DE60114792T2 - Verfahern zur herstellung molekularer schichten mit hoher dichte an primären amingruppen auf festen trägern - Google Patents

Verfahern zur herstellung molekularer schichten mit hoher dichte an primären amingruppen auf festen trägern Download PDF

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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G83/00Macromolecular compounds not provided for in groups C08G2/00 - C08G81/00
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Description

  • Hintergrund der Erfindung
  • (a) Gebiet der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung ist auf ein Verfahren zur Herstellung molekularer Schichten mit hoher Dichte an primären Amingruppen auf festen Trägern gerichtet.
  • Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung entweder linear oder hyperverzweigter Polymerschichten, die eine hohe Dichte an primären Amingruppen auf hydroxylierten festen Trägern aufweisen. Ebenso betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Wachstum von Polymererschichten mit einer hohen Dichte an primären Amingruppen auf den festen Substraten unter Verwendung der primären Amine auf der Oberfläche eines aminosilylierten Substrats, um eine Ringöffnungspolymerisation von Aziridin oder Aziridin-Derivaten zu initiieren.
  • (b) Beschreibung des Standes der Technik
  • Die Silylierung, insbesondere die Aminosilylierung, auf den Oberflächen fester Träger wurde in einer Vielzahl von Gebieten angewendet, einschließlich der Immobilisierung von Biomolekülen, wie Enzymen und Antikörpern, Immobilisierung von anorganischen Katalysatoren, Modifikation von Elektroden, Chromatographie und Bildung von selbstorientierenden Anordnungen unter Verwendung verschiedener Arten von Molekülen, wie ionischer Polymere, nichtlinearer optischer Chromophore, Fullerene, Porphyrin, Übergangsmetallkomplexen und anorganischen Kolloidalteilchen.
  • Die physiko-chemischen Eigenschaften der Aminosilanschichten, welche auf der Oberfläche von festen Trägern gebildet werden, sind sehr wichtig, da diese die Struktur und die endgültige Funktionalität des dünnen Films bestimmen, während sie die Form und die Oberflächendichte der immobilisierten oder selbstorientierenden Moleküle beeinflussen.
  • Andererseits hat die Polymerisation, welche an der Oberfläche eines Substrats initiiert wird, wegen der weiten Anwendbarkeit eine so große Aufmerksamkeit gewonnen. Diese Erfindung weist auf die Tatsache hin, dass neue molekulare Strukturen, welche mit der Polymerisation einhergehen, die Oberflächeneigenschaften eines Trägers verändern können und somit verschiedene Anforderungen erfüllen können. Außerdem garantiert die chemische Bindung zwischen dem an der Oberfläche gebundenen Initiator auf einem Träger und der Polymerkette eine ausgezeichnete Stabilität.
  • Außerdem stellt das Verfahren des „Aufpfropfens" die gewünschten Morphologien an der Oberfläche eines Trägers zur Verfügung. Daher scheint es nur natürlich zu sein, dass man an Polymerisationen interessiert ist, die an festen Oberflächen initiiert werden.
  • Ulman et al. zeigten, dass 2-Ethyl-2-Oxazolin auf einer Goldoberfläche mit ω-Hydroxylthiol kationisch polymerisiert werden können (J. Am. Chem. Soc. 120, 243(1998)) und sie zeigten, dass die oberflächeninitiierte anionische Polymerisation von Styrol gegenüber der Aufpfropfmethode vorteilhaft ist (J. Am. Chem. Soc. 121, 1016 (1999)). Kürzlich haben Grubbs et al. erfolgreich gezeigt, dass die Ring öffnende Metathesepolymerisation (ROMP) Katalyse Norbornen unter Bildung einer Polymerbürste an einer festen Oberfläche polymerisierte (J. Am. Chem. Soc. 121, 4088(1999)).
  • Es ist allgemein bekannt, dass die Oberflächendichte von primären aminfunktionellen Gruppen (-NH2) etwa 3,5 Amine/100 Å2 an der äußersten Oberfläche beträgt, wenn ein entsprechendes Reagenz an der Oberfläche eines festen Trägers angewandt wurde. Jedoch leiden herkömmliche feste Träger, die eine derart geringe Dichte von primären Amin gruppen an der Oberfläche aufweisen, an einer begrenzten Anwendbarkeit und müssen daher verbessert werden. Ein fester Träger, der primäre Amingruppen an seiner Oberfläche trägt, ist als Substrat für DNA-Chips oder verschiedene Arten von Bio-Chips geeignet. Jedoch ist die Dichte von 3,5 Aminen/100 Å2 an der Oberfläche eines Trägers nicht hoch genug, um Hydrogele, welche DNA-Oligonukleotide oder andere Biomoleküle enthalten, aus verschiedenen Gründen nicht geeignet, da diese Microbeads stärkere Adhäsion für bessere Verwendbarkeit benötigen. Daher genügen die herkömmlichen festen Träger nicht der hohen Stabilität der Biochips und deren weitem Anwendungsbereich.
  • Zusammenfassung der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung ist darauf gerichtet, ein Verfahren zur Bildung molekularer Schichten mit hoher Dichte an primären Amingruppen auf Substraten zur Verfügung zu stellen.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bildung molekularer Schichten mit hoher Dichte an primären Amingruppen auf festen Trägern durch Reaktion der primären Amingruppen auf der Oberfläche eines aminosilylierten Substrates mit Aziridin oder Aziridin-Derivaten.
  • Diese Erfindung betrifft ferner aminosilylierte Substrate mit einer hohen Dichte an primären Amingruppen, welche gemäß den Verfahren der vorliegenden Erfindung erzeugt wurden.
  • Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass primäre Amingruppen von aminosilylierten Substraten mit Aziridin oder dessen Derivaten umgesetzt werden, wobei die chemischen und physikalischen Eigenschaften der dünnen Filme auf den Substraten maßgeschneidert werden. Es ist bevorzugt, Aziridin der Formel 1 zu verwenden [Formel 1]
    Figure 00040001
    oder ein geschütztes Aziridin-Derivat der Formel 2 [Formel 2]
    Figure 00040002
    zu verwenden.
  • Kurze Beschreibung der Figuren
  • Eine bessere Würdigung der Erfindung und vieler der sie begleitenden Vorteile wird offensichtlich und wird besser verstanden mit Bezugnahme auf die folgende ausführliche Beschreibung, insbesondere, wenn diese im Zusammenhang mit den angefügten Zeichnungen beurteilt wird, worin:
  • 1 das Reaktionsverfahren zwischen Aziridin und primären Aminogruppen auf der Oberfläche eines aminosilylierten Substrates zeigt, worin eine Ringöffnungspolymerisation auftritt, um Polyethyleniminketten (linear oder verzweigt) auf der Oberfläche zu bilden.
  • 2 zeigt das schrittweise Wachstum von Polyethylenimin durch Umsetzung eines geschützten Aziridin, Benzyl-1-Aziridincarboxylat (N-Cbz-Aziridin), mit den primären Amingruppen auf der Oberfläche eines aminosilylierten Substrates.
  • 3 ist die grafische Darstellung eines W-Vis-Spektrums einer mit 4-Nitrobenzaldimin derivatisierten Oberfläche eines aminosilylierten Substrats vor und nach der Polymerisation gemäß Beispiel 1.
  • 4a ist eine Rasterkraftmikroskopie(AFM)-Aufnahme, welche die Oberflächenmorphologie eines aminosilylierten (nicht polymerisierten) Substrates zeigt, welches gemäß Beispiel 1 hergestellt wurde.
  • 4b zeigt die Rasterkraftmikroskopie(AFM)-Aufnahme der Oberflächenmorphologie eines polymerisierten, aminosilylierten Substrates hergestellt gemäß Beispiel 1.
  • Ausführliche Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
  • Diese Erfindung ist charakterisiert durch die Behandlung primärer Amingruppen auf aminosilylierten Substraten mit Aziridin oder dessen Derivaten, wobei die chemischen und physikalischen Eigenschaften der dünnen Filme, welche auf den Substraten gebildet werden, maßgeschneidert werden. In einer Ausführungsform ist es bevorzugt, Aziridin der Formel 1 zu verwenden.
  • [Formel 1]
    Figure 00050001
  • In einem anderen Ausführungsbeispiel ist es bevorzugt, ein geschütztes Aziridin-Derivat zu verwenden. Jede Aziridin-Verbindung, in welcher die stickstofffunktionale Gruppe geschützt ist, kann als geschütztes Aziridin-Derivat verwendet werden. Eine bevorzugte geschützte Aziridin-Verbindung ist ein Aziridin-Derivat der Formel 2.
  • [Formel 2]
    Figure 00060001
  • Die Verbindungen der Formel 2, worin X ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, Nitro, Alkoxy und deren Mischungen, sind bevorzugt wegen der leichten Entfernbarkeit (d.h. Entschützung) der Schutzgruppen nach der Polymerisationsreaktion.
  • Die primären Amingruppen in aminosilylierten molekularen Schichten und Aziridin oder Aziridin-Derivate werden umgesetzt durch Eintauchen (d.h. in Kontakt bringen) des aminosilylierten Substrates in einer Lösemittellösung (z.B. Dichlormethan), welches das gelöste Aziridin oder Aziridin-Derivat und eine katalytische Menge einer Säure (z.B. Essigsäure)enthält. Die Lösung wird vorzugsweise unter einer Inertatmosphäre erhitzt, um die Umsetzungsrate zu erhöhen (z.B. Rückfluss erhitzen für 24 Stunden unter Stickstoff).
  • Wegen der Reaktivität zwischen dem Aziridin und den primären Aminen, tritt eine Ring öffnende Polymerisation auf, welche Poly(ethylenimin) in einer Form entweder von linearen oder verzweigten Ketten auf den Oberflächen der aminosilylierten Substrate erzeugt (siehe 1). Bei Verwendung der geschützten Aziridine erzeugt die Ring öffnende Reaktion eine lineare Kette, ohne die Bildung von Verzweigungen an der Oberfläche der aminosilylierten Substrate, wobei ein Entschützungsschritt der Ring öffnenden Reaktion folgt, um das weitere Wachstum zu bewirken.
  • In dieser Erfindung wird ein Verfahren zur Bildung molekularer Schichten mit hoher Dichte an primären Amingruppen auf der Oberfläche von aminosilylierten Substra ten unter Bezugnahme auf die Figuren näher detailliert erklärt.
  • Zunächst wird ein fester Träger mit einer sauberen und trockenen Oberfläche in eine Mischung eingetaucht (in Kontakt gebracht), welche eine Aminosilanverbindung und ein geeignetes Lösemittel für die entsprechende Reaktionszeit enthält, um die reaktive primäre Aminfunktionalitätsgruppe auf der Oberfläche des Trägers zu bilden. Der Träger ist vorzugsweise ein hydroxylierter Träger, wie beispielsweise ein Silizium-Wafer, Quarzglas oder derartige bekannte Materialien. Die verwendete Aminosilanverbindung erzeugt vorzugsweise keine sauren Nebenprodukte. Bevorzugte Aminosilanverbindungen sind 3-Aminopropyldiethoxymethylsilan, 3-Aminopropylethoxy-dimethlysilan, 3-Aminoprpyltriethoxysilan und deren Mischungen. Ein geeignetes Lösemittel ist jedes Lösungsmittel, das verwendet werden kann, um Aminosilanverbindungen zu lösen, welche organische Lösungsmittel wie Toluol oder Benzol umfassen. Die entstehenden aminosilylierten Substrate werden sorgfältig mit dem Lösemittel gewaschen und unter Vakuum bei Raumtemperatur getrocknet.
  • Das aminosilylierte Substrat wird in die Lösung eingetaucht (in Kontakt gebracht), die das Aziridin oder Aziridin-Derivat, den Säurekatalysator und das Lösemittel enthält. Wie oben beschrieben wird die Lösung vorzugsweise am Rückfluss in einer Inertgasatmosphäre erhitzt. Eine geeignete Reaktionstemperatur für die Reaktion zwischen der aminosilylierten Oberfläche und der Aziridin-Verbindung liegt vorzugsweise zwischen 40°C und 100°C. Das Aziridin oder die Aziridin-Derivate verdampfen über 100°C und vermindern daher die Effizienz der Reaktion. Die Reaktivität der Komponenten verringert sich gleichfalls unter 40°C. Säurekatalysatoren, die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, schließen Essigsäure, p-Toluolsulfonsäure und dergleichen ein. Lösemittel, die in der vorliegenden Erfindung verwendet wer den, sind organische Lösungsmittel wie Dichlormethan, Toluol, Acetonitril und dergleichen. Anschließend wird das hergestellte Substrat sorgfältig mit dem geeigneten organischen Lösemittel gewaschen.
  • Wird ein geschütztes Aziridin verwendet, sollte der Umsetzung des aminosilylierten Substrates mit dem geschützten Aziridin ein Entschützungsschritt folgen, um die Schutzgruppe von der Oberfläche des Substrates zu entfernen. Beispielsweise wenn Benzyl-1-Aziridincarboxylat (oder N-Cbz-Aziridin) als geschütztes Aziridin verwendet wird, wird das Substrat in reine Trifluoressigsäure eingetaucht und zur Entschützung bei Raumtemperatur mit Ultraschall beschallt. Anschließend wird die Oberfläche des Substrats mit einer reichlichen Menge eines Lösemittels, wie Methanol, gewaschen, um verbleibende Trifluoressigsäure aus dem vorherigen Schritt zu entfernen. Eine bestimmte Säure, wie Trifluoressigsäure, wässrige Trifluoressigsäure und Bortribromid (BBr3), können für die Entschützung verwendet werden, das beste Ergebnis wird mit reiner Trifluoressigsäure erzielt (keine andere generische Säure wirkt wie diese).
  • In dieser Erfindung werden Substrate erhalten, welche molekulare Schichten der Strukturen haben, wie diese in 1 und 2 gezeigt sind. Unter Bezugnahme auf 1 geschieht eine Ring öffnende Polymerisation unter Bildung eines hyperverzweigten Polymers auf dem aminosilylierten Substrat unter Verwendung von Aziridin. Die Polymerisation kann entweder zu einer linearen Kette oder einer verzweigten Kette führen, abhängig davon, ob das primäre Amin zu einem sekundären oder tertiären Amin während der Reaktion mit Aziridin umgewandelt wird. Im letzteren Fall tritt die Verzweigung auf, wenn das Stickstoffatom der Aminosilanverbindung oder des umgesetzten. Aziridins mit mehr als einem Aziridin unter Bildung eines hyperverzweigten Polyethylenimins an der Oberfläche reagiert.
  • Ein sicherer Weg um zu beurteilen, ob eine Verzweigung aufgetreten ist, ist es, die Oberflächendichte der Endgruppen (d.h. des primären Amins) zu bestimmen. Die Absorption bei 284 nm gehört zum 4-Nitrobenzaldimin und tritt auf, wenn das primäre Amin in ein Imin unter Verwendung von 4-Nitrobenzaldehyd umgewandelt wird, wie beschrieben in Moon et al., Langmuir 13, 4305 (1997), welches hiermit als Referenz eingeschlossen ist. Daher wird, wegen der erhöhten Anzahl von primären Aminen nach der Polymerisation, ein starker Anstieg der Absorption erwartet. Die absolute Dichte der primären Amingruppe wird ebenso bestimmt, und zwar durch die Hydrolisierung von Imingruppen mit einer bekannten Menge Wasser wie beschrieben in Moon et al.
  • Vor der Behandlung mit Aziridin oder den Aziridin-Derivaten hat die Oberfläche der aminosilylierten Substrate eine vergleichsweise flache Struktur mit einer konstanten Höhe und Dichte. Jedoch ist das Wachstum der Verzweigung üblicherweise begleitet von der Bildung einer rauen Oberfläche wegen der Bildung von unterschiedlichen Polymerkettenlängen, was vermutlich durch die zufällige Reaktion von Aziridin mit anderen Aziridin-Molekülen verursacht wird. Die Verzweigung stellt somit eine höhere Oberflächendichte der primären Amine her, als diese mit einer Population von gleichmäßigen Längen erzeugt werden könnte.
  • Um eine besser definierte (d.h. glattere) Oberflächenpolymerschicht an der Oberfläche des Substrats zu erzeugen, wird eine schrittweise Polymerisation verwendet. Unter Bezugnahme auf 2 werden primäre Amine an der Oberfläche eines aminosilylierten Substrates mit N-Cbz-Aziridin umgesetzt, wobei nur modifizierte Amine an der äußersten Oberfläche des Substrats mit ähnlichen Polymerkettenlängen resultieren. Dies vermeidet die Bildung irregulärer Polymerkettenlängen, welches zu einer raueren Polymeroberfläche führt (d.h. eine stärker uneben ausgeprägte Oberflächenmorphologie).
  • In einer weiteren Ausführungsform dieser Erfindung wird ein fester Träger mit einer großen Dichte an primären Aminen zur Verfügung gestellt. Eine absolute Oberflächendichte der primären Amine von wenigstens mehr als 3,5 Aminen/nm2 ist bevorzugt. Eine Oberflächendichte von wenigstens 10 Aminen/nm2 mit wenigstens 48 Aminen/nm2 oder mehr ist ebenfalls erhältlich.
  • Feste Träger mit einer hohen Oberflächendichte an primären Aminen gemäß dieser Erfindung sind äußerst nützlich in der Entwicklung von DNA-Chips (Arrays) oder verschiedenen anderen Arten von Bio-Chips. Genauer gesagt können im Falle von DNA-Chips Hydrogele oder Polymere, welche ein Oligonucleotid sowie -N=C=O-Gruppen, die für die chemische Bindung mit einem primären Amin verfügbar sind, stabiler an der Oberfläche von polymerisierten aminosilylierten festen Trägern gemäß der Erfindung befestigt werden, da wegen der hohen Dichte der primären Amine mehrere Stellen für die Befestigung vorgesehen sind. Ebenso im Falle von Bio-Chips, welche ein Enzym oder andere Biomoleküle verwenden, kann das Host-Makromolekül stabiler an der polymerisierten Oberfläche auf der oberen Seite des festen Trägers befestigt werden. Daher verbessert diese Erfindung die Stabilität von Bio-Chips und verbessert die Herstellung und die Handhabungsverfahren.
  • Die vorliegende Erfindung wird nun im Detail näher unter Bezugnahme auf die folgenden Beispiele erläutert. Man wird sehen, dass die Erfindung in verschiedenen Aspekten modifiziert werden kann, ohne von der Erfindung selbst abzuweichen. Daher werden die Beschreibung und die Abbildungen lediglich als erläuternd angesehen, nicht als beschränkend. Jedoch dienen sie zur Erläuterung der vorliegenden Erfindung und die vorliegende Erfindung wird hierdurch nicht beschränkt.
  • Beispiele
  • Beispiel 1: Aminosilylierung und Polymerisation eines festen Trägers
  • Ein Siliziumdioxid- oder Glassubstrat wird sorgfältig gewaschen und im Vakuum bei etwa 20 mTorr getrocknet und in eine Toluollösung, welche 10–3 M 3-Aminopropyldiethoxymethylsilan enthielt, unter Stickstoff bei Raumtemperatur eingetaucht und inkubiert. Üblicherweise ist das Substrat in der Form rechteckig (10 × 30 × 1,5 mm für Quarzglas; 10 × 30 × 0,5 mm für Silizium-Wafer; 25 × 75 × 1,0 mm für Objektträger). Das Quarzglas ist ein UV-durchlässiges Material, welches aus geschmolzenem SiO2 hergestellt ist, wo hingegen Silizium-Wafers aus reinem Silizium (Si) hergestellt sind. Da die Oberfläche des Letzteren eine sich natürlich an der Luft bildende Oxydoberfläche hat, entspricht die Oberfläche praktisch der vom Quarzglas. Jedoch ist es nicht durchlässig für UV-vis-Licht, da das zugrunde liegende Material, Si, das Licht absorbiert. Ein Objektträger aus Sodaglas kann für die Veränderungen verwendet werden, und Objektträger aus anderen Materialien, wie Borsilikatglas, können ebenso verwendet werden. Wegen der einfacheren Zusammensetzung und der Gleichmäßigkeiten der Oberflächen werden besser zufrieden stellende Resultate mit Quarzglas und Silizium-Wafern erhalten.
  • Nach der Aminosilylierungsreaktion wird das Substrat mit Toluol gewaschen und bei 120°C 30 Minuten lang gebacken. Das Substrat wird auf Raumtemperatur abgekühlt und mittels Ultraschall für 3 Minuten nacheinander in Toluol, einer Mischung aus Toluol und Methanol (Volumenverhältnis 1:1) und dann Methanol gewaschen.
  • Die aminosilylierten Siliziumsubstrate werden in Dichlormethanlösung (20 ml), welche 0,2 ml Aziridin und einen Tropfen (ca. 20 Mikroliter) Essigsäure enthält, eingetaucht. Die Lösung wird bei 80°C am Rückfluss 24 Stunden lang unter Stickstoff erhitzt.
  • Das erhaltene Substrat wird sorgfältig mit einer großen Menge von Dichlormethan gewaschen und in Methanol 3 mal mit Ultraschall gewaschen. Schließlich wird das gewaschene Substrat im Vakuum bei Raumtemperatur getrocknet.
  • Beispiel 2: Reaktion mit geschütztem Aziridin und Entfernung der Schutzgruppen
  • Das gleiche Verfahren wie im Beispiel 1 wurde verwendet mit der Ausnahme, dass Toluol als Lösemittel für die Reaktion verwendet wurde. Zusätzlich wurde ein geschütztes Aziridin-Derivat, Benzyl-1-aziridincarboxylat (N-Cbz-Aziridin)anstelle von Aziridin, für die Behandlung der primären Amine auf der Oberfläche des Substrates verwendet.
  • Die N-Cbz-Gruppe wurde von der modifizierten Oberfläche mit dem folgenden Verfahren entfernt. Das Siliziumdioxidsubstrat wurde in reine Trifluoressigsäure eingetaucht und 20 Minuten lang bei Raumtemperatur ultrabeschallt. Anschließend wurde das Substrat mit einer großen Menge Methanol gewaschen und in Methanol dreimal 10 Minuten lang ultrabeschallt.
  • Beispiel 3: Aminosilylierung einer Oberfläche auf einem Siliziumdioxidsubstrat unter Verwendung von 3-Aminopropyldimethylethoxysilan für eine geringere anfängliche Dichte der primären Aminogruppen auf dem Substrat
  • Die primären Amine auf der Oberfläche eines Siliziumdioxidsubstrats und N-Cbz-Aziridin wurden nach der gleichen Methode wie im Beispiel 1 umgesetzt, mit der Ausnahme, dass 3-Aminopropyldimethylethoxysilan anstelle von 3-Aminopropyldiethoxymethylsilan für den Aminosilylierungsschritt verwendet wurde, um eine geringere an fängliche Dichte an primären Amingruppen auf der Oberfläche des Substrates zu erzeugen.
  • Beispiel 4: Bestimmung der primären Amingruppendichte und der Dicke der aminosilylierten Schicht vor und nach der Polymerisation mit Aziridin
  • Die Dichte der primären Amingruppen auf der Oberfläche und die Dicke der aminosilylierten Schicht, die auf dem Siliziumdioxidsubstrat im Beispiel 1 aufgebaut wurden, wurden vor der Behandlung des festen Trägers mit Aziridin gemessen. Die Dicke der aminosilylierten Oberfläche wurde mit einem optischen Ellipsometer gemessen und die Oberflächendichte der Amingruppen wurde mit der Methode bestimmt, welche von Moon et al. entwickelt wurde. Die Dicke der aminosilylierten Schicht betrug 8 Å und die Oberflächendichte der funktionalen Gruppen betrug 3,5 Amine/nm2.
  • Nach der Umsetzung mit Aziridin wurde die Dicke des Films auf dem Siliziumdioxidsubstrat erneut gemessen. Die Dicke des Films wuchs inkrementell mit der Reaktionszeit an und erreichte 36 Å nach 24 Stunden. Daher scheint es, dass das Wachstum einen Sättigungspunkt erreicht, wenn die Fortsetzungsrate abnimmt. Am Sättigungspunkt betrug die Dichte der primären Amingruppen 66 Amine/nm2. Nach diesem Punkt war die Dichte der primären Amingruppen konstant.
  • Beispiel 5: Bestimmung der primären Amindichte und der Dicke eines Films auf dem hyperverzweigten Polymer an der Oberfläche eines festen Trägers
  • Erfindungsgemäß verläuft die Reaktion zwischen Aziridin und dem aminosilylierten Substrat über eine Ring öffnende Polymerisation unter Bildung eines hyperverzweigten Polymers, d.h. Poly(ethylenimin) auf dem festen Träger (1). Die Polymerisation kann entweder zu einer linearen Kette oder zu einer verzweigten führen, in Abhängigkeit davon, ob die primären Amingruppen während der Reaktion mit Aziridin in sekundäre oder tertiäre Amine umgewandelt werden.
  • Ein verlässlicher Weg um zum beurteilen, ob eine Verzweigung auftritt, ist die Berechnung der Oberflächendichte der Endgruppen, d.h. der primären Amine. Die Absorption bei 284 nm, die zum 4-Nitrobenzaldimin gehört, tritt auf, wenn das primäre Amin in ein Imin umgewandelt wird. Durch Vergleich der Absorption vor und nach der Ring öffnenden Polymerisation wurde eine relative Abschätzung der Oberflächendichte für das Siliziumdioxidsubstrat gemäß Beispiel 1 in Anlehnung an das Verfahren in Moon et al., Langmuir 13, 4305 (1997), bestimmt. Wie in 3 gezeigt, ist im Falle von Beispiel 1 wegen der erhöhten Anzahl von primären Aminen nach der Polymerisation die Absorption bei 284 nm deutlich höher.
  • Die absolute Dichte der Amingruppen wurde auch durch Hydrolyse des Imins mit einer bekannten Menge Wasser gemäß dem Verfahren von Moon et al. bestimmt. Es wurde gefunden, dass die absolute Dichte der primären Amine sich dramatisch von 3,5 Aminen/nm2 auf 66 Amine/nm2 innerhalb von 24 Stunden, wie in Tabelle 1 gezeigt, erhöhte. Diese Beobachtung zeigt klar, dass Verzweigung anhielt; sonst wäre eine konstante Oberflächendichte, unabhängig von dem Kettenwachstum, erhalten worden. Es ist erwähnenswert, dass sich die Dichte nach 24 Stunden nicht mehr erhöhte. Berücksichtigt man das langsame aber stetige Ansteigen der Dicke nach 24 Stunden, so bleibt die Verzweigung zu einem bestimmten Zeitpunkt konstant.
  • Tabelle 1
    Figure 00140001
  • Figure 00150001
  • Tatsächlich scheint das Wachstum, welches das Verzweigen begleitet, in Lösung nach 2 bis 3 Zyklen zu stoppen, welches der sterischen Hinderung zugeschrieben wird. Daher sollte das Ansteigen der Oberflächendichte wegen der räumlichen Begrenzung weniger als 16-fach (24) bezogen auf die Verzweigung sein. Der beobachtete höhere Anstieg der Dichte (etwa 19-fach) zeigt an, dass die Länge der Polymerketten variiert. Polymerketten, die ungleichmäßig in Bezug auf ihre Länge sind, ergeben eine rauere Oberfläche (d.h. eine stärker unebene Oberflächenmorphologie) und bewirken eine höhere Oberflächendichte der primären Amingruppen, als diese mit einer Population aus ähnlich langen Polymerketten.
  • Beispiel 6: Bestimmung der Oberflächendichte der primären Amine und der Dicke eines Polymerfilms, gebildet auf der Oberfläche mit einer geringeren Dichte an primären Aminen
  • Die gleiche ring öffnende Polymerisationsreaktion wie in den Beispielen 1 und 2 wurde auf Siliziumdioxidsubstraten angewendet, welche zuvor mit (3-Aminopropyl)dimethylethoxysilan aminosilyliert wurden, um eine absolute Oberflächendichte an primären Aminen von 1,5 Aminen/nm2 zu erhalten. Die Dichte von 1,5 Aminen/nm2 wird als die geringe Oberflächendichte in Bezug zu der des Substrates aus (3-Aminopropyl)diethoxymethylsilan angesehen. Die Dicke des Films, wie sie mit dem Verfahren nach Moon et al. bestimmt wurde, stieg von 4 auf 18 Å während der Reaktion innerhalb von 24 Stunden an. Ebenso stieg die absolute Oberflächendichte der primären Amingruppen auf 48 Amine/nm2 an. Es scheint, dass die Oberflächen dichte diejenige erreicht, die entweder im Beispiel 1 oder 2 erzielt wurden, unabhängig von der anfänglichen geringen Dichte. Dieses Phänomen zeigt, dass die endgültige Oberflächendichte hauptsächlich durch das Molekularvolumen kontrolliert wird, welches durch die Van-der-Waals-Radien bestimmt ist.
  • Beispiel 7: Bestimmung des schrittweisen Wachstums des Polymers unter Verwendung geschützter Aziridine
  • Das aminosilylierte Substrat nach Beispiel 2 vor und nach der Polymerisation mit N-Cbz-Aziridin wurde gemäß dem Verfahren von Moon et al. untersucht. Die aminosilylierte Schicht (8 Å, 3,5 Amine/nm2), welche mit (3-Aminopropyl)diethoxymethylsilan gebildet wurde, wurde mit N-Cbz-Aziridin in am Rückfluss siedendem Toluol umgesetzt. Um die Reaktion abzuschließen, wurde ein Lösemittel mit einem höheren Siedepunkt, Toluol, gewählt.
  • Nach der Reaktion wurde die Oberflächendichte der primären Amingruppen des polymerisierten Substrats nach Beispiel 2 gemessen, und zwar durch Derivatisierung der intakten primären Amingruppen mit 4-Nitrobenzaldehyd, Hydrolyse der so gebildeten Amine durch Eintauchen des derivatisierten Substrats in einer bekannten Menge Wasser und anschließende Messung der Absorption bei 284 nm.
  • Wie bereits vorweggenommen, wurden die primären Amingruppen wegen des Fehlens der Absorption bei 284 nm nicht nachgewiesen. In anderen Worten, alle primären Amine wurden an N-Cbz-Aziridin gebunden, womit nur modifizierte Amine an der äußersten Oberfläche des Films ( 2) zur Verfügung gestellt wurden. Die polymerisierten aminosilylierten Substrate nach Beispiel 2 zeigten einen erweiterten Kontaktwinkel von 70°, welcher die hydrophobe Natur der modifizierten Oberfläche widerspiegelt. Ebenso verringerte sich die Dicke des Films von 16 Å auf 8 Å, welches dem berechneten wert entspricht. Nach der Ent schützung in Trifluoressigsäure, kehrte der Kontaktwinkel des Wassers zu dem Wert der aminosilylierten Schicht (60°) zurück und die Dicke reduzierte sich auf 12 Å. Die physikalischen Eigenschaften der Oberfläche zeigen an, dass die Entschützung ebenso erfolgreich ist, wie in der flüssigen Phase. Es ist lohnend, zu erwähnen, dass die absolute Dichte der primären Amingruppen (3,5 Amine/nm2) insgesamt nicht anstieg. Die verlängerte Reaktionszeit vergrößerte nicht die Dichte an der entstandenen Oberfläche. Nach der anschließenden Reaktion mit N-Cbz-Aziridin wurde beobachtet, dass sich die Dicke der Schicht erneut erhöhte. Nach dem ersten vollen Zyklus stieg die Dicke auf 12 Å an und nach dem zweiten vollen Zyklus stieg sie auf 18 Å an. Das heißt, dass die Dicke um jeweils 6 Å nach jedem vollen Zyklus anstieg. Es wird angenommen, dass die sterische Beanspruchung der Schutzgruppen die molekularen Ketten von der Verzweigung abhalten (das heißt, sie verhindern die Umwandlung der primären Amine in tertiäre Amine).
  • Beispiel 8: Bestimmung der Oberflächenmorphologie in einem polymerisierten festen Träger unter Verwendung von AFM (Rasterkraftmikroskopie)
  • Die Oberflächenstruktur eines Siliziumdioxidsubstrates, welches Poly(ethylenimin) aufweist, welches durch die Ring öffnende Polymerisationsreaktion zwischen aminosilyliertem Substrat und Aziridin in Übereinstimmung mit Beispiel 1 hergestellt wurde, wurde mittels AFM (Rasterkraftmikroskopie (2 μm × 2 μm)) untersucht. Die Höhendifferenz in der teilweisen Überschneidung der Oberflächen von aminosilyliertem (nicht polymerisiertem) Substrat betrug 4,61 nm (4a) und die des polymerisierten Substrates betrug 6,23 nm (4). Ebenso betrug die mittlere Höhendifferenz in der Oberfläche des polymerisierten Substrates 11,5 nm und die des aminosilylierten Substrates 9,89 nm. Die Daten zeigen, dass die Oberfläche des polymerisierten Substrates etwas rauer ist, als die Oberfläche des aminosilylierten Substrates. Jedoch ist der Unterschied in der mittleren Höhendifferenz nicht signifikant und beide Oberflächenstrukturen zeigen die glatte und ähnliche Morphologie in den Bildern aus der Rasterkraftmikroskopie (AFM) (4). AFM ist derzeit ein analytisches Instrument, welches weltweit vielfältig wegen der hervorragenden Auflösung verwendet wird. Es wird kein Probenaufbereitungsschritt zur Aufnahme von Bildern benö tigt. Proben von angemessener Größe (ca. 2–3 cm in der Länge) können direkt untersucht werden.
  • Nachdem die vorliegende Erfindung im Detail unter Bezugnahme auf die bevorzugten Ausführungsformen be schrieben wurde, wird der Fachmann erkennen, dass verschiedene Modifikationen und Ersetzungen gemacht werden können, ohne vom Sinn der vorliegenden Erfindung abzuweichen, wie diese in den angehängten Ansprüchen gegeben ist.

Claims (19)

  1. Verfahren zur Bildung fester Substrate, die eine hohe Dichte an primären Amingruppen besitzen, die Schritte umfassend: Einführung von Aminosilangruppen auf eine Oberfläche eines Substrats, um ein aminosilyliertes Substrat zu bilden, das primäre Amingruppen auf der Oberfläche besitzt und in Kontakt bringen der Oberfläche des aminosilylierten Substrats mit einer Lösung, die Aziridin oder ein Aziridin-Derivat in Anwesenheit eines Säurekatalysators und eines Lösemittels umfasst, wodurch die Dichte an primären Amingruppen auf der Oberfläche des Substrats erhöht wird.
  2. Verfahren gemäß Anspruch 1, worin das Aziridin-Derivat ein geschütztes Aziridin ist
  3. Verfahren gemäß Anspruch 2, worin das geschützte Aziridin durch die folgende Formel 2 repräsentiert wird: [Formel 2]
    Figure 00190001
    worin X ausgewählt ist aus der Gruppe, die aus Wasserstoff, Nitro, Alkoxy und deren Mischungen besteht.
  4. Verfahren gemäß Anspruch 2, worin ein hyperverzweigtes Poly(ethylenimin) auf der Oberfläche des aminosilylierten Substrats durch eine Ringöffnungspolymerisation zwischen den primären Aminen des aminosilylierten Substrats und dem Aziridin gebildet wird.
  5. Verfahren gemäß Anspruch 4, worin auch eine lineare Kette ohne Verzweigung auf der Oberfläche eines aminosilylierten Substrats durch eine Ringöffnungspolymerisation zwischen den primären Aminen des aminosilylierten Substrats und dem geschützten Aziridin gebildet wird.
  6. Verfahren gemäß Anspruch 1, worin der Schritt des in Kontakt Bringens der Oberfläche eines aminosilylierten Substrats mit dem Aziridin oder dem Aziridin-Derivat die Schritte umfasst: des Eintauchens des aminosilylierten Substrats in die Lösung; und des Erhitzens der Lösung, welche das eingetauchte Substrat hat.
  7. Verfahren gemäß Anspruch 6, worin das Verfahren weiterhin nach dem Schritt des Erhitzens das in Kontakt bringen des Substrats mit Trifluoressigsäure umfasst, wodurch die Schutzgruppe des geschützten Aziridins entfernt wird.
  8. Verfahren gemäß Anspruch 1, worin das Substrat ein hydroxyliertes Substrat ist.
  9. Verfahren gemäß Anspruch 8, worin das hydroxylierte Substrat ein Silicium-Wafer ist.
  10. Verfahren gemäß Anspruch 8, worin das hydroxylierte Substrat Siliciumdioxid ist.
  11. Verfahren gemäß Anspruch 1, worin das Lösmittel ein organisches Lösemittel ist.
  12. Verfahren gemäß Anspruch 11, worin das organische Lösemittel ausgewählt ist aus der Gruppe, die aus Dichlormethan, Toluol, Acetonitril und deren Mischungen besteht.
  13. Verfahren gemäß Anspruch 1, worin der Säurekatalysator ausgewählt ist aus der Gruppe, die aus Essigsäure, p-Toluolsulfonsäure und deren Mischungen besteht.
  14. Verfahren gemäß Anspruch 1, worin die Dichte an primären Amingruppen auf der Oberfläche des Substrats auf mehr als 3,5 Amine/nm2 erhöht ist.
  15. Verfahren gemäß Anspruch 14, worin die Dichte an primären Amingruppen mindestens 10 Amine/nm2 ist.
  16. Verfahren gemäß Anspruch 15, worin die Dichte an primären Amingruppen mindestens 48 Amine/nm2 ist.
  17. Festes Substrat, das eine hohe Dichte an primären Amingruppen besitzt, welches ein aminosilyliertes Substrat umfasst, das eine mit einem Aziridin oder einem Aziridin-Derivat polymerisierte Oberfläche besitzt, worin die Oberfläche des Substrats eine Dichte an primären Amingruppen besitzt, die größer als 3,5 Amine/nm2 ist.
  18. Festes Substrat gemäß Anspruch 17, worin die Dichte an primären Amingruppen mindestens 10 Amine/nm2 ist.
  19. Festes Substrat gemäß Anspruch 18, worin die Dichte an primären Amingruppen mindestens 48 Amine/nm2 ist.
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