DE3739762A1 - Phosphonsaeureester, ein verfahren zu ihrer herstellung sowie ihre verwendung als flammschutzmittel - Google Patents

Phosphonsaeureester, ein verfahren zu ihrer herstellung sowie ihre verwendung als flammschutzmittel

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Hans Guenter Froehlen
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    • C09K21/06Organic materials
    • C09K21/12Organic materials containing phosphorus
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07FACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
    • C07F9/00Compounds containing elements of Groups 5 or 15 of the Periodic Table
    • C07F9/02Phosphorus compounds
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    • C07F9/40Esters thereof
    • C07F9/4003Esters thereof the acid moiety containing a substituent or a structure which is considered as characteristic
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Description

Die Erfindung betrifft Phosphonsäureester der allgemeinen Formel
wobei X für einen verzweigten oder unverzweigten, cyclischen oder nicht cyclischen, gesättigten oder ungesättigten oder aromatischen, gegebenenfalls substituierten Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, der gegebenenfalls über Sauerstoffatome an den Phosphor gebunden ist, steht, n = 1, 2 oder 3 ist, R¹ und R² unabhängig voneinander für Wasserstoff oder verzweigte oder unverzweigte, cyclische oder nicht cyclische, gesättigte oder ungesättigte oder aromatische, gegebenenfalls substituierte Kohlenwasser­ stoffreste mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen stehen und R³ ein Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen ist, sowie ein Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung als Flammschutzmittel.
Bei den bisher in Polymeren eingesetzten Flammschutzmitteln handelt es sich häufig um halogenierte, vorwiegend bromierte, Verbindungen, die gewisse Nachteile haben. Polymersysteme mit derartigen Flammschutzmitteln sind z. B. in der US-PS 41 51 218, der DE-OS 33 22 260 und der EP 206 058 beschrieben. Es sind auch spezielle Verbindungen mit hohem Phosphorgehalt als Flammschutzmittel eingesetzt worden. In der EP 108 713 finden Dialkyl-alkylphosphonate und Trialkylphosphate als flammhemmende Verbindungen Verwendung. Diese Dialkyl- alkylphosphonate (wie z. B. Methanphosphonsäure- dimethylester) haben jedoch den Nachteil, daß sie einen hohen Dampfdruck besitzen.
Eine den erfindungsgemäßen Verbindungen ähnliche Verbindung ist aus Zhurnal Obshchei Khimii, Vol. 54, No. 12, pp 2783-2784, December 1984 bekannt.
Diese hydrolisierbare Chloratome am Phosphor enthaltende Verbindung ist jedoch als Flammschutzmittel nicht geeignet.
Aufgabe war es also, Verbindungen zur Verfügung zu stellen, die die o. g. Nachteile als Flammschutzmittel nicht aufweisen. Es mußten demnach flammhemmend wirkende Verbindungen sein, die einerseits möglichst halogenfrei sind und andererseits geringe Flüchtigkeit besitzen.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß Phosphonsäureester bestimmter Zusammensetzung flammhemmend wirken und außerdem die o. g. Nachteile nicht aufweisen.
Gegenstand der Erfindung sind Phosphonsäureester der allgemeinen Formel
wobei X ein verzweigter oder unverzweigter, cyclischer oder nicht cyclischer, gesättigter oder ungesättigter oder aromatischer, gegebenenfalls substituierter Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen ist, der gegebenenfalls über Sauerstoffatome an den Phosphor gebunden ist,
n 1, 2 oder 3 ist,
R¹, R² unabhängig voneinander Wasserstoffreste oder verzweigte oder unverzweigte, cyclische oder nicht cyclische, gesättigte oder ungesättigte oder aromatische, gegebenenfalls substituierte Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen sind und
R³ ein Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen ist.
