DE3744962C2 - Verfahren und Anlage zur Bestimmung der Fließeigenschaften einer teigig-pastösen Masse an einem Walzwerk - Google Patents
Verfahren und Anlage zur Bestimmung der Fließeigenschaften einer teigig-pastösen Masse an einem WalzwerkInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung der
Fließeigenschaften einer teigig-pastösen Masse nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1, sowie eine Anlage zur
Durchführung des Verfahrens.
Es ist bereits eine Walzenreibmaschine bekannt
(DE-AS 10 64 323), bei der jedes Achslager einer Walze über
eine eigene, mit einem Anzeigegerät für den eingestellten
Lagerdruck ausgestattete hydraulische Steuereinrichtung unab
hängig von den übrigen Lagern verstellbar ist. Da jedes ein
zelne Lager mit einer eigenen hydraulischen Steuereinrich
tung und einer Anzeigevorrichtung versehen ist, läßt sich
der Druck auf jeder Walzenseite genauestens den gewünschten
Verhältnissen anpassen und bei jeder Verarbeitung jederzeit
wieder in der gewünschten, an der Anzeigevorrichtung ablesba
ren Höhe einstellen. Nachteilig an dieser bekannten Walzen
reibmaschine ist, daß durch die Verstellung der Achslager
die Größe des Walzenspaltes und damit die Mahlfeinheit des
Endprodukts verändert wird.
Das Ziel der Erfindung besteht darin, ein Verfahren der ein
gangs genannten Gattung zu schaffen, mit dem die Fließeigen
schaften des Mahlguts ohne Beeinträchtigung der Mahlfeinheit
des Endproduktes auf einfacher Weise gemessen werden können.
Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale des kennzeich
nenden Teils des Patentanspruchs 1 vorgesehen.
Erfindungsgemäß erfolgt also die Messung der Gegenkraft in
einem Walzenspalt mit vorbestimmter Größe, wodurch die Mahl
gutfeinheit des Endprodukts nicht beeinträchtigt wird. Durch
Veränderung der Gegenkraft aufgrund einer Veränderung der
Fließeigenschaften des Mahlguts ändert sich zwar die Spalt
weite im Rahmen der Elastizität der Walzen und ihrer Lagerun
gen, doch findet eine Verstellung der Achslager nicht statt,
so daß ein voreingestellter Walzenspalt vorliegt. Das Meßer
gebnis des erfindungsgemäßen Verfahrens kann dann zur Verän
derung der dem Walzwerk zugeführten teigig-pastösen Masse in
dem Sinne verwendet werden, daß die Gegenkraft zwischen Wal
ze und Gegenwalze konstant gehalten wird.
Besonders vorteilhaft ist es, den Gegendruck an einer Ein
zugswalze des Walzwerks zu bestimmen, so daß die Regelzeit
konstante verkürzt wird.
Weiter ist es vorteilhaft, wenn der Gegendruck an einer Ab
stützung, z. B. einer Kolbenstange der Walze bestimmt wird,
die mit der Gegenwalze einen vorgegebenen Mindestwalzenspalt
bildet. Auch bei dieser Ausführungsform wird also der Walzen
spalt bis auf die durch die Gegenkraft erzeugten elastischen
Verformungen konstant gehalten, und es wird an der Abstüt
zung der Walze eine reine Kraftmessung z. B. durch einen
Dehnungmeßstreifen durchgeführt.
Die Gegenkraft soll wenigstens an der dem Antrieb abgewand
ten Seite gemessen werden; besonders vorteilhaft ist es,
wenn die Gegenkraft an beiden Seiten der jeweiligen Walze
gemessen und vorzugsweise ein Meßwert aus beiden Messungen
gebildet wird.
Zur Regelung des Druckes in einem der Antriebsseite zugeord
neten Aggregat kann auch die an der Antriebsseite gemessene
Gegenkraft oder die Differenz zwischen dieser Gegenkraft und
der auf der gegenüberliegenden Seite gemessenen Gegenkraft
gemessen werden.
Eine vorteilhafte Anlage zur Durchführung des vorgenannten
Verfahrens ist durch die Ansprüche 7 bis 11 gekennzeichnet.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbei
spielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrie
ben; in dieser zeigt:
Fig. 1 ein Regelschema für eine Walzwerklinie mit ei
nem vorgeschalteten Zwei-Walzwerk mit vorge
gebenem, jedoch regelbarem Spalt und einem
nachgeschalteten Fünf-Walzwerk (Reibwalzwerk),
Fig. 2 eine Art der Schichtdickenmessung zwischen den
letzten beiden Walzen des in Fig. 1 gezeigten
Fünf-Walzwerkes, und
Fig. 3 eine Abwandlung dieses Meßverfahrens.
Gemäß Fig. 1 ist einem Vorwalzwerk 1, das durch ein Zwei-
Walzwerk mit einer Festwalze 2 und einer beweglichen Walze
3 gebildet ist, ein Fünf-Walzwerk 4 nachgeschaltet, um die
über das Vorwalzwerk 1 eingespeiste Schokoladenmasse zu
Schokolade zu verreiben. Das Vorwalzwerk 1 ist oberhalb der
Einzugswalzen W1, W2 des Fünf-Walzwerkes 4 angeordnet, wo
bei dazwischen eine Rutsche 7 vorgesehen ist, die gleich
zeitig den Einfülltrog für das Fünf-Walzwerk 4 bildet. Eine
solche Anordnung ist jedoch nicht unbedingt erforderlich,
vielmehr kann zwischen den Walzwerken 1 und 4 ein beliebig
ausgebildeter Transportmechanismus vorgesehen sein.
Während die Walze W2 des Fünf-Walzwerkes 4 ortsfest gela
gert ist, sind die darauf folgenden Reibwalzen W3, W4 und
W5 durch einen gemeinsamen Druckzylinder 10 in üblicher
Weise gegen die Einzugswalze W2 gepreßt. Wie dies bei
Reibwalzwerken normalerweise der Fall ist und später auch
anhand der Fig. 3 erläutert wird, wird jede nachfolgende
Walze jeweils mit einer höheren Geschwindigkeit als die
vorhergehende Walze angetrieben, so daß das Mahlgut zwi
schen den Walzen zerrieben wird.
Jede der beiden Walzen 2, 3 des Vorwalzwerkes 1 ist auf ei
nem hebelartigen Arm 5 bzw. 6 gelagert. Hierbei ist der Arm
5 mittels zweier Bolzen 8 an einem Gestell 9 befestigt,
während für den Arm 6 ein einziger Schwenkbolzen 11 vorge
sehen ist. Am oberen Ende des Armes 6 ist ein Hydraulikzy
linder 12 vorgesehen, in dem ein Kolben 13 angeordnet ist.
Die Kolbenstange 14 dieses Kolbens 13 ist mit dem gestell
festen Arm 5 verbunden. Wird daher dem Zylinder 12 über
eine Öffnung 15 ein Hydraulikmedium zugeführt, so wird die
ser Zylinder 12 im Sinne einer Bewegung nach rechts (bezo
gen auf Fig. 1) belastet. Allerdings sind einer solchen Be
wegung durch einen Anschlagkolben 16 Grenzen gesetzt, des
sen Kolbenstange 17 an ihrem linken Ende mit einem Gewinde
18 versehen ist. Das Gewinde 18 ist in eine Gewindebuchse
19 geschraubt, die an der Außenseite des Zylinders 12 in
einem Lager 20 drehbar gelagert und mit einem Kettenrad 21
verbunden ist. Ferner ist über Stifte 22 eine Verbindung zu
einer Handradwelle 23 mit einem außerhalb eines Gehäuses 24
vorgesehenen Handrad 25 vorgesehen. Die Stifte 22 ermögli
chen eine Relativbewegung des Zylinders 12 am Arm 6 gegen
über der Handradwelle 23. Demnach kann durch Drehen der
Buchse 19 der Anschlagkolben 16 in die jeweils gewünschte
Position gebracht werden, wodurch ein bestimmter Mindest
spalt zwischen den beiden Walzen 2 bzw. 3 einstellbar ist.
Eine ähnliche Konstruktion ist an den Walzen W1 und W2 des
Fünf-Walzwerkes 4 vorgesehen und lediglich schematisch in
Form eines Zylinders 112, eines Kolbens 113 und von als
Schrauben 116 angedeuteten Anschlägen dargestellt. Wenn da
her der Kolben 113 unter Druck gesetzt wird, verbleibt zwi
schen den Walzen W1, W2 ein durch die Stellung der An
schläge 116 bestimmter Spalt. Das in diesen Spalt eingezo
gene Material übt jedoch in Abhängigkeit von seiner Visko
sität bzw. von seinen rheologischen Eigenschaften eine Ge
genkraft auf die Walzen W1 und W2 aus, die sich entspre
chend auf die Kolbenstange 117 des Kolbens 113 auswirkt.
