Die vorliegende Erfindung betrifft anorganische Endlos
fasern auf SiC-C-Basis, die hergestellt werden, indem
ein Organopolyarylsilan, das in der Hauptkette Benzolringe
enthält, insbesondere copyrolytische Kondensate eines
Polysilans und eines Peches, zu Fasern versponnen wird
und die Fasern dann nach dem Unschmelzbarmachen einer
Hitzebehandlung unter einer nichtreaktiven Atmosphäre
unterzogen werden.
Polysilane sind Verbindungen mit einem Gerüst, das aus Si-Si-
Bindungen besteht. Da die Polysilane, die organische Gruppen
haben, durch Pyrolyse in Polymere, die in dem Gerüst Si-C-
Bindungen haben, umgewandelt werden und diese Polymere wei
ter in SiC, d. h., eine anorganische Verbindung, umgewandelt
werden, sind sie als Ausgangsmaterial für SiC verwendet wor
den, während Peche als Ausgangsmaterial für verschiedene Koh
lenstoffgegenstände verwendet worden sind.
Zu bisher bekannten Verfahren zum Synthetisieren von SiC aus
einer Organosiliciumverbindung wie z. B. Organopolysilanen
oder dergleichen gehört ein sogenanntes Vorstufenverfahren,
bei dem ein Polymer synthetisiert und dann einer Hitzebehand
lung unterzogen wird. Dieses Verfahren ist in dem Fall, daß
eine Organosiliciumverbindung als Ausgangsmaterial für Fa
sern, Bindemittel für verschiedene keramische Werkstoffe,
Filme bzw. Folien, Anstrichfarben und Imprägniermittel ver
wendet wird, sehr vorteilhaft. Infolgedessen sind Polysilane
oder daraus durch pyrolytische Kondensation hergestellte Po
lycarbosilane synthetisiert worden. Die Polysilane werden
zum Beispiel in Ceram. Bull. 62, S. 899, (1983) beschrieben,
und die durch pyrolytische Kondensation von Polysilanen er
haltenen Polycarbosilane werden in den Gazettes of Japanese
Patent Application Laid-open (amtlichen Verzeichnissen der
Japanischen Offenlegungsschriften) Nr. 51-126 300, 52-74 000,
52-112 700, 54-61 299, 57-16 029 und 58-136 626 beschrieben.
Diese Organosiliciumpolymere, d. h., Organopolysilane, werden
als Vorstufe für anorganische Verbindungen, die hauptsächlich
aus SiC bestehen, verwendet, und in diesem Fall ist in den
erhaltenen anorganischen Verbindungen immer ein Überschuß
von Kohlenstoff vorhanden. In dem Fall, daß diese Polymere
verwendet werden, ist es, obwohl dieser Kohlenstoff die Ei
genschaften der erhaltenen anorganischen Verbindungen in be
deutendem Maße beeinflußt, trotzdem bisher unmöglich gewe
sen, den Kohlenstoffgehalt beliebig auf irgendwelche ge
wünschten Werte einzustellen. Andererseits haben Kohlenstoff
materialien, die unter Verwendung von Pechen als Vorstufe
erhalten werden, z. B. in Form von Kohlenstoffasern ausge
zeichnete Eigenschaften, jedoch zeigen sie eine schlechte Be
ständigkeit gegen Oxidation durch Luftsauerstoff. Um diesen
Nachteil zu beseitigen, sind ausgedehnte Untersuchungen über
die Herstellung von Verbundwerkstoffen aus Kohlenstoff und
keramischen Werkstoffen durchgeführt worden.
Trotz solcher Umstände besteht der Grund dafür, daß es bis
her keine Vorstufen gab, die durch Hitzebehandlung einen SiC-
Kohlenstoff-Verbundwerkstoff mit einem gesteuerten Kohlen
stoffgehalt liefern können, darin, daß die Polysilane oder
Polycarbosilane eine schlechte Verträglichkeit mit Pechen
zeigen, so daß Synthesen eines solchen Verbundwerkstoffs auf
ein Verfahren angewiesen waren, bei dem ein Pulver einer an
organischen Substanz verwendet wird.
Ferner gehören zu den bisher bekannten Fasern Endlosfasern,
deren Ausgangsmaterialien Polymere sind, die durch pyrolyti
sche Polymerisation einer Organosiliciumverbindung erhalten
werden, wie sie in den Gazettes of Japanese Patent Applica
tion Laid-open (amtlichen Verzeichnissen der Japanischen Of
fenlegungsschriften) Nr. 51-139 929, 51-130 324, 51-130 325,
51-149 925, 51-149 926, 51-147 623, 51-147 624, 52-1 136,
52-5 321, 52-31 126, 52-103 529, 52-59 724, 52-63 427,
52-70 122, 52-96 237, 52-103 529, 53-103 025 und 54-82 435
offenbart sind. Andererseits sind Kohlenstoffasern unter Ver
wendung von Kunstseiden, Polyacrylnitrilen, Pechen oder der
gleichen als Ausgangsmaterial erhältlich. Sehr viele dieser
Fasern sowie Herstellungsverfahren und Anwendungen davon
sind als Patent angemeldet worden, und einige von ihnen sind
großtechnisch durch Massenfertigung hergestellt worden. Ob
wohl die ersterwähnten hinsichtlich der Hitzebeständigkeit,
der Oxidationsbeständigkeit und der Verbundeigenschaften mit
Metallen hervorragend sind, haben sie jedoch verschiedene
Nachteile wie z. B. niedrige Werte der elektrischen Leitfähig
keit, d. h., einen spezifischen Durchgangswiderstand von etwa
10² Ω·cm, und Schwierigkeiten bei ihrer Steuerung gehabt.
Auch im Hinblick auf die mechanischen Eigenschaften ist die
Qualitätssteuerung durch Änderung der Zusammensetzung fast
unmöglich; beispielsweise ist man für die Steuerung des Ela
stizitätsmoduls für Zug auf die Hitzebehandlungstemperaturen
angewiesen. Außerdem sind sie teuer. Andererseits haben die
letzteren, obwohl sie Merkmale wie z. B. eine hohe Hitzebe
ständigkeit und gute Werte der elektrischen Leitfähigkeit
und hervorragende Verbundeigenschaften mit Kunststoffen ha
ben, eine schlechte Beständigkeit gegen Oxidation durch Luft
sauerstoff, und sie bringen im Fall der Herstellung von Ver
bundwerkstoffen mit Metallen Probleme bezüglich der Reakti
vität mit sich, insbesondere wenn es sich bei den Ausgangs
materialien um ein Pech handelt, weshalb die Verwendung ei
nes besonders behandelten Peches erforderlich ist, um Fasern
mit ausgezeichneten Eigenschaften zu erhalten, so daß sie
nicht immer wirtschaftlich gewesen sind.
Aus der japanischen Offenlegungsschrift 59-144621 ist eine
anorganische Endlosfaser auf SiC-C-Basis bekannt. Zur Her
stellung dieser Faser wird ein Pech verwendet, das zu einem
beträchtlichen Anteil, nämlich 15%, ein in einem orga
nischen Lösungsmittel unlösliches Material enthält. Da nach
Durchführung der Polymerisationsreaktion das Produkt Poly
carbosilan direkt zu Fasern weiterverarbeitet wird, enthal
ten sowohl Polymer als auch Faser noch die unlöslichen Be
standteile bzw. die aus ihnen während der Umsetzung ent
standenen, lösungsmittelunlöslichen Produkte. Dies führt
aber wiederum zu den bereits vorstehend erwähnten Verträg
lichkeitsproblemen, weshalb derartige Fasern auch nicht zur
Herstellung von Kohlenstoff-Keramik-Verbundwerkstoffen
verwendet werden können.
Diese Probleme werden bei einer gattungsgemäßen
anorganischen Endlosfaser mit den Merkmalen des
kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1 gelöst.
Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteran
sprüche.
Die Erfinder haben als Ergebnis ausdauernder Untersu
chungen, die durchgeführt wurden, um die vorstehend erwähn
ten Probleme zu überwinden, ein Verfahren bereitgestellt, bei dem
eine Vorstufe, die einen SiC-Kohlenstoff-Verbundwerkstoff
mit einem nach Belieben eingestellten Kohlenstoffgehalt lie
fert, innerhalb einer relativ kurzen Zeit in hohen Ausbeuten
synthetisiert werden kann. Unter Verwendung einer solchen
Vorstufe, d. h., eines Organopolyarylsilans, ist es uns gelun
gen, die vorstehend erwähnten Nachteile der gebräuchlichen
SiC-Fasern oder Kohlenstoffasern zu beseitigen und ausge
zeichnete neue anorganische Endlosfasern auf SiC-C-Basis zu
liefern, die bisher unbekannte, neue mechanische und elektri
sche Eigenschaften usw. haben. Es ist nämlich festgestellt
worden, daß die Fasern, die durch Hitzebehandlung der Fasern,
die aus den vorstehend beschriebenen Organopolyarylsilanen
als Spinnmaterial ersponnen worden sind, erhalten werden, ei
ne elektrische Leitfähigkeit haben, die zwischen der elektri
schen Leitfähigkeit der SiC-Fasern und der Kohlenstoffasern
liegt, und daß des weiteren ihre Zusammensetzung nach Belie
ben eingestellt bzw. gesteuert werden kann, so daß nicht nur
ihre elektrische Leitfähigkeit und ihre mechanischen Eigen
schaften über einen weiten Bereich einstellbar sind, sondern
auch ihre Beständigkeit gegen Oxidation durch Luftsauerstoff
derjenigen der Kohlenstoffasern überlegen ist. Die vorliegen
de Erfindung ist auf der Grundlage der vorstehend erwähnten
Feststellungen zustande gebracht worden.
Bei dem Verfahren zur Erzielung der vorstehend
erwähnten Organopolyarylsilane wird
ein Polysilan mit einem in einem organischen Lösungsmit
tel löslichen Pech vermischt, und die Mischung wird unter einer in
erten Atmosphäre erhitzt, um eine copyrolytische Konden
sation zu bewirken. Entsprechend einem solchen
Verfahren wird ein Organopolyarylsilan geliefert, bei dem
Benzolring-Abschnitte mit ei
nem Gerüst, das hauptsächlich aus einer kondensierten aroma
tischen Ringstruktur besteht, und Organosilan-Abschnitte mit
einem Gerüst, das hauptsächlich aus Carbosilan- und Polysi
lanstrukturen besteht, mit einer dazwischenliegenden Sili
cium-Kohlenstoff-Bindung regellos miteinander verbunden sind,
und das ferner in organischen
Lösungsmitteln löslich ist.
Eines der Ausgangsmaterialien, die in dem Verfahren zur Her
stellung des Organopolyarylsilans einzuset
zen sind, ist ein Polysilan mit einer Struktur:
das ein cyclisches oder verzweigtes Polysilan sein kann. In
der vorstehenden Formel kann n eine Zahl sein, die nicht
kleiner als 2 ist, und R₁ und R₂ bedeuten jeweils Wasser
stoff, Halogen, eine Alkylgruppe mit bis zu 6 Kohlenstoffato
men oder eine Arylgruppe mit bis zu 12 Kohlenstoffatomen. Be
sonders bevorzugt werden Polysilane, bei denen 50% oder
mehr von R₁ und R₂ Methylgruppen sind oder bei denen im Fall
der Verwendung einer Mischung von Polysilanen 50% oder mehr
von allen R₁ und R₂ Methylgruppen sind. Diese Polysilane kön
nen durch irgendeines der bekannten Verfahren synthetisiert
werden.
Peche, d. h., das andere Ausgangsmaterial, das
einzusetzen ist, sind feste oder halb
feste Peche mit einem Gerüst, das hauptsächlich aus konden
sierten aromatischen Ringen besteht; sie werden durch Pyro
lyse von organischen Substanzen wie z. B. gewöhnlichen Kohlen,
Erdöl oder dergleichen erhalten. Es können beispielsweise
Kohlenteerpeche und Erdölpeche verwendet werden. Die Peche,
die in gewöhnlichen organischen Lösungsmitteln wie z. B. Ben
zol, Toluol, Xylol, Tetrahydrofuran und dergleichen löslich
sind, werden bevorzugt.
Bei dem Verfahren zur Herstellung von Or
ganopolyarylsilanen werden 100 Masseteile mindestens einer
Art der vorstehend erwähnten Polysilane mit 2 bis 500 Masse
teilen des vorstehend erwähnten Peches vermischt, und ihre
Mischung wird durch Erhitzen unter einer Atmosphäre, die ge
genüber der Reaktion inert ist, copyrolytisch kondensiert.
Das am meisten bevorzugte
Verfahren ist als Methode zum copyrolytischen Kondensie
ren der Mischung die Durchführung der Reaktion in der Flüs
sigphase und in der Gasphase. D.h., die Reaktionsvorrichtung
enthält einen Reaktionsbehälter, in dem die Reaktion in der
Flüssigphase stattfindet, und einen Reaktionsturm, in dem
der Dampf der in dem Reaktionsbehälter erzeugten Mischung
und Dämpfe niedrigsiedender Bestandteile, die durch Pyrolyse
der Mischung gebildet werden, bei Temperaturen gehalten oder
auf Temperaturen aufgeheizt werden, die höher sind als die
Reaktionstemperatur in dem Reaktionsbehälter, und in der Gas
phase zur Reaktion gebracht werden. Der Dampf und die Produk
te, die durch den Reaktionsturm hindurchgegangen sind, wer
den gekühlt und wieder zu dem Reaktionsbehälter zurückge
führt.
D.h., bei dem Herstellungsverfahren geht
die Reaktion schnell vonstatten und kann gleichzeitig ein
Problem der üblichen Polycarbosilansynthese, die durch pyro
lytische Kondensation von Polysilanen durchgeführt worden
ist, nämlich das Problem der auf das Vorhandensein niedermo
lekularer Gasphasenanteile zurückzuführenden niedrigen Aus
beuten an Polymeren, gelöst werden, weil die pyrolytische
Kondensation in der Flüssigphase und in der Gasphase statt
findet. Folglich können Organopolyarylsilanpolymere in hohen
Ausbeuten erhalten werden, selbst wenn die Menge des zugege
benen Peches gering ist.
Es ist notwendig, die copyrolytische Kondensationsreaktion
unter einer inerten Gasatmosphäre wie z. B. unter einer Atmo
sphäre aus vorzugsweise Stickstoff, Argon oder dergleichen
durchzuführen. Ferner wird die Reaktion vorzugsweise in dem
Gasstrom unter Normaldruck durchgeführt. Es ist erwünscht,
Maßnahmen zu ergreifen, um einen Temperaturanstieg oder eine
Druckzunahme, die durch Gase wie z. B. Wasserstoff, die wäh
rend der Reaktion erzeugt werden, verursacht wird, zu verhin
dern.
Ferner beträgt die Erhitzungstemperatur in dem Reaktionsbe
hälter, d. h., in der Reaktionszone in der Flüssigphase, 300
bis 500°C. Wenn sie niedriger als 300°C ist, geht die pyroly
tische Kondensation der Ausgangsmaterialien kaum vonstatten,
während eine thermische Zersetzung oder Gelierung der Pro
dukte stattfindet, was nicht bevorzugt wird, wenn sie höher
als 500°C ist. Des weiteren beträgt die Temperatur in dem Re
aktionsturm 300 bis 800°C. Diese Temperatur ist verschieden
und hängt von der Art der Ausgangsmaterialien ab; sie sollte
um so höher sein, je niedriger der Siedepunkt des Pyrolyse
produkts ist. Im allgemeinen werden in dem Reaktionsturm an
organische Substanzen erzeugt, wenn sie höher als 800°C ist,
während, wenn sie niedriger als 300°C ist, nur Rückfluß we
gen der Kühlung eintritt, so daß nicht nur keine wirksame Py
rolyse stattfindet, sondern auch die Temperatur in dem Reak
tionsbehälter herabgesetzt wird, und sie infolgedessen nicht
bevorzugt wird. Es ist erwünscht, die Temperatur in dem Re
aktionsturm mindestens bei demselben Wert wie oder bei einem
höheren Wert als die Temperatur in dem Reaktionsbehälter zu
halten.
Ferner kann die Reaktionsdauer im allgemeinen relativ kurz
sein und 1 bis 10 Stunden betragen, nachdem eine vorgegebene
Temperatur erreicht worden ist. In Abhängigkeit von den Aus
gangsmaterialien kann der Fall eintreten, daß eine längere
Dauer erforderlich ist.
Die Polymere, die durch die vorstehend beschriebene copyroly
tische Kondensation erhalten werden, werden in einem Lösungs
mittel gelöst, filtriert, um unlösliche Substanz daraus zu
entfernen, und können dann durch Entfernung des Lösungsmit
tels gereinigt werden. Nötigenfalls kann ihr Molekularge
wicht eingestellt werden, indem niedermolekulare Substanzen
durch Destillation unter Normaldruck oder einem verminderten
Druck oder durch Fraktionierung mit Lösungsmitteln entfernt
werden.
Das wichtige und neue Merkmal der auf diese Weise erhaltenen
Organopolyarylsilane besteht darin, daß Or
ganosilanpolymer-Abschnitte mit einem Carbosilan- oder Poly
silan-Gerüst, das ursprünglich eine schlechte Verträglich
keit hat, und Benzolring-Abschnitte aus dem Pech, die ein
kondensiertes aromatisches Ringgerüst haben, durch copyroly
tische Kondensation regellos miteinander verbunden werden
und in einem Molekül enthalten sind. Wie vorstehend erläu
tert wurde, weisen die Polycarbosilane und die Peche, obwohl
sie brauchbare Vorstufen für anorganische Werkstoffe sind,
jeweils Mängel auf. Die genannten Polymere beseiti
gen diese Mängel, und ferner wird daraufhin mit der Realisie
rung neuer Funktionen gerechnet. Die Funktionen des beschriebenen
Verfahrens und der dadurch erhaltenen Polymere
werden nachstehend erläutert.
Die Polysilane, d. h., eines der Ausgangsmaterialien in dem
Verfahren zur Herstellung von Organopoly
arylsilanen, beginnen im allgemeinen bei 200°C oder darüber
mit der Pyrolyse und werden über niedermolekulare Polysilane
in Polymere mit einem Carbosilan-Gerüst umgewandelt. Je nied
riger das Molekulargewicht der Polysilane ist, um so höher
ist die Temperatur für den Beginn der Pyrolyse, und für He
xamethyldisilan sind beispielsweise etwa 600°C erforderlich.
Andererseits werden bei den Pechen bei etwa 300 bis 400°C ei
ne Aromatisierung und eine Vermehrung der aromatischen Ringe
beobachtet. Folglich geht in dem Fall, daß die Polysilane
mit den Pechen vermischt und erhitzt werden, die Reaktion
vonstatten, wenn ihre Pyrolysetemperaturen miteinander im
Einklang stehen. Diese Reaktion ist eine gegenseitige Reak
tion zwischen ihren durch Zersetzung gebildeten Zwischenpro
dukten, von der angenommen wird, daß sie durch Pyrolysepro
dukte der Polysilane gefördert wird. Der Grund dafür ist,
daß beispielsweise, wenn nur toluollösliche Substanz eines
Erdölpeches auf 400°C erhitzt wird, eine Aromatisierung und
eine Vermehrung der aromatischen Ringe auftreten, die
schließlich zu einer Zunahme der toluolunlöslichen Substanz
führen, wobei jedoch keine Erhöhung des Molekulargewichts
und keine Vermehrung der Zahl der Ringe eintritt, während in
dem Fall, daß darin Polysilane vorhanden sind, eine Erhöhung
des Molekulargewichts und eine Vermehrung der Zahl der Ringe
eintritt und außerdem wenig toluolunlösliche Substanz er
zeugt wird. Wenn jedoch mehr als 500 Masseteile des Peches
zu 100 Masseteilen des Polysilans hinzugegeben werden, wird
allein durch Polymerisation des Peches die Bildung von unlös
licher Substanz in merklichem Ausmaß verstärkt. Ferner be
ginnt die Bildung von Organopolysilanpolymeren, die frei von
kondensierten aromatischen Ringen der Pechkomponente sind,
wenn die Menge des Peches weniger als 2 Masseteile beträgt,
so daß, wie vorstehend beschrieben wurde, die Zugabe von 2
bis 500 Masseteilen des Peches zu 100 Masseteilen des Polysi
lans erwünscht ist.
Es ist nicht eindeutig aufgeklärt worden, mit welchem Teil
der Pyrolyseprodukte des Polysilans die Peche reagieren, je
doch zeigt der Vergleich der Infrarotabsorptionsspektren der
beschriebenen Polymere und der pyrolytischen Kondensate
von Polysilan allein, daß das beschriebene Polymer eine
geringere Menge an durch Pyrolyse von Polysilanen erzeugten
Si-H-Bindungen aufweist, und legt folglich nahe, daß in Ab
wesenheit von Pechen die Reaktionen
stattfinden, während in Gegenwart von Pechen die Reaktion
stattfindet (wenn Ar von Ar-H ein kondensierter aromatischer
Ring ist). Aus Ultraviolettabsorptionsspektren ist ersicht
lich, daß bei der copyrolytischen Kondensation mit Polysila
nen die Vermehrung der Zahl der Ringe bei den Pech-Anteilen
eingeschränkt ist, und es ist gefolgert worden, daß das beschriebene Po
lymer unter Bildung von Si-Ar-Bindungen er
zeugt wird. Wie vorstehend erläutert wurde, erzeugen die Po
lysilane jedoch durch die Pyrolyse eine große Menge von
niedrigsiedender Substanz, und überdies sind auch in den Pe
chen niedrigsiedende Substanzen enthalten, so daß bei der
copyrolytischen Kondensationsreaktion, wenn
die Mischung nur erhitzt wird, entweder die Reaktionsge
schwindigkeit so niedrig ist, daß die Reaktion eine lange
Zeit erfordert, oder wegen eines Unterschiedes der Löslich
keit bei den erzeugten niedrigsiedenden Substanzen eine un
gleichmäßige Reaktion auftritt oder die Ausbeuten wegen der
Entfernung der niedrigsiedenden Substanzen herabgesetzt wer
den. Bei den am meisten bevorzugten Ausführungsformen des
Verfahrens zur Herstellung von Organopoly
arylsilanen sind wegen der Anwendung des vorstehend erwähn
ten Reaktionsturms, in dem sogar solche niedrigsiedenden Sub
stanzen copyrolytisch kondensiert werden, die vorstehend er
wähnten Probleme vollständig gelöst worden, und es ist gelun
gen, Polysilane und Peche mit irgendeinem Molekulargewicht
als Ausgangsmaterialien zu verwenden, indem sie in der Gas
phase in dem Reaktionsturm bei einer hohen Temperatur zur Re
aktion gebracht werden und diejenigen, die bis zu einem ge
wissen Grade erhöhte Molekulargewichte haben, zu der Flüssig
phase in dem Reaktionsbehälter zurückfließen gelassen werden.
Als nächstes wird die Struktur der beschriebenen Polyme
re erläutert. Die Infrarotabsorptionsspektren der erhalte
nen Polymere zeigen eine Si-CH₂-Si-Bindung (1020 cm-1), die
zeigt, daß die Polymere Carbosilanbindungen haben. Ferner
zeigen die magnetischen Kernresonanzspektren das Vorhanden
sein von Si-Si-Bindungen, d. h., von Polysilanbindungen. Die
Atomverhältnisse der Siliciumatome, die die Carbosilanbin
dung und die Polysilanbindung bilden, hängen zwar von der
Reaktionstemperatur ab, jedoch beträgt der Anteil der Sili
ciumatome, die die Carbosilanbindungen bilden, 100 bis 20%
und nimmt ab, während die Reaktionstemperatur sinkt. Aus der
Messung der Viskosität ist festgestellt worden, daß die Orga
nosilan-Abschnitte, die einen Gerüstteil haben, der haupt
sächlich aus diesen Carbosilanbindungen und Polysilanbindun
gen besteht, eine planare Struktur haben, in der Ringstruk
turen und Kettenstrukturen gemischt sind. Ferner nimmt das
Molekulargewicht dieses Teils im Verhältnis zu der Zunahme
des Anteils der Peche ab, und es variiert über den Bereich
von etwa 60 bis 10 000. Selbst wenn es etwa 60 beträgt, hat
es im Fall der beschriebenen Polymere eine wichtige Be
deutung; d. h., die Peche erhöhen - zum Beispiel durch eine
intermolekulare Kondensation - ihr Molekulargewicht und wer
den in Lösungsmitteln unlöslich gemacht, während die Struk
tur, in der die Pechmoleküle, beispielsweise mit -SiMe₂-,
vernetzt sind, in Lösungsmitteln löslich bleibt, sogar wenn
das Molekulargewicht zunimmt.
Andererseits werden aus den Infrarotabsorptionsspektren oder
aus den magnetischen Kernresonanzspektren keine auffälligen
Strukturänderungen des Gerüstes der aus der Pechkomponente
erzeugten Abschnitte in den beschriebenen Polymeren fest
gestellt. Aus der Tatsache, daß im Verhältnis zu der Zunahme
des Anteils der Pechkomponente sich das Absorptionsende in
den Ultraviolettabsorptionsspektren nach und nach in Rich
tung auf die langwellige Seite bewegt sowie die Absorptions
intensität zunimmt, ist gefolgert worden, daß eine Zunahme
der Aromatisierung und eine Vermehrung der Zahl der Ringe
eintreten. Wie es vorstehend erwähnt wurde, ist jedoch nicht
beobachtet worden, daß es dadurch zu einer derartigen Zunah
me von lösungsmittelunlöslicher Substanz käme, wie sie bei
der pyrolytischen Kondensation von Pechen allein auftritt.
Daraus folgt, daß die Kondensation mit Pyrolyseprodukten der
Polysilane eintritt. Ferner ist die intermolekulare Konden
sation der Pechkomponenten nicht wahrnehmbar, bevor die Men
ge des Peches 200 Masseteile je 100 Masseteile der Polysila
ne beträgt.
Wie vorstehend erläutert wurde, haben die beschriebenen Polymere
eine Struktur, in der Benzolring-Abschnitte mit einem Gerüst, das
hauptsächlich aus kondensierten aromatischen Ringen besteht,
und Organosilan-Abschnitte mit einem Gerüst, das hauptsäch
lich aus Carbosilan- und Polysilanbindungen besteht, über
verbindende Silicium-Kohlenstoff-Gruppen regellos miteinan
der vereinigt sind, wobei die erwähnten Benzolring-Segmente
aus einem in einem organischen Lösungsmittel löslichen Pech
erhalten worden sind. Ferner haben die beschriebenen Po
lymere ein Durchschnittsmolekulargewicht (Zahlenmittel) von
500 bis 10 000, vorzugsweise von 600 bis 4000; des weiteren
ist, wenn sie einer Hitzebehandlung unter einer nichtoxidie
renden Atmosphäre unterzogen werden, der prozentuale Anteil
des Rückstandes hoch, und sie schmelzen beim Erhitzen oder
lösen sich in einem Lösungsmittel wie z. B. Benzol, Toluol,
Xylol, Tetrahydrofuran und dergleichen, so daß sie bei der
Synthese keramischer Werkstoffe durch Vorstufenverfahren als
Vorstufe verwendet werden können. Die beschriebenen Po
lymere sind erfolgversprechend im Hinblick auf eine wirksame
Ausnutzung von Pechen sowie auf Synthesen von keramischen
Werkstoffen mit neuen Funktionen.
Die vorliegende Erfindung umfaßt eine anorganische
Endlosfaser auf SiC-C-Basis, die dadurch gekennzeichnet ist,
daß sie hergestellt wird, indem eine Spinnflüssigkeit aus ei
nem Organopolyarylsilan, d. h., aus einem Polymer, das durch
ein Verfahren, wie es vorstehend erläutert wurde, erhalten
worden ist, zu einer Faser versponnen wird, die erhaltene er
sponnene Faser unschmelzbar gemacht wird und die unschmelz
bar gemachte Faser einer Hitzebehandlung bei einer Tempera
tur von 800°C bis 3000°C unter einer nichtreaktiven Atmosphä
re wie z. B. einem Vakuum oder einer Inertgasatmosphäre unter
zogen wird.
Ferner besteht eine solche anorganische Endlosfaser auf SiC-C-Basis
aus Molekülen, die als hauptsächliche Strukturbe
standteile einen amorphen und/oder kristallinen Kohlenstoff
und ein amorphes und/oder kristallines SiC haben; und sie
hat eine Zusammensetzung, die aus 5 bis 55 Masse-% Silicium,
40 bis 95 Masse-% Kohlenstoff und 0,01 bis 15 Masse-% Sauer
stoff besteht; sie hat eine ausgezeichnete Hitzebeständig
keit und Oxidationsbeständigkeit, und sie zeigt einen spezi
fischen Durchgangswiderstand von 10 bis 10-3 Ω·cm.
Das Verfahren zur Faserbildung aus dem vorstehend beschrie
benen Organopolyarylsilan umfaßt einen Spinnschritt, ei
nen Unschmelzbarmachungsschritt und einen Hitzebehandlungs
schritt.
Am Anfang wird im Spinnschritt das vorstehend erwähnte Poly
mer durch Wärmeeinwirkung geschmolzen, um eine Spinnflüssig
keit herzustellen, die durch eine übliche Schmelzspinnvor
richtung zu Fasern versponnen wird. Während des Verspinnens
hat die Spinnflüssigkeit eine Temperatur von 100 bis 400°C;
sie ist jedoch in Abhängigkeit von der Erweichungstemperatur
des Ausgangspolymers verschieden. Durch Erhöhung der Aufnah
me- bzw. Aufwickelgeschwindigkeit kann eine feine Faser mit
einem geringen Durchmesser erhalten werden, und im allgemei
nen können in dem Bereich zwischen 50 m/min und 5000 m/min
gute Ergebnisse erzielt werden. Außer den vorstehend beschrie
benen Schmelzspinnverfahren ist es möglich, die Polymere in
einem Lösungsmittel wie z. B. Benzol, Toluol und dergleichen
zu lösen, um eine Spinnlösung herzustellen, und durch eine
übliche Trockenspinnvorrichtung zu Fasern zu verspinnen, je
doch ist das Schmelzspinnverfahren einfacher.
Weil die vorstehend beschriebenen Organopolyarylsilan-Polyme
re verwendet werden, stößt man beim Spinnschritt nie auf
Schwierigkeiten wie beispielsweise in dem Fall, daß ein Or
ganosilicium-Polymer und ein Pech miteinander vermischt und
in Form der Mischung versponnen werden, wo die Schwierigkeit
auftritt, daß ein gleichmäßiges Vermischen auf einer mole
kularen Ebene wegen ihrer schlechten Verträglichkeit nicht
durchgeführt werden kann, so daß nicht nur ungleichmäßige Fa
sern erzeugt werden, sondern in einem Extremfall auch der
Spinnvorgang nicht durchgeführt werden kann. Ferner muß im
Fall der Verwendung der Mischung als Ausgangsmaterial jeder
Bestandteil so eingestellt werden, daß er Eigenschaften hat,
die für die nachfolgenden Schritte des Unschmelzbarmachens
und der Hitzebehandlung geeignet sind, und durch die Ein
stellbehandlungen dafür werden ihre Verträglichkeiten weiter
herabgesetzt.
Die vorstehend erwähnten ersponnenen Fasern werden dann im
Unschmelzbarmachungsschritt einer Oxidationsbehandlung unter
einer oxidierenden Atmosphäre bei einer Temperatur zwischen
Raumtemperatur und 350°C unterzogen, und die vorstehend er
wähnten ersponnenen Fasern werden unschmelzbar gemacht. Der
Zweck dieser Oxidationsbehandlung ist die Vernetzung der Mo
leküle der Ausgangsmaterialien, die die ersponnenen Fasern
bilden, damit sich die Fasern während des nachstehend be
schriebenen Hitzebehandlungsschrittes nicht durch Verschmel
zen miteinander verbinden. Als oxidierende Atmosphäre wird
mindestens eine Art einer Gasatmosphäre, die aus Luft, Sauer
stoff, Ozon und Halogengasen ausgewählt ist, bevorzugt. Tem
peraturen, die 350°C überschreiten, werden nicht bevorzugt,
weil die Oxidation zu weit fortschreitet.
Die Dauer der vorstehend erwähnten Oxidationsbehandlung, die
mit der vorstehend erwähnten Temperatur in Beziehung steht,
kann im hohen Temperaturbereich kurz sein, während im niedri
gen Temperaturbereich eine lange Zeit benötigt wird. In den
meisten Fällen beträgt die Temperaturerhöhungsgeschwindig
keit bis zu der vorgegebenen Temperatur 5°C bis 50°C/Stunde,
und als Verweilzeit bei der vorgegebenen Temperatur genügen
2 Stunden oder weniger.
Ferner können die ersponnenen Fasern außer durch den vorste
hend beschriebenen Unschmelzbarmachungsschritt, bei dem die
Behandlung unter einer oxidierenden Atmosphäre durchgeführt
wird, durch Bestrahlung mit Ultraviolettlicht, γ-Strahlen
oder Elektronenstrahlen unter einer oxidierenden oder nicht
oxidierenden Atmosphäre bei einer Temperatur zwischen Raum
temperatur und 350°C unschmelzbar gemacht werden. Die Be
strahlung, die unter der vorstehend erwähnten oxidierenden
Atmosphäre durchgeführt wird, ist für langsam oxidierende
Polymere vorteilhaft, weil sie die Oxidation fördert. Der
Zweck der Bestrahlung unter einer nichtoxidierenden Atmosphä
re wie z. B. einem Inertgas oder einem Vakuum ist die gegen
seitige Vernetzung der polymeren Moleküle, die die ersponne
nen Fasern bilden, um sie unschmelzbar zu machen, und insbe
sondere die Beschränkung des Sauerstoffgehalts in den Fasern
auf eine minimale Höhe. 10⁶ bis 10¹⁰ γ sind eine geeignete
Bestrahlungsdosis.
Die vorstehend erwähnten unschmelzbar gemachten Fasern wer
den dann im Hitzebehandlungsschritt einer Hitzebehandlung
bei einer Temperatur zwischen 800 und 3000°C unterzogen, um
anorganische Endlosfasern auf SiC-C-Basis zu erhalten. Die
vorstehend erwähnte Hitzebehandlung wird unter einer nicht
reaktiven Atmosphäre wie z. B. einem Vakuum oder einer Inert
gasatmosphäre bei einer Temperatur von 800 bis 3000°C unter
Zugspannung oder ohne Zugspannung durchgeführt, und die Po
lymere, die die unschmelzbar gemachten Fasern bilden, setzen
flüchtige Substanz frei, die durch die thermische Polykonden
sationsreaktion und die pyrolytische Reaktion erzeugt wird.
Die flüchtige Substanz wird hauptsächlich bei 300 bis 800°C
erzeugt, weshalb die vorstehend erwähnten unschmelzbar ge
machten Fasern in einigen Fällen schrumpfen können und sich
biegen können, jedoch kann dieses Biegen verhindert werden,
indem während der Hitzebehandlung eine Zugspannung ausgeübt
wird. Das Ausüben der Zugspannung bei hohen Temperaturen ist
auch insbesondere für die Fasern mit einem hohen Kohlenstoff
gehalt vorteilhaft, weil es Fälle geben kann, in denen die
Eigenschaften der Fasern verbessert werden können. In einem
solchen Fall liegt die Zugspannung in dem Bereich von 0,01
kg bis 10 kg/mm². Wenn die Hitzebehandlungstemperatur unter
800°C liegt, kann nur eine geringe Zugspannung ausgeübt wer
den, während im Fall einer Hitzebehandlungstemperatur von
mehr als 80°C eine große Zugspannung ausgeübt werden kann,
da die Festigkeit der Fasern ausreichend hoch ist, und mit
Zugspannungen in dem vorstehend erwähnten Bereich sind im
allgemeinen gute Ergebnisse erzielbar. Ferner kann die vor
stehend erwähnte Hitzebehandlung durch ein Mehrstufenverfah
ren durchgeführt werden, bei dem Bedingungen wie z. B. die
Atmosphäre, die Temperatur, die Dauer und dergleichen verän
dert werden.
Die vorstehend erläuterten erfindungsgemäßen anorganischen
Endlosfasern auf SiC-C-Basis haben eine Zusammensetzung aus
5 bis 55 Masse-% Si, 40 bis 95 Masse-% C und 0,01 bis 15 Mas
se-% O. Wenn die Hitzebehandlungstemperatur relativ niedrig
ist, kann es Fälle geben, in denen Spurenmengen von Wasser
stoff enthalten sind und ferner auch geringe Mengen von Ver
unreinigungen in Form von Stickstoff, Schwefel usw. enthal
ten sind. Die Fasern mit einer solchen Zusammensetzung beste
hen hauptsächlich aus einem amorphen und/oder kristallinen
Kohlenstoff und einem amorphen und/oder kristallinen SiC. Es
gibt zwar keine deutliche Unterscheidung zwischen einer amor
phen Substanz und einer kristallinen Substanz, jedoch nimmt
die mittlere Größe der Kristallite, die die Fasern bilden,
allmählich zu, wenn die Hitzebehandlungstemperatur ansteigt.
Die mittlere Kristallitgröße wird zusätzlich durch die Größe
der Abschnitte, die die Ausgangsmaterial-Polymere bilden,
beeinflußt. Wenn die Benzolring-Abschnitte groß sind und die
Organosilan-Abschnitte eine geringe Größe haben, haben die
SiC-Kristallite eine unmeßbar geringe Größe, oder ihre Größe
nimmt selbst bei hohen Temperaturen kaum zu. Im Gegensatz
zeigt das SiC ein Beugungsbild, das für β-SiC-Kristalle cha
rakteristisch ist, wenn die Organosilan-Abschnitte eine gro
ße Größe haben. Beispielsweise werden 100 Masseteile Polydi
methylsilan mit 5 Masseteilen eines toluollöslichen Erdölpe
ches vermischt, um ein Polymer zu synthetisieren, und Fasern,
die durch Verspinnen des synthetisierten Polymers, 2stündi
ges Unschmelzbarmachen der ersponnenen Faser an der Luft bei
220°C und nachfolgende Hitzebehandlung in einem Vakuum bei
1200°C erhalten worden sind, haben die Zusammensetzung 51,1
Masse-% Si, 40,0 Masse-% C und 8,9 Masse-% O. In den Fällen,
daß die Hitzebehandlungstemperatur 900, 1200 und 1500°C be
trägt, haben die der Hitzebehandlung unterzogenen Fasern β-
SiC-Kristallite mit einer Größe von etwa 10, 30 bzw. 70 Å.
Ferner reagieren die Sauerstoffatome, die mit den Silicium
atomen in den Fasern verbunden sind, bei einer Temperatur
von 1400°C oder darüber mit Kohlenstoff und werden als Gas
freigesetzt, und gleichzeitig reagieren die Siliciumatome
mit Kohlenstoffatomen und bilden SiC, so daß, wenn die Fa
sern einen hohen Sauerstoffgehalt haben, die Kristallitgröße
weiter zunimmt. Alternativ wird α-SiC gebildet, wenn die
Temperatur 1000°C beträgt oder darüber liegt. Da ein solches
Kristallwachstum und eine solche Phasenänderung die mechani
schen Eigenschaften der Faser beeinflussen, sind bei einer
Hitzebehandlungstemperatur von 1800°C oder darunter Fasern
mit ausgezeichneten mechanischen Eigenschaften erhältlich,
wenn ein Polymer mit großen Organosilan-Abschnitten verwen
det wird.
Andererseits ist bei Fasern, die unter Verwendung eines Po
lymers, das große Benzolring-Abschnitte enthält, als Aus
gangsmaterial hergestellt worden sind, die SiC-Kristallitgrö
ße geringer als die vorstehend erwähnten Werte, während eine
Kristallitgröße, die aus dem (002-)Beugungsbild, das Graphit
kristallen entspricht, erhalten wird, zunimmt, wenn die Hit
zebehandlungstemperatur ansteigt, jedoch nicht über 100 Å hin
ausgeht.
Eines der Merkmale der erfindungsgemäßen anorganischen End
losfasern auf SiC-C-Basis besteht in der elektrischen Leit
fähigkeit, und zwar zeigen sie einen spezifischen Durchgangs
widerstand im Bereich von 10 bis 10-3 Ω·cm. Übliche SiC-End
losfasern, die durch Hitzebehandlung bei 1400°c erhalten wer
den, zeigen nämlich einen spezifischen Durchgangswiderstand
von 10² Ω·cm oder darüber, während die vorstehend erwähnten
erfindungsgemäßen SiC-C-Fasern trotz der bei 1200°C durchge
führten Hitzebehandlung einen spezifischen Durchgangswider
stand von etwa 1 Ω·cm zeigen, was 1/100 von demjenigen der
üblichen Fasern oder weniger entspricht.
Im Verhältnis zu der Zunahme des C-Gehalts und dem Anstieg
der Hitzebehandlungstemperatur sinkt der vorstehend erwähnte
Wert allmählich auf etwa 5 × 10-4 Ω·cm. Solch eine merkliche
Abnahme des spezifischen Durchgangswiderstandes ist eine un
erwartete Wirkung, selbst wenn ein Polymer verwendet wird,
das unter Einmischung einer geringen Menge von Pechen in
Ausgangsmaterialien synthetisiert worden ist; beispielsweise
würde ein solches Phänomen selbst in dem Fall niemals auftre
ten, daß Fasern aus einem Polymer, das ein feines, in ein Or
ganosilicium-Polymer eingemischtes Kohlenstoffpulver enthält,
erhalten werden könnten. Dies liegt, wie bereits erläutert
wurde, daran, daß als Ausgangsmaterial die Polymere verwen
det werden, in denen Benzolring-Abschnitte und Organosilan-
Abschnitte auf einer molekularen Ebene gleichmäßig vermischt
und miteinander verbunden sind. Die Fasern, die durch die
Hitzebehandlung hergestellt werden, haben folglich eine sehr
gleichmäßige Struktur. Besonders in dem Fall, daß die Hitze
behandlungstemperatur 1400°C beträgt oder darunter liegt,
sind sowohl das SiC als auch C amorph, und überdies liegt
jede Teilchengröße offensichtlich auf einer molekularen Ebe
ne. Folglich ist diese Struktur völlig neu und kann als eine
Art Verbundwerkstoff auf einer Nanometerebene bezeichnet wer
den.
Der niedrige spezifische Durchgangswiderstand wird durch die
vorstehend beschriebene Struktur verursacht. Des weiteren
haben die erfindungsgemäßen anorganischen Endlosfasern auf
SiC-C-Basis auch ausgezeichnete mechanische Eigenschaften.
Besonders was die Beständigkeit gegen Oxidation durch Luft
sauerstoff betrifft, beginnen Kohlenstoffasern, die aus ei
nem üblichen Pech usw. erhalten worden sind, bei etwa 350°C
oxidiert zu werden und können bei 400 bis 500°C nicht verwen
det werden. Obwohl die erfindungsgemäßen Fasern in der an
fänglichen Oxidationsstufe in geringfügigem Maße die Zugfe
stigkeit vermindern, bilden sie trotzdem danach wegen des
darin vorhandenen SiC ein Oberflächenoxid und beenden insbe
sondere im amorphen Bereich die Verminderung der Zugfestig
keit, sogar die Verminderung der Zugfestigkeit durch Oxida
tion mit Luftsauerstoff bei 500°C oder darüber. Die erfin
dungsgemäßen Fasern können infolgedessen bei Temperaturen
verwendet werden, die so hoch sind, daß übliche Kohlenstoffasern
dabei nicht verwendet werden können.
Die besten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung wer
den nachstehend durch Beispiele erläutert.
Beispiel 1
Poly(dimethylsilan), das durch Entchlorungs-Polykondensation
von Dichlordimethylsilan in Xylol unter Verwendung von metal
lischem Na erhalten worden war, wurde mit toluollöslicher
Substanz [Durchschnittsmolekulargewicht (Zahlenmittel): 320
und Kohlenstoffgehalt: 92,1%] eines Erdölpeches in den in
Tabelle 1 gezeigten Verhältnissen vermischt, und eine Syn
these wurde bei einer Temperatur im Reaktionsbehälter (Reak
tionstemperatur) und über eine Reaktionsdauer, wie sie je
weils in Tabelle 1 gezeigt werden, durchgeführt, wobei die
Temperatur des Reaktionsturms auf 575°C eingestellt war.
Nachdem die Reaktion vorbei war, wurden die Reaktionsproduk
te in Toluol gelöst; unlösliche Substanz wurde durch Filtrie
ren entfernt, und dann wurde zum Abdestillieren niedermo
lekularer Komponenten unter einer Stickstoffatmosphäre auf
300°C aufgeheizt, wobei ein Polymer erhalten wurde. Tabel
le 1 zeigt von jedem Polymer die Ausbeute, das Durchschnitts
molekulargewicht (Zahlenmittel) (Mn), den Absorptions- bzw.
Extinktionskoeffizienten je 1 g des Polymers bei 300 nm im
Ultraviolettabsorptionsspektrum K300 (l/g·cm), das Absorp
tionsende: λend (nm) und den Kohlenstoffgehalt. Sie zeigt zu
sätzlich zum Vergleich auch das Ergebnis der Reaktionen des
Poly(dimethylsilans) allein und des Peches allein. Ferner
zeigte das Ausgangsmaterialpech K₃₀₀: 69 und λend: 630.
Beispiel 2
In 70 g des in Beispiel 1 verwendeten Poly(dimethylsilans)
und 10 g Hexamethyldisilan wurden 20 g des in Beispiel 1 ver
wendeten Peches eingemischt, und eine Reaktion wurde 10 Stun
den lang bei einer Reaktionstemperatur von 400°C durchge
führt, wobei die Temperatur des Reaktionsturms auf 680°C ein
gestellt war. Nachdem die Reaktion vorbei war, wurden die Re
aktionsprodukte in Toluol gelöst; unlösliche Substanz wurde
durch Filtrieren entfernt, und dann wurde zum Abdestillieren
niedermolekularer Komponenten unter einer Stickstoffatmosphä
re auf 300°C aufgeheizt, wobei 65,0 g eines Polymers erhal
ten wurde. Dieses Polymer hatte n: 1920, K₃₀₀: 25, λend: 660
und einen Kohlenstoffgehalt von 55,2%.
Beispiel 3
In 50 g des durch Entchlorungs-Polykondensation von Ethylme
thyldichlorsilan in Xylol unter Verwendung von metallischem
Na erhaltenen Polysilans wurden 50 g des in Beispiel 1 ver
wendeten Peches eingemischt, und eine Reaktion wurde 5 Stun
den lang bei einer Reaktionstemperatur von 400°C durchge
führt, wobei die Temperatur des Reaktionsturms auf 400°C ein
gestellt war. Nachdem die Reaktion vorbei war, wurden die Re
aktionsprodukte in Benzol gelöst; unlösliche Substanz wurde
durch Filtrieren entfernt, und dann wurde zum Abdestillieren
niedermolekularer Komponenten unter einer Stickstoffatmosphä
re auf 300°C aufgeheizt, wobei 81,8 g eines Polymers erhal
ten wurden. Dieses Polymer hatte n: 920, K₃₀₀: 52, λend: 720
und einen Kohlenstoffgehalt von 77,1%.
Beispiel 4
Zu Dichlordimethylsilan wurden 30 Mol-% Diphenyldichlorsilan
hinzugegeben, und eine Entchlorungs-Polykondensation in Xy
lol wurde unter Verwendung von metallischem Na durchgeführt.
Zwanzig Gramm des auf diese Weise erhaltenen Polysilans wur
den mit 80 g toluollöslicher Substanz [Durchschnittsmoleku
largewicht (Zahlenmittel): 280 und Kohlenstoffgehalt: 91,5%]
eines Kohlenteerpeches vermischt, und eine Reaktion wurde 10
Stunden lang bei einer Reaktionstemperatur von 350°C durch
geführt, wobei die Temperatur des Reaktionsturms auf 600°C
eingestellt war. Nachdem die Reaktion vorbei war, wurden die
Reaktionsprodukte in Toluol gelöst; unlösliche Substanz wur
de durch Filtrieren entfernt, und dann wurde zum Abdestillie
ren niedermolekularer Komponenten unter einer Stickstoffat
mosphäre auf 300°C aufgeheizt, wobei 72,1 g eines Polymers
erhalten wurden. Dieses Polymer hatte n: 1830, K₃₀₀: 150,
λend: 790 und einen Kohlenstoffgehalt von 90,2%.
Beispiel 5
Poly(dimethylsilan), das durch Entchlorungs-Polykondensation
von Dichlordimethylsilan in Xylol unter Verwendung von metal
lischem Na erhalten worden war, wurde mit toluollöslicher
Substanz [Durchschnittsmolekulargewicht (Zahlenmittel): 320
und Kohlenstoffgehalt: 92,1%] eines Erdölpeches in verschie
denen Verhältnissen vermischt, und eine copyrolytische Kon
densation der Mischung wurde bei verschiedenen Temperaturen
in einem Reaktionsbehälter (Reaktionstemperaturen) und über
verschiedene Reaktionsdauern durchgeführt, wobei die Tempera
tur des Reaktionsturms auf 575°C eingestellt war. Nachdem
die Reaktion vorbei war, wurden die Reaktionsprodukte in To
luol gelöst; unlösliche Substanz wurde durch Filtrieren ent
fernt, und dann wurde zum Abdestillieren niedermolekularer
Komponenten unter einer Stickstoffatmosphäre auf 300°C aufge
heizt, wobei die jeweiligen Polymere erhalten wurden. Die
Synthesebedingungen für die jeweiligen Polymere werden in Ta
belle 3 gezeigt. Diese Polymere wurden durch Erhitzen bei
300 bis 350°C geschmolzen und aus einer Spinndüse mit einer
Düsenöffnung, die einen Durchmesser von 500 µm hatte, mit ei
ner Spinngeschwindigkeit von 500 m/min zu einer Faser ver
sponnen. Die ersponnene Faser wurde dann unschmelzbar
gemacht, indem sie an der Luft mit einer Temperaturerhöhungs
geschwindigkeit von 10°C/Stunde bis zu einer vorgegebenen
Temperatur erhitzt wurde, die 1 Stunde lang beibehalten wur
de, und danach einer Hitzebehandlung unterzogen, indem sie
in einem Vakuum mit einer Temperaturerhöhungsgeschwindigkeit
von 100°C/Stunde bis auf 1200°C erhitzt wurde, die 1 Stunde
lang beibehalten wurden. Auf diese Weise wurde eine Faser
mit einem Durchmesser von 10 bis 15 µm erhalten. Die mecha
nischen Eigenschaften der Faser wurden mit einer Meßlänge
von 25 mm und einer Kreuzkopfgeschwindigkeit von 2 mm/min er
mittelt. Der spezifische Durchgangswiderstand wurde ebenfalls
ermittelt. Die Unschmelzbarmachungstemperaturen, die mechani
schen Eigenschaften, die Werte des spezifischen Durchgangswi
derstandes und die chemischen Analysenwerte der Faser (nur
Si, C und O) werden in Tabelle 2 gezeigt.
Beispiel 6
Das in Beispiel 5 synthetisierte Polymer Nr. 6 wurde in der
selben Weise wie in Beispiel 5 versponnen. Die ersponnene
Faser wurde dann unter einer Stickstoffgasatmosphäre durch
Bestrahlung mit Elektronenstrahlen von 1,5 × 10⁹ γ unschmelz
bar gemacht, danach in einem Argongasstrom von 200 cm³/min
bis auf 700°C erhitzt und dann unter einer Zugspannung von
etwa 4 kg/mm² weiter bis auf 1200, 2000 oder 2500°C erhitzt,
und bei dieser Temperatur wurde 1 Stunde lang eine Hitzebe
handlung durchgeführt. Von den auf diese Weise erhaltenen Fa
sern werden in Tabelle 3 die Ergebnisse der mechanischen Ei
genschaften, die Werte des spezifischen Durchgangswiderstan
des und die chemischen Analysenwerte gezeigt.
Beispiel 7
Siebzig Gramm des in Beispiel 5 verwendeten Poly(dimethylsi
lans) und 10 g Hexamethyldisilan wurden mit 20 g des in Bei
spiel 5 verwendeten Peches vermischt, und die Mischung wurde
bei einer Reaktionsturmtemperatur von 680°C und einer Reak
tionstemperatur von 400°C über eine Reaktionsdauer von 10
Stunden copyrolytisch kondensiert. Nachdem die Reaktion vor
bei war, wurden dieselben Behandlungen wie in Beispiel 5
durchgeführt, und das erhaltene Polymer wurde mit Nr. 7 be
zeichnet. Alternativ wurden 50 g eines durch Entchlorungs-
Polykondensation von Ethylmethyldichlorsilan in Xylol unter
Verwendung von metallischem Na erhaltenen Polysilans mit
50 g des in Beispiel 5 verwendeten Peches vermischt, und die
Mischung wurde bei einer Reaktionsturmtemperatur von 400°C
und einer Reaktionstemperatur von 400°C über eine Reaktions
dauer von 5 Stunden copyrolytisch kondensiert. Nachdem die
Reaktion vorbei war, wurde eine Toluollösung der Reaktions
produkte hergestellt, aus der unlösliche Substanz durch Fil
trieren entfernt wurde, und dann wurden niedermolekulare Kom
ponenten mit einem Siedepunkt unter 300°C/1 mm Hg durch Va
kuumdestillation entfernt, und das erhaltene Polymer wurde
mit Nr. 8 bezeichnet.
Des weiteren wurden 20 g eines Polysilans, das erhalten worden
war, indem Dichlordimethylsilan zu 30 Mol-% Diphenyldichlor
silan hinzugegeben und eine Entchlorungs-Polykondensation in
Xylol unter Verwendung von metallischem Na durchgeführt
wurde, mit 80 g toluollöslicher Substanz [Durchschnittsmole
kulargewicht (Zahlenmittel): 280 und Kohlenstoffgehalt 91,5%]
eines Kohlenteerpeches vermischt. Die Mischung wurde bei
einer Reaktionsturmtemperatur von 600°C und einer Reaktions
temperatur von 350°C über eine Reaktionsdauer von 10 Stunden
copyrolytisch kondensiert, und nachdem die Reaktion vorbei
war, wurde dieselbe Behandlung wie in Beispiel 6 durchgeführt,
um ein Polymer zu erhalten, das mit Nr. 9 bezeichnet wurde.
Diese Polymere wurden durch Erhitzen bei 280 bis 350°C ge
schmolzen und aus einer Spinndüse mit einer Düsenöffnung,
die einen Durchmesser von 500 µm hatte, mit einer Spinnge
schwindigkeit von 300 m/min zu Fasern versponnen. Die erspon
nenen Fasern wurden dann an der Luft mit einer Temperaturer
höhungsgeschwindigkeit von 5°C/Stunde bis zu einer vorgege
benen Temperatur erhitzt, bei der 2 Stunden lang eine Un
schmelzbarmachung durchgeführt wurde. Danach wurden die
unschmelzbar gemachten Fasern in einem Stickstoffgasstrom
von 200 cm³/min mit einer Temperaturerhöhungsgeschwindigkeit
von 100°C/Stunde bis auf 1200°C erhitzt, und bei dieser Tem
peratur wurde 1 Stunde lang eine Hitzebehandlung durchge
führt. Bei den erhaltenen Fasern betrug der Durchmesser des
Einzelfilaments 12 bis 18 µm. Von diesen Fasern werden in Ta
belle 6 die Ergebnisse der mechanischen Eigenschaften, die
Werte des spezifischen Durchgangswiderstandes und die chemi
schen Analysenwerte zusammen mit den Unschmelzbarmachungstem
peraturen gezeigt.
Beispiel 8
Fasern, die aus dem Polymer Nr. 6 in Beispiel 5 hergestellt
worden waren, wurden 1 Stunde lang einer Hitzebehandlung an
der Luft bei 550°C bzw. 600°C unterzogen, und Änderungen der
mechanischen Eigenschaften durch Oxidation der Fasern wurden
untersucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle 5 angegeben. Diese
Ergebnisse zeigen die Tatsache, daß sich die mechanischen
Eigenschaften zwar in der Anfangsstufe der Oxidation ver
schlechtern, daß sie sich jedoch danach einem konstanten Wert
annähern und die Oxydation daran gehindert wird, weiter fort
zuschreiten.
Industrielle Anwendbarkeit
Bisher haben niedrigsiedende Substanzen, die in großen Men
gen durch Pyrolyse von Polysilanen erzeugt werden, und nied
rigsiedende Fraktionen, die in Pechen enthalten sind, die in
beträchtlichem Maße niedrigen Ausbeuten bei den Reaktionen
dieser Art verursacht; dessen ungeachtet können gemäß dem
Verfahren zur Herstellung von Organopoly
arylsilanen die angestrebten Organopolyarylsilane wirksam in
außerordentlich hohen Ausbeuten erhalten werden, weil die
Verminderung der Ausbeuten verhindert werden kann, indem die
se niedrigsiedenden Substanzen in einer Gasphase zur Reak
tion gebracht und zu einer Flüssigphase zurückfließen gelas
sen werden. Ferner ist es gelun
gen, als Ausgangsmaterialien Polysilane mit irgendeinem Mo
lekulargewicht und Peche zu verwenden, so daß sie einen gro
ßen Beitrag zu einer wirksamen Ausnutzung dieser Peche lei
stet.
Ferner kann, selbst
wenn eine Zunahme des Molekulargewichts oder der Zahl der
Benzolringe der Pechkomponente eintritt, diese Zunahme durch
geschickte Ausnutzung der Funktion der Polysilane bei der
Reaktion zwischen Pyrolyseprodukten der Polysilane und der
Peche bis zu einem derartigen Grade behindert werden, daß
Löslichkeiten in organischen Lösungsmitteln nicht verloren
gehen, so daß wenig lösungsmittelunlösliche Substanzen er
zeugt werden und infolgedessen die Verminderung der Ausbeu
ten in derselben Weise, wie vorstehend erwähnt wurde, verhin
dert werden kann.
Des weiteren sind die Produkte, d. h., die Organopolyarylsi
lane, die kondensierte aromatische Ringe enthalten, in orga
nischen Lösungsmitteln löslich und schmelzen durch Wärmeein
wirkung, und weil der prozentuale Anteil des Rückstands hoch
ist, wenn sie einer Hitzebehandlung unter einer nichtoxidie
renden Atmosphäre unterzogen werden, können sie als Vorstufe
für Kohlenstoff-Keramik-Verbundwerkstoffe verwendet werden.
Außerdem werden in die Endprodukte, die aus diesen Vorstufen
hergestellt werden, hohe Erwartungen hinsichtlich verschie
dener neuer Funktionen sowie der Entwicklung ihrer Anwen
dungsgebiete gesetzt, weil der Kohlenstoffgehalt durch pas
sende Wahl der Menge der zu vermischenden Ausgangsmateria
lien usw. beliebig besteuert werden kann.
Ferner sind, weil die erfindungsgemäßen anorganischen Endlos
fasern auf SiC-C-Basis, wie vorstehend erläutert wurde, ei
ne ausgezeichnete Hitzebeständigkeit und Oxidationsbeständig
keit haben, einen spezifischen Durchgangswiderstand von 10
bis 10-3 Ω·cm haben und ausgezeichnete mechanische Eigen
schaften zeigen, Anwendungen auf verschiedenartigen Gebieten
denkbar, die beispielsweise mit Verstärkungen für Verbund
werkstoffe, bei denen diese Eigenschaften ausgenutzt werden,
elektrischen oder elektronischen Materialien und hitzebestän
digen Werkstoffen oder Bauteilen für die Luft- und Raumfahrt
beginnen.