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Maschine zur Herstellung von umwickelten Kabelringen für Luftradreifen.
Bei der Herstellung von Luftradreifen werden gewöhnlich Kabelringe verwendet, welche
aus einem Kabel bestehen, welches mit demselben Draht, aus welchem der Ring besteht,
umwickelt wird. Diese Kabelringe werden in bekannter Weise aus einem Draht von unbestimmter
Länge in der Weise hergestellt, daß der von einer Spule kommende Draht in einem
Kreis von bestimmtem Durchmesser gebracht und das freie Ende desselben auf dem übrigen
Draht verschweißt wird, wonach der übrige Draht schraubenförmig um den Drahtring
gewickelt wird. Die letzte Driahtwindung wird angeschweißt und das Gebilde durch
Abschneiden des verbleibenden Drahtes dicht an der letzten Windung abgetrennt. Die
so hergestellten Draht- oder Kabelringe bilden den nicht ausdehnbaren Teil des Pneumatikreifens,
wobei ein solcher Kabelring in j eder der beiden Wülste des Pneumatikreifens eingelagert
ist und eine bessere Feststellung des Reifens in der Folge erleichtert.
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Bei bekannten Maschinen zur Herstellung von Kabelringen wird ein Drahtseil
aus drei einzelnen schraubenförmig aufgewundenen Drähten erzeugt. Sie benötigen
eine größere Anzahl von Drahtabwickelspulen, sowie besondere Einrichtungen, um den
fertigen Kabelring aus der Maschine herauszunehmen. Diese Nachteile werden durch
die @ Maschine gemäß Erfindung vermieden, indem aus einem einzigen Draht und mittels
einer einzigen Abwickelspule ein mit mehreren Schraubenwindungen versehener Kabelring
hergestellt werden kann, wobei das Herausnehmen des Kabelringes leicht erfolgen
kann. Zu diesem Zwecke führt die Abwickelspule außer der Drehbewegung um ihre eigene
Achse noch eine Planetendrehbewegung um die hohle Achse der Maschine aus, indem
sie auf einem um diese hohle Achse rotierenden radial geschlitzten Zahnrade exzentrisch
gelagert ist, während der Kabelring durch Antriebs- und Führungsrollen gezwungen
wird, drei oder mehrere ganze Umdrehungen zu machen, wobei er durch das Innere der
hohlen Achse hindurchgeht und in Form eines in sich geschlossenen fertigen Kabelringes
aus einem Längsschlitz der ho_ hlen Achse und aus dem radialen Schlitz des genannten
Zahnrades herausgenommen werden kann.
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Die Zeichnung veranschaulicht den Erfindungsgegenstand in einer beispielsweisen
Ausführungsform.
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Abb. i ist eine schaubildliche Ansicht der Vorrichtung.
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Abb. a bis 5 zeigen Einzelheiten derselben. Auf der Grundplatte i
ist die Säule z montiert, auf welcher ein Ausleger 3 durch ein Zahnrad .47 und Zahnstange
auf- und abwärts bewegt werden kann. Auf dem Arm q. des Auslegers sind zwei Kehlscheiben
5, 6 angeordnet, wobei die Kehlscheibe 5 auf einem Zapfen lose gelagert ist und
lediglich zur Führung des Kabels 7 dient, während die andere Kehlscheibe 6 am Kehlboden
mit einer Reibfläche aus Gummi o. dgl. versehen ist, so daß eine Drehung der Kehlscheibe
durch Reibung die Mitnahme des Kabels veranlaßt. Die Kehlscheibe
6
ist auf einem Wellenstumpf 8 befestigt, welcher am anderen Ende ein Kettenrad 9
trägt, «-elches durch Vermittlung der Kette io den Antrieb erhält. In einer Ebene
mit den Kehlscheiben 5, 6 ist auf dem Arm eine Einrichtung vorgesehen, welche zur
Befestigung und zur Spannung des Kabels dient, derart, daß es nach der Anspannung
während des Umwickelns in gespanntem Zustande gehalten wird.
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Diese Einrichtung bestellt aus zwei Klemmzangen i i, i i', welche
an ihrem mittleren Teil Gewindelöcher besitzen, deren Gewindegänge einander entgegengesetzt
sind. Die Klemmzangen sind mittels dieser Gewindelöcher auf einer Schraubenspindel
mit zwei entgegengesetzten Gewinden 12, 12' gelagert, derart. daß durch Drehen dieser
Schraubenspindel in dem einen oder anderen Sinne durch das Kreuz 13 die beiden Klemmzangen
einander genähert oder voneinander entfernt werden können. Die Backen der beiden
Klemmzangen i i, i i' sind in normaler Lage im Abstand voneinander durch die Wirkung
eines Federpaares gehalten, können jedoch mlit Schnelligkeit mittels zweier Hebel
14, i#, welche mit exzentrischen Nocken versehen sind, geöffnet oder geschlossen
werden.
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Ani Fußende der Säule 2 ist ein Arm 15, 15' befestigt, auf welchem
(Abb. 4.) ein Zahnrad 16 wagerecht und drehbar gelagert ist. Das Zahnrad 16 sowie
die lHuffe desselben und der entsprechende Lagerteil des Armes 15 sind finit einer
radialen Nut 18 versehen, «-elche zum Zweck der Einführung des Kabels in die Vorrichtung
und zum Herausnehmen des fertig umwickelten Kabels aus derselben dient. Das Rad
16 besitzt eine in der Achsialrichtung verlaufende Öffnung 1;, bis zu welcher der
radiale Schlitz 18 verläuft.
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Auf der Platte i ist auf dem Träger ig eine Seilscheibe 2o drehbar
gelagert, welche in einer Ebene finit den Kehlscheiben 5 und 6 und mit der Achse
des Zahnrades 16 verläuft. Die Kehle dieser Scheibe ist mit einer Reibfläche aus
Gummi wie die Scheibe 6 versehen. Auf dein Zahnrad 16 ist ein aus einem Stück mit
demselben bestehender Arm 22 angeordnet, welcher mit einer der 'Tut 18 entsprechenden
Nut zwecks Einlegens des Drahtes in eine Öffnung dieses Armes versehen ist. Auf
diesem Arm sowie in einem Lagerloch des Rades 16 ist ein I'lanetenr<td 21 drehbar
gelagert, welches eine Planetenbewegung um die Achse des Rades 16 mittels zweier
Zahnräder 23, 25 erhält, von denen das Zahnrad 23 fest mittels der :\Ztiffe2.I und
einer Klemmschraube finit dein unbeweglichen Arm verbunden ist, während das andere
Zahnrad 25 (Abb. 3) das Zwischenrad zwischen den Rädern 23 und 2 i bildet. Der Antrieb
der Vorrichtung erfolgt, sei es von Hand durch das Handrad 26, sei es durch einen
Motor mittels einer Schnurscheibe 27. Der Antrieb von dem Handrad 26 wird durch
das Kegelradgetriebe 28, 29 auf eine lotrechte Welle 30 übertragen, auf welcher
ein Zahnrad 31 lose gelagert ist und mittels der Kupplung 48 (Abb. 5) mit dieser
gekuppelt werden kann. Das Zahnrad 31 steht im Eingriff mit dem Zahnrad 16.
Die Welle .4.1 des Handrades 26 ist verlängert und trägt an ihrem Ende ein Kettenrad
.4.o (Abb. i). Die Achsenwelle 32 (Abb. 3) des Planetenrades 21 ist nach oben verlängert
und trägt einen Bügelrahmen 33, welcher zur Lagerung der Abwickelspule 34 mit wagerechter
Achse dient, auf welcher der Draht oder das zu umwickelnde Kabel aufgewickelt ist.
Es ist ein Reiber 35 vorgesehen, -welcher mittels eines Daumens und einer Feder
regelbar ist und gegen die Stirnfläche der Spule 3q. preßt, so daß diese Spule in
gewünschtem Maße gebremst werden kann.
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Auf dem Wellenstumpf 36 der unteren Kehlscheibe 2o ist ein Zahnrad
37 befestigt, welches mit einem Zahnrad 38 kämmt, das mit einem Kettenrad 39 ein
Ganzes bildet, welch letzteres mit dem Kettenrad q.o auf der Welle 4.1 durch eine
Treibkette in Verbindung steht. Auf dem hinteren Ende des Wellenstumpfes 36 ist
ein Kettenrad 4.2 befestigt, welches mittels der Kette io mit dem Kettenrad 9. auf
der Welle 8 der Kehlscheibe 6 verbunden ist und diese antreibt.
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Um die Lage des Armes a des Läufers 3 in bezug auf die Säule :2 für
jeden beliebigen Umfang des Kabelringes genau einstellen zu können, ist gemäß Abb.
2 auf der Säule 2 eine Skala und auf dem Läufer ein Zeiger vorgesehen, so daß bei
gegebenen Ausmaßen der Vorrichtung durch diese Skala eine bestimmte Länge des Kabelringes
bzw. der endlosen Drahtlänge angegeben wird. Die Verstellung des Armes d. nach oben
wird mittels eines einstellbaren Halsringes 43 begrenzt, während auf dem Arm 4.
bzw. dem Ausleger 3 von unten eine starke Druckfeder 45 einwirkt, welche auf einem
zweiten verstellbaren Halsring 44 aufruht. Die Lage des Verstellringes 43 wird nach
der Einstellung des Auslegers 3 nach der Skalaanzeige festgestellt. Die Bewegung
des Auslegers 3 nach unten zwecks Abnehmens des fertig umwickelten Kabels erfolgt
durch die Handhabung des Hebels 46 (Abb. 1, 2), wobei die Feder 45 zusammengedrückt
wird.
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ach dein Freilassen des Hebels 4.6 gelangt der Ausleger 3 mit dem
Arm d selbsttätig in die durch den Verstellring 43 vorbestimmte :3rheitslage.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtung ist die folgende:
Durch
die zuletzt beschriebene Einrichtung wird der Ausleger 3 bzw. der Arm 4 an derjenigen
Stelle der Säule 2 festgestellt, welche dem Umfang des Kabelringes entspricht, wobei
je nach der Lage des oberen Verstellringes 43 auch der untere Verstellring 44 zwecks
Aufrechterhaltung der notwendigen Federspannung verstellt wird. Auf diese Weise
ist die Arbeitstage für einen bestimmten Durchmesser des Kabelringes festgestellt,
so daß nur beim Übergang zu einem anderen Ringdurchmesser die entsprechende Einstellung
notwendig ist. Es wird nun der Drahtoder das Kabel 7 von Hand von der Spule 34 durch
das obere Loch des Bügelrahmens 33 hindurchgesteckt und nacheinander in die Kehlen
der Scheiben 5, 6, 2o eingelegt, wonach es durch die Nuten des Rades 16 und der
dasselbe tragende Teil in die zentrale Öffnung 17 eingeführt und dann zur Kehlscheibe
5 zurückgeführt wird, wobei das Ende des Drahtes durch die Klemmzange i i festgestellt
und der übrige Draht durch die Klemmzange i i' geklemmt wird. Durch das Kreuz 13
werden nun die Klemmzangen i i, i i' einander genähert, so daß dem Kabel die erforderliche
Spannung verliehen wird,- wonach das Ende des Drahtes an dem übrigen Draht verschweißt
wird, so daß ein endloses Drahtgebilde entsteht, welches für die nachträgliche Umwandlung
in den kreisförmigen Kabelring dient. Es werden nun die Klemmzangen derart gelöst,
daß das Drahtgebilde sich in der Längsrichtung beim Antrieb der Maschine bewegen
kann. Durch den Antrieb der Welle 41 von Hand bzw. der Welle 3o durch den Motor
wird der Welle 30 und der Welle 41 der Antrieb verliehen, wodurch nach der
bewirkten Kupplung des Zahnrades 31 einerseits das Zahnrad 16 und anderseits das
Kettenrad 40 in Drehung versetzt werden. Dadurch wird dem Planetenrad 2i bzw. der
Spule 34 eine Planetenbewegung um die Achse des Rades 16 bz@v. um den geradlinig
verlaufenden Teil des Kabels zwischen der :Scheibe 2o und der Scheibe 5 verliehen,
wobei sich der Draht von der Spule abwickelt und in Schraubenwindungen auf die genannte
Drahtlänge schraubenförmig abwickelt. Die so erzeugten Schraubenwindungen besitzen
einen .regelmäßigen Gang, weil dieselbe Antriebswelle 41, welche <las Kettenrad
40 und die Scheiben -o und 6 antreibt und die Längsbewegung des Kabel bewirkt, zwangläufig
mit der Welle 30 verbunden ist, welche mittels des Rades 16 das schraubenförmige
Aufwickeln bewerkstelligt. Nach der Fertigstellung der Umwicklung wird in den Klemmzangen
ii, ii' diejenige Stelle des Kabels festgestellt, an welcher die Verschweißung des
Drahtendes bewirkt worden ist, wonach das Ende der letzten Schraubenwindung angeschweißt
wird.
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Um den folgenden Kabelring einzustellen, wird die Planetenbewegung
des Rades 21 durch Entkupplung des Rades 31 mittels des Kupplungsteils 48 unterbrochen,
so daß das Rad 31 sich nunmehr frei dreht und das Zahnrad 16 sowie die Muffe 34
unbeweglich bleiben. Bei dem weiteren Antrieb der Vorrichtung wird nun der folgende
noch nicht umwickelte Kabelring in die Vorrichtung verbracht, so daß sich nunmehr
in derselben gleichzeitig der fertig umwickelte Kabelring und der noch nicht umgewickelte
befinden. Durch Betätigung des Hebels 46 wird nunmehr der Läufer 3 mit den von ihm
getragenen Teil gesenkt und der fertige Kabelring über die gesenkten Kehlscheiben
5 und 6, nachdem man den Draht in der Nähe der letzten Schweißstelle abgeschnitten
hat, herausgenommen, «Tonach man den Hebe146 freiläßt, die Klemmzangen für den folgenden
Kabelring betätigt und den noch nicht umwickelten Kabelring in die Arbeitslage bringt,
die erste Schweißstelle anbringt und den Betrieb von neuem beginnt.
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Es ist ersichtlich, daß man der ganzen Vorrichtung bzw. der Säule
2 anstatt die gezeichnete lotrechte Lage auch eine wagerechte Lage verleihen könnte.