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Saitenverbinder für Musikinstrumente. Die Erfindung betrifft einen
Saitenverbinder für sämtliche in Gebrauch befindlichen Musikinstrumente, der zerrissene
Saiten auf einfache, schnelle und haltbare Weise verbindet. Er wird für die verschiedenen
Saiteninstrumente in mehreren Größen ausgeführt. In der Zeichnung ist der Gegenstand
schaubildlich dargestellt.
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Abb. r zeigt ein Plättchen a von einigen Millimeter Stärke aus geeignetem
Material (Eisen, Nickel, Neusilber, Messing, Aluminium, Hartgummi o. dgl.), durch
welches ein kreisrundes Loch b mit zwei schlitzartigen Fortsätzen c, cl gestanzt
ist. Die Befestigung der zerrissenen Saite im Saitenverbinder ist genau die gleiche
wie jene aller Saiten im Saitenhalter sämtlicher Streichinstrumente, nämlich folgende:
an das Ende der zerrissenen Saite wird ein Knoten geschlungen, der durch das Loch
b in den Fortsatz c geführt wird. Auf die gleiche Weise wird das anzusetzende Stück
Saite in dem Fortsatz cl des Loches b befestigt und die ]teparatur der zerrissenen
Saite, die nun wieder aufgezogen «-erden kann, ist beendet. Statt des Plättchens
kann auch entsprechend gebogener Draht aus geeignetem Material verwendet «-erden,
wie Abb. 2 zeigt.
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Abb. 3 zeigt ein Plättchen d aus gleichem oder ähnlichem Werkstoff
wie nach Abb. i. In dieses sind zwei etwa bogenförmige, nach den Seiten offene Schlitze
e, e1 gestanzt, in denen die aneinander zu fügenden Enden der zerrissenen Saite
auf die gleiche Weise befestigt werden, wie in der Erklärung zu Abb. r beschrieben
ist. Auch dieser Saitenverbinder kann aus entsprechend gebogenem Draht hergestellt
werden, wie Abb. q. zeigt.
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Eine noch mehr vereinfachte Form des Saitenverbinders, die ebenfalls
sowohl aus einem Plättchen wie auch aus Draht herstellbar ist, zeigt Abb. 5.
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Abb. 6 zeigt einen kleinen, runden Körper aus geeignetem Werkstoff
(s. Erklärung zu Abb. i), der aus einem im Querschnitt etwa U-förmigen Mittelstück
f besteht, das an seinem oberen und unteren Ende je eine kleine Röhre g, h hat,
deren innerer Durchmesser der Stärke einer Saite entspricht und die zur Aufnahme
und Befestigung der mit je einem Knoten versehenen Saitenenden dienen. Diese Röhrchen
können an ihrer Längsseite sowohl geschlossen als auch aufgeschnitten sein. Nach
Abb. 6 ist das eine Röhrchen h aufgeschnitten, um nicht die ganze Saite hindurchziehen
zu müssen, die statt dessen nur hineingelegt wird. Auch diese Art des Saitenverbinders
ist, wie Abb. ; zeigt, aus entsprechend gebogenem Draht aus geeignetem Material
von genügender Stärke herstellbar.
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Beim Gebrauch des Saitenverbinders fällt das lästige, zeitraubende
und wenig haltbare Zusammenknoten der zerrissenen Saite fort. Erfahrungsgemäß reißt
die zusammengeknotete Saite fast stets unmittelbar am Knoten wieder. Hier dagegen
ist die Saite genau so befestigt, wie sie es im Saitenhalter aller Streichinstrumente
ist: sie liegt »über Eck«, eine Art der Befestigung, die sich seit Jahrliiinderten
bewährt hat. Der wirtschaftliche Vorteil der Erfindung liegt darin, daß 5o bis 7
5 Prozent aller zerrissenen Saiten wieder benutzbar gemacht werden können. Der Saitenverbinder
ist sowohl zwischen Steg und Saitenhalter als auch zwischen Sattel und Wirbeln aller
Saiteninstrumente verwendbar. Dadurch schließt er die Möglichkeit in sich ein, die
Saite an beiden Enden zu verlängern. Ist also die Saite auch sehr ungünstig zerrissen,
ist
also das wieder in Gebrauch zu nehmende Stück Saite auch sehr kurz, reicht es z.
B. nur eben vom Sattel bis zum Steg, so ermöglicht der Saitenverbinder doch die
Wiederingebrauchnahme der Saite, indem man an beide Saitenenden mittels des Saitenverbinders
je ein Stück sonstiger alter Saite anfügt.
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Hinsichtlich der Reinheit der Schwingungen sind drei Arten von Saiten
zu unterscheiden: i. ganz rein schwingende (quintenreine), 2. gänzlich unrein schwingende,
3. solche Saiten, die in einem Teil ihrer Gesamtlänge rein, in ihrem anderen Teil
aber unrein schwingen. Bei der erstgenannten - Art ist keine Verbesserung notwendig;
die zweitgenannte Art ist nicht zu verbessern, und die zu dritt genannte Art war
bisher ebenfalls für den guten Musiker unbrauchbar. Durch Anwendung des neuen Saitenverbinders
ist dagegen die dritte Art der erstgenannten völlig gleichwertig zu machen, wenn
der reinschwingende Teil nur die Länge vom Sattel bis zum Steg hat. Durch Anfügen
entsprechend langer Stücke ermöglicht nämlich der Saitenverbinder das Verlegen des
reinschwingenden Teils der Saite auf die Strecke Sattel-Steg.
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Endlich ermöglicht der Saitenverbinder, dem Reißen der aufgezogenen
Saite vorzubeugen, wenn nicht sogar es gänzlich zu beseitigen. Die Saite reißt naturgemäß
an ihrer schwächsten Stelle. Befestigt man beispielsweise an einer zerrissenen G-Saite
der Violine mittels des Saitenverbinders ein Stück A-Saite, die wesentlich schwächer
ist, so ist die G-Saite künstlich mit einer schwächsten Stelle versehen. Bei eintretenden
Temperaturschwankungen und damit verbundener Veränderung des Feuchtigkeitsgehaltes
der Luft - der gewöhnlichen Ursache des Reißens der Saiten - wird jetzt nicht der
wertvolle Teil der G-Saite, der zwischen Sattel und Steg liegt, reißen, sondern
es reißt das angefügte Stück der schwächeren A-Saite.
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Das Stärkeverhältnis der Saiten zueinander ist auf Grund dieser Idee
noch eingehend experimentell zu untersuchen. Auf Grund dieser Untersuchung sind
für jede Saite jedes Streichinstrumentes besondere Reparatursaiten herzustellen.
Dies sind kurze Stücke von etwa io cm Länge, deren Stärke so bemessen ist, daß sie
die normale Spannung der betreffenden Saite aushalten. Bei Überspannung dagegen
reißen diese kurzen Stücke, die etwa schon für l/" des Preises zu ersetzen sind,
den eine ganze neue Saite kosten würde. Damit ist das Reißen der Saiten, bevor sie
durchgespielt sind, wohl fast gänzlich zu beseitigen. Auf den etwaigen Einwand,
daß diese Reparatursaite auch mittels des bisher üblichen einfachen Zusammenknotens
an der Saite befestigt werden kann, ist auf die Tatsache zu verweisen, daß die zusammengeknotete
Saite fast stets unmittelbar am Knoten wieder reißt. Ferner ist ein haltbarer Knoten
zwischen zwei verschieden starken Saiten (beispielsweise zwischen einer Cello-C-Saite
und einer Cello-A-Saite) sehr schwierig herzustellen, da die schwächere Saite immer
das Bestreben hat, sich aus dem Knoten herauszuziehen.