DE375069C

DE375069C - Hilfsvorrichtung, um die Wirksamkeit von Einrichtungen zur Untersuchung von Roentgenstrahlen mittels eines radioaktiven Stoffes nachzupruefen

Info

Publication number: DE375069C
Application number: DER47353D
Authority: DE
Original assignee: Reiniger Gebbert & Schall AG
Current assignee: Reiniger Gebbert & Schall AG
Priority date: 1919-03-19
Filing date: 1919-03-19
Publication date: 1923-05-07

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN
AM 7. MA11923

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

- JVl 375069 -KLASSE 21 g GRUPPE 16

(R 47353

Reiniger, Gebbert & Schall Akt-Ges. in Erlangen.

Hilfsvorrichtung, um die Wirksamkeit von Einrichtungen zur Untersuchung von Röntgenstrahlen mittels eines radioaktiven Stoffes nachzuprüfen.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 19. März 1919 ab.

Die Erfindung betrifft eine Hilfsvorrichtung zum Nachprüfen der Wirksamkeit von Einrichtungen zur Untersuchung von Röntgen- oder anderen Ionisation hervorrufenden Strahlen von jener bekannten, insbesondere auch für die ärztliche Anwendung der Strahlen vorteilhaften Art, bei welcher eine besondere, als Empfänger ausgebildete Ionisationskammer in geeigneter Weise mit einem Meßgerät (Elektrometer o. dgl.) verbunden ist, und die dur.ch die Einwirkung der untersuchten Strahlen herbeigeführte Änderung der

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elektrischen Leitfähigkeit des Gasinhaltes des Empfängers dazu dient, eine Änderung — sei es eine Zu- oder Abnahme — der Ladung eines Leiters (etwa der Nadel des Elektrometers) hervorzubringen, welche Änderung durch die Geschwindigkeit, mit der sie sich vollzieht, das Maß für die untersuchte Beschaffenheit der Strahlen liefert.

Es ist bereits vorgeschlagen worden, die ίο Wirkungsweise, welche solche Einrichtungen zu irgendeinem Zeitpunkt aufweisen, mit Hilfe der .Strahlen nachzuprüfen, die durch einen passend angeordneten radioaktiven Stoff von gleichbleibenden und bekannten Strahlungseigenschaften ausgesandt werden. Gegenstand der Erfindung ist eine auf diesem Grundsatz beruhende Hilfsvorrichtung von solcher Ausbildung, daß sie, wie dies besonders für ärztliche Anwendungen wichtig ist, in einfachster Weise und bequem ohne Zeitverlust an jeder gegebenen Einrichtung der geschilderten Art angebracht und von dieser abgenommen werden kann.

Als Beispiel ist eine Ausführungsform der neuen Hilfsvorrichtung in der Zeichnung im Längsschnitt schematisch dargestellt. Soll die Nachprüfung vorgenommen werden, so wird, nachdem die Empfängerkammer von der nachzuprüfenden Einrichtung abgenommen ist, die Kammer α, deren Hohlraum demjenigen der Empfänger kammer gleich groß bemessen ist, an deren Stelle gesetzt, also etwa mit ihrem hinteren rohrförmigen Ende b auf das Rohr c aufgeschoben, das den zum Elektrometer führenden Verbindungsleiter umgibt. Zur Ausführung der Nachprüfung wird über das vordere Ende d der Kammer a die Hülse e aus Zelluloid o. dgl. geschoben, in welcher bei / ein Radiumpräparat oder ein anderer in seinen Strahlungseigenschaften praktisch unveränderlicher radioaktiver Stoff angebracht ist. Die dem radioaktiven Stoff / zugewandte Wandung g der Kammer α ist zweckmäßig — zur möglichst weitgehenden Ausnutzung der Strahlen des radioaktiven Stoffes f und somit zur Abkürzung der Nachprüfung — so beschaffen, daß sie X-Strahlen, die, wie bekannt, besonders stark ionisierend wirken, möglichst wenig absorbiert; sie besteht beispielsweise aus einer dünnen Glimmerschicht.

Statt eine besondere Kammer α an die Stelle des Empfängers zu setzen, kann man auch die Hülse e und den Empfänger selbst so ausbil- ! den, daß die Hülse e unmittelbar an dem Empfänger, und zwar so angebracht werden kann, daß — wie dies an dem abgebildeten Ausführungsbeispiel in bezug auf die Kammer α der Fall ist — die geometrische Beziej hung zwischen der Lage des radioaktiven j Stoffes einerseits und der Empfängerkammer anderseits stets dieselbe ist. Andererseits kann man die an Stelle des Empfängers zu setzende Kammer α auch fest mit dem Träger c des radioaktiven Stoffes f verbinden, so daß beide ein Stück bilden.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Hilfsvorrichtung, um die Wirksamkeit von Einrichtungen, welche zur Untersuchung von Röntgen- oder anderen Ionisation hervorrufenden Strahlen mittels eines radioaktiven Stoffes von gleichbleibenden Strahlungseigenschaften mit einer besonderen Ionisationskammer (Strahlenempfänger) versehen sind, nachzuprüfen, gekennzeichnet durch eine dem Empfänger an Rauminhalt gleiche, mit ihm vertauschbar gemachte Kammer und einer fest an der Kammer oder in ₍derartiger Weise — etwa an einer über die Kammer zu schiebenden Hülse — angebrachten Menge des radioaktiven Stoffes, daß die geometrische Beziehung zwischen der Lage des radioaktiven Stoffes und der Empfängerkammer stets dieselbe ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, mit abnehmbarem Träger des radioaktiven Stoffes, gekennzeichnet durch solche Ge- go staltung des Empfängers und des Trägers des radioaktiven Stoffes, daß der letztere unmittelbar an dem ersteren angebracht werden kann und die gleichbleibende geometrische Beziehung dabei gewahrt bleibt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammer oder der Empfänger an der dem radioaktiven Stoff zugewandten Seite eine X-Strahlen praktisch wenig absorbierende, etwa aus einer dünnen Glimmerschicht

o. dgl. bestehende Wandung aufweist.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.