DE858029C - Verfahren zur Analyse von Stoff-, insbesondere Gasgemischen auf magnetischem Wege - Google Patents
Verfahren zur Analyse von Stoff-, insbesondere Gasgemischen auf magnetischem WegeInfo
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Description
Wird ein geheizter Körper von einem Stoff, z. B. einem Gasgemisch umgeben, in dem eine Komponente
enthalten ist, deren magnetische Suszeptibilität vom Wert XuIl abweicht, so ändert sich die
Wärmeabgabe dieses geheizten Körpers, wenn das ihn umgebende Stoff-, insbesondere Gasgemisch
einem Magnetfeld ausgesetzt wird. Die Änderung der Wärmeabgabe ist besonders stark, wenn der
geheizte Körper im inhomogenen Teil des Magnetfeldes liegt. In diesem Fall nämlich tritt im Stoffgemisch
eine Strömung auf, deren Stärke von der Suszeptibilität des Gemisches abhängt.
Man kann diese Änderungen der Wärmeabgabe geheizter Körper nun mit Vorteil zur Analyse von
Stoffgemischen ausnutzen. Zu diesem Zweck werden z. B. zwei elektrisch geheizte, in einer Wheatstoneschen
Brücke angeordnete Drähte vorgesehen, die von dem zu analysierenden Stoffgemisch umgeben
sind und von denen der eine in einem Magnetfeld, insbesondere in dessen inhomogenem Teil, der
andere dagegen in einem magnetfeldfreien Raum liegt. Aus der im Ruhezustand auf den Wert Null
abgeglichenen Temperaturdifferenz der beiden Drähte gegeneinander läßt sich dann der Gehalt
eines die Drähte umgebenden Stoffgemisches an einer Komponente ermitteln, deren Suszeptibilität
vom Wert XuIl abweicht.
Versuche haben nun ergeben, daß die Messung dieser Temperaturdifferenzen auf große Schwierigkeiten
stößt, wenn, wie in derartigen elektrischen
Brückenschaltungen an sich üblich, zur Speisung der Brücke eine Gleichstromquelle verwendet wird.
Das hat seinen Grund in verschiedenen, hier besonders unvorteilhaft zusammenkommenden Ursachen.
Die elektrisch geheizten Drähte müssen verhältnismäßig dünn sein, damit ihre Wärmeträgheit und
die Heizenergie sowie ihr Widerstand gegen strömende Bewegung des zu untersuchenden Stoffgemisches
klein bleiben. Derartig dünne Drähte, deren ίο Durchmesser z. B. in der Größenordnung von
ο,ι mm liegt, sind natürlich gegenüber mechanischen Beanspruchungen sehr wenig widerstandsfähig. Bei
der erwähnten Brückenschaltung unterliegt nun aber der eine Draht, nämlich der im Magnetfeld
liegende, wenn er vom Gleichstrom durchflossen wird, als Leiter in einem Magnetfeld einem ständigen
Druck bzw. Zug. Das bedingt u. a., daß sich sein zunächst bestehender Widerstand, schon infolge
Änderung des Kristallgefüges, dauernd ändert, daß also eine definierte Nullage der Brücke nicht erhalten
bleibt und infolgedessen dauernd Nacheichuugen erforderlich werden.
Weiterhin ergibt sich folgende Schwierigkeit: Es ist, um eine spezifische Analyse auf einen Stoff
durchzuführen, dessen Suszeptibilität sich vom Wert Null unterscheidet, nötig, daß die an beiden
Heizdrähten vorhandenen Wärmeverhältnisse einander gleich sind. Nur dann nämlich ist eine Temperaturdifferenz
beider Drähte lediglich von dem Gehalt eines Stoffgemisches an diesem Stoff allein
abhängig. Die zwei Meßzellen, in denen die beiden Vergleichsdrähte angeordnet sind, müssen also einander
vollkommen gleich sein, vor allem hinsichtlich der räumlichen Lage der Heizdrähte zu den inneren
Wänden der Meßzellen. Nun ist diese völlige Gleichheit im fertigen Meßsystem bei Verwendung
von Gleichstrom aber nicht zu erreichen, da einer der beiden Drähte, nämlich der im Magnetfeld
liegende, eine Kraft erfährt, durch die er aus seiner an sich vorhandenen Ruhelage herausbewegt, ihm
also gegenüber den Wänden der Meßzelle eine Lage gegeben wird, die sich von der des anderen Drahtes,
auf den diese Kraft nicht wirkt, unterscheidet. Daraus folgt also, daß die Erzielung gleicher
Wärmeverhältnisse an beiden Heizdrähten bei Verwendung von Gleichstrom nicht ohne weiteres möglich
ist.
