DE3740930A1 - Farbfotografisches aufzeichnungsmaterial mit einem phenolischen blaugruenkuppler - Google Patents
Farbfotografisches aufzeichnungsmaterial mit einem phenolischen blaugruenkupplerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein farbfotographisches Aufzeichnungsmaterial,
das in mindestens einer Schicht einen
phenolischen Blaugrünkuppler und einen weichmachenden
Acrylatpolymerlatex enthält.
Es ist bekannt, farbige fotographische Bilder durch
chromogene Entwicklung herzustellen, d. h. dadurch, daß
man bildmäßig belichtete Silberhalogenidemulsionsschichten
in Gegenwart geeigneter Farbkuppler mittels geeigneter
farbbildender Entwicklersubstanzen - sogenannter
Farbentwickler - entwickelt, wobei das in Übereinstimmung
mit dem Silberbild entstehende Oxidationsprodukt
der Entwicklersubstanzen mit dem Farbkuppler unter Bildung
eines Farbstoffbildes reagiert. Als Farbkuppler
werden gewöhnlich aromatische, primäre Aminogruppen enthaltende
Verbindungen, insbesondere solche vom p-Phenyldiamintyp, verwendet.
Es ist bekannt, daß ein hoher Anteil an Ballast in fotographischen
Schichten schlechte mechanische Eigenschaften
des jeweiligen Fotomaterials verursacht. Der Volumenfüllgrad
der Gelatine sollte anteilsmäßig nicht unter
45% liegen, damit die bekannten mechanischen Eigenschaften
wie Reißdehnung, Bruchfestigkeit etc. akzeptabel
sind. In neuerer Zeit, wo immer höhere Anforderungen
an Schärfe, Körnigkeit und niedere Verarbeitungszeiten
gestellt werden, muß der Anteil des Bindemittels
verringert werden. Dadurch verschlechtern sich die
mechanischen Eigenschaften u. a. auch Druck- und Zugempfindlichkeit,
die sich schließlich auch in der
Sensitometrie niederschlagen. Auch rationellere Fertigungsverfahren,
die u. a. höhere Gutstemperaturen beim
Beguß zur Folge haben, wirken auf die Druck- und Zugempfindlichkeit
ein.
Als Ballaststoffe wirken neben dem lichtempfindlichen
Silberhalogenid auch alle organischen Zusätze elektroneutraler
oder ionischer Natur, insbesondere wenn sie
aus wäßriger Lösung eingesetzt werden und nicht emulgiert
werden können. Zu diesen Ballaststoffen zählen
auch Fragmente von Härtungsmitteln, die als Nebenprodukte
bei der Härtungsreaktion freigesetzt werden und
in der Schicht verbleiben. Derartige Härtungsmittel
werden nachfolgend als fragmentierte Härter bezeichnet.
Sie teilen sich ein in zwei Gruppen:
- 1. Härtungsmittel, die die Gelatineketten durch Wasserabspaltung verknüpfen und bei der Härtungsreaktion als fotografisch inaktive Fragmente in der Schicht freigesetzt werden.
- 2. Härtungsmittel, von denen ein Teil bei der Verknüpfung der Gelatineketten mit eingebaut wird, während ein anderer Teil freigesetzt wird.
Es hat sich gezeigt, daß Aufzeichnungsmaterialien, die
mit solchen fragmentierten Härtern gehärtet worden
sind, vor allem in Verbindung mit den in neuerer Zeit
wegen höherer Farbstoffstabilität eingesetzten phenolischen
Blaugrünkupplern eine erhöhte Empfindlichkeit
gegenüber mechanischer Beanspruchung aufweisen. So
weisen solche Aufzeichnungsmaterialien etwa nach dem
Verbiegen, wie es z. B. beim Filmtransport innerhalb der
Kamera mit außenseitiger Wicklung der Emulsionsschicht
gelegentlich unvermeidlich ist, im Biegebereich nach dem
Entwickeln einen Dichteabfall auf (Wickelfehler).
In der Literatur sind zahlreiche Möglichkeiten beschrieben,
die die mechanischen Eigenschaften von Filmmaterialien
verbessern. So betrifft z. B. die US-A-29 60 404 ein
Verfahren der Zugabe von mehrwertigen Alkoholen, z. B.
Ethylenglykol, Glycerin und Trimethylolpropan zur Gelatineschicht.
Die Zugabe dieser Verbindungen wirkt zwar
dem Wickelfehler entgegen, jedoch verursachen solche
Verbindungen ein starkes Kleben der Oberfläche von
fotographischen Aufzeichnungsmaterialien.
Andere Möglichkeiten, z. B. die Einlagerung von Polyurethanen
wie in DE-C-14 72 746 und in DE-A-15 22 387
beschrieben, tragen zur Schleierbildung bei und verursachen
aufgrund von Teilchenvergrößerungen von eingelagerten
Farbkupplerdispersionen besonders bei feuchtwarmen
Klima eine Erhöhung der Farbkörnigkeit und obwohl
die Bruchfestigkeit stark verbessert wird, wird der oben
erwähnte Fehler deutlich erhöht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein farbfotographisches
Aufzeichnungsmaterial zur Verfügung zu stellen,
das einen phenolischen Blaugrünkuppler enthält und
mit einem fragmentierten Härter gehärtet ist und das
eine verringerte Empfindlichkeit gegenüber mechanischer
Belastung aufweist.
Gegenstand der Erfindung ist ein farbphotographisches Aufzeichnungsmaterial
mit mindestens einer Schicht, die
lichtempfindliches Silberhalogenid und einen Blaugrünkuppler
in einem proteinartigen Bindemittel enthält und
mit einem Härtungsmittel für das proteinartige Bindemittel,
das bei der Härtung inerte in der Schicht verbleibende
Ballaststoffe bildet, gehärtet worden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine lichtempfindliche
Silberhalogenidemulsionsschicht einen phenolischen
Blaugrünkuppler und einen weichmachenden
Acrylatpolymerlatex enthält.
Das erfindungsgemäße Aufzeichnungsmaterial enthält
beispielsweise im mindestens einer lichtempfindlichen
Silberhalogenidemulsionsschicht einen phenolischen
Blaugrünkuppler der Formel I
worin bedeuten
R¹ Acyl,
R² Alkyl oder Acylamino
R³ H oder Halogen, z. B. Chlor; oder R² und R³ zusammen einen ankondensierten, gegebenenfalls stickstoffhaltigen heterocyclischen Ring;
X H, Halogen oder eine bei Farbkupplung abspaltbare Gruppe.
R² Alkyl oder Acylamino
R³ H oder Halogen, z. B. Chlor; oder R² und R³ zusammen einen ankondensierten, gegebenenfalls stickstoffhaltigen heterocyclischen Ring;
X H, Halogen oder eine bei Farbkupplung abspaltbare Gruppe.
Ein durch R¹ dargestellter Acylrest ist insbesondere ein
Acylrest, der sich von aliphatischen oder aromatischen
Carbonsäuren, insbesondere halogen-, alkyl-, alkoxy-
oder aroxysubstituierten Carbonsäuren, oder von N-alkyl-
oder N-arylsubstituierten Carbaminsäuren ableitet.
Ein durch R² dargestellter Alkylrest weist vorzugsweise
1 bis 4 C-Atome auf und kann unsubstituiert oder substituiert
sein. Ein durch R² dargestellter Acylaminorest
enthält beispielsweise einen Acrylrest, der von einer
eine Ballastgruppe enthaltenden Carbonsäure abgeleitet
ist. Ein solcher Acylrest entspricht beispielsweise der
folgenden Formel
worin bedeuten
Z oder O oder S;
R⁴ eine Alkylengruppe mit 1 bis 20 C-Atomen, insbesondere eine Methylengruppe oder eine Alkylidengruppe der Formel
R⁴ eine Alkylengruppe mit 1 bis 20 C-Atomen, insbesondere eine Methylengruppe oder eine Alkylidengruppe der Formel
wobei R⁶
H oder Alkyl bedeutet und wobei Alkyl geradkettig
oder verzweigt sein kann;
R⁵ Halogen, Hydroxy, Carboxy, Alkyl, Cycloalkyl, Aryl, Aralkyl, Alkoxy, Aryloxy, Alkylsulfamoyl, Arylsulfamoyl, Alkylsulfonamido, Arylsulfonamido, Alkylsulfonyl, Arylsulfonyl, Alkoxycarbonyl oder Acyloxy, worin Alkyl 1 bis 20 C-Atome enthält, worin Aryl vorzugsweise eine gegebenenfalls substituierte Phenylgruppe ist und worin Alkyl, Aryl und Aralkyl auch beliebig mit Alkyl, Hydroxy, Carboxy, Alkoxycarbonyl oder Acyloxy substituiert sein können; und
R⁵ Halogen, Hydroxy, Carboxy, Alkyl, Cycloalkyl, Aryl, Aralkyl, Alkoxy, Aryloxy, Alkylsulfamoyl, Arylsulfamoyl, Alkylsulfonamido, Arylsulfonamido, Alkylsulfonyl, Arylsulfonyl, Alkoxycarbonyl oder Acyloxy, worin Alkyl 1 bis 20 C-Atome enthält, worin Aryl vorzugsweise eine gegebenenfalls substituierte Phenylgruppe ist und worin Alkyl, Aryl und Aralkyl auch beliebig mit Alkyl, Hydroxy, Carboxy, Alkoxycarbonyl oder Acyloxy substituiert sein können; und
m 1-3.
Kuppler der Formel I, worin R² eine Acylaminogruppe
bedeutet, sind bevorzugt und von jenen wiederum die, bei
denen in Formel I der durch R¹ dargestellte Acrylreste
sich ableitet von einer N-Phenylcarbaminsäure, wobei der
Phenylring vorzugsweise substituiert ist, z. B. mit Halogen,
Cyan, -CF₃, Alkylsulfonyl, Sulfamoyl oder -SO₂F.
Beispiele für erfindungsgemäß verwendete phenolische
Blaugrünkuppler sind im folgenden aufgeführt:
Bei dem erfindungsgemäß verwendeten Acrylatpolymerlatex
handelt es sich um eine Dispersion von in Wasser unlöslichen
Teilchen eines Polymers, das überwiegend aus
polymerisierten Struktureinheiten eines Monomers der
folgenden Formel II besteht:
CH₂=CH-COO-R (II)
worin R ein Alkylrest mit 1 bis 8 C-Atomen ist. Beispiele
für R sind Ethyl, Propyl, Butyl, 2-Ethylhexyl.
Es kann sich bei dem verwendeten Arylatpolymer um ein
Homopolymerisat handeln oder um ein Copolymerisat, das
einen geringeren Anteil an einem oder mehreren mit
Alkylacrylat copolymerisierten Monomeren (Comonomere)
aufweist, wofür beispielsweise in Frage kommen:
Arylamid, Arylsäure, sulfonsäuregruppenhaltige Acrylmonomere,
z. B. ω-Acrylamido-l-Methylpropansulfonsäure
(AMPS), Hydroxyalkylacrylat, Glycidylacrylat, Alkoxyalkylacrylat.
Die Zusammensetzung muß so gewählt sein, d. h. der Anteil
des Comonomers muß gegebenenfalls so gering gehalten
sein, daß man bei der Copolymerisation stets ein in
Wasser unlösliches Polymerisat als Latex erhält.
Als Polymerlatex sind weiterhin geeignet Pfropfpolymerisate
von Polyalkylacrylat auf geeignete polymere Pfropfgrundlagen,
z. B. auf Polyurethane wie beispielsweise
beschrieben in US-A-37 91 857, oder auf Gelatine oder
auf Polyvinylpryrrolidon.
Weiterhin sind geeignet Alkylacrylat-Copolymerisate mit
einem geringen Anteil eines einpolymerisierten copolymerisierbaren
Netzmittels wie beispielsweise beschrieben
in EP-A-00 10 335.
Ausschlaggebend für die Eignung als weichmachender
Acrylatpolymerlatex ist die Glasübergangstemperatur Tg.
Die Glasübergangstemperatur wird mit Hilfe der Differentialthermoanalyse
bestimmt (G. W. MILLER, Applied
Polymer Symposia No. 10, (1969), S. 35-72). Weichmachende
Polymerisate im Sinne der vorliegenden Erfindung sind
besonders solche mit einer Glasübergangstemperatur von
unterhalb -10°C.
Zur Abschätzung der T g -Werte von Copolymeren kann die
Gleichung von Gordon-Taylor, J. Appl. Chem. 2, 492
(1952) verwendet werden. Sie ermöglicht in der Form
(T g -T A )W A+K (T g -T B )W B = 0
die Berechnung der Glasübertragungstemperatur T g eines bestimmten
Copolymeren, wenn die Glasübergangstemperaturen
der entsprechenden Homopolymeren T A und T B und die Gewichtsanteile
W A und W B der betreffenden Comonomeren im
Copolymer bekannt sind. Auf diese Weise kann somit eine
geeignete Auswahl an Monomeren, die zum Aufbau des erfindungsgemäßen
Acrylatpolymerlatex geeignet sind, getroffen
werden. Die T g -Werte von üblichen Homopolymeren
sind im "Polymer Handbook" von Brandrup et. al.,
Interscience Publishers, Wiley & Sons, New York, 1966,
tabelliert.
Die Teilchen des erfindungsgemäß verwendeten Acrylatpolymerlatex
können auch von einer dünnen Hülle eines
härteren Polymers umgeben sein und als sogenanntes
core/shell-Polymer vorliegen, wie dies beispielsweise
in DE-A-35 16 466 beschrieben ist. Ein solches härteres
Polymer kann beispielsweise eine Glasübergangstemperatur
von oberhalb 35°C aufweisen.
Beispiele für erfindungsgemäße Polymere sind im folgenden
angegeben:
Als proteinartiges Bindemittel in dem erfindungsgemäßen
Aufzeichnungsmaterial wird bevorzugt Gelatine verwendet.
Das zur Härtung des proteinartigen Bindemittels, insbesondere
der Gelatine, verwendetes Härtungsmittel entspricht
der folgenden Formel III
A-B (III)
worin A und B Molekülteile des Härtungsmittels bezeichnen,
die durch eine reaktive Bindung miteinander verbunden
sind, die im Verlauf der Härtungsreaktion gelöst
wird, wobei mindestens einer der Molekülteile A und B
in durch Reaktion mit dem Bindemittel modifizierter Form
als inerter Ballaststoff in der gehärteten Bindemittelmatrix
verbleibt. Die erfindungsgemäß verwendeten Härtungsmittel
lassen sich einer der beiden eingangs
bezeichneten Gruppen zuordnen. Die fragmentierenden
Härter der ersten Gruppe spalten aus den Gelatineketten
Wasser ab, das sie addieren. Hierdurch entziehen sie
sich dem Gleichgewicht und verbleiben dann als inerte
Ballaststoffe in der Schicht. Hierzu sind die sogenannten
carboxylgruppenaktivierten Härter zu rechnen. Von
den fragmentierten Härtern der zweiten Gruppe wird ein
Molekülteil beim Verknüpfen der Gelatineketten in die
vernetzte Bindemittelmatrix fest mit eingebaut, während
eine anderes Molekülteil bei der Härtungsreaktion mit der
Gelatine einen niedermolekularen inerten Ballaststoff
bildet, der wenigstens teilweise in der Bindemittelmatrix
verbleibt.
Beispiele für die erfindungsgemäß verwendeten Härtungsmittel
entsprechen beispielsweise einer der folgenden
allgemeinen Formel IV bis XI:
worin bedeuten
R¹ Alky, Aryl oder Aralkyl,
R² einen Rest wie R¹ oder einen Alkyl-, Aryl-, Aralkyl- oder Alkaralkylrest, der mit einer Gruppe der Formel
R² einen Rest wie R¹ oder einen Alkyl-, Aryl-, Aralkyl- oder Alkaralkylrest, der mit einer Gruppe der Formel
verknüpft ist, oder
R¹ und R² zusammen die zur Vervollständigung eines gegebenenfalls substituierten heterocyclischen Ringes, beispielsweise eines Piperidin-, Piperazin- oder Morpholinringes erforderlichen Atome, wobei dieser Ring z. B. durch C₁-C₃- Alkyl oder Halogen substituiert sein kann,
R³ Wasserstoff, Alkyl, Aryl, Alkoxy, Acylamino, eine über eine Alkylengruppe angeknüpfte Hydroxy-, Alkoxy-, Acyloxy, Amino- oder Acylaminogruppe, eine gegebenenfalls über eine Alkylengruppe angeknüpfte Ureidogruppe oder ein Brückenglied oder eine direkte Bindung an eine Polymerkette,
Z die zur Vervollständigung eines 5- oder 6-gliedrigen aromatischen heterocyclischen Ringes, gegebenenfalls mit anelliertem Benzolring, erforderlichen C-Atome und
X⊖ ein Anion, das entfällt, wenn bereits eine anionische Gruppe mit dem übrigen Molekül verknüpft ist,
R¹ und R² zusammen die zur Vervollständigung eines gegebenenfalls substituierten heterocyclischen Ringes, beispielsweise eines Piperidin-, Piperazin- oder Morpholinringes erforderlichen Atome, wobei dieser Ring z. B. durch C₁-C₃- Alkyl oder Halogen substituiert sein kann,
R³ Wasserstoff, Alkyl, Aryl, Alkoxy, Acylamino, eine über eine Alkylengruppe angeknüpfte Hydroxy-, Alkoxy-, Acyloxy, Amino- oder Acylaminogruppe, eine gegebenenfalls über eine Alkylengruppe angeknüpfte Ureidogruppe oder ein Brückenglied oder eine direkte Bindung an eine Polymerkette,
Z die zur Vervollständigung eines 5- oder 6-gliedrigen aromatischen heterocyclischen Ringes, gegebenenfalls mit anelliertem Benzolring, erforderlichen C-Atome und
X⊖ ein Anion, das entfällt, wenn bereits eine anionische Gruppe mit dem übrigen Molekül verknüpft ist,
worin
R¹, R¹, R³ und X⊖ die für Formel IV angegebene
Bedeutung haben;
worin bedeuten
R⁴ bis R₇ C₁-C₂₀-Alkyl, C₇-C₂₀-Aralkyl, C₆-C₂₀-Aryl,
jeweils unsubstituiert oder durch Halogen, Sulfo,
Alkoxy, Di-C₁-C₄-alkyl-substituiertes Carbamoyl
und, im Falle von Aralkyl und Aryl durch C₁-C₂₀-
Alkyl substituiert;
R⁸ eine durch ein nucleophiles Agens abspaltbare Gruppe bedeuten und
X⊖ die in Formel IV angegebene Bedeutung hat, wobei jeweils 2 der Substitutenten R⁴ bis R₇ zusammen mit einem Stickstoffatom oder der Gruppe
R⁸ eine durch ein nucleophiles Agens abspaltbare Gruppe bedeuten und
X⊖ die in Formel IV angegebene Bedeutung hat, wobei jeweils 2 der Substitutenten R⁴ bis R₇ zusammen mit einem Stickstoffatom oder der Gruppe
gegebenenfalls unter Einschluß weiterer Heteroatome
wie O oder N auch einen gesättigten, 5- bis 7-gliedrigen
Ring bilden können;
R⁹-N=C=N-R¹⁰ (VII)
worin
R₉ C₁-C₁₀-Alkyl, C₅-C₈-Cycloalkyl, C₃-C₁₀-Alkoxyalkyl
oder C₇-C₁₅-Aralkyl bedeutet,
R¹⁰ die Bedeutung von R₉ hat oder für einen Rest der Formel
R¹⁰ die Bedeutung von R₉ hat oder für einen Rest der Formel
steht, wobei R¹¹ C₂-C₄-Alkylen und R¹²,
R¹³ und R¹⁴ C₁-C₆-Alkyl bedeuten, wobei einer der
Reste R¹², R¹³ und R¹⁴ durch eine Carbamoylgruppe
oder eine Sulfogruppe substituiert sein kann
und/oder zwei dieser Reste zusammen mit dem Stickstoffatom
zu einem gegebenenfalls substituierten
heterocyclischen Ring, beispielsweise einem Pyrrolidin-,
Piperazin- oder Morpholinring verknüpft
sein können,
X⊖ die in Formel IV angegebene Bedeutung hat;
X⊖ die in Formel IV angegebene Bedeutung hat;
worin
X⊖ die in Formel IV angegebene Bedeutung hat,
R₈ die in Formel VI angegebene Bedeutung hat,
R¹⁵ C₁-C₁₀-Alkyl, C₆-C₁₅-Aryl oder C₇-C₁₅-Aralkyl, jeweils unsubstituiert oder durch Carbamoyl, Sulfamoyl oder Sulfo substituiert, bedeutet und
R¹⁶ und R¹⁷ Wasserstoff, Halogen, Acylamino, Nitro, Carbamoyl, Ureido, Alkoxy, Alkyl, Alkenyl, Aryl oder Aralkyl oder gemeinsam die restlichen Glieder eines mit dem Pyridiniumring kondensierten Ringes, insbesondere eines Benzoringes, bedeuten, wobei R⁸ und R¹⁵ miteinander verknüpft sein können, wenn R₈ eine Sulfonyloxygruppe ist;
R₈ die in Formel VI angegebene Bedeutung hat,
R¹⁵ C₁-C₁₀-Alkyl, C₆-C₁₅-Aryl oder C₇-C₁₅-Aralkyl, jeweils unsubstituiert oder durch Carbamoyl, Sulfamoyl oder Sulfo substituiert, bedeutet und
R¹⁶ und R¹⁷ Wasserstoff, Halogen, Acylamino, Nitro, Carbamoyl, Ureido, Alkoxy, Alkyl, Alkenyl, Aryl oder Aralkyl oder gemeinsam die restlichen Glieder eines mit dem Pyridiniumring kondensierten Ringes, insbesondere eines Benzoringes, bedeuten, wobei R⁸ und R¹⁵ miteinander verknüpft sein können, wenn R₈ eine Sulfonyloxygruppe ist;
worin
R¹, R² und X⊖ die in Formel IV angegebene Bedeutung
haben und
R¹⁸ C₁-C₁₀-Alkyl, C₆-C₁₄-Aryl oder C₇-C₁₅-Aralkyl bedeutet;
R¹⁸ C₁-C₁₀-Alkyl, C₆-C₁₄-Aryl oder C₇-C₁₅-Aralkyl bedeutet;
worin
R¹, R² und X⊖ die in Formel IV angegebene Bedeutung
haben,
R¹⁹ Wasserstoff, Alkyl, Aralkyl, Aryl, Alkenyl, Alkoxy, Alkylthio oder Amino bedeutet,
R²⁰ und R²¹ Alkyl, Aralkyl, Aryl, Alkenyl, Acyl oder zusammen gemeinsam mit dem Stickstoffatom die restlichen Glieder eines heterocyclischen Ringes bedeuten;
R¹⁹ Wasserstoff, Alkyl, Aralkyl, Aryl, Alkenyl, Alkoxy, Alkylthio oder Amino bedeutet,
R²⁰ und R²¹ Alkyl, Aralkyl, Aryl, Alkenyl, Acyl oder zusammen gemeinsam mit dem Stickstoffatom die restlichen Glieder eines heterocyclischen Ringes bedeuten;
worin bedeuten
R²² Wasserstoff, Alkyl oder Aryl,
R²³ Acyl, Alkoxycarbonyl, Aryloxycarbonyl oder Carbamoyl,
R²⁴ Wasserstoff oder R²³,
R²⁵ und R²⁶ Alkyl, Aryl, Aralkyl oder gemeinsam mit dem Stickstoffatom die restlichen Glieder eines gegebenenfalls substituierten heterocyclischen Ringes, beispielsweise eines Piperidin-, Piperazin- oder Morpholinringes bedeuten, und
X⊖ die in Formel IV angegebene Bedeutung hat.
R²³ Acyl, Alkoxycarbonyl, Aryloxycarbonyl oder Carbamoyl,
R²⁴ Wasserstoff oder R²³,
R²⁵ und R²⁶ Alkyl, Aryl, Aralkyl oder gemeinsam mit dem Stickstoffatom die restlichen Glieder eines gegebenenfalls substituierten heterocyclischen Ringes, beispielsweise eines Piperidin-, Piperazin- oder Morpholinringes bedeuten, und
X⊖ die in Formel IV angegebene Bedeutung hat.
Verbindungen der Formel IV sind bevorzugt. Weitere
geeignete fragmentierte Härter sind beispielsweise
wasserlösliche Sulfate von einem heteroaromatischen Bis-
oder Polysulfon wie in DE-A-37 08 541 beschrieben oder
wasserlösliche Additionsverbindungen aus tertiärem Amin
und einem heteroaromatischen Bis- oder Polysulfon wie
in DE-A-36 28 717 beschrieben.
Beispiele für erfindungsgemäß verwendete fragmentierende
Härter sind im folgenden angegeben:
Bei der Herstellung des lichtempfindlichen farbfotografischen
Aufzeichnungsmaterials der vorliegenden
Erfindung wird der diffusionsfeste phenolische Blaugrünkuppler
zusammen mit dem weichmachenden Acrylatpolymerlatex
in die Gießlösung der rotempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschicht
eingearbeitet. Beispielsweise können
die bevorzugt öllöslichen oder hydrophoben Kuppler
aus einer Lösung in einem geeigneten Kupplerlösungsmittel
(Ölbildner) gegebenenfalls in Anwesenheit eines
Netz- oder Dispergiermittels zu einer hydrophilen
Kolloidlösung zugefügt werden. Die hydrophile Gießlösung
kann selbstverständlich neben dem Bindemittel andere
übliche Zusätze enthalten. Die Lösung der Kuppler
braucht nicht direkt in die Gießlösung für die Silberhalogenidemulsionsschicht
oder eine andere wasserdurchlässige
Schicht dispergiert zu werden; sie kann vielmehr
auch vorteilhaft zuerst in einer wäßrigen nichtlichtempfindlichen
Lösung eines hydrophilen Kolloids dispergiert
werden, worauf das erhaltene Gemisch gegebenenfalls
nach Entfernung der verwendeten niedrig siedenden
organischen Lösungsmittel mit der Gießlösung für die
lichtempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht oder
einer anderen wasserdurchlässigen Schicht vor dem
Auftragen vermischt wird.
Als lichtempfindliche Silberhalogenidemulsion eignen
sich Emulsionen von Silberchlorid, Silberbromid oder Gemischen
davon, evtl. mit einem geringen Gehalt an
Silberjodid bis zu 10 mol-% in einem der üblicherweise
verwendeten hydrophilen Bindemittel. Als Bindemittel für
die fotografischen Schichten sind vorzugsweise Gelatine
verwendet. Diese kann jedoch ganz oder teilweise durch
andere natürliche oder synthetische Bindemittel ersetzt
werden.
Die Emulsionen können in der üblichen Weise chemisch und
spektral sensibilisiert sein, und die Emulsionsschichten
wie auch andere nicht-lichtempfindliche Schichten werden
in der üblichen Weise gehärtet, wozu gemäß vorliegender
Erfindung ein fragmentierender Härter verwendet wird.
Üblicherweise enthalten farbfotographische Aufzeichnungsmaterialien
mindestens je eine Silberhalogenidemulsionsschicht
für die Aufzeichnung von Licht der drei Spektralbereiche
Rot, Grün und Blau. Zu diesem Zweck sind
die lichtempfindliche Schichten in bekannter Weise
durch geeignete Sensibilisierungsfarbstoffe spektral
sensibilisiert. Blauempfindliche Silberhalogenidemulsionsschichten
müssen nicht notwendigerweise einen Spektralsensibilisator
enthalten, da für die Aufzeichnung
von blauem Licht in vielen Fällen die Eigenempfindlichkeit
des Silberhalogenids ausreicht.
Jede der genannten lichtempfindlichen Schichten kann aus
einer einzigen Schicht bestehen oder in bekannter Weise,
z. B. bei der sogenannten Doppelschichtanordnung, auch
zwei oder Silberhalogenidemulsionsteilschichten umfassen
(DE-C-11 21 470). Üblicherweise sind rotempfindliche
Silberhalogenidemulsionsschichten dem Schichtträger
näher angeordnet als grünempfindliche Silberhalogenidemulsionsschichten
und diese wiederum näher als blauempfindliche,
wobei sich im allgemeinen zwischen grünempfindlichen
Schichten und blauempfindlichen Schichten
eine nicht lichtempfindliche gelbe Filterschicht befindet.
Es sind aber auch andere Anordnungen denkbar.
Zwischen Schichten unterschiedlicher Spektralempfindlichkeit
ist in der Regel eine nicht lichtempfindliche
Zwischenschicht angeordnet, die Mittel zur Unterbindung
der Fehldiffusion von Entwickleroxidationsprodukten
enthalten kann. Falls mehrere Silberhalogenidemulsionsschichten
gleicher Spektralempfindlichkeit vorhanden
sind, können diese einander unmittelbar benachbart sein
oder so angeordnet sein, daß sich zwischen ihnen eine
lichtempfindliche Schicht mit anderer Spektralempfindlichkeit
befindet (DE-A-19 58 709, DE-A-25 30 645,
DE-A-26 22 922).
Farbfotographische Aufzeichnungsmaterialien zur Herstellung
mehrfarbiger Bilder enthalten üblicherweise in
räumlicher und spektraler Zuordnung zu den Silberhalogenidemulsionsschichten
unterschiedlicher Spektralempfindlichkeit
farbgebende Verbindungen, hier besonders Farbkuppler,
zur Erzeugung der unterschiedlichen Teilfarbenbilder
Blaugrün, Purpur und Gelb.
Unter räumlicher Zuordnung ist dabei zu verstehen, daß
der Farbkuppler sich in einer solchen räumlichen Beziehung
zu der Silberhalogenidemulsionsschicht befindet,
daß eine Wechselwirkung zwischen ihnen möglich ist, die
eine bildgemäße Übereinstimmung zwischen dem bei der
Entwicklung gebildeten Silberbild und dem aus dem Farbkuppler
erzeugten Farbbild zuläßt. Dies wird in der
Regel dadurch erreicht, daß der Farbkuppler in der
Silberhalogenidemulsionsschicht selbst enthalten ist
oder in einer hierzu benachbarten gegebenenfalls
nichtlichtempfindlichen Bindemittelschicht.
Unter spektraler Zuordnung ist zu verstehen, daß die
Spektralempfindlichkeit jeder der lichtempfindlichen
Silberhalogenidemulsionsschichten und die Farbe des aus
dem jeweils räumlich zugeordneten Farbkuppler erzeugten
Teilfarbenbildes in einer bestimmten Beziehung zueinander
stehen, wobei jeder der Spektralempfindlichkeiten
(Rot, Grün, Blau) eine andere Farbe des betreffenden
Teilfarbenbildes (z. B. Blaugrün, Purpur, Gelb) zugeordnet
ist.
Jeder der unterschiedlich spektral sensibilisierten
Silberhalogenidemulsionsschichten kann ein oder können
auch mehrere Farbkuppler zugeordnet sein. Wenn mehrere
Silberhalogenidemulsionsschichten gleicher Spektralempfindlichkeit
vorhanden sind, kann jede von ihnen
einen Farbkuppler enthalten, wobei diese Farbkuppler
nicht notwendigerweise identisch zu sein brauchen. Sie
sollen lediglich bei der Farbentwicklung wenigstens
annähernd die gleiche Farbe ergeben, normalerweise eine
Farbe, die komplementär ist zu der Farbe des Lichtes,
für das die betreffenden Silberhalogenidemulsionsschichten
überwiegend empfindlich sind.
Rotempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten ist
nach vorliegender Erfindung mindestens ein nichtdiffundierender
phenolischer Blaugrünkuppler zugeordnet. Grünempfindlichen
Silberhalogenidemulsionsschichten ist
mindestens ein nichtdiffundierender Farbkuppler zur Erzeugung
des purpurnen Teilfarbenbildes zugeordnet, wobei
üblicherweise Farbkuppler vom Typ des 5-Pyrazolons, des
Indazolons oder des Pyrazoloazols Verwendung finden.
Blauempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten
schließlich ist mindestens ein nichtdiffundierender
Farbkuppler zur Erzeugung des gelben Teilfarbenbildes
zugeordnet, in der Regel ein Farbkuppler mit einer
offenkettigen Ketomethylengruppierung. Farbkuppler
dieser Art sind in großer Zahl bekannt und in einer
Vielzahl von Patentschriften beschrieben. Beispielhaft
sei hier auf die Veröffentlichungen "Farbkuppler" von
W. PELZ in "Mitteilungen aus den Forschungslaboratorien
der Agfa, Leverkusen/München", Band III, Seite 111
(1961) und von K. VENKATARAMAN in "The Chemistry of
Synthetic Dyes", Vol. 4, 341 bis 387, Academic Press
(1971), verwiesen.
Bei den Farbkupplern kann es sich sowohl um übliche 4-
Äquivalentkuppler handeln als auch um 2-Äquivalentkuppler,
bei denen zur Farberzeugung eine geringere Menge
Silberhalogenid erforderlich ist. 2-Äquivalentkuppler
leiten sich bekanntlich von den 4-Äquivalentkupplern
dadurch ab, daß sie in der Kupplungsstelle einen
Substitutenten enthalten, der bei der Kupplung abgespalten
wird. Zu den 2-Äquivalentkupplern sind sowohl
solche zur rechnen, die praktisch farblos sind, als auch
solche, die eine intensive Eigenfarbe aufweisen, die bei
der Farbkupplung verschwindet bzw. durch die Farbe des
erzeugten Bildfarbstoffes ersetzt wird. Letztere Kuppler
können ebenfalls zusätzlich in den lichtempfindlichen
Silberhalogenidemulsionsschichten vorhanden sein und
dort als Maskenkuppler zur Kompensierung der unerwünschten
Nebendichten der Bildfarbstoffe dienen. Zu den 2-
Äquivalentkupplern sind aber auch die bekannten Weißkuppler
zu rechnen, die jedoch bei Reaktion mit Farbentwickleroxidationsprodukten
keinen Farbstoff ergeben. Zu
den 2-Äquivalentkupplern sind ferner die bekannten DIR-
Kuppler zur rechnen, bei denen es sich um Kuppler handelt,
die in der Kupplungsstelle einen abspaltbaren Rest
enthalten, der bei Reaktion mit Farbentwickleroxidationsprodukten
als diffundierender Entwicklungsinhibitor
in Freiheit gesetzt wird. Auch andere fotografisch
wirksame Verbindungen, z. B. Entwicklungsbeschleuniger
oder Schleiermittel, können bei der Entwicklung aus
solchen Kupplern freigesetzt werden.
Über die genannten Bestandteile hinaus kann das farbfotografische
Aufzeichnungsmaterial der vorliegenden
Erfindung weitere Zusätze enthalten, zum Beispiel Antioxidantien,
farbstoffdestillierende Mittel und Mittel
zur Beeinflussung der mechanischen und elektrostatischen
Eigenschaften. Um die nachteilige Einwirkung von UV-
Licht auf die mit dem erfindungsgemäßen farbfotografischen
Aufzeichnungsmaterial hergestellten Farbbilder zu
vermindern oder zu vermeiden, ist es vorteilhaft, in
einer oder mehreren der in dem Aufzeichnungsmaterial
enthaltenen Schichten, vorzugsweise in einer der oberen
Schichten, UV-absorbierende Verbindungen zu verwenden.
Geeignete UV-Absorber sind beispielsweise in US-A-
32 53 921, DE-C-20 36 719 und EP-A-00 57 160 beschrieben.
Für die erfindungsgemäßen Materialien können die üblichen
Schichtträger verwendet werden, siehe Research
Disclosure Nr. 17 643, Abschnitt XVII.
Weitere geeignete Zusätze werden in der Research Disclosure
17 643 und in "Product Licensing Index" von Dezember 1971,
Seiten 107-110, angegeben.
Zur Herstellung farbfotografischer Bilder wird das
erfindungsgemäße farbfotografische Aufzeichnungsmaterial,
mit einer Farbentwicklerverbindung entwickelt. Als
Farbentwicklerverbindung lassen sich sämtliche Entwicklerverbindungen
verwenden, die die Fähigkeit besitzen
in Form ihres Oxidationsproduktes mit Farbkupplern zu
Azomethinfarbstoffen zur reagieren. Geeignete Farbentwicklerverbindungen
sind aromatische mindestens eine
primäre Aminogruppe enthaltende Verbindungen vom p-
Phenylendiamintyp, beispielsweise N,N-Dialykyl-p-phenylendiamine,
wie
N,N-Diethyl-p-phenylendiamin, 1-(N-
ethyl-N-methylsulfonamidoethyl)-3-methyl-p-phenylendiamin,
1-(N-ethyl-N-hydroxyethyl-3-methyl-p-phenylendiamin
und 1-(N-ethyl-N-methoxyethyl)-3-methyl-p-phenylendiamin.
Weitere brauchbare Farbentwickler sind beispielsweise
beschrieben in J. Amer. Chem. Soc. 73, 3100 (1951) und
in G. Haist, Modern Photographic Processing, 1979, John
Wiley ans Sons, New York, Seiten 545 ff.
Nach der Farbentwicklung wird das Material üblicherweise
gebleicht und fixiert. Bleichung und Fixierung können
getrennt voneinander oder auch zusammen durchgeführt
werden. Als Bleichmittel können die üblichen Verbindungen
verwendet werden, z. B. Fe³⁺-Salze und Fe³⁺-Komplexsalze
wie Ferricyanide, Dichromate, wasserlösliche
Kobaltkomplexe usw. Besonders bevorzugt sind Eisen-III-
Komplexe von Aminopolycarbonsäuren insbesondere z. B.
Ethylendiamintetraessigsäure, N-Hydroxyethylethylendiamintetraessigsäure,
Alkyliminodicarbonsäuren und von
entsprechenden Phosphonsäuren. Geeignet als Bleichmittel
sind weiterhin Persulfate.
Ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial für die
Color-Negativentwicklung wurde hergestellt, indem auf
einen transparenten Schichtträger aus Cellulosetriacetat
die folgenden Schichten in der angegebenen Reihenfolge
aufgetragen wurden. Die Mengenangaben beziehen sich jeweils
auf 1 m². Für den Silberhalogenidauftrag werden
die entsprechenden Mengen AgNO₃ angegeben. Alle Silberhalogenidemulsionen
waren pro 100 g AgNO₃ mit 0,5 g 4-
Hydroxy-6-methyl-1,3,3a,7-tetraazainden stabilisiert.
Schicht 1 (Antihaloschicht):
Schwarzes kolloidales Silbersol mit 0,3 g Ag und 1,4 g Gelatine.
Schwarzes kolloidales Silbersol mit 0,3 g Ag und 1,4 g Gelatine.
Schicht 2 (Zwischenschicht):
0,3 g Gelatine.
0,3 g Gelatine.
Schicht 3 (1. rotsensibilisierte Schicht):
Rotsensibilisierte Silberchloridbromidiodidemulsion (5 mol-% Iodid;
mittlerer Korndurchmesser 0,5 µm) aus 2,4 AgNO₃, mit
0,9 mmol Blaugrünkuppler (wie in Tabelle 1 angegeben)
0,06 g Rotmaske CR-1
0,037 g DIR-Kuppler D-1
1,2 g Gelatine
0,2 g Polymer (wie in Tabelle 1 angegeben).
Rotsensibilisierte Silberchloridbromidiodidemulsion (5 mol-% Iodid;
mittlerer Korndurchmesser 0,5 µm) aus 2,4 AgNO₃, mit
0,9 mmol Blaugrünkuppler (wie in Tabelle 1 angegeben)
0,06 g Rotmaske CR-1
0,037 g DIR-Kuppler D-1
1,2 g Gelatine
0,2 g Polymer (wie in Tabelle 1 angegeben).
Schicht 4 (2. rotsensiblisierte Schicht):
Rotsensibilisierte Silberbromidiodidemulsion (10 mol-% Iodid; mittlerer Korndurchmesser 0,8 µm) aus 2,9 g AgNO₃, mit
0,25 mmol Blaugrünkuppler (wie in Schicht 3)
0,02 g Rotmaske CR-1
0,04 g DIR-Kuppler D-2
2,0 g Gelatine
0,2 g Polymer (wie in Schicht 3),
Rotsensibilisierte Silberbromidiodidemulsion (10 mol-% Iodid; mittlerer Korndurchmesser 0,8 µm) aus 2,9 g AgNO₃, mit
0,25 mmol Blaugrünkuppler (wie in Schicht 3)
0,02 g Rotmaske CR-1
0,04 g DIR-Kuppler D-2
2,0 g Gelatine
0,2 g Polymer (wie in Schicht 3),
Schicht 5 (Zwischenschicht):
0,9 g Gelatine.
0,9 g Gelatine.
Schicht 6 (1. grünsensibilisierte Schicht):
Grünsensibilisierte Silberbromidiodidemulsion (5 mol-% Iodid; mittlerer Korndurchmesser 0,4 µm) aus 2,2 g AgNO₃, mit
0,65 g Purpurkuppler M-1
0,02 g Gelbmaske MY-1
0,043 g DIR-Kuppler D-1
1,4 g Gelatine.
Grünsensibilisierte Silberbromidiodidemulsion (5 mol-% Iodid; mittlerer Korndurchmesser 0,4 µm) aus 2,2 g AgNO₃, mit
0,65 g Purpurkuppler M-1
0,02 g Gelbmaske MY-1
0,043 g DIR-Kuppler D-1
1,4 g Gelatine.
Schicht 7 (2. grünsensibilisierte Schicht):
grünsensibilisierte Silberbromidiodidemulsion (10 mol-% Iodid; mittlerer Korndurchmesser 0,8 µm) aus 2,7 g AgNO₃, mit
0,17 g Purpurkuppler M-1
0,04 g Gelbmaske MY-1
1,6 g Gelatine,
grünsensibilisierte Silberbromidiodidemulsion (10 mol-% Iodid; mittlerer Korndurchmesser 0,8 µm) aus 2,7 g AgNO₃, mit
0,17 g Purpurkuppler M-1
0,04 g Gelbmaske MY-1
1,6 g Gelatine,
Schicht 8 (Gelbfilterschicht):
Gelbes kolloidales Silbersol mit 70 mg Ag und 0,32 g Gelatine.
Gelbes kolloidales Silbersol mit 70 mg Ag und 0,32 g Gelatine.
Schicht 9 (1. blauempfindliche Schicht):
Silberbromidiodidemulsion (3 mol-% Iodid; mittlerer Korndurchmesser 0,3 µm) aus 0,95 g AgNO₃, mit
0,96 g Gelbkuppler Y-1
1,4 g Gelatine.
Silberbromidiodidemulsion (3 mol-% Iodid; mittlerer Korndurchmesser 0,3 µm) aus 0,95 g AgNO₃, mit
0,96 g Gelbkuppler Y-1
1,4 g Gelatine.
Schicht 10 (2. blauempfindliche Schicht):
Silberbromidiodidemulsion (8 mol-% Iodid; mittlerer Korndurchmesser 0,8 µm) aus 1,0 g AgNO₃, mit
0,22 g Gelbkuppler Y-1
1,6 g Gelatine.
Silberbromidiodidemulsion (8 mol-% Iodid; mittlerer Korndurchmesser 0,8 µm) aus 1,0 g AgNO₃, mit
0,22 g Gelbkuppler Y-1
1,6 g Gelatine.
Schicht 11 (Schutzschicht):
0,8 g UV-Absorber UV-1
1,1 g Gelatine.
0,8 g UV-Absorber UV-1
1,1 g Gelatine.
Schicht 12 (Schutzschicht):
0,8 g Gelatine.
0,8 g Gelatine.
Schicht 13 (Härtungsschicht):
0,3 g Gelatine und Härtungsmittel wie in Tabelle 1 angegeben.
0,3 g Gelatine und Härtungsmittel wie in Tabelle 1 angegeben.
Die Formeln der in Beispiel 1 verwendeten Verbindungen
sind im folgenden aufgeführt:
Von dem angegebenen Aufzeichnungsmaterial wurden
verschiedene Versionen hergestellt, die sich ausschließlich
durch den in den Schichten 3 und 4 enthaltenen
Blaugrünkuppler und das verwendete Härtungsmittel,
sowie durch An- oder Abwesenheit eines Polymers
gemäß vorliegender Erfindung unterschieden.
Folgende Blaugrünkuppler wurden zum Vergleich
verwendet:
100 g Kuppler werden zusammen mit 80 g Dibutylphthalat
in 300 ml Ethylacetat gelöst und bei 50°C mit einer
hochtourigen Mischsirene in 13 l ebenfalls auf 50°C
erhitzte 7,5%ige Gelatine, die zusätzlich mit 10 g
Natriumdodecylbenzolsulfonat versetzt ist, einemulgiert.
Das niedrigsiedende Lösungsmittel wird anschließend im
Vakuum entfernt und die zurückbleibende Dispersion läßt
man bei 6°C erstarren.
Die diversen Materialien wurden in 35 mm breite Prüfstreifen
aufgeschnitten.
Die Prüfstreifen wurden sodann einzeln mit der Emulsionsseite
innen (Ei) in lichtundurchlässige Dosen
(r=1,5 cm) für einen Tag bei Raumklima vorgelagert.
Im Anschluß an die Ei-Verlagerung wurden die zu Schlaufen
zusammengehefteten Streifen mit der Emulsionsseite
nach außen (Ea) über einen Stab (Radius=2,5 mm) aufgehängt
und, mit einem Gewicht von 250 g belastet, 3 Tage
bei Raumklima (Dunkelkammer) gelagert (23 ± 1°C),
50 bis 60% RF).
Im Anschluß an diese Lagerung wurden die Streifen auf
D max mit einem Blitzgerät mit Streuscheibe belichtet und
nach E. C. Gehret, British Journal of Photography 1974,
S. 594 verarbeitet.
Die Auswertung der Streifen erfolgte über ein Joyce-
Gevaert-Densitometer. Der auf den Prüfstreifen als
Querbalken sichtbare Dichteunterschied des blaugrünen
Farbstoffs Δ D max /Cyan wurde ausgemessen.
Aus der Tabelle 1 ist deutlich zu ersehen, daß sich auf
den Streifen, die das Tripel (phenolischer Blaugrünkuppler/
fragmentierter Härter/Polymer) der erfindungsgemäßen
Verbindungen enthielt, praktisch kein Querstreifen
(D max -Unterschied) befand, während bei Anwesenheit von
phenolischen Kupplern in Abwesenheit von Acrylaten ein
Fehler als Querstreifen auftrat.
Es wurden verschiedene farbfotographische Aufzeichnungsmaterialien
wie in Beispiel 1 hergestellt mit dem Unterschied,
daß auch ein nichterfindungsgemäßes Polymer als
Weichmacher zum Vergleich eingesetzt wurde. Die verschiedenen
Kombinationen sind aus Tabelle 2 zu ersehen.
Aus der Tabelle ist leicht zu ersehen, daß die erfindungsgemäße
Kombination je nach Zusatzmenge des Polymeren
einen beträchtlich geringeren Maximaldichteverlust
aufweist, wenn nach der Prüfmethode in Beispiel 1 geprüft
wird.
Der in Beispiel 1 und 2 gezeigte, als Querbalken sichtbare
Maximaldichteverlust kann auch, wie folgt, als
vollständige Gradation dargestellt werden. Dazu werden
2 Sensitometerstreifen einzeln wie bei der 1. Prüfmethode
vorgelagert.
Im Anschluß an die Ei-Vorlagerung wird ein Streifen mit
der Emulsionsseite außen und der andere mit der Emulsionsseite
innen auf einen Stab (r=4 mm) aufgewickelt
und für 3 Tage bei Raumklima in schwarzen Tüten gelagert.
Die Aufwicklung erfolgt mit einem Gegengewicht
von 100 g. Die Befestigung der Streifen erfolgt jeweils
mit einem extrem dünnen Polyesterklebeband (60 µm).
Die Streifen werden anschließend mit einem graduierten
Graukeil belichtet und wie in Beispiel 1 beschrieben
verarbeitet. Anschließend werden die erhaltenen
Gradationen ausgemessen. Im Falle einer Schädigung weist
der Ea-gewickelte Streifen eine flachere bg-Gradation
auf als der Ei-gewickelte Streifen.
Aus Tabelle 3 sind die Werte der geprüften Kombination
zu ersehen.
Es läßt sich deutlich ersehen, daß die erfindungsgemäßen
Kombinationen praktisch keine γ-Unterschiede bei Ei und
Ea-Wicklung aufweisen.
Claims (9)
1. Farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial mit mindestens
einer Schicht, die lichtempfindliches Silberhalogenid
und einen Blaugrünkuppler in einem proteinartigen
Bindemittel enthält und mit einem Härtungsmittel
für das proteinartige Bindemittel, das
bei der Härtung inerte in der Schicht verbleibende
Ballaststoffe bildet, gehärtet worden ist, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens eine lichtempfindliche
Silberhalogenidemulsionsschicht einen phenolischen
Blaugrünkuppler und einen weichmachenden
Acrylatpolymerlatex enthält.
2. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der phenolische Blaugrünkuppler
der folgenden Formel I entspricht.
worin bedeutenR¹ Acyl,
R² Alkyl oder Acylamino,
R³ H oder Halogen, oder R² und R³ zusammen einen ankondensierten, gegebenenfalls stickstoffhaltigen heterocyclischen Ring,
X H, Halogen oder eine bei Farbkupplung abspaltbare Gruppe.
R² Alkyl oder Acylamino,
R³ H oder Halogen, oder R² und R³ zusammen einen ankondensierten, gegebenenfalls stickstoffhaltigen heterocyclischen Ring,
X H, Halogen oder eine bei Farbkupplung abspaltbare Gruppe.
3. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß in Formel I R² für Acylamino
steht, worin der Acylrest folgender Formel entspricht
worin bedeutenZ 0 oder S;
R⁴ eine Alkylengruppe mit 1 bis 20 C-Atomen,
R⁵ Halogen, Hydroxy, Carboxy, Alkyl, Cycloalkyl, Aryl, Aralkyl, Alkoxy, Aryloxy, Alkylsulfamoyl, Arylsulfamoyl, Alkylsulfonamido, Arylsulfonamido, Alkylsulfonyl, Arylsulfonyl, Alkoxycarbonyl oder Acyloxy,
m 1-3.
R⁴ eine Alkylengruppe mit 1 bis 20 C-Atomen,
R⁵ Halogen, Hydroxy, Carboxy, Alkyl, Cycloalkyl, Aryl, Aralkyl, Alkoxy, Aryloxy, Alkylsulfamoyl, Arylsulfamoyl, Alkylsulfonamido, Arylsulfonamido, Alkylsulfonyl, Arylsulfonyl, Alkoxycarbonyl oder Acyloxy,
m 1-3.
4. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß in Formel I der durch R¹
dargestellte Acylrest sich ableitet von einer N-
Phenylcarbaminsäure.
5. Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die den phenolischen
Blaugrünkuppler enthaltende Schicht eine
Dispersion von in Wasser unlöslichen Teilchen eines
Polymers enthält, das überwiegend aus polymerisierbaren
Strukturiereinheiten eines Monomers der folgenden
Formel II besteht
CH₂=CH-COO-R (II)worin R für Alkyl mit 1 bis 8 C-Atomen steht.
6. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Polymer eine Glasübergangstemperatur
T g von unterhalb -10°C hat.
7. Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 5
oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerteilchen
von einer dünnen Hülle eines härteren
Polymers umgeben sind.
8. Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das proteinartige
Bindemittel Gelatine ist, die mit einem
Härtungsmittel der Formel III gehärtet ist,
A-B (III)worin A und B für Molekülteile des Härtungsmittels
stehen, die durch eine reaktive Bindung miteinander
verbunden sind, die im Verlauf der Härtungsreaktion
gelöst wird, wobei mindestens einer der Molekülteile A
und B in durch Reaktion mit der Gelatine
modifizierter Form als inerter Ballaststoff in der
gehärteten Gelatinematrix verbleibt.
9. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das Härtungsmittel ein carboxylgruppenaktivierendes
Härtungsmittel ist.
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