DE3807468A1 - Seilwinde fuer angeln - Google Patents
Seilwinde fuer angelnInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Seilwinde für
Angeln, bei der eine Seiltrommel von Hand mittels einer
Kurbel und einem zwischengeschalteten Getriebe in Auf
wickelrichtung zu drehen ist. Solche Seilwinden sind
allgemein bekannt und gebräuchlich.
Die bisherigen Seilwinden für Angeln haben ein Getriebe
mit einem festen Übersetzungsverhältnis. Dieses ist so
festgelegt, daß man die Angelschnur rasch genug aufwic
keln kann, um sie stets gespannt zu halten, jedoch ohne
unerwünschte Anstrengung eine ausreichend große Zugkraft
auszuüben vermag, um einen Fisch aus dem Wasser zu
ziehen.
In der Praxis erfordert es beträchtliches Geschick, die
Angelschnur stets so rasch aufzuwickeln, daß sie unab
hängig davon, ob ein gefangener Fisch auf den Angler zu
schwimmt oder nicht, stets ausreichend stramm gespannt
ist. Der Angler muß hierzu mal mit wenig Kraft sehr
rasch und mal langsam mit hoher Kraft kurbeln.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Seilwinde
der eingangs genannten Art derart zu gestalten, daß mit
ihr die Angelschnur mit möglichst gleichmäßigen Kurbel
umdrehungen und unter stets gleicher Seilspannung unab
hängig davon aufgewickelt werden kann, ob der Fisch auf
den Angler zuschwimmt oder nicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
das Getriebe hinsichtlich seines Übersetzungsverhältnis
ses stufenlos veränderbar ausgebildet ist.
Durch diese Gestaltung kann man das Übersetzungsverhält
nis des Getriebes während des Aufwickelvorganges ent
sprechend unterschiedlicher Bewegungsrichtungen des ge
fangenen Fisches stufenlos verändern und dadurch die
Angelschnur mit gleichmäßigen Kurbelumdrehungen unter
schiedlich rasch aufwickeln. Dadurch wird es möglich,
auf bequeme Weise und ohne besonderes Geschick die Angel
schnur stets gespannt zu halten.
Ein großes Übersetzungsverhältnis, welches in einem eben
falls großen Bereich veränderbar ist, läßt sich dadurch
erzielen, daß das Getriebe ein Umlaufgetriebe ist, des
sen Umlaufkörper mittels einer Bremseinrichtung stufen
los abbremsbar ist. Durch ein solches Abbremsen des Um
laufkörpers kann man mit geringem konstruktiven Aufwand
ein Getriebe verwirklichen, dessen Übersetzungsverhält
nis zwischen beispielsweise einem Übersetzungsverhältnis
von 1 : 1 bei geöffneter Bremseinrichtung und 10 : 1 bei
geschlossener Bremseinrichtung auf einfache Weise verän
derbar ist.
Konstruktiv besonders einfach gestaltet sich das Ge
triebe und die Gesamtanordnung, wenn die Kurbel an einem
Hohlrad vorgesehen ist, in dessen Innenverzahnung ein
Planetenrad kämmt, welches auf dem Umlaufkörper gelagert
ist und wenn auf der dem Planetenrad gegenüberliegenden
Seite des Umlaufkörpers ein weiteres, vom ersten Plane
tenrad angetriebenes Planetenrad vorgesehen ist, welches
mit einem mit der Seiltrommel verbundenen Sonnenrad
kämmt.
Die Bremsvorrichtung und das Getriebe sind im Gehäuse
der Seiltrommel platzmäßig optimal unterzubringen, wenn
gemäß einer anderen Ausgestaltung der Erfindung der
Umlaufkörper drehfest auf einer Hohlwelle angeordnet
ist, auf der die Seilwinde drehbar angeordnet ist und
wenn auf der Hohlwelle in der dem Getriebe abgewandten
Gehäuseseite die Bremseinrichtung zum Abbremsen eines
mit der Hohlwelle umlaufenden Bremskörpers vorgesehen
ist.