Die in vorstehendem geschilderte Verlagerung des im Magnetfeld liegenden Drahtes macht sich
ganz besonders unangenehm in dem Fall bemerkbar, bei dem an sich der größte zum Zwecke der Analyse
ausnutzbare Effekt auftritt, nämlich dann, wenn der eine Heizdraht im inhomogenen Teil eines Magnetfeldes
liegt. Hier wird nämlich die Stärke der Strömung gemessen, mit der das erwärmte Stoffgemisch
z. B. aus dem Magnetfeld herausgetrieben wird. Nun ist die Stärke der Strömung unter sonst
gleichen Bedingungen sehr davon abhängig, an welcher Stelle des inhomogenen Feldes der Heizdraht
liegt, d. h. davon, welchen Wert der Ausdruck TT J TT
—-, an der Stelle hat, an der sich der Heizdraht
befindet. Da nun der Luftspalt zwischen den Polen des verwendeten Magneten aus Gründen möglichst
hoher Feldstärke verhältnismäßigklein gehalten werden muß, entsprechen schon kleine Verschiebungen
im inhomogenen Teil des Feldes großen Änderungen des genannten Wertes. Infolgedessen ergeben bereits
geringe, durch die bei Gleichstrom auftretenden Kräfte bedingte Änderungen starke Änderungen
der zu messenden Strömung, so daß laufende Nacheichungen unvermeidlich sind.
Gegenstand der Erfindung ist es, die im vorstehenden geschilderten Nachteile dadurch zu vermeiden,
daß die Heizung des im Magnetfeld liegenden Drahtes mit Wechselstrom erfolgt. Die
Frequenz dieses Wechselstromes ist dabei so hoch zu bemessen, daß der Draht nicht mehr mechanisch
mitschwingen kann. Es hat sich nämlich gezeigt, daß, wenn diese Forderung nicht eingehalten wird,
die mechanischen Schwingungen bewirken, daß der Draht entweder sofort oder aber in kurzer Zeit reißt.
Die Abbildung zeigt ein Ausführungsbeispiel nach der Erfindung. In einer Wheatstoneschen
Brücke liegen die beiden vom gleichen zu untersuchenden Stoff gemisch umgebenen Heizdrähte 1
und 2, wobei sich der Draht 2 gleichzeitig in dem zwischen den Polschuhen 3 und 4 herrschenden
Magnetfeld befindet. 5 und 6 sind die Vergleichswiderstände. Die Brücke wird von der Wechsel-
stromquelle 7, beispielsweise einem Röhrensender, gespeist. Die Anzeige erfolgt, z. B. nach entsprechender
Verstärkung und Gleichrichtung, am Meßinstrument 8.
Claims (2)
1. Verfahren zur Analyse von Stoff-, insbesondere Gasgemischen, auf magnetischem
Wege, bei dem die Änderung der Wärmeabgabe gemessen wird, die ein von dem zu messenden
Stoffgemisch umgebener, elektrisch geheizter Körper erfährt, \venn das Stoffgemisch einem
homogenen oder inhomogenen Magnetfeld ausgesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die
Heizung dieses Körpers mit Wechselstrom erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Frequenz des Wechselstromes oberhalb der mechanischen Grenzfrequenz des geheizten Körpers liegt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
1 5513 11 52
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DE858029C true DE858029C (de) | 1952-12-04 |
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1941
- 1941-06-01 DE DEA2388D patent/DE858029C/de not_active Expired
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