DE3744176A1 - Mehrfachwerkzeug, insbesondere dachstaenderschluessel fuer ein kraftfahrzeug - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Mehrfachwerkzeug, insbesondere ei­ nen Dachständerschlüssel für ein Kraftfahrzeug nach dem Ober­ begriff des Anspruchs 1.

Mehrfachwerkzeuge sind in einer Vielzahl von Ausführungen für verschiedene Zwecke bekannt. Beispielsweise ist ein Mehrfach­ werkzeug mit einem hohlen länglichen Handgriff bekannt, bei dem an einer Stirnseite ein Werkzeugansatz zum Aufstecken ver­ schiedener länglicher, in der Griffachse liegender Werkzeuge angebracht ist. Diese Werkzeugaufsätze sind beispielsweise Schraubenzieher, Bohrer, Feilen, etc. und im hohlen Handgriff untergebracht, wobei der Handgriff mit einer Schraubkappe ab­ schließbar ist. Durch den hohlen, verschließbaren Handgriff und den Werkzeugansatz mit erforderlicher Halteeinrichtung ist dieses Mehrfachwerkzeug relativ teuer in der Herstellung. Zudem liegt die Griffachse und Werkzeugachse in einer Rich­ tung, so daß, wie beim üblichen Schraubenzieher, nur ein ziem­ lich kleines Drehmoment von Hand aufgebracht werden kann.

In einer Reihe von Anwendungsfällen reichen aber oft zwei Werkzeuge aus, die dann zweckmäßiger Weise als lösbare Ein­ heit zur Verfügung stehen sollen. Ein Anwendungsfall dafür ist ein Dachständer für ein modernes Kraftfahrzeug, das oft keine Dachrinnen zur üblichen Anbringung und Abstützung eines Dachständers mehr aufweist. Ein Dachständer wird hierbei auf dem Fahrzeugdach selbst abgestützt und durch im wesentlichen von der Seite her angreifende Spannarme gehalten. Zum Anzie­ hen dieser Spannarme ist ein stabiles Werkzeug, bevorzugt ein Sechskantschlüssel, erforderlich, mit dem die Spannschrauben mit ausreichendem Drehmoment anziehbar sind. Für die Befesti­ gung und Einstellung weiterer Teile, beispielsweise zum An­ bringen von Aufsätzen auf den Dachständer wird ein weiteres kleineres Werkzeug, bevorzugt ein weiterer kleiner Sechskant­ schlüssel, benötigt.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Mehrfachwerkzeug zu schaffen, das einfach aufgebaut ist und preisgünstig ent­ sprechend einer Serienproduktion, insbesondere im Kraftfahr­ zeugbau, herstellbar ist.

Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

Gemäß Anspruch 1 besteht das Mehrfachwerkzeug aus einem stab­ förmigen ersten Werkzeug, an dessen einem Ende ein Handgriff fest angeformt ist. Dieses erste Werkzeug ist bevorzugt ein Sechskantschlüssel, kann jedoch ebensogut ein Schraubenzie­ her, Kreuzschlitzwerkzeug, oder ähnliches sein. Weiter be­ steht das Mehrfachwerkzeug aus einem zweiten Sechskant­ schlüssel, der in üblicher Ausführung zwei etwa im rechten Winkel zueinanderstehende Schenkel aufweist.

Erfindungsgemäß liegt der angeformte Handgriff quer zur Rich­ tung der Achse des ersten Werkzeugs, so daß durch einen großen Hebelarm ein großes Drehmoment mit der Hand aufge­ bracht werden kann.

Der zweite Sechskantschlüssel wird im Handgriff versenkt da­ durch aufgenommen, daß eine Bohrung im Durchmesser des zwei­ ten Sechskantschlüssels etwa parallel zur Richtung des ersten Werkzeugs angebracht ist, in die ein Schenkel des zweiten Sechskantschlüssels eingesteckt wird. Der andere Schenkel des zweiten Sechskantschlüssels wird in einer Rinne am Handgriff versenkt, wobei die Rinne etwa der Breite und Tiefe des Durch­ messers des zweiten Sechskantschlüssels entspricht.

Nach Anspruch 2 wird zweckmäßig das kleinere Werkzeug bzw. der zweite kleinere Sechskantschlüssel am Griff versenkt und lösbar angebracht, während das größere und stabilere Werkzeug den angeformten Handgriff aufweist.

Bei der üblichen Ausführung eines Sechskantschlüssels sind die beiden Schenkel ungleich lang und es ist im vorliegenden Fall zweckmäßig, den kürzeren Schenkel zur Aufnahme in die Bohrung am Handgriff vorzusehen und den längeren Schenkel in der Rinne versenkbar anzuordnen.

Gemäß Anspruch 4 ist das erste stabförmige Werkzeug bzw. der erste stabile Sechskantschlüssel an einer Endseite etwa recht­ winklig abgebogen und dieser Teil mit einem Handgriff aus Kunststoff umspritzt. Dadurch ergibt sich einerseits eine gün­ stige Fertigungsmöglichkeit und zugleich eine metallische Armierung für eine stabile Ausführung des Handgriffs.

Eine gute Handhabung und ein insgesamt kompakter Aufbau wird dadurch erreicht, daß der Handgriff sich als längliches Teil quer und etwa gleich lang zu beiden Seiten der Achse des ersten Werkzeugs erstreckt. Die Bohrung für den zweiten Sechs­ kantschlüssel wird zweckmäßiger Weise in einem Seitenbereich des Handgriffs angeordnet.

Für ein bequemes Einsetzen und Entnehmen des zweiten Sechs­ kantschlüssels am Handgriff wird für eine gute Zugänglichkeit eine Materialaussparung als Griffmulde vorgesehen. Diese Griffmulde soll bevorzugt im Bereich der Bohrung liegen, da­ mit der zweite Sechskantschlüssel ohne sich zu sperren oder zu verkeilen aus der Bohrung gezogen werden kann.

Eine vorteilhafte weitere Funktion des Mehrfachwerkzeugs wird mit den Merkmalen des Anspruchs 7 erhalten. Der Handgriff läuft dazu an wenigstens einer Seite mit einer schneidenför­ migen Kante spitz zu und die zum freien Werkzeugende des ersten Werkzeugs hin weisende Unterseite dieser Kante ist als hakenförmige Nase ausgebildet. Mit dieser schneidenförmigen Kante mit Nase ist ein Werkzeug für die Dichtungsrückholung geschaffen. Je nach Ausbildung der Dichtungen im Bereich der Spannarme eines Dachständers werden diese mit ihren Profilen zusammengedrückt oder in Profile an der Karosserie einge­ preßt. Beim Abnehmen des Dachständers oder auch nach dem Auf­ setzen des Dachständers ist es daher in vielen Fällen erfor­ derlich, die Dichtungen auszurichten. Dies kann mit der schneidenförmigen Kante mit Nase bequem erfolgen, indem die­ ser Werkzeugansatz an der Dichtung eingehängt wird und dann in oder an der Dichtung entlanggezogen wird.

Mit den Merkmalen des Anspruchs 8 werden Maßnahmen zur Halte­ rung des zweiten Sechskantschlüssels angegeben, die alterna­ tiv oder insgesamt eingesetzt werden können.

Eine erste Maßnahme besteht darin, daß die Bohrung im Durch­ messer so ausgeführt ist, daß der eingesteckte Schenkel des zweiten Sechskantschlüssels durch Klemmen gehalten ist. Dies ist besonders dann anzuwenden, wenn der Handgriff aus einem etwas flexiblen Kunststoff hergestellt ist.

Eine weitere Maßnahme zur Halterung besteht darin, daß die Rinnenränder den zweiten Sechskantschlüssel teilweise über die ganze Länge oder nur mit einer oder mehreren Nasen um­ fassen, so daß eine Klipverbindung hergestellt ist.

Eine besonders wirksame und bevorzugte Maßnahme besteht darin, daß der Winkel der zwei Schenkel am zweiten Sechskant­ schlüssel ungleich dem Winkel zwischen der Rinne und der Boh­ rung ist. Beim Einstecken des Sechskantschlüssels und Ein­ drücken in die Rinne wird dieser somit über die beiden Schen­ kel verspreitzt und durch seine Elastizität gesichert und ge­ halten.

Anhand eines Ausführungsbeispiels wird die Erfindung mit wei­ teren Einzelheiten und Merkmalen näher erläutert.

Es zeigen

Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Handgriff eines Mehrfachwerk­ zeugs,

Fig. 2 eine Ansicht eines kleineren zweiten Sechskant­ schlüssels zum Einsetzen in den Handgriff,

Fig. 3 eine Seitenansicht des Mehrfachwerkzeugs,

Fig. 4 einen Schnitt durch das Mehrfachwerkzeug entlang der Linie A-A.

Anhand der Fig. 1 bis 4 ist zu ersehen, daß das Mehrfachwerk­ zeug 1 aus einem stabförmigen größeren ersten Sechskant­ schlüssels 2 mit einem Handgriff 3 und einem kleineren Sechs­ kantschlüssel 4 besteht, der von oben her in den Handgriff 3 eingesetzt ist.

Der erste Sechskantschlüssel 2 ist an einem oberen Teil 5 ab­ gebogen und dieser Teil mit Kunststoffmaterial zum Handgriff 3 umspritzt, wobei der Handgriff 3 sich links und rechts von der Mittelachse 6 erstreckt. Der Handgriff 3 ist, wie aus Fig. 4 zu ersehen ist, relativ flach mit Einbuchtungen 7, wo­ durch der Handgriff 3 festgehalten werden kann und zudem nur wenig Material bei der Herstellung erforderlich ist.

Im Handgriff 3 liegt eine Bohrung 8 parallel zur Mittelachse 3 in einem seitlichen Bereich des Handgriffs. Der Durchmesser der Bohrung 8 entspricht etwa dem Durchmesser des zweiten Sechskantschlüssels 4.

Der zweite Sechskantschlüssel 4 besteht aus einem ersten längeren Schenkel 9 und einem dazu etwa im rechten Winkel stehenden kürzeren Schenkel 10. Der kürzere Schenkel 10 ist in die Bohrung 8 lösbar eingesteckt. Der längere Schenkel 9 liegt in einer Rinne 11, die an der Oberseite des Handgriffs 3 verläuft. Die Rinne 11 kann zur Halterung des längeren Schenkels 9 Rastnasen 12 aufweisen.

Im Bereich der Bohrung 8 ist der Handgriff an seiner Ober­ seite zu einer Griffmulde 13 ausgespart, so daß der zweite Sechskantschlüssel 4 bequem gegriffen und aus der Bohrung 8 gezogen werden kann.

Der Winkel zwischen dem Verlauf der Rinne 11 und der Bohrung 8 unterscheidet sich geringfügig vom Winkel zwischen den Schenkeln 9 und 10 des zweiten Sechskantschlüssels 4. Dadurch wird beim Einsetzen und Einschieben des zweiten Sechskant­ schlüssels 4 dieser unter Ausnützung seiner Elastizität gegen­ über der Bohrung 8 und Rinne 11 verspannt und verkeilt.

An der einen Seite läuft der Handgriff 3 spitz zu einer leicht abgerundeten Kante 14 aus. An der Unterseite dieser Kante ist eine Nase 15 gebildet.

Das dargestellte Mehrfachwerkzeug 1 wird bevorzugt als Dach­ ständerschlüssel für einen Dachständer eines Kraftfahrzeugs verwendet. Der erste große Sechskantschlüssel 2 dient dabei zum Spannnen der seitlichen Klammerarme bzw. Klemmstücke. Durch den quer zur Mittelachse 6 verlaufenden Griff kann dazu ein gewünscht großes Drehmoment aufgebracht werden. Der kleinere zweite Sechskantschlüssel 4 wird dazu nicht benötigt und liegt, ohne zu stören, versenkt im Handgriff 3 fest. Wenn der kleinere Sechskantschlüssel 4 benötigt wird, beispiels­ weise zur Befestigung von Aufbauten auf dem Dachständer, kann er einfach und bequem vom Handgriff 3 gelöst und anschließend dort wieder eingesetzt und sicher aufbewahrt werden. Wenn durch den Dachständer eine Dichtung in ihrer Profilform ver­ ändert wurde, kann diese mit Hilfe der Einrichtung zur "Dich­ tungsrückholung" aus der Kante 14 in Verbindung mit der Nase 15 wieder in ihre gewünschte, ursprüngliche Form gebracht wer­ den. Die Keilform zur Kante 14 dient zudem als bequeme Daumen­ auflage.

Zusammenfassend wird festgestellt, daß mit der Erfindung ein preisgünstiges und funktionsfähiges Mehrfachwerkzeug zur Ver­ fügung gestellt wird.

Claims (8)

1. Mehrfachwerkzeug,
bestehend aus einem stabförmigen ersten Werkzeug, insbe­ sondere einem ersten Sechskantschlüssel, an dessen einem Ende ein Handgriff angeformt ist,
mit einem weiteren stabförmigen Sechskantschlüssel, der zwei etwa im rechten Winkel zueinander stehende Schenkel aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Handgriff (3) quer zur Richtung der Achse (6) des ersten Werkzeugs (2) liegt und eine etwa parallel zur Richtung des ersten Werkzeugs (2) liegende Bohrung (8) im Durchmesser des zweiten Sechskantschlüssels (4) zur lös­ baren Aufnahme eines Schenkels (10) des zweiten Sechskant­ schlüssels (4) enthält, und
daß der Handgriff (3) eine Rinne (11) etwa in der Breite und Tiefe des Durchmessers des zweiten Sechskantschlüssels (4) zur lösbaren Aufnahme des zweiten Schenkels (9) des zweiten Sechskantschlüssels (4) enthält.

2. Mehrfachwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekenzeichnet, daß der zweite Sechskantschlüssel (4) kleiner als das er­ ste Werkzeug (2) ist.

3. Mehrfachwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die zwei Schenkel (9, 10) des zweiten Sechs­ kantschlüssels (4) ungleich lang sind und der kürzere Schenkel (10) in die Bohrung (8) eingesteckt ist.

4. Mehrfachwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das erste stabförmige Werkzeug (2) an einer Endseite (Teil 5) abgebogen ist und die Biegung und der abgebogene Teil (5) mit einem Handgriff (3) aus Kunst­ stoff umspritzt ist.

5. Mehrfachwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Handgriff (3) als längliches Teil quer und zu beiden Seiten der Achse (6) des ersten Werkzeugs (2) erstreckt und die Bohrung (8) an einem Sei­ tenbereich des Handgriffs (3) angeordnet ist.

6. Mehrfachwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnt, daß im Bereich der Bohrung (8) der Hand­ griff (3) eine ausgestreckte Griffmulde (13) für den zwei­ ten Sechskantschlüssel (4) aufweist.

7. Mehrfachwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Handgriff (3) an wenigstens einer Seite mit einer schneidenförmigen Kante (14) keilförmig zu­ läuft und die zum freien Werkzeugende hinweisende Untersei­ te der Kante (14) als hakenförmige Nase (15) ausgebildet ist.

8. Mehrfachwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur Halterung des zweiten Sechskant­ schlüssels (4) die Bohrung (8) im Durchmesser so ausge­ führt ist, daß der darin eingesteckte Schenkel (10) durch Klemmen gehalten ist, und/oder
daß die Rinnenränder (der Rinne 11) den zweiten Sechskant­ schlüssel (4) teilweise umfassen, so daß eine Klipverbin­ dung hergestellt ist, und/oder
daß der Winkel der zwei Schenkel (9, 10) am zweiten Sechs­ kantschlüssel (4) ungleich dem Winkel zwischen der Rinne (11) und der Bohrung (8) ist, so daß der zweite Sechskant­ schlüssel (4) beim Einstecken und Eindrücken in die Rinne (11) über den längeren Schenkelhebel (9) verspreizt und durch seine Elastizität gehalten wird.