DE3739829A1 - Druckvorrichtung und -verfahren - Google Patents
Druckvorrichtung und -verfahrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft allgemein die Drucktechnik und
näherhin die Tiefdrucktechnik.
Tiefdruck findet in großem Umfang zur Herstellung von Maga
zinen, insbesondere solchen, für die Farbdruck erforderlich
ist, Anwendung. Diese Technik ist ein Intaglio- bzw.
Gravurverfahren, d.h. das gedruckte Bild wird durch ein
Muster von Ausnehmungen in einer glatten Oberfläche einer
umlaufenden Walze gebildet. Die Ausnehmungen werden mit
Druckfarbe gefüllt, die unter Bildung des Druckbildes auf
Papier übertragen werden. Die Walze wird aus einem Bad
mit Druckfarbe versorgt, wobei überschüssige Druckfarbe von
einer benachbart der Walzenoberfläche angeordneten Rakelklinge
entfernt wird. Für hohe Druckgeschwindigkeit bei gleich
zeitiger Aufrechterhaltung einer guten Druckqualität hat
es sich als notwendig erwiesen, die Rakelklinge aus einem
harten elastischen Material wie beispielsweise einem
hochwertigen, von Einschlüssen freien Stahl herzustellen.
Um den Verschleiß der Walze zu verringern, ist es not
wendig, auch die Walze mit einer harten Oberfläche aus
zubilden.
Herkömmlicherweise weist eine Druckwalze eine Stahlwalze
auf, deren Oberfläche mit einem weichen Metall, beispiels
weise Kupfer, überzogen ist (einem sogenannten Ballard Mantel). Das
zu druckende Muster wird in das Kupfer eingeätzt. Im all
gemeinen wird für diesen Zweck eine Flüssig-Ätzung oder
ein Diamantgriffel verwendet. Sodann wird die Druckwalze
mit Chrom oberflächenplattiert, um die erforderliche
Verschleißbeständigkeit zu erhalten. Sowohl im Verfahrens
stadium der Kupferplattierung wie bei der Chromplattierung
muß die Walze mechanisch abgezogen werden, um die erfor
derliche Genauigkeit der Oberfläche zu gewährleisten.
Diesem Vorgang kommt kritische Bedeutung zu, um einen
Abriebverschleiß durch die Rakelklinge während des
Druckvorgangs zu vermeiden.
Nach Beendigung des Druckvorgangs werden die Chrom- und
Kupferschichten von der Walze abgelöst und das Verfahren
zur Bildung eines neuen Druckmusters wiederholt.
Das Tiefdruckverfahren vermag so zwar eine gute Druckquali
tät bei hoher Druckgeschwindigkeit zu gewährleisten, es
leidet jedoch an dem Nachteil, daß die Herstellung einer
Druckwalze vor jedem Druckvorgang ein langsamer und
schwieriger und aufwendiger Prozeß ist.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist es, diesen Nach
teil zu vermeiden oder doch weitest möglich zu verringern.
Gemäß einem Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung einer Tiefdruckwalze, bei welchem eine
Vielzahl von Ausnehmungen, welche das Druckmuster bestimmen,
in einer auf der Walze vorgesehenen harten Oberflächen
schicht gebildet werden, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ausnehmungen als regelmäßige Anordnung auf der Walzen
oberfläche erzeugt werden, und daß bestimmte ausgewählte
Ausnehmungen selektiv mit einem wieder entfernbaren Material
ausgefüllt werden, derart daß durch die verbleibenden un
gefüllten Ausnehmungen ein gewünschtes Druckmuster de
finiert wird. Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft die
Erfindung eine Tiefdruckwalze, welche einen Zylinderkör
per mit einer harten Oberflächenschicht aufweist, in
welcher eine Vielzahl von das Druckmuster definierenden
Ausnehmungen angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausnehmungen als regelmäßige Anordnung auf der
Walzenoberfläche vorgesehen sind, wobei bei der Anwendung
ausgewählte Ausnehmungen mit einem wieder entfernbaren
Material ausgefüllt werden, derart daß durch die verblei
benden nicht-gefüllten Ausnehmungen ein gewünschtes
Druckmuster definiert wird.
Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung betrifft sie
ein Tiefdruckverfahren, bei welchem eine Walze mit einer
Anordnung von Oberflächenausnehmungen erzeugt wird,
Druckfarbe auf die Walze aufgebracht wird, derart daß
die offenen Ausnehmungen mit Druckfarbe gefüllt werden,
überschüssige Druckfarbe von der Walzenoberfläche ent
fernt wird und ein Substrat in Berührung mit der Walze
gebracht wird, um Druckfarbe aus den Ausnehmungen auf
das Substrat zu übertragen zur Bildung eines Druckbildes,
dadurch gekennzeichnet, daß die das Druckmuster definie
renden Ausnehmungen von einer regelmäßigen Anordnung von
Ausnehmungen gebildet werden, von welchen bestimmte se
lektiv mit einem wieder entfernbaren Material gefüllt
werden, wodurch das Druckmuster bestimmt wird.
Die Druckwalzenoberfläche wird mit einer regelmäßigen
Anordnung von dicht gepackten Ausnehmungen versehen.
Die Ausnehmungen werden ausgefüllt, beispielsweise mit
einem Polymermaterial, und diejenigen Ausnehmungen, welche
ein spezielles Druckmuster bilden sollen, werden sodann
durch Entfernung des Polymermaterials aus diesen Aus
nehmungen geöffnet.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung
anhand der Zeichnung beschrieben; in dieser zeigen die
Fig. 1 bis 5 ein Verfahren zur Herstellung
einer Tiefdruckwalze.
Wie in der Zeichnung dargestellt, ist ein Stahlzylinder 11
mit einem Oberflächenüberzug 12 aus Aluminium versehen.
Typischerweise wird dieser Überzug durch Vakuumaufdampfung
aufgebracht und hat eine Dicke von etwa 40 Mikron. Die
Aluminiumschicht 12 wird sodann mit einem typischerweise
2 Mikron dicken Film 13 aus Siliziumoxid überzogen.
Auf die Siliziumoxid-Schicht 13 wird ein Photo-Resist
bzw. Photoabdecker-Muster 14 (Fig. 2) abgeschieden und
die Gesamtanordnung sodann durch eine Anordnung von
Öffnungen 15 in dem Photoresist 14 hindurch anisotropisch
plasmageätzt, wodurch das freiliegende Siliziumoxid ent
fernt und in dem darunterliegenden Aluminium Ausnehmungen
16 geätzt werden. Typischerweise besitzen die Ausnehmungen
16 eine Tiefe von etwa 25 Mikron. Der Photoresist 14
und das verbliebene Siliziumoxid 13 werden als nächstes
entfernt, beispielsweise durch Plasmaätzung mit einer
Schwefelhexafluorid-Atmosphäre.
Das Gebilde wird sodann formgleich (Fig. 3) mit einer
Schicht 17 aus Siliziumnitrid überzogen, beispielsweise
durch Plasmaabscheidung. Die Nitridschicht 17 wird an
isotropisch geätzt, derart daß eine Nitridschicht 17 a nur
an den Seitenflächen der Ausnehmungen zurückbleibt (Fig. 4).
Sodann wird das Gebilde anodisiert, um den oberen Teil
der Aluminium-Metallschicht in hartes anodisches Oxid
18 umzuwandeln, typischerweise über eine Tiefe von
30 Mikron. Die Ausnehmungen werden mit einem Kunststoff
material 19 ausgefüllt (Fig. 5) und der Überstand unter
Verwendung einer (nicht dargestellten) Rakelklinge zur
Fluchtung mit der Oxidoberfläche entfernt. Schließlich
wird ein gewünschtes Druckbild erzeugt, indem man die
Kunststoff-Füllungen 19 aus einigen der Ausnehmungen ent
fernt, derart daß sie ein gewünschtes Druckmuster defi
nieren.