Bevorzugt sind solche Phosphonsäureester, in denen der Rest X 1 bis 6 Kohlenstoffatome enthält. Es werden auch vorzugsweise Phosphonsäureester eingesetzt, in denen jeder der Reste R¹ und R² unabhängig voneinander 1 bis 6 Kohlenstoffatome enthält. Weiterhin bevorzugt sind Phosphonsäureester, in denen der Rest R³ 1 bis 6 Kohlenstoffatome enthält.
Besonders bevorzugt sind Phosphonsäureester, in denen X für ClCH₂CH₂O, CH₃, CH₃O, C₂H₅ oder C₂H₅O steht.
Phosphonsäureester, bei denen R¹ und R² unabhängig voneinander für H, CH₃ oder C₂H₅ stehen, sind besonders bevorzugt.
Auch Phosphonsäureester, in denen R³ für CH₃ oder C₂H₅ steht, sind bevorzugt.
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Phosphonsäureester, wobei Phosphorhalogenide der allgemeinen Formel
PY3-a X a ,
in der Y Cl, Br oder I ist,
a 0, 1 oder 2 ist und
X ein verzweigter oder unverzweigter, cyclischer oder nicht cyclischer, gesättigter oder ungesättigter oder aromatischer, gegebenenfalls chlorsubstituierter Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen ist, der gegebenenfalls über Sauerstoffatome an den Phosphor gebunden ist,
mit Carbonylverbindungen der allgemeinen Formel
R₁, R₂ unabhängig voneinander Wasserstoffreste oder verzweigte oder unverzweigte, cyclische oder nicht cyclische, gesättigte oder ungesättigte oder aromatische, gegebenenfalls substituierte Kohlen­ wasserstoffreste mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen sind,
und Trialkylphosphiten der allgemeinen Formel (P(OR³)₃, in der
R³ ein Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen ist,
umgesetzt werden.
Bevorzugt wird die Herstellung der erfindungsgemäßen Phosphonsäureester bei Temperaturen zwischen -20 und 100°C durchgeführt.
Die erfindungsgemäßen Phosphonsäureester werden als Flammschutzmittel z. B. in Kunststoffen verwendet. Bevorzugt werden sie bei der Herstellung von Kunststoffen auf Isocyanatbasis eingesetzt.
Als bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Phosphon­ säureester verwendete Phosphorhalogenide seien beispielhaft folgende genannt:
Phosphortrichlorid, Phosphortribromid, Methoxydichlorphosphan, Methyldichlorphosphan, Phenyldichlorphosphan, Ethoxydichlorphosphan, Ethyldichlorphosphan, 1-Chlor-2,5-dioxaphospholan.
Bei den als Ausgangsverbindungen verwendeten Trialkylphosphiten seien beispielhaft besonders leicht zugängliche Verbindungen wie Trimethyl-, Triethyl-, Tri- n-propyl-, Tri-iso-propyl-, Tri-n-butyl- und Tri- isobutylphosphit genannt. Da bei der Umsetzung zu den Phosphonsäureestern als Nebenprodukt Alkylhalogenide anfallen, wird bevorzugt Trimethyl- oder Triethylphosphit eingesetzt.
Als weitere Komponente bei der Umsetzung werden Carbonyl­ verbindungen verwendet, von denen einige Vertreter beispielhaft genannt werden sollen:
Aceton, Acrolein, Acetaldehyd, 2-Methylpropanal, Cyclohexanon, Benzaldehyd, Pentandion-2,5.
Neben den reinen Ausgangsverbindungen können auch Gemische der jeweiligen Ausgangsverbindungen zur Herstellung der Phosphonsäureester eingesetzt werden, wodurch dann als Reaktionsprodukt ein Gemisch an erfindungsgemäßen Phosphonsäureestern entsteht.
Das Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Phosphonsäureester kann diskontinuierlich oder kontinuierlich durchgeführt werden. Es ist dabei auf eine ausreichende Wärmeabfuhr zu achten. Bei der diskontinuierlichen Fahrweise ist es nicht empfehlenswert, das Phosphorhalogenid zusammen mit dem Trialkylphosphit vorzulegen, da diese in einigen Fällen in einer nicht erwünschten Nebenreaktion miteinander reagieren.
