DE3801010A1 - Rotor, insbesondere fuer ein drehfluegelflugzeug - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Rotor gemäß dem Oberbegriff des Patentan­ spruchs 1.

Ein derartiger durch die DE-PS 27 12 706 bekannter Rotor hat u.a. den Vorteil, daß die Schwenkfreiheit der Blattwurzel, beispielsweise zum Schwenken des Rotorblattes um den (bzw. einen der) Blattanschlußbolzen in die sog. Zweiblattfaltlage, durch einfaches Trennen vom nabenseitig stützenden Lagerzapfen herstellbar ist. Dazu ist der Lagerzapfen zumeist mit einem am Blattwurzelende angreifenden Gabelstück versehen und dessen Verbindung durch Bolzen gesichert. Da diese Verbindungsbolzen auch im Stillstand des Rotors auf Lochleibung beansprucht werden, d.h. unter Flächenpressung am Bolzenschaft stehen, sind sie zum Trennen der Blattwurzel vom Gabelstück nur bei einer Entlastung durch Anheben des Rotorblattes an der Blattspitze lösbar. Folglich setzt das bloße Ziehen dieser Verbindungsbolzen eine zweite personelle Hilfskraft voraus.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diesen personellen Hilfsaufwand zur Höhenlageveränderung des Rotorblattes beim Trennen des stützenden Lagerzapfens von der Blattwurzel einzusparen.

Diese Aufgabe ist für einen gattungsgemäßen Rotor mit den kennzeichnen­ den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Dabei macht sich die Erfin­ dung den Vorteil zunutze, daß das dem Blattanschluß-Bolzen zugeordnete Lagerteil als Lageranschlußbeschlag ohnehin hochfest zu gestalten und in Axialrichtung desselben unbeweglich anzuordnen ist, wobei der üblicher­ weise drehwinkelbewegliche Sitz des Lagerteils auf dem Blattanschluß- Bolzen noch die im Anspruch 2 gekennzeichnete Ausgestaltung begünstigt. Die im Anspruch 3 gekennzeichnete hierzu alternative Ausgestaltung wird wegen des geringeren baulichen Aufwandes und aus Gründen der Gewichts­ einsparung bevorzugt. Schließlich ermöglicht die Erfindung mit der im Anspruch 4 gekennzeichneten Ausgestaltung im Falle eines Elastomerlagers noch eine einfache Schubkraftentlastung desselben beim Blattfaltlagen­ schwenken.

Die Erfindung wird im übrigen nachfolgend anhand zweier Ausführungsbei­ spiele erläutert. Dabei zeigt die Zeichnung in

Fig. 1 in einem vertikalen Längsschnitt eine der Blatthalterungen einer Rotornabe mit dem zugehörigen Blattanschluß,

Fig. 2 die Anordnung gemäß Fig. 1 mit einer alternativen Ausführungs­ form eines Teils des Blattwinkellagers.

Bei einem Rotor eines Drehflügelflugzeugs mit einer Rotornabe 1 bei­ spielsweise in einer durch die DE-PS 27 12 706 bekannten Ausführungsform ist entsprechend das einzelne Rotorblatt 2 an einem hieran radial auswärts gerichteten, gabelförmigen Rotorarm 3 über ein zwischen dessen beiden Gabelschenkeln angeordnetes Axial-Radial-Elastomerlager 4 angeschlossen, welches die Funktion eines blattfliehkraftbelastbaren Blattwinkellagers erfüllt. Hierbei ist das Elastomerlager 4 in der dafür zu einer entsprechend durchbrochenen Lasche geformten Blattwurzel 2.1 eingebaut und dessen Verbindung mit den Gabelschenkeln des Rotorarmes 3 mittels eines die Blattwurzel 2.1 in Blattdickenrichtung durchquerenden Blattanschluß-Bolzens 5 hergestellt. Die Abstützung des hierüber hinausgehenden Blattwurzelendes an der Rotornabe 1 in Blatt- schlag- und Blattschwenkrichtung ist über ein Radial-Elastomerlager 6 hergestellt, wobei jenem ein mit einem übergreifenden Gabelstück 7.1 lösbar verbundener Lagerzapfen 7 zugeordnet ist. Die Verbindungsbolzen 8 des Gabelstückes 7.1 brauchen lediglich gezogen zu werden, um in der Ruhelage des Rotors die Schwenkfreiheit der Blattwurzel 2.1 herzustellen und damit das Rotorblatt 2 um den Blattanschluß-Bolzen 5 in die sog. Zweiblattfaltlage mit einem (nicht dargestellten) diagonal gegenüberlie­ genden Rotorblatt schwenken zu können.

