DE3800556A1 - Hydraulische bremsanlage - Google Patents
Hydraulische bremsanlageInfo
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- B60T13/52—Vacuum systems indirect, i.e. vacuum booster units
Description
Die Erfindung betrifft eine hydraulische Bremsanlage
für Kraftfahrzeuge mit einem Hauptzylinder, Radzylindern,
einem pneumatischen Bremskraftverstärker, einem Steuer
gerät zur Erzeugung eines gesteuerten pneumatischen Drucks
(pneumatisches Steuergerät) für den pneummatischen Brems
kraftverstärker und vorzugsweise einem Antiblockiersystem
(ABS).
Der Stand der Technik kennt pneumatische Bremskraftver
stärker, die mit Überdruck oder Unterdruck arbeiten.
Insbesondere sind Unterdruckbremskraftverstärker, auch
"Vakuumbremskraftverstärker" genannt, bekanntgeworden,
die insbesondere in Personenkraftwagen eingesetzt werden.
Siehe hierzu beispielsweise "Bremsenhandbuch der Alfred
Teves GmbH, 8. Auflage, Bartsch-Verlag, Ottobrunn bei
München, Seite 88 bis Seite 107."
Man unterscheidet mechanisch, zum Beispiel durch Fußkraft,
angesteuerte Unterdruckbremskraftverstärker und hydrau
lisch angesteuerte Unterdruckbremskraftverstärker.
Unterdruckbremskraftverstärker für Kraftfahrzeuge nutzen
das Druckgefälle zwischen dem im Ansaugrohr des Vier
takt-Otto-Motors herrschenden Unterdruck und dem atmos
phärischen Außendruck als Kraftquelle zur Verstärkung
des von der Fußkraft des Fahrers im Hauptzylinder erzeug
ten hydraulischen Druckes aus. Bei Zweitakt-Otto-Motoren
oder bei Dieselmotoren wird eine durch den Motor betrie
bene
Vakuumpumpe eingesetzt, die den erforderlichen Unterdruck
von beispielsweise 0,7 bis 0,8 bar liefert.
Zum Stand der Technik gehört auch, daß die oben beschrie
benen pneumatischen Bremskraftverstärker in Antiblockier
systemen (ABS) eingesetzt werden.
Es wird beispielsweise auf die Deutsche Patentanmeldung
P 37 28 298.0 hingewiesen.
Dort wird eine Bremsdruckregelvorrichtung, insbesondere
Antiblockierregelvorrichtung, für hydraulische Bremsan
lagen für Kraftfahrzeuge, mit einem Hauptzylinder mit
einem Zentralregelventil, das zwischen dem Druckraum
des Hauptzylinders und dem Füllstufenraum einer Füllstu
fenvorrichtung angeordnet ist, mehreren Radzylindern,
einer Verstärkervorrichtung für den Hauptzylinder, Sen
soren für die Erfassung der Radumfangsgeschwindigkeiten,
einem elektronischen Regler für die Verarbeitung der
Sensorsignale, einer Modulatorvorrichtung für die Druck
modulation in den Radzylindern, mindestens einer motor
getriebenen, hydraulischen Pumpe und einem Druckbegren
zungsventil für den Füllstufenraum beschrieben.
Das Besondere an dieser Bremsdruckregelvorrichtung besteht
darin, daß eine Bypass-Leitung mit einem Ventilorgan
vorgesehen ist, die durch Umgehung des Druckbegrenzungs
ventils den Füllstufenraum mit einem drucklosen Raum,
vorzugsweise dem Vorratsbehälter der Bremsanlage, verbin
det.
Der in der oben genannten Deutschen Patentanmeldung
beschriebene Bremskraftverstärker ist ein pneumatischer
Verstärker, wie er eingangs beschrieben wurde.
Aggregate, bestehend aus einem Vakuumbremskraftverstärker
und einem Hauptzylinder, insbesondere wenn sie mit wei
teren Komponenten einer ABS-Anlage kombiniert werden,
sind relativ groß und sperrig. Beim Einbau in Kraftfahr
zeugen ergeben sich daher Probleme. Oft ist nicht genügend
Einbauraum für einen Vakuumbremskraftverstärker mit
Tandemhauptzylinder und ABS-Komponenten vorhanden. Beson
ders große Probleme ergeben sich dann, wenn in Fahrzeugen
keine Möglichkeit für eine direkte Betätigung des Verstär
kers mittels Kolbenstange und Bremspedal möglich ist.
