DE3784239T2 - Traeger zur kultivierung von zellen. - Google Patents

Traeger zur kultivierung von zellen.

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Description

    Technisches Gebiet
  • Diese Erfindung bezieht sich auf einen Träger für eine Zellkultur, der ultrafeine Fasern umfaßt und für die Kultur von Tier- und Pflanzenzellen vorteilhaft ist.
  • Hintergrund aus dem Stand der Technik
  • Verfahren zur Zellkultur werden in 1) Monoschichtkultur, 2) Suspensionskultur und 3) Einbettungskultur unterteilt, wobei dies vom angewendeten Träger abhängt. Bei der Monoschichtkultur haften, erweitern und wuchern die Zellen auf einer Kulturplatte aus Glas, Kunststoff o. ä. Im allgemeinen können die Zellen nur wuchern, wenn sie am Träger haften, so daß die Monoschichtkultur das gegenwärtig am umfangreichsten angewendete Kulturverfahren darstellt. Im Falle der Kultur von Zellen, die keine Haftung am Träger benötigen, wird auf der anderen Seite im allgemeinen die Suspensionskultur angewendet, wobei Zellen in einem suspendierten Zustand im Kulturmedium gezüchtet werden. Vom Standpunkt der Leistungsfähigkeit der Kultur ist die Suspensionskultur die geeignetste. Für von der Adhäsion abhängige Zellen wurde die Mikroträgerkultur vorgeschlagen, die zwischen der Monoschichtkultur und der Suspensionskultur liegt. Es hat sich jedoch gezeigt, daß einige Zellarten, insbesondere die meisten Epithelzellen, ihre Differenzierungs- und Proliferationsfunktionen in der Monoschichtkultur und der Mikroträgerkultur nicht ausüben können. Folglich wird ein Kulturverfahren intensiv untersucht, durch das die Differenzierungs- und Proliferationsfunktionen zum Ausdruck gebracht werden können.
  • Es wird in Betracht gezogen, daß die Zellen normalerweise im Körper differenzieren und wuchern, da die Mikroumgebung der Zellen für diese Zellen geeignet ist. Insbesondere die Tatsachen, daß 1) sich das Kapillarsystem um die Zellen erstreckt und die Zufuhr von Nährstoffen zu und die Entfernung von Abfallstoffen von den Zellen wirksam in vivo durchgeführt wird, 2) unterschiedliche Zellarten gleichzeitig existieren und in vivo miteinander in Wechselwirkung treten und 3) im Mesenchym Zellen existieren, die in vivo hauptsächlich aus Kollagenfasern bestehen, so daß sie im dreidimensionalen Zustand vorhanden sind, regeln die Differenzierung und Wucherung der Zellen wirksam. Es wird die Anwendung einer Umgebung im Kultursystem untersucht, die der im Körper ähnlich ist. Als Simulierung des Kapillarsystems, das die Zufuhr von Nährstoffen und die Entfernung von Abfallstoffen in vivo regelt, wurde z. B. ein Kultursystem vorgeschlagen, bei dem die Zellen auf Membranen aus Hohlfasern gezüchtet werden und bei dem die Zufuhr der Nährstoffe und die Entfernung der Abfallstoffe durch die Membranen der Hohlfasern durchgeführt werden, und es wurde eine Kultur mit höherer Dichte als die herkömmliche Monoschichtkultur erhalten. Diese Kultur, die die Hohlfasern verwendet, ist jedoch eine Art der Monoschichtkultur. Andererseits wurde kürzlich als Simulation des Mesenchym eine dreidimensionale Zellkultur (eingebettete Kultur) in Kollagen-Schwamm oder in Kollagen-Gel intensiv untersucht. Durch Anwendung des Kulturverfahrens mit Kollagen- Gel wurde die Differenzierung und Wucherung von Epithelzellen Corpus mammae, Leber-Parenchymzellen, Speicheldrüsenzellen, Thymuszellen und Pankreaszellen erstmals durchgeführt, die ihre Differenzierungs- und Proliferationsfunktionen durch herkömmliche Monoschichtkultur schwer ausüben können. Da die Zellen bei der herkömmlichen Monoschichtkultur auf der Oberfläche des Substats gezüchtet werden, haben diese Zellen flache Formen, die von der normalen Morphologie der Zellen in vivo völlig verschieden sind. Beim Kulturverfahren mit Kollagen-Gel ähnelt demgegenüber die Morphologie der Zellen der der Zellen in vivo. Während die Zellwucherung bei der Monoschichtkultur gestoppt wird, wenn die Oberfläche vollkommen durch Zellen bedeckt ist, wobei die Zellen auf der Oberfläche des Substrats wuchern, können bei der Kultur mit Kollagen-Gel (dreidimensionale Kultur) die Zellen ohne Veränderung der Morphologie ständig wachsen. Folglich liefert die eingebettete Kultur, die von der Kultur mit Kollagen-Gel repräsentiert wird, eine Umgebung, die der Mikroumgebung in vivo ähnlich ist. Folglich wurde anscheinend eine Umgebung geschaffen, die für die Durchführung der Differenzierungs- und Proliferationsfunktionen der Zellen geeignet ist.
