DE3802183C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Niederspannungs-Leistungsschal­ ter mit mindestens einem Kontaktsystem mit auswechselbaren Kontakten gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Ein derartiges Kontaktsystem mit einer Doppelkontaktvor­ richtung ist aus der CH-PS 1 16 447 bekannt. Dabei besteht ein zweigeteilter beweglicher Kontaktträgerhebel aus dem eigent­ lichen Kontaktträger und einem Führungshebel, die über ein Gelenk miteinander verbunden sind. Der Kontaktträger ist mit einem Anschluß für ein Flexband sowie mit auswechsel­ baren Kontakten versehen, die als Doppelkontakte arbeiten. Betätigt wird der Kontaktträgerhebel durch eine Antriebs­ lasche, die mit Spiel am Gelenk angreift und zugleich als Gegenlager für eine Kontaktdruckfeder ausgebildet ist. Bei dieser Vorrichtung läßt sich das spätere Auswechseln des Kon­ taktträgers nur sehr schwierig bewerkstelligen. Auch arbeiten die Kontaktpaare im Parallelbetrieb als Kon­ taktbrücke und nicht im Wechsel als Haupt- und Hilfskontakte.

Weiterhin ist aus der DE-OS 34 32 086 eine Kontaktanordnung mit einer Löscheinrichtung bekannt, bei der ein Kontakthebel gelenkig in einem Hebelträger aufgenommen ist. Der um ein ortsfestes Lager verschwenkbare Hebelträger läßt sich mit einer Antriebsvorrichtung ein- und ausschalten. Zwischen Kontakthebel und Hebelträger ist eine Kontaktdruckfeder an­ geordnet, wobei die Kontaktkraft zusätzlich durch einen mit dem Kontakthebel zusammenwirkenden Andruckhebel stromabhän­ gig vergrößert wird. Dieser Hebel ist ebenfalls im Hebel­ träger gelagert und liegt am Flexband an, welches mit dem Kontakthebel und einer Anschlußschiene fest verbunden ist. Von Nachteil bei dieser Anordnung ist der ebenfalls erfor­ derliche weitgehende Auseinanderbau des Schalters, wenn die Hauptschaltstücke und/oder das Flexband wegen Verschleiß ausgetauscht werden sollen.

Bei ähnlichen Kontakteinrichtungen (GB-PS 6 48 081, DE-PS 12 72 423) für Leistungsschalter kann auftretender Verschleiß an den Kontaktstücken ebenfalls nur durch Aus­ tausch der Hilfskontakte und des feststehenden Hauptkon­ taktstückes vor Ort behoben werden. Hingegen erfordert der Ersatz der beweglichen Hauptkontakte und Flexbänder einen weitgehenden Auseinanderbau des Schalters und seiner Mecha­ nik. Am Einbauort des Schalters ist eine solche Demontage kaum möglich.

Des weiteren ist es bekannt (DE-PS 9 66 808), ein bewegtes Schaltstück nebst Lichtbogenleitblech für Selbstschalter leicht auswechselbar anzuordnen. Hierbei sind die genann­ ten Teile und eine Kontaktdruckfeder am beweglichen Kon­ taktarm von einem alle Teile durchdringenden Zugglied schneidenlagerartig zusammengehalten. Diese Anordnung mit nur einem Schaltstück eignet sich lediglich für Schalter kleiner Leistungen.

Ferner ist aus der US-PS 31 34 878 ein Schalter mit Lösch­ kammer bekannt, dessen bewegbares Kontaktteil in einer Lochaufnahme eines Hauptarmes mit einem Gelenkstift aufge­ nommen ist. Das Kontaktteil ist hierbei in einem Bügel fest­ gelegt, der in seinen Schenkeln Lagerlöcher für den Ge­ lenkstift aufweist. Gegen axiales Verschieben ist der Ge­ lenkstift mit Federscheiben gesichert und zusätzlich von den Gehäusewänden stirnseitig abgedeckt. Ein Auswechseln des beweglichen Kontaktteiles ist bei diesem Schalter auch nur durch weitgehende Demontage des Gerätes möglich.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Niederspan­ nungs-Leistungsschalter mit einem Kontaktsystem der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß ein Austausch der Hauptkontakte des beweglichen Kontaktarmes sowie seiner Hilfskontakte und der der Stromzuführung dienenden Flexbänder auf einfache Weise am Einbauort des Schalters durchführbar ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Leistungs­ schalter mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentan­ spruchs 1 gelöst.

Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Neben der vorteilhaften Austauschbarkeit der obengenannten Verschleiß­ teile - Hauptkontakt und Flexband - bietet die Erfindung den Vorteil, daß der Gelenkarm so gestaltet werden kann, daß beim Schließen des Kontakt­ systemes die Hilfskontakte voreilen und beim Öffnen nacheilen. Weiterhin kann der die Haupt- und Hilfskontakte tragende Teil des Kontaktarmes vorteil­ haft so gestaltet sein, daß elektrodynamisch wirkende Kräfte den Kontakt­ druck verstärken und daß lamellenförmige Hauptkontakte aufgenommen werden können.

