DE3807787A1 - Verfahren und vorrichtung zum ausbessern von laengsnaehten oder laengsrissen in strassenbelaegen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ausbessern von aufklaffenden Längsnähten oder Längsrissen in Straßenbe­ lägen, beispielsweise in aus Bitumen und mineralischen Bestandteilen bestehenden Asphaltdecken, bei dem im Be­ reich der Längsnähte oder Längsrisse gegebenenfalls nach Erwärmen der Deckschicht eine die Längsnaht oder den Längsriß in der Breite vollständig überdeckende Nut in die Straßendecke gefräst und dieselbe mit neuem oder auf­ bereitetem Deckschichtmaterial wieder verschlossen wird.

Die Erfindung stellt dabei eine Fortentwicklung des in der eigenen älteren deutschen Offenlegungsschrift P 30 22 513.9 beschriebenen Verfahrens sowie der darin be­ schriebenen Vorrichtung zum Ausbessern solcher aufklaf­ fender Längsnähte oder Längsrisse in Straßenbelägen dar.

Bei diesem bisher gebräuchlichen Verfahren wird im Be­ reich der Längsnaht oder des Längsrisses eine ausreichend breite Nut in die Straßendecke gefräst, die indessen eine gleichbleibende Breite aufweist.

Es hat sich gezeigt, daß das Verfüllen dieser ausgefrä­ sten Nut mit neuem oder wiederaufbereitetem Deckschicht­ material wesentlich vereinfacht und die Haftung zwischen dem eingebrachten neuen oder wiederaufbereitetem Material und der stehen gebliebenen Deckschicht wesentlich verbes­ sert werden kann, wenn gemäß der vorliegenden Erfindung die Breite der in die Straßendecke gefrästen Nut sich mit fortschreitender Tiefe verringert. Mit anderen Worten ausgedrückt, wenn die eingebrachte Nut einen V- oder trapezförmigen Querschnitt aufweist.

Bei den solchermaßen sanierten Längsnähten oder Längsris­ sen bereitet das Einfüllen einer ausreichenden Menge des neuen oder aufbereiteten Deckschichtmaterials keinerlei Schwierigkeiten und bei dem anschließenden Festpressen mittels einer Walze oder dergleichen wird eine sehr gute Verbindung zwischen der Restdecke und dem neu eingebrach­ ten Material erzielt.

Es hat sich dabei als zweckmäßig erwiesen, wenn sich die Breite der in die Straßendecke eingebrachten Nut mit fort­ schreitender Tiefe kontinuierlich, vorzugsweise symme­ trisch zur Mittelachse der Nut verringert.

Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn sich die eingebrachte Nut mit fortschreitender Tiefe stufen­ förmig, gegebenenfalls stufenförmig und kontinuierlich, verringert.

Durch eine solche Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine Vergrößerung der Nutwandung und da­ mit eine verbesserte Haftung mit dem eingebrachten neuen oder aufbereiteten Deckschichtmaterial erreicht, wodurch die Lebensdauer der Sanierung wesentlich verlängert wird.

Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht aus einem, einen eigenen Antriebsmo­ tor aufweisenden Fahrwerk, gegebenenfalls einer Heizein­ richtung für das Aufheizen der Straßendecke im Bereich der Längsnähte und Längsrisse, und in Fahrtrichtung da­ hinter einer motorisch angetriebenen, mit Fräsmeißeln bestückten Fräswalze.

Erfindungsgemäß sind dabei die Fräsmeißel so auf der Fräs­ walze angeordnet, daß sich die Breite des Schnittprofils mit Vergrößerung des Abstandes von der Fräswalzenachse verringert.

Diese Verringerung der Breite des Schnittprofiles kann an sich in beliebiger Weise erfolgen. Es hat sich indes­ sen gezeigt, daß die Fräsmeißel zweckmäßig so angeordnet sind, daß sich die Breite des Schnittprofils mit Vergrö­ ßerung des Abstandes von der Fräswalzenachse kontinuier­ lich verringert.

Gemäß einer anderen vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind die Fräsmeißel so an­ geordnet, daß sich die Breite des Schnittprofils mit Ver­ größerung des Abstandes von der Fräswalzenachse stufen­ förmig und besonders bevorzugt stufenförmig und kontinu­ ierlich verringert.