Die Kurbel und der Bremsbetätigungshebel können bequem
gleichzeitig von Hand betätigt werden, wenn am der Kur
bel abgewandten Gehäuseteil ein Bremshebel vorgesehen
ist.
Die Seiltrommel kann bei nicht betätigtem Bremshebel und
damit bei geschlossener Bremsvorrichtung mit einem
großen Übersetzungsverhältnis von beispielsweise 10 : 1
mittels der Kurbel gedreht werden, wenn die Bremsein
richtung durch eine Federanordnung in Bremsstellung vor
gespannt ist. Für den nur zeitweilig vorkommenden Fall,
daß größere Aufwickelkräfte erforderlich sind, kann man
dann vorübergehend durch Drücken gegen den Bremshebel
das Übersetzungsverhältnis bis auf 1 : 1 abfallen
lassen.
Eine ganz besonders vorteilhafte Ausführungsform der
Erfindung besteht darin, daß der Bremshebel durch den
Seilzug in der Angelschnur in Löserichtung der Bremsein
richtung bewegbar ausgebildet ist. Hierdurch ändert sich
das Übersetzungsverhältnis des Getriebes automatisch,
wenn sich die Zugkraft der Angelschnur verändert. Da
durch wird bei gleichmäßigem Aufwickeln der Angelschnur
eine weitgehend gleichmäßige Zugkraft in der Angelschnur
aufrechterhalten, unabhängig davon, in welche Richtung
ein gefangener Fisch schwimmt. Selbstverständlich kann
man auch eine Umschaltung von einer solchen Automatik
auf Handverstellung des Übersetzungsverhältnisses vor
sehen.
Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur
weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine
davon schematisch in der Zeichnung dargestellt und wird
nachfolgend beschrieben. Diese zeigt in
Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt durch eine
erfindungsgemäße Seilwinde,
Fig. 2 eine Ansicht von links auf die Seilwinde
nach Fig. 1.
Die in Fig. 1 gezeigte Seilwinde hat eine Seiltrommel
1, welche in einem Gehäuse 2 angeordnet ist. Dieses Ge
häuse 2 hat an beiden Stirnseiten der Seiltrommel 1 Ge
häuseteile 3, 4, welche durch nicht gezeigte Hohlstege
miteinander verbunden sind. Auf der Stirnseite des lin
ken Gehäuseteiles 3 ist eine Kurbel 5 im Gehäuseteil 3
drehbar gelagert, welche zum Antrieb der Seiltrommel 1
mittels eines hinsichtlich seines Übersetzungsverhält
nisses stufenlos veränderlichen Getriebes 6 dient.
Das Getriebe 6 hat ein Hohlrad 7 mit einer Innenverzah
nung 8. Dieses Hohlrad 7 ist in der Stirnwand des Gehäu
seteiles 3 gelagert. Die Kurbel 5 ist unmittelbar an ihm
befestigt, so daß es mittels der Kurbel 5 gedreht werden
kann. In seiner Innenverzahnung 8 kämmen Planetenräder
9, 9 b, welches jeweils mit einer Achse 10, 10 b in einem
Umlaufkörper 11 gelagert ist. Auf der dem Planetenrad 9
abgewandten Seite hat der Umlaufkörper 11 zwei weitere
Planetenräder 12, 12 b, welche synchron mit dem Planeten
rad 9 bzw. 9 b umlaufen. Diese zweiten Planetenräder 12,
12 b kämmen mit einem Sonnenrad 13, welches entweder fest
mit der Seiltrommel 1 verbunden oder einstückig mit ihr
ausgebildet ist.
Eine Hauptbremse 14, welche Federn 15 aufweist, ist
zwischen einem äußeren Rand der Seiltrommel 1 und dem
linken Gehäuseteil 3 angeordnet, so daß die Drehung der
Seiltrommel 1 relativ zum Gehäuseteil 3 abgebremst wer
den kann.