  • Die oben genannten Tatsachen zeigen, daß die beiden Elemente, und zwar die Bildung der Wege für die Nährstoffzufuhr und die Entfernung der Abfallstoffe und die Bildung eines dreidimensionalen Zellkulturträgers, für die Zelldifferenzierung sehr wichtig sind.
  • Obwohl diese Differenzierung und die Wucherung der Zellen, die bei der herkömmlichen Monoschichtkultur schwierig waren, durch die dreidimensionale Kultur unter Anwendung von Kollagen-Gel erfolgreich erreicht wurden, weist dieses Kulturverfahren Probleme auf, da die mechanische Festigkeit des Kollagen-Gels gering ist und das Kollagen-Gel schwer in verschiedene Formen gebracht werden kann. Dies stellt große Probleme dar, wenn das Kulturverfahren z. B. bei einer umfangreichen Kultur angewendet werden soll.
  • Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines Trägers für eine Zellkultur, der die oben genannten beiden Elemente erfüllt und der auch die oben genannten Probleme der Kultur mit Kollagen-Gel löst.
  • Beschreibung dieser Erfindung
  • Diese Aufgabe wurde durch Verwendung ultrafeiner Fasern gelöst. D. h., daß diese Erfindung einen Träger für eine Zellkultur liefert, der ultrafeine Fasern mit einer Feinheit mit nicht mehr als 1,0 den umfaßt.
  • Beste Art der Durchführung dieser Erfindung
  • Die in der vorliegenden Erfindung angewendeten ultrafeinen Fasern haben eine Feinheit von nicht mehr als 1,0 den, vorzugsweise nicht mehr als 0,5 den.
  • Das die ultrafeinen Fasern bildende Polymer kann aus Polyestern, Polyamiden, Polytetrafluorethylenen, Polyolefinen, Zellulose, Polyaminosäuren, Kollagen u. ä. geeignet ausgewählt werden, und Polyester sind besonders bevorzugt.
  • Diese Polymere können eine Substituentengruppe mit positiver Ladung, z. B. eine Diethylaminoethylgruppe, aufweisen.
  • Wenn Fasern verwendet werden, die aus einer Vielzahl von Komponenten zusammengesetzt sind, kann die bleibende Komponenten aus den oben genannten Polymeren ausgewählt werden und die anderen mit der bleibenden Komponente zu kombinierenden Komponenten können geeignet aus Polystyrolen, Polyethylenen, wasserlöslichen Polyamiden, in wässriger Alkalilösung löslichen Polyestern, wasserlöslichen Polyvenylalkoholen u. ä. ausgwählt werden. Die Kombination der Polymere kann für jeden Fall geeignet ausgewählt werden, dies hängt von den Spinneigenschaften, der Verarbeitbarkeit, der Leistung u. ä. ab.
  • Obwohl der Träger für die Zellkultur dieser Erfindung die ultrafeinen Fasern an sich verwenden kann, die aus den oben genannten Polymeren hergestellt wurden, ist es üblicherweise bevorzugt, daß die Fasern in Form einer Struktur bzw. eines Gefüges vorliegen, z. B. ein Gewebe, ein gewirktes Textilerzeugnis, Faservlies, gesponnenenes Garn und Baumwolle.
  • Bei der Bildung der Struktur können die Fasern, die bereits in Form der ultrafeinen Fasern vorliegen, so wie sie sind, angewendet werden. Alternativ kann die Struktur zuerst aus Fasern gefertigt werden, aus denen durch chemische oder physikalische Maßnahmen ultrafeine Fasern entstehen können, und diese Fasern werden dann zu ultrafeinen Fasern gemacht, um eine Struktur zu erhalten, die aus ultrafeinen Fasern besteht. Diese ultrafeinen Fasern können durch sorgfältiges Spinnen eines Garns nach einem herkömmlichen Verfahren erhalten werden. Im Falle der Verwendung von Polyestern können alternativ ungestreckte Fasern bei bestimmten Bedingungen zu ultrafeinen Fasern gestreckt werden.
  • Als Fasern, die in einem späteren Schritt zu ultrafeinen Fasern gemacht werden können, können andererseits die Mehrkomponentenfasern eingesetzt werden, wie sie in den japanischen veröffentlichten Patentanmeldungen (Kokoku) Nr. 22126/73 und 22593/78 beschrieben sind, die durch Entfernung oder Abschälen einer Komponente der Mehrkomponentenfasern zu Fibrillen oder ultrafeinen Fasern gemacht werden können. Da die Fasern nach der Behandlung zu ultrafeinen Fasern gemacht werden können und so die Behandlung durchgeführt werden kann, wenn die Fasern die übliche Feinheit aufweisen, können bei diesen Fasern Probleme bei der Verarbeitung, z. B. der Bruch der Fasern und die Erzeugung von Flaum während verschiedener Faserbehandlungsschritte beim Weben oder Wirken, minimiert werden, dies ist folglich bevorzugt. Die Abstände zwischen den Fasern können vorzugsweise ein Vielfaches von zehn µm, mindestens 10 µm, betragen.
  • Die oben beschriebene Struktur aus ultrafeinen Fasern weist eine ausreichend hohe mechanische Festigkeit auf, die mit einem üblichen Gewebe oder gewirkten Textilerzeugnis vergleichbar ist, und kann in jede Form gebracht werden. Sie kann z. B. in eine willkürliche Form gebracht werden, z. B. ein Film, dünne Stäbchen, eine Kugel bzw. ein Kreis (wie z. B. eine Aegagropila (Haarsteine)), ebene rechtwinklige, gewellte und spiralförmige Formen, die einen großen Beitrag zur Förderung der Leistung und Gleichmäßigkeit der Kultur leisten. Die Struktur in Form der Aegagropila ist besonders bevorzugt. Der so gebildete Träger kann auch für die Pseudosuspensionskultur verwendet werden, die Mikroträger anwendet.
  • Bevorzugte Ergebnisse können üblicherweise erhalten werden, indem die Struktur aus ultrafeinen Fasern genoppt bzw. aufgerauht wird.
  • Diese genoppte Struktur bedeutet hier eine Struktur mit schleifenförmigen Noppen und/oder erhabenen Noppen u. ä. Nicht begrenzende repräsentative Beispiele der Verfahren zum Aufrauhen der Struktur umfassen ein Verfahren, bei dem die Noppen zum Zeitpunkt des Webens oder Wirkens gebildet werden, wie z. B. bei der Herstellung oder dem Zurechtschneiden von Flor; ein Verfahren, bei dem die Struktur nach der Herstellung verarbeitet wird, indem z. B. eine Aufrauhmaschine, um den Flaum bzw. die Noppen aufzurichten, oder eine Schermaschine verwendet wird; und in einigen Fällen ein Schwabbelverfahren unter Verwendung von Sandpapier.
  • Durch Aufrauhen der Struktur aus ultrafeinen Fasern ergibt sich eine Vergrößerung der Kontaktfläche der Zellen, eine Förderung der Weichheit der Struktur, so daß sie der morphologischen Veränderung der Zellen folgen kann, und eine Förderung der Porösität, die die Zufuhr der Nährstoffe und die Entfernung der Abfallstoffe regelt, so daß die Leistung als Träger für eine Zellkultur gefördert wird.
  • Die Struktur aus ultrafeinen Fasern kann mit Kollagen-Gel imprägniert werden. Durch Kombination dieser Struktur mit dem Kollagen können die Probleme des herkömmlichen Kollagen-Gels gelöst werden, und zwar seine geringe mechanische Festigkeit und schlechte Formbarkeit.
  • Der erfindungsgemäße Träger kann zur Kultur verschiedener Tier- und Pflanzenzellen verwendet werden. Obwohl die zu züchtenden Zellen nicht begrenzt sind, ist dieser Träger für die Kultur der von der Adhäsion abhängigen Zellen besonders geeignet. Spezifische Beispiele von Zellen, die gezüchtet werden können, umfassen Endothel- und Epithelzellen,, wie vaskuläre Endothelzellen, homogene Muskelzellen, hepatische Parenchymazellen, Pankreas-β-Zellen, Epithelzellen und Darmzellen; Fibroblasten; und andere Organ-Parenchymazellen.
  • Die Zellen können durch herkömmliche Kulturverfahren unter Anwendung des erfindungsgemäßen Trägers gezüchtet werden.
  • Das charakteristischste Merkmal des erfindungsgemäßen Trägers ist, daß der Träger für die Zellkultur aus ultrafeinen Fasern besteht. Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß die Differenzierungs- und Proliferationsfunktionen der Zellen in dem Träger aus ultrafeinen Fasern über einen langen Zeitraum erhalten bleiben. Obwohl der Mechanismus dieses Phänomens noch nicht ganz klar ist, wird folgendes angenommen: Wie es oben festgestellt wurde, sind die meisten Zellen von der Adhäsion abhängig, sie können nur wachsen, wenn sie an einer Oberfläche haften. Folglich besteht die wichtigste Eigenschaft, die von einem Träger für eine Zellkultur gefordert wird, in der Bereitstellung einer ausreichenden Gerüstfläche, die von den Zellen berührt werden kann. Die spezifische Oberfläche (die von den Zellen berührt werden kann) pro Volumeneinheit der Struktur aus ultrafeinen Fasern ist viel größer als die einer Struktur aus Fasern mit üblicher Feinheit, wodurch eine geeignete Umgebung für die von der Adhäsion abhängigen Zellen geschaffen wird.
  • Andererseits bildet die Oberfläche der Fasern bei der Struktur aus Gewebe, Gewirke oder Faservlies einen dreidimensionalen Raum, so daß eine Morphologie geschaffen wird, die der des Mesenchym ähnlich ist, das hauptsächlich aus Kollagenfasern besteht. Wie es oben festgestellt wurde, kann der größte Teil der Epithelzellen seine Differenzierungs- und Proliferationsfunktionen wie in vivo nur dann ausüben, wenn sie durch ein dreidimensionales Kulturverfahren gezüchtet werden, wobei Kollagen-Gel verwendet wird. Dies beruht darauf, daß die morphologische Veränderung der Zellen in der dreidimensionalen Kultur geringer als die in der zweidimensionalen Kultur (Monoschichtkultur) ist, und daß die Zellen eine Morphologie aufweisen, die der der Zellen in vivo sehr ähnlich ist. Während die Proliferation in der zweidimensionalen Kultur begrenzt ist, da diese Proliferation in einer Ebene durchgeführt wird, wird die Proliferation außerdem in der dreidimensionalen Kultur nicht unterbrochen, da der dreidimensionale Raum ausgenutzt wird. Dies stellt ebenfalls einen wichtigen Punkt dar. Der dreidimensionale Raum, der von den ultrafeinen Fasern gebildet wird, ist flexibler als der, der von Fasern mit üblicher Feinheit gebildet wird, so daß er der morphologischen Veränderung der Zellen folgen kann. Als Folge kann er es ermöglichen, daß die Zellen eine stärkere physiologische Morphologie anwenden. Wie es oben erwähnt wurde, wird angenommen, daß die Zellkultur unter Anwendung dieser flexiblen Struktur (dreidimensionaler Raum), die von den ultrafeinen Fasern geschaffen wird, den Zellen eine bequemere Umgebung schafft.