Die Anordnung der Fräsmeißel auf der Fräswalze kann an sich in beliebiger bekannter Weise erfolgen.

Es hat sich indessen gezeigt, daß die Fräsmeißel zweck­ mäßig auf scheibenförmigen Halteelementen angeordnet sind, die zur Fräswalze zusammenschraubbar sind.

Diese Halteelemente können dabei unterschiedlichen Durch­ messer besitzen, was zur Folge hat, daß durch Auswahl entsprechender Halteelemente beliebige Schnittprofile der Fräswalze erzielt werden können.

Gemäß einer anderen vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind die scheibenförmigen Halteelemente als Halb- oder Viertelscheiben ausgebildet, die durch eine relativ einfache Montage zu den die Fräswalze bildenden scheibenförmigen Halteelementen zusammenge­ setzt werden können.

Die Fräsmeißel sind dabei über die Breite der scheiben­ förmigen Halteelemente verteilt angeordnet, wobei der Wirkabstand der Fräsmeißel voneinander maximal 15 mm be­ tragen sollte, um ein möglichst gleichmäßiges Abfräsen zu erreichen.

Die Wirklänge der über die Breite eines scheibenförmigen Halteelementes verteilten Fräsmeißel, d.h. der Abstand der Fräsmeißelspitze von der Fräswalzenachse, kann dabei variieren, so daß über die Breite eines scheibenförmigen Halteelementes eine unterschiedliche Frästiefe erzielt werden kann. Zweckmäßig verändert sich die Wirklänge der über die Breite des scheibenförmigen Halteelementes ver­ teilten Fräsmeißel kontinuierlich in der gleichen Rich­ tung.

Andererseits kann auch die Länge der Fräsmeißel auf einem solchen scheibenförmigen Halteelement willkürlich ge­ wählt werden, was zur Folge hat, daß über die einem Hal­ teelement zugeordnete Fräsbreite eine unterschiedlich tiefe Abfräsung erreicht wird, was zur Rillenbildung in der stehenbleibenden Straßendeckschicht führt.

Eine solche Rillenbildung ist gegebenenfalls sehr er­ wünscht, weil dadurch eine innige Verbindung zwischen der alten Straßendeckschicht und dem eingebrachten neuen oder wiederaufbereiteten Deckschichtmaterial erzielt wird.

Die zur Fräswalze zusammengeschraubten scheibenförmigen Halteelemente können gemäß einer anderen vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung unterschied­ liche Durchmesser aufweisen. Auf diese Weise ist es mög­ lich, stufenförmige Absätze in der Nutwandung, also in dem stehenbleibenden Teil der Straßendeckschicht, anzu­ bringen, wobei gleichzeitig durch Verwendung von Fräs­ meißeln mit unterschiedlicher Wirklänge auch innerhalb einer Stufe eine kontinuierliche Veränderung der Nut­ breite erzielbar ist.

Anhand der in den anliegenden Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele wird nachfolgend die Erfindung im einzelnen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt

Fig. 1 eine im Bereich der Längsnaht oder des Längs­ risses in der Straßendeckschicht angeordnete Nut, deren Breite sich mit fortschreitender Tiefe kontinuierlich verringert.

Fig. 2 eine im Bereich der Längsnaht oder des Längs­ risses in der Straßendeckschicht angeordnete Nut, deren Breite sich mit fortschreitender Tiefe stufenförmig verringert.

Fig. 3 eine im Bereich der Längsnaht oder des Längs­ risses in der Straßendeckschicht angeordnete Nut, deren Breite sich mit fortschreitender Tiefe kontinuierlich und stufenförmig verrin­ gert.

Fig. 4 eine Teilansicht der in der erfindungsgemä­ ßen Vorrichtung zur Anwendung kommenden Fräs­ walze im Schnitt.

Fig. 5 eine Teilansicht einer anderen in der erfin­ dungsgemäßen Vorrichtung zur Anwendung kom­ menden Fräswalze im Schnitt.

Fig. 6 eine Detaildarstellung des Schnittprofiles eines erfindungsgemäßen scheibenförmigen Hal­ teelementes mit darauf angeordneten unter­ schiedlich langen Fräsmeißeln.

Bei der in Fig. 1 gezeigten Nut, die im Bereich der Längsnaht oder des Längsrisses in der Straßendecke ange­ bracht wird, verringert sich die Breite mit fortschrei­ tender Tiefe kontinuierlich und symmetrisch zur Mittel­ achse. Es wird somit eine im Schnitt trapezförmige Nut in der Straßendecke erzeugt, die durch ihre V- oder trichterförmige Ausbildung leicht mit dem neuen oder auf­ bereiteten Deckschichtmaterial gefüllt und durch Ver­ dichten desselben geschlossen werden kann.

Bei der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform der in der Straßendeckschicht erzeugten Nut verringert sich die Breite der Nut mit fortschreitender Tiefe ebenfalls sym­ metrisch zur Mittelachse, wobei jedoch die Nutwandung stufenförmig ausgebildet ist.

Bei der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform der in der Straßendeckschicht angeordneten Nut verringert sich eben­ falls die Breite der Nut mit fortschreitender Tiefe sym­ metrisch zur Mittelachse stufenförmig und innerhalb der einzelnen Stufen kontinuierlich.

Die in den Fig. 2 und 3 gezeigten Ausführungsformen der in der Straßendeckschicht angeordneten Nuten zeich­ nen sich durch eine verbesserte Haftung des eingebrach­ ten neuen oder aufbereiteten Deckschichtmaterials mit der Nutwandung aus, was auf die vergrößerte Oberfläche der Nutwandung zurückzuführen ist.

Bei der in Fig. 4 als Detaildarstellung gezeigten Fräs­ walze für die erfindungsgemäße Vorrichtung sind auf einer Antriebsachse 1 scheibenförmige Halteelemente 2 bis 11 befestigt, die jeweils auf ihrem Umfang Fräsmeißel 12 und 13 tragen, wobei indessen von den Fräsmeißeln 13 nur das Schnittprofil angedeutet ist. Die Haltescheiben wei­ sen dabei unterschiedliche Durchmesser auf, was zu einer stufenförmigen Ausbildung der in der Straßendeckschicht erzeugten Nut führt.

Durch Auswechseln dieser Haltescheiben mit unterschied­ lichem Durchmesser können so Nuten mit beliebig geformter Wandung gefräst werden.

Bei der in Fig. 5 gezeigten Ausführungsform einer als Teilansicht im Schnitt gezeigten Fräswalze für die erfin­ dungsgemäße Vorrichtung sind die auf den Haltescheiben angeordneten Fräsmeißel 14 und 15 unterschiedlich lang ausgebildet, wobei der Fräsmeißel 15 jeweils in Form seines Wirkquerschnittes angedeutet ist.

Eine solche Ausführungsform bewirkt in der erzeugten Nu­ tenwand eine Abschrägung der jeweiligen Stufe, wie es in Fig. 3 gezeigt ist.

Fig. 6 zeigt ein auf einer Fräswalze 1 angeordnetes scheibenförmiges Halteelement für die Fräsmeißel, bei dem auf seinem Umfang verteilt insgesamt fünf unterschiedlich lange Fräsmeißel angeordnet sind. Mit Ausnahme des Fräs­ meißels 16 sind für die folgenden Fräsmeißel 17 bis 19 lediglich die Wirkquerschnitte angedeutet.

Durch die unterschiedliche Länge der einzelnen Fräsmeißel 16 bis 19 werden in der von diesem Halteelement erzeug­ ten Stufe in der Nutenwand Rillen ausgebildet, die zur Verbesserung der Haftung zwischen eingebrachtem neuem bzw. aufgearbeitetem Deckschichtmaterial und der Nuten­ wand beitragen.

Die in den scheibenförmigen Halteelementen befestigten Fräsmeißel können als Rundschaftmeißel ausgebildet sein, die in radial oder annähernd radial ausgebildeten Boh­ rungen mittels eines Sprengringes befestigt sind.

Die Ausbildung der scheibenförmigen Halteelemente als Halb- oder Viertelscheiben, die auf die Fräswalze 1 auf­ schraubbar sind, erleichtert die Montage einer den ört­ lichen Gegebenheiten besonders angepaßten Fräswalze, weil im Gegensatz zu den scheibenförmigen Halteelementen die Halb- oder Viertelscheiben ohne vollständige Demontage der Fräswalze montiert werden können.