Anhand der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher er­ läutert.

Fig. 1 zeigt eine Polbahn eines Kontaktsystems in Seitenansicht, wobei sich das Kontaktsystem in Offenstellung befindet.

Fig. 2 zeigt den auseinandergenommenen beweglichen Kontaktarm in Ex­ plosivdarstellung.

Fig. 3 zeigt den voreilenden Hilfskontakt beim Schließen des Kontakt­ systems, während in

Fig. 4 eine gegenüber Fig. 3 weiter fortgeschrittene Schließstellung des Kontaktsystems und in

Fig. 5 die endgültige Schließstellung dargestellt sind.

Fig. 1 zeigt das Kontaktsystem eines Niederspannungs-Leistungsschalters bei abgenommener Lichtbogenlöschkammer mit einem beweglichen Kontaktarm, der als zweiteiliger Gelenkarm ausgebildet ist mit einem Kontaktträgerteil 1, einem Hauptarm 2 und einem das Kontakt­ trägerteil 1 und den Hauptarm 2 verbindenden, lösbaren Gelenk (Teile 3, 4, 13). Am Kontaktträgerteil 1 sind je ein Haupt- und ein Hilfskontakt 5 bzw. 6 befestigt, denen entsprechende ortsfeste Kontakte 11 bzw. 12 des Kontaktsystemes zugeordnet sind. Der bewegliche Kontaktarm ist mit seinem Hauptarm 2 über einen Lagerbolzen 7 schwenkbar am feststehenden Teil 8 des Kontaktsystemes befestigt, an dem auch die elektrische Verbindung zwischen einer feststehenden unteren Anschlußfahne und dem Kontaktträgerteil 1 mittels eines Flexbandes 9 erfolgt. Das lösbare Gelenk zwischen Kontakt­ trägerteil 1 und Hauptarm 2 besteht aus einem Gelenkstift 3, der sich fest am Kontaktträgerteil 1 befindet, einer einseitig offenen Langloch­ aufnahme 4 im Hauptarm 2, und einer leicht abnehmbar angeordneten Stifthalterung 13. Diese ist als U-förmige Blattfeder ausgebildet und hält bei zusammengesetztem Gelenk mit ihren Lagerlöchern 19 den Gelenkstift 3 in der einseitig offenen Langlochaufnahme 4 positionsgenau fest.

Eine Isolierkappe 14 aus elastischem Material sichert den Sitz der Stift­ halterung 13 auf dem Gelenkstift 3 und beeinflußt zudem den Lichtbogenverlauf im Schalter. Bei geschlossenem Kontakt­ system wird der erforderliche Kontaktdruck auf die Hauptkontakte 5, 11 von einer Kontaktdruckfeder 10 aufgebracht, die am Kontaktträgerteil 1 und am Hauptarm 2 jeweils zwischen Federaufnahmen 21, 22 mit Vorspannung gehalten. Der Arbeitsweg der Kontaktdruckfeder 10 ist durch einen Anschlag 23 begrenzt, der sich am Hauptarm 2 befindet und am Kontakt­ trägerteil 1 anschlägt. Unterhalb des Hauptkontaktes 5 ist das Kontaktträgerteil mit einem Fortsatz 24 ausgebildet, der die Stromführung so beeinflußt, daß die elektrodynamisch wirkenden Kräfte den Kontaktdruck auf die Hauptkontakte 5, 11 verstärken. Das Kontaktträgerteil 1 und der Hauptarm 2 sind im Querschnitt jeweils U-förmig ausgebildet. In OFFEN-Stellung des Kontaktsystemes ist bei abgenommener Licht­ bogenlöschkammer das Flexband 9 über die von oben leicht zugängliche Flex­ bandbefestigung 15 vom feststehenden Teil 8 des Kontaktsystemes lösbar und zusammen mit dem Kontaktträgerteil 1 aus dem Kontaktsystem heraus­ nehmbar.

Fig. 2 zeigt den auseinandergenommenen beweglichen Kontaktarm mit dem Kontaktträgerteil 1, dem Hauptarm 2, der Kontaktdruckfeder 10 und der Stift­ halterung 13 sowie einen abgeflachten Anschlagbolzen 16. Das Kontaktträgerteil 1 ist mit dem fest angeordneten Gelenkstift 3 versehen, der in die einseitig offene Langloch­ aufnahme 4 einsetzbar ist. Die als U-förmige Blattfeder ausgebildete Stifthalterung 13 liegt nach dem Aufsetzen mit ihrem Mittelteil 17 an dem abgeflachten Anschlagbolzen 16, der in Ausnehmungen 20 des Hauptarmes 2 gegenüber der einseitig offenen Langlochaufnahme 4 gelagert ist. Zur Montage und Demontage der Gelenkverbindung - Gelenkstift 3, Langlochaufnahme 4, Stifthalterung 13 - können die seitlichen Schenkel 18 der U-förmigen Blattfeder leicht auseinandergebogen werden und greifen mit den Lagerlöchern 19 über den Gelenkstift 3 bzw. geben den Gelenkstift frei.

