DE3738513A1 - Mikrostreifenleiterantenne - Google Patents
MikrostreifenleiterantenneInfo
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- H01Q13/18—Resonant slot antennas the slot being backed by, or formed in boundary wall of, a resonant cavity ; Open cavity antennas
Description
Die Erfindung betrifft eine Mikrostreifenleiterantenne
(Mikrostripantenne), die insbesondere für Luft- und Raum
fahrtanwendungen vorgesehen ist.
Mikrostreifenleitungsantennen besitzen vorteilhafte Eigen
schaften - wie flacher Aufbau, kostengünstige und genaue
Herstellung der Strahlergeometrie mit lithografischen
Verfahren, mögliche Realisierung des Speisenