DE3800734A1 - Selbsttaetige nachstelleinrichtung fuer eine scheibenbremse - Google Patents
Selbsttaetige nachstelleinrichtung fuer eine scheibenbremseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine selbsttätige Nachstellvorrich
tung für eine Scheibenbremse gemäß dem Oberbegriff des Pa
tentanspruches 1. Derartige Nachstellvorrichtungen sind
z.B. aus der DE-OS 33 36 120 bekannt.
Bei derartigen Nachstellvorrichtungen können sich unter
Umständen dann Schwierigkeiten ergeben, wenn bei angezoge
ner Handbremse die Fußbremse betätigt wird. In diesem Fal
le, bei dem bei Beginn der Fußbremsbetätigung die Reib
kupplung durch die Handbremse betätigt ist und somit die
Nachstellelemente der Nachstellvorrichtung gegeneinander
verriegelt sind, wird erst bei relativ hohem Kraftaufwand
des durch die Fußbremsbetätigung ausgelösten hydraulischen
Druckes die Reibkupplung durch Bewegung des Bremskolbens
in Bremsrichtung gelöst, so daß erst ab diesem Zeitpunkt
die Nachstellung der Nachstelleinrichtung vorgenommen wer
den kann. Hierbei kann es leicht geschehen, daß bei den zu
diesem Zeitpunkt auftretenden erheblichen Kräften durch
die Dehnung des Bremssattels, der Bremsbeläge und der an
deren innerhalb des Kraftweges der Bremse liegenden Ele
mente eine Hysterese zwischen dem kraftmäßig festgelegten
Punkt, bei dem die Reibkupplung gelöst wird und dem kraft
mäßig festgelegten Punkt liegt, bei dem beim Lösen der
Bremse die Reibkupplung wieder schließt. Auf diese Weise
besteht die Gefahr, daß bei angezogener Handbremse und zu
sätzlicher Fußbremsung (z.B. 15 bar Druckaufbau) das
Bremssystem unabhängig von dem tatsächlich vorliegenden
Abrieb der Bremsbeläge immer weiter nachstellt. Dies führt
wegen der dann nicht mehr möglichen vollständigen Lösung
der Bremse und dem Fehlen der hiermit bezweckten Belüftung
der Bremsscheibe zu einer Bremsscheibenüberhitzung bis hin
zu Lagerschäden und Dampfblasenbildung.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, bei einer Nachstell
vorrichtung der aus dem Oberbegriff des Hauptanspruchs er
sichtlichen Art Maßnahmen anzugeben, die auch bei vielfa
cher Fehlbetätigung eines Bremsensystems durch gleichzei
tiges Betätigen von Handbremse und Fußbremse die weiter
oben geschilderten Gefahren mit Sicherheit ausschließen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die den Patentan
spruch 1 kennzeichnenden Merkmale gelöst.
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung wird mit Sicher
heit verhindert, daß bei fehlerhafter Betätigung der Brem
se (d. h. Fußbremsenbetätigung bei angezogener Handbrem
se), die die Nachstellung arretierende Reibkupplung erst
bei großen Bremskräften gelöst wird, so daß die weiter
oben beschriebene Hysterese nicht auftreten kann. Die zum
Lösen der Kupplung notwendige Kraft ist nämlich unabhängig
von der Stellung der Handbremse durch die Reibkraft des
verstellbaren Lagers festgelegt und kann auf einen geeig
neten niedrigen Wert eingestellt werden.
Da die Außenseite der erfindungsgemäßen Lagerung in axia
ler Richtung verschiebbar ist und die Lagerung in der Re
gel eine zylinderförmige Gestalt haben wird, empfiehlt
sich in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung eine
Ausgestaltung nach Anspruch 3, um eine Drehbewegung der
Lageraußenseite zu verhindern, die eventuell während einer
Längsbewegung der Lageraußenseite auftreten könnte.
Eine einfache Ausgestaltung eines in Kolbenlängsrichtung
verschiebbaren Lagers beschreiben die Merkmale nach An
spruch 4. Dabei wird eine gegenüber dem drehbaren anderen
Nachstellelement im Gehäuse festgehaltene Hülse durch ei
nen im Gehäuse verankerten Klemmring in Längsrichtung ver
schiebbar angeordnet, wobei die Hülse die äußere Schale
eines Drehlagers, insbesondere Kugellagers, bildet.
Da das Lager aufgrund des Reibschlusses in der jeweiligen
Lage verbleibt, in die es aufgrund einer Krafteinwirkung
verschoben wurde und da die Bremskräfte hinsichtlich des
Lagers immer in Richtung zu dem vorderen Ende des Brems
kolbens weisen, ist es notwendig, eine Maßnahme vorzuse
hen, durch welche das Lager wieder in seine Ausgangslage
zurückgeholt werden kann. Hierzu empfiehlt sich eine Aus
gestaltung gemäß Anspruch 5.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend an
hand der Zeichnung erläutert. Darin zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Teil einer Schei
benbremse mit Nachstellvorrichtung, wobei jedoch
lediglich eine Seite der Bremse ohne Belag und
ohne Scheibe teilweise dargestellt ist;
Fig. 2 eine geringfügig abgeänderte Version des
Ausführungsbeispiels nach Fig. 1.
Es wird zunächst auf die Fig. 1 Bezug genommen, die einen
Längsschnitt durch einen Teil einer Scheibenbremse mit ei
ner Nachstellvorrichtung zeigt. In einem Bremsgehäuse 2
ist eine Zylinderbohrung 4 vorgesehen, die im wesentlichen
dreifach gestuft ist. Im Bohrungsabschnitt 6 mit dem größ
ten Durchmesser ist ein Bremskolben 8 axial verschiebbar
angeordnet. Der Bremskolben 8 ist topfförmig ausgebildet,
wobei sein offenes Ende in der Zylinderbohrung 4 angeord
net ist, während sein geschlossenes Ende aus der Zylinder
bohrung 4 herausragt, um gegen eine (nicht dargestellte)
Bremsbacke zu drücken. Zur Abdichtung des Bremskolbens 8
gegenüber der Zylinderbohrung ist in an sich bekannter
Weise eine sogen. Roll-back-Dichtung 10 in einer Ringnut
12 des Bremsgehäuses 2 angeordnet, die auch die Rückstel
lung des Bremskolbens 8 bewirkt.
Am Boden des Bremskolbens 8 ist drehfest eine Nachstell
spindel 14 angebracht, die sich koaxial durch den vom
Bremskolben gebildeten Hohlraum bis in einen Bohrungsab
schnitt 16 verringerten Durchmessers erstreckt. Die Nach
stellspindel 14 weist ein mehrgängiges, selbsthemmungs
freies Gewinde 18 auf. Ein entsprechendes Gewinde hat eine
auf der Nachstellspindel 14 angeordnete Nachstellmutter
20. Die Nachstellmutter hat im wesentlichen zylindrische
Gestalt, weist jedoch an ihrem dem Kolben abgewandten Ende
einen radialen Ansatz 22 auf, der eine konische Reibfläche
24 bildet.
Mit der konischen Reibfläche 24 wirkt eine weitere koni
sche Reibfläche 26 zusammen, die an einem Handbremskolben
28 vorgesehen ist. Die Nachstellmutter 20 und der Hand
bremskolben 28 bilden somit zwei Teile einer Reibkupplung.
Der Handbremskolben 28 weist einen zylindrischen Abschnitt
30 auf, der in einem Bohrungsabschnitt 32 verringerten
Durchmesser verschiebbar angeordnet ist, sowie einen
Flanschabschnitt 34, der sich im wesentlichen radial er
streckt und an dem die Reibfläche 26 vorgesehen ist. Der
Flanschabschnitt 34 des Handbremskolbens 28 umgreift den
radialen Ansatz 22 der Nachstellmutter 20 von außen, wobei
zwischen den Reibflächen 24, 26 das Funktionslüftspiel S
verbleibt.
Außer dem Handbremskolben 28 weist die mechanische Betäti
gungseinrichtung noch einen Exzenter 36 auf, der über ein
Stößel 39 auf den Handbremskolben 28 einwirkt. Der Exzen
ter 36 hat eine Welle 38, die in einer quer zur Zylinder
bohrung 4 verlaufenden Bohrung 40 drehbar gelagert ist und
an der (in nicht dargestellter Weise) ein Handbremshebel
fest angebracht ist. In der Welle 38 ist eine Ausnehmung
42 vorgesehen, in der ein Ende des Stößels 39 angeordnet
ist. Das andere Ende des Stößels ist in einer im Hand
bremskolben 28 vorgesehenen Ausnehmung 44 angeordnet. Der
dem Bremskolben 8 zugewandte Teil der Nachstellmutter 20
trägt ein Dreipunkt- oder ein Vierpunkt-Kugellager 46,
dessen innerer Lagerring hier von der Nachstellmutter 20
selbst gebildet wird. Der äußere, entlang einer senkrecht
zur Drehachse verlaufenden Ebene zweigeteilte Lagerring 48
des Kugellagers 46 liegt an einer Schulter 50 eines ersten
Hülsenteils 64 an, die sich in axialer Richtung zwischen
der Nachstellmutter 20 und der Wandung des Bremskolbens 8
erstreckt.
Die hier dargestellte Hülse 52 ist zweiteilig ausgeführt,
mit einem ersten Hülsenteil 64, welches einen sich radial
erstreckenden Flansch 66 bildet. Das erste Hülsenteil 64
bildet an seinem Ende eine Anlagefläche 70 für das Wälzla
ger 46, gegen die dieses von einem zweiten Hülsenteil 72
gedrückt wird. Das zweite Hülsenteil 72 weist im wesentli
chen eine dünnwandige zylindrische Gestalt auf und ist mit
dem ersten Hülsenteil mittels Rollieren bzw. Verstemmen
verbunden. Das erste Hülsenteil 64 weist dazu wenigstens
eine Ausnehmung 74 auf, in die das Material des zweiten
Hülsenteiles beim Rollieren bzw. Verstemmen, Börderln,
Verschweißen oder ähnlich, verformt wird. Das zweite Hül
senteil 72 wird dazu auf den Außenumfang des ersten Hül
senteils 64 aufgeschoben.
Die Hülse 52 kann gegenüber der Zylinderbohrung 4 mittels
einer Klemmhülse 84 gehalten werden und die in ihr befe
stigte Hülse 52 läßt sich gegen Verdrehen gesichert in
axialer Richtung führen. Eine andere, einfachere Möglich
keit besteht darin, auf den Absatz 85 zu verzichten und
die Klemmhülse, wie weiter unten beschrieben, mit hinrei
chender Festigkeit in die Bohrung 4 einzupressen.
Der innere Schenkel der Klemmhülse 84 stützt sich mit der
Innenseite 88 federnd an der Hülse 52 ab, welche das Dreh
lager für die Nachstellmutter 20 umfaßt.
In dem Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, daß der äußere
Schenkel der Klemmhülse 84 in der Gewindebohrung 4 fest
verankert ist, während das Lager unter der Hülse 52 zusam
men mit dieser entlang der Innenfläche 88 des inneren Hül
senschenkels axial verschiebbar ist, sobald die entspre
chende Kraft aufgewendet wird, welche die durch die Klemm
hülse 84 ausgeübte Reibkraft überwindet.
Der Handbremskolben 28 besitzt weiterhin noch einen Kol
benansatz 87, welcher in die Längsnut 86 ragt und den
Handbremskolben 28 vor Verdrehen sichert, ohne ihn an ei
ner Längsbewegung innerhalb der Zylinderbohrung 4 zu hin
dern.
An dem Handbremskolben 28 ist in ähnlicher Weise, wie die
Hülse 52 auf dem ersten Hülsenteil 64, eine Transporthülse
80 befestigt, welche sich mit ihrem vorderen Ende in Rich
tung Bremskolben 8 erstreckt. Die Transporthülse 80 trägt
an der bremskolbenseitigen Vorderkante einen ringförmigen
Anschlag 81, welcher hinter dem Flansch 66 greift, wodurch
der Handbremskolben 28 gegebenenfalls die Hülse 52 und da
mit das Wälzlager 46 in Richtung zur Welle 38 zu ziehen
vermag. Die Innenfläche des Vorderendes der Transporthülse
80 ist gegenüber der Außenfläche des Flansches 66 frei be
wegbar, so daß sich der Handbremskolben 28 in Fig. 1 nach
links zu bewegen vermag, ohne eine Kraft auf den Flansch
66 und damit die Hülse 52 auszuüben, so lange noch kein
Eingriff zwischen dem Handbremskolben 28 und der Nach
stellmutter 20 besteht.
Wird die Fußbremse betätigt, so steigt der Druck in dem
Innenraum des Kolbens 8, so daß der Bremskolben 8 in der
Zeichnung nach links und der Handbremskolben 28 nach
rechts bewegt werden. Der Handbremskolben 28 gelangt so in
seine Ausgangslage und nimmt dabei die Hülse 52 mit nach
rechts, indem der Anschlag 81 den Flansch 66 ergreift.
Durch eine entsprechende Dimensionierung der Transporthül
se 80 ist so mit Sicherheit erreicht, daß sich die Reib
flächen 24, 26 außer Eingriff befinden, sobald der hydrau
lische Druck ausreicht, den Handbremskolben 28 in seine
Ausgangslage zu drücken. Die hierbei auf den Kolben 28
ausgeübte Kraft muß so groß sein, daß sie sowohl die auf
den Kolben selbst, aber auch auf die Hülse 52 ausgeübten
Reibkräfte überwindet.
Bei steigender Bremskraft und damit größer werdendem hy
draulischen Druck wandert der Bremskolben immer weiter
nach links, wobei die Nachstellmutter 20 den auf sie über
die Nachstellspindel 14 ausgeübten axialen Kräften durch
eine Drehbewegung ausweicht, so daß die sich drehende
Nachstellmutter die Nachstellspindel 14 herausschraubt.
Nach dem Ende der Betätigung der Fußbremse wird durch die
Entlastung des Bremsengehäuses bzw. des Bremssattels und
der Bremsbeläge sowie der Wirkung der Roll-back-Dichtung
10 schließlich der Bremskolben 8 in der Zeichnung nach
rechts gepreßt, wobei durch die auftretenden Kräfte die
Nachstellmutter 20 in entgegengesetzter Richtung dreht.
Durch diese Schraubbewegung der Mutter wird die Nachstell
spindel 14 und damit der Bremskolben 8 nach rechts geholt.
Voraussetzung für diese ordnungsgemäße Arbeitsweise der
erfindungsgemäßen Nachstellvorrichtung ist, daß die Rei
bungskräfte, die die Hülse 52 und damit die Nachstellmut
ter 20 in axialer Richtung festhalten, größer sind als die
axial wirkenden Reibungskräfte der sich auf der Nachstell
spindel 14 drehenden Mutter 20.
Bei Beginn der Betätigung der Handbremse liegt der Hand
bremskolben 28 in seiner rechten Ausgangslage und zwischen
den Reibflächen 24 und 26 herrscht das Spiel S. Durch die
Drehung der Welle 38 wird der Handbremskolben 28 in der
Zeichnung nach links bewegt und kommt in Krafteingriff mit
der Nachstellmutter 20, die samt Nachstellspindel 14 und
Bremskolben 8 ebenfalls nach links bewegt wird. Da wegen
des Reibschlusses der Flächen 24, 26 sowie der Drehsicherung
des Handbremskolbens 28 die Nachstellmutter 20 nicht dre
hen kann, wird die von den Handbremskolben ausgehende
Kraft über die Nachstellspindel 14 auf den Bremskolben
übertragen.
Über die Nachstellmutter 20 und das Wälzlager 46 wird da
bei auch die Hülse 52 unter der Klemmhülse 84 nach links
verschoben. Die Transporthülse 80 übt dabei keine Kraft
auf die Hülse 52 aus, da die Innenfläche der Transporthül
se gegenüber der Mantelfläche des Flansches 66 ein Spiel
besitzt.
