fuel combustion assembly for an internal combustion engine having an encapsulated spark plug for igniting lean gaseous fuel within a precombustion chamber |
WO2023275630A1 (en) * | 2021-06-28 | 2023-01-05 | King Abdullah University Of Science And Technology | Pulsed detonation device for internal combustion engine and method |
Citations (4)
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DE2715943A1 (de) * | 1977-04-09 | 1978-10-12 | Bosch Gmbh Robert | Brennkraftmaschine mit einem hauptbrennraum und einer zuendkammer |
US4160431A (en) * | 1978-03-27 | 1979-07-10 | Honda Giken Kogyo Kabushiki Kaisha | Insert liner for divided auxiliary combustion chamber of engine |
DE3120007A1 (de) * | 1981-05-20 | 1982-12-09 | Robert Bosch Gmbh, 7000 Stuttgart | Nebenbrennraum fuer eine brennkraftmaschine mit wenigstens einem hubkolben und einem hauptbrennraum |
DE3807841A1 (de) * | 1988-03-10 | 1989-09-21 | Daimler Benz Ag | Gemischverdichtende brennkraftmaschine mit einem haupt- und hilfsbrennraum |
-
1990
- 1990-01-27 DE DE4002406A patent/DE4002406A1/de active Granted
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4002406C2 (de) | 1992-04-02 |
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