DE378543C

DE378543C - UEberstromrelais fuer eine bestimmte Stromaenderungsgeschwindigkeit

Info

Publication number: DE378543C
Application number: DEV16899D
Authority: DE
Original assignee: HEINZ VOIGT DR ING
Current assignee: HEINZ VOIGT DR ING
Priority date: 1921-04-14
Filing date: 1921-04-14
Publication date: 1923-07-18

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM18.JUU1923

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 21 c GRUPPE 57

(Vi68ggVIIIl2ic*)

· Heinz Voigt in Cassel-Wilhelmshöhe. Überstromrelais für eine bestimmte Stromänderungsgeschwindigkeit. Patentiert im Deutschen Reiche vom 14. April 1921 ab.

Die Erfindung betrifft ein Relais, das bei langsamem Steigen und Fallen des Betriebsstromes die Auslösung eines Schalters nicht hervorruft, sondern nur bei einem unzulässig schnellen Anwachsen des Betriebsstromes.

Nach der grundsätzlichen Abb. ι wird die Spule Sp Y^om Betriebsstrom i durchflossen. Bei einer Änderung von i führt der Anker A eine dieser Änderung entsprechende Bewegung aus. Erfolgt die Bewegung von A langsam, so wird A nicht mittels der Kupplung M mit der die Schalterauslösung bewirkenden Kontakt-

vorrichtung SA gekuppelt, so daß eine Schalterauslösung auch nicht stattfinden kann.

Erfolgt dagegen die Änderung von i innerhalb einer bestimmten Zeit t verhältnismäßig schnell, so wird A ebenfalls eine schnelle Bewegung ausführen. In diesem Falle wird durch die Kupplung M der Anker A mit SA gekuppelt, so daß eine Schalterauslösung erfolgen muß.

Dabei ist es durch passende Wahl von Einstellvorrichtungen möglich, das Verhältnis -.—

wunschgemäß einzustellen.

Ein Ausfiihrungsbeispiel der Erfindung ist in Abb. 2 dargestellt. Der Anker .4 ist als KoIbCnZv₁ ausgebildet oder mit einem solchen verbunden, der in der Spule Sp, die als Zylinder Z ausgebildet oder um einen solchen gewickelt ist, luftdicht verschiebbar ist. In dem unteren Teil von Z ist ein zweiter Kolben Jv₂ angebracht, ao der im normalen Zustand durch die Feder f an der Betätigung der Schalterauslösung SA gehindert ist. Neben dem Kolben Jv"_£ ist in der Wandung des umschließenden Zylinders ein Luftkanal L vorgesehen, der bei tiefster Stellung von Jv₂ abgeschlossen ist. Längs der Kolbenstange von Jv₂ ist eine Öffnung Ö vorhanden, durch welche die Luft aus dem unteren Teil von Z entweichen kann. Einrichtungen dieser Art, bei denen die Geschwindigkeitskupplung zwischen Anker ^4 und Kontaktvorrichtung SA als Zentrifugalkupplung oder als Wirbelstromkupplung ausgebildet ist, sind bekannt. Demgegenüber betrifft die vorliegende Erfindung eine Bauart, bei welcher der Anker des Relais mit dem Kolben eines Zylinders verbunden ist, dessen Auslaßöffnung bei plötzlicher Vorwärtsbewegung des Kolbens durch einen zweiten sich entgegen der λ\ irkung einer Feder bewegenden und die Kontaktvorrichtung für die Schalterauslösung tragenden Kolben geschlossen wird, so daß die Schalterauslösung erfolgt. Jeder Betriebsstromstärke entspricht eine ganz bestimmte Stellung von A und K₁ innerhalb Sp und Z. Bei einer langsamen Stromänderung bewegt sich ^4 langsam, bis eine neue Ruhelage erreicht ist. Die in Z langsam verdichtete oder verdünnte Luft kann dabei durch L und Ö zu- oder abströmen, ohne daß eine Bewegung von Jv₂ und damit eine Schalterauslösung durch SA erfolgt.

! Bei einer verhältnismäßig schnellen Stromänderung hat aber die verdichtete oder ver-

^: dünnte Luft keine Zeit, vollkommen durch L und Ö hindurchzutreten. Infolgedessen wird Jv₂ mitbewegt und betätigt SA bzw. gestattet bei

j Rückgang des angewachsenen Stromes das W iedereinlegen des Hauptschalters. Es ist klar,

j daß die Kontakte SA solange geschlossen bleiben, als der Strom auf der die Auslösung bewirkenden Höhe erhalten bleibt oder diesen Wert noch weiterhin überschreitet, da die in Z verdichtete Luft den Kolben Jv₂ so niedergedrückt hält, daß L abgeschlossen bleibt und keine Luftströmung durch L und Ö möglich ist, bis Jv₁ und damit K₂, letzterer Kolben durch die Feder f, wieder zurückgehen.

Angeschlossene Zeitrelais kommen somit sicher zur Auslösung, wenn nicht vor Erreichung der Einstellzeit die Stromstärke wieder gefallen, SA geöffnet und damit eine Schalterauslösung unmöglich ist.

Der Kanal L und die Öffnung Ö können so geregelt werden, daß unter Umständen auf die Verwendung besonderer Zeitrelais verzichtet werden kann.

An Stelle der in Abb. 2 angenommenen Kupplung durch Luft kann irgendein anderes tropfbares, flüssiges oder gasförmiges Mittel benutzt werden. Auch kann der gleiche Zweck mittels Federn, fester elastischer Substanzen und ähnlicher mechanischer Kupplungen erreicht werden, die einen Anker bei schnellem Stromanstieg zwecks Auslösung mit dem Auslöseorgan kuppeln, dagegen bei langsamen Stromänderungen eine solche Kupplung verhindern.

Claims

Patent-Anspruch :

Überstromrelais für eine bestimmte Stromänderungsgeschwindigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß der Anker des Relais mit dem Kolben (Jv₁) eines Zylinders [Z) verbunden ist, dessen Auslaßöffnung (L) bei plötzlicher Vorwärtsbewegung des Kolbens (Jv₁) durch einen zweiten sich entgegen der Wirkung einer Feder (f) bewegenden und die Kontakteinrichtung für die Schalterauslösung tragenden Kolben (Jv₂) geschlossen wird, so daß die Schalterauslösung erfolgt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

Berlin, gedrückt in der reichsdruckerSI.