Legt man daher an diese Kolbenstange 117 einen Dehnungsmeß
streifen 26 oder Druckquarz, so kann diese Gegenkraft un
mittelbar gemessen und daraus auf die Fließeigenschaften
des Mahlgutes geschlossen werden. Diese Fließeigenschaften
bestimmen aber auch den Spalt zwischen den Reibwalzen W2
bis W5, da sich bekanntlich zwischen diesen Walzen ein
Gleichgewicht zwischen dem durch den Zylinder 10 aufge
brachten Druck und dem Gegendruck des Materiales einspielt.
Genau dieser Gegendruck aber ist es, der durch den Deh
nungsmeßstreifen 26 festgestellt und beispielsweise einem
Differenzverstärker 27 zugeführt wird.
Im Differenzverstärker 27 wird das Ausgangssignal des Deh
nungsmeßstreifens 26 mit einem von einem lediglich schema
tisch angedeuteten Sollwertgeber 28 gelieferten Sollwert
verglichen, woraus sich ein Regelwert R entsprechend der
Beziehung
R=S-a
ergibt. Hierbei ist S der Referenzwert des Sollwertgebers
28 und a das Ausgangssignal des Dehnungsmeßstreifens 26. R
wird daher umso größer sein, je kleiner das Ausgangssignal
a ist und umgekehrt.
Zweckmäßigerweise kann in die Ausgangsleitung des Diffe
renzverstärkers 27 ein Analog-Digital-Wandler 29 einge
schaltet sein. Ebenso ist es möglich, an die Ausgangslei
tung des Differenzverstärkers 27 ein Anzeigegerät 30 anzu
schließen, das bei einem Anschluß vor dem Wandler 29 als
Analog-Anzeige ausgebildet sein und bei einem Anschluß hin
ter dem Wandler 29 beispielsweise eine (Digital-) LCD-An
zeige umfassen kann.
In jedem Falle gelangt das Ausgangssignal des Differenzver
stärkers 27 direkt oder indirekt an eine Auswerteschaltung
31, die zweckmäßigerweise von einem Mikroprozessor gebildet
ist. Durch diese Auswerteschaltung 31 wird ein Elektromo
tor, z. B. ein Schrittmotor 32, angesteuert, über den das
Zahnrad 21 antreibbar ist. Ein über den Elektromotor 32 an
getriebenes Drehpotentiometer 33 kann als Positionsgeber
dienen, wobei dessen Ausgangssignal zur Auswerteschaltung
31 zurückgeführt wird. Dies kann auch im Falle eines
Schrittmotors zweckmäßig sein. Gegebenenfalls kann auch ein
Näherungsdetektor 34 vorgesehen sein, um den Abstand zum
Zahnrad 21 und damit indirekt die Position der Walze 3 zu
messen. Beispielsweise kann dieser Detektor 34 von einem
induktiven Geber gebildet sein, dessen Ausgangssignal wie
derum zur Auswerteschaltung 31 zurückgeführt wird.
Ist das Ausgangssignal des Dehnungsmeßstreifens 26 groß, so
bedeutet dies, daß die Viskosität des Mahlgutes groß ist
und daher das Mahlgut auch der Kraft des Hydraulikzylinders
10 eine entsprechend hohe Gegenkraft entgegensetzt. Dadurch
ergibt sich eine große Schichtdicke zwischen den Walzen W2
bis W5. Das Ausgangssignal des Differenzverstärkers 27 wird
dementsprechend relativ klein sein und in der Auswerte
schaltung 31 nochmals mit einem Sollwert verglichen. Wenn
die Viskosität des dem Fünf-Walzwerk 4 angelieferten Mahl
gutes zu groß ist, so bedeutet dies, daß das Vorwalzwerk 1
zu fein mahlt und zur Ausregelung seine Spaltgröße erhöht
werden muß. In diesem Sinne bewirkt das Ausgangssignal der
Schaltung 31 eine entsprechende Ansteuerung des Motors 32,
wodurch der Anschlagkolben 16 entsprechend verstellt wird.
Es versteht sich, daß diese Art der Regelung nicht unbe
dingt auf die Verwendung eines Dehnungsmeßstreifens 26 be
schränkt ist. Vielmehr kann ein Umschalter 35 vorgesehen
sein, durch den ein lediglich schematisch angedeuteter
Schichtdickenmesser 36 im Bereich des letzten Walzenspaltes
vor dem Abstreifer 37 an den Eingang des Differenzverstär
kers 27 angeschlossen wird. In jedem Falle ist aber er
sichtlich, daß das nachgeschaltete Fünf-Walzwerk 4 im we
sentlichen frei von Verstellorganen bleiben und daher ein
facher und billiger als ein geregeltes Walzwerk ausgebildet
sein kann, ohne deswegen auf den Vorteil einer Regelung
verzichten zu müssen. Es kann somit anstelle einer getrenn
ten Regelung für jedes der beiden Walzwerke 1 und 4 auch
eine gemeinsame Regelung vorgesehen sein.
Andererseits ist die Messung der Gegenkraft nicht unbedingt
auf Walzen mit einem vorbestimmten Walzenspalt beschränkt.
Fig. 2 zeigt, wie eine Messung der Gegenkraft auch zwischen
den Walzen W4 und W5 des Walzwerkes 4 vorgenommen werden
kann, die ja in üblicher Weise schwimmend gelagert sind. In
diesem Falle bedarf es nur einer fixen, jedoch elastischen
Verbindung zwischen den Lagerkörpern 38, 39 dieser beiden
Walzen, vorzugsweise in Form einer Feder 40. An dieser Fe
der 40 kann dann die Gegenkraft mit Hilfe eines Dehnungs
meßstreifens 126 gemessen werden.
Es ist jedoch zu bedenken, daß die Schichtdicke zwischen
den letzten Walzen besonders klein ist. Daher ist die Mes
sung an den Einzugswalzen gemäß Fig. 1 bevorzugt. Alterna
tiv ist es auch möglich, die Walzen W2 und W5 miteinander
in ähnlicher Weise elastisch zu verbinden, wie dies in Fig.
2 mit der Feder 40 gezeigt ist. In diesem Falle ergibt sich
ein größeres Ausgangssignal, doch sind dabei die besonderen
Gegebenheiten in einem Reibwalzwerk zu berücksichtigen, die
anhand von Diagrammen in Fig. 3 aufgezeigt sind. Dabei ist
jeder der übereinanderliegend dargestellten Walzen W1 bis
W5 an der rechten Seite anhand einer Treppenkurve 41 bzw.
41′ die entsprechende Umdrehungszahl zugeordnet und anhand
einer Treppenkurve s bzw. s′ die sich dabei ergebende
Schichtdicke (gleiche Viskositäten und Temperaturen voraus
gesetzt). Es ergibt sich daher an der Walze W2 mit der Um
drehungsgeschwindigkeit v2 bzw. v2′ eine Schichtdicke d2
bzw. d2′ usw. Es ist ferner ersichtlich, daß die Geschwin
digkeit v2′ kleiner als die Geschwindigkeit v2, und dement
sprechend die Schichtdicke d2′ größer als die Schichtdicke
d2 ist. Wird also die Gegenkraft des Materiales zwischen
der Walze W2 und der Walze W5 gemessen, so wird entspre
chend den Umfangsgeschwindigkeiten v1 bis v5 bzw. v1′ bis
v5′ jeweils die Gesamtheit der entsprechenden Schichtdicken
d2 bis d5 bzw. d2′ bis d5′ gemessen, die sich dann nur noch
aufgrund der Walzentemperatur und der Fließeigenschaften
des Mahlgutes verändern wird. Um daraus die endgültige
Schichtdicke d5 bzw. d5′ zu errechnen, müßte das Signal der
zwischen den Walzen W2 bis W5 (oder zwischen anderen, ein
ander nicht benachbarten Walzen) gemessenen Gegenkraft
ebenso wie die Umfangsgeschwindigkeit der Walzen und gege
benenfalls auch deren Temperatur einer Recheneinrichtung
zugeführt werden.
Aufgrund geringer Exzentrizitäten kann sich bei Messungen,
wie sie anhand der Fig. 2 und 3 besprochen wurden, entspre
chend der Drehzahl der zugehörigen Walzen ein Frequenzsi
gnal ergeben, das durch ein Filter oder durch Integration
ausgeschaltet werden muß. Im Fall eines Filters ist darauf
zu achten, daß die Frequenzen innerhalb des Variationsbe
reiches der Geschwindigkeiten ausgefiltert werden. Im Fall
einer Integration ergibt sich die Schichtdicke aus dem
Gleichstromanteil des Signales, wobei eine solche Integra
tion jedoch auch zu einer Verlängerung der Regelzeitkon
stante führen kann.
Daraus ergibt sich ein weiterer Grund für die bevorzugte
Messung an den auf einen festen Spaltwert eingestellten
Einzugswalzen W1, W2, denn dort erübrigen sich alle diese
Maßnahmen.
Im Rahmen der Erfindung sind zahlreiche Modifikationen mög
lich. So braucht das jeweils vorgeschaltete Walzwerk nicht
unmittelbar vorhergehend zu sein. Vielmehr kann das Vor
walzwerk (oder ein anderes Walzwerk im Bereich des Anfanges
einer Walzwerklinie) mit einem der letzten Walzwerke der
jeweiligen Linie in einem Regelkreis verbunden sein. Auch
ist es nicht unbedingt erforderlich, die Gegenkraft mit ei
nem Quarz bzw. einem Dehnungsmeßstreifen zu bestimmen, weil
auch andere Kraftmeßeinrichtungen möglich sind, wie bei
spielsweise Druckmeßdosen. Die Erfindung wurde auch nur
beispielsweise an Hand einer Schokolademasse beschrieben.
Sie ist an allen ähnlichen Massen mit vergleichbaren Eigen
schaften anwendbar.
In Fig. 1 ist der Antrieb der Walzen W1 bis W5 nicht dar
gestellt. Die Kräfte des Antriebes können aber die Messung
der Gegenkraft in zweierlei Weise beeinflussen: Zum einen
kann dadurch das Ausgangssignal des Kraftmessers 26 eine
gewisse Welligkeit erhalten, wobei dessen Frequenz von der
Antriebsgeschwindigkeit abhängt, die, falls sie stört, mit
denselben Glättungsmitteln ausgeschaltet werden kann, die
oben an Hand der Fig. 2 beschrieben wurden (Filtrierung
bzw. Integrierung). Zum andern ergeben die Antriebsräder
an einer Seite der Walzen eine Reaktionskraft, die oft
durch einseitig höheren Druck im betreffenden Aggregat 10
ausgeglichen wird. Aus diesem Grunde ist es zweckmäßig,
wenn die Gegenkraft wenigstens an der dem Antrieb abgewand
ten Seite gemessen wird.
Die vom Material ausgeübte Gegenkraft kann aber auch an
beiden Seiten einer Walze (bzw. der Walzen) gemessen wer
den. In diesem Fall ergeben sich zwei Möglichkeiten. Einer
seits ist es denkbar, die Ausgangssignale beider Druckmes
ser einer Mischstufe zuzuführen, um so beispielsweise das
Vorwalzwerk 1 von einem Mischsignal zu regeln. Die Misch
stufe kann eine Addierstufe oder ein Mittelwertbildner sein.
Alternativ kann das Signal der beiden Seiten auch unter
schiedlich gewichtet werden.
Die andere Möglichkeit besteht darin, das an der Antriebs
seite gewonnene Signal der Gegenkraft (oder dessen Diffe
renz zu der auf der Gegenseite gemessenen Gegenkraft) zur
Regelung des Druckes in dem der Antriebsseite zugeordneten
Aggregat 10 heranzuziehen. Diese Möglichkeit ist übrigens
unabhängig davon gegeben, wie die Regelung der Schichtdicke
erfolgt.
Claims (11)
1. Verfahren zur Bestimmung der Fließeigenschaften einer
teigig-pastösen Masse, z. B. einer Schokoladenmasse, an
einem wenigstens zwei Walzen aufweisenden Walzwerk,
insbesondere Reibwalzwerk,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fließeigenschaften der teigig-pastösen Masse auf
einer gegen eine Gegenwalze gepreßten Walze ermittelt
werden, indem die durch die zu verarbeitende Masse im
Walzenspalt zwischen Walze und Gegenwalze ausgeübte Ge
genkraft gemessen wird, daß die Messung der Gegenkraft
in einem Walzenspalt mit vorbestimmter Größe durch
geführt wird und der Walzenspalt auch nach der Messung
unverändert bleibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gegendruck an einer Einzugswalze des Walzwerkes
bestimmt wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gegendruck an einer Abstützung, z. B. einer Kol
benstange, der Walze bestimmt wird, die mit der Gegen
walze einen vorgegebenen Mindestwalzenspalt bildet.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gegenkraft wenigstens an der dem Antrieb abge
wandten Seite gemessen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gegenkraft an beiden Seiten der jeweiligen Walze
gemessen und vorzugsweise ein Mischwert aus beiden Mes
sungen gebildet wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Regelung des Druckes in einem der Antriebsseite
zugeordneten Aggregat die an der Antriebsseite gemessene
Gegenkraft oder die Differenz zwischen dieser Gegenkraft
und der auf der gegenüberliegenden Seite gemessenen
Gegenkraft gemessen wird.
7. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 6, mit einer gegen eine Gegenwalze ge
preßten Walze eines wenigstens zwei Walzen aufweisenden
Walzwerkes,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Messung des Gegendruckes bei fest eingestelltem
Walzenspalt ein Druckmesser (26; 126) mit zumindest
einem Lager (38, 39) einer Walze (W1; W4; W5; W2; W5)
verbunden ist.
8. Anlage nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckmesser (26) an einer Abstützung, vorzugs
weise an einer das Walzenlager belastenden Kolbenstange
(117) eines fluidischen Druckaggregates (112, 113) an
geordnet ist.
9. Anlage nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Druckmesser (26; 126) ein Dehnungsmeßstreifen,
ein piezoelektrischer Kristall oder eine Druckmeßdose
vorgesehen ist.
10. Anlage nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckmesser (26; 126) wenigstens an der dem
Antrieb abgewandten Seite der Walze (W1) vorgesehen ist.
11. Anlage nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf jeder Seite der Walze (W1) jeweils ein Druckmes
ser (26; 126) vorgesehen ist, wobei an die Ausgänge der
beiden Druckmesser vorzugsweise eine Mischstufe und gege
benenfalls auch eine Glättungsstufe angeschlossen ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873707745 DE3707745C2 (de) | 1987-03-11 | 1987-03-11 | Verfahren und Anlage zur Steuerung der Vermahlung einer teigig-pastösen Masse |
DE19873744962 DE3744962C2 (de) | 1987-03-11 | 1987-03-11 | Verfahren und Anlage zur Bestimmung der Fließeigenschaften einer teigig-pastösen Masse an einem Walzwerk |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19873707745 DE3707745C2 (de) | 1987-03-11 | 1987-03-11 | Verfahren und Anlage zur Steuerung der Vermahlung einer teigig-pastösen Masse |
DE19873744962 DE3744962C2 (de) | 1987-03-11 | 1987-03-11 | Verfahren und Anlage zur Bestimmung der Fließeigenschaften einer teigig-pastösen Masse an einem Walzwerk |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE3744962C2 true DE3744962C2 (de) | 1993-09-30 |
Family
ID=25853322
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19873744962 Expired - Fee Related DE3744962C2 (de) | 1987-03-11 | 1987-03-11 | Verfahren und Anlage zur Bestimmung der Fließeigenschaften einer teigig-pastösen Masse an einem Walzwerk |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3744962C2 (de) |
Cited By (2)
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EP0997076A2 (de) * | 1998-10-29 | 2000-05-03 | Kraft Foods, Inc. | Verbessertes Verfahren zur Raffinierung von Schokolade |
EP3614854B1 (de) | 2017-04-26 | 2021-06-02 | Bühler AG | Selbstoptimierendes, adaptives industrielles schokoladenproduktionssystem und zugehöriges verfahren dafür |
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DE665343C (de) * | 1937-01-12 | 1938-09-22 | Auguste Frerotte | Vorrichtung zur Regelung des Anpressdruckes, insbesondere der Mahlwalzen von Walzenstuehlen |
DE1064323B (de) * | 1951-12-04 | 1959-08-27 | Emilio Cavalieri | Walzenreibmaschine |
-
1987
- 1987-03-11 DE DE19873744962 patent/DE3744962C2/de not_active Expired - Fee Related
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