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Gießvorrichtung zur Herstellung zahnärztlicher Ersatzstücke. Die Erfindung
betrifft eine Gießvorrichtung zur Herstellung zahnärztlicher Ersatzstücke, bei welcher
ein Gießkopf oder eine Gießschale gegeneinander beweglich angeordnet sind und das
Metall in den Hohlraum der Form durch ein Druckmittel eingedrückt wird, welches
durch die gegenseitige Bewegung von Gießkopf und Formschale selbsttätig an- und
abgeschaltet werden kann. Bei derartigen Einrichtungen ist weiterhin bekannt, die
An- und Abschaltung des Druckmittels mit der An- und Abschaltung des die Formschale
erwärmenden Heizmittels derart zu kombinieren, daß beide Mittel nicht gleichzeitig
in Tätigkeit treten können. Die besondere Ausbildung der Steuereinrichtung für die
An- und Abschaltung des Heiz- und Druckmittels bildet den Gegenstand der Erfindung.
Gemäß dieser arbeitet mit dem beweglichen Element, d. h. dem Gießkopf oder der Formschale,
ein Ventilmechanismus derart zusammen, daß lediglich durch die Bewegung der Form
in die Druckaufnahmestellung die Abschaltung des Heizmittels selbsttätig und gleichzeitig
mit der Anschaltung des Druckmittels bewirkt wird. Bei der neuen Gießvorrichtung
erfolgt so der Übergang von der Wärmewirkung zur Druckwirkung abweichend von der
Wirkungsweise der bisher üblichen Gießvorrichtungen dieser Art selbsttätig und pausenlos.
Demgemäß wird in der weiteren Ausbildung der Erfindung in einem zylindrischen Teil
der Gießvorrichtung, welcher mit Kanälen für das Heizmittel versehen ist, ein Verbund-:leitventil
vorgesehen, welches bei Anlage des Gießkopfes gegen die Form gleichzeitig die Druckmittelzuführung
anzustellen und die Heizmittelzuführung abzustellen vermag.
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Die beispielsweise Ausführungsfon m einer derartigen Vorrichtung ist
in den Zeichnungen veranschaulicht, in welchen bedeutet Abb. i die teilweise geschnittene
Seitenansicht der Gesamtvorrichtung, Abb. 2 einen vergrößerten Schnitt durch die
Brennstoff- und Drucksteuervorrichtungen, Abb. 3 den gleichen Schnitt, wobei die
Düse eine Umhüllung besitzt und die Teile eire andere Stellung einnehmen, Abb. q.
einen Schnitt durch die Düse und ihn e Umhüllung in vergrößertem Maßstabe. Gemäß
Abb. i trägt das Gestell a einen Formtisch b, welcher im Betrieb nach den Steuervorrichtungen
der Heiz- und Druckmittel hin oder von ihnen weg senkrecht bewegt «erden kann. Diese
Vorrichtungen sitzen an einem überhängenden zylindrischen Teil c des Gestelles a.
Irgendwelche Mittel, z. B. ein Hebel o. dgl., kann verwendet werden, um den Formtisch
b zu heben und zu senken. Im Falle der in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsform
ist der Formtisch mit einem Kolben d verbunden, welcher in einem Zylinder e arbeitet.
Durch die Handhabung eines Zweiwegventi'_s f kann Druckluft abwechselnd an entgegengesetzten
Zylinderenden zu- und abgeführt werden. Infolgedessen erfolgen die Hub- und Senkbewegungen
des Formtisches b durch die Wirkung des gleichen Mittels, welches verwendet wird,
um das geschmolzene Material der Form unter Druck zu setzen.
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Der bewegliche Guß- oder Formtisch b besitzt zwei oder mehr konzentrische
Sitze oder Vertiefungen g, welche zylindrische Hohlschalen h von verschiedener Größe
aufzunehmen vermögen. Das übliche Verkleidungsmaterial, mit welchem die Schale gefüllt
ist, besitzt eine Formhöhlung i von der erforderlichen Gestalt und passendem Umriß,
welche durch das übliche Gießloch mit der Vertiefung j in Verbindung steht. In diese
wird das Metall, die Legierung oder das Gemisch gebracht, welche man schmelzen und
gießen oder unter Druck formen will.
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Die Überwachung der zum Schmelzen des Metalles angewandten Wärmemittel
und die Überwachung des Druckmittels erfolgt durch einen besonderen Ventilmechanismus,
welcher in dem überhängenden zylindrischen Teil c derart ang=eordnet ist, daß er
von dem Heben und Senken des Formtisches b beeinflußt werden kann. Dieser-Ventilmechanismus
besitzt einen oberen Teil k und einen unteren Teil 1, welche gewöhnlich
die in Abb. i und 2 veranschaulichten Stellungen einnehmen. Der Teil k wird durch
eire federbelz_stete Kugel m in angehobener Stellung gehalten, welche in die untere
von zwei Nuten iz, sz eingreift. Der Teil 1 wird w_chgiebig in der Tiefstellung
durch eine Feder o gehalten, die sich gegen die damit verbundene Platte P legt.
Die Unterseite dieser Platte ist mit Dichtungsringen q verschiedener Größe versehen,
welche den verschiedenen Schalengrößen entsprechen, die auf den Formtisch b aufgesetzt
werden können.
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Der Ventilteil k besitzt einen radialen Kanal r,
welcher
mit einem mittleren Rohr s in Verbindung steht. Dieses besitzt in der Nähe des unteren
Endes eines mittleren Kanales u des Ventilteiles l eine Düse t. Zu
Beginn der Arbeit der Vorrichtung drückt der Gebraucher den vorstehenden Knopf v
des Ventilteiles k nach unten, so daß dieser in die Stellung gemäß Abb. 3 gelangt,
in welcher sich die Kugel m in die obere Nut n einlegt und den Kanal y in der Verlängerung
eines Kanales w hält, welcher durch eine Rohrleitung mit einem Vorrat von brennbarem
.Druckgas in Verbindung steht, beispielsweise einem Gemisch von Sauerstoff und Leuchtgas,
von denen ersterer aus einer Flasche x unter Druck zugeführt wird.
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Die Entzündung dieses brennbaren Gemisches, welches unter Druck steht,
an der Düse t bewirkt, daß eine heiße Flamme das Metall oder die Legierung in der
Vertiefung y bespült und rasch schmilzt. Dabei kann die Intensität der Wärme durch
entsprechende Änderung der Stellung des Formtisches b geändert werden. Wenn der
gewünschte Flüssigkeitsgrad erreicht ist, wird das Ventil f bewegt, so daß das Druckmittel
unter dem Kolben d angelassen und die Schale hierdurch. in Berührung mit der Platte
p angehoben wird. Hierdurch wird der Ventilteil l entgegen der Wirkung der Feder
o nach oben getrieben. Die anfängliche Aufwärtsbewegung des Ventilteiles l schneidet
sofort an dem Kanal y die Zufuhr des Verbrennungsgases ab, da sich zu dieser Zeit
gemäß Abb. 3 die beiden Ventilteile k und l
aneinanderlegen und gemeinsam
bewegen. Etwa im gleichen Augenblick legt sich ein radialer Kanal y des Ventilteiles
l vor einen Kanal z,
welcher seinerseits durch eine Rohrleitung an
die Druckluftquelle angeschlossen ist, die im Falle der in der Zeichnung veranschaulichten
Ausführungsform auch zum Heben und Senken des Formtisches b verwendet wird. Der
Kanal y steht mit dem mittleren Kanal u in Verbindung, welcher in diesem Augenblick
direkt über der das geschmolzene Gießmaterial enthaltenden Vertiefung j steht. Der
Druck der Luft drückt deshalb das geschmolzene Material so in die Formhöhlung, daß
diese durchdrungen und jeder Teil ausgefüllt wird.
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Einer der Ringe q legt sich dabei gegen den Kranz der Schale h und
bildet einen Abschluß gegen das Entweichen des Druckmittels. Das Druckmittel wirkt
so lange auf das geschmolzene Material ein, bis das Formstück vollständig gebildet
ist. Hierauf wird der Tisch b gesenkt, was durch Umlegung des Ventils f herbeigeführt
wird. Das Senken ermöglicht, daß die Feder o den Teil 1 in die Normalstellung
zurückbewegt und dadurch das Druckmittel am Kanal z abschaltet. Die Teile sind deshalb
für einen weiteren Arbeitsvorgang bereit, da der Teil k bereits durch die Aufwärtsbewegung
des Teiles l in seine Normalstellung zurückgebracht worden ist.
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Mit dem Apparat kann auch dann in der vorstehend beschriebenen Weise
bequem gearbeitet werden, wenn eine Quelle von Verbrennungsdruckgas, wie z. B. die
Sauerstoffflasche x, nicht zur Verfügung steht. In Ermangelung von Drucksauerstoff
o. dgl. wird Leuchtgas oder ein anderes Gas durch eine Rohrleitung zugeführt, welche
in einem Kanal z endigt, in dessen Verlängerung sich der radiale Kanal 2 des Ventilteiles
k einzustellen vermag, wenn dieser Ventilteil entsprechend der Abb. 3 nach unten
gedrückt wird. Der Kanal 2 steht mit einem ringförmigen Kanal 3 in Verbindung, welcher
das Rohr s umgibt und von einem zweiten Rohr 4 gebildet wird, der das innere Rohr
s mit Abstand umgibt. Durch Öffnung eines Ventils 5 (Abb. z) strömt Luft unter Druck
durch das Rohr s, und der Austritt derselben an der Düse t bewirkt, daß das Leuchtgas
durch den ringförmigen Kanal 3 so nach unten gezogen wird, daß eine heiße Flamme
auf das zu schmelzende Material stößt. Die Mischung des Brenngases und des Druckmittels
in dem Kanal u wird unterstützt durch die Anbringung einer Hülse 6,- welche in Abb.
3 und 4 dargestellt ist, die Düse t umgibt und die vorstehend beschriebene Lötrohrwirkung
vergrößert, welche stattfindet, wenn der Apparat in Ermangelung von Sauerstoff unter
Druck betrieben wird.