Grundiermittelzusammensetzung
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Die Erfindung bezieht sich auf eine sowohl bei Stahlblechen
als auch bei Kunststoffplatten als Karosserieteile anwendbare
Grundiermittelzusammensetzung.
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Beim Lackieren von Stahlblechen und Kunststoffplatten für
Karosserien wurde bislang ein Verfahren angewendet, bei dem
jedes Blech bzw. jede Platte einzeln lackiert wird und dann
die lackierten Bleche und Platten in einem abschließenden
Schritt zusammengesetzt werden.
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Das Stahlblech wird entfettet und phosphatiert, um darauf
eine Phosphatschicht auszubilden. Nachdem eine Unterlage
durch Elektrodeposition gebildet ist, wird zum Teil eine
Splitterschutzgrundierung oder eine Steinschlagschutzschicht
aufgetragen und dann werden darauf die Zwischenlage und die
Decklage aufgebracht.
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Bei der Ausbildung der Zwischenlage wird eine
splitterbeständige und korrosionsbeständige
Zwischenbeschichtung, die aus einem einen Film ausbildenden,
in erster Linie aus einem Säureharz mit einem Säurewert
zwischen 10 und 50 zusammengeseten Harz, Talkumpuder und
rostvorbeugenden Pigmenten besteht, aufgetragen, um dem
Rosten und einem Fortschreiten von Korrosion, selbst wenn das
Metallsubstrat teilweise durch Absplittern freiliegt,
vorzubeugen. Dies ist in dem offengelegten japanischen Patent
Nr. 55-56.165 beschrieben.
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Auf der anderen Seite wird die Kunststoffplatte entfettet,
getrocknet und mit einer speziellen Grundierung für die
Kunststoffplatte beschichtet. Dann werden eine spezielle
Zwischenlage und eine spezielle Decklage nacheinander
aufgetragen. In diesem Fall kann auf die Ausbildung der
speziellen Zwischenlage auch verzichtet werden.
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Als spezielle Grundierung beschreibt die japanische
Patentanmeldung mit der Veröffentlichungsnummer 51-36.285
eine aus einem Reaktionsprodukt zwischen einem ungelierten
hydroxylgruppenhaltigen Harnstoffreaktant und
Polycarboxylsäure oder deren Anhydrid sowie einem für
Polyurethanharz, das als Plattenmaterial bei Autostoßstangen
oder für Gußartikel eingesetzt wird, verwendeten
Aminoplastharz zusammengesetzte Grundierung.
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Weiterhin beschreibt das offengelegte japanische Patent Nr.
59-30830 eine im wesentlichen aus für Polypropylenharz, das
als Plattenmaterial bei Autostoßstangen eingesetzt wird,
verwendetem, chloriertem Polypropylen bestehende Grundierung.
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Vorausgesetzt daß Polyamidharz,
Polybuthylen-Therephtalat-Hatz, Polycarbonatharz u. dgl. als
Decklage zur Bildung einer harten Lackbeschichtung auf
Stahlblechen für Karosserien verwendet werden, wird eine
Grundiermittelzusammensetzung für Kunststoffteile verwendet,
die ein durch Impfen ("grafting") von
Propylen-Ethylen-Copolymer mit Maleinsäure oder
Maleinsäureanhydrid gewonnenes Harz und eine Mittlersubstanz
aufweist, wie dies in dem offengelegten japanischen Patent
Nr. 61-76.557 beschrieben ist.
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Danach werden die lackierte Kunstoffplatten an das lackierte
Stahlblech angebaut, das dann den nachfolgenden Schritten
zugeführt wird.
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Als andere Lackiertechnik existiert ein Verfahren, bei dem
die Kunststoffplatten entfettet, getrocknet, mit der
vorgenannten Speziellen Grundierung beschichtet, gebrannt und
dann an das zuvor entfettete, phosphatiert und mit der
Unterschicht beschichtete Stahlblech anmontiert werden.
Anschließend werden die übliche Zwischenlage und Decklage auf
die Zusammenstellung von Kunsstoffplatten und Stahlblech
aufgetragen und eingebrannt.
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Bei diesen konventionellen Lackierverfahren ist die Struktur
der resultierenden Lackbeschichtungen zwischen den
Kunststoffplatten und dem Stahlblech jedoch immer
unterschiedlich. Die verwendeten Lacke und die
Lackierschritte sind ebenso unterschiedlich, so daß die
folgenden Schwierigkeiten auftreten:
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(1) Da die Lackiervorrichtung separat für die Lackierung von
Stahlblech und die Lackierung von Kunststoffplatten
hergerichtet werden muß, ist nicht nur die
Einsatzeffektivität gering, sondern es sind auch erhebliche
Vorrichtungsinvestitionen erforderlich.
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(2) Die Unterschiede im Erscheinungsbild, wie dem Farbton,
dem Glanz u. dgl. verursachen Abschläge hinsichtlich des
kommerziellen Wertes des gesamten Automobiles.
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(3) Die Unterschiede in der Haltbarkeit von auflackierten
Beschichtungen zwischen Kunststoffplatten und Stahlblech
zerstören auf längere Sicht den schönen Eindruck des
Automobiles.
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(4) Wenn die Kunststoffplatten mit der speziellen Grundierung
beschichtet und an das Stahlblech anmontiert werden, sowie
die daraus resultierende Zusammenstellung als ganzes einer
Lackierung unterworfen wird, werden zwar die Probleme gemäß
den obigen Punkten (1) bis (3) nicht verursacht. Es
verbleiben jedoch Schwierigkeiten hinsichtlich der Auswahl
der Lacke für die Zwischenlage und die Decklage, da, wenn
eine weiche Beschichtung in Abstimmung auf die
Kunststoffplatten verwendet wird, die Wetterbeständigkeit,
der Hochglanz, die Lösungsmittelbeständigkeit, die
Rostbeständigkeit und dgl. zurückgehen, während, wenn eine
harte Beschichtung in Abstimmung auf das Stahlblech verwendet
wird, die Stoßbeständigkeit, die Splitterbeständigkeit und
dergleichen bei den Kunststoffplatten reduziert sind.
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Weiterhin ist versucht worden, verschiedene, sowohl für
Kunststoffplatten, als auch für Stahlblech verwendbare
Decklagen zu untersuchen. Dennoch ist es weiterhin ein
Problem, daß Eigenschaften wie Hochglanz, Rostbeständigkeit
usw. nicht mit Eigenschaften wie Stoßbeständigkeit und
Splitterbeständigkeit usw. bei den Kunststoffplatten
kombinierbar sind.
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Vor diesem Hintergrund haben die Erfinder verschiedene
Studien durchgeführt und herausgefunden, daß, wenn eine im
wesentlichen aus einem durch Pfropfpolymerisation eines
Styrol-Butadien-Styrol-Blockcopolymers oder dessen hydrierten
Polymers mit α, β- ungesättigter Carboxylsäure oder deren
Anhydrid, einem Vernetzungsmittel und einer Epoxyverbindung
bestehende Grundiermittelzusammensetzung auf die durch
Elektrodeposition ausgebildete Unterlage im Falle von
Stahlblech und als Grundierung für Kunststoff im Falle von
Kunststoffplatten aufgebracht wird, die simultane Lackierung
der Zwischenlage und der Decklage als harte, für Stahlblech
übliche Beschichtung möglich ist und die vorgenannten
Probleme gelöst werden können, und als Resultat wurde die
Erfindung geschaffen.
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D. h., die Erfindung zeigt eine Grundiermittelzusammensetzung
im wesentlichen bestehend aus einem durch
Pfropfpolymerisation eines
Styrol-Butadien-Styrol-Blockcopolymers oder dessen hydrierten
Polymers mit α, β-ungesättigter Karboxylsäure oder deren
Anhydrid gewonnenen Harz (Komponente A), einem aus
modifizierten Aminoplastharzen, polymerisierbare,
ungesättigte Gruppen aufweisenden Verbindungen, Acrylharzen,
Polyisocyanatverbindungen und geblockten
Isocyanatverbindungen ausgewählten Vernetzungsmittel
(Komponente B) und einer Epoxyverbindung (Komponente C),
wobei das Feststoffgewichtsverhältnis der Komponente A zur
Komponente B zwischen 99/1 und 60/40 und das
Feststoffgewichtsverhältnis der Komponenten A+B zur
Komponente C zwischen 100/1 und 100/50 beträgt, auf.
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Das Produktionsverfahren für das
Styrol-Butadien-Styrol-Blockpolymer, das erfindungsgemäß bei
der Herstellung des Harzes der Komponente A verwendet wird,
ist aus dem Stand der Technik geläufig. Ein typisches
Beispiel davon ist in dem amerikanischen Patent 3.265.765
beschrieben. Im allgemeinen schließt dieses Verfahren eine
Lösungspolymerisation einer Mischung aus aromatischem
Monovinyl-Kohlenwasserstoff-Monomer und konjugiertem
Dien-Monomer in Gegenwart eines Katalysators mit der
allgemeinen Formel R(Li)x ein, wobei x eine ganze Zahl
zwischen 1 und 4 und wobei R ein aus aliphatischen,
alicyclischen und aromatischen Resten ausgewählter
Kohlenwasserstoffrest ist.
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Weiterhin können die intermolekularen Doppelbindungen des
Styrol-Butadien-Styrol-Blockcopolymers einer Hydrierung
unterworfen werden. Die Produktion solch eines hydrierten
Polymers ist beispielsweise in den japanischen
Patentanmeldungen mit den Veröffentlichungsnummern 42-8.704,
43-6.636, 45-20.504, 48-3.555 u. dgl. beschrieben.
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Die bei der Erfindung verwendete Komponente A wird durch
Pfropfpolymerisation des oben genannten
Styrol-Butadien-Styrol-Blockcopolymers oder seines hydrierten
Polymers mit α, β - ungesättigter Carboxylsäure oder deren
Anhydrids in der Anwesenheit eines
Radikalpolymerisationsinitiators gewonnen und ist ein Harz
mit Carboxylgruppen oder deren anhydrierten Gruppen im
Molekül.
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Als Pfropfpolymerisation existieren ein Verfahren, bei dem
die Radikalpolymerisation durch Schmelzen der Mischung und
Kneten der Mischung durch einen Extruder durchgeführt wird,
ein Verfahren, bei dem das Blockpolymer in einem aromatischen
Kohlenwasserstofflösungsmittel wie Toluol, Xylol, Benzol
o. dgl. dispergiert wird, das den
Radikalpolymerisationsinitiator enthält, dem die
α, β-ungesättigte Carbonxylsäure oder deren Anhydrid
zugesetzt wird und das zur Durchführung der
Radikalpolymerisation erhitzt wird, und dergleichen.
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Als α, β-ungesättigte Carboxylsäure können Acrylsäure,
Methacrylsäure, Maleinsäure, Itaconsäure, Citraconsäure,
Crotonsäure, Fumarsäure usw. verwendet werden. Wenn eine
mehrfache Säure wie beispielsweise Maleinsäure, Fumarsäure
o. dgl. als α, β-ungesättigte Carboxylsäure verwendet wird,
kann sie ein Halb-Alkylester sein.
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Als Radikalpolymerisationsinitiator kann jeder üblicherweise
verwendete Radikalinitiator verwendet werden. Ein typisches
Beispiel dafür enthält organische Peroxyde, Azonitrile usw..
Als organische Peroxyde können Alkylperoxyde, Arylperoxyde,
Acylperoxyde, Aroylperoxyde, Ketonperoxyde, Peroxicarbonate,
Peroxycarboxylate u. dgl. genannt werden. Die Alkylperoxyde
schließen Diisopropylperoxyd, Di-Ter-Butylperoxyd,
Tert-Butylhydroperoxyd usw. ein. Die Arylperoxyde schließen
Dicumylperoxyd, Cumylhydroperoxyd usw ein. Die Acylperoxyde
schließen Dilauroylperoxyd usw. ein. Die Aroylperoxyde
schließen Dibenzoylperoxyd usw ein. Die Ketonperoxyde
schließen Methylethylketonperoxyd, Cyclohexanonperoxyd usw.
ein. Als Azonitrile können Azobisisobutyronitril,
Azobisisopropionitril usw. genannt werden.
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In die Komponente A ist die α, β-ungesättigte Carboxylsäure
oder deren Anhydrid vorzugsweise in einem Anteil von 0,05 bis
10 Gewichts-% gepfropft. Wenn der Anteil kleiner als 0,05
Gewichts-% ist, ist die Haftung zwischen der Grundierung und
der hierauf aufgebrachten Lage schlecht, während bei einem
Überschreiten von 10 Gewichts-% die Feuchtigkeitsresistenz
schlecht ist.
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Das bei der Erfindung als Komponente B verwendete
Vernetzungsmittel schließt (1) Verbindungen vom
selbstreaktiven Typ, (2) Polyisocyanatverbindungen u. dgl.
ein. Als Verbindung vom selbstreaktiven Typ (1) können
Aminoplastharze wie Melaminharz und Harnstoffharz, die durch
einen Alkohol wie Methanol, Ethanol, n-Butanol, Isobutanol o.
dgl. modifiziert sind, und Acrylharze, die durch
Copolymerisation einer eine polymerisierbare, ungesättigte
Gruppe enthaltenden Verbindung (z. Bsp. polifunktionale
Acrylate wie Trimethylolpropantriacrylat,
Polyethylenglykoldiacrylat, Penthaerythrioltriacrylat usw.,
mit Acrylsäure oder Methacrylsäure veresterte
Epoxyverbindungen; durch Reaktion einer unten näher
beschriebenen Polyisocyanatverbindung mit Acrylsäure oder
Methacrylsäure gewonnene Polyurethanacrylate oder
Polyurethanmethacrylate; durch Reaktion des obengenannten
Melaminharzes mit Acrylsäure oder Methacrylsäure gewonnenes
Melaminacrylat oder Melaminmethacrylat und dgl.) mit einem
eine funktionale Gruppe wie eine Carboxylgruppe, eine
Hydroxylgruppe, eine Aminogruppe, eine Methylolgruppe o. dgl.
aufweisenden Acrylmonomer gewonnen wurden, genannt werden.
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Als Polyisocyanatverbindung (2) sind aromatische und
aliphatische Diisocyanate, wie Tolylendiisocyanat,
4,4'-Diphenylmethan-Diisocyanat, Isophorondiisocyanat,
1,6-Hexamethylen-Diisocyanat, Cyclohexan-1,4-Diisocyanat
usw., Beiprodukte der aromatischen und aliphatischen
Diisocyanate, wie Diol, Triol o. dgl., Polyisocyanate, wie
durch Biurethanreaktionen gebundene Kettentrimere, zyklische
Trimere o. dgl., und geblockte Isocyanatverbindungen, die
durch die Blockierung aller oder eines Teils in einer der
vorgenannten Polyisocyanatverbindungen enthaltenen
Isocyanatgruppen durch ein Blockierungsmittel, wie niedrige
Alkohole, ε-Caprolactam, Methylethylketoxime,
Diethylmalonat, Phenol o. dgl., gewonnen wurden, aufzuführen.
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Diese Vernetzungsmittel werden allein oder als Gemisch
verwendet.
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Weiterhin kann das Vernetzungsmittel zusammen mit einem Harz
verwendet werden, das aktive hydrogenhaltige
Funktionalgruppen wie Carboxylgruppen, Hydroxylgruppen,
Aminogruppen, Iminogruppen o. dgl. enthält, also z. Bsp.
Acrylharz, Polyesterharz, Polyurethanharz usw..
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Die bei der Erfindung als Komponente C verwendete
Epoxyverbindung umfaßt Verbindungen mit wenigstens einer,
vorteilhaft zwei oder mehr Epoxygruppen im Molekül oder ein
Gemisch davon, z. Bsp. Polyglycidylester polyhydrierten
Phenols, wie 2,2-Bis(4-Hydroxyphenyl)-Propan(Bisphenol A),
Bis(4-Hydroxyphenyl)Methan, 1,1-Bis(4-Hydroxyphenyl)Ethan
usw., Polyglycidylester polyhydrierter Alkohole, wie
Glycerin, Pentaerythritol, Trimethylolpropan usw.,
Diglycidylether polyalkylen Polyethers; Diglycidylester der
Polycarboxylsäure oder einer sogenannten Dimersäure und dgl..
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Die Komponente C kann außerdem durch Oxidation eines Olefins
wie Polybutadien mit einer Persäure gewonnene
Epoxyverbindungen, durch Copolymerisation der oben genannten
Epoxyverbindung mit Glycidylacrylat oder Glycidilmethacrylat
gewonnene acrylische Epoxyverbindungen, durch die Reaktion
zwischen Phenol und Formalin gewonnene Epoxyverbindungen vom
Novolak-Typ und modifizierte Verbindungen hiervon aufweisen.
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Diese Epoxyverbindungen werden alleine oder als Gemisch
verwendet.
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Bei der erfindungsgemäßen Grundiermittelzusammensetzung sind
die Komponenten A und B in einem Gewichtsverhältnis der
Feststoffe der Komponente A zur Komponente B von 99 : 1 bis
60 : 40 gemischt. Wenn der Anteil der Komponente B kleiner
als 1 ist, ist der Vernetzungseffekt schlecht und die
Aufheiz-Abkühl-Zyklus-Eigenschaften sind hinsichtlich der
Flexibilität der resultierenden Beschichtung verschlechtert,
während, wenn der Anteil 40 übersteigt, die Flexibilität der
Beschichtung herabgesetzt ist und außerdem sowohl die
Splitterbeständigkeit auf dem Stahlblech für die Karosserie,
als auch die Splitterbeständigkeit und die Stoßbeständigkeit
auf den Kunststoffplatten schlecht sind.
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Weiterhin ist die Komponente C in einem Gewichtsanteil von
100 : 1 bis 100 : 50 bezogen auf die Feststoffe der
Komponenten A und B zu denen der Komponente C enthalten. Wenn
der Anteil der Komponente C kleiner als 1 ist, ist die
Feuchtigkeitsbeständigkeit schlecht, während beim
Überschreiten von 50 die Benzinbeständigkeit schlecht ist.
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Die erfindungsgemäße Grundiermittelzusammensetzung kann ein
Pigment enthalten. Als Pigment können üblicherweise in Lacken
verwendete anorganische und organische Pigmente, wie
beispielsweise Titandioxyd, Kohlenstoffschwarz (Gasruß),
Talkum, Kaolin, Calciumcarbonat, Magnesiumcarbonat,
Bariumsulfat, Eisenoxyd, Cyaninblau, Quinacridonrot usw.
aufgeführt werden. Um die Zwischenlage und die Decklage durch
elektrostatisches Lackieren ausbilden zu können, ist es zu
bevorzugen, daß die resultierende Beschichtung eine
elektrische Leitfähigkeit aufweist. In diesem Fall kann ein
leitfähiges Pigment, insbesondere leitfähiges
Kohlenstoffschwarz verwendet werden, wobei es üblicherweise
sinnvoll ist, daß der Oberflächenwiderstand 10¹&sup0; Ω *cm nicht
überschreitet.
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Bei der erfindungsgemäßen Grundiermittelzusammensetzung ist
ein Anteil des Pigments im Verhältnis zu den Komponenten
A+B+C von 0 bis 2,0 anzustreben. Wenn dieser Anteil 2,0
übersteigt ist die Flexibilität der Beschichtung schlecht und
die Splitterbeständigkeit auf dem Stahlblech und die
Splitterbeständigkeit und die Stoßbeständigkeit auf den
Kunststoffplatten schlecht.
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Das übliche organische Lösungsmittel reicht aus, um die Harze
gleichmäßig zu lösen und um sie für längere Zeit stabil zu
lagern. Das übliche organische Lösungsmittel schließt
organische Lösungsmittel für gebräuchliche Farben, z. Bsp.
aliphatische Kohlenwasserstofflösungsmittel, wie
Terpentinersatz, n-Hexan usw., sowie aromatische
Kohlenwasserstofflösungsmittel, wie Toluol, Xylol usw., ein.
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In diesem Fall weist die Grundiermittelzusammensetzung 50 bis
98 Gewichts-% des organischen Lösungsmittels und 2 bis 50
Gewichts-% der Harzkomponenten A, B und C auf.
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Falls notwendig können der erfindungsgemäßen
Grundiermittelzusammensetzung sowohl Lackadditive, wie
oberflächenregulierende Mittel, ein Antiabsetmittel, einer
Hitzezersetzung vorbeugende Mittel, einer Lichtzersetzung
vorbeugende Mittel, pigmentdispergierende Mittel u. dgl., als
auch Reaktionskatalysatoren zur Beschleunigung der Reaktion
zugesetzt werden.
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Die erfindungsgemäße Grundiermittelzusammensetzung kann durch
den üblichen Lackherstellungsprozeß oder
Pigmentdispergierprozeß hergestellt werden. Wenn die
Grundiermittelzusammensetzung kein Pigment enthält, kann sie
durch Mischung der Harze zusammen mit, sofern diese notwendig
sind, Lackadditiven und organischem Lösungsmittel in der
geläufigen Mischvorrichtung wie einem Aufmischer zur
Zubereitung einer gleichmäßigen Harzmischung hergestellt
werden. Andererseits kann die Grundiermittelzusammensetzung,
falls sie ein Pigment enthält, durch Dispergieren des
Pigments in einem Teil oder der Gesamtmenge des Harzes in
einer geläufigen Pigmentdispergiervorrichtung wie einem
Attritor, einer Sandmühle o. dgl. und anschließendes Zusetzen
des restlichen Harzes, des organischen Lösungsmittels und der
Lackadditive hergestellt werden, wobei der gewünschte
Viskositätswert einzustellen ist.
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Als Mittel zum Aufbringen der erfindungsgemäßen
Grundiermittelzusammensetzung können geläufige
Lackiertechniken wie Luftsprühen, elektrostatisches
Luftsprühen, elektrostatisches Sprühlackieren u. dgl.
genutzt werden.
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Die erfindungsgemäße Grundiermittelzusammensetzung ist nach
dem Auftragen der Unterschicht bzw. nach dem Entfetten und
Trocknen gleichzeitig auf das Stahlblech für die Karosserie
und auf die Kunststoffplatten aufbringbar. Nach der Anwendung
der Grundiermittelzusammensetzung bleibt die
Grundierbeschichtung bei Raumtemperatur für ein bis zehn
Minuten stehen oder es wird bei 80 ºC für etwa 30 Sek. eine
beschleunigte Trocknung durchgeführt. Anschließend können
eine gebräuchliche Zwischenlage und Decklage darauf
aufgetragen werden.
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Gerade wenn die Grundiermittelzusammensetzung sowohl auf das
Stahlblech als auch auf die Kunststoffplatten aufgebracht
wird, kann das Auflackieren der Zwischenlage nötigenfalls
entfallen. Als Lacke für die Zwischenlage und die Decklage
können Lacke eingesetzt werden, die üblicherweise für
Stahlblech von Karosserien und Kunststoffplatten Verwendung
finden.
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Als Kunststoffmaterial, bei dem die erfindungsgemäße
Grundiermittelzusammensetzung anwendbar ist, kann solches,
das als Kunststoff für Karosserien verwendet wird, wie z.
Bsp. Polyamidharz, Polybutylen-Terephthalat-Harz,
Polyurethanharz, Polycarbonatharz, ungesättigtes
Polyesterharz, Gemische davon, verstärkte Harze daraus u.
dgl., genannt werden. Dennoch ist die Erfindung nicht auf
diese Harze als Kunststoffmaterial beschränkt.
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Obwohl die erfindungsgemäße Grundiermittelzusammensetzung
unter Bezugnahme auf das Lackieren von Karosserien
beschrieben wurde, ist es selbstverständlich, daß eine solche
Grundiermittelzusammensetzung auch für Zusammenstellungen aus
Stahlblech und Kunststoffplatten bei anderen Produkten
anwendbar ist.
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Wie bereits erwähnt, kann die erfindungsgemäße
Grundiermittelzusammensetzung aufgrund der Verwendung der
Komponenten A, B und C in einem speziellen Gewichtsverhältnis
gleichzeitig auf das Stahlblech für die Karosserie und die
Kunststoffplatten für die Karosserie aufgebracht werden, so
daß es möglich ist, das Auflackieren derselben harten
Zwischenlage und harten Decklage sowohl bei dem Blech, als
auch den Platten gleichzeitig, mit derselben
Lackiervorrichtung vorzunehmen und das Einbrennen in
demselben Einbrennofen durchzuführen. Daher kann die
Gleichmäßigkeit der Qualitäten, z. Bsp. der optischen
Qualitäten, wie Farbton, Glanz u. dgl., und der
Haltbarkeitsqualitäten, wie Wetterbeständigkeit und chemische
Beständigkeit u. dgl., der auflackierten Lagen sowohl auf dem
Blech, als auch auf den Platten vervollkommnet werden.
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Darüberhinaus werden, wenn die erfindungsgemäße
Grundiermittelzusammensetzung auf das unterbeschichtete
Stahlblech aufgebracht wird, die Splitterbeständigkeit, die
Haftung, die Feuchtebeständigkeit, die
Aufheiz-Abkühl-Zyklus-Eigenschaften, die Benzinbeständigkeit
u. dgl. verbessert, während, wenn sie auf unterschiedliche
Kunststoffplatten für Karosserien aufgetragen wird, die
Splitterbeständigkeit, die Haftung, die Feuchtebeständigkeit,
die Aufheiz-Abkühl-Zyklus-Eigenschaften, die
Benzinbeständigkeit, die Stoßbeständigkeit u. dgl. verbessert
werden.
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Die nachfolgenden Beispiele werden zur Erläuterung der
Erfindung gegeben und dienen nicht zu deren Beschränkung.
In den Beispielen sind, sofern dies nicht anders vermerkt
ist, alle Prozentangaben Gewichts-%-Angaben.
Harz 1
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In einen rostfreien Druckkessel mit einem Thermometer und
einem Rührwerk wurden 1 l Xylol und 100 g hydriertes
Styrol-Butadien-Styrol-Blockcopolymer (Kraton G-1652,
Handelsname, hergestellt von Shell Chemical Corp.) eingegeben
und das Innere des Kessels wurde mit Stickstoff aufgefüllt.
Nachdem die Temperatur auf 125 ºC erhöht worden war, wurden
über sechs Stunden hinweg eine Lösung von Maleinsäureanhydrid
in Xylol (Maleinsäureanhydrid: 1 g/10 ml) und eine Lösung von
Dicumylperoxyd in Xylol (Dicumylperoxyd: 0,15 g/ml) mittels
separater Pumpzuführungen zugegeben, um der Reaktionsmischung
6 g Maleinsäureanhydrid und 0,9 g Dicumylperoxyd zuzusetzen.
Nach der erfolgten Reaktion wurde das Reaktionsprodukt bis
auf Raumtemperatur abgekühlt und mit Aceton vermischt,
welches abgefiltert wurde, um ein mit Maleinsäureanhydrid
gepfropftes Blockcopolymer zu erhalten. Dieses Polymer wurde
wiederholt mit Aceton präzipitiert und abschließend
gewaschen. Nach dem Waschen wurde das Präzipitat unter
Anwendung von Unterdruck und erhöhter Temperatur getrocknet,
um eine weißpulvriges modifiziertes Harz mit einem
Feststoffgehalt von 100 % zu erhalten. Als Ergebnis der
Infrarotabsorptionsspektroskopie und einer
Neutralisationstitration betrug der Anteil von
Maleinsäureanhydridgruppen in dem modifizierten Harz
3,4 Gewichts-%.
Harz 2
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In einen rostfreien Druckkessel mit einem Thermometer und
einem Rührwerk wurden 1 l Xylol und 100 g hydriertes
Styrol-Butadien-Styrol-Blockcopolymer, Kraton G-1652,
eingegeben und das Innere des Kessels wurde mit Stickstoff
aufgefüllt. Nachdem die Temperatur auf 125 ºC erhöht worden
war, wurden über sechs Stunden hinweg eine Lösung von
Maleinsäureanhydrid in Xylol (Maleinsäureanhydrid: 1 g/10 ml)
und eine Lösung von Dicumylperoxyd in Xylol (Dicumylperoxyd:
0,15 g/ml) mittels separater Pumpzuführungen zugegeben, um
der Reaktionsmischung 0,8 g Maleinsäureanhydrid und 0,9 g
Dicumylperoxyd zuzusetzen. Nach der erfolgten Reaktion wurde
das Reaktionsprodukt bis auf Raumtemperatur abgekühlt und mit
Aceton vermischt, welches abgefiltert wurde, um ein mit
Maleinsäureanhydrid gepfropftes Blockcopolymer zu erhalten.
Dieses Polymer wurde wiederholt mit Aceton präzipitiert und
abschließend gewaschen. Nach dem Waschen wurde das Präzipitat
unter Anwendung von Unterdruck und erhöhter Temperatur
getrocknet, um eine weißpulvriges modifiziertes Harz mit
einem Feststoffgehalt von 100 % zu erhalten. Als Ergebnis der
Infrarotabsorptionsspektroskopie und einer
Neutralisationstitration betrug der Anteil von
Maleinsäureanhydridgruppen in dem modifizierten Harz
0,05 Gewichts-%.
Harz 3
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In einen rostfreien Druckkessel mit einem Thermometer und
einem Rührwerk wurden 1 l Xylol und 100 g hydriertes
Styrol-Butadien-Styrol-Blockcopolymer, Kraton G-1652,
eingegeben und das Innere des Kessels wurde mit Stickstoff
aufgefüllt. Nachdem die Temperatur auf 125 ºC erhöht worden
war, wurden über sechs Stunden hinweg eine Lösung von
Maleinsäureanhydrid in Xylol (Maleinsäureanhydrid: 1 g/10 ml)
und eine Lösung von Dicumylperoxyd in Xylol (Dicumylperoxyd:
0,15 g/ml) mittels separater Pumpzuführungen zugegeben, um
der Reaktionsmischung 12,0 g Maleinsäureanhydrid und 0,9 g
Dicumylperoxyd zuzusetzen. Nach der erfolgten Reaktion wurde
das Reaktionsprodukt bis auf Raumtemperatur abgekühlt und mit
Aceton vermischt, welches abgefiltert wurde, um ein mit
Maleinsäureanhydrid gepfropftes Blockcopolymer zu erhalten.
Dieses Polymer wurde wiederholt mit Aceton präzipitiert und
abschließend gewaschen. Nach dem Waschen wurde das Präzipitat
unter Anwendung von Unterdruck und erhöhter Temperatur
getrocknet, um eine weißpulvriges modifiziertes Harz mit
einem Feststoffgehalt von 100 % zu erhalten. Als Ergebnis der
Infrarotabsorptionsspektroskopie und einer
Neutralisationstitration betrug der Anteil von
Maleinsäureanhydridgruppen in dem modifizierten Harz
9,9 Gewichts-%.
Harz 4
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In einen rostfreien Druckkessel mit einem Thermometer und
einem Rührwerk wurden 1 l Xylol und 100 g hydriertes
Styrol-Butadien-Styrol-Blockcopolymer, Kraton G-1652,
eingegeben und das Innere des Kessels wurde mit Stickstoff
aufgefüllt. Nachdem die Temperatur auf 125 ºC erhöht worden
war, wurden über sechs Stunden hinweg eine Lösung von
Maleinsäureanhydrid in Xylol (Maleinsäureanhydrid: 1 g/10 ml)
und eine Lösung von Dicumylperoxyd in Xylol (Dicumylperoxyd:
0,15 g/ml) mittels separater Pumpzuführungen zugegeben, um
der Reaktionsmischung 14,5 g Maleinsäureanhydrid und 0,9 g
Dicumylperoxyd zuzusetzen. Nach der erfolgten Reaktion wurde
das Reaktionsprodukt bis auf Raumtemperatur abgekühlt und mit
Aceton vermischt, welches abgefiltert wurde, um ein mit
Maleinsäureanhydrid gepfropftes Blockcopolymer zu erhalten.
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Dieses Polymer wurde wiederholt mit Aceton präzipitiert und
abschließend gewaschen. Nach dem Waschen wurde das Präzipitat
unter Anwendung von Unterdruck und erhöhter Temperatur
getrocknet, um eine weißpulvriges modifiziertes Harz mit
einem Feststoffgehalt von 100 % zu erhalten. Als Ergebnis der
Infrarotabsorptionsspektroskopie und einer
Neutralisationstitration betrug der Anteil von
Maleinsäureanhydridgruppen in dem modifizierten Harz
11,0 Gewichts-%.
Harz 5
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Das hydrierte Styrol-Butadien-Styrol-Blockcopolymer,
Kraton G-1652, wurde allein verwendet.
Beispiele 1 bis 3, Vergleichsbeispiele 1 bis 7
(Herstellung der Grundierung)
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Eine Grundiermittelzusammensetzung mit einem in der
nachstehenden Tabelle 1 aufgeführten Zusammensetzungsrezept
wurde wiefolgt hergestellt. Eine Komponente A wurde mit der
gesamten Menge Xylol versetzt und in einem Mischer aufgelöst.
Hierzu wurden die Komponenten B und C und ein Pigment
hinzugegeben um 100 g einer zusammengesetzten Mischung zu
erhalten. Die so erhaltene Mischung wurde gründlich in einem
Mischer durchgeknetet und in einem Farbmischer eine Stunde
lang aufgemischt. Anschließend wurde eine aus gleichen Teilen
Xylol und Toluol gemischtes Lösungsmittel zugesetzt, um eine
Sprayviskosität von 13 Sek. (20 ºC) bezogen auf Ford Cup
No. 4 einzustellen.
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Die Detailangaben zu den in Tabelle 1 aufgeführten
Komponenten lauten wiefolgt.
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Geblockte Isocyanatverbindung:
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Coronate 2507 (Handelsname, hergestellt von Nippon
Polyurethane Industry Co., Ltd., Feststoffgehalt 75 %)
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Polyisocyanatverbindung:
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Sumidul N-75 (Handelsname, hergestellt von Sumitomo
Bayer Urethane Co., Ltd., Feststoffgehalt 75 %,
Trimer von 1,6-hexamethylen Diisocyanat)
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Isobutylisiertes Melaminharz:
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Super Bekamin L-116-70 (Handelsname, hergestellt von
Nippon Riech Hold Co., Ltd., Feststoffgehalt 70 %)
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Bisphenol A -Typ Epoxyverbindung:
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Epikote 834 (Handelsname, hergestellt von Yuka Shell
Epoxy Co., Ltd., Feststoffgehalt 100 %)
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Novolak-Typ Epoxyverbindung:
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Epototo YDN-180 (hergestellt von Toto Kasei K.K.,
Feststoffgehalt 100 %)
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Polyglycidylether-Typ Epoxyverbindung eines polyhydrierten
Alkohols:
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Epicron 707 (Handelsname, hergestellt von Dainippon
Ink and Chemicals, Inc., Feststoffgehalt 100 %)
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Titandioxyd:
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Taipake R-830 (Handelsname, hergestellt von Ishihara
Sangyo K.K.)
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Kohlenstoffschwarz (Gasruß):
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Mitsubishi Carbon MA-11 (Handelsname, hergestellt von
Mitsubishi Chemicals, Inc.)
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Leitfähiges Kohlenstoffschwarz:
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Conductex 975 (Handelsname, hergestellt von Columbian
Carbon, Japan)
Tabelle 1(a)
Beispiel
Grundiermittelzusammensetzung
Komponente
Hatz
Geblockte Isocyanatverbindung
Polyisocyanatverbindung
Isobutylisiertes Melaminharz
Bisphenol A -Typ Epoxyverbindung
Novolak-Typ Epoxyverbindung
Polyglycidylether-Typ Epoxyverbindung eines polyhydrierten Alkohols
Pigment
Titandioxyd
Kohlenstoffschwarz (Gasruß)
leitfähiges Kohlenstoffschwarz
Lösungsmittel, Xylol
Pigment/Komponenten
Tabelle 1(b)
Beispiel
Vergleichsbeispiel
Grundiermittelzusammensetzung
Komponente
Harz
Geblockte Isocyanatverbindung
Polyisocyanatverbindung
Isobutylisiertes Melaminharz
Bisphenol A -Typ Epoxyverbindung
Novolak-Typ Epoxyverbindung
Polyglycidylether-Typ Epoxyverbindung eines polyhydrierten Alkohols
Pigment
Titandioxyd
Kohlenstoffschwarz (Gasruß)
leitfähiges Kohlenstoffschwarz
Lösungsmittel, Xylol
Pigment/Komponenten A+B+C
Anmerkung) *: Gehalt der Maleinsäureanhydridgruppen im Harz (%)
(Lackieren von Stahlblech)
-
Ein kalt gewalztes Stahlblech von 0,8 mm x 70 mm x 150 mm
wurde einer Phosphatierbehandlung mit Bonderite #3004
(Handelsname, hergestellt von Nihon Parkerizing Co., Ltd.)
unterworfen, als Unterlage mit einem Kationenelektrolack
Power Top U-100 (Handelsname, hergestellt von Nippon Paint
Co., Ltd.) beschichtet und dann durch Einbrennen bei 175 ºC
für 20 Min. getrocknet. Die trockene Dicke der resultierenden
Elektrobeschichtung betrug 20 um.
-
Anschließend wurde jede der vorgenannten
Grundiermittelzusammensetzungen durch ein
Luftspraylackierverfahren aufgetragen und danach wurde Epico
Nr. 1500 Sealer TM-2 (Handelsname, hergestellt von Nippon Oil
and Fats Co., Ltd.) als amino-/ölfreie, der
Polyesterharzreihe zugehörige zwischenlage eines
Naß-auf-Naß-Systems durch ein Luftspraylackierverfahren
aufgetragen und durch Einbrennen bei 140 ºC für 30 Min.
getrocknet. Die trockene Dicke der Grundierung betrug 5 bis 8
um und die der zwischenlage 30 bis 35 um.
-
Als nächstes wurde eine der Amino/Alkydharzreihe zugehörige
Festfarbe, Melami Nr. 1500 Black (Handelsname, hergestellt
von Nippon Oil and Fats Co., Ltd.,), als Oberlage durch ein
Luftspraylackierverfahren aufgetragen und durch Einbrennen
bei 140 ºC für 30 Min. getrocknet. Die trockene Dicke der
Oberlage betrug 40 um.
(Lackieren von Kunststoffplatten)
I. Kunststoffplatten
-
(A) Polyamidharzplatte (PA)
-
1013 RW-1 (Handelsname, hergestellt von
Ube Industries, Ltd.)
-
(B) Polybutylen-Terephthalat-Harzplatte (PBT)
-
5201X11 (Handelsname, hergestellt von
Toray Industries, Inc.)
-
(C) Platte aus ungesättigtem Polyesterharz (SMC)
-
N12 (Handelsname, hergestellt von
Takeda Chemical Industries, Ltd.)
-
(D) Polyurethanplatte (PU)
-
C1056/FA720 (Handelsname, hergestellt von
Nippon Polyurethane Industry Co., Ltd.)
-
(E) Polycarbonatharzplatte (PC)
-
Yupiron MB-2201 (Handelsname, hergestellt von
Mitsubishi Gas Chemical Company, Inc.)
-
(F) Polypropylenharzplatte (PP)
-
Mitsubishi Noblen BC5D (Handelsname, hergestellt
von Mitsubishi Yuka K.K.,
Propylen-Ethylen-Blockcopolymer)
II. Lackierverfahren
-
Jede der oben genannten Kunststoffplatten hatte eine Größe
von 3 mm x 70 mm x 150 mm und wurde mit einem Schaum von
1,1,1-Trichlorethan (74ºC) für 60 Sek. entfettet, getrocknet,
mit der oben genannten Grundierung durch ein
Luftspraylackierverfahren beschichtet und dann mit Epico
Nr. 1500 Sealer TM-2 als amino-/ölfreie, der
Polyesterharzserie zugehörige Zwischenlage eines
Naß-auf-Naß-System durch ein Luftspraylackierverfahren
beschichtet. Die Beschichtung wurde durch Einbrennen bei 140
ºC für 30 Min. getrocknet. Die trockene Dicke der Grundierung
betrug 5 bis 8 um und die der Zwischenlage 30 bis 35 um.
Anschließend wurde die Amino/Alkydharzfarbe, Melami Nr. 1500
Black, als Decklage durch ein Luftspraylackierverfahren
aufgetragen und durch Einbrennen bei 140 ºC für 30 Min.
getrocknet. Die getrocknete Dicke der Decklage betrug 40 um.
Vergleichsbeispiel 8
-
Dasselbe Vorgehen wie in Beispiel 1 beschrieben wurde mit der
Ausnahme, daß die Auftragung der Grundierung weggelassen
wurde, wiederholt.
Vergleichsbeispiel 9
-
In einen mit Stickstoff aufgefüllten Kessel wurden unter
Umrühren 200 g Ethylen-Propylen-Copolymer mit einem
Ethylengehalt von 70 mol-% sowie einem mittleren
Molekülgewicht von 15.000, 6,0 g Maleinsäure und 0,3 g
2,5-Dimethyl-2,5-Di(Tert-Butylperoxy)Hexin-3 eingegeben. Die
Mischung wurde in einem einachsigen Kneter bei 250 ºC für
50 Sek. durchgeknetet und dann mit 2.500 g Tuluol vermischt,
um ein mit Maleinsäure gepfropftes Polymer des
Ethylen-Propylen-Copolymers mit einem Feststoffgehalt von 8 %
zu erhalten.
-
98 g des so gewonnenen Pfropfpolymers und 2 g leitfähiges
Kohlenstoffschwarz (Conductex 950, Handelsname, hergestellt
von Columbian Carbon, Japan) wurden in einem Mischer
gründlich durchgeknetet und in einem Farbschüttler eine
Stunde lang aufgemischt.
-
Die so erhaltene Mischung wurde mit Tuluol versetzt, um eine
Sprayviskosität von 13 Sek. (20 ºC) bezogen auf Ford Cup
Nr. 4 einzustellen, womit die Grundiermittelzusammensetzung
fertiggestellt war.
-
Diese Grundiermittelzusammensetzung wurde durch dasselbe
Lackierverfahren wie in dem obigen Unterpunkt II.
aufgetragen, um Vergleichsflächen zu erhalten. Dabei betrug
die trockene Dicke der Grundierung 7 um, die der mittleren
Lage 33 um und die der Oberlage 40 um.
-
Hinsichtlich der Beschichtung der Stahlbleche und der
Kunststoffplatten wurden die nachfolgenden Tests
durchgeführt, um die in der nachstehenden Tabelle 2
aufgeführten Ergebnisse zu erhalten.
(Test- und Bewertungsmethoden)
1. Splitterbeständigkeit
-
Testvorrichtung: Gravelometer, hergestellt von Suga
Shikenki K.K.
-
Teststein: Nr. 7, harter, pulverisierter Sand
(Durchmesser 2 - 3 mm), 100 g/Test
-
angewandter Luftdruck: 4 kg/cm²
-
Anblaswinkel: 90º
-
Blech- bzw. Plattentemperatur: 20 ºC
-
Der Test wurde unter den obigen Bedingungen durchgeführt, um
den Ablösezustand der Beschichtung (CP-1) und die Anzahl
verursachter Rostflecken (CP-2) zu ermitteln.
-
Bewertungsmaßstab für CP-1:
-
Durchmesser der Ablösung kleiner als 0,5 mm,
O (hervorragend)
-
Durchmesser der Ablösung größer als 0,5 mm,
aber kleiner als 1 mm, Δ (genügend)
-
Durchmesser der Ablösung von größer als 1 mm
x (ungenügend)
-
Die Ermittlung von CP-2 wurde anhand der Anzahl der
Rostflecken, die nach 42 Std. Besprühen mit Salz (5%-iges
Salzwasser, Temperatur: 35 ºC) auf den Testflächen
entstanden, durchgeführt.
-
Anzahl der Rostflecken kleiner als 20, O (hervorragend)
-
Anzahl der Rostflecken größer als 20 aber kleiner
als 50, Δ (genügend)
-
Anzahl der Rostflecken größer als 50,
x (ungenügend)
2. Haftung
-
Mit einem Schneidmessers wurden auf den Testflächen jeweils
11 Längslinien und Querlinien mit einem Abstand von 1 mm
untereinander gezogen, wobei die Linien eine Tiefe bis hinab
auf das Blechmaterial hatten. Dann wurde Cellophanklebeband
auf die resultierenden 100 Meßpunkte aufgeklebt. Anschließend
wurde das Klebeband mit einem Mal abgezogen, um die Nummer
der verbleibenden Meßpunkte für die Bewertung der Haftung
festzustellen.
-
Der Bewertungsmaßßstab war
-
O (100/100, hervorragend)
-
Δ (99/100 - 80/100, gut)
-
x (79/100 - 50/100, mangelhaft)
-
xx (49/100 - 0/100, ungenügend).
3. Feuchtebeständigkeit
-
Nachdem das Testblech bei einer Temperatur von 50 +/- 1 ºC
und einer relativen Luftfeuchtigkeit von mindestens 98 % für
240 Stunden in einer geschlossenen Kammer ausgelagert worden
war, wurde das Auftreten von sichtbaren Blasen zur Bewertung
der Feuchtebeständigkeit beobachtet.
-
Der Bewertungsmaßßstab war
-
O (keine Blasen, hervoragend)
-
Δ (Auftreten von Blasen mit einem Durchmesser
von weniger als 0,2 mm, genügend)
-
x (Auftreten von Blasen mit einem Durchmesser
von mehr als 0,2 mm, ungenügend).
4. Aufheiz-Abkühl-Zyklus-Eigenschaften
-
Ein Ausschnitt von 50 x 50 mm wurde aus den Testflächen
ausgeschnitten und dreimal einem Zyklus von Aufheizen auf
50 ºC bei 95 % Luftfeuchtigkeit für 16 Stunden T Abkühlen
auf 20 ºC für 0,5 Stunden T Abkühlen auf - 40 ºC für drei
Stunden T Aufheizen auf 20 ºC für eine Stunde T Aufheizen
auf 80 ºC für drei Stunden T Abkühlen auf 20 ºC für 0,5
Stunden unterworfen, um das Auftreten von Rissen in der
Beschichtung auszuwerten.
-
Der Bewertungsmaßstab war dabei der folgende.
-
Keine Risse O (hervorragend)
-
Auftreten von Rissen x (ungenügend)
5. Benzinbeständigkeit
-
Die Testflächen wurden für eine Stunde in Benzin eingelegt,
um Farbveränderungen, Schwellungen, Ablösungen oder
dergleichen der Beschichtung zu erfassen.
-
Der Bewertungsmaßstab war
-
O (keine Veränderungen; hervorragend)
-
Δ (geringe Veränderungen; genügend)
-
x (auffällige Veränderungen; ungenügend).
6. Stoßbeständigkeit bei tiefer Temperatur
(Hochgeschwindigkeitsstoßtest)
-
Mit einer von der Firma Rheometric Corporation hergestellten
Hochgeschwindigkeitsschlagmaschine wurde ein Stoßenergiewert
für das Durchschlagen eines Stößels durch die Testfläche
unter den Randbedingungen bestimmt, daß ein
Spitzendurchmesser des Stößels 1,6 cm (5/8 inch), ein Halter
5,1 cm (2 inch) und die Aufschlaggeschwindigkeit
(1,11 m/sec.) betrugen, woraus ein effektiver Energiewert
(Joule) für - 40 ºC berechnet wurde.
-
Je größer der numerische Wert, desto besser die
Stoßbeständigkeit bei tiefer Temperatur.
Tabelle 2(a)
Beispiel
Material
Testgröße
Stahlblech
Splitterbeständigkeit CP-I
Splitterbeständigkeit CP-II
Haftung
Feuchtebeständigkeit
Aufheiz-Abkühl-Zylkus-Eigenschaften
Benzinbeständigkeit
Stoßbeständigkeit bei tiefer Temperatur (Joule)
Tabelle 2(b)
Beispiel
Material
Test
Splitterbeständigkeit CP-I
Haftung
Feuchtebeständigkeit
Aufheiz-Abkühl-Zylkus-Eigenschaften
Benzinbeständigkeit
Stoßbeständigkeit bei tiefer Temperatur (Joule)
Tabelle 2(c)
Beispiel
Material
Test
Splitterbeständigkeit CP-I
Haftung
Feuchtebeständigkeit
Aufheiz-Abkühl-Zylkus-Eigenschaften
Benzinbeständigkeit
Stoßbeständigkeit bei tiefer Temperatur (Joule)
Tabelle 2(d)
Beispiel
Vergleichsbeispiel
Material
Test
Stahlblech
Splitterbeständigkeit CP-I
Splitterbeständigkeit CP-II
Haftung
Feuchtebeständigkeit
Aufheiz-Abkühl-Zylkus-Eigenschaften
Benzinbeständigkeit
Stoßbeständigkeit bei tiefer Temperatur (Joule)
Tabelle 2(e)
Beispiel
Vergleichsbeispiel
Material
Test
Splitterbeständigkeit CP-I
Haftung
Feuchtebeständigkeit
Aufheiz-Abkühl-Zylkus-Eigenschaften
Benzinbeständigkeit
Stoßbeständigkeit bei tiefer Temperatur (Joule)
Tabelle 2(f)
Beispiel
Vergleichsbeispiel
Material
Test
Splitterbeständigkeit CP-I
Haftung
Feuchtebeständigkeit
Aufheiz-Abkühl-Zylkus-Eigenschaften
Benzinbeständigkeit
Stoßbeständigkeit bei tiefer Temperatur (Joule)
-
Wie aus den Ergebnissen der
Tabelle 2 ersichtlich,
resultieren
aus der Verwendung der erfindungsgemäßen
Grundiermittelzusammensetzung überragende Ergebnisse
hinsichtlich der Splitterbeständigkeit, der Haftung, der
Feuchtebeständigkeit, der Aufheiz-Abkühl-Zyklus-Eigenschaften
und der Benzinresistenz bei dem Stahlblech sowie überragende
Ergebnisse hinsichtlich der Splitterbeständigkeit, der
Haftung, der Feuchtebeständigkeit, der
Aufheiz-Abkühl-Zyklus-Eigenschaften, der Benzinbeständigkeit
und der Stoßbeständigkeit bei tiefer Temperatur bei allen
Kunststoffplatten, so daß eine gute Balance der
grundsätzlichen Filmeigenschaften, wie sie von Lack für
Automobile gefordert wird, sichergestellt ist.
-
Im Gegensatz dazu ist das Vergleichsbeispiel 1 hinsichtlich
der Feuchtebeständigkeit bei dem Stahlblech und bei allen
Kunststoffplatten schlecht, weil der Anteil des eingebauten
Maleinsäureanhydrids in der Komponente A 10 % übersteigt.
-
Im Vergleichsbeispiel 2 ist die Haftung bei dem Stahlblech
und bei allen Kunststoffplatten schlecht, da weder die
α ,β-ungesättigte Carboxylsäure, noch ihr Anhydrid in die
Komponente A gepfropft sind.
-
Da beim Vergleichsbeispiel 3 die Komponente B nicht
eingesetzt ist, sind die Aufheiz-Abkühl-Zyklus-Eigenschaften
bei dem Stahlblech und bei allen Kunststoffplatten schlecht.
-
In Vergleichsbeispiel 4 sind die Splitterbeständigkeit bei
dem Stahlblech und die Splitterbeständigkeit und die
Stoßbeständigkeit bei tiefer Temperatur bei allen
Kunststoffplatten schlecht, da der Anteil der Komponente B 40
übersteigt.
-
Da das Vergleichsbeispiel 8 keine Verwendung von der
Komponente C macht, ist die Feuchtebeständigkeit bei dem
Stahlblech und bei allen Kunststoffplatten schlecht.
-
Im Vergleichsbeispiel 6 ist die Benzinbeständigkeit bei dem
Stahlblech und bei allen Kunststoffplatten schlecht, da der
Anteil der Komponente C 50 übersteigt.
-
Im Vergleichsbeispiel 7 ist die Splitterbeständigkeit bei dem
Stahlblech und die Splitterbeständigkeit und die
Stoßbeständigkeit bei tiefer Temperatur bei allen
Kunststoffplatten schlecht, da der Anteil des Pigments
bezogen auf die Komponenten A+B+C 2,0 übersteigt.
-
Im Vergleichsbeispiel 8 sind die Splitterbeständigkeit bei
dem Stahlblech und die Splitterbeständigkeit, die Haftung,
die Feuchteresistenz, die Aufheiz-Abkühl-Zyklus-Eigenschaften
und die Benzinbeständigkeit bei allen Kunststoffplatten
schlecht, weil die erfindungsgemäße
Grundiermittelzusammensetzung nicht verwendet wird.
-
Da das Vergleichsbeispiel 9 dem Beispiel 3 des offengelegten
japanischen Patents Nr. 61-79.557 entspricht, sind die
Aufheiz-Abkühl-Zyklus-Eigenschaften bei dem Stahlblech und
allen Kunststoffplatten schlecht.