Der Erfindung liegen folgende Aufgaben zugrunde:
Es soll eine wesentlich kleinere Hysterese der Anlage
erreicht werden. Die Anzahl der Dichtungen soll reduziert
werden. Es soll ein System gefunden werden, das die Her
stellungskosten reduziert. Insbesondere sollen der auf
wendige Vakuumbremskraftverstärker sowie das Steuergehäuse
für den Vakuumbremskraftverstärker des Standes der Technik
vereinfacht und verbilligt werden.
Es soll erreicht werden, daß das Vakuumbremskraftverstär
kergehäuse nur noch die Eigendruckkräfte aufnimmt. Brems
kraftgehäuse haben die unvermeidbare Eigenschaft, daß
sie sich bei Bremsbetätigung in sehr nachteiliger Weise
dehnen.
Es ist eine der Aufgaben der Erfindung, diese nachteilige
Gehäusedehnung für das Funktionieren der Anlage unerheb
lich zu machen. Weiterhin soll das Gehäuse für den Vakuum
bremskraftverstärker leichter werden und vom Volumen
her kleiner ausgebildet werden können.
Es soll erreicht werden, daß der Vakuumbremskraftverstär
ker so ausgestaltet ist, daß wesentlich weniger Luft
eingesteuert werden muß, um den Verstärkungseffekt zu
erzielen. Außerdem sollen die Luftgeräusche des Vakuum
bremskraftverstärkers reduziert werden. Die Ansprechzeit
des Vakuumbremskraftverstärkers soll verbessert werden.
Die Aufgabenstellung der Erfindung erfaßt auch folgendes:
Es soll eine größere Flexibilität beim Einbau der Brems
kraftverstärker, der Hauptzylinder und der Komponenten
von ABS-Anlagen erzielt werden. Die Umlenkung der Pedal
kraft an einen anderen Ort im Motorraum soll möglich
sein. Leerwege bei der Betätigung der Bremsanlage sollen
vermieden werden. Die Einzelteile der Anlage sollen
während der Fahrt keine störenden Geräusche verursachen.
Der Einbauort für den Bremskraftverstärker soll frei
wählbar sein.
Eine weitere Aufgabe besteht darin, daß eine umfassende
Zweikreisigkeit der gesamten Bremsanlage erreicht werden
soll. Dies heißt, daß nicht nur im Bereich zwischen dem
Hauptzylinder und den Radzylindern Zweikreisigkeit be
steht, sondern auch im Bereich zwischen Bremspedal, bezie
hungsweise
Verstärker einerseits und dem Hauptzylinder andererseits.
Der Erfindung liegt außerdem die Aufgabe zugrunde, das
Pedalgefühl zu verbessern. Der Fahrer soll durch eine
Reaktionskraft am Bremspedal während des Bremsvorgangs
eine Information über den Bremsvorgang erhalten.
Mit Hilfe der Erfindung soll es möglich sein, eine sehr
schlanke Ausführung des Hauptzylinders zu erreichen und
zwar insbesondere bei einem Hauptzylinder, in dem ein
hydraulischer Verstärker und ein pneumatisches Steuergerät
integriert sind.
Die Bremsanlage soll sowohl bei Fahrzeugen mit Linkslen
kung als auch Rechtslenkung leicht einbaubar sein.
Die Stellung des Hauptzylinders zur Spritzwand soll frei
wählbar sein. Es soll auch ein Einbau des Hauptzylinders
quer zur Fahrtrichtung möglich sein.
Die gestellten Aufgaben werden erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß eine Vorrichtung vorgesehen ist, die durch
Nutzung des hydraulischen Drucks in mindestens einer
Arbeitskammer des Hauptzylinders eine Reaktionskraft,
die vom Fahrer während des Bremsvorgangs am Bremspedal
fühlbar ist, erzeugt, daß der Hauptzylinder, die Vorrich
tung zur Erzeugung der Reaktionskraft und das pneumatische
Steuergerät zu einer baulichen Einheit zusammengefaßt
und örtlich vom pneumatischen Bremskraftverstärker
getrennt angeordnet sind.