Der Umlaufkörper 11 ist drehfest auf einer Hohlwelle 16
angeordnet, auf der die Seiltrommel 1 gelagert ist und
durch die hindurch eine Hauptwelle 17 führt, welche im
Gehäuseteil 3 durch die Nabe des äußeren Hohlrades 7 und
an der anderen Seite im Gehäuseteil 4 gelagert ist. Die
Hohlwelle 16 weist im Gehäuseteil 4 eine Bremseinrich
tung 18 auf, die bei diesem Ausführungsbeispiel aus
einer fest mit der Hohlwelle 16 verbundenen Bremstrommel
19 und zwei Bremsbacken 20, 21 besteht. Diese Bremsein
richtung 18 ist mittels eines Bremshebels 22 auf übliche
Weise, beispielsweise mittels eines nicht gezeigten
Exzenters, zu betätigen. Mittels einer Federanordnung 23
ist die Bremseinrichtung 18 in Bremsstellung vorge
spannt.
Die Fig. 1 läßt weiterhin einen Bügel 24 erkennen, wel
cher mit dem Bremshebel 22 verbunden ist und zum gegen
überliegenden Gehäuseteil 3 führt, wo er schwenkbar ange
lenkt ist. Über diesen Bügel 24 führt man die Angel
schnur derart, daß bei einem bestimmten Zug der Bügel 24
in eine solche Richtung schwenkt, in der die Bremsein
richtung 18 gelöst wird.
Die Fig. 2 zeigt den Gehäuseteil 3 mit der Kurbel 5.
Weiterhin ist der Bügel 24 zu erkennen. Schematisch dar
gestellt ist eine Feder 25, welche den Bügel 24 im Uhr
zeigersinn vorspannt. Ebenfalls gezeigt ist eine Angel
schnur 26, welche über den Bügel 24 geführt ist. Nimmt
die Zugkraft in der Angelschnur 6 zu, so schwenkt der
Bügel 24 entgegen der Kraft der Feder 25, wodurch die
Bremseinrichtung 18 zunehmend gelöst wird. Selbstver
ständlich ist es auch möglich, auf den Bügel 24 zu ver
zichten und den Bremshebel 22 von Hand zu verstellen,
falls das gewünscht wird.
Zum Verständnis der Funktionsweise der Seilwinde sei
nochmals auf Fig. 1 Bezug genommen. Es sei zunächst
davon ausgegangen, daß keine größeren Kräfte auf den
Bügel 24 wirken. Die Bremseinrichtung 18 befindet sich
dann in Bremsstellung, so daß die Hohlwelle 16 und damit
der Umlaufkörper 11 blockiert sind. Dreht man nun an der
Kurbel 5, so treibt das Hohlrad 7 die Planetenräder 9,
9 b an. Dadurch drehen sich auch die Planetenräder 12,
12 b, welche ihrerseits über das Sonnenrad 13 die Seil
trommel 1 antreiben. Entsprechend den Zähnezahlen ergibt
sich eine hohe Übersetzung von beispielsweise 1 : 10.
Löst man nun die Bremseinrichtung 18 vollständig, so
läuft der Umlaufkörper 11 synchron mit der Hauptwelle
17. Dadurch laufen die Planetenräer 9, 9 b, 12, 12 b
ebenfalls synchron um, so daß keine Übersetzung statt
findet und sich die Seiltrommel 1 mit gleicher Winkel
geschwindigkeit dreht wie die Kurbel 5.
Auflistung der verwendeten Bezugszeichen
1 Seiltrommel
2 Gehäuse
3 Gehäuseteil
4 Gehäuseteil
5 Kurbel
6 Getriebe
7 Hohlrad
8 Innenverzahnung
9 Planetenrad
10 Achse
11 Umlaufkörper
12 Planetenrad
13 Sonnenrad
14 Hauptbremse
15 Feder
16 Hohlwelle
17 Hauptwelle
18 Bremseinrichtung
19 Bremstrommel
20 Bremsbacke
21 Bremsbacke
22 Bremshebel
23 Federanordnung
24 Bügel
25 Feder
26 Angelschnur
2 Gehäuse
3 Gehäuseteil
4 Gehäuseteil
5 Kurbel
6 Getriebe
7 Hohlrad
8 Innenverzahnung
9 Planetenrad
10 Achse
11 Umlaufkörper
12 Planetenrad
13 Sonnenrad
14 Hauptbremse
15 Feder
16 Hohlwelle
17 Hauptwelle
18 Bremseinrichtung
19 Bremstrommel
20 Bremsbacke
21 Bremsbacke
22 Bremshebel
23 Federanordnung
24 Bügel
25 Feder
26 Angelschnur
Claims (7)
1. Seilwinde für Angeln, bei der eine Seiltrommel von
Hand mittels einer Kurbel und einem zwischengeschalteten
Getriebe in Aufwickelrichtung zu drehen ist, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Getriebe (6) hinsichtlich seines
Übersetzungsverhältnisses stufenlos veränderbar ausge
bildet ist.
