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Wertstempelapparat. Die Erfindung bezieht sich auf einen Wertstempelapparat,
der auf eine begrenzte Anzahl von Stempelabdrücken einzustellen ist, und insbesondere
auf eine derartige Ausbildung eines solchen Apparates, bei der die Bewegung des
Stempelblockes nicht unmittelbar durch das äußere Bedienungsorgan des Apparates
erfolgt, sondern durch eine besondere Federkraft, die durch die Bedienung des Apparates
beim jedesinaligen Stempeln gespannt und :ntisgeliist wird und nunmehr ihrerseits
alle notwendigen Bewegungen des Stempelblockes bewirkt. Das Wesen der Erfindung
liegt nun darin. daß auch nach Entnahme der vorgeschenen Anzahl von Stempelabdrücken
das Bedienungsorgan in genau der gleichen `'eise wie vorher betätigt werden kann,
ohne daß jedoch weitere Stempelabdrücke vorgenommen werden, und ohne daß die Bedienungsperson
erkennen kann, worauf die Verhinderung weiterer Stempelabdrücke beruht. Es ist somit
jegliche mißbräuchliche Benutzung des Apparates ausgeschlossen, und auch mit dem
Apparat nicht vertraute Personen werden nicht dazu veranlaßt, auf das Bedienungsergan
unizulässig große Kräfte auszuüben, wie dies sicher der Fall wäre, wenn die Verhinderung
weiterer Stempelabdrücke nach Entnahme einer bestimmten Anzahl durch eine Verhinderung
der Bewegungen des Antriebsorgans bewirkt würde.
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Bei einem Wertstennpelapparat .entsprechend der Erfindung ist daher
die Einrichtung so getroffen, daß zur jed.einialigen Auslösung des Stempelvorganges
durch die bei dem Antrieb, des Bedienungsorgans gespannte Feder zwei Einrücknnechanisinen
durch (las Bedienungsorgan nacheinander betätigt werden müssen, von denen der zuerst
betätigte Einrückniechanismus durch Einschalten einer Kupplung den Bewegungsvorgang
vorbereitet, während der hierauf betätigte zweite F_inrückinechanisnnus die Antriebskraft
selbst auslöst. Ist nunmehr die vorgesehene Anzahl von Stenipelalxlrücken erfolgt,
so wird durch Einrückung eines Anschlages eine Betätigung der die vorbereitende
Kupplung bewirkenden Einrückvorrichtung verhindert, so daß eine alsdann erfolgende
Ausliisung der Antriebskraft den Stempelblock nicht mehr antreiben kann, obwohl
das Bedienungsorgan nach wie vor in gleicher Weise benutzt werden kann und bei seiner
Bedienung die Antriebsfeder spannt. Die Abb. i bis 5 veranschaulichen den Gegenstand
der Erfindung in einer als Beispiel dienenden Ausführung. In dem Gehäuse i sind
die Schubstangen 2 und 2' verschiebbar geführt. Auf der Welle 3, die in q. und 4'
drehbar gelagert ist, dreht sich lose das Zahnsegment 5 mit Mitnehmerarm 5", während
die beiden Schwinghebel 6 und 6' sowie der Kulissenarm 7 fest auf der Welle angeordnet
sind. Stempelblock 9 legt sich in der stark ausgezogenen Ruhestellung fest gegen
das im oberen Teil des Gehäuses untergebrachte Farbkissen B. Der Stempelblock ist
auf der Welle io fest, letztere ist in den Langführungen i i und i i' quer zur Längsachse
verschiebbar. Der Stempelblock ist ferner mit einer Verzahnung 12, 12' und 12" versehen,
die bei Abwärtsbewegung der Welle io sich an den Stiften 13 abrollt. 14 und i-'
sind Geradführungen, an denen der ebenfalls an denn Stempelblock angebrachte Gleitschub
15 oben und unten geführt ist, während er in der Mitte frei geht. Bei Abwärtsbewegung
der Schwinghebel 6 und 6' in die in Abb. 2 strichpunktiert gezeichnete Stellung
wird der Steinpelblock 9 infolge der Geradführung 1d., 15 zunächst ein Stück parallel
abwärts bewegt, bis die Verzahnung 12 bei 13 zum Eingriff kommt. Von nun an erfährt
der Stempelblock eine Schwingbewegung tun i 8o°, dann folgt wieder wie bei Beginn
der Abwärtsbewegung infolge der Geradführung 14., 15 ein Stück Parallelverschiebung,
bei der der Stempelblock durch die Öffnung 16 im Boden des Gehäuses tritt. In der
tiefsten Stellung des Stempelblockes erfolgt dann der Stein pelabdruck, worauf der
Block sofort auf demselben Wege wieder in seine Ruhelage auf das Farbkissen 8 zurückkehrt.
Dieser ganze Bewegungsvorgang des Stempelblockes ist an sich bereits bekannt; er
ist hier nur des besseren Verständnisses halber ausführlich beschrieben.
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Schubstange 2 ist mit einer -Nase 17 versehen, die sich um den Zapfen
18 dreht und durch die Feder i9 und den Anschlagstift 20 in der in Abb. 1 gezeichneten
Stellung gehalten wird. In der hhclisten Stellung der Schubstange 2 greift die Nase
17 vor den "Zahn 5", so claß letzterer bei Abwärtsbewegung der Schubstange 2 bzw.
des "Zahnes 17 %zm diesem mitgenommen wird bis in die strichpunktiert gezeichnete
Stellung. In dieser tiefsten Stellung gibt 17 den Zahn 5" frei, so
daß
letzterer infolge einer später näher zu erörternden Antriebsfeder 22 in die Anfangsstellung
zurückschnellt. Bei Rückwärtsführung der Schubstange 2 weicht die Nase 17 dem Zahn
5" aus und springt in der obersten Stellung wieder vor diesen.
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Das Zahnsegment 5 greift in den Zahntrieb 5' ein; letzterer ist mit
dem Federblock 21, der sich auf der Welle 23 lose dreht, und an dem die Spiralfeder
22 mit ihrem inneren Ende befestigt ist, fest verbunden. 26 ist eine sogenannte
Bolzenkupplung bekannter Ausführung, wie sie allgemein im Werkzeugmaschinenbau bei
Exzenterpressen als Sicherheitskupplung im Gebrauch sind, und die sich dadurch auszeichnen,
daß sie nach j edesmaliger Umdrehung genau, an derselben ein für allemal festgelegten
Stelle wieder ausschalten. Da die Kupplung bekannt und an sich auch nichts mit dem
Erfindungsgegenstand direkt zu tun hat, erübrigt sich hier die nähere Beschreibung
der Wirkungsweise derselben. Solange der Anschlag 27 gegen den Gegenanschlag 28
liegt, ist die Kupplung ausgeschaltet; sie schaltet sich sofort selbst ein, wenn
28 durch eine kleine Schwenkbewegung den Anschlag 27 freigibt. In Ausschaltstellung
der Kupplung kann sich der Federblock 2i, der mit seinem dem Zahntrieb 5' entgegengesetzten
Ende die eine Kupplungshälfte bildet, auf der Welle 23 frei drehen. Wird nun der
Zahntrieb 5' infolge Drehung des Zahnsegments 5 entgegen. der in Abb. 1 eingetragenen
Pfeilrichtung gedreht, so wird die Antriebsfeder 22 hierdurch aufgezogen.
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Die Welle 23 ist in Lagern 29 und 3o drehbar und mit Kurbelscheibe
31 und Kurbelzapfen 32 ausgestattet. Kurbelzapfen 32 greift in den bereits erwähnten
Kulissenarm 7, der seinerseits auf der Welle 3 fest angeordnet ist.
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Die Wirkungsweise der bisher beschriebenen Einrichtung ist folgende:
Uin einen Stempelabdruck zu erhalten, wird der Knopf 45 bis in die tiefste Stellung
heruntergedrückt und kann hierauf wieder losgelassen «-erden, worauf er selbsttätig
infolge der Feder d.8 in die Ruhestellung zurückgeht. Alles weitere besorgt nach
einmal heruntergedrücktem Knopf der innere Mechanismus selbsttätig. Beim Abwärtsgehen
des Knopfes .45 und damit der Schubstange 2 nimmt die Nase 17 den Zahn 5" mit und
erteilt hierdurch dem Zahntrieb 5' und somit dem Federblock 21 eine 'Umdrehung von
etwa 36o°, wodurch die Antriebsfeder 22 entsprechend aufgezogen wird. Bevor Nase
17 ihre tiefste Stellung erreicht, wird durch eine .Vorrichtung, die später noch
näher beschrieben wird, die Bolzenkupplung "6 durch Freigabe des Anschlags 27 eingeschaltet.
Nunmehr ist die Antriebsfeder 22 mit der Kurbelscheibe 31 bzw. dem Kurbelzapfen
32 starr verbunden. Bei weiterer Abwärtsbewegung von 2 gibt Nase 17 den Zahn 5"
frei, und letzterer schnellt infolge der Federwirkung von 22 zurück. Hierbei macht
der Kurbelzapfen 32 eine Umdrehung in der Pfeilrichtung und kommt infolge der Wirkung
der Bolzenkupplung 26 genau an dem Ausgangspunkt A wieder zur Ruhe. Infolge dieser
Umdrehung des Kurbelzapfens 32 hat der Kulissenarm 7 und damit die beiden Schwinghebel
6, 6' eine Vor- und Rückwärtsbewegung ausgeführt. Bei dieser Bewegung haben die
Schwinghebel 6, 6' die Welle 1o mitgenommen, wobei der Stempelblock g die bereits
erläuterte Bewegung ausgeführt hat. Diese Anordnung des Stempelvorgangs hat den
ganz besonderen Vorteil, daß der Aufdruck des Stempels in dem Zeitpunkt erfolgt,
wo die Geschwindigkeitsäußerung des Kurbelzapfens auf den Kulissenarm 7 ein Minimum,
der ausgeübte Druck dagegen ein Maximum ist.
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Um der eingangs der Beschreibung erwähnten Forderung zu genügen, ist
es weiterhin erforderlich, daß, nachdem die Anzahl Stempel, auf die der Apparat
eingestellt ist, entnommen ist, eine weitere Entnahme von Stempeln ausgeschlossen
sein muß. Die Lösung dieser Aufgabe im Zusammenhang mit der vorbeschriebenen Stempeleinrichtung
sei im nachfolgenden beschrieben. Die Schubstange 2' dient neben der gemeinsamen
Führung des Bedienungsorgans in der Hauptsache der vorbereitenden Einleitung oder
Nichteinleitung des Stempelvorgangs, j e nachdem noch Stempel zur Entnahme frei
sind oder nicht. Es sind mithin zwei Momente zu unterscheiden. Erstens muß durch
die Abwärtsbewegung der Schubstange 2' der Stempelvorgang vorbereitend eingeleitet
werden, was dadurch geschieht, daß die Kupplung 26 eingeschaltet wird, kurz bevor
die Nase 17 in ihrer tiefsten Stellung den Zahn 5" freigibt; andererseits aber muß
die Einschaltung der Kupplung 26 unmöglich gemacht sein, wenn alle Stempel entnommen
sind, oder mit anderen Worten, wenn der Apparat ausverkauft ist. Abb. 5 zeigt die
Lösung dieser Aufgabe rein schematisch, während dieselben Bezugszeichen auch in
den Abb. 1, 3 und d. eingetragen sind. 2' ist die Schubstange in ihrer höchsten
Lage. Stift 33 ist schwenkbar mittels des Hebels 34. und der in 2' drehbar gelagerten
Welle 35 angeordnet. Feder 36 hält den Stift 33 in Ruhe in der gezeichneten höchsten
Lage. Et-#va 12o° gegen Stift 33 versetzt ist der Arm 37 inlt Stift 38. 27 ist der
bereits früher erwähnte Anschlag der Kupplung 26; 28 ist der ebenfalls erwähnte
Gegenanschlag. Letzterer ist auf der Welle 39 fest, die am anderen Ende den
Mitnehmerarm 41 trägt. 42 ist ein fester,
43 ein horizontal verschiebbarer
Anschlag, der durch eine Schubstange 44 mit einem die Stempelung kontrollierenden
Registrierwerk in Verbindung steht.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende: Wie bereits erwähnt,
wird zur \`ornahnie einer Stempelung Knopf 45 ganz heruntergedrückt. Diese Bewegung
macht neben der Schubstange 2 auch 2' finit. Hir liei trifft, bevor Nase 17 den
Zahn 5" freigibt, der Stift 33 auf den 'Mitnehnierarin l i und erteilt eine Schwenkbewegung
nach unten.
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Gegenanschlag 28 erfährt dieselbe Schwenkung und gibt den Anschlag
27 frei, worauf dieser infolge der Konstruktion der Kupplung 26 eine Vorausbewegung
in der Pfeilrichtung nacht und hierbei die Kupplung 2C) einschaltet. Nunmehr trifft
Stift 38 auf den festen Anschlag 42, der bei weiterer Abwärtsbewegung von 2' den
Stift 38 zurückhält und (lein auf derselben Welle 35 sitzenden Stift 33 eine Schwenkbewegung
nach links erteilt, letzlerer hierdurch den Mitnehinerarin 41 freigebend, der seinerseits
infolge der Feder 45 in seine Ruhelage zurückschnellt. Hierdurch ist auch Gegenanschlag
28 in seine ursprüngliche Stellung zurückgekehrt. Jetzt erst gibt die Nase i7 den
Zahn 5" frei, die Antriebsfeder 22 kommt zur Wirkung und dreht die Welle 23 finit
Kupplung 26 und Anschlag 27 . .Nach genau einer vollen Umdrehung stößt Anschlag
27 wieder gegen 28 und schaltet die Kupplung 26 wieder aus. Die Stempelung ist erfolgt.
Beien Zurückgehen von 2' in die i Anfangsstellung weicht der Stift 33 dein Arm j
41 aus und stellt sich unter dein Einfluß der Feder 36 wieder in seine alte Stellung
ein j I (Abb. 5).
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Ist der Apparat ausverkauft, so wird durch eine Kontrollvorrichtung,
die an sich mit dein ; Gegenstand der I?rfindung nichts zu tun hat, der Anschlag
43 vermittels Schubstange 44 in die gestrichelt gezeichnete Stellung vorgeschoben.
Wird nun, trotzdem der Apparat keine Stempel mehr enthält. derselbe von außen mittels
des Druckknopfes 45 bedient. so findet der Stift 38 bereits den Anschlag 43 und
erteilt dein Stift 33 die Schwenkbewegung aus dem Bereich von 41 heraus, bevor leide
überhaupt miteinander in Berührung gekommen sind. Es findet mithin keine Einschaltung
der Kupplung 26 statt, so daß auch keine Stempelung erfolgt. Diese Einrichtung der
indirekten Auslösung bzw. Verriegelung hat den ganz besonderen Vorzug, daß bei der
äußeren Bedienung des Apparats absolut gar nichts von der Sperrung zu verspüren
ist, da der Weg der Schubstangen :2,2' bzw. des Knopfes 45 stets derselbe bleibt.
Angenommen, die Verriegelung würde direkt, und zwar dadurch erfolgen, daß einfach
die Schubstangen durch einen Riegel daran gehindert würden, den ganzen Weg zu beschreiben,
so würde insbesondere von Uneingeweihten oftmals an dein Apparat Gewalt angewendet
werden, um ihn doch zum Stempeln zu bringen, ein Umstand, der der Lebensdauer des
Apparats nicht förderlich ist.