DE3744623A1 - Geteilter spiegel fuer spiegelreflexcameras nebst zugehoeriger mechanik und geschwenktem prisma plus spiegelverschwenkung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen zweigeteilten Spiegel für eine Spiegelreflexcamera, dessen Teilung genau in der Mitte in vertikaler Richtung erfolgt, und der nicht mehr um eine Achse geschwenkt wird, sondern dessen Hälften nach beiden Seiten verschoben werden, wenn der Film belichtet werden soll.

Außerdem ist der Spiegel mit der Unterkante um 15 Grad nach hinten verschwenkt, um noch weiteren Platz für die Hinterlinse des Objektivs zu gewinnen.

Bisher sind die Reflexspiegel nach oben geschwenkt, wenn am Cameraauslöser die Belichtung des Films eingeleitet wurde. Bei einer Sonderbauart des Spiegels (Zenza Bronica) ist er nach unten gerutscht, um am Ende des Rutschvorgangs eine waagrechte Stel­ lung einzunehmen. Dabei wurde der Platzbedarf für Spiegelkasten kaum geringer. Lediglich die Er­ schütterung beim Auslösen (Spiegelschlag) reduzierte sich.

Eine weitere Sonderlösung ist in der Offenlegungs­ schrift 26 31 504 dargestellt.

Der Spiegel ist hier horizontal zweigeteilt und schwenkt beim Auslösen um zwei parallele Achsen.

Verschwenkt ist er nicht.

Dies ergibt nicht nur einen komplizierten Mechanis­ mus für die Bewegung der beiden ungleich großen Spie­ gelhälften, sondern auch keine Verbesserung bezüg­ lich des Spiegelschlags.

Außerdem ist dadurch, daß der Spiegel nicht ver­ schwenkt worden ist, der mögliche Raumgewinn nicht voll realisiert worden, was insofern fehlerhaft ist, da es beim Raumgewinn für die Hinterlinse des je­ weiligen Objektivs um jeden Millimeter ankommt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein möglichst weites Spektrum von Objektiven, wie sie nur bei Meßsu­ chercameras realisierbar sind, aufzunehmen.

Außerdem soll der Spiegelschlag so weit wie möglich ausgeschaltet werden.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der in vertikaler Richtung in der Mitte zweige­ teilte Spiegel bei der Belichtung nicht mehr nach oben klappt, sondern dessen Hälften seitlich ausschwenken, und der in seiner Winkellage konstant bleibende Spiegel nochmals an der Unterkante um 15 Grad nach hinten ge­ dreht ist.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen ins­ besondere darin, daß anstatt der im Bereich zw. leich­ tem Tele und starkem Weitwinkel erforderlichen schwe­ ren, teuren und schlechteren Retrofocusobjektive sol­ che herkömmlicher Bauart verwendbar sind.

So kann z. B. bei einem Vergleich zw. der Leica mit Meß­ sucher und der Reflexleica anhand der Objektive mit je­ weils gleicher Brennweite der Unterschied in den oben­ genannten Kriterien sehr deutlich festgestellt werden. Dies gilt auch im Vergleich zw. der Reflex-Hasselblad mit dem Zeiß-Weitwinkelobjektiv mit 40 mm Brennweite und der Sucher-Hasselblad mit dem deutlich besseren Objektiv Zeiß-Biogon, 38 mm Brennweite, das wegen der viel näher am Film liegenden Hinterlinse nicht in die Reflex-Hasselblad eingebaut werden kann.

Ferner entfällt der Spiegelschlag, da kein ganzer Spie­ gel mehr bewegt werden muß. Der Spiegel selbst kann sehr leicht gehalten werden. Dies gilt auch für die ebenfalls in der Mitte geteilte Spiegelauflage.

Die Spiegelteilung selbst stellt keinen Nachteil dar, da bei der bei der Camerafertigung zu erwartenden Prä­ zision der Spalt in Sucherstellung derart eng ausgelegt werden kann, daß er im Sucher kaum wahrnehmbar ist.

Deshalb wird auch nicht so viel Licht durchtreten kön­ nen, um auf den Verschlußvorhang wie Brennglas zu wir­ ken.

Der Suchereinblick ist zwar wegen der Spiegelverschwen­ kung nicht mehr waagrecht - dies kann jedoch in vielen Fällen hingenommen werden.

Der waagrechte Suchereinblick kann jedoch durch einen einfachen Zusatz am Sucherokular bei Bedarf wiederher­ gestellt werden.

Die Erfindung ist zeichnerisch dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 die in den Schienen 1 a geführten Schie­ ber 1 in den jeweiligen Endstellungen, betätigt durch das Gestänge 2.

Fig. 2 die Spiegelhälften 3 und 3 a, die auswechselbaren Einstellscheiben 4 und 4 a, das Prisma 5, sowie den Strah­ lengang.

Der Spiegel 3 a ist fest montiert, während der Spiegel 3 demontierbar ist.

Der Grund ist darin zu suchen, daß Extremweitwinkel- bzw. Fischaugen- und sehr kurzbrennweitige Objektive mit ver­ stellbarer Standarte (Shiftobjektive) mit der Hinter­ linse sehr nahe an den Verschlußvorhang heranreichen. Da Objektive, deren Hinterlinse sehr nah an den Ver­ schlußvorhang heranreicht, ein kleines Bild auf den Spiegel projizieren, stört das geringere Format des Spiegels nicht. Die herausgenommenen Spiegelhälf­ ten 3 können bequem links und rechts im jeweils benach­ barten Gehäuseteil untergebracht werden. Selbst das Einsetzen bzw. Herausnehmen der jeweils benötigten bzw. nicht benötigten Einstellscheiben stellt heutzutage kein Problem mehr dar. Ferner muß noch angemerkt werden, daß der Bereich zwischen extremer Telebrennweite und normalem Weitwinkel allein mit dem Spiegel 3 bewältigt werden kann. Wird ein Extremweitwinkel verwandt, ist es als große Ausnahme anzusehen, daß dann auf Normal- bzw. Telebrennweite umgestiegen wird. So kann davon ausgegangen werden, daß es nur selten vorkommt, daß an Ort und Stelle sowohl der Spiegel 3 als auch die Ein­ stellscheibe 4 herausgenommen werden müssen.

Da bei Verwendung des Spiegels 3 a der Strahlengang anders verläuft, ist ein zweites Okular, bzw. die Ver­ schiebbarkeit des Okulars nach unten nötig.

Wegen der Kleinheit des Bildes bei der Verwendung des Spiegels 3 a und um auch das Sucherformat mit dem Bild auszufüllen, ist für das untere Okular eine Vergröße­ rungslinse notwendig - ein technisch schon längst ge­ löstes Problem.

Fig. 3 den Elektromotor, der das Gestänge 2, mit dem die Schieber 1 betätigt werden, antreibt. Der Motor trägt die Ziffer 6. Auf den Schiebern 2 sind die je­ weiligen Schieberhälften 3 und 3 a, welche dann mit ausschwenken, befestigt.

Da der Einfallswinkel wegen des um fünfzehn Grad ver­ schwenkten Spiegels 60 Grad beträgt, und der Reflexi­ onswinkel entsprechend der physikalischen Gesetze auch 60 Grad beträgt, muß das Prisma so weit nach vorne gedreht werden, daß die vom Prisma kommenden Strahlen senkrecht durch die Prismenunterseite drin­ gen.

Claims (1)

1. Geteilter Spiegel für Spiegelreflexcameras nebst zugehöriger Mechanik und geschwenktem Prisma, zwecks möglichst nahem Heranführen der Hinter­ linse des jeweiligen Objektivs an die Filmebe­ ne. Dadurch gekennzeichnet, daß der in vertikaler Richtung in der Mitte zweigeteilte Spiegel nicht mehr zwecks Belichtung nach oben klappt, sondern dessen Hälften seitlich ausschwenken, und der in seiner Winkellage konstant bleibende Spiegel nochmals an der Unterkante im 15 Grad nach hinten gedreht ist.