Das erfindungsgemäße Verfahren unterscheidet sich von her
kömmlichen Verfahren dadurch, daß die Ausnehmungen direkt
in dem harten Überzug und nicht in einem darunterliegenden
weichen Überzug erzeugt werden. Des weiteren kann durch
die Anwendung einer Matrixanordnung von Ausnehmungen die
Walze wieder verwendet werden, ohne daß hierzu der harte
Überzug entfernt werden muß, indem man einfach die leeren
Ausnehmungen wieder füllt und ein neues Muster definiert.
Typischerweise werden die Ausnehmungen in einer Anordnung
entsprechend 100 bis 150 Linien pro cm erzeugt. Die Öff
nung der Ausnehmungen zur Bildung des gewünschten Druck
musters kann dadurch erfolgen, daß man das Kunststoff
material mit einem Laser, beispielsweise einem modulierten
Excimer-Laser entfernt. Durch geeignete Steuerung der Laser-
Leistung kann die Abtragtiefe des Plastikmaterials ge
steuert werden, um eine Grau- oder Intensitätsskala zu
erzeugen. Alternativ können die Ausnehmungen mit einem
negativ arbeitenden Photoresist-Material gefüllt werden,
mit nachfolgender Belichtung der Walze durch eine Maske,
deren Konfiguration dem gewünschten Druckmuster ent
spricht. Der belichtete Photoresist wird sodann unter
Bildung des Druckmusters entfernt. Mit einem geeigneten
Photoresist kann dieses Verfahren zur Bildung eines
photographischen Bildes auf der Druckwalze angewandt
werden. Man erkennt, daß die Tiefe, bis zu welcher der
Photoresist einer bestimmten Ausnehmung belichtet wird,
von der Lichtintensität am Ort dieser Ausnehmung abhängt.
Dies bedeutet eine Modulation der Tiefe der Ausnehmungen
und verleiht dem fertigen Bild eine Tönung oder Grauskalen-
Abstufung. Dieses Verfahren stellt so ein Analogverfahren
dar.
In einer alternativen digitalen Ausführung können ausge
wählte Ausnehmungen jeweils in einer oder in mehreren
Reihen gleichzeitig mit Licht belichtet werden, das durch
ein streifenartiges Maskengebilde auf die Walze gerichtet
wird. Typischerweise kann hierfür ein Streifen von be
nachbart der Walze parallel zur Walzenachse angeordneten
Flüssigkristallzellen verwendet werden. Die Walze wird
hierbei schrittweise weitergedreht, mit einem Schritt
vorschub um jeweils eine Reihe von Ausnehmungen, wobei je
weils bestimmte geeignete unter den Flüssigkristallzellen
betätigt werden, um den Photoresist in den entsprechenden
Ausnehmungen zu belichten. Die Daten werden in die Flüssig
kristallzellanordnung in serieller Weise eingegeben und
jeweils parallel auf die Walze übertragen. Die Geschwindig
keit, mit welcher die Walze herstellbar ist, kann erhöht
werden, indem man eine Anzahl von Masken verwendet und
eine entsprechende Anzahl von Reihen von Ausnehmungen
parallel belichtet.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform werden die Ausneh
mungen mit einem Polymermaterial gefüllt und die Walzen
oberfläche sodann mit einem ähnlichen Material unter
Bildung eines "negativen" Bildes bedruckt. Sodann wird
das Gebilde einer Plasmaätzung unterworfen, um das
aufgedruckte Polymer bis auf die Walzenoberfläche abzu
tragen und gleichzeitig das Polymer aus den freiliegenden
Ausnehmungen abzutragen, d.h. den nicht durch das
aufgedruckte Negativbild bedeckten Ausnehmungen. Auf diese
Weise wird das Profil des aufgedruckten Polymers auf die
Walze übertragen. Auch hier läßt sich durch Tiefenmodula
tion der Ausnehmungen eine Tönung erzielen.