In Fig. 3 und 4 ist das Abrollen des voreilenden Hilfskontaktes 6 am feststehenden Hilfskontakt 12 erkennbar, welches beim Schließen des Kontakt­ systems auftritt.

In Fig. 5 ist erkennbar, daß nach beendetem Schließvorgang die Hilfskontakte 6, 12 keine Berührung haben. Beim Öffnen des Kontakt­ systems rollt zunächst der bewegliche Hauptkontakt 5 am feststehenden Kontakt 11 ab, bis die Hilfskontakte 6 und 12 einander berühren. Erst danach öffnen die Hauptkontakte 5, 11, bis im weiteren Verlauf des Öffnens dann auch der bewegliche Hilfskontakt 6 vom fest­ stehenden Hilfskontakt 12 abhebt.

Claims (7)

1. Niederspannungs-Leistungsschalter mit mindestens einem Kontaktsystem, das über eine abnehmbar angeordnete Lichtbogenlöschkammer zugänglich ist und jeweils ein Paar auswechselbare Haupt- und Hilfskontakte aufweist, von denen einer der Kontakte jedes Kontaktpaares auf einer ortsfesten Kontaktstelle und der jeweils andere Kontakt als Gegenkontaktseite an einem beweglichen Kon­ taktarm befestigt sind, der seinerseits aus einem Haupt­ arm und einem mittels eines Gelenkes gelagerten Kontakt­ trägerteils gebildet ist, welches über ein von diesem lösbares Flexband elektrisch mit der Stromzuführung ver­ bunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß das aus einem am Kontaktträgerteil (1) befestigten Gelenkstift (3) und einer einseitig offenen Langlochaufnahme (4) am Hauptarm (2) ineinandergreifend gebildete Gelenk lediglich von einer U-förmig ausgebildeten Stifthalterung (13) gesi­ chert ist, in deren U-Schenkeln Lagerlöcher für den Gelenkstift (3) vorgesehen sind und deren Mittelteil an einem dem Langloch im Hauptarm gegenüberliegenden Anschlag anliegt.

2. Niederspannungs-Leistungsschalter nach Anspruch 1, da­ durch gekennzeichnet, daß die Stifthalterung (13) als U-förmige Blattfeder ausgebildet ist, deren Schenkel (18) jeweils endseitig das Lagerloch (19) für den Gelenk­ stift (3) aufweisen und damit über Enden des eingesetzten Gelenkstiftes (3) aufschnappbar sind, wobei die Stift­ halterung (13) mit ihrem Mittelteil (17) an einem abge­ flachten Anschlagbolzen (16) zur Anlage kommt, welcher gegenüberliegend von der Langlochaufnahme (4) in Aus­ nehmungen (20) des Hauptarmes (2) angeordnet ist.

3. Niederspannungs-Leistungsschalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Kontaktträgerteil (1) einen unterhalb des Hauptkontaktes (5) vorstehenden Fort­ satz (24) aufweist, der die Stromführung dahingehend beeinflußt, daß der Kontaktdruck an den Hauptkontak­ ten (5, 11) durch elektrodynamisch wirkende Kräfte ver­ stärkt ist.

4. Niederspannungs-Leistungsschalter nach einem der An­ sprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Kontakt­ trägerteil (1) unterhalb des Hauptkontaktes (5) mit einer Isolierkappe (14) abgedeckt ist.

5. Niederspannungs-Leistungsschalter nach Anspruch 4, da­ durch gekennzeichnet, daß die Isolierkappe (14) aus elastischem Material besteht und auf das Kontaktträger­ teil (1) selbsthaltend aufgeklemmt ist.

6. Niederspannungs-Leistungsschalter nach einem der An­ sprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Kontakt­ trägerteil (1) und der Hauptarm (2) oberhalb des Gelen­ kes jeweils eine Federaufnahme (21 bzw. 22) aufweisen, zwischen denen eine Kontaktdruckfeder (10) angeordnet ist, deren Vorspannung durch das Zusammenwirken eines am Hauptarm (2) angebrachten Anschlags (23) und des sich in der Offenstellung des Schalters daran abstützenden Kontaktträgerteils (1) gehalten ist.

7. Niederspannungs-Leistungsschalter nach einem der An­ sprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Kontakt­ trägerteil (1) und der Hauptarm (2) im Querschnitt U-förmig ausgebildet sind.