Wird die Handbremse losgelassen, so wird, wie weiter oben
schon beschrieben, eine in der Zeichnung nach rechts ge
richtete Kraft auf den Kolben 8 ausgeübt, wobei die Reib
flächen 24, 26 noch im Eingriff sind und somit die Spindel
der auf sie wirkenden Kraft nicht durch eine Drehbewegung
ausweichen kann. Infolgedessen wird die Einheit aus Kolben
8, Nachstellvorrichtung 1 und Bremskolben 28 nur so weit
nach rechts verschoben, wie die hierfür auf den Bremskol
ben 8 einwirkenden Kräfte ausreichen. Die Bremsscheibe
kann sich aber gleichwohl zwischen den Bremsbelägen frei
bewegen, da zum einen das Spiel des Wälzlagers 46 und zum
anderen die durch den Schlag der Bremsscheibe ausgeübten
Kräfte dafür ausreichen, die Bremsscheibe frei zwischen
den Belägen drehen zu lassen. Da sowohl bei der Handbrem
sung als auch bei der Rückwärtsbewegung des Kolbens nach
der Handbremsbetätigung dieselbe Flankenseite von Spindel
und Nachstellmutter im Eingriff sind, vermag das Gewinde
spiel nichts zum Lösen der Bremse nach der Handbremsung
beizutragen.
Andererseits ist aber die Hülse 52 mit dem Wälzlager 46
nach Überwindung einer geeigneten Reibkraft in axialer
Richtung verschiebbar, so daß der Bremskolben samt der
Hülse 52 nach dem Lösen der Handbremse nach rechts ver
schoben werden kann. Man wird also die die Hülse 52 hal
tende Reibkraft so groß halten, daß sie die Reibkraft der
Nachstellmutter 20 auf der Spindel 14 überwindet, anderer
seits aber der Rückbewegung des Bremskolbens 8 keinen er
heblichen Widerstand entgegensetzt.
Die Ausgangslage des Bremskolbens 28 wird, wie weiter oben
schon beschrieben, dann erreicht, wenn durch eine neue
Fußbremsung der dabei entstehende hydraulische Druck den
Handbremskolben 28 und damit die Hülse 52 wieder nach
rechts verschiebt.
Wird die Fußbremse bei betätigter Handbremse in fehlerhaf
ter Weise bedient, so wird die Nachstellmutter 20 von der
Reibkupplung der Flächen 24 und 26 befreit, sobald die auf
den Bremskolben 8 wirkende Kraft groß genug ist, die Reib
kraft zwischen der Hülse 52 und der Klemmhülse 24 zu über
winden und so das Lager samt der Nachstellmutter 20 von
dem Handbremskolben 28 wegzuziehen, bis sich die Nach
stellmutter 20 wieder drehen und damit der Kolben weitge
hend kraftfrei ausgefahren werden kann.
Nach der Beendigung der fehlerhaften Bremsung treten die
gleichen Voraussetzungen auf, wie auch oben im Zusammen
hang mit der Handbremsung beschrieben, nur, daß jetzt zu
sätzlich noch das Spiel zwischen Nachstellmutter und Spin
del zur Befreiung der Bremse zur Verfügung steht. Die
Bremse kann natürlich nicht weiter nach rechts zurückge
schoben werden, als es der Bremskolben 28 mit dem auf ihn
einwirkenden Stößel 39 zuläßt.
In Weiterbildung der Erfindung mag es zweckmäßig sein,
zwischen Bremskolben 28 und Hülse 52 eine geeignete Feder
vorzusehen, welche diese beiden Bauteile versucht, vonein
ander in Abstand zu halten. Dabei sollte die Federkraft so
groß gewählt sein, daß sie die auf den Handbremskolben 28
in axialer Richtung ausgeübten Reibkräfte überwindet. In
diesem Falle wird also der Reibschluß der Flächen 24, 26
gelöst, sobald nach Beendigung des Bremsens der Handbrems
kolben 28 den Raum hat, nach rechts auszuweichen.
Allerdings darf die Kraft der Feder 90 in Fig. 2 nicht so
groß gewählt sein, daß sie die Reibkraft der Lagerung der
Hülse 52 überwindet, da andernfalls eine Handbremsung
nicht mehr möglich wäre.
