DE419222C - Verfahren zur Zaehlung der durch Strahlung hervorgerufenen Elementarprozesse mit Hilfe einer Zaehlkammer - Google Patents
Verfahren zur Zaehlung der durch Strahlung hervorgerufenen Elementarprozesse mit Hilfe einer ZaehlkammerInfo
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- DE419222C DE419222C DEB111855D DEB0111855D DE419222C DE 419222 C DE419222 C DE 419222C DE B111855 D DEB111855 D DE B111855D DE B0111855 D DEB0111855 D DE B0111855D DE 419222 C DE419222 C DE 419222C
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- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01J—ELECTRIC DISCHARGE TUBES OR DISCHARGE LAMPS
- H01J47/00—Tubes for determining the presence, intensity, density or energy of radiation or particles
- H01J47/08—Geiger-Müller counter tubes
Landscapes
- Measurement Of Radiation (AREA)
Description
Die bekannten Einrichtungen zum Zählen von α-, β- oder Kathodenstrahlteilchen sind
noch sehr unvollkommen. Bei der unter atmosphärischem Luftdruck stehenden Geigerschen
Zählkammer erhält man, trotzdem die eine Elektrode eine scharfe Spitze ist, bei Spannungen von 1200 bis 1500 Volt nur
einen schwachen Spitzenstrom, so daß die Zählung nur mit feinen Instrumenten möglich
ist.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren, das schon bei geringer Spannung
(z. B. 200 Volt) eine mit verhältnismäßig großer Stromstärke einsetzende leuchtende
Entladung liefert, so daß ein Aufzeichnen oder Zählen der Entladungen mit groben
Meßinstrumenten möglich ist. Zu diesem Zwecke wird eine mit verdünntem Edelgas
gefüllte Entladungsröhre unter ,Vorschaltung
eines hohen Widerstandes, der in an sich bekannter Weise mit einer Kapazität, z. B. in
Form eines zu ihm oder zur Röhre selbst parallel geschalteten Kondensators zusammenwirkt,
an eine Spannung angelegt, die gerade noch nicht zum Zünden der Entladung ausreicht, jedoch, sobald durch den Eintritt
einer korpuskularen Strahlung (α-, β- oder Kathodenstrahlen) oder einer Wellenstrahlung
(y-Strahlen, Röntgenstrahlen, ultraviolettes
oder sichtbares Licht) in der Röhre eine Ionisation hervorgerufen wird, eine Entladung
erzeugt, die aber unter der Wirkung des hohen Widerstandes und der Kapazität sofort wieder erlischt.
Dieser Vorgang wird durch· jedes einzelne in die Röhre eintretende Teilchen eines α-,
β- oder Kathodenstrahles hervorgerufen, so daß das Aufblitzen der Röhre bzw. die damit
zusammenhängenden Stromstöße ein Mittel geben, die Strahlteilchen zu zählen. Im
Gegensatz zur Geigerschen Zählkammer braucht dabei nicht die eine Elektrode eine
scharfe Spitze zu sein, vielmehr kann man beliebig geformte, z. B. auch platten- oder zylinderförmige
Elektroden verwenden.
Da die Kapazität und der Vorschaltwiderstand ein promptes Erlöschen der Entladung
ίο nach Aufhören der ionisierenden Wirkung hervorrufen, kann die Stromstärke während
der leuchtenden Entladung sehr viel höher sein als bei der bekannten Zählkammer, weil
eben die Entladung immer nur ganz kurze Zeit andauert, so daß der starke Strom nicht
zu einer Beschädigung der Zählkammer führen kann. Es muß nur bei hohen Stromstärken
(kleinem Vorschaltwiderstand) die Kapazität entsprechend höher gewählt werden.
Die Beschädigung der Entladungsröhre wird vermieden durch die Edelgasfüllung und
die nicht spitze Form der Elektroden. Bei den bekannten Zählkammern, bei denen die
eine Elektrode eine scharfe Spitze ist, muß die Stromstärke so niedrig gehalten werden,
daß eine sichtbare leuchtende Entladung überhaupt nicht zustande kommt.
Die Abbildung veranschaulicht schematisch eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung.
An eine Stromquelle von geeigneter Spannung (etwa 200 Volt) sind in
Reihe ein hoher Widerstand α (ίο7 Ohm),
eine Entladungsröhre b mit Edelgasfüllung und ein Meß- oder Registriergerät e geschaltet.
Die aus Glas, Quarz oder einem anderen geeigneten Material angefertigte Entladungsröhre
enthält zwei z. B. plattenförmige Elektroden. Parallel zum Widerstand α liegt ein
kleiner Drehkondensator d (Kapazität ο bis 300 cm).
Tritt in die Entladungsröhre eine kontinuierliche Wellenstrahlung ein, so werden in
der Gasfüllung, vorwiegend aber an den Elektroden, diskontinuierlich Elektronen freigemacht.
Diese rufen eine Ionisation des Gasinhalts der Röhre und damit eine Zündung
der Entladung hervor. Da die Zahl der ausgelösten Elektronen proportional der
Intensität der Wellenstrahlung ist, ergibt die festgestellte Zahl der Zündungen in der Zeiteinheit
ein Maß für die Intensität der Wellenstrahlung.
Für die Untersuchung durchdringender Wellenstrahlen ist es gleichgültig, wie die
Strahlung die Entladungsröhre durchsetzt, wenn nur die Elektroden getroffen werden.
Handelt es sich dagegen um die Messung wenig durchdringender Welienstrahlen (z. B.
! ultraviolettes Licht), so muß man durch Ver-I wendung eines geeigneten Materials für die
Wandung oder durch Anordnung entsprechender Fenster dafür sorgen, daß die Strahlung in die Zählkammer gelangt; vor
: allem aber muß die Strahlung die negative j Elektrode der Zählkammer treffen, weil die 6f
{. ausgelösten Elektronen so langsam sind, daß sie erst durch das elektrische Feld zwischen
den Elektroden genügend beschleunigt werden, um die Ionisation hervorzurufen.
Soll sichtbares Licht zur Wirkung kornmen, so muß außerdem die negative Elektrode
aus einem Material (z. B. Natrium) bestehen, das im Sichtbaren lichtelektrisch empfindlich
ist.
Im Gegensatz zur gewöhnlichen lichtelektrischen Zelle wird gemäß der Erfindung
nicht die Stärke des Ionisationsstromes gemessen, sondern die Zahl der Stromstöße in
der Zeiteinheit, die der Intensität der Wellenstrahlung proportional ist. Diese Wirkung
wird dadurch erzielt, daß die Stromstärke bei den einzelnen Zündungen dank den angewendeten
Mitteln so hoch gewählt werden kann, daß unempfindliche Meßinstrumente von geringer
Trägheit Verwendung finden können. 8S Auf diese Weise können noch Elektronen getrennt
gezählt werden, die in einem Abstand von 1Z100 Sekunde aufeinander folgen.
Außerdem können außerordentlich geringe Intensitäten gemessen werden, etwa entsprechend
1 Elektron in 2 Sekunden, was mit der lichtelektrischen Zelle in der bisher benutzten
Schaltung nur mit äußerst empfindlichen Meßgeräten möglich war.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Zählung der durch Strahlung hervorgerufenen Elementarprozesse mit Hilfe einer Zählkammer, dadurch gekennzeichnet, daß diese Zählkammer als eine mit verdünntem Edelgas gefüllte Entladungsröhre ausgebildet ist, an die unter Vorschalten eines hohen Widerstandes und unter Verwendung einer vorzugsweise dem Widerstand oder der Entladungsröhre parallel geschalteten Kapazität eine zum Zünden der Entladung gerade noch nicht ausreichende Spannung angelegt wird, so daß bei nc jedem durch die Strahlung ausgelösten Elementarprozeß eine leuchtende Entladung mit beträchtlicher Stromstärke einsetzt, die aber durch Wirkung des hohen Widerstandes und der Kapazität sofort wieder erlischt.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB111855D DE419222C (de) | 1923-11-24 | 1923-11-24 | Verfahren zur Zaehlung der durch Strahlung hervorgerufenen Elementarprozesse mit Hilfe einer Zaehlkammer |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB111855D DE419222C (de) | 1923-11-24 | 1923-11-24 | Verfahren zur Zaehlung der durch Strahlung hervorgerufenen Elementarprozesse mit Hilfe einer Zaehlkammer |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE419222C true DE419222C (de) | 1925-09-29 |
Family
ID=6993053
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB111855D Expired DE419222C (de) | 1923-11-24 | 1923-11-24 | Verfahren zur Zaehlung der durch Strahlung hervorgerufenen Elementarprozesse mit Hilfe einer Zaehlkammer |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE419222C (de) |
-
1923
- 1923-11-24 DE DEB111855D patent/DE419222C/de not_active Expired
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