Zur Konkretisierung dieses erfinderischen Grundgedankens
wird vorgeschlagen, daß der Hauptzylinder, insbesondere
Tandemhauptzylinder, mindestens einen Kolben aufweist,
der einen inneren Kanal besitzt, dessen erste Öffnung
in mindestens eine Arbeitskammer des Hauptzylinders
mündet, daß im Bereich der zweiten Öffnung des Kanals
eine Führung vorgesehen ist, in der ein zu einer Vorrich
tung zur Erzeugung einer Reaktionskraft, die vom Fahrer
während des Bremsvorgangs am Bremspedal fühlbar ist,
gehörender Kolben dichtend geführt ist, der mit dem Druck
mittel der Arbeiskammer des Hauptzylinders beaufschlagbar
ist und als Kraft- beziehungsweise Wegsimulator dient.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel erhalten der
innere Kanal des im Hauptzylinder untergebrachten Kolbens
und der Kolben eine besondere Ausgestaltung, die darin
besteht, daß der im Bereich der zweiten Öffnung des Kanals
dichtend geführte Kolben so ausgebildet und angeordnet
ist, daß er den hydraulischen Druck in der Arbeitskammer
des Hauptzylinders sensiert und in Form eines Fühlkolbens
in eine Reaktionskraft übersetzt und mittelbar oder unmit
telbar, insbesondere über eine Kolbenstange, während
des Bremsvorgangs an das Bremspedal weitergibt.
Eine kompakte Bauweise wird durch ein Ausführungsbeispiel
erzielt, bei dem vorgesehen ist, daß die bauliche Einheit,
bestehend aus Hauptzylinder, Vorrichtung zur Erzeugung
einer Reaktionskraft, pneumatischem Steuergerät, einen
hydraulischen Bremskraftverstärker umfaßt.
Eine sehr kostengünstige Ausgestaltung der Erfindung
wird dadurch erreicht, daß im Hauptzylinder ein Kolben
vorgesehen ist, der die Funktion eines Verstärkerkolbens
und eines Arbeitskolbens erfüllt, daß der Kolben zwei
wirksame, mit Druckmittel beaufschlagbare Querschnitte
aufweist, wobei der erste Querschnitt durch hydraulisches
Verstärkerdruckmittel und der zweite Querschnitt durch
das hydraulische Druckmittel der Arbeitskammer des Haupt
zylinders, beaufschlagbar ist.
Die gesamte Baueinheit ist dadurch für den Einbau in
Fahrzeugen verschiedenen Typs besonders geeignet, daß
der Hauptzylinder, der hydraulische Verstärker, die Vor
richtung zur Erzeugung einer Rekationskraft, das pneuma
tische Steuergerät koaxial zueinander angeordnet sind.
Die gestellte Aufgabe, eine möglichst kompakte Bauweise
des Gesamtaggregats zu erzielen, wird unter anderem
dadurch erreicht, daß das pneumatische Steuerventil des
Steuergeräts zur Erzeugung einer pneumatischen Druckdif
ferenz für den pneumatischen Bremskraftverstärker in
einem Steuergehäuse untergebracht ist, das in einem
äußeren, mit dem Hauptzylinder verbundenen Gehäuse
(äußeres Gehäuse) angeordnet ist.
Um besondere Rohrleitungen für die Führung des gesteuerten
pneumatischen Drucks zu vermeiden, wird in einem Ausfüh
rungsbeispiel vorgeschlagen, daß im äußeren Gehäuse minde
stens ein Kanal zur Führung des gesteuerten pneumatischen
Drucks vorgesehen ist.
Aus demselben Grund wird weiterhin vorgeschlagen, daß
der Hauptzylinder und das äußere Gehäuse durch Flansche
miteinander verbunden sind, daß die Dichtflächen der
Flansche so ausgebildet sind, daß sie mindestens einen
Kanal für den gesteuerten pneumatischen Druck bilden.
Mit der Erfindung werden folgende Vorteile erzielt:
Die geschilderten Nachteile des Standes der Technik werden
vermieden und die vielfältigen Forderungen der erfindungs
gemäßen Aufgabenstellung werden erfüllt.
Das pneumatische Bremskraftverstärkergehäuse nimmt nur
noch Eigendruckkräfte auf, da der Vakuumbremskraftverstär
ker örtlich getrennt von den übrigen Komponenten der
Anlage angeordnet ist. Die Dehnung des Verstärkergehäuses
spielt daher für das Arbeiten der Gesamtanlage keine
Rolle mehr.
Das Verstärkergehäuse kann sehr leicht gebaut werden.
Das Volumen des Gehäuses wird extrem minimiert. Dies
hat wiederum zur Folge, daß nur sehr wenig Luft eingesteu
ert werden muß, daß die Luftgeräusche reduziert und die
Ansprechzeiten verbessert werden.
Die pneumatischen Bremskraftverstärker und Steuergeräte
des Standes der Technik benötigen eine Reihe von Dich
tungen. Viele Typen bekannter Vakuumbremskraftverstärker
beinhalten außerdem sogenannte Gummireaktionsscheiben.
Die Dichtungen und die Gummireaktionsscheibe verursachen
eine unerwünschte relativ große Hysterese. Beim Gegenstand
der Erfindung sind nur noch sehr wenige Dichtungen notwen
dig. Außerdem benötigt
der Gegenstand der Erfindung keine Gummireaktionsscheibe.
Dies hat zur Folge, daß die Hysterese der Gesamtanlage
wesentlich kleiner geworden ist. Eine kleine Hysterese
bringt aber eine verbesserte Funktionsweise der gesamten
Bremsanlage.
Weiterhin sind für die nach dem Stand der Technik sehr
aufwendigen Vakuumverstärker und Steuergeräte sehr einfa
che Bauformen gefunden worden.
Die nach der Erfindung ausgebildete Bremsanlage läßt
sich leicht in den verschiedensten Wagentypen, insbeson
dere zusammen mit Komponenten eines ABS-Systems, einbauen,
und zwar sowohl bei Links- als auch bei Rechtslenkern.
Die durch die Erfindung erzielten Vorteile können sowohl
bei Bremsanlagen mit als auch ohne ABS nutzbar gemacht
werden.
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind der folgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung
zu entnehmen. Dieses Ausführungsbeispiel wird anhand
einer Figur erläutert.
Die Figur zeigt die schaltungsmäßige Anordnung der einzel
nen Komponenten des Ausführungsbeispiels zueinander und
Einzelheiten der Komponenten.
Bei der Beispielsbeschreibung werden die für den Aufbau
und die Arbeitsweise des Ausführungsbeispiels notwendigen
Bauelemente und Vorgänge beschrieben. Weitere Einzelheiten
zum Aufbau und zur Wirkungsweise,
insbesondere des Vakuumbremskraftverstärkers, können
dem eingangs zitierten Stand der Technik entnommen werden.
Aus der Figur erkennbar ist ein Aggregat, das in seiner
Gesamtheit mit 1 bezeichnet ist, und ein schematisch
dargestellter pneumatischer Bremskraftverstärker 2,
der im vorliegenden Ausführungsbeispiel als Vakuumbrems
kraftverstärker oder Unterdruckbremskraftverstärker ausge
bildet ist.
Mit 3 ist eine Unterdruckleitung bezeichnet, die Unter
druck vom Ansaugstutzen des Verbrennungsmotors des Fahr
zeugs zum pneumatischen Bremskraftverstärker 2 und zum
unten näher beschriebenen Aggregat 1 leitet.
Mit 4 ist die Leitung für den gesteuerten pneumatischen
Druck bezeichnet. Die Leitung 5 führt geregelten
hydraulischen Verstärkerdruck. Mit den Leitungen 6, 7
sind die hydraulischen Druckleitungen zu den Radzylindern
bezeichnet.
Wenn die erfindungsgemäße Anlage im Zusammenhang mit
einer Antiblockiervorrichtung verwendet wird, dann führen
die Druckleitungen 6, 7 zu einem Druckmodulator, der
in der Figur nicht dargestellt ist.
Dieser Druckmodulator moduliert den Druck in den
Radzylindern der Antiblockieranlage, um die für den
Antiblockierregelvorgang notwendigen Druckphasen wie
Druckreduzierung, Druckkonstanthaltung und Wiederanstieg
des Drucks durchzuführen.
Mit 8, 9 sind Leitungen zum Vorratsbehälter für das Druck
mittel bezeichnet.
Nachfolgend die Beschreibung der Arbeitsweise des pneuma
tischen Steuergeräts:
Bei Betätigung des Bremspedals bewegt sich die Kolben
stange 10 nach links. Wie aus der Figur ersichtlich,
ist eine Druckfeder 11 vorgesehen, die sich einerseits
am Absatz 12 der Kolbenstange 10 abstützt und andererseits
am Teil 13. Das Teil 13 setzt sich auf das als Ventilsitz
ausgebildete Teil 14. Damit ist der in dem Raum 15, Kanal
16, Ringraum 17 herrschende Unterdruck des Ansaugstutzens
vom Raum 18 getrennt.
Bei einer weiteren Bewegung der Kolbenstange 10 nach
links und nachdem das Teil 13 zur Auflage auf die Kante
19 gekommen ist, hebt sich das Teil 14 vom Teil 13 ab.
Zwischen den Teilen 13 und 14 des sogenannten "Vakuumsteu
erventils" findet also eine Steuerung des Luftdrucks
statt.
Nunmehr kann Luft mit gesteuertem Druck in den Raum 18
gelangen. Der Raum 18, der Kanal 23, der Kanal 24, der
Kanal 25, die Leitung 4 führen gesteuerten pneumatischen
Druck.
Es folgt die Beschreibung der Arbeitsweise des pneuma
tischen Bremskraftverstärkers:
Es handelt sich um einen Vakuumbremskraftverstärker her
kömmlicher Bauart, bei dem das mechanische oder hydrau
lische Ansteuerteil fehlt, und der mit einem Hilfshauptzy
linder 28 ausgerüstet ist.
Durch die Differenz der Drücke in den Räumen 26 und 27
wird eine nach links gerichtete Kraft auf den Blechkolben
29 ausgeübt. Der Blechkolben 29 wird nach links verscho
ben.
Mit der Verschiebung des Blechkolbens nach links wird
auch die Druckstange 30 nach links bewegt. Sie wirkt
auf den Kolben 31 des Hilfshauptzylinders 28.
Aus den geschilderten Vorgängen wird klar, daß im Arbeits
raum 32 des Hilfshauptzylinders 28 ein hydraulischer
Druck aufgebaut wird, der eine Funktion der Differenz
der Drücke in den Räumen 27, 26 des pneumatischen Verstär
kers ist.
Es folgt eine Beschreibung der Arbeitsweise des hydrau
lischen Verstärkers:
Die wesentlichen Teile des Verstärkers sind der Verstär
kerdruckraum 33 und der Verstärkerkolben 34, der der
rechte Teil des Kolbens 62 ist.
Wie geschildert, besteht eine hydraulische Verbindung
zwischen dem Arbeitsraum 32 des Hilfshauptzylinders 28
und dem Druckraum 33 des Verstärkers, und zwar über die
Druckleitung 5.
Mit zunehmendem, hydraulischem Verstärkerdruck verschiebt
sich der Kolben 62 beziehungsweise der Verstärkerkolben
34 nach links. Der Kolben 62 weist einen inneren Kanal
35 auf. Der linke Bereich des Kolbens 62 ist als
Arbeitskolben 36 des, in seiner Gesamtheit mit 37
bezeichneten, Hauptzylinders ausgebildet.
Mit 38 ist ein Absatz, beziehungsweise eine Ringfläche,
die den hydraulisch wirksamen Querschnitt des Verstärker
kolbens 34 darstellt, bezeichnet.
Wenn über die Leitung 5 und die Kanäle 39, 40 gesteuerter
hydraulischer Verstärkerdruck in den Verstärkerraum 33
eintritt, wird die Ringfläche beziehungsweise der
effektive Querschnitt 38 des Verstärkerkolbens mit
hydraulischem Verstärkerdruck beaufschlagt. Der Kolben
62, beziehungsweise Verstärkerkolben 34, verschiebt sich
nach links.
Es folgt die Beschreibung der Arbeitsweise des Hauptzylin
ders:
Der Aufbau des Hauptzylinders weicht, wie aus der Figur
ersichtlich, von dem herkömmlichen Aufbau eines Hauptzy
linders ab.
Im vorliegenden Fall wird Bremsflüssigkeit aus dem nicht
dargestellten Vorratsbehälter über die Leitung 8 und
die Kanäle 46, 47 und das Zentralventil, das in seiner
Gesamtheit mit 48 bezeichnet ist, in die Arbeitskammer
49 geleitet. Dies ist die Situation bei Nichtbetätigung
der Bremse.
Bei Betätigung der Bremse verschließt das Zentralventil
die Verbindung zum Vorratsbehälter, so daß sich in der
Arbeitskammer 49 Druck aufbauen kann.
In entsprechender Weise arbeitet das Zentralventil 50
im schwimmenden Arbeitskolben 55. Bei Nichtbetätigung
der Bremse fließt Bremsflüssigkeit aus dem Vorratsbehälter
über die Leitung 9, über den Kanal 52, über den Ringraum
53 und über die Kanäle 51, 54, durch das Zentralventil
50 in die Arbeitskammer 41. Bei Betätigung der Bremse
wird das Zentralventil 50 geschlossen, so daß sich in
der Arbeitskammer 41 Druck aufbauen kann.
Bei Betätigung des Bremspedals wird die Kolbenstange
21 nach links verschoben und das pneumatische Steuergerät
führt seine Funktion aus. Der pneumatische Bremskraftver
stärker erzeugt einen gesteuerten hydraulischen Druck,
der in den Verstärkerdruckraum 33 gelangt. Der kombinierte
Verstärker-/Arbeitskolben 34, 36 wird durch die Wirkung
des hydraulischen Verstärkerdrucks im Verstärkerdruckraum
nach links verschoben. Der Arbeitskolben 36 besitzt einen
hydraulisch wirksamen Querschnitt 61, das heißt, in der
Arbeitskammer 41 baut sich Druck in Abhängigkeit vom
Druckniveau im Verstärkerraum 33 auf. Der Zwischenkolben
55 wird durch den Druckaufbau in der Arbeitskammer 41
nach links verschoben. In der Arbeitskammer 49 baut sich
ebenfalls Druck auf. Über die Druckleitungen 6, 7 werden
die Radzylinder mit Druck beaufschlagt.
Es folgt die Beschreibung der Arbeitsweise der Vorrichtung
zur Erzeugung einer Reaktionskraft, die vom Fahrer während
des Bremsvorgangs am Bremspedal fühlbar ist:
Der extrem rechte Teil der Verlängerung 43 des Verstärker
kolbens 34 ist als Zylinder 42 für den Fühlkolben 44
ausgebildet.
Der Zylinder 42 und der Fühlkolben 44 bilden also eine
Zylinderkolbeneinheit, die den im Kanal 35 herrschenden
Druck sensiert und in eine am Fühlkolben 44 auftretende,
translatorische, nach rechts gerichtete Kraft übersetzt.
Im Kanal 35 herrscht der Druck der Arbeitskammer 41,
da der Kanal 35 und die Arbeitskammer 41 durch die Bohrung
45 miteinander hydraulisch verbunden sind.
Der Druck im Zylinder 42, der gleich dem Druck in der
Arbeitskammer 41 ist, ist ein Indiz für den Fortgang
der Bremsung. Dieser Druck wird, wie beschrieben, durch
den in der zylindrischen Führung 60 beweglich angeordneten
Fühlkolben 44 in eine Kraft übersetzt, die in Richtung
nach rechts wirkt und zwar auf die Kolbenstange 10. Die
Kolbenstange überträgt diese Kraft als Reaktionskraft
auf das Bremspedal. Durch die daraus resultierende Kraft
äußerung am Bremspedal erhält der Fahrer eine Information
über den Bremsvorgang. Der Fühlkolben erfüllt also die
Aufgaben eines Kraft- oder Wegsimulators.
Wie aus der Figur ersichtlich, ist durch den erfinde
rischen Grundgedanken eine sehr gedrängte Bauweise des
Aggregats 1 erzielt worden.
Dies wird durch die im folgenden beschriebenen geschick
ten, konstruktiven Maßnahmen erreicht:
Der linke Teil des Aggregats umfaßt den gesamten Hauptzy
linder. Die Funktion des hydraulischen Verstärkers wird
durch Einzelteile durchgeführt, die im Hauptzylinder
angeordnet und Teile des Hauptzylinders sind, wodurch
Raum gespart wird. Mit dem Hauptzylinder über Flansche
56, 57 ist ein äußeres Gehäuse 58 verbunden, das seiner
seits das Steuergehäuse 59 mit den Einzelteilen des pneu
matischen Steuergeräts und der Vorrichtung zur Erzeugung
einer Reaktionskraft beherbergt. Der Flansch 57 besitzt
eine Ausnehmung, die zusammen mit dem Flansch 56 den
Kanal 25 für den gesteuerten pneumatischen Druck bildet.
Es wird also für diesen Kanal kein gesondertes Bauelement
und kein gesonderter Raumbedarf benötigt.
Im Vorangegangenen wurde ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung beschrieben. Die Erfindung ist jedoch nicht
auf dieses Ausführungsbeispiel beschränkt. Die Erfindung
kann durch weitere Ausführungsbeispiele verkörpert werden.
Beispielsweise: Durch die Trennung des Druckmittelkreis
laufs für die hydraulische Bremskraftverstärkung von
dem Druckmittelkreislauf für die eigentliche
Bremsbetätigung können zwei Typen von Druckmedien
eingesetzt werden, was bei bestimmten Einsatzbedingungen
von Vorteil ist. So kann beispielsweise der
Verstärkerkreis (Hilfshauptzylinderdruckraum 32 und
Verstärkerdruckraum 33 mit normalem hydraulischen
Druckmittel arbeiten. Für die Arbeitskammern des
Hauptzylinders und die Radzylinder kann Bremsflüssigkeit
eingesetzt werden.
Anstelle des Vakuumbremskraftverstärkers kann
im Rahmen der Erfindung auch ein Bremskraftverstärker
eingesetzt werden, der statt mit Unterdruck mit Druckluft
arbeitet.
Liste der Einzelteile:
1 Aggregat
2 Bremskraftverstärker
3 Leitung
4 Leitung
5 Leitung
6 Leitung
7 Leitung
8 Leitung
9 Leitung
10 Kolbenstange
11 Feder
12 Absatz
13 Teil
14 Teil
15 Raum
16 Kanal
17 Raum
18 Raum
19 Teil
21 Filter
22 Raum
23 Kanal
24 Kanal
25 Kanal
26 Raum
27 Raum
28 Hilfshauptzylinder
29 Kolben
30 Druckstange
31 Kolben
32 Raum
33 Raum
34 Kolben
35 Kanal
36 Kolben
37 Hauptzylinder
38 Absatz
39 Kanal
40 Kanal
41 Kammer
42 Zylinder
43 Verlängerung
44 Fühlkolben
45 Bohrung
46 Kanal
47 Kanal
48 Zentralventil
49 Arbeitskammer
50 Zentralventil
51 Kanal
52 Kanal
53 Ringraum
54 Kanal
55 Zwischenkolben
56 Flansch
57 Flansch
58 äußeres Gehäuse
59 Steuergehäuse
60 Führung
61 Querschnitt
62 Kolben
2 Bremskraftverstärker
3 Leitung
4 Leitung
5 Leitung
6 Leitung
7 Leitung
8 Leitung
9 Leitung
10 Kolbenstange
11 Feder
12 Absatz
13 Teil
14 Teil
15 Raum
16 Kanal
17 Raum
18 Raum
19 Teil
21 Filter
22 Raum
23 Kanal
24 Kanal
25 Kanal
26 Raum
27 Raum
28 Hilfshauptzylinder
29 Kolben
30 Druckstange
31 Kolben
32 Raum
33 Raum
34 Kolben
35 Kanal
36 Kolben
37 Hauptzylinder
38 Absatz
39 Kanal
40 Kanal
41 Kammer
42 Zylinder
43 Verlängerung
44 Fühlkolben
45 Bohrung
46 Kanal
47 Kanal
48 Zentralventil
49 Arbeitskammer
50 Zentralventil
51 Kanal
52 Kanal
53 Ringraum
54 Kanal
55 Zwischenkolben
56 Flansch
57 Flansch
58 äußeres Gehäuse
59 Steuergehäuse
60 Führung
61 Querschnitt
62 Kolben
Claims (9)
1. Hydraulische Bremsanlage für Kraftfahrzeuge mit einem
Hauptzylinder, einem Radzylinder, einem pneumatischen
Bremskraftverstärker, einem Steuergerät zur Erzeugung
eines gesteuerten pneumatischen Drucks (pneumatisches
Steuergerät) für den pneummatischen Bremskraftverstärker
und vorzugsweise einem Antiblockiersystem (ABS), dadurch
gekennzeichnet, daß eine Vorrichtung vorgesehen ist,
die durch Nutzung des hydraulischen Drucks in mindestens
einer Arbeitskammer des Hauptzylinders eine Reaktions
kraft, die vom Fahrer während des Bremsvorgangs am Brems
pedal fühlbar ist, erzeugt, daß der Hauptzylinder, die
Vorrichtung zur Erzeugung der Reaktionskraft und das
pneumatische Steuergerät zu einer baulichen Einheit zusam
mengefaßt und örtlich vom pneumatischen Bremskraftverstär
ker getrennt angeordnet sind.
2. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Hauptzylinder (37), insbesondere
Tandemhauptzylinder, mindestens einen Kolben (34, 36)
aufweist, der einen inneren Kanal (35) besitzt, dessen
erste Öffnung in mindestens eine Arbeitskammer (41) des
Hauptzylinders mündet, daß im Bereich der zweiten Öffnung
des Kanals (35)
eine Führung (60) vorgesehen ist, in der ein zu einer
Vorrichtung zur Erzeugung einer Reaktionskraft, die vom
Fahrer während des Bremsvorgangs am Bremspedal fühlbar
ist, gehörender Kolben (44) dichtend geführt ist, der
mit dem Druckmittel der Arbeiskammer (41) des Hauptzylin
ders beaufschlagbar ist und als Kraft- beziehungsweise
Wegsimulator dient.
3. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der im Bereich der zweiten Öffnung
des Kanals (35) dichtend geführte Kolben (44) so ausgebil
det und angeordnet ist, daß er den hydraulischen Druck
in der Arbeitskammer (41) des Hauptzylinders sensiert
und in Form eines Fühlkolbens in eine Reaktionskraft
übersetzt und diese mittelbar oder unmittelbar, insbeson
dere über eine Kolbenstange, während des Bremsvorgangs
an das Bremspedal weitergibt.
4. Hydraulische Bremsanlage nach den Ansprüchen 1 und
3, dadurch gekennzeichnet, daß die bauliche Einheit,
bestehend aus Hauptzylinder (37), Vorrichtung zur Erzeu
gung einer Reaktionskraft (42, 44), pneumatischem Steuer
gerät, einen hydraulischen Bremskraftverstärker (33,
34) umfaßt.
5. Hydraulische Bremsanlage nach den Ansprüchen 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß im Hauptzylinder (37)
ein Kolben vorgesehen ist, der die Funktion eines Verstär
kerkolbens (34) und eines Arbeitskolbens (36) erfüllt,
daß der Kolben (34, 36) zwei wirksame, mit Druckmittel
beaufschlagbare Querschnitte (61, 62) aufweist, wobei
der erste Querschnitt (62) durch hydraulisches
Verstärkerdruckmittel und der zweite Querschnitt (61)
durch das hydraulische Druckmittel der Arbeitskammer
(41) des Hauptzylinders (37), beaufschlagbar ist.
6. Hydraulische Bremsanlage nach einem oder mehreren
der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Hauptzylinder (37), der hydraulische Bremskraft
verstärker (33, 34), die Vorrichtung zur Erzeugung einer
Rekationskraft (42, 44), das pneumatische Steuergerät
koaxial zueinander angeordnet sind.
7. Hydraulische Bremsanlagen nach einem oder mehreren
der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das pneumatische Steuerventil (20, 13) des Steuerge
räts zur Erzeugung einer pneumatischen Druckdifferenz
für den pneumatischen Bremskraftverstärker (2) in einem
Steuergehäuse (59) untergebracht ist, das in einem äuße
ren, mit dem Hauptzylinder verbundenen Gehäuse (äußeres
Gehäuse) (58) angeordnet ist.
8. Hydraulische Bremsanlage nach einem oder mehreren
der vorangegangenen Ansprüche, insbesondere nach Anspruch
7, dadurch gekennzeichnet, daß im äußeren Gehäuse (58)
mindestens ein Kanal (24) zur Führung des gesteuerten
pneumatischen Drucks vorgesehen ist.
9. Hydraulische Bremsanlage nach einem oder mehreren
der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Hauptzylinder (35) und das äußere Gehäuse (58)
durch Flansche (56, 57) miteinander verbunden sind, daß
die Dichtflächen der Flansche so ausgebildet sind, daß
sie mindestens einen Kanal (25) für den gesteuerten pneu
matischen Druck bilden.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883800556 DE3800556A1 (de) | 1988-01-12 | 1988-01-12 | Hydraulische bremsanlage |
GB8900452A GB2213892B (en) | 1988-01-12 | 1989-01-10 | Hydraulic brake system |
DE19893919574 DE3919574A1 (de) | 1988-01-12 | 1989-06-15 | Hydraulische bremsanlage fuer kraftfahrzeuge |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883800556 DE3800556A1 (de) | 1988-01-12 | 1988-01-12 | Hydraulische bremsanlage |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3800556A1 true DE3800556A1 (de) | 1989-07-20 |
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ID=6345077
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19883800556 Ceased DE3800556A1 (de) | 1988-01-12 | 1988-01-12 | Hydraulische bremsanlage |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3800556A1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3908652A1 (de) * | 1989-03-16 | 1990-09-20 | Teves Gmbh Alfred | Pedalbetaetigter bremsdruckgeber fuer eine hydraulische fahrzeugbremsanlage |
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CN113597387A (zh) * | 2019-03-08 | 2021-11-02 | 株式会社万都 | 主缸及具有该主缸的电子制动系统 |
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- 1988-01-12 DE DE19883800556 patent/DE3800556A1/de not_active Ceased
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