Bei der Verwendung sehr reaktiver Ausgangsverbindungen (z. B.: Acrolein, Trimethylphosphit, Phosphortrichlorid) sollte man auch beim diskontinuierlichen Verfahren dazu übergehen, sämtliche Reaktanden durch getrennte Zugabe zur gewünschten Reaktion zu bringen.
Der Gegenstand der Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher erläutert.
Beispiel 1
In einer Apparatur, bestehend aus einem Dreihalskolben, Rührer, Tropftrichter, Thermometer, Rückflußkühler und einer dahintergeschalteten Trockeneis-Tiefkühlfalle, werden 174 g (3 mol) wasserfreies Aceton und 137,5 g (1 mol) Phosphortrichlorid vorgelegt.
Innerhalb von 2 Stunden werden 372 g (3 mol) Trimethylphosphit zugegeben. Die exotherme Reaktion wird durch Wasserkühlung von außen zwischen 40 und 50°C gehalten. Das freiwerdende Methylchlorid durchströmt den Wasser- Rückflußkühler und wird in der Tiefkühlfalle auskondensiert. Nach beendeter Trimethylphosphitzugabe und nachlassender Wärmeentwicklung, wird das Reaktionsgut bis auf etwa 100°C erhitzt, um noch gelöstes Methylchlorid aus dem Reaktionsprodukt auszutreiben. Das Rückstandsgewicht beträgt 532 g (100% d. Th.). Das Endprodukt
P[OC(CH₃)₂P(O)(OCH₃)₂]₃
ist ein klares, farbloses, wasserlösliches, viskoses Öl.
Beispiel 2
In einer Apparatur analog Beispiel 1 werden 124 g (1 mol) Trimethylphosphit vorgelegt. 45,8 g (0,33 mol) Phosphortrichlorid und 56 g (1 mol) Acrolein wurden gleichzeitig in proportionalen Molverhältnissen innerhalb von 20 Minuten zugegeben. Durch Wasserkühlung von außen wird die exotherme Reaktion bei 30°C gehalten.
Nach beendeter Reaktion wird das Reaktionsgemisch bis auf 100°C erhitzt, wobei der gelöste Anteil an Methylchlorid entweicht und in einer mit Trockeneis gekühlten Falle auskondensiert wird. 50,5 g (100%) Methylchlorid werden in der Kühlfalle aufgefangen, und 173 g (99%) Reaktionsprodukt
P[OCH](CHCH₂)P(O)(OCH₃)₂]₃
werden erhalten.
Beispiel 3
In einer Rührapparatur wie in Beispiel 1 beschrieben, werden 124 g (1 mol) Trimethylphosphit und 106 g (1 mol) Benzaldehyd vorgelegt. Unter Rühren werden innerhalb 1 Stunde 45,8 g (0,33 mol) Phosphortrichlorid zugegeben. Die stark-exotherme Reaktion wird mit Wasserkühlung von außen bei ca. 45°C gehalten. Danach wird das Reaktionsgemisch noch 30 Minuten im Wasserbad zwischen 40 und 50°C getempert und anschließend bis 120°C erhitzt, um noch gelöstes Methylchlorid auszutreiben. 50,5 g (100%) Methylchlorid werden aufgefangen.
Der Rückstand wird nochmals einer Temperatur von 120°C und einem Vakuum von 3 mb ausgesetzt, um ihn von weiteren leichtflüchtigen Anteilen zu befreien. Es verbleibt ein Rückstand von 223 g
(P[OCH(C₆H₅)P(O)(OCH₃)₂]₃; 99,1% d. Th.).
Beispiel 4
In einer Apparatur analog Beispiel 1 werden 124 g (1 mol) Trimethylphosphit vorgelegt. Aus zwei Tropftrichtern werden molar proportional 46 g (0,3 mol) Phosphortrichlorid und 72 g (1 mol) Isobutylaldehyd zugegeben. Die Reaktionstemperatur wird durch Wasserkühlung von außen bei 30°C gehalten. Die Reaktionsdauer beträgt insgesamt 4 Stunden. Im Anschluß daran heizt man bis 100°C und treibt Restmengen an Methylchlorid aus.
Produktauswaage: 191 g (100% d. Th.)
(P[OCH(C₃H₇)P(O)(OCH₃)₂)]₃
Methylchloridauswaage: 50 g (99% d. Th.).
Beispiel 5
In diesem Beispiel, in dem die Umsetzung von Phosphortrichlorid, Acetaldehyd und Trimethylphosphit beschrieben wird, legt man in einer Rührapparatur wie in Beispiel 1 124 g (1 mol) Trimethylphosphit und 44 g (1 mol) Acetaldehyd bei 20°C vor und trägt bei dieser Temperatur innerhalb 1 Stunde 46 g (0,33 mol) Phosphortrichlorid ein. Im Anschluß daran wird 30 Minuten bei Raumtemperatur und anschließend noch 30 Minuten bei 70°C getempert. In der mit Trockeneis gekühlten Falle werden 47 g Methylchlorid auskondensiert Dies entspricht einer Ausbeute von 93,1% d. Th. Als Rückstand verbleiben 158 g, was einer Ausbeute von ca. 97% d. Th. an
P[OCH(CH₃)P(O)(OCH₃)₂]₃
entspricht.

Claims (10)

1. Phosphorsäureester der allgemeinen Formel wobei X ein verzweigter oder unverzweigter, cyclischer oder nicht cyclischer, gesättigter oder ungesättigter oder aromatischer, gegebenenfalls substituierter Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen ist, der gegebenenfalls über Sauerstoffatome an den Phosphor gebunden ist,
n = 1, 2 oder 3 ist,
R¹, R² unabhängig voneinander Wasserstoffreste oder verzweigte oder unverzweigte, cyclische oder nicht cyclische, gesättigte oder ungesättigte oder aromatische, gegebenenfalls substituierte Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen sind und
R³ ein Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen ist.
2. Phosphonsäureester gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rest X 1 bis 6 Kohlenstoffatome enthält.
3. Phosphonsäureester gemäß einen der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder der Reste R¹ und R² unabhängig voneinander 1 bis 6 Kohlenstoffatome enthält.
4. Phosphorsäureester gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Rest R³ 1 bis 6 Kohlenstoffatome enthält.
5. Phosphonsäureester gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß X für CH₃, CH₃O, C₂H₅ oder C₂H₅O steht.
6. Phosphonsäureester gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß R¹ und R² unabhängig voneinander für H, CH₃ oder C₂H₅ stehen.
7. Phosphonsäureester gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß R³ für CH₃ oder C₂H₅ steht.
8. Verfahren zur Herstellung der Phosphonsäureester nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man Phosphorhalogenide der allgemeinen Formel PY3-a X a ,wobei Y Cl, Br oder I ist,
a 0, 1 oder 2 ist und
X ein verzweigter oder unverzweigter, cyclischer oder nicht cyclischer, gesättigter oder ungesättigter oder aromatischer, gegebenenfalls substituierter Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen ist, der gegebenenfalls über Sauerstoffatome an den Phosphor gebunden ist,
mit einer Carbonylverbindung der allgemeinen Formel R₁, R₂ unabhängig voneinander Wasserstoffreste oder verzweigte, cyclische oder nicht cyclische, gesättigte oder ungesättigte oder aromatische, gegebenenfalls substituierte Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen sind,
und einem Trialkylphosphit der allgemeinen FormelP(OR³)₃,wobei R³ ein Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen ist,
umsetzt.
9. Verfahren zur Herstellung der Phosphonsäureester gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung bei Temperaturen zwischen -20 und 100°C erfolgt.
10. Verwendung der Phosphonsäureester nach einem der Ansprüche 1 bis 7 als Flammschutzmittel.
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