2. Seilwinde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Getriebe (6) ein Umlaufgetriebe ist, dessen
Umlaufkörper (11) mittels einer Bremseinrichtung (18)
stufenlos abbremsbar ist.
3. Seilwinde nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kurbel (5) an einem Hohlrad (7) vorgesehen ist,
in dessen Innenverzahnung (8) ein Planetenrad (9) kämmt,
welches auf dem Umlaufkörper (11) gelagert ist und daß
auf der dem Planetenrad (9) gegenüberliegenden Seite des
Umlaufkörpers (11) ein weiteres, vom ersten Planetenrad
(9) angetriebenes Planetenrad (12) vorgesehen ist, wel
ches mit einem mit der Seiltrommel (1) verbundenen
Sonnenrad (13) kämmt.
4. Seilwinde nach zumindest einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Umlaufkörper
(11) drehfest auf einer Hohlwelle (16) angeordnet ist,
auf der die Seiltrommel (1) drehbar angeordnet ist und
daß auf der Hohlwelle (16) in dem dem Getriebe (6) abge
wandten Gehäuseteil (4) die Bremseinrichtung (18) zum
Abbremsen eines mit der Hohlwelle (18) umlaufenden Brems
körpers (Bremstrommel 19) vorgesehen ist.
5. Seilwinde nach zumindest einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am der Kurbel (5)
abgewandten Gehäuseteil (4) ein Bremshebel (22) vorge
sehen ist.
6. Seilwinde nach zumindest einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremseinrich
tung (18) durch eine Federanordnung (23) in Bremsstel
lung vorgespannt ist.
7. Seilwinde nach zumindest einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Bremshebel (22)
durch den Seilzug in der Angelschnur in Löserichtung der
Bremseinrichtung (18) bewegbar ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3807468A DE3807468A1 (de) | 1988-03-08 | 1988-03-08 | Seilwinde fuer angeln |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3807468A DE3807468A1 (de) | 1988-03-08 | 1988-03-08 | Seilwinde fuer angeln |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3807468A1 true DE3807468A1 (de) | 1989-09-21 |
Family
ID=6349091
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3807468A Withdrawn DE3807468A1 (de) | 1988-03-08 | 1988-03-08 | Seilwinde fuer angeln |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3807468A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5035374A (en) * | 1988-08-19 | 1991-07-30 | Daiwa Seiko Inc. | Drag device for fishing reels |
US20210112799A1 (en) * | 2019-10-17 | 2021-04-22 | Biz Outdoors, Inc. | Baitcaster with compound gear set |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2503366A (en) * | 1946-02-12 | 1950-04-11 | Clyde A Weckel | Free spool triple multiplying bait casting reel |
US2615352A (en) * | 1947-08-15 | 1952-10-28 | Pflueger | Transmission for fishing reels |
US4093144A (en) * | 1975-08-29 | 1978-06-06 | Ryobi, Ltd. | Fishing reel brake |
US4196871A (en) * | 1976-02-17 | 1980-04-08 | Ryobi, Ltd. | Line tension responsive anti-backlash brake device for fishing reel |
-
1988
- 1988-03-08 DE DE3807468A patent/DE3807468A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO2021077007A1 (en) * | 2019-10-17 | 2021-04-22 | Trika Inc. | Baitcaster with compound gear set |
US11785928B2 (en) | 2019-10-17 | 2023-10-17 | TrikaUSA Inc. | Baitcaster with compound gear set |
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