DE3744642A1 - Trommelfell - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich allgemein auf Trommelfelle und insbesondere auf
gegen Zerreißen oder Aufreißen widerstandsfähige Trommelfelle.
Trommeln gehören zweifellos zu den ältesten bekannten Schlaginstrumenten,
und bis in die moderne Zeit wurden Trommelfelle aus gespannten Tierhäuten
hergestellt. Mit der Entwicklung der modernen Technologie wurden durch Men
schen hergestellte Gewebe oder Bahnen mit unterschiedlichem Erfolg anstelle
der früheren Tierhäute eingesetzt.
Die letzte Entwicklung in diesem Technologiebereich beinhaltet die Verwen
dung einlagiger und doppellagiger synthetischer Materialien, wie Kunst
stoff u. dgl. Am Ende dieser Technologieentwicklung steht die Verwendung
von Polyesterfilm, wie beispielsweise Mylar, in Verbindung sowohl mit
gleichen als auch mit ungleichen Materialien in einer laminierten Anordnung.
Ein Polyesterfilm hat hervorragende Eigenschaften in Bezug auf die Wider
standsfähigkeit gegen Zug und Schlag. Wenn sich jedoch ein Bruch oder ein
Riß in dem Polyesterfilm entwickelt, wird das Trommelfell schnell unwirk
sam aufgrund der Tatsache, daß der Polyesterfilm eine sehr geringe Reiß
widerstandsfähigkeit besitzt.
In dem Bemühen, eine Verbesserung in der Dauerhaftigkeit zu erreichen,
haben manche Hersteller ein Trommelfell aus zweilagigem Polyesterfilm her
gestellt. Obwohl dies die Widerstandsfähigkeit oder Dauerbelastbarkeit
in Bezug auf Schläge etwas verbessert, löst dies nicht das Problem des
Reißens. Wenn sich einmal ein Riß entwickelt, reißen eine oder beide Lagen
sofort auf, wodurch das Trommelfell nutzlos wird.
Andere Versuche nach dem Stand der Technik haben mit laminierten Geweben,
glasfaserverstärkten Geweben oder anderen gewebten Materialien in Verbin
dung mit einem Trommelfell aus Polyesterfilm gearbeitet. Dieses Vorgehen
hat den Nachteil, daß die Resonanz-, Gefühls- und Klang-Eigenschaften ver
schlechtert werden. Es trägt auch nichts zur Verminderung des Problems des
Reißens bei.
Da alle diese Versuche und Lösungen nach dem Stand der Technik nicht zu
friedenstellende Ergebnisse erzielt haben, besteht offenbar ein starkes Be
dürfnis für ein neues Vorgehen bei der Konstruktion und Herstellung einer
Trommelfellanordnung. Hierbei soll die Zug- und Schlag-Stärke bzw. -wider
standsfähigkeit des Polyesterfilms beibehalten werden, während eine Reiß
widerstandsfähigkeit diesem Material verliehen werden soll, ohne daß der
Klang, das Gefühl, die Empfindlichkeit und die Resonanz des Polyesterfilms
wesentlich geändert werden sollen.
Das erfindungsgemäße Trommelfell ist in den Ansprüchen gekennzeichnet.
Erfindungsgemäß ist also ein zweilagiger, laminierter Aufbau eines Trommel
fells vorgesehen, wobei die erste Lage ein durchgehendes, also nicht ge
schwächtes oder sonstwie in seinen Materialeigenschaften beeinflußtes
Blatt eines Polyesterfilms aufweist und wobei die zweite Lage ein gekerbtes
oder gerilltes Blatt eines Polyesterfilms aufweist.
Wie bereits erwähnt, hat Polyesterfilm eine sehr geringe Reißwiderstandsfe
stigkeit in Richtung der Zugbeanspruchung. Jedoch ist es unter normalen Um
ständen sehr schwer, einen Riß senkrecht zu der Trennkante eines Polyester
film-Materials beginnen zu lassen.
Durch Verbindung der beiden Lagen von Polyesterfilm miteinander, beispiels
weise durch Wärme, Druck und/oder Klebstoff, dehnt sich jeder Riß, der in
der ersten Lage auftritt, nur bis zu dem Punkt aus, wo der Riß auf eine
Kerbe oder Rille in der zweiten Lage trifft. Hierauf verhindert die Wider
standsfähigkeit gegen Reißen, Einreißen oder Zerreißen an der Kante der
Kerbe oder Rille der zweiten Lage ein weiteres Reißen der ersten Lage.
Zusätzlich können die Kerb- oder Rillmuster, die in der zweiten Lage vorge
sehen sind, so gewählt werden, daß ein Riß in der ersten Lage genau mit
der Richtung der Kerbe oder Rille zusammenfallen müßte, wenn der Riß in der
ersten Lage über seinen Punkt des ersten Kontakts mit der zweiten Lage
bzw. deren Kerbe oder Rille hinaus weiterwandern sollte.
Der besondere einzigartige Aspekt der Erfindung besteht also darin, daß
eine einer Lage von Polyesterfilm von Hause aus innewohnende strukturelle
Schwäche in einen Vorteil verwandelt wird, wenn diese Lage mit einer zwei
ten Lage von Polyesterfilm kombiniert wird, wobei eine der beiden Lagen in
ihrer Struktur durch Kerblinien oder Rillinien geschwächt ist. Die in ihrer
Struktur geschwächte Lage verbessert wiederum wesentlich die Reißwiderstands
eigenschaften des zusammengesetzten Laminats, wodurch ein verbessertes
Trommelfell geschaffen wird.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der fol
genden Beschreibung von Ausführungsbeispielen an Hand der Zeichnung.
Fig. 1 ist eine perspektivische Ansicht eines gegen Reißen widerstandsfä
higen Trommelfells auf einem herkömmlichen Trommelkörper;
Fig. 2 ist eine auseinandergezogene, perspektivische Ansicht einer bevor
zugten Ausführungsform des Trommelfells;
Fig. 3 ist eine Draufsicht auf das Trommelfell von Fig. 2;
Fig. 4 ist eine Draufsicht auf eine andere Ausführungsform des Trommelfells;
Fig. 5 ist eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform des Trommel
fells;
Fig. 6 ist eine Seitenansicht des Trommelfells, und
Fig. 7 ist ein vergrößerter Teilquerschnitt des zweilagigen Trommelfells.
Wie die Zeichnung und insbesondere die Fig. 1 bis 3 zeigen, ist das Trom
melfell 10 zur Verwendung mit einem herkömmlichen Trommelkörper 100 be
stimmt. Das Trommelfell 10 weist im wesentlichen eine erste Lage 11, eine
zweite Lage 12 und ein starres Stützglied 13 auf. Diese Bauteile werden im
folgenden nacheinander beschrieben.
Wie insbesondere Fig. 2 zeigt, weist die erste Lage 11 ein dünnes, im all
gemeinen kreisförmiges, durchgehendes Blatt 14 eines synthetischen Materi
als 15 auf, wobei dieses einen Polyesterfilm, beispielsweise aus Mylar, oder
dgl. aufweisen kann.
Die zweite Lage 12 weist ein dünnes, im allgemeinen kreisförmiges gekerbtes
oder gerilltes Blatt 16 eines synthetischen Materials 15′ auf, wobei dieses
Material ebenfalls einen Polyesterfilm, z.B. aus Mylar, oder dgl. aufweist.
Der einzige strukturelle Unterschied zwischen der ersten Lage 11 und der
zweiten Lage 12 besteht darin, daß in dem synthetischen Material 15′ der
zweiten Lage 12 ein Kerbmuster oder Rillenmuster 17 gebildet ist. Dieses
Muster 17 ist durch wenigstens einen durch die Dicke des Materials 15′ hin
durchgehenden Schnitt 18 gebildet, wodurch andererseits benachbarte Kanten
19 des Materials 15′ gebildet werden, die vom Umfang der zweiten Lage 12
mit Abstand nach innen angeordnet sind (vgl. Fig. 7).
Bei dem in den Fig. 1 bis 3 dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiel
weist das Rill- oder Kerbmuster 17 einen einzigen, länglichen spiralförmi
gen Schnitt 18′ auf, der nahe dem Mittelpunkt der zweiten Lage 12 beginnt
und sich bis zu einer Stelle benachbart und im allgemeinen parallel zu dem
Umfang der zweiten Lage 12 erstreckt.
Bei dem abgewandelten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 weist das Kerb-
oder Rillmuster 17 eine Vielzahl von allgemein gekrümmten oder gebogenen
Schnitten 18′′ auf, die in einer quasi konzentrischen Kreisanordnung vor
gesehen sind.
Bei einem anderen Ausführungsbeispiel, wie es in Fig. 5 veranschaulicht ist,
weist das Kerb- oder Rillmuster 17 eine Vielzahl von geraden oder gerad
linigen Schnittlinien 18′′′ auf, die in einer im wesentlichen rechteckför
migen Anordnung vorgesehen sind, die sich von außen nach innen verkleinert,
wobei die einzelnen Schnitte nicht miteinander verbunden sein müssen.
Das Trommelfell 10 wird dadurch gebildet, daß die zweite Lage 12 mit der
Unterseite der ersten Lage 11 durch irgendeine geeignete Laminiertechnik
dicht verbunden wird, beispielsweise durch Wärme, Druck, Klebstoff oder
irgendeine Kombination hiervon. Wenn die erste Lage 11 und die zweite Lage
12 miteinander verbunden sind, werden anschließend die Umfangskanten der
laminierten Lagen innerhalb des steifen Stützglieds 13 befestigt, das an
schließend in bekannter Weise mit dem Trommelkörper 100 verbunden wird.
Ein gemäß den vorstehenden Angaben hergestelltes Trommelfell 10 ergibt
eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Einreißen oder Zerreißen. Wenn sich
ein Bruch oder Riß in der ersten Lage 11 oder der zweiten Lage 12 oder in
beiden Lagen entwickelt, wie er vom Schlagen des Trommelfells zu nahe an
seiner Kante herrühren kann, wandert dieser Riß oder Bruch nur bis zu dem
nächstliegenden durchgehenden Schnitt 18 in der zweiten Lage 12. Wenn der
Bruch oder Riß den Schnitt 18 erreicht, wird der normalen Tendenz des Bruchs
oder des Rißes, sich quer über die erste Lage 11 fortzusetzen, dadurch ent
gegengewirkt, daß der zweiten Lage 12 eine Widerstandsfähigkeit gegen eine
Reißbewegung innewohnt, die allgemein senkrecht zu einer Kante des Materi
als 15′ auftritt.
Claims (7)
1. Trommelfell, das gegen Reißen widerstandsfähig ist, zur Verwendung in Ver
bindung mit einem Trommelkörper, gekennzeichnet durch
- - eine erste Lage (11), die ein dünnes, im wesentlichen kreisförmiges, durchgehendes Blatt (14) aus synthetischem Material (15) aufweist,
- - eine zweite Lage (12), die ein dünnes, im wesentlichen kreisförmiges gerilltes oder gekerbtes Blatt (16) aus synthetischem Material (15′) aufweist, wobei die zweite Lage (12) mit der Unterseite der ersten Lage (11) laminiert ist und wobei die Umfangskanten der ersten und der zweiten Lage (11, 12) miteinander verbunden sind,
- - ein starres Stützglied (13), das zum Befestigen der Umfangskanten der ersten und der zweiten Lage (11, 12) dient, wobei das starre Stützglied (13) die Verbindung zwischen dem Trommelfell (10) und dem Trommelkörper (100) bildet.
2. Trommelfell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das synthetische
Material (15, 15′) einen Polyesterfilm aufweist.
3. Trommelfell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das synthetische
Material (15′) der zweiten Lage (12) mit einem gerillten oder gekerbten
Muster (17) versehen ist, das durch wenigstens einen durch die Dicke des
synthetischen Materials (15′) hindurchgehenden Schnitt (18) gebildet ist.
4. Trommelfell nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der wenigstens
eine hindurchgehende Schnitt (18) einen länglichen spiralförmigen Schnitt
(18′) aufweist, der in der Nähe des Mittelpunktes der zweiten Lage (12)
beginnt.
5. Trommelfell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das synthe
tische Material (15′) der zweiten Lage (12) mit einem gerillten oder
gekerbten Muster (17) versehen ist, das durch eine Vielzahl von durch
die Dicke des synthetischen Materials (15′) hindurchgehenden Schnitten
(18′′, 18′′′) gebildet ist.
6. Trommelfell nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Vielzahl
der durchgehenden Schnitte gekrümmte oder gebogene Schnitte (18′′)
sind.
7. Trommelfell nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Vielzahl
der durchgehenden Schnitte geradlinige Schnitte (18′′′) sind.
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