Claims (7)
1. Selbsttätige Nachstellvorrichtung für eine Scheiben
bremse,
- - wobei die Scheibenbremse einen Bremskolben auf weist, der zur Betätigung einer Bremsbacke in ei nem Bremszylinder verschiebbar angeordnet und der mittels einer hydraulischen Betätigungseinrich tung und einer mechanischen Betätigungseinrich tung betätigbar ist;
- - mit einem zwischen dem Bremskolben und der mecha nischen Betätigungseinrichtung angeordneten, zwei über ein selbsthemmungsfreies Gewinde miteinander verbundene Nachstellelemente aufweisenden, ver längerbaren Nachstellglied, wobei das eine der Nachstellelemente gegenüber dem Bremskolben dreh fest gelagert ist, während das gegenüber dem Kol ben drehbare andere Nachstellelement sich in ra dialer Richtung an dem Zylindergehäuse abstützt und wobei das Lager des anderen Nachstellelemen tes in Längsrichtung des Bremszylinders ver schiebbar ist, dadurch gekennzeich net, daß das Lager (46 bis 74) in Längsrich tung des Bremszylinders (4) gegenüber diesen im Reibschluß (88) gehalten ist, so daß das unter Krafteinwirkung in Längsrichtung des Bremszylin ders verschobene Lager (46 bis 74) nach Ende der Krafteinwirkung an dem erreichten Ort verbleibt.
2. Nach der Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Lager (46 bis 72)
ein als Kugellager (46) ausgestaltetes Drehlager ist.
3. Nachstellvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die gegenüber dem
Bremszylinder (4) nicht drehbare äußere Lagerseite (48
bis 72, 84, 85) in Längsrichtung des Bremszylinders (4)
in einer Längsnut (86) im Gehäuse (1) geführt ist, in
die ein entsprechender Vorsprung (85) der äußeren La
gerseite (48 bis 72, 84, 85) eingreift.
4. Nachstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die äußere
Lagerseite (48 bis 72, 84, 85) eine im wesentlichen
ringförmige Lagerhülse (52) aufweist, in der das ande
re Nachstellelement (20) drehbar gelagert ist, wobei
die Lagerhülse (52) in einem gegenüber dem Gehäuse (2)
ortsfest gehaltenen Klemmring (84) unter Reibschluß in
Bremszylinderlängsrichtung verschiebbar angeordnet
ist.
5. Nachstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß ein mit der
mechanischen Betätigungseinrichtung (28 bis 34) fest
verbundener Anschlag (81) vorgesehen ist, welchem ein
entsprechender Vorsprung (66) am Lager zugeordnet ist,
und daß bei Rückwärtsbewegung der als Betätigungskol
ben (28) ausgestalteten Betätigungseinrichtung das La
ger (46 bis 74) über den am Vorsprung (66) angreifen
den Anschlag (81) in Richtung Betätigungseinrichtung
(28) rückholbar ist.
6. Nachstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Feder
(90) vorgesehen ist, welche sich sowohl an der Hülse
(52) als auch an dem Handbremskolben (28) abstützt und
somit diese beiden Bauteile in Abstand voneinander
hält, sobald die auf den Handbremskolben (28) ausgeüb
te Kraft aufgehoben wird.
7. Nachstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Betä
tigungseinrichtung (28) einen seitlichen Ansatz (87)
besitzt, welcher in eine Längsnut (86) im Bremszylin
der (4, 16) eingreift und die in Zylinderlängsrichtung
verschiebbare Betätigungseinrichtung (28) gegen Ver
drehen sichert.
Priority Applications (5)
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DE19883800734 DE3800734A1 (de) | 1988-01-13 | 1988-01-13 | Selbsttaetige nachstelleinrichtung fuer eine scheibenbremse |
JP50034989A JPH02502937A (ja) | 1988-01-13 | 1988-12-20 | ディスクブレーキ用自動調整装置 |
DE8989900247T DE3873917D1 (de) | 1988-01-13 | 1988-12-20 | Selbsttaetige nachstelleinrichtung fuer eine scheibenbremse. |
EP19890900247 EP0352306B1 (de) | 1988-01-13 | 1988-12-20 | Selbsttätige nachstelleinrichtung für eine scheibenbremse |
PCT/EP1988/001182 WO1989006759A1 (en) | 1988-01-13 | 1988-12-20 | Automatic resetting device for a disk brake |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883800734 DE3800734A1 (de) | 1988-01-13 | 1988-01-13 | Selbsttaetige nachstelleinrichtung fuer eine scheibenbremse |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3800734A1 true DE3800734A1 (de) | 1989-07-27 |
Family
ID=6345181
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883800734 Withdrawn DE3800734A1 (de) | 1988-01-13 | 1988-01-13 | Selbsttaetige nachstelleinrichtung fuer eine scheibenbremse |
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