Das Ziehen der Verbindungsbolzen 8 zum Trennen des stützenden Radial- Elastomerlagers 6 bzw. Lagerzapfens 7 von der Blattwurzel 2.1 setzt eine Entlastung der Bolzenschäfte voraus. Zu diesem Zweck ist das dem Blatt­ anschluß-Bolzen 5 zugeordnete Lagerteil 4.1 des Axial-Radial-Elastomer­ lagers 4 mit einer unterhalb der Blattwurzel 2.1 aus dem Rotorarm 3 herausragenden, in Blattschlagrichtung unbeweglichen Konsole 9 (Fig. 1) bzw. 19 (Fig. 2) versehen, welche mit einem zur Höhenlageveränderung der Blattwurzel 2.1 in dieser Richtung bewegbaren Schubstellmittel 10 versehen ist. Gemäß Fig. 1 ist diese Konsole 9 ein integraler Bestand­ teil des Lagerteils 4.1. Dagegen ist gemäß Fig. 2 die Konsole 19 ein auf das Lagerteil 4.1 radial aufschiebbar gestaltetes Montagewerkzeug und das Lagerteil 4.1 entsprechend am Außenumfang mit einem dieses in Blattschlagrichtung feststellenden Halterungsprofil versehen, und zwar in Form beidseitiger Noppen 4.1.1 als Gegenlager einer zentralen Auflagerfläche 4.1.2 für die Konsole 19. Bei beiden Ausführungsformen der Konsole 9 bzw. 19 wird das Schubstellmittel 10, welches beispiels­ weise ein als Spindel wirksames Schraubschubmittel ist (aber auch ein hydraulischer Arbeitszylinder oder ein von einem solchen axial ver­ schiebbares Stellglied sein kann), gegen die Blattwurzel 2.1 gepreßt, bis der Sitz der Verbindungsbolzen 8 im Blattwurzelende lose ist, d.h. diese leicht gezogen werden können. Beim anschließenden Blattfaltlagen­ schwenken wird die Konsole 9 bzw. 19 mit dem Lagerteil 4.1 durch das Rotorblatt 2 geschwenkt. Dabei werden mittels eines weiteren zuvor an der Schlaufenwurzel der Blattwurzel 2.1 zur Feststellung derselben in Anlage gebrachten Schubstellmittels 11 Blattlängsbewegungen in Richtung des Blattwurzelendes und damit Schubkraftbelastungen des Axial-Radial- Elastomerlagers 4 ausgeschlossen.

Claims (4)

1. Rotor, insbesondere für ein Drehflügelflugzeug, bei dem das einzelne Rotorblatt an einer an der Rotornabe radial auswärts gerichteten, gabelförmigen Blatthalterung mittels wenigstens eines die Blattwurzel in Blattdickenrichtung durchquerenden Bolzens angeschlossen ist, wobei dieser ein in Blattlängsrichtung druckbelastbares Blattwin­ kellager trägt, welches in der dafür zu einer entsprechend durchbroche­ nen Lasche geformten Blattwurzel eingebaut ist, und das Blattwurzelende mittels eines davon lösbaren Lagerzapfens an der Rotornabe drehbeweglich abgestützt ist, dadurch gekennzeichnet, daß das dem Blattanschluß- Bolzen (5) zugeordnete Lagerteil (4.1) mit einer unterhalb der Blattwur­ zel (2.1) aus der Blatthalterung (Rotorarm 3) herausragenden, in Blatt­ schlagrichtung unbeweglichen Konsole (9; 19) mit einem zur Höhenlagever­ änderung der Blattwurzel (2.1) in dieser Richtung bewegbaren Schubstell­ mittel (10) versehen ist.

2. Rotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Konsole (9) ein integraler Bestandteil des dem Blattanschluß-Bolzen (5) zugeordneten Lagerteils (4.1) ist.

3. Rotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das dem Blattanschluß-Bolzen (5) zugeordnete Lagerteil (4.1) am Außenumfang ein die radial aufschiebbar gestaltete Konsole (19) in Blattschlagrichtung feststellendes Halterungsprofil (Noppen 4.1.1, Auflagerfläche 4.1.2) aufweist.

4. Rotor nach Anspruch 1 mit einem als Elastomerlager ausgebildeten Blattwinkellager, dadurch gekennzeichnet, daß die Konsole (9; 19) mit einem Feststellmittel (11) für die Blattwurzel (2.1) gegen Blattlängsbe­ wegungen in Richtung des Wurzelendes versehen ist.