DE3738668A1 - Vorrichtung zur geraeuschreduzierung - Google Patents
Vorrichtung zur geraeuschreduzierungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Reduzieren von Geräuschen,
bei der insbesondere ein linsenartiger Hohlkörper
verwendet wird, der von einer Schallquelle einfallende Schallwellen
bündelt.
Eine Vorrichtung der vorstehend beschriebenen Art ist aus dem
japanischen Gebrauchsmuster 24716/83 bekannt. Gemäß Fig. 5
weist eine solche Geräusch-Reduzierungsvorrichtung einen linsenartigen
Hohlkörper 2 auf, der aus einer Vielzahl von geneigten,
hohlen und rohrförmigen Durchlässen besteht, die unterschiedliche
Längen aufweisen. Der linsenförmige Hohlkörper 2
hat einen konvexen Querschnitt, wobei die ebene Eingangsfläche
2 a der Schallquelle zugekehrt ist und die hyperbolisch gekrümmte
Ausgangsfläche 2 b auf der gegenüberliegenden Seite
liegt. Ein derartiger konvexer linsenförmiger Hohlkörper 2 wird
im Schallfeld so angeordnet, daß parallele Wellen A aus der
Schallquelle in die Öffnungen 1 a auf der Einfallseite der
hohlen, rohrförmigen Durchlässe einfallen, so daß die Schallwellen
die rohrförmigen Durchlässe passieren und dabei hinter dem
Hohlkörper 2 fokussiert werden. Es ist deshalb möglich, das
Geräusch dadurch zu reduzieren, daß im Fokus F ein schallabsorbierendes
Material 3 angeordnet wird.
Wird aber das Geräusch von einer realistischen Schallquelle erzeugt,
wie einem Fahrzeugmotor, einem Kühler, einem Auspufftopf,
einer Pumpe oder dergleichen, so breiten sich die Schallwellen
sphärisch von der Schallquelle aus. Wird der oben beschriebene
herkömmliche, konvexe linsenförmige Hohlkörper 2 in
einem Schallfeld angeordnet, in dem sich die Schallwellen sphärisch
von der punktförmigen Schallquelle ausbreiten (siehe
Fig. 6), so passieren die Schallwellen die hohlen, rohrförmigen
Durchlässe in dem konvexen, linsenförmigen Hohlkörper 2 und
werden auf der Emissionsseite 2 b gemäß dem Pfeil B abgestrahlt
und können nicht fokussiert werden. Dieses Ergebnis ist experimentell
bestätigt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum
Reduzieren von Geräuschen zu schaffen, die auch bei sphärischer
Ausbreitung der Schallwellen wirksam ist.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist im Patentanspruch
gekennzeichnet.
Erfindungsgemäß weist also die Vorrichtung zum Reduzieren von
Geräuschen eine Vielzahl von geneigten, hohlen rohrförmigen
Durchlässen auf, wobei die Einfallsfläche oder die Abstrahlungsfläche
des linsenförmigen hohlen Körpers in Richtung auf
eine Schallquelle geöffnet und eben geformt ist, während die
andere Fläche gekrümmt ist, wobei die Länge L₂ jedes hohlen,
rohrförmigen Durchlasses des linsenförmigen Hohlkörpers durch
die folgende Gleichung (1) gegeben ist:
wobei
L₁:der Abstand zwischen einer als punktförmig angenommenen
Schallquelle und der Öffnung eines hohlen, rohrförmigen
Durchlasses ist;
L =(l² + a²/4)0,5 + (f² + a²/4)0,5
S:der Abstand vom Mittelpunkt der Einfallsoberfläche des
linsenförmigen Hohlkörpers zur Öffnung des betreffenden,
hohlen, rohrförmigen Durchlasses ist;
f:der Abstand von der Einfallsfläche zum Brennpunkt ist;
l:der Abstand von der als punktförmig angenommenen
Schallquelle zur Einfallsfläche ist;
a:die Höhe des linsenförmigen Hohlkörpers ist; und
R:der Neigungswinkel der hohlen, rohrförmigen Durchlässe
ist.
Dabei ist die Toleranz der Länge L₂ in bezug auf die obige
Formel ±15%.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher beschrieben.
Es zeigt
Fig. 1 schematisch einen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen
linsenförmigen Hohlkörper;
Fig. 2 den Effekt des erfindungsgemäßen Hohlkörpers;
Fig. 3 einen Vergleich zwischen einem herkömmlichen linsenförmigen
Hohlkörper und einem erfindungsgemäßen Hohlkörper;
Fig. 4 eine graphische Darstellung des mit der Anordnung gemäß
Fig. 3 erzielten Vergleichsergebnisses; und
Fig. 5 und 6 Ansichten zur Erläuterung der Funktion des herkömmlichen
linsenförmigen Hohlkörpers.
Gemäß Fig. 1 weist eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Reduzieren
von Geräuschen einen linsenförmigen Hohlkörper 2 auf, in
dem eine Vielzahl von geneigten, hohlen, rohrförmigen Durchlässen
1 vorgesehen sind. Der linsenförmige Hohlkörper 2 ist
entsprechend der obigen Gleichung (1) geformt, so daß in der
Figur von links einfallende Schallwellen nach Passieren des
Hohlkörpers 2 in einem vorgegebenen Abstand L₃ vom Hohlkörper
in einer vorgegebenen Richtung fokussiert werden. Die Position
des Brennpunktes F ergibt sich aus der nachfolgenden Gleichung
(2):
l₁ + l₂ = L₁ + L₂ + L₃ (2)
wobei,
l₁:der Abstand zwischen den oberen und unteren Enden des
linsenförmigen Hohlkörpers 2 und der als punktförmig
angenommenen Schallquelle Q ist;
l₂:der Abstand zwischen den oberen und unteren Enden des
linsenförmigen Hohlkörpers 2 und dem Fokus F ist;
L₁:der Abstand von der als punktförmig angenommenen
Schallquelle Q zur jeweiligen Öffnung 1 a eines hohlen,
rohrförmigen Durchlasses 1 ist;
L₂:die Länge eines hohlen, rohrförmigen Durchlasses 1,
gemessen entlang der Längsachse ist; und
L₃:der Abstand zwischen dem Ausgang 1 b eines rohrförmigen
Durchlasses und dem Brennpunkt F ist.
Aus den Gleichungen (1) und (2) ergibt sich die Länge L₂ des
hohlen, rohrförmigen Durchlasses 1, wobei auch der Querschnitt
des linsenförmigen Hohlkörpers 2 bestimmt ist.
Außerhalb des Dreiecksbereiches (X, Y, F), welcher durch die
Verbindungslinien zwischen den oberen und unteren Enden 2 c, 2 d
des linsenförmigen Hohlkörpers 2 und dem Brennpunkt F gebildet
ist, sind die gesteuerten Schallwellen, welche die hohlen,
rohrförmigen Durchlässe 1 passiert haben und die nicht gesteuerten
Schallwellen (Brechungswellen), welche die hohlen, rohrförmigen
Durchlässe 1 nicht passiert haben, außer Phase und
überlagern sich einander, wodurch abschwächende Interferenzerscheinungen
auftreten. Demgemäß ist das äußere des Dreiecksbereichs
X, Y, F eine Geräusch-Dämpfungszone, während innerhalb
des dreieckigen Bereichs die Schallwellen gebündelt und
gesteuert werden. Liegt deshalb der Brennpunkt F außerhalb des
Öffnungsbereiches eines Ohres, sind die vom Menschen empfundenen
Geräusche stark reduziert. Wird ein Schall schluckendes Material,
wie Glaswolle oder dergleichen, im Brennpunkt F angeordnet, so
können die Geräusche absorbiert werden.
Eine Vielzahl von hohlen, rohrförmigen Durchlässen 1 von 42 mm×
60 mm Querschnitt werden einer über dem anderen mit einem
Neigungswinkel von R = 65° im linsenförmigen Hohlkörper 2 angeordnet,
welcher eine Höhe "a" von 600 mm entsprechend Gleichung
(1) hat (siehe Fig. 1).
Der linsenförmige Hohlkörper 2 wird an einem Ort angeordnet, an
dem der Abstand l zwischen der punktförmigen Schallquelle Q und
der Einfallsfläche 2 a 150 mm ist. Es wird dann die Hauptfrequenz
H z der als punktförmig angenommenen Schallquelle Q abgeändert
und der Schalldruck an einem Punkt gemessen, der 100 mm
von der Einfallsfläche 2 a und 30 mm von der X-Achse entfernt
ist. Das Ergebnis ist in Fig. 2 aufgetragen.
In Fig. 2 zeigt die Kurve A den Schalldruckpegel für den Fall,
daß die Länge eines hohlen, rohrförmigen Durchlasses 1 im linsenförmigen
Hohlkörper 2, d. h. die Länge L₂ auf der Mittelachse,
gemäß Gleichtung (1) bestimmt ist. Die Kurve B zeigt den Schalldruckpegel
für den Fall, daß die Länge L₂ 15% größer ist als
es Gleichung (1) entspräche. Die Kurve C zeigt den Schalldruckpegel
für den Fall, daß die Länge L₂ um 15% kürzer ist als es
Gleichung (1) entspräche, während die Kurve D den Schalldruckpegel
für den Fall zeigt, daß kein linsenförmiger Hohlkörper
angeordnet ist.
Wie sich aus Fig. 2 ergibt, ist innerhalb eines Abweichungsbereiches
von ±15% bezüglich der Länge L₂, wie sie sich aus
Gleichung (1) ergibt, eine gute Geräuschdämpfung ermöglicht.
Dementsprechend kann erfindungsgemäß die Länge L₂ gegenüber dem
von Gleichung (1) vorgeschriebenen Wert um ±15% abweichen.
Der sich aus Gleichung (1) ergebende Wert ist also mit einer
derartigen Toleranz behaftet. Mit der Anordnung gemäß Fig. 3
kann der erfindungsgemäße Effekt nachgewiesen werden. Mittels
der Mikrophone M₁, M₂ wurde der Schalldruck gemessen, wobei ein
herkömmlicher, konvexer, linsenförmiger Hohlkörper 2 mit einer
hyperbolischen Abstrahlungsfläche 2 b sowie ein erfindungsgemäßer
Hohlkörper 2 mit hohlen, rohrförmigen Durchlässen mit
einer Länge gemäß Gleichung (1) jeweils in einer Entfernung von
150 mm von der punktförmigen Schallquelle Q angeordnet wurden.
Die Mikrophone M₁, M₂ wurden jeweils in einer Höhe angeordnet,
die den oberen Endpunkten 2 c des linsenförmigen Hohlkörpers 2
entspricht, und gleichzeitig in einer vertikalen Ebene positioniert,
die einen Abstand von 500 mm von der Einfallsfläche 2 a
aufweist, und zwar auf der Brennpunktseite. Die Frequenz der
Schallquelle Q wurde verändert. Die Ergebnisse sind in Fig. 4
wiedergegeben. In Fig. 4 zeigt Δ P die Schalldruckpegel-Differenz,
die sich durch Subtraktion des Schalldruckpegels für
den Fall, daß der linsenförmige Hohlkörper angeordnet ist, von
dem Schalldruckpegel, bei dem kein linsenförmiger Hohlkörper
vorgesehen ist, ergibt. Die Kurve M₁ zeigt die Schalldruckdifferenz
am Mikrophon M₁ und die Kurve M₂ zeigt die Schalldruckdifferenz
am Mikrophon M₂.
Wie sich aus Fig. 4 ergibt, zeigt der herkömmliche, linsenförmige
Hohlkörper kaum einen Geräusch-Dämpfungseffekt am Ort des
Mikrophons M₁, während der linsenförmige Hohlkörper mit Durchlässen
gemäß Gleichung 1 einen bemerkenswerten Geräusch-Dämpfungseffekt
am Ort des Mikrophons M₂ aufweist.
Gemäß der Erfindung können also sphärisch in den gesamten Raum
emittierte Schallwellen aus einer nahezu punktförmigen Schallquelle
hinter den linsenförmigen Hohlkörper fokussiert werden
und es wird eine Zone geminderten Geräusches außerhalb eines
Dreieck-Bereiches erzeugt, welcher definiert ist durch die Verbindungslinien
zwischen den oberen und unteren Enden des linsenförmigen
Hohlkörpers und dem Brennpunkt. Es wird eine sehr
effektive Geräuschreduzierung erreicht.
Claims (1)
- Vorrichtung zum Reduzieren von Geräuschen mit einem linsenförmigen Hohlkörper, der eine Vielzahl von geneigten, hohlen, rohrförmigen Durchlässen (1) aufweist, wobei die Einfallsfläche (2 a) oder die Abstrahlfläche (2 b) des Hohlkörpers (2) der Schallquelle (Q) zugekehrt ist und eben geformt ist, während die andere der beiden Flächen gekrümmt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge L₂ eines hohlen, rohrförmigen Durchlasses im linsenförmigen Hohlkörper (2) bis auf eine mögliche Abweichung von ±15% durch folgende Gleichung gegeben ist wobeiL:der Abstand von einer als punktförmig angenommenen Schallquelle (Q) zu der Öffnung des hohlen, rohrförmigen Durchlasses ist;L =(l² + a²/4)0,5 + (f² + a²/4)0,5 ist; S:der Abstand vom Mittelpunkt der Einfallsfläche des linsenförmigen Hohlkörpers (2) zur Öffnung des betreffenden, hohlen, rohrförmigen Durchlasses (1) ist; f:der Abstand von der Einfallsfläche (2 a) zum Brennpunkt (F) ist; l:der Abstand von der als punktförmig angenommenen Schallquelle (Q) zur Einfallsfläche ist; a:die Höhe des linsenförmigen Hohlkörpers (2) ist; und R:der Neigungswinkel der hohlen, rohrförmigen Durchlässe ist.
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