DE3742246A1 - Belastungsanordnung fuer drucklager von gasturbinen - Google Patents
Belastungsanordnung fuer drucklager von gasturbinenInfo
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- Structures Of Non-Positive Displacement Pumps (AREA)
- Magnetic Bearings And Hydrostatic Bearings (AREA)
- Turbine Rotor Nozzle Sealing (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft Gasturbinen und mehr im besonderen
eine Belastungsanordnung für Drucklager, um einen gerichteten
Druck auf ein Kugellager sicherzustellen, das ein Ende des
Rotors einer Gasturbine abstützt.
Der Auslaßdruck des Kompressors einer Gasturbine variiert über
einen weiten Bereich während des normalen Betriebsbereiches
einer Gasturbine von geringer Geschwindigkeit und Leerlauf bis
zur maximalen Geschwindigkeit der Turbine. Diese Variation
bei den Betriebsbedingungen verursacht eine beträchtliche
Variation bei der Axialkraft, die auf den Rotor einer Gastur
bine ausgeübt wird. Bei hohen Betriebsgeschwindigkeiten kann
daher in einer rückwärtigen oder Vorwärtsrichtung eine be
trächtliche axiale Belastung auf den Rotor ausgeübt werden,
was eine entsprechende Axialkraft in der rückwärtigen oder
Vorwärtsrichtung auf das Drucklager verursacht, das den Rotor
trägt. Andererseits wird diese Axialkraft auf den Rotor bei
geringen Geschwindigkeiten oder bei Leerlauf beträchtlich ver
mindert und kann sich sogar in die entgegengesetzte Richtung
umkehren, was zu einem Zustand führt, der als Umschlag (Cross
over) bekannt ist und zu dem Zeitpunkt auftritt, wenn die
auf den Rotor und entsprechend auf das Drucklager ausgeübte
Kraft sich von einer rückwärtigen in eine Vorwärtsrichtung
oder umgekehrt ändert. Ein solcher Umschlag ist unerwünscht,
weil bei diesem Umschlagpunkt das unbelastete Kugellager sich
radial innerhalb seiner Laufringe bewegen kann. Dieser unbe
lastete Zustand des Kugellagers, des Drucklagers und die sich
daraus ergebende Radialbewegung des unbelasteten Kugellagers
gestattet die radiale Bewegung und/oder den Umlauf (Orbiting)
des Rotors. Für den wirksamsten Betrieb einer Gasturbine wird
der Abstand zwischen den Spitzen der Schaufeln des Rotors
und dem umgebenden stationären Umhüllungsring bei einem Mini
mum gehalten. Eine Radialbewegung oder ein Umlauf des Rotors
kann daher die Schaufelspitzen in Eingriff mit der umgebenden
Struktur bringen und zu einem Abrieb dieser Spitzen und der
umgebenden Struktur führen. Ein solcher Abrieb vergrößert den
Abstand der Schaufelspitzen des Kompressors und führt zu ei
nem verminderten Überziehungsspielraum und zu einer geringe
ren Leistungsfähigkeit der Turbine und somit des Flugzeugs,
in dem sie eingesetzt ist.
Das nicht belastete Drucklager gestattet auch eine Axialbe
wegung des Rotors. Da die Schaufelspitzen des Kompressors
geneigt sind, betont diese axiale Bewegung den vergrößerten
Abstand, der sich aus dem Abrieb der Schaufelspitzen und der
umgebenden Struktur ergibt, und vergrößert dadurch das Problem.
Eine Art der Lösung dieses Problems besteht darin, die Druck
last in einer rückwärtigen oder Vorwärtsrichtung zu erhöhen,
so daß selbst unter den Bedingungen der sehr geringen Ge
schwindigkeit oder des Leerlaufs die Axialkraft auf den Rotor
noch immer in einer gleichen Richtung ausgeübt wird, so daß
eine angemessene Drucklast bei Leerlauf und geringen Geschwin
digkeiten geschaffen wird und somit den Umschlag verhindert.
Diese Lösung führt jedoch zu einem anderen Problem, nämlich
einer zu großen Drucklast bei hohen Geschwindigkeiten und
hoher Leistung, was die Lebensdauer der Lager vermindert.
Die vorliegende Erfindung schafft eine Anordnung, mit der
der Umschlag bei geringen Geschwindigkeiten vermieden und
gleichzeitig eine zu große Drucklast bei Betrieb der Turbine
mit hoher Geschwindigkeit verhindert wird.
Es ist somit eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
Belastungsanordnung für Drucklager zu schaffen, die den Um
schlag der auf das Druckkugellager einer Gasturbine ausgeüb
ten Axiallast verhindert und gleichzeitig eine zu große
Druckbelastung unter Bedingungen vermeidet, bei denen die
Turbine bei hoher oder maximaler Leistung arbeitet.
Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird
ein vorhandener abgedichteter Hohlraum zwischen dem sich bewe
genden Rotor und einem stationären Teil oder einer Wandung
einer üblichen Gasturbine vorteilhaft genutzt. Mehr im beson
deren wird bei Bedingungen, bei denen es erwünscht ist, die
rückwärtige Kraft zu erhören, um den Umschlag zu vermindern,
ein solcher Hohlraum benutzt, der eine rückwärtige Wandung
größerer Fläche aufweist als sie die Vorderwand hat, so daß
der Druck innerhalb des Hohlraums eine rückwärtige Kraft auf
den Rotor und somit auf das damit in Verbindung stehende
Drucklager ausübt. In der stationären Wandung ist hinter dem
Kompressorauslaß eine Vielzahl von Öffnungen gebildet, so daß
die vom Kompressor ausgestoßene Luft unter den richtigen Be
dingungen in den Hohlraum strömen kann, um eine Axialkraft in
rückwärtiger Richtung auf den Rotor auszuüben. Ein Ventil,
das in eine geöffnete Position vorgespannt ist, ist mit jeder
dieser Öffnungen verbunden, so daß unter den Bedingungen ge
ringer Geschwindigkeit etwas von der vom Kompressor ausge
stoßenen Luft in den Hohlraum eingelassen wird, um eine zu
sätzliche Axialkraft in einer rückwärtigen Richtung auf den
Rotor auszuüben und dadurch bei diesen Bedingungen einen Um
schlag zu vermeiden. Andererseits überwindet unter den Bedin
gungen höherer Geschwindigkeit die Zunahme des Kompressor-
Auslaßdruckes die Kraftvorspannung des Ventils, wodurch das
Ventil geschlossen wird und die Strömung von aus dem Kompres
sor ausgestoßener Luft in den Hohlraum beendet und damit
ebenfalls die zusätzliche axiale Kraft auf den Rotor. In
einer spezifischen Ausführungsform der Erfindung weist jedes
der Ventile ein Gehäuse auf, das die entsprechende Öffnung in
der stationären Wandung umgibt, und ein Ventilkolben inner
halb des Gehäuses ist durch ein oder mehrere Plattenfedern,
die innerhalb des Gehäuses angeordnet sind, zu der geöffneten
Position vorgespannt. Durch die vorliegende Erfindung wird
somit eine geeignete Kraft in Rückwärtsrichtung auf den Rotor
geschaffen und das Drucklager gegen den Umschlag bei geringen
Geschwindigkeiten gesichert. Unter den Bedingungen hoher Ge
schwindigkeit wird die zusätzliche Axialkraft jedoch beendet
und dadurch eine zu große Last auf das Drucklager vermieden.
Die oben erläuterte Ausführungsform ist, wie angegeben, bei
Bedingungen anwendbar, bei denen es erwünscht ist, die rückwärts
wirkende Kraft zu erhöhen, um den Umschlag zu verhindern.
Die Erfindung ist natürlich gleichermaßen anwendbar unter
Bedingungen, bei denen es notwendig sein mag, die vorwärts ge
richtete Kraft zu erhöhen, um den Umschlag zu verhindern.
Unter den letztgenannten Bedingungen würde der Hohlraum so
gewählt, daß seine vordere Wandung eine größere Fläche hat
als seine rückwärtige Wandung.
Ausführungsformen der Erfindung werden im folgenden unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Im einzelnen
zeigen:
Fig. 1 eine Schnittansicht einer oberen Hälfte einer Gastur
bine, die die Elemente der vorliegenden Erfindung
zeigt, der Einfachheit halber aber nicht die gesamten
Einzelheiten der Turbine aufweist,
Fig. 2 eine vergrößerte Ansicht eines Teiles des rechten Ab
schnittes der Fig. 1, die die Beziehung der Elemente
der vorliegenden Erfindung weiter veranschaulicht,
Fig. 3 eine beträchtlich vergrößerte Ansicht des äußersten
linken Teils der Gasturbine der Fig. 1, die das
Drucklager veranschaulicht,
Fig. 4 eine vergrößerte Ansicht des in der vorliegenden Er
findung benutzten Steuerventils und
Fig. 5 ein Diagramm, das die Rotorlast unter verschiedenen
Bedingungen wiedergibt.
Fig. 1 zeigt einen Teil einer üblichen Gasturbine 10. Diese
Turbine schließt einen allgemein mit 12 bezeichneten Rotor ein,
der einen Kompressor 14 und eine Turbine 16 einschließt, die
mit einem gemeinsamen Rotationsschaft zu einer integralen Ein
heit verbunden sind. Der Rotor wird für die Rotation von meh
reren Lagern gehalten, für die Zwecke der vorliegenden Erfin
dung ist jedoch nur das Drucklager 18 gezeigt.
Der Rotor rotiert innerhalb einer allgemein mit 20 bezeichne
ten stationären Struktur, die eine stationäre Wandung 22 ein
schließt. Die stationäre Wandung 22 ist nach dem Entladungs
pfad 24 für die Luft angeordnet, die aus dem Kompressor 14
ausgestoßen wird.
Wie am besten in Fig. 3 ersichtlich, schließt das Drucklager
einen rotierenden inneren Laufring bzw. -kranz 26 ein, der
zur Rotation mit dem Rotor an diesem befestigt ist, und das
Drucklager schließt weiter einen stationären äußeren Ring 28
ein, der an der stationären Trägerstruktur 20 in der Gasturbine
befestigt ist. Mehrere Kugellager, von denen eines bei 30 ge
zeigt ist, sind zwischen dem inneren und äußeren Ring 26, 28
vorhanden. Bei dieser Ausführungsform der vorliegenden Erfin
dung wird während des größten Teils des Betriebsbereiches der
Turbine vom Rotor 12 eine Axialkraft in Rückwärtsrichtung auf
das Drucklager und die darin enthaltenen Kugeln ausgeübt.
Unter den Bedingungen geringer Geschwindigkeit oder des Leer
laufs kann die Turbine dies jedoch umkehren, d. h. die auf das
Drucklager ausgeübte Kraft kann sich aus einer Rückwärtsrich
tung in eine Vorwärtsrichtung ändern, wie im folgenden de
taillierter erläutert wird.
Um das Auftreten einer solchen Änderung zu verhindern, nutzt
die vorliegende Erfindung vorteilhaft einen in Fig. 1 und
detaillierter in Fig. 2 gezeigten vorhandenen Hohlraum 32,
der in der Gasturbine nach dem Ausstoßbereich 24 des Kompres
sors liegt. Dieser Hohlraum 32 wird durch die stationäre Wan
dung 22, eine zweite Wand 34, die Teil der Struktur des Rotors
12 ist, eine rückwärtige Wand 36 und eine vordere Wand 38 ge
bildet. Wie der Fig. 2 entnommen werden kann, ist der Axial
kolbenbereich der rückwärtigen Wand 36 sehr viel größer als
der der Vorderwand 38 und zwar aufgrund seines größeren Durch
messers. Am rückwärtigen Teil des Hohlraumes 32 werden Dich
tungen 40 und 42 gebildet, um an diesen Punkten einen dichten
Eingriff zwischen dem Rotor und der stationären Struktur zu
schaffen. Eine weitere Dichtung 44 ist zwischen dem Rotor und
der stationären Struktur an der vorderen Wand 38 vorhanden, um
den abgedichteten Hohlraum 32 zu vervollständigen.
In der besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ist in der stationären Wand 22 eine Vielzahl von
Öffnungen 46 zur Verbindung mit dem Inneren des Hohlraumes 32
vorhanden, so daß die aus dem Kompressor ausgestoßene Luft
aus dem Bereich 24 in den Hohlraum 32 strömen kann. Die Zahl
der benutzten Öffnungen kann nach Wunsch variiert werden und
gegebenenfalls wird nur eine einzige Öffnung benutzt, um unter
den richtigen Bedingungen den Zutritt der vom Kompressor aus
gestoßenen Luft in den Hohlraum 32 zu gestatten. Die bevorzug
te Ausführungsform benutzt jedoch eine Vielzahl von Öffnungen
46, die gleichmäßig über die Ausdehnung der Wandung 22 verteilt
sind.
Um den Zutritt der vom Kompressor ausgestoßenen Luft in den
Hohlraum 32 zu steuern, ist mit jeder Öffnung 46 ein Ventil
48 verbunden. Ist dieses Ventil offen, dann wird die vom Kom
pressor ausgestoßene Luft durch die Öffnung 46 in den Hohlraum
32 gelassen. Da, wie oben angegeben, die rückwärtige Wand 36
des Hohlraumes 32 einen beträchtlich größeren axialen Kolben
bereich aufweist als die Vorderwand 38, übt die komprimierte
Luft vom Kompressor, die durch die Öffnungen 46 eintritt, eine
rückwärts gerichtete Axialkraft auf den Rotor 12 und somit auf
das Drucklager 18 aus.
Jedes Ventil 48 ist so konstruiert, daß es hinsichtlich seiner
geöffneten Position vorgespannt ist. Unter den Bedingungen ge
ringer Geschwindigkeit und des Leerlaufes der Gasturbine, bei
denen der Kompressorauslaßdruck einen geringeren Wert hat, wird
das Ventil durch diese Vorspannungskraft in der geöffneten
Position gehalten. Unter solchen Bedingungen wird daher durch
die durch die Öffnungen 46 eingelassene, vom Kompressor aus
gestoßene Luft eine zusätzliche rückwärts wirkende Kraft gegen
die Wandung 36 ausgeübt, um so die auf das Drucklager wirkende
Kraft daran zu hindern, unter diesen Bedingungen in die Vor
wärtsrichtung umzuschwenken. Nimmt dagegen die Geschwindigkeit
der Turbine zu und entsprechend der Auslaßdruck des Kompres
sors, dann übersteigt dieser Druck die Vorspannungskraft, die
auf das Ventil 48 wirkt und der innere Mechanismus des Ventils
wird durch den Auslaßdruck des Kompressors gegen die vorgenann
te Vorspannungskraft in seine geschlossene Position bewegt.
Unter diesen Bedingungen kann die vom Kompressor ausgestoßene
Luft nicht in den Hohlraum 32 gelangen und die in Rückwärts
richtung auf die Wandung 36 wirkende Axialkraft dieser Luft
wird daher beseitigt, so daß unter solchen Bedingungen hoher
Geschwindigkeit und hoher Leistung ein zu starker Druck auf
das Drucklager vermieden wird.
Einzelheiten des bei der bevorzugten Ausführungsform der vor
liegenden Erfindung benutzten Ventils sind in Fig. 4 gezeigt.
Bei der in dieser Figur gezeigten bevorzugten Ausführungsform
ist das Ventil ein Tellerventil und weist ein Gehäuse 50 auf,
das aus zwei Hälften 52, 54 gebildet ist. Jede der Gehäusehälf
ten 52, 54 ist mittels zwei oder mehr Befestigungsmitteln, von
denen bei 56 jeweils eines für jede Gehäusehälfte gezeigt ist,
an der stationären Wandung 22 befestigt. Die Befestigungselemen
te 56 können übliche Maschinenschrauben sein, die in Öffnungen
in der stationären Wandung 22 geschraubt sind. Für jede Ge
häusehälfte sind zwei oder mehr solcher Befestigungselemente
vorgesehen, um sicherzustellen, daß mindestens zwei Befesti
gungselemente ausfallen müssen, bevor das Gehäuse abfällt.
Um einen wirksameren Sitz des Gehäuses auf der stationären
Wandung 22 zu schaffen und den Eintritt von Verunreinigungen,
wie Staub aus der Umgebung, in das Innere des Gehäuses oder
den Hohlraum 32 zu verhindern, wo solche Verunreinigungen
den Sitz des Ventils oder die Kühldurchgänge der Turbine
beeinträchtigen könnten, kann die Fläche des Gehäuses, die
mit der stationären Wandung 22 im Eingriff steht, mit einer
Ausnehmung 58 ausgebildet werden, in der sich eine auflie
gende Dichtung 60 befindet.
Das Gehäuse 50 ist so ausgebildet, daß es im Inneren eine
vorspringende Kante 62 einschließt, die sowohl vom Oberteil
als auch dem Bodenteil des Gehäuses einen Abstand aufweist.
Die vorspringende Kante 62 schließt mehrere Durchgänge 64
ein, die vom Kompressor ausgestoßene Luft durchlassen, sowie
einen zentralen Durchgang 66 zur Aufnahme eines Ventil
schaftes. Innerhalb des Gehäuses 50 ist ein Ventilkolben 68
montiert, um die Luftströmung durch die Öffnung 46 zu steuern.
Der Ventilkolben weist ein unteres, aufliegendes Element 70
zum Eingriff mit einem Ventilsitz 71 auf der stationären
Wandung 22 auf, um die Öffnung 46 zu verschließen. Der
Ventilkolben 68 schließt weiter einen oberen Abschnitt 72
ein, der einen Abstand von dem unteren Abschnitt 70 aufweist
und durch einen zentralen Ventilschaft 74 damit verbunden
ist, der von dem vorgenannten zentralen Durchgang 66 durch
die Kante 62 des Gehäuses aufgenommen wird. Der obere Ab
schnitt 72 des Ventilelementes schließt Öffnungen 76 zum
Durchgang der vom Kompressor ausgestoßenen Luft ein, die
durch die Pfeile 78 angedeutet ist.
Um den Ventilkolben 68 in seine geöffnete Position vorzu
spannen, ist eine Vielzahl von Vorspannelementen 80 zwischen
der vorspringenden Kante 62 des Gehäuses und dem oberen Ab
schnitt 72 des Ventilkolbens 68 angeordnet. In der in Fig. 4
gezeigten besonderen Ausführungsform, die die bevorzugte
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist, sind diese
Elemente 80 Tellerfedern, die aus einem Hochtemperatur-
Blechmetall gebildet sind, das der Temperatur der vom
Kompressor ausgestoßenen Luft widerstehen kann, ohne eine
dauerhafte Verformung zu erleiden. Für eine Anwendung bei
tieferer Temperatur könnte anstelle der Tellerfedern eine
Spiralfeder benutzt werden. In der dargestellten Ausfüh
rungsform verwendet man vier solche Tellerfedern, um die
Vorspannungskraft auf den Ventilkolben 68 zu schaffen,
doch kann in Abhängigkeit von der Größe der erwünschten
Vorspannungskraft eine größere oder geringere Zahl von
Tellerfedern benutzt werden. Zwischen den Tellerfedern 80
und dem oberen Abschnitt 72 des Ventilkolbens 68 ist eine
flache, nicht elastische Scheibe 82 angeordnet.
Die Kombination von Tellerfedern und flachen, nicht
elastischen Unterlagscheiben gestattet die Einführung einer
Flexibilität in die Betriebseigenschaften des Ventils,
während ein Gehäuse einer Standardgröße und ein Ventilkolben
einer Standardgröße benutzt werden. Wendet man eine Vielzahl
solcher Ventile an, wie im Fall der bevorzugten Ausführungs
form, dann kann die Vorspannungskraft, die auf die verschie
denen Ventilkolben ausgeübt wird, variiert werden, indem man
die Zahl oder Steifheit der angewendeten Tellerfedern zu
nehmen oder abnehmen läßt. Der zum Beispiel durch Weglassen
von ein oder mehr der Tellerfedern gewonnene Raum kann, wie
in Fig. 4 gezeigt, durch die erforderliche Zahl von flachen
Unterlegscheiben 82 ausgefüllt werden.
Wie Fig. 4 zeigt, drücken die Tellerfedern das Ventilelement
68 nach oben in seine geöffnete Position, so daß ein Pfad
für den Einlaß von aus dem Kompressor ausgestoßener Luft in
den Hohlraum 32 unter den Bedingungen geringer Geschwindig
keit und des Leerlaufs der Turbine geschaffen wird, bei denen
der Auslaßdruck des Kompressors einen geringeren Wert hat.
Unter den Betriebsbedingungen der Turbine bei höheren Ge
schwindigkeiten, bei denen der Kompressor-Auslaßdruck einen
höheren Wert hat, überwindet dieser Druck, wenn er auf den
Ventilkolben 68 ausgeübt wird, die durch die Tellerfedern 80
geschaffene Vorspannungskraft und drückt den Ventilkolben 68
in seine geschlossene Position und blockiert so die Strömung
der vom Kompressor ausgestoßenen Luft in den Hohlraum 32.
Der Betrieb der erfindungsgemäßen Turbine kann weiter unter
Bezugnahme auf das Diagramm der Fig. 5 erläutert werden.
Wie dort gezeigt, nimmt die rückwärts gerichtete Last auf
den Rotor längs der Linie 84 graduell ab, wenn sich die
Turbinengeschwindigkeit vermindert. Ließe man die Bedingungen
bei weiterer Verminderung der Turbinengeschwindigkeit unge
ändert, dann würde die Belastung weiter entlang der ge
strichelten Linie 86 abnehmen und am Umschlagpunkt 88 von
einer rückwärts gerichteten Belastung in eine Vorwärtslast
umschlagen. Bei Anwendung der vorliegenden Erfindung werden
jedoch bei Erreichen des Punktes 90 die Ventilkolben 68 durch
die von den Tellerfedern 80 ausgeübte Vorspannungskraft in
die geöffnete Position bewegt. Dies läßt vom Kompressor aus
gestoßene Luft in den Hohlraum 32 eintreten und übt eine
zusätzliche Axialkraft in einer Rückwärtsrichtung auf den
Rotor 12 aus, was die rückwärts gerichtete Belastung längs
der Linie 92 steigert und verhindert, daß die Belastung den
Umschlagpunkt 88 erreicht.
Die Vorspannungskraft, die in jedem Ventil ausgeübt wird,
kann durch die Zahl oder Steifheit der benutzten Tellerfedern
variiert werden. Wenn erwünscht, können daher einige der
Ventile mit weniger Tellerfedern und somit einer geringeren
Vorspannungskraft konstruiert werden als andere Ventile. Mit
einer solchen Anordnung werden die Ventile mit einer größeren
Vorspannungskraft zuerst öffnen, wenn die Turbinengeschwin
digkeit abnimmt, und die Ventile, die eine geringere Vor
spannungskraft haben, werden später öffnen. Die Ventile
können daher so angeordnet werden, daß sie statt gleichzeitig
nacheinander öffnen, wenn die Turbinengeschwindigkeit abnimmt.
Wie in Fig. 5 ersichtlich, können einige der Ventile von
der Vielzahl von benutzten Ventilen so konstruiert werden,
daß sie eine höhere Vorspannungskraft haben, um an dem
Punkt 90 zu öffnen und für eine zusätzliche Zunahme der
rückwärts gerichteten Belastung auf das Drucklager zu
sorgen. Eine zweite Gruppe von Ventilen kann so konstruiert
werden, daß sie eine geringere Vorspannungskraft hat, und
diese Ventile öffnen dann am Punkt 94 in Fig. 5, wodurch
weitere vom Kompressor ausgestoßene Luft und somit ein
größerer Druck in den Hohlraum 32 eingeführt und somit eine
weitere Zunahme der rückwärts gerichteten Belastung längs
der Linie 96 bewirkt wird.
Die vorliegende Erfindung schafft somit eine beträchtliche
Flexibilität bei der Ausführung. Vorzugszweise ist eine
Vielzahl von Ventilen in einer gleichmäßigen Weise auf dem
Umfang der stationären Wandung 22 verteilt, um vom
Kompressor ausgestoßene Luft an einer Vielzahl von Punkten
in den Hohlraum 32 einzulassen. All diese Ventile können
so konstruiert sein, daß sie gleichzeitig öffnen, d.h., alle
diese Ventile können mit der gleichen Vorspannungskraft
versehen sein. Es ist aber auch möglich, die Vorspannungs
kraft einiger der Ventile größer einzustellen als die von
anderen, so daß Ventile oder Gruppen von Ventilen nachein
ander öffnen, wie oben beschrieben. Unter gewissen Bedingungen
kann eine einzelne Öffnung in der stationären Wandung 22
und ein einzelnes Steuerventil benutzt werden. Während eine
bestimmte Tellerventil-Konstruktion veranschaulicht und
beschrieben worden ist, die die derzeit bevorzugte Form
ist, können doch auch andere Arten von Ventilen benutzt
werden, wenn erwünscht, um die Strömung der vom Kompressor
ausgestoßenen Luft in den Hohlraum 32 zu steuern. Während
der Einfachheit halber die Erfindung als auf Bedingungen
angewendet beschrieben worden ist, bei denen eine zusätz
liche rückwärts gerichtete Kraft angewendet wird, um den
Umschlag zu verhindern, ist es doch klar, daß die Erfindung
gleichermaßen anwendbar ist auf Bedingungen, bei denen es
erforderlich ist, eine zusätzliche vorwärts gerichtete
Kraft anzuwenden, um den Umschlag zu verhindern. Der
Fachmann kann solche und andere Modifikationen, die
innerhalb des Rahmens der vorliegenden Erfindung liegen,
ohne weiteres finden.
Claims (12)
1. Belastungsanordnung für Drucklager in einer Gasturbine
mit einer stationären Wandung (22) und einem Rotor (12),
der einen Kompressor (14) und eine Turbine (16) umfaßt,
gekennzeichnet durch:
- a) eine Einrichtung zum Montieren des Rotors für eine Rotationsbewegung, wobei diese Einrichtung ein Druck kugellager (18) einschließt;
- b) die Turbine mindestens einen abgedichteten Hohlraum (32) zwischen einem Teil des Rotors und der stationären Wandung einschließt;
- c) der Hohlraum eine Rückwand (36) und eine vordere Wand (38) einschließt, wobei eine der Wandungen eine größere Oberfläche aufweist als die andere;
- d) die stationäre Wandung (22) eine Öffnung (46) hinter dem Kompressor aufweist, um einen Strömungspfad für die vom Kompressor ausgestoßene Luft in den Hohlraum zu schaffen, um die Belastung auf das Drucklager zu erhö hen und
- e) eine Einrichtung, die auf den Auslaßdruck des Kompres sors anspricht und die Strömung der vom Kompressor ausgestoßenen Luft in den Hohlraum steuert, um eine gerichtete Belastung des Drucklagers während des nor malen Betriebsbereiches der Turbine sicherzustellen.
2. Belastungsanordnung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch eine Vielzahl
von Öffnungen (46) in der stationären Wandung (22), um
eine Vielzahl von Strömungspfaden für die vom Kompressor
ausgestoßene Luft in den Hohlraum (32) zu schaffen, wo
bei eine Vielzahl von Einrichtungen (48) vorhanden ist,
um die Strömung der vom Kompressor ausgestoßenen Luft
durch diese Öffnungen in den Hohlraum zu steuern.
3. Belastungsanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtungen zum Steuern der Strömung der vom Kompres
sor ausgestoßenen Luft durch die Öffnungen (46) ein Ventil
(48) umfassen, das eine Einrichtung zum Vorspannen des
Ventils in eine geöffnete Position einschließt, wobei das
Ventil in seine geschlossene Position bewegt wird, wenn der
Auslaßdruck des Kompressors die durch die Vorspannungsein
richtung ausgeübte Kraft übersteigt.
4. Belastungsanordnung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorspannungseinrichtung eine Feder (80) umfaßt.
5. Belastungsanordnung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Feder eine Tellerfeder (80) ist.
6. Belastungsanordnung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Ventil (48) folgende Teile umfaßt:
- a) ein Gehäuse (50),
- b) eine Einrichtung (56) zum Befestigen des Gehäuses an der die Öffnung (46) umgebenden stationären Wandung (22),
- c) eine einen Ventilsitz (71) an der Öffnung schaffende Einrichtung,
- d) einen Ventilkolben (68), der zum Eingriff mit dem Sitz angeordnet und zwischen einer geöffneten und ei ner geschlossenen Position innerhalb des Gehäuses be wegbar ist und
- e) eine Feder (80), die in dem Gehäuse angeordnet ist und im Eingriff mit dem Ventilkolben steht, um diesen in seine geöffnete Position vorzuspannen.
7. Belastungsanordnung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Gehäuse (50) aus zwei komplementären Hälften (52, 54)
besteht, um den Zusammenbau des Ventilelementes und der
Feder (80) darin zu erleichtern.
8. Belastungsanordnung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Befestigungseinrichtung für jede der Gehäusehälften
(52, 54) mindestens zwei Befestigungselemente (56) um
faßt, die mit der stationären Wandung (22) im Eingriff
stehen, wodurch das Gehäuse nicht auseinanderfallen kann,
bevor nicht mindestens zwei oder mehr Befestigungselemente
versagen.
9. Belastungsanordnung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Feder eine Tellerfeder (80) ist.
10. Belastungsanordnung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Gehäuse (50) eine vorbestimmte Höhe aufweist, eine
Vielzahl von Tellerfedern (80) benutzt wird und die Vor
spannungskraft variiert wird, indem man ein oder mehrere
der Tellerfedern durch flache, nicht elastische Scheiben
(82) ersetzt.
11. Belastungsanordnung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
jede der Einrichtungen (48) zum Steuern der Strömung der
ausgestoßenen Luft durch die Öffnungen (46) folgende Teile
umfaßt:
- a) ein Gehäuse (50),
- b) eine Einrichtung (56) zum Befestigen jedes Gehäuses an der eine der Öffnungen (46) umgebenden stationären Wandung (22),
- c) eine an jeder der Öffnungen einen Ventilsitz (71) schaffende Einrichtung,
- d) einen Ventilkolben (68), der zum Eingriff mit jedem der Ventilsitze angeordnet und zwischen einer geöff neten und einer geschlossenen Position in seinem Ge häuse bewegbar ist,
- e) wobei alle Gehäuse (50) die gleiche vorbestimmte Höhe haben,
- f) eine Vielzahl flacher, nicht elastischer Scheiben (82) und eine Vielzahl von Tellerfedern (80), die in jedem der Gehäuse in einem Stapel angeordnet sind, um den jeweiligen Ventilkolben in seine geöffnete Position vorzuspannen,
- g) die Zahl der flachen Scheiben (82) und die Zahl der Tellerfedern (80) in jedem der Gehäuse (50) variiert ist, um die Vorspannungskraft auf das entsprechende Ventilelement zu variieren, während für jeden der Sta pel aus Federn und Scheiben im wesentlichen die glei che Höhe beibehalten wird und
- h) wobei die Ventile (48), die die genannte Vielzahl von Öffnungen (46) steuern, so angeordnet sind, daß sie sich zu verschiedenen Zeiten öffnen und schließen, um die Belastung des Drucklagers in einer abgestuf ten Weise zu variieren, während man die gleichen Standardteile benutzt.
12. Belastungsanordnung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Fläche des Gehäuses (50), die mit der stationären
Wandung (22) im Eingriff steht, mit einer Ausnehmung (58)
ausgebildet ist, in der sich eine Dichtung (60) befindet.
Applications Claiming Priority (1)
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JP (1) | JPS63183227A (de) |
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GB (1) | GB2199376A (de) |
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Families Citing this family (37)
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