Nach ihrer Verwendung kann die Druckwalze für einen neuen
Druckvorgang wieder aufbereitet werden. Hierzu wird das
Kunststoffmaterial aus den Ausnehmungen entfernt, bei
spielsweise indem man die Walzenoberfläche der Einwirkung
eines Hochfrequenz-Sauerstoffplasmas aussetzt. Sodann
werden die Ausnehmungen wieder gefüllt und wie zuvor
selektiv bestimmte Ausnehmungen geöffnet, zur Bildung
des neuen Druckmusters. In diesem Verfahren wird die Walze
mit einem harten Material überzogen und sodann mit einer
Photoresist-Maske versehen, welche Fenster entsprechend
dem gewünschten Druckmuster aufweist. Die Anordnung wird
sodann einer Plasmaätzung durch die Maskenöffnungen hin
durch unterworfen, zur Bildung des entsprechenden Musters
von Ausnehmungen. Nach Entfernung der Maske kann die Walze
sodann zum Drucken verwendet werden.
Die Walze eignet sich zur Verwendung in einer Druckmaschine,
und zwar entweder allein oder mit weiteren gleichartigen
Walzen, in gleicher Weise wie eine herkömmliche Druck
walze, d.h. sie ist direkt substituierbar. Des weiteren
kann die hier beschriebene erfindungsgemäße Druckwalze
zusammen mit herkömmlichen Druckwalzen in der gleichen
Druckmaschine eingesetzt werden.
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung einer Tiefdruckwalze, bei
welchem eine Vielzahl von Ausnehmungen, welche das
Druckmuster bestimmen, in einer auf der Walze vorge
sehenen harten Oberflächenschicht gebildet werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausnehmungen (16) als regelmäßige Anordnung
auf der Walzenoberfläche (18) erzeugt werden, und
daß bestimmte ausgewählte Ausnehmungen selektiv mit
einem wieder entfernbaren Material (19) ausgefüllt
werden, derart daß durch die verbleibenden ungefüllten
Ausnehmungen ein gewünschtes Druckmuster definiert
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die harte Oberflächenschicht (18) anodisches
Aluminiumoxid aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausnehmungen mit einem negativarbeitenden
Photoresist bzw. Photoabdecker ausgefüllt werden,
daß ausgewählte Ausnehmungen selektiv belichtet wer
den und daß anschließend der belichtete Photoresist
unter Bildung eines Druckmusters entfernt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die selektive Belichtung der ausgewählten Ausneh
mungen durch eine Flüssigkristallmaske hindurch
erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausnehmungen mit einem Kunststoffmaterial
gefüllt werden und das Plastikmaterial selektiv aus
ausgewählten Ausnehmungen durch Laserverdampfung
entfernt wird, zur Bildung eines Druckmusters.
6. Tiefdruckwalze, welche einen Zylinderkörper mit einer
harten Oberflächenschicht aufweist, in welcher eine
Vielzahl von das Druckmuster definierenden Ausneh
mungen angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausnehmungen (16) als regelmäßige Anordnung
auf der Walzenoberfläche (18) vorgesehen sind, wobei
bei der Anwendung ausgewählte Ausnehmungen mit einem
wieder entfernbaren Material (19) ausgefüllt werden,
derart daß durch die verbleibenden nicht-gefüllten
Ausnehmungen ein gewünschtes Druckmuster definiert
wird.
7. Druckwalze nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der harte Überzug anodisches Aluminiumoxid auf
weist.
8. Druckvorrichtung, die mit einer oder mehreren Druck
walze(n) gemäß den Ansprüchen 6 oder 7 versehen ist.
9. Tiefdruckverfahren, bei welchem eine Walze mit einer
Anordnung von Oberflächenausnehmungen erzeugt wird,
Druckfarbe auf die Walze aufgebracht wird, derart daß
die offenen Ausnehmungen mit Druckfarbe gefüllt wer
den, überschüssige Druckfarbe von der Walzenoberfläche
entfernt wird und ein Substrat in Berührung mit der Walze
gebracht wird um Druckfarbe aus den Ausnehmungen auf
das Substrat zu übertragen zur Bildung eines Druckbildes,
dadurch gekennzeichnet,
daß die das Druckmuster definierenden Ausnehmungen von
einer regelmäßigen Anordnung von Ausnehmungen gebildet
werden, von welchen bestimmte selektiv mit einem wieder
entfernbaren Material gefüllt werden, wodurch das Druck
muster bestimmt wird.
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