  • Als weiteres wichtiges Element für die gezüchteten Zellen, und zwar die Zufuhr von Nährstoffen und die Entfernung von Abfallstoffen durch Anwendung der ultrafeinen Fasern, werden die Porösität, die die Zufuhr der Nährstoffe und die Entfernung der Abfallstoffe regelt, als auch deren Gleichmäßigkeit gefördert. Bei einer Zellkultur in einer Struktur aus ultrafeinen Fasern sind folglich die Aufnahme der Nährstoffe von und die Abscheidung der Abfallstoffe an die äußere Umgebung viel leichter als im Falle der Anwendung einer Struktur aus Fasern mit üblicher Feinheit. Außerdem ist diese Eigenschaft viel besser als die, die das herkömmliche Kollagen-Gel liefert. Dies beruht darauf, daß die Diffusionsgeschwindigkeit der Substanzen, insbesondere die Diffusionsgeschwindigkeit von mittleren bis großen Molekülsubstanzen in der erfindungsgemäßen Struktur größer als die im Kollagen-Gel ist. Vom Standpunkt der Nährstoffzufuhr und der Abfallstoffentfernung liefert folglich diese Struktur aus ultrafeinen Fasern wiederum eine geeignete Umgebung für die gezüchteten Zellen.
  • Da der Träger für die Zellkultur, der aus ultrafeinen Fasern besteht, eine große mechanische Festigkeit hat und leicht in verschiedene Formen gebracht werden kann, ist es möglich, diesen Träger in einer umfangreichen Kultur anzuwenden.
  • Die vorliegende Erfindung wird nun anhand von Beispielen konkret beschrieben.
  • Beispiel 1
  • Es wurde ein Gewebe hergestellt, wobei Verbundfasern 150D-42f (mit einer Feinheit des Einzelfadens von etwa 0,1 den) verwendet wurden, die in dem japanischen veröffentlichten Patent (Kokoku) Nr. 22126/73 definiert sind, wobei diese Fasern 50 Teile "inselbildende" Polyesterkomponenten und 50 Teile "seebildende" Polystyrolkomponenten enthielten und 16 "Inseln" beinhalteten. Nach dem Schrumpfen wurde das Gewebe in Trichlorethylen getaucht, um das Polystyrol zu entfernen, und getrocknet.
  • Nach der Sterilisation in einem Autoklav wurde das Gewebe in eine Petrischale gegeben und 10 ml menschliche Bindegewebszellen (mit einer Zellpopulation von 1 x 10&sup5; Zellen/ml) wurden in das Gewebe eingespritzt. Die Kultur wurde 4 Tage lang bei 37ºC in einem Kohlendioxidgas-Inkubator durchgeführt. Die Zelldichte betrug am 4. Tag 1,6 x 10&sup7; Zellen/ 25 cm²/10 ml. Zur Kontrolle wurde ein ähnlicher Versuch unter Anwendung einer Petrischale aus Kunststoff durchgeführt, wobei eine abschließende Zelldichte von etwa 5 x 10&sup6; Zellen/25 cm²/ 10 ml erhalten wurde. Es hat sich bestätigt, daß die Zelldichte der gezüchteten Zellen stark gefördert wird, wenn das erfindungsgemäße Kultursubstrat verwendet wird.
  • Beispiel 2
  • Das in Beispiel 1 gewonnene Gewebe wurde auf eine Petrischale aus Kunststoff gegeben und Leberzellen der Ratte wurden mit einer Zellpopulation von etwa 5 x 10&sup4; Zellen/ml eingespritzt. Das Kulturmedium war RPMI 1640 (das 10% FCS enthielt). Die Kultur wurde in einem Kohlendioxidgas-Inkubator durchgeführt. Nach 6 Tagen hatte sich die Zellpopulation auf etwa 3,2 x 10&sup5; Zellen/ml erhöht und die Leberzellen blieben mehr als 2 Wochen lang am Leben. Auf der anderen Seite wurde in der gleichen Weise eine Kultur als Kontrolle durchgeführt, außer daß eine Petrischale verwendet wurde, die mit der Zellmatrix überzogen war. Bei diesem Kontrollversuch starben die meisten Zellen innerhalb von 6 Kulturtagen. Diese Ergebnisse zeigen, daß das Leben der Leberzellen stark verlängert wird, wenn das erfindungsgemäße Kultursubstrat verwendet wird.
  • Beispiel 3 und Vergleichsbeispiel
  • Das in Beispiel 1 erhaltene Gewebe wurde mit einem Schleifpapier zu Noppen bzw. einem Flaum aufgerauht, die Fasern wurden mit einem Wasserstrom mit hohem Druck verfilzt. Das Gewebe wurde dann zu Kreisen mit 1,5 cm Durchmesser geschnitten, und diese Kreise wurden in Vertiefungen einer Mikroplatte mit 24 Vertiefungen gelegt. Dann wurden 5 x 10&sup4; homogene Muskelzellen von der Thoraxaorta eines Hasen in 1,5 ml Kulturmedium suspendiert, und diese Suspension wurde zum Gewebe gegeben. Das Kulturmedium war modifiziertes Eagle MEM-Medium von Dulbecco, das 20% Kalbsfötus-Serum enthielt, die Kultur wurde durch sanftes Schütteln der Mikroplatte in einem CO&sub2;- Inkubator bei 37ºC 7 Tage lang durchgeführt. Nach der Kultur wurden alle Zellen gelöst, indem die Zellen mit 0,005% Trypsin in PBS (phosphatgepufferte Kochsalzlösung) 10 Minuten lang bei 37ºC behandelt wurden, und die Anzahl der Zellen wurde mit einer Zählkammer gezählt. Die Anzahl der Zellen betrug 4,0 x 10&sup5;.
  • Die Anzahl der Zellen im Vergleichsbeispiel, die auf einem ähnlichen aufgerauhten Gewebe aus Fasern mit einer Feinheit von 1,4 den gezüchtet wurden, betrug 0,8 x 10&sup5;, und die Anzahl der Zellen, die auf einer Mikroplatte mit der gleichen Fläche gezüchtet worden waren, betrug 0,2 x 10&sup5;.
  • Industrielle Anwendbarkeit
  • Da der erfindungsgemäße Träger für die Zellkultur eine große Flexibilität aufweist, so daß er der morphologischen Veränderung der Zellen ausreichend folgen kann, ist dessen Verträglichkeit mit Zellen hoch. Er ermöglicht es folglich den Zellen, ihre Differenzierungs- und Proliferationsfähigkeit über einen langen Zeitraum beizubehalten. Außerdem weist er eine hohe mechanische Festigkeit auf und kann leicht geformt werden, wodurch er als Träger für eine umfangreiche Kultur vorteilhaft ist.

Claims (6)

1) Träger für eine Zellkultur, der ultrafeine Fasern mit einer Feinheit von nicht mehr als 1,0 den umfaßt.
2) Träger für eine Zellkultur nach Anspruch 1, der in der Strukturform eines Textilerzeugnisses vorliegt, das aus ultrafeinen Fasern hergestellt wurde.
3) Träger für eine Zellkultur nach Anspruch 2, worin die Struktur des Textilerzeugnisses genoppt ist.
4) Träger für eine Zellkultur nach Anspruch 2, worin die Struktur des Textilerzeugnisses ein gewebtes Textilerzeugnis, ein gewirktes Textilerzeugnis oder Faservlies ist.
5) Träger für eine Zellkultur nach Anspruch 1, worin die ultrafeinen Fasern eine Feinheit von nicht mehr als 0,5 den aufweisen.
6) Träger für eine Zellkultur nach Anspruch 1, worin die ultrafeinen Fasern aus einem Polymer bestehen, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus Polyestern, Polyamiden, Polytetrafluorethylenen und Polyolefinen besteht.
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