DE3744742C2 - - Google Patents
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- DE3744742C2 DE3744742C2 DE19873744742 DE3744742A DE3744742C2 DE 3744742 C2 DE3744742 C2 DE 3744742C2 DE 19873744742 DE19873744742 DE 19873744742 DE 3744742 A DE3744742 A DE 3744742A DE 3744742 C2 DE3744742 C2 DE 3744742C2
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- B82—NANOTECHNOLOGY
- B82Y—SPECIFIC USES OR APPLICATIONS OF NANOSTRUCTURES; MEASUREMENT OR ANALYSIS OF NANOSTRUCTURES; MANUFACTURE OR TREATMENT OF NANOSTRUCTURES
- B82Y30/00—Nanotechnology for materials or surface science, e.g. nanocomposites
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08B—POLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
- C08B37/00—Preparation of polysaccharides not provided for in groups C08B1/00 - C08B35/00; Derivatives thereof
- C08B37/0006—Homoglycans, i.e. polysaccharides having a main chain consisting of one single sugar, e.g. colominic acid
- C08B37/0009—Homoglycans, i.e. polysaccharides having a main chain consisting of one single sugar, e.g. colominic acid alpha-D-Glucans, e.g. polydextrose, alternan, glycogen; (alpha-1,4)(alpha-1,6)-D-Glucans; (alpha-1,3)(alpha-1,4)-D-Glucans, e.g. isolichenan or nigeran; (alpha-1,4)-D-Glucans; (alpha-1,3)-D-Glucans, e.g. pseudonigeran; Derivatives thereof
- C08B37/0012—Cyclodextrin [CD], e.g. cycle with 6 units (alpha), with 7 units (beta) and with 8 units (gamma), large-ring cyclodextrin or cycloamylose with 9 units or more; Derivatives thereof
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- C08B37/0015—Inclusion compounds, i.e. host-guest compounds, e.g. polyrotaxanes
Description
Es ist bekannt, daß sich dünne Filme aus organischen Verbin
dungen auf festen Substraten nach dem Langmuir-Trog-Verfahren
bilden lassen. Dünne Filme, die man auf diese Weise her
stellen kann, lassen sich vielfältig verwenden und sind
insbesondere auf den Gebieten der chemischen Industrie,
der Elektronik und der Biologie interessant. Beispielsweise
sind verschiedene grundlegende Anwendungen von dünnen Filmen
durch Hiroo Nakahara, Oil Chemistry, Bd. 34, Seiten 774-783,
1985, beschrieben worden.
Cyclodextrin besitzt eine einheitliche cyclische Struktur,
bei der mehrere Glukoseeinheiten miteinander verknüpft sind;
bei jedem Molekül des Cyclodextrins liegt ein zylindrischer
Käfig mit einem Durchmesser von 0,45 nm (4,5 Å) oder mehr
vor. Mit diesen Höhlungen bzw. Käfigen kann man Einschluß
verbindungen verschiedener Verbindungen unter Ausnutzung
eines "Wirt-Gast-Effekts" herstellen. Diese Einschlußver
bindungen kann man beispielsweise
- (1) für katalytische Reaktionen (das Cyclodextrin zeigt einen katalytischen Effekt),
- (2) zum Schutz von Verbindungen, die gegen Licht oder Sauer stoff empfindlich sind,
- (3) zur Unterdrückung der Verdampfung flüchtiger Verbin dungen,
- (4) zum Schutz vor giftigen Substanzen,
- (5) für die Chromatographie, bei der organische Moleküle entsprechend ihrem Molekulargewicht getrennt werden können,
- (6) für die Chromatographie, bei der optisch aktive Sub stanzen voneinander getrennt werden,
- (7) als Trennmembran, bei der jedes Molekül eine Durchgangs höhlung besitzt, d. h. als selektiv permeable Membran mit Tunnelstruktur,
- (8) als elektronisches Material, beispielsweise als nicht lineares optisches Material, das höhere Sekundärordnung bietet und dadurch hergestellt werden kann, daß man ein organisches Molekül großer Polarität einschließt, und
- (9) als optisches Aufzeichnungsmaterial verwenden, das dadurch hergestellt werden kann, daß man reversibel eine lichtempfindliche Substanz einschließt.
Wenn man also Cyclodextrinverbindungen oder ihre Einschluß
verbindungen als dünne Filme ausbildet, bieten sie auf den
genannten Gebieten technische Vorteile.
Mit üblichen Cyclodextrinderivaten ist jedoch die Bildung
dünner Filme nicht leicht und auch nicht einfach. Man kann
einen Langmuir-Blodgett-Film dadurch bilden, daß man zuerst
organische Moleküle auf einer Wasserfläche ausbreitet, sie
unter Druckanwendung in eine Einzelschicht überführt und
danach die Einzelschicht auf ein Substrat aufträgt. Bei
Cyclodextrin ist daher mit Wasser gearbeitet worden, obgleich
es unerwünscht ist, Cyclodextrin in Wasser zu lösen. So
sind Einschlußverbindungen üblicher Cyclodextrinderivate
problematisch.
- (1) Man kann einen Einschluß in einem organischen Lösungs mittel erreichen, wenn die Einschlußverbindung jedoch auf einer Wasserfläche ausgebreitet wird, neigt sie zum Auf brechen;
- (2) wenn man die Einschlußverbindungen auf einem Substrat aufträgt, neigt sie gleichfalls zum Aufbrechen.
Es ist Aufgabe der Erfindung, neue organische ultra
dünne Filme auf festem Substrat vorzusehen, die sich aus neuen Cyclodextrin
verbindungen bilden lassen und mit denen die genannten Nachteile über
wunden werden.
Ferner ist es Aufgabe der Erfindung, auf festem Substrat organische ultradünne
Filme von Einschlußverbindungen vorzusehen, die aus den
genannten Cyclodextrinverbindungen und funktionellen orga
nischen Molekülen bestehen.
Weitere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der Erfindung er
geben sich aus der folgenden Beschreibung und den Figuren.
Es zeigt
Fig. 1 bis 6 graphische Darstellungen von Oberflächen
druck-Flächen-Kurven (F-A) von Cyclodextrinen mit Kohlen
wasserstoffgruppen, wobei Abzisse und Ordinate jeweils die
Fläche pro Cyclodextrinmolekül (nm²) bzw. den Oberflächen
druck (mNm-1) angeben;
Fig. 7 eine graphische Darstellung einer Oberflächendruck-
Flächen-Kurve, wobei die ausgezogene Kurve und die gestrichel
te Kurve ein Lösungsgemisch von Cyclodextrin und Methylrot
und eine Lösung von Cyclodextrin allein betreffen und jede
Fläche die Fläche pro Cyclodextrinmolekül bedeutet;
Fig. 8 und 10 Absorptionssprektren aufgetragener Filme,
wobei die Messungen unter Neigung des Substrats gegen das
einfallende Licht in einem Winkel von 45° geführt wurden
und die ausgezogene und die gestrichelte Kurve p-polarisier
tes Licht bzw. s-polarisiertes Licht betreffen; und
Fig. 9 ein Zirkulardichroismusspektrum eines aufgetragenen
Films, wobei die gestrichelte Kurve und die ausgezogene
Kurve Werte wiedergeben, die unter Neigung des Substrats
gegen einfallendes Licht in einem Winkel von 90° bzw.
45° gemessen wurden.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wurde festgestellt,
daß man einen ultradünnen Film aus Cyclodextrin dadurch
herstellen kann, daß man zuerst den Primäralkoholrest (die
Hydroxylgruppe in C₆-Stellung) des Cyclodextrins durch eine
funktionelle Gruppe, die eine Kohlenwasserstoffgruppe auf
weist, unter Bildung eines Moleküls mit einem hydrophilen
Cyclodextrinskelett und der hydrophoben Kohlenwasserstoffgruppe
ersetzt, danach einen stabilen monomolekularen Film der
hergestellten Verbindung auf einer Wasserfläche und den
gebildeten monomolekularen Film auf ein Substrat aufträgt. Das
Cyclodextrinmolekül soll die hydrophoben und hydrophilen Gruppen
in einer Größe und Stärke aufweisen, daß sich stabile
monomolekulare Filme auf Wasserflächen bilden lassen, wobei die
Ausgewogenheit dieser Gruppen bedeutungsvoll sein kann.
Die der Erfindung zugrunde liegenden Aufgaben werden nun durch
einen ultradünnen Film auf festem Substrat gelöst, der durch
mindestens eine monomolekulare Schicht einer
Cyclodextrinverbindung der allgemeinen Formel:
worin
R eine hydrophobe Alkylgruppe mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, insbesondere 8 bis 22 Kohlenstoffatomen bedeutet;
X eine zweiwertige funktionelle Gruppe bedeutet, nämlich -O-, -S-, -S(O)- oder -NH-;
Y ein Wasserstoffatom, eine aliphatische C2-22-Acylgruppe, ins besondere eine Acetylgruppe, eine aromatische C7-22-Acylgruppe oder C1-20-Alkylgruppe bedeutet; und
n eine ganze Zahl von 6 bis 12 bedeutet, oder
einer Einschlußverbindung eines Azofarbstoffs in der Cyclodex trinverbindung gekennzeichnet ist.
R eine hydrophobe Alkylgruppe mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, insbesondere 8 bis 22 Kohlenstoffatomen bedeutet;
X eine zweiwertige funktionelle Gruppe bedeutet, nämlich -O-, -S-, -S(O)- oder -NH-;
Y ein Wasserstoffatom, eine aliphatische C2-22-Acylgruppe, ins besondere eine Acetylgruppe, eine aromatische C7-22-Acylgruppe oder C1-20-Alkylgruppe bedeutet; und
n eine ganze Zahl von 6 bis 12 bedeutet, oder
einer Einschlußverbindung eines Azofarbstoffs in der Cyclodex trinverbindung gekennzeichnet ist.
Man kann den organischen ultradünnen Film der neuen Cyclodex
trinverbindung bzw. ihrer Einschlußverbindung folgendermaßen
herstellen:
Auf der Oberfläche einer Trägerflüssigkeit kann man eine
geeignete Menge einer Lösung, und zwar die Cyclodextrinver
bindung oder ihrer Einschlußverbindung gelöst in einem
flüchtigen Lösungsmittel, das mit der Trägerflüssigkeit
nicht mischbar ist, ausgiebig aufbringen und einen dünnen
Film der Cyclodextrinverbindung oder ihrer Einschlußverbin
dung ausbilden. Danach führt man ein festes Substrat durch
den dünnen Film, wonach man das Lösungsmittel verdampfen
läßt. Vorzugsweise ist die Trägerflüssigkeit kein Lösungs
mittel für die Cyclodextrinverbindung oder ihre Einschluß
verbindung, und zweckmäßigerweise wird im allgemeinen Wasser
als Trägerflüssigkeit verwendet. Als flüchtiges Lösungsmittel
für die Cyclodextrinverbindung oder ihre Einschlußverbindung
wird im allgemeinen ein mit Wasser nicht mischbares orga
nisches Lösungsmittel geeigneter Dichte verwendet.
Beispiele für Lösungsmittel für die Cyclodextrinverbindung
oder ihrer Einschlußverbindung sind Chloroform, Hexan,
Toluol, Xylol, Benzol und Methylenchlorid.
Die Konzentration der Cyclodextrinverbindung oder ihrer
Einschlußverbindung in der Lösung liegt im Bereich von im
allgemeinen 10-1 bis 10-6 mol/l und vorzugsweise 10-3 bis
10-4 mol/l.
Als Trägerflüssigkeit wird im allgemeinen Wasser verwendet,
jedoch kann man auch ein organisches Lösungsmittel verwenden,
beispielsweise Glyzerin. Wenn Wasser gewählt wird, kann
Wasser mit einem Gehalt an geeigneten Metallionen verwendet
oder zu reinem Wasser zugegeben werden. Wenn Wasser mit
einem Gehalt an geeigneten Metallionen geeigneter Konzen
tration bei einem geeigneten pH-Wert verwendet wird, können
gute ultradünne Filme erhalten werden.
Beispiele für feste Substrate sind Platten aus gewöhnlichem
Glas, Glasplatten, auf denen monomolekulare Filme höherer
Fettsäuren (beispielsweise Stearinsäure oder Arachidinsäure)
aufgetragen worden sind, Quarzplatten, Aluminiumplatten,
Calciumfluoridplatten und poröse Platten, wie Percoalglas
bzw. Perkolationsglas, und Membranfilter.
Erfindungsgemäß können als Verbindungen, die in die Cyclo
dextrinverbindungen eingeschlossen werden, Nitrophenol,
Benzolderivate, wie Azobenzolderivate, Naphthalinderivate,
wie Kongorot, polycyclische Verbindungen, wie Anthrazen,
und aliphatische Säuren mit langen Kohlenwasserstoffketten
verwendet werden. Vorzugsweise verwendet man Farbstoffe
und insbesondere Azofarbstoffe.
Die ultradünnen Filme des Cyclodextrins oder seiner Einschluß
verbindung gemäß der Erfindung eignen sich vorzüglich
- (1) als Schutzfilm für Verbindungen, die gegen Licht oder Sauerstoff empfindlich sind.
- (2) als Träger in der Chromatographie, bei der organische Moleküle zu trennen sind,
- (3) als Träger in der Chromatographie, bei der optische Aktivatoren voneinander zu trennen sind, und
- (4) als selektiv permeable Membranen, mit denen man die Struktur des Films ausnutzt, der auf einem porösen Substrat aufgetragen ist.
Der ultradünne Film der Cyclodextrinverbindung gemäß der
Erfindung ist sehr leistungsfähig, da der monomolekulare
Film mit einer Stärke entsprechend einer Molekülschicht
gestapelt werden kann und die Käfige des aufgetragenen Films
so geregelt werden können, daß sie in einer bestimmten Rich
tung orientiert sind.
Insbesondere eignet sich der monomolekulare Film des Cyclo
dextrins als
- (1) als Sensor zur selektiven Ermittlung von Substanzen, die in die Höhlungen mit einem Durchmesser von 0,5 bis 1,0 nm (5 bis 10 Å) eindringen können,
- (2) optisches Aufzeichnungsmaterial, bei dem man die Änderung des Absorptionsspektrum infolge einer Photoumkehrreaktion ausnutzt, beispielsweise einer Photoisomerisationsreaktion von Azobenzol oder Photodimerisationsreaktion von anthra zenen, und
- (3) als Material, um höhere Sekundärharmonien vorzusehen, indem man organische Moleküle großer Polarität einschließt.
Nachstehend wird die Erfindung mit Beispielen näher beschrie
ben. Die spezifischen Cyclodextrine, die in den Beispielen
verwendet worden sind, sind gemäß der vorstehenden allge
meinen Formel näher bezeichnet, wobei sich ihre Strukturen
und Abkürzungen aus den Beispielen und der folgenden Tabelle
1 ergeben. Alle Mengenangaben sind Gewichtsteile, sofern
nichts anderes angegeben ist.
Unter einer Stickstoffatmosphäre wurden 2,2 Teile Natrium
hydrid in 100 Teilen wasserfreiem Dimethylformamid suspen
diert; ferner wurden 5,3 Teile Butanthiol zur Umwandlung
des Thiols in ein Natriumsalz zugegeben. Zu der resultieren
den Mischung wurde danach tropfenweise eine Lösung zugegeben,
in der 11,0 Teile Heptakis-(6-brom-6-deoxy)-beta-cyclodextrin
(hergestellt gemäß K. Takeo, "Starch", 26 (1974) 111) in
100 Teilen wasserfreiem Dimethylformamid gelöst worden waren.
Danach wurde unter Rühren bei Raumtemperatur 16 h lang umge
setzt. Die resultierende Reaktionsflüssigkeit wurde in 2000
Teile Eiswasser gegossen; der sich abscheidende weiße Nieder
schlag wurde durch Filtrieren gesammelt. Dieser Niederschlag
wurde mit Wasser und danach mit Aceton gewaschen und danach
über Phosphorpentoxid unter reduziertem Druck getrocknet.
Die Rohausbeute des gewünschten Produktes (1a) betrug 40 g
(Ausbeute 96%).
Anstelle des verwendeten Butanthiols wurden Octanthiol,
Dodecanthiol, Hexadecanthiol und Octadecanthiol unabhängig
in der gleichen Weise umgesetzt, so daß die entsprechenden
Verbindungen (1b), (1c), (1d) und (1e) in einer Ausbeute
von 97% oder mehr erhalten wurden.
Zu einer Lösungsmischung von 0,3 Teilen der Verbindung (1a)
und 15 Teilen Pyridin wurden 5 Teile Essigsäureanhydrid
zugegeben, danach wurde die Umsetzung unter Rühren bei
Raumtemperatur 16 h lang durchgeführt. Die resultierende
Reaktionslösung wurde danach ausreichend gewaschen; der
anfallende ölige Rückstand wurde in Methylenchlorid gelöst.
Die gebildete organische Schicht wurde danach mit Wasser,
einer 10proz. wäßrigen Natriumcarbonatlösung, Wasser und
einer gesättigten Salzlösung in der angegebenen Reihenfolge
gewaschen. Die organische Schicht wurde danach mit wasser
freiem Natriumsulfat getrocknet und konzentriert, wodurch
man ein acetyliertes Rohprodukt erhielt. Dieses Produkt
wurde weiter durch Umkristallisieren gereinigt, wobei man
ein Produkt (2a) in einer Menge von 0,32 Teilen erhielt
(Ausbeute 79%, FP 103°C).
Bei den anderen Derivaten (2b), (2c) und (2d) wurden ent
sprechende Ergebnisse erzielt.
In einem Lösungsmittelgemisch von Dioxan/Methanol (5 : 3)
wurden 4,5 Teile der Verbindung (2c) gelöst, wonach man
mit Eis kühlte. Es wurde eine wäßrige Lösung (25 Teile)
mit einem Gehalt an 3,55 Teilen Natriummetaperiodat (NaIO₄)
langsam unter tropfenweise zugegeben, so daß die Reaktions
temperatur bei 2°C oder darunter gehalten werden konnte.
Nachdem man über Nacht reagieren ließ, wurde die resultie
rende Reaktionslösung konzentriert. Der gebildete Rückstand
wurde in Chloroform gelöst und danach mit 5proz. wäßrigem
Natriumcarbonat, Wasser und einer gesättigten Salzlösung
gewaschen. Danach wurde er mit wasserfreiem Natriumsulfat
getrocknet und danach konzentriert, um das gewünschte Produkt
(3c) zu erhalten. Die Ausbeute betrug 3,9 Teile (83%).
Der Schmelzpunkt des Produktes lag bei 107°C.
In gleicher Weise wurden die anderen Verbindungen (3a),
(3b) und (3d) erhalten.
In einer kleinen Menge Dioxan wurden 3,0 Teile der Verbindung
(3c) gelöst; die resultierende Mischung wurde zu einer
Ethanollösung mit einem Gehalt an 1,4 Teilen KOH gegeben.
Danach wurde die Mischung über Nacht bei Raumtemperatur
gerührt. Nach der Umsetzung wurde konzentriert; der resul
tierende Rückstand wurde danach in CH₂Cl₂ gelöst. Die ge
bildete Lösung wurde in Methanol gegossen, um das Rohpro
dukt zu erhalten. Das Rohprodukt wurde mit Wasser gewaschen
und danach getrocknet, wonach an einer Siliziumdioxidsäule
gereinigt wurde; man erhielt 1,0 Teile (43%) des gewünschten
Produkts (4c) (FP 210°C)
In gleicher Weise wurden die anderen Verbindungen (4a) und
(4b) erhalten.
Entsprechend der Arbeitsweise von Beispiel 1 wurden die
Verbindungen (5d) und (5c) aus alpha-Cyclodextrin und Hexa
decanthiol oder Octadecanthiol erhalten.
Gemäß der Arbeitsweise von Beispiel 2 wurden die Verbindungen
(6d) und (6e) aus den zuvor hergestellten Derivaten (5d)
und (5e) erhalten.
Gemäß einer Methode der Erfindung (Bulletin, Herausgeber:
Osaka City University, 26 (1985) 93-99) wurde die Verbindung
(7c) hergestellt. In gleicher Weise wurden die Verbindungen
(7a) und (7b) synthetisiert.
Gemäß der Arbeitsweise von Beispiel 7 wurde die Verbindung
(8d) aus alpha-Cyclodextrin und Hexadexylamin erhalten.
Gemäß der Arbeitsweise von Beispiel 7 wurde die Verbindung
(9d) aus gamma-Cyclodextrin und Hexadecylamin erhalten.
Jede der Verbindungen (2a) bis (2c), die nach der Methode
des Beispiels 2 hergestellt worden war, wurde in Chloroform
gelöst; aus der resultierenden Lösung wurde ein monomoleku
larer Film in einem Langmuir-Trog unter Verwendung von Wasser
als Trägerflüssigkeit nach einer üblichen Arbeitsweise ge
bildet. Danach wurde eine Oberflächendruck-Fläche-Kurve (F-A)
für jeden monomolekularen Film hergestellt. Es wurde festge
stellt, daß die Verbindungen (2b) und (2c) einen stabilen
monomolekularen Film mit einem Grenzbereich von etwa 2,2 nm²
bilden konnten. Alle monomolekularen Filme konnten als Film
vom Y-Typ auf einer Glasplatte oder als Auftragsfilm auf
Kadmiumarachidat oder Kadiumstearylat aufgetragen werden, die
zuvor auf einer Glasplatte aufgebracht worden waren (Fig. 1).
Für die Verbindungen (3a) bis (3c), die gemäß Beispiel 3
hergestellt worden waren, wurden F-A-Kurven in der gleichen
Weise wie in Beispiel 10 ermittelt, wobei festgestellt wurde,
daß die Verbindungen (3b) und (3c) stabile monomolekulare
Filme mit einem Grenzbereich von etwa 2,53 nm² bilden
konnten. Die Verbindung (3c) konnte als Film vom Y-Typ auf
einem festen Substrat aufgetragen werden (Fig. 2).
Es wurde eine Lösung von 1,0×10-³ mol beta-Cyclodextrin
(10) (R=CH , X=O und Y=CH₃ in Formel (I)) in Chloroform
auf reinem Wasser als Träger in der gleichen Weise wie in
Beispiel 10 ausgebreitet. Man ermittelte die Oberflächen
druck-Fläche-Kurve (F-A), jedoch selbst wenn die Fläche
klein ausfiel, nahm der Oberflächendruck nicht zu. Dieses
Ergebnis zeigt, daß kein stabiler monomolekularer Film ge
bildet wurde.
Es wurde eine Lösung von beta-Cyclodextrin in der gleichen
Weise wie im Vergleichsbeispiel 1 mit der Ausnahme ausgebrei
tet, daß übliches beta-Cyclodextrin statt beta-Cyclodextrin
(10) verwendet wurde. beta-Cyclodextrin, gelöst in Wasser
als Träger, bildete keinen stabilen monomolekularen Film.
Für die Verbindungen (4a) bis (4c), die gemäß Beispiel 4
hergestellt worden waren, wurden F-A-Kurven in der gleichen
Weise wie in Beispiel 10 ermittelt; es wurde festgestellt,
daß die Verbindungen (4b) und (4c) stabile monomolekulare
Filme mit einem Grenzbereich bzw. Grenzfläche von etwa 2,2
nm² bilden konnten. Die Verbindung (4c) konnte als Film vom
Y-Typ auf einem festen Substrat aufgetragen werden (Fig. 3).
Den Ergebnissen der Beispiele 10 bis 12 kann man entnehmen,
daß die Cyclodextrinmoleküle, die jeweils eine langkettige
Kohlenwasserstoffgruppe tragen, nebeneinander derart ange
ordnet sind, daß die zylindrische Grundfläche der Cyclodex
trinmoleküle parallel zur Wasserfläche liegt. Da bekannt
ist, daß der Außendurchmesser und die Höhe von unsubstitu
iertem beta-Cyclodextrin (beta-CD) 1,54±0,04 nm bzw.
0,80 nm betragen (Sanger, Angewandte Chemie, Internationale
Ed., 19 (1980) 344), kann man den Bereich der zylindrischen
Grundfläche je beta-CD-Molekül berechnen. Nach dieser Be
rechnung betragen die Bereiche der zylindrischen Grundfläche
je beta-CD-Molekül 1,77 bis 1,96 cm².
Wenn die Cyclodextrinmoleküle in die dichteste zweiidimen
sionale Packung gebracht wurden, betrug die zylindrische
Grundfläche 1,95 bis 2,16 nm², so daß diese Werte den beob
achteten Werten nahekommen. Wenn der sek-Alkoholteil des
beta-CD acetyliert wurde /(4c)→(3c)/, stieg der Grenzbe
reich von 2,2 auf 2,53 nm² an; wenn eine Sulfinylgruppe
/-S(O)-/ durch eine Sulfidgruppe (-S-) ersetzt wurde /(3c)→
(2c)/, veränderte sich der Grenzbereich nicht. Diese Ergeb
nisse zeigen, daß der Grenzbereich durch den zylindrischen
Bereich bzw. Anteil des Cyclodextrins bestimmt wurde. Das
Cyclodextrinderivat mit langer Kohlenwasserstoffkette kann
also einen stabilen monomolekularen Film auf der Wasserober
fläche bilden, wobei die langkettigen Kohlenwasserstoff
gruppen nach oben und parallel orientiert sind; indem man
den Film auf einem Substrat gemäß dem Langmuir-Blodgett-Ver
fahren aufträgt, kann man einen ultradünnen organischen
Film herstellen, bei dem die Höhlungen des Cyclodextrins
bei dem aufgetragenen Film vom Y-Typ regelmäßig ausgebildet
sind, so daß sie in einer Richtung orientiert sind.
Für alpha-, beta- und gamma-Cyclodextrinverbindungen mit
unterschiedlich langkettigen Kohlenwasserstoffgruppen sind
die Oberflächendruck-Fläche-Kurven (F-A) in den Fig. 4
bis 6 dargestellt. In jedem Fall wurde ein stabiler mono
molekularer Film gebildet. Ferner konnte jeder monomolekulare
Film auf ein festes Substrat als Film vom Y-Typ oder Z-Typ
gemäß den Auftragsbedingungen aufgetragen werden.
Die Cyclodextrinverbindung (7c) wurde mit Methylrot gemischt;
die resultierende Mischung wurde danach in Chloroform derart
gelöst, so daß sowohl die Verbindung als auch Methylrot
in einer Konzentration von 2,0×10-4 mol/l vorlagen. Die
erhaltene Lösung wurde danach auf reinem Wasser bei 17°C
gemäß dem üblichen Langmuir-Blodgett-Verfahren zur Bildung
eines Filmes ausgebreitet; danach wurde die Oberflächendruck-
Fläche-Kurve (F-A) ermittelt. Das Ergebnis ist in Fig. 7
wiedergegeben (gestrichelte Kurve). Zum Vergleich sind ferner
die F-A-Kurve (durchgezogene Kurve) der Verbindung (7c)
allein und die F-A-Kurve (strichpunktierte Kurve) von Methyl
rot allein angegeben. Die durchgezogene Kurve und die ge
strichelte Kurve überlappen sich weitgehend. Der Grenzbereich
des genannten Films betrug etwa 2,5 nm². Dieses Ergebnis
zeigt, daß sich die Cyclodextrinmoleküle mit ihren zylin
drischen Grundflächen auf der Wasseroberfläche und parallel
dazu ausrichten und daß selbst bei Zugabe eines Farbstoffs
die Orientierung nicht geändert wird. Indem man den Ober
flächendruck bei 30 mNm-2 hielt und als Substrat eine Quarz
platte nahm, deren gegenüberliegende Flächen mit 5 Filmschich
ten aus Kadmiumarachidat überzogen worden waren, konnte
ein Film vom Y-Typ auf dem Substrat sowohl dann erhalten
werden, wenn es in Wasser gegeben wurde, als auch wenn es
vom Wasser abgezogen wurde. Der Auftragsfilm besaß eine
gelbe Farbe, wenn man ihn von der Seite betrachtete. Ein
UV-Spektrum von 50 Filmlagen, die auf diese Weise aufgetragen
worden waren, ist in Fig. 8 gezeigt. Wenn man das Substrat
um einen Winkel von 45° neigte und polarisiertes Licht
benutzte, wurde die Richtung der Längsachse des Dipols des
Azofarbstoffs gemessen (lambdamax etwa 400 nm; E. E.
Polymeropoulous, D. Mobius und H. Kuhn, J. Chem. Phys.,
68 (1978) 3918). Es wurde festgestellt, daß die Azofarbstoff
moleküle nahezu vertikal zum Substrat orientiert waren.
Aus der Tatsache, daß die F-A-Isotherme sich selbst in Gegen
wart des Farbstoffes nicht änderte und daß das Farbstoff
molekül, das in den Auftragsfilmen enthalten war, in der
gleichen Richtung wie die Höhlungen des Cyclodextrins orien
tiert war, ist mit großer Wahrscheinlichkeit anzunehmen,
daß der Farbstoff im Cyclodextrin eingeschlossen ist. Um
weiter aufzuklären, ob der Farbstoff eingeschlossen ist,
wurde ein induziertes Zirkulardichroismusspektrum gemessen
(Fig. 9). Bei der Messung wurde das Substrat senkrecht zum
einfallenden Licht angeordnet, jedoch konnte keine Absorption
des zirkularen Dichroismus festgestellt werden. Wenn man
die Messung durchführte, wenn das Substrat um 45° geneigt
war, wurde keine Absorption gemäß dem positiven Cotton-Effekt
ermittelt. Diese Ergebnisse zeigen, daß der Azofarbstoff
in den Höhlungen des Cyclodextrins eingeschlossen war und
daß die lange Dipolachse der Farbstoffmoleküle in den Auf
tragsfilmen vertikal zum Substrat orientiert war.
Zu 5 ml einer Lösung mit einem Gehalt an 2,0×1,0-4 mol/l
beta-Cyclodextrin/Verbindung (7c)/ wurden 10 mg Methylorange
gegeben; danach wurde gerührt. Dabei wurde 1 Teil Methyl
orange in Chloroform gelöst, so daß sich eine gelbe Färbung
entwickelte. Man stellte einen monomolekularen Film mit
der resultierenden Lösung auf einer Wasseroberfläche gemäß
Beispiel 14 her. Dieser Film konnte unter konstantem Druck
von 30 mNm-1 als Film vom Y-Typ auf einem Quarzsubstrat
aufgetragen werden, das mit 5 Schichten eines monomolekularen
Films von Kadmiumarachidat überzogen worden war. Messungen
des UV-Spektrums (Fig. 10) bestätigten, daß das Methylorange
in dem Auftragsfilm eingeschlossen worden war und daß die
Methylorangemoleküle praktisch vertikal zum Substrat ange
ordnet waren.
Mit beta-Cyclodextrin/Verbindung (7d)/ und Methylorange
wurde ein Versuch in der gleichen Weise wie in Beispiel
14 durchgeführt. Auch in diesem Fall wurde festgestellt,
daß die Methylorange-Moleküle in dem Auftragsfilm einge
schlossen waren.
Mit alpha-Cyclodextrin/Verbindung (8d)/ und Methylrot wurde
ein Versuch in der gleichen Weise wie in Beispiel 14 durch
geführt. An Hand des UV-Spektrums (Fig. 11) wurde mit polari
siertem Licht festgestellt, daß die lange Achse des Übergangs
moments des Farbstoffs eher vertikal zum Substrat im Ver
gleich mit den Fällen angeordnet war, bei denen die beta-
Cyclodextrine /Verbindungen (7c) und (7d)/ der Beispiele 15
und 16 verwendet wurden. Dieses Ergebnis ist vermutlich dem
Umstand zuzuschreiben, daß die Höhlungen des alpha-Cyclo
dextrins enger als die der beta-Cyclodextrine sind.
Es wurde die gleiche Arbeitsweise wie in Beispiel 14 mit
der Ausnahme wiederholt, daß beta-Cyclodextrin (7c) und
Azobenzoesäure als Azofarbstoff verwendet wurden, wobei
festgestellt wurde, daß die Azobenzoesäure in den Auftrags
film eingeschlossen wurde. Jedoch wurde an Hand des UV-Spek
trums (Fig. 12) mit polarisiertem Licht festgestellt, daß
die lange Achse des Übergangsmoments des Farbstoffs weniger
orientiert als bei den anderen Azofarbstoffen war (Methyl
rot und Methylorange).
Es wurde die gleiche Arbeitsweise wie in Beispiel 14 mit
der Ausnahme wiederholt, daß gamma-Cyclodextrin /Verbindung
(9d)/ und Methylrot verwendet wurden, wobei ein Film auf ein
Quarzsubstrat aufgetragen wurde. In diesem Fall war die
Absorptionsstärke von Methylrot geringer als bei der Ver
wendung von alpha-Cyclodextrin (8d) bzw. der beta-Cyclo
dextrine (7c) und (7d). Es wurde festgestellt, daß für die
Anhäufung des Farbstoffs auf dem Substrat die Größe der
Höhlungen im Cyclodextrinfilm eine wichtige Rolle spielt
und daß die Farbstoffeinschlußkräfte des Cyclodextrins eine
Anhäufung des Farbstoffs auf dem Substrat bewirken.
Claims (4)
1. Ultradünner Film auf festem Substrat, gekennzeichnet durch
mindestens eine monomolekulare Schicht einer Cyclodextrinverbin
dung der allgemeinen Formel
worin R eine C6-22-Alkylgruppe,
X ein zweiwertiger funktioneller Rest aus der durch -O-, -S-, -S(O)- und -NH- gebildeten Gruppe, und
Y ein Wasserstoffatom, eine aliphatische C2-22-Acylgruppe, eine aromatische C7-22-Acylgruppe oder eine C1-20-Alkylgruppe ist und n eine ganze Zahl von 6 bis 12 bedeutet, oder
einer Einschlußverbindung eines Azofarbstoffs in der Cyclodex trinverbindung.
X ein zweiwertiger funktioneller Rest aus der durch -O-, -S-, -S(O)- und -NH- gebildeten Gruppe, und
Y ein Wasserstoffatom, eine aliphatische C2-22-Acylgruppe, eine aromatische C7-22-Acylgruppe oder eine C1-20-Alkylgruppe ist und n eine ganze Zahl von 6 bis 12 bedeutet, oder
einer Einschlußverbindung eines Azofarbstoffs in der Cyclodex trinverbindung.
2. Ultradünner Film nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
R in der allgemeinen Formel (I) eine C8-22-Alkylgruppe bedeutet.
3. Ultradünner Film nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß n in der allgemeinen Formel (I) eine ganze Zahl von 6 bis 8
bedeutet.
4. Ultradünner Film nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß Y in der allgemeinen Formel (I) eine Ace
tylgruppe bedeutet.
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