Claims (16)

1. Verfahren zum Ausbessern von aufklaffenden Längs­ nähten oder Längsrissen in Straßenbelägen, bei dem im Bereich der Längsnähte oder der Längsris­ se gegebenenfalls nach Erwärmen der Deckschicht eine die Längsnaht oder den Längsriß in der Breite vollständig überdeckende Nut in die Stra­ ßendecke gefräst und diese mit neuem oder aufbe­ reitetem Deckschichtmaterial wiederverschlossen wird, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Breite der in die Straßendecke ge­ frästen Nut mit fortschreitender Tiefe verrin­ gert.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß sich die Breite der Nut mit fortschreitender Tiefe kontinuierlich verringert.

3. Verfahren nach Anspruch 2 , dadurch gekennzeichnet, daß sich die Breite der Nut mit fortschreiten­ der Tiefe symmetrisch zur Mittelachse verrin­ gert.

4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3 , dadurch gekennzeichnet, daß sich die Breite der Nut mit fortschreiten­ der Tiefe stufenförmig verringert.

5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4 mit einem, einen eigenen Antriebsmotor aufweisenden Fahrwerk, gegebenenfalls einer Heizeinrichtung und in Fahrtrichtung dahinter einer motorisch angetriebenen, mit Fräsmeißeln bestückten Fräs­ walze, dadurch gekennzeichnet, daß die Fräsmeißel (12, 13) so auf der Fräswalze (1) angeordnet sind, daß sich die Breite des Schnittprofils mit Vergrößerung des Abstandes von der Fräswalzenachse verringert.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5 , dadurch gekennzeichnet, daß die Fräsmeißel (12, 13) so angeordnet sind, daß sich die Breite des Schnittprofils mit Ver­ größerung des Abstandes von der Fräswalzenachse kontinuierlich verringert.

7. Vorrichtung nach Anspruch 5 , dadurch gekennzeichnet, daß die Fräsmeißel (12, 13) so angeordnet sind, daß sich die Breite des Schnittprofils mit Ver­ größerung des Abstandes von der Fräswalzenachse stufenförmig verringert.

8. Vorrichtung nach Anspruch 6 , dadurch gekennzeichnet, daß die Fräsmeißel (12, 13) so angeordnet sind, daß sich die Breite des Schnittprofils mit Ver­ größerung des Abstandes von der Fräswalzenachse stufenförmig und kontinuierlich verringert.

9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der An­ sprüche 5 bis 8 , dadurch gekennzeichnet, daß die Fräsmeißel (12, 13) auf scheibenförmigen Halteelementen (2 bis 11) angeordnet sind, die zur Fräswalzenachse zusammenschraubbar sind.

10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die scheibenförmigen Halteelemente (2 bis 11) als Halb- oder Viertelscheiben ausgebildet sind.

11. Vorrichtung nach Anspruch 9 und/oder 10 , dadurch gekennzeichnet, daß die Fräsmeißel (12, 13) über die Breite der scheibenförmigen Halteelemente (2 bis 11) ver­ teilt angeordnet sind.

12. Vorrichtung nach Anspruch 11 , dadurch gekennzeichnet, daß der Wirkabstand der Fräsmeißel (12, 13) maxi­ mal 15 mm beträgt.

13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder Anspruch 12 , dadurch gekennzeichnet, daß die Wirklänge der über die Breite eines scheibenförmigen Halteelementes (2 bis 11) ver­ teilten Fräsmeißel (14, 15) variiert.

14. Vorrichtung nach Anspruch 13 , dadurch gekennzeichnet, daß die Wirklänge der über die Breite des schei­ benförmigen Halteelementes (2 bis 11) verteil­ ten Fräsmeißel (14, 15) sich kontinuierlich in der gleichen Richtung verändert.

15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der An­ sprüche 9 bis 14 , dadurch gekennzeichnet, daß die zur Fräswalze zusammengeschraubten scheibenförmigen Halteelemente (2 bis 11) unter­ schiedliche Durchmesser aufweisen.

16. Vorrichtung nach einem oder mehreren der An­ sprüche 9 bis 14 , dadurch gekennzeichnet, daß die zur Fräswalze zusammengeschraubten scheibenförmigen Halteelemente (2 bis 11) Fräs­ meißel (16, 17, 18, 19) unterschiedlicher Länge tragen.