DE3739125A1 - Chemisch bestaendiger, fluessigkeitsdichter belag - Google Patents
Chemisch bestaendiger, fluessigkeitsdichter belagInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen chemisch beständigen,
flüssigkeitsdichten Belag für Auffangwannen, Auffangräume
oder dgl. aus Beton mit mindestens einer Dehnungsfuge, be
stehend aus einer vollflächigen, oberhalb der Betonoberflä
che befindlichen Beschichtung aus Kunststoff.
Zum Schutz der Umwelt, insbesondere von Boden und Grundwasser,
ist für Anlagen, in denen wassergefährdende Stoffe gelagert
oder umgeschlagen werden, der Bau von Auffangwannen bzw. Auf
fangräumen vorgeschrieben. Derartige Auffangwannen bzw. Auf
fangräume werden normalerweise aus Beton hergestellt. Beton
selbst ist nicht ausreichend flüssigkeitsdicht, so daß die Be
tonoberfläche durch eine besondere Beschichtung abgedichtet
werden muß. Eine Beschichtung, die auch gegen organische Löse
mittel, Öle, Chlorkohlenwasserstoffe und andere organische Ver
bindungen beständig ist, besteht beispielsweise aus einem mit
einer Glasfasermatte laminierten Furanharz.
Die Bau- und Prüfgrundsätze für Beschichtungen von Beton-,
Putz- und Estrichflächen an Auffangwannen und Auffangräumen
des Instituts für Bautechnik schreiben vor, daß eine solche
Beschichtung Risse bis 0,2 mm dauerhaft überbrücken muß. Um
Spannungen in Estrich- oder Betonflächen, die insbesondere
beim Aushärten und bei thermischen Einflüssen auftreten, zu
vermeiden, müssen Estrich- oder Betonflächen ab einer gewissen
Größe eine Dehnungsfuge aufweisen, die sich über die gesamte
Höhe bzw. Dicke des Estriches bzw. des Betons erstreckt. Der
artige Dehnungsfugen werden beispielsweise durch das Einsetzen
von Streifen aus geschäumtem Polystyrol gebildet und haben eine
Breite von etwa 2,0-5,0 cm. Derartige Dehnungsfugen lassen
sich jedoch durch einen Kunststoff, beispielsweise laminiertes
Furanharz, dessen Elastizität im ausgehärteten Zustand äußerst
gering ist, nicht überbrücken. Aus diesem Grunde wurde bei der
artig beschichteten Auffangwannen bzw. Auffangräumen bisher
davon abgesehen, eine Dehnungsfuge anzuordnen. Dies führt ab
einer gewissen Grundfläche zu Spannungen im Beton, die ihrer
seits die Rißbildung in der Beschichtung nicht ausschließt. Da
mit wird eine solche Beschichtung und damit die Auffangwanne
bzw. der Auffangraum unbrauchbar.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen chemisch
beständigen, flüssigkeitsdichten Belag für Auffangwannen, Auf
fangräume oder dergleichen aus Beton, der aus einer Beschich
tung aus Kunststoff besteht, so auszugestalten, daß auch die
Anordnung einer Dehnungsfuge möglich und damit verbundene Risse
in der Beschichtung ausgeschlossen sind.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei dem Belag gemäß der Erfin
dung vorgeschlagen, daß in einer beidseitig der Dehnungsfuge
geformten, nach oben offenen Mulde eine Schicht aus einem
Kunststoff angeordnet ist, die über der Dehnungsfuge eine nach
oben gerichtete Wölbung aufweist und daß die Mulde unter Bil
dung einer Fuge bis oberhalb der Wölbung mit einem aushärtbaren
Werkstoff ausgefüllt und die sich annähernd bis zur Fuge er
streckende Beschichtung im Randbereich der Mulde einstückig mit
der Schicht verbunden ist. Durch diese Ausbildung treten in der
Schicht im Bereich der Wölbung keine Zugspannungen, sondern nur
geringfügige Biegespannungen auf, die zu keinerlei Beschädi
gungen der Schicht und damit der Beschichtung führen.
Weitere Merkmale eines Belages gemäß der Erfindung sind in den
Ansprüchen 2-17 offenbart.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand in einer Zeichnung darge
stellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Dabei zeigen
Fig. 1 einen Schnitt durch einen Belag gemäß der Erfindung und
Fig. 2 einen Schnitt durch eine weitere Ausbildung eines Be
lages.
In den Fig. 1 und 2 der Zeichnung ist eine Betonplatte 1
ausschnittsweise dargestellt, die im dargestellten Bereich mit
einer Fuge 2 versehen ist. über dieser Fuge 2 befindet sich
eine nach oben offene Mulde 3, die symmetrisch zur Dehnungsfu
ge 2 angeordnet ist und beispielsweise einen trapezförmigen
Querschnitt aufweist. Nachdem die Betonoberfläche zum Ausgleich
von vorhandenen Unebenheiten abgespachtelt wurde, wird auf den
Boden 4 der Mulde 3 eine Elastomerfolie 5, beispielsweise durch
Klebung, befestigt. Bedarfsweise kann vor dem Aufbringen des
Klebers eine Grundierung aufgetragen werden. Sodann wird auf
diese Elastomerfolie 4 und mittig über der Dehnungsfuge 2 eine
Schnur 6 aus beispielsweise elastischem Schaumstoff gelegt, die
in den dargestellten Ausführungsbeispielen elliptischen Quer
schnitt besitzt. Bedarfsweise kann diese Schnur 6 auch einen
anderen Querschnitt aufweisen. Sodann wird die gesamte Mulde 3
sowie die übrige Oberfläche der Betonplatte 1 mit einer aufkleb
baren Elastomerfolie 7 versehen, die über der Schnur 6 eine Wöl
bung 8 bildet.
Im Anschluß an diese Elastomerfolie 8 wird die Mulde 5 mit
einer glasfaserverstärkten Kunstharzbeschichtung 9 versehen,
die sich gemäß dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 über die Mul
de 3 hinaus um einen vorbestimmten Betrag auf die obere Fläche
der Betonplatte 1 erstreckt und die in gleicher Weise wie die
Elastomerfolie 8 über der Schnur 6 eine Wölbung 8 bildet. Im
Anschluß daran wird die Mulde 3 unter Bildung einer Fuge 10 mit
einem Gemisch aus Furanharz und keramischen Zusätzen, beispiels
weise keramischen Platten, ausgefüllt, wobei sich die Oberfläche
dieser Füllung annähernd mit der durch die Elastomerfolie 7 be
deckten Oberfläche der Betonplatte 1 in einer Ebene befindet.
Sodann wird auf die gesamte Oberfläche der Betonplatte 1 eine
Beschichtung 11 aus einem laminierten Furanharz aufgebracht, die
sich mit den aus der Mulde 3 herausragenden Endbereichen 12 der
Schicht 9 einstückig verbindet und in diesem Ausführungsbeispiel
kurz vor der Fuge 10, beispielsweise in der Innenecke von Win
kelprofilschienen 13 aus rostfreiem Stahl, endet. Jeweils ein
Schenkel dieser Winkelprofilschienen 13 begrenzt die Fuge 10.
Auf den so ausgebildeten Belag können bedarfsweise keramische
Platten 14 aufgebracht werden, die mittels eines Furanharzkit
tes 15 verlegt und ebenfalls mittels Furanharz verfugt sind.
Die Fuge 10 wird anschließend mit einer elastischen Fugenmasse
ausgefüllt. Bedarfsweise kann der Bereich der Schicht 9 über
der Schnur 6 mittels eines Bandes 16 aus leicht verformbaren
und weitgehend chemisch beständigem Werkstoff, der keine Haf
tung mit der Schicht 9 eingeht, beispielsweise aus Kupfer, ab
gedeckt sein, durch das die Wölbung 8 beim Ausfüllen der Mulde
3 geschützt wird. Die Winkelprofilschienen 13 können über be
sondere Pratzen 17 in der Füllung der Mulde 3 verankert sein.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2 endet die Schicht 9
aus laminiertem Furanharz an der Oberkante der Mulde 3. Nach
dem Ausfüllen der Mulde 3 wird auch hier auf die gesamte Ober
fläche der Betonplatte 1 eine Beschichtung 11 aus laminiertem
Furanharz aufgebracht, die sich muldenförmig in die Mulde 3
erstreckt und ebenfalls an den Innenecken von Winkelprofil
schienen 13 anliegt. Hier verbindet sich die Beschichtung 11
im oberen Bereich der Mulde 3 mit der Schicht 9, so daß ein ge
schlossener, flüssigkeitsdichter und chemisch beständiger Be
lag entsteht. Bei diesem Ausführungsbeispiel werden mittels
eines Verlegekittes 15 keramische Platten 14 so innerhalb des
oberen Bereiches der Mulde 3 verlegt, daß dieselben mit der
Oberfläche der Beschichtung 11 in einer Ebene abschließen. Auf
den übrigen Bereich der Beschichtung 11 werden hier keine kera
mischen Platten 14 verlegt.
Bedarfsweise können die zwischen den Elastomerfolien 7, 8 und
der Schnur 6 verbleibenden Räume 18, die etwa dreieckigen
Querschnitt aufweisen, mit einer elastischen Masse ausgefüllt
werden. Ferner ist es möglich, zwischen der Elastomerfolie 7
und der Beschichtung 11 bzw. der Schicht 9 aus laminiertem
Furanharz eine elektrisch leitende Spachtelschicht vorzusehen,
die es ermöglicht, daß die Beschichtung 11 aus laminiertem Fu
ranharz mittels eines Funkenprüfgerätes auf Porenfreiheit über
prüft werden kann. Für den Fall, daß keine keramischen Plat
ten 14 verwendet werden, kann die Beschichtung 11 mittels ei
ner besonderen Spachtelmasse, die mineralische, schuppenför
mige Füllstoffe enthält, abgeschlossen werden. Dadurch wird
der Diffusionswiderstand erheblich gesteigert.
In Abänderung der erläuterten Ausführungsbeispiele kann die
Beschichtung 11 und die Schicht 9 auch aus Polyesterharz,
Vinylesterharz, Phenolharz oder Epoxidharz bestehen und mit
anderen Fasern, beispielsweise Kohlenstoffasern, laminiert bzw.
verstärkt sein.
Claims (17)
1. Chemisch beständiger, flüssigkeitsdichter Belag für Auffang
wannen, Auffangräume oder dgl. aus Beton mit mindestens
einer Dehnungsfuge, bestehend aus einer vollflächigen, ober
halb der Betonoberfläche befindlichen Beschichtung aus Kunst
stoff,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einer beidseitig der Dehnungsfuge (2) geformten, nach
oben offenen Mulde (3) eine Schicht (9) aus einem Kunststoff
angeordnet ist, die über der Dehnungsfuge (2) eine nach oben
gerichtete Wölbung (8) aufweist und daß die Mulde (3) unter
Bildung einer Fuge (10) bis oberhalb der Wölbung (8) mit
einem aushärtbarem Werkstoff ausgefüllt und die sich annä
hernd bis zur Fuge (10) erstreckende Beschichtung (11) im
Randbereich der Mulde (3) einstückig mit der Schicht (9) ver
bunden ist.
2. Belag nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wölbung (8) über einer Schnur (6) gebildet ist.
3. Belag nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schnur (6) kreis- oder halbkreisförmigen Querschnitt
aufweist.
4. Belag nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schnur (6) elliptischen oder halbelliptischen Quer
schnitt aufweist.
5. Belag nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schnur (6) dreieckigen oder trapezförmigen Quer
schnitt aufweist.
6. Belag nach mindestens einem der Ansprüche 1-5,
dadurch gekennzeichnet,
daß über der Wölbung (8) ein Abdeckband (16) angeordnet ist.
7. Belag nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Abdeckband (16) aus einem leicht verformbaren,
weitgehend chemisch beständigem Werkstoff, z.B. Kupfer, ge
bildet ist.
8. Belag nach mindestens einem der Ansprüche 1-7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mulde (3) durch keramische Platten (14) abgedeckt
ist.
9. Belag nach mindestens einem der Ansprüche 1-8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die elastische Fuge (10) durch die Schenkel zweier
Winkelprofilschienen (13) begrenzt ist.
10. Belag nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Winkelprofilschienen (13) Ankerpratzen (17) auf
weisen.
11. Belag nach mindestens einem der Ansprüche 1-10,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Beschichtung (11) bis zur inneren Ecke der
Winkelprofilschienen (13) erstreckt.
12. Belag nach mindestens einem der Ansprüche 1-11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschichtung (11) und die Schicht (9) aus einem
mit Fasern verstärkten Kunststoff gebildet ist.
13. Belag nach mindestens einem der Ansprüche 1-12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mulde (3) mit einem mit insbesondere keramischen
Füllstoffen abgemagerten Kunstharz ausgefüllt ist.
14. Belag nach mindestens einem der Ansprüche 1-12,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Betonoberfläche und der Beschichtung (11)
bzw. der Schicht (9) eine Elastomerfolie (7) angeordnet ist.
15. Belag nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Elastomerfolie (7) in die Wölbung (8) der
Schicht (9) erstreckt.
16. Belag nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem Grund der Mulde (3) eine zusätzliche Elastomer
folie (5) angeordnet ist.
17. Belag nach mindestens einem der Ansprüche 14-16,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Elastomerfolie (7) und der Schicht (9)
bzw. Beschichtung (11) eine elektrisch leitende Zwischen
schicht angeordnet ist.
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