DE377861C - Verfahren zur Herstellung eines insbesondere als Saatbeize verwendbaren Pflanzenschutzmittels - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines insbesondere als Saatbeize verwendbaren Pflanzenschutzmittels

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DE377861C
DE377861C DEP43403D DEP0043403D DE377861C DE 377861 C DE377861 C DE 377861C DE P43403 D DEP43403 D DE P43403D DE P0043403 D DEP0043403 D DE P0043403D DE 377861 C DE377861 C DE 377861C
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  • Verfahren zur Herstellung eines insbesondere als Saatbeize verwendbaren Pflanzenschutzmittels. Bekanntlich werden Chlorkresole und ähnliche Substanzen mit Seifen in emulgiertem Zustand als Pflanzenschutzmittel, z. B, als Saatbeize, verwendet. Diese Stoffe sind nun erstens teurer und heute nicht überall zu haben, und ferner sind auch in gewissen Fällen schon Schädigungen des Saatgutes beobachtet worden, zumal wenn es feucht oder leicht angeschimmelt war.
  • Es wurde daher nach einem billigeren Produkt gesucht, das keine schädliche Wirkung zeigt, aber trotzdem die gefährlichen Keime (Sporen, Bakterienkeime, Insektenbrut usw.) vernichtet. Dabei hat sich gezeigt, daß das billige Naphthalin sich in hohem Grade für diese Zwecke eignen kann, wenn von dem Präparat - folgende Bedingungen erfüllt werden: a) das Naphthalin muß in einer billigen Flüssigkeit (Wasser) in kolloider Verteilung enthalten sein, b) der Dispersion müssen kleine Mengen solcher Stoffe zugefügt sein, die die Wirksamkeit der Naphthalindispersionen gegen die Saatschädlinge erhöhen.
  • Da Naphthalin in Wasser unlöslich ist, war es bisher nicht bekannt, wäßrige Dispersionen von Naphthalin herzustellen. Dies ist mit Hilfe der Plausonschen Kolloidmühle oder ähnlich wirkender, schnellaufender Dispergierungsmaschinen gelungen. Man kann in kurzer Zeit große Mengen Naphthalin in den kolloiden Zustand überführen, wenn man geringe Mengen eines Dispersionsbeschleunigers zusetzt. Es wurde dabei die Beobachtung gemacht, daß eine zwäßrige, kolloide Naphthalindispersion sehr viel stärker auf die Pflanzenschädlinge wirkt als das gewöhnliche Naphthalin selbst.
  • Die Wirksamkeit des kolloiden Naphthalins kann nun noch durch Zusatz geringer Mengen Phenol oder Naphthol oder Kresol oder Dichlorsubstitutionsprodukten dieser Stoffe oder deren Mischungen mit Sulfosäuren des Naphthalins oder der Naphthene oder mit Kupfersalzen verschiedener Art oder Schwefel in feiner Verteilung wesentlich erhöht werden. Die Wirksamkeit einer derartigen kolloiden Beize ist so groß, daß selbst ein Saatgut, das bereits mit Schädlingskeimen geimpft war, von diesem befreit und wieder verwendbar wird. Selbstverständlich kann man gleichzeitig auch Substanzen, wie Zucker, Harze, Seifen usw., zusetzen, um ein besseres Haften des Schutzmittels auf den Pflanzen zu bewirken.
  • Das kolloide Naphthalin ist überall verwendbar, völlig gefahrlos und leicht zu handhaben, außerdem ist es äußerst billig. Jeder Landarbeiter kennt seinen Geruch, so daß eine Vergiftung von Mensch und Tier ausgeschlossen ist.
  • Eine kolloide Naphthalinemulsion kann nicht nur als Saatgutbeize und als Pflanzenschutzmittel im allgemeinen, sondern auch zur Vertilgung und zur Fernhaltung der Motten aus Kleiderstoffen, Teppichen usw. sowie zur `"ernichtung der Fliegenbrut und ähnlicher Schädlinge verwendet werden. Es wirkt hierbei besonders gut, da es wegen seiner kolloiden Beschaffenheit in die feinsten Fugen und Risse hineingespritzt «erden und in die engsten Poren eindringen kann.
  • Das Verfahren zur Herstellung der kolloiden Naphthalindispersionen wird durch folgende Beispiele näher erläutert: Beispiel i. Man löst ioo Teile Naphthalin in 20o Teilen Benzol und bearbeitet das Ganze unter "Zusatz von 3ooo Teilen Wasser und ro Teilen Gummiarabikum in einer Kolloidmühle, System Plauson, etwa 5 Minuten lang. Hierbei bildet sich eine milchigweiße, haltbare Dispersion, die sich beliebig mit Wasser verdünnen läßt. In geeigneter Verdünnung ist es völlig unschädlich für die Pflanze, wirkt aber stark keimtötend. Beispiel e. i 5o Teile Naphthalin werden mit r 5o Teilen Toluol vermischt und dann in einer schnelllaufenden Schlagmühle mit 3ooo Teilen Wasser, dem 2o Teile Zucker und io Teile naphthendisulfosaures Natrium zugesetzt wurden, bearbeitet. Während des Schlagens fügt man noch 5 Teile fein gemahlenes naphthalinsrrlfosaures Kupfer allmählich zu.
  • Man erhält eine Dispersion die sowohl (las Naphthalin wie das Kupfersalz in homogener Verteilung und in hochwirksamer Form enthält. Beispie13. r 5o Teile Naphthalin, 5o Teile Azeton, etwa r 5 Teile Kresol und 3ooo Teile Wasser «erden etwa 5 bis io Minuten in einer Kolloidreibmühle behandelt. Wenn eine weißliche Dispersion entstanden ist, gibt man eine Lösung von 25 Teilen Harzseife in iooo Teilen Wasser zu und gegebenenfalls 5 Teile fein verteiltes Schweinfurter Grün oder ein anderes Kupfersalz oder präzipitierten oder kolloiden Schwefel.
  • Die in diesen Beispielen gegebenen Vorschriften geben nur einen Anhalt für die Herstellung von kolloiden Naphthalindispersionen die :1lengenverhältnisse können selbstverständlich in weiten Grenzen verändert werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung eines insbesondere als Saatbeize v erivendbaren Pflanzenschutzmittels, dadurch gekennzeichnet, (laß Naphthalin in Gegenwart eines Dispersionsbeschleunigers in Wasser vermittels Kolloidmühlen, System 1'lauson, ()der ähnlich wirkenden, schnellaufenden Dispergierrnaschinen, gegebenenfalls unter Zusatz von Phenol oder Kresol oder N aphthol oder Dichlorsubstitutionsprodukten dieser Stoffe oder deren Mischungen mit Sulfosäuren des Naphthalins oder der \aphthene oder mit Kupfersalzen verschiedner Art oder Schwefel in den kolloiden Zustand übergeführt wird.
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