DE3800093A1 - Faserreaktive monoazoverbindungen - Google Patents
Faserreaktive monoazoverbindungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Monoazoverbindungen mit heterocyclischem
Reaktivrest, Verfahren zu deren Herstellung und ihren Einsatz als
Reaktivfarbstoffe in Färbe- und Druckverfahren.
Gegenstand der Erfindung sind Verbindungen, die der Formel I
entsprechen und als freie Säure oder in Salzform vorliegen,
worin die Azogruppe in 1- oder 2- Stellung und die Sulfogruppe in 3- oder
4-Stellung des Naphthylrestes gebunden sind,
R₁Wasserstoff, C1-4Alkyl oder C1-4Alkoxy und
R₂Wasserstoff, Halogen, C1-4Alkyl, C1-4Alkoxy, -NHCOC1-4Alkyl
oder -NHCONH₂ bedeuten,
B₁für C2-6Alkylen, für eine C2-6Alkylenkette, die durch -O-
oder -NR₃- unterbrochen ist, oder für monohydroxy- oder
dihydroxy-substituiertes C3-6Alkylen stehen, und jedes
R₃unabhängig voneinander, Wasserstoff, unsubstituiertes
C1-4Alkyl oder durch Hydroxy, Halogen, Cyano, -SO₃H, -OSO₃H
oder -COOH substituiertes C1-4Alkyl bedeutet,
oder Gemische von Verbindungen der Formel I.
Leitet sich die Diazokomponente von 1-Aminonaphthalin ab, so befindet
sich die Sulfogruppe vorzugsweise in Position 3.
Bevorzugt als Diazokomponente ist 2-Aminonaphthalin-3,6,8- bzw.
-4,6,8-trisulfonsäure, davon besonders bevorzugt ist 2-Aminonaphthalin-
3,6,8-trisulfonsäure.
In der vorliegenden Beschreibung kann jede Alkyl- oder Alkylengruppe
linear oder verzweigt sein, sofern nichts anderes angegeben ist. In einer
hyrdoxysubstituierten Alkyl- oder Alkylengruppe, die an Stickstoff gebunden
ist, befindet sich die Hydroxygruppe bevorzugt an einem C-Atom, das
nicht direkt an Stickstoff gebunden ist. Liegen zwei Hydroxysubstituenten
vor, so befinden sich diese nicht am selben C-Atom und bevorzugt auch
nicht an benachbarten C-Atomen.
R₁ und R₂ als Alkyl oder Alkoxy enthalten bevorzugt 1 oder 2 C-Atome und
bedeuten insbesondere Methyl oder Methoxy.
R₂ als Halogen steht vorzugsweise für Chlor oder Brom, insbesondere für
Chlor. R₂ als -NHCOC1-4Alkyl steht bevorzugt für -NHCOCH₃.
R₁ bedeutet bevorzugt R1a als Wasserstoff, Methyl oder Methoxy; mehr
bevorzugt R1b als Wasserstoff oder Methoxy; insbesondere bevorzugt bedeutet
R₁ Wasserstoff.
R₂ bedeutet bevorzugt R2a als Wasserstoff, Chlor, Methyl, Methoxy,
-NHCOCH₃ oder -NHCONH₂; mehr bevorzugt R2b als Wasserstoff, Methyl,
-NHCOCH₃ oder -NHCONH₂; insbesondere bevorzugt steht R₂ für -NHCONH₂.
R₃ als Alkyl enthält bevorzugt 1 oder 2 C-Atome. Als substituiertes Alkyl
steht es bevorzugt für C1-3Alkyl und enthält vorzugsweise einen Substituenten
aus der Reihe Hydroxy, Chlor, Cyano, -SO₃H, -OSO₃H und -COOH, davon
besonders bevorzugt ist Hydroxy.
Jedes R₃ steht bevorzugt für R3a, wobei jedes R3a, unabhängig voneinander,
Wasserstoff, Methyl, Äthyl, 2-Hydroxyäthyl, -(CH₂) m SO₃H,
-(CH₂) m OSO₃H oder -(CH₂)nCOOH bedeutet, worin m für 1 oder 2 und n für 1,
2 oder 3 stehen. Mehr bevorzugt für R3b, wobei jedes R3b, unabhängig
voneinander, Wasserstoff, Methyl, Äthyl oder 2-Hydroxyäthyl bedeutet.
Insbesondere bevorzugt steht jedes R₃ für Wasserstoff.
Das Brückenglied B₁ bedeutet bevorzugt B1a als -C2-4Alkylen-,
-C2-3Alkylen-O-C2-3Alkylen-,
oder monohydroxysubstituiertes
-C3-4Alkylen-. Mehr bevorzugt bedeutet es B1b als
-C2-3Alkylen- oder monohydroxysubstituiertes -C3-4Alkylen-.
W steht bevorzugt für W₁ als Brücke
Mehr bevorzugt steht W für W₂ als
Noch mehr bevorzugt steht W für W₃ als
Insbesondere bevorzugt steht W für W₄ als Brücke -NH-B1b-NH-.
Bevorzugte Verbindungen entsprechen der Formel Ia
und liegen als freie Säure oder in Salzform vor,
worin die Sulfogruppe sich in Position 3 oder 4 des Naphthylrestes
befindet.
Weiter bevorzugt sind Verbindungen der Formel Ia, worin
(1) R1b für Wasserstoff steht;
(2) solche von (1), worin R2b für -NHCONH₂ steht;
(3) jedes R3b für Wasserstoff steht;
(4) solche von (1) bis (3), worin die Brücke W₂ für W₃ steht;
(5) solche von (4), worin die Brücke W₂ für W₄ steht;
(6) solche von (1) bis (5), worin die Sulfogruppe sich in 3-Stellung des Naphthylrestes befindet.
(2) solche von (1), worin R2b für -NHCONH₂ steht;
(3) jedes R3b für Wasserstoff steht;
(4) solche von (1) bis (3), worin die Brücke W₂ für W₃ steht;
(5) solche von (4), worin die Brücke W₂ für W₄ steht;
(6) solche von (1) bis (5), worin die Sulfogruppe sich in 3-Stellung des Naphthylrestes befindet.
Die Beschaffenheit des Kations der Sulfogruppen und gegebenenfalls zusätzlich
vorhandener Carboxygruppen in Verbindungen der Formel I, wenn
diese in Salzform vorliegen, stellt keinen kritischen Faktor dar, sondern
es kann sich um ein beliebiges, in der Chemie von Reaktivfarbstoffen
übliches nicht-chromophores Kation handeln. Voraussetzung ist allerdings,
daß die entsprechenden Salze die Bedingung der Wasserlöslichkeit erfüllen.
Beispiele für geeignete Kationen sind Alkalimetallionen oder unsubstituierte
oder substituierte Ammoniumionen, wie beispielsweise Lithium,
Natrium, Kalium, Ammonium, Mono-, Di-, Tri- und Tetramethylammonium,
Triäthylammonium und Mono-, Di- und Triäthanolammonium.
Bevorzugte Kationen sind die Alkalimetallionen und Ammonium, davon besonders
bevorzugt ist Natrium.
Im allgemeinen können in einer Verbindung der Formel I die Kationen der
Sulfogruppen und gegebenenfalls Carboxygruppen gleich oder verschieden
sein und eine Mischung aus den obenerwähnten Kationen darstellen, d. h.
die Verbindung kann auch in gemischter Salzform vorliegen.
Die vorliegende Erfindung umfaßt weiterhin ein Verfahren zur Herstellung
der Verbindungen der Formel I oder einem Gemisch von Verbindungen der
Formel I, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung der Formel II,
die als freie Säure oder in Salzform vorliegt,
worin X für -W-H oder Chlor steht,
im Falle von X = -W-H mit 5-Chlor-2,4,6-trifluorpyrimidin,
oder im Falle von X = Chlor mit einer Verbindung der Formel III
worin X für -W-H oder Chlor steht,
im Falle von X = -W-H mit 5-Chlor-2,4,6-trifluorpyrimidin,
oder im Falle von X = Chlor mit einer Verbindung der Formel III
im Molverhältnis 1 : 1 umsetzt.
Die Kondensationsreaktionen werden nach an sich üblicher Methode durchgeführt.
Die Isolierung der Verbindungen der Formel I kann in an sich bekannter
Weise erfolgen; z. B. können die Verbindungen durch übliches Aussalzen mit
Alkalimetallsalzen aus dem Reaktionsgemisch abgeschieden, abfiltriert und
im Vakuum getrocknet werden.
In Abhängigkeit von den Reaktions- und Isolierungsbedingungen wird eine
Verbindung der Formel I als freie Säure oder bevorzugt in Salzform oder
als gemischtes Salz erhalten und enthält dann beispielsweise eines oder
mehrere der oben genannten Kationen. Salze oder gemischte Salze können
aber auch ausgehend von der freien Säure auf an sich übliche Weise
hergestellt werden und umgekehrt oder es kann auch eine an sich übliche
Umsalzung vorgenommen werden.
Die Ausgangsverbindungen der Formel II können erhalten werden, indem man
eine Verbindung der Formel IV,
die als freie Säure oder in Salzform vorliegt,
mit Cyanurchlorid im Molverhältnis 1 : 1 umsetzt und gegebenenfalls anschließend unter Ersatz eines Chloratoms mit dem Diamin H-W-H kondensiert.
mit Cyanurchlorid im Molverhältnis 1 : 1 umsetzt und gegebenenfalls anschließend unter Ersatz eines Chloratoms mit dem Diamin H-W-H kondensiert.
Die einzelnen Kondensationsreaktionen zum Chloraustausch am Triazinring
werden dabei auf an sich bekannte Weise vorgenommen.
Die Verbindungen der Formeln III und IV sowie die Diamine der Formel
H-W-H sind entweder bekannt oder können analog zu an sich bekannten
Methoden aus bekannten Ausgangsstoffen erhalten werden.
Die Verbindungen der Formel I und Gemische davon stellen Reaktivfarbstoffe
dar; sie eignen sich zum Färben oder Bedrucken von hydroxygruppen-
oder stickstoffhaltigen organischen Substraten. Als bevorzugte Substrate
sind zu nennen Leder und Fasermaterialien, die aus natürlichen oder synthetischen
Polyamiden und insbesondere aus natürlicher oder regenerierter
Cellulose, wie Baumwolle, Viskose oder Zellwolle bestehen oder diese
enthalten. Meist bevorzugtes Substrat ist Textilmaterial, das aus Baumwolle
besteht oder diese enthält.
Die Verbindungen der Formel I können in Färbeflotten oder in Druckpasten
nach allen für Reaktivfarbstoffe gebräuchlichen Färbe- oder Druckverfahren
eingesetzt werden. Der optimale und damit bevorzugte Temperaturbereich
liegt im Kaltfärbebereich, d. h. bei Temperaturen von 30-60°C.
Weiterhin sind die Verbindungen der Formel I besonders gut für Afrika-
Druck geeignet, wobei mit Naphthol AS-Farbstoffen grundierte Baumwolle
zum Druck eingesetzt wird.
Die Verbindungen gemäß der Erfindung können als Einzelfarbstoff oder
wegen ihrer guten Kombinierbarkeit auch als Kombinationselement mit
anderen Reaktivfarbstoffen derselben Klasse, die vergleichbare färberische
Eigenschaften z. B. betreffend allgemeine Echtheiten, Ausziehwert
etc. besitzen, verwendet werden. Die erhaltenen Kombinationsfärbungen
zeigen ebenso gute Echtheiten wie die Färbungen mit Einzelfarbstoff.
Wegen ihres hohen Auflösungsvermögens werden mit den Verbindungen der Formel
I hohe Auszieh- und Fixierwerte erhalten. Der nicht fixierte Farbstoffanteil
läßt sich leicht auswaschen. Die erhaltenen Färbungen und Drucke
und insbesondere auch solche Drucke, die in Kombination mit Naphthol
AS-Farbstoffen erhalten wurden, zeigen sehr gute Lichtechtheit, wobei
besonders die hohe Naßlichtechtheit hervorzuheben ist. Sie haben aber
auch gute Naßechtheitseigenschaften z. B. hinsichtlich Wasch-, Wasser-,
Seewasser- und Schweißechtheit. Ein besonderer Vorteil der vorliegenden
Farbstoffe ist ihre gute Beständigkeit gegenüber oxidativen Einflüssen
wie gegenüber chlorhaltigem Wasser, Hypochloritbleiche, Peroxidbleiche
sowie gegenüber perborathaltigen Waschmitteln.
Die nachfolgenden Beispiele dienen der Illustration der Erfindung. In den
Beispielen bedeuten Teile Gewichts- oder Volumenteile und Prozente Gewichts-
oder Volumprozente; die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
a) 9,6 Teile 2-Aminonaphthalin-3,6,8-trisulfonsäure werden in 60
Teilen Wasser mit 4,3 Teilen 30%iger Natronlauge bei pH 12 gelöst. Durch
Zutropfen von 11 Teilen 30%iger Salzsäure wird eine gut rührbare Suspension
erhalten, welche nach Zugabe von 25 Teilen Eis bei 0-5° mit 6,5
Teilen 4 N Natriumnitritlösung diazotiert wird. Die erhaltene Diazoniumsalzlösung
wird bei 3-7° während 30 Minuten zu einer Suspension bestehend
aus 3,9 Teilen 3-Aminophenylharnstoff in 25 Teilen Eiswasser gegeben,
dabei wird durch Zusatz von 22 Teilen 20%iger Natriumcarbonatlösung der
pH bei 5,0 gehalten. Es bildet sich eine rote Lösung, welche die Aminoazoverbindung
(A)
enthält.
b) 5,1 Teile Cyanurchlorid werden in 30 Teilen Eiswasser während 30
Minuten verrührt. Anschließend gibt man in 5 Minuten die in Stufe a)
gebildete Farbstofflösung zu. Die Kondensation erfolgt bei pH 6,0 in
Gegenwart von 8 Teilen 20%iger Natriumcarbonatlösung. Die erhaltene rotorange
Lösung wird mit einer Lösung bestehend aus 4 Teilen 1,3-Diamino-
2-propanol in 50 Teilen Eiswasser, deren pH mit 8 Teilen 30%iger Salzsäure
auf 6,0 gestellt wurde, versetzt. Innerhalb von 8 Stunden wird die
Temperatur des Reaktionsgemisches langsam auf 45° erhöht, wobei der pH
von 6,0 durch Zusetzen von 20 Teilen 20%iger Natriumcarbonatlösung eingehalten
wird. Vor dem Abtrennen des gebildeten orangen Farbstoffes wird
dessen Fällung mit 100 Teilen Natriumchlorid vervollständigt. Es resultiert
die Verbindung (B)
c) 39,8 Teile der Verbindung (B) als 30%ige Paste werden in 300 Teilen
Wasser suspendiert. Der pH der Mischung wird mit 1,0 Teilen 10%iger
Natronlauge auf 9,0 gestellt. Bei 20-25° werden dann während einer Stunde
gleichmäßig 1,0 Teile 5-Chlor-2,4,6-trifluorpyrimidin zugetropft, dabei
wird der pH mit 11 Teilen 10%iger Natronlauge bei 9,0 gehalten. Die
resultierende trübe Lösung wird klärfiltriert, anschließend wird der
Farbstoff mit 70 Teilen Natriumchlorid ausgefällt, abgenutscht und im
Vakuum getrocknet. Es resultiert der Farbstoff der Formel,
der auf Baumwolle orange Färbungen ergibt. Die nach üblichen Methoden
erhaltenen Färbungen und Drucke auf Baumwolle, insbesondere auch in
Kombination mit Naphthol AS-Farbstoffen, zeigen gute Naßechtheiten und
sehr gute Lichtechtheit, insbesondere hohe Naßlichtechtheit, und sind
beständig gegen oxidative Einflüsse.
Werden in Stufe b) von Beispiel 1 anstelle von 4 Teilen 1,3-Diamino-2-
propanol 3,3 Teile 1,2-Diaminopropan eingesetzt und wird die Reaktionstemperatur
innerhalb von einer Stunde auf 48-50°C angehoben, so wird bei
sonst gleicher Arbeitsweise wie in Beispiel 1 angegeben der Farbstoff der
Formel
erhalten, der Baumwolle in orangen Tönen färbt. Diese Färbungen und
Drucke auf Baumwolle zeigen gute Naßechtheitseigenschaften und sehr gute
Lichtechtheit, insbesondere Naßlichtechtheit. Zudem sind sie beständig
gegenüber oxidativen Einflüssen.
Analog der in Beispiel 1 oder 2 beschriebenen Methode können unter
Einsatz entsprechender Ausgangsmaterialien weitere Verbindungen der
Formel I hergestellt werden, deren Symbole in der folgenden Tabelle
angeführt sind. Für diese Tabellenbeispiele der Formel I bedeutet R₃ in
allen Fällen Wasserstoff.
In der Brücke -W- ist das mit * gekennzeichnete N-Atom an ein C-Atom des
Triazinringes gebunden.
Mit den Verbindungen der Beispiele 3-41 können Substrate, welche aus
Cellulosefasern bestehen oder diese enthalten, insbesondere Baumwollsubstrate,
nach üblichen Auszieh- und Druckverfahren in gelben bis orangen
Tönen gefärbt oder bedruckt werden. Die erhaltenen Färbungen und Drucke
auf Baumwolle, insbesondere auch die Kombination mit Naphthol AS-Farbstoffen
erhaltenen Drucke, sind gut naßecht und beständig gegenüber oxidativen
Einflüssen, sie zeigen hohe Lichtechtheit und insbesondere hohe
Naßlichtechtheit.
In der letzten Kolonne der Tabelle ist für jedes Beispiel der Farbton der
Baumwollfärbung angegeben, wobei
agelb
bgelb-orange und
corange
bedeuten.
Gemäß der vorstehend beschriebenen Methode werden die Farbstoffe der
Beispiele 1 bis 41 als Natriumsalze erhalten. Sie können in Abhängigkeit
von den gewählten Umsetzungs- und Isolierungsbedingungen oder auch durch
nachträgliche Maßnahmen in an sich bekannter Weise in Form der freien
Säure oder in einer anderen Salzform oder auch gemischten Salzform hergestellt
werden und dann beispielsweise eines oder mehrere der in der
Beschreibung weiter aufgeführten Kationen enthalten.
Nachstehend sind Anwendungsmöglichkeiten der erfindungsgemäßen Verbindungen
illustriert.
In ein Färbebad, das in 300 Teilen entmineralisiertem Wasser 0,3 Teile
des Farbstoffes aus Beispiel 1 oder 2 und 15 Teile Glaubersalz (kalziniert)
enthält, werden bei 40° 10 Teile Baumwollgewebe (gebleicht) eingetragen.
Nach 30 Minuten bei 40° erfolgt in Abständen von 10 Minuten der
Zusatz von insgesamt 6 Teilen Soda (kalziniert) und zwar in Portionen zu
0,2; 0,6; 1,2 und zuletzt 4 Teilen, wobei die Temperatur bei 40° gehalten
wird. Man läßt dann während einer Stunde bei 40° weiterfärben.
Anschließend wird das gefärbte Material aus dem Färbebad entfernt und 3
Minuten in fließendem kalten Wasser, dann 3 Minuten in fließendem
heißen Wasser gespült. Die Färbung wird während 15 Minuten in 500 Teilen
entmineralisiertem Wasser in Gegenwart von 0,25 Teilen eines handelüblichen
anionaktiven Tensids kochend gewaschen. Nach dem Spülen in fließendem
Wasser (3 Minuten heiß) wird zentrifugiert und die Färbung im Trockenschrank
bei ca. 70° getrocknet. Man erhält jeweils eine orange Baumwollfärbung
von guten Naßechtheiten, guter Beständigkeit gegenüber oxidativen
Einflüssen und hoher Lichtechtheit, insbesondere hoher Naßlichtechtheit.
Eine Druckpaste mit den Bestandteilen
40 Teile des Farbstoffes aus Beispiel 1 oder 2
100 Teile Harnstoff
340 Teile Wasser
500 Teile einer 4%igen Natriumalginatverdickung
20 Teile Soda
1000 Teile insgesamt
100 Teile Harnstoff
340 Teile Wasser
500 Teile einer 4%igen Natriumalginatverdickung
20 Teile Soda
1000 Teile insgesamt
wird auf Baumwollmaterial nach den üblichen Druckverfahren aufgebracht.
Das bedruckte Material wird getrocknet und anschließend mit Dampf bei
105° während einer Minute fixiert. Das fixierte Baumwollmaterial wird
dann heiß gespült, kochend gewaschen (analog der in Anwendungsbeispiel A
beschriebenen Methode) und getrocknet. Der jeweils erhaltene orange Druck
zeigt gute Allgemeinechtheiten und ist beständig gegenüber oxidativen
Einflüssen.
Eine aus den Bestandteilen gemäß Anwendungsbeispiel B hergestellte
Druckpaste wird auf Baumwoll-Cretonne (laugiert), das vor dem Bedrucken
mit Naphthol AS-Farbstoff eingefärbt wurde, angewendet. Das Bedrucken
wird nach an sich bekannten Druckverfahren vorgenommen. Die so erhaltenen
orangefarbenen Baumwolldrucke haben bemerkenswert gute Lichtechtheitseigenschaften.
Auf analoge Weise wie in den Anwendungsbeispielen A bis C angeführt kann
auch mit den Farbstoffen der übrigen Beispiele oder mit Gemischen der
Farbstoffe aus den Beispielen 1-41 gefärbt oder bedruckt werden.
Claims (13)
1. Verbindungen, die der Formel I
entsprechen und als freie Säure oder in Salzform vorliegen,
worin die Azogruppe in 1- oder 2- Stellung und die Sulfogruppe in 3- oder
4-Stellung des Naphthylrestes gebunden sind,R₁Wasserstoff, C1-4Alkyl oder C1-4Alkoxy und
R₂Wasserstoff, Halogen, C1-4Alkyl, C1-4Alkoxy, -NHCOC1-4Alkyl
oder -NHCONH₂ bedeuten,
B₁für C2-6Alkylen, für eine C2-6Alkylenkette, die durch -O-
oder -NR₃- unterbrochen ist, oder für monohydroxy- oder
dihydroxy-substituiertes C3-6Alkylen stehen, und jedes
R₃unabhängig voneinander, Wasserstoff, unsubstituiertes
C1-4Alkyl oder durch Hydroxy, Halogen, Cyano, -SO₃H, -OSO₃H
oder -COOH substituiertes C1-4Alkyl bedeutet,oder Gemische von Verbindungen der Formel I.
2. Verbindungen gemäß Anspruch 1, worin die Azogruppe in
2-Stellung des Naphthylrestes gebunden ist.
3. Verbindungen gemäß Anspruch 1 oder 2, worin
R₁für Wasserstoff oder Methoxy,
R₂für Wasserstoff, Methyl, -NHCOCH₃ oder -NHCONH₂, und jedes
R₃unabhängig voneinander, für Wasserstoff, Methyl, Äthyl oder
2-Hydroxyäthyl stehen.
4. Verbindungen gemäß Anspruch 1, die Formel Ia
entsprechen und als freie Säure oder in Salzform vorliegen, worin die
Sulfogruppe in 3- oder 4-Stellung des Naphthylrestes gebunden ist,R1bfür Wasserstoff oder Methoxy,
R2bfür Wasserstoff, Methyl, -NHCOCH₃ oder -NHCONH₂,
B1bfür -C2-3Alkylen- oder monohydroxysubstituiertes
-C3-4Alkylen-, und jedes
R3bunabhängig voneinander, für Wasserstoff, Methyl, Äthyl oder
2-Hydroxyäthyl stehen.
5. Verbindungen gemäß Anspruch 4, worin jedes R3b Wasserstoff
bedeutet.
6. Verbindungen gemäß Anspruch 4 oder 5, worin W₂ für
steht und B1b -C2-3-Alkylen- oder monohydroxysubstituiertes
-C3-4Alkylen- bedeutet.
7. Verbindungen gemäß einem der Ansprüche 4-6, worin die Sulfogruppe
sich in 3-Stellung des Naphthylrestes befindet.
8. Verbindungen gemäß einem der Ansprüche 4-7, worin
R1bfür Wasserstoff,
R2bfür -NHCONH₂,
W₂für -NH-B1b-NH-, und
B1bfür -C2-3Alkylen- oder monohydroxysubstituiertes -C3-4Alkylen-
stehen.
9. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel I,
definiert in Anspruch 1, oder Gemischen davon, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine Verbindung der Formel II,
die als freie Säure oder in Salzform vorliegt,
worin X für -W-H oder Chlor steht und R₁, R₂, R₃ und W wie in Anspruch 1
definiert sind,
im Falle von X = -W-H mit 5-Chlor-2,4,6-trifluorpyrimidin,
oder im Falle von X = Chlor mit einer Verbindung der Formel III
im Molverhältnis 1 : 1 umsetzt.
10. Verfahren zum Färben oder Bedrucken von hydroxygruppen- oder
stickstoffhaltigen organischen Substraten, dadurch gekennzeichnet, daß
man mit einer Verbindung der Formel I, definiert in Anspruch 1, oder mit
Gemischen davon färbt oder bedruckt.
11. Verfahren gemäß Anspruch 10, zum Färben oder Bedrucken von
Leder oder von Fasermaterialien, die aus natürlichen oder synthetischen
Polyamiden oder aus natürlicher oder regenerierter Cellulose bestehen
oder diese enthalten.
12. Verfahren gemäß Anspruch 11, zum Färben oder Bedrucken von
Textilmaterial, das aus Baumwolle besteht oder diese enthält.
13. Die gemäß den Ansprüchen 10-12 gefärbten oder bedruckten
Substrate.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883800093 DE3800093A1 (de) | 1987-01-14 | 1988-01-05 | Faserreaktive monoazoverbindungen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3700846 | 1987-01-14 | ||
DE19883800093 DE3800093A1 (de) | 1987-01-14 | 1988-01-05 | Faserreaktive monoazoverbindungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3800093A1 true DE3800093A1 (de) | 1988-07-28 |
Family
ID=25851538
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883800093 Withdrawn DE3800093A1 (de) | 1987-01-14 | 1988-01-05 | Faserreaktive monoazoverbindungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3800093A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4334185B4 (de) * | 1992-10-12 | 2006-04-20 | Clariant Finance (Bvi) Ltd. | Faserreaktive Azofarbstoffe |
-
1988
- 1988-01-05 DE DE19883800093 patent/DE3800093A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4334185B4 (de) * | 1992-10-12 | 2006-04-20 | Clariant Finance (Bvi) Ltd. | Faserreaktive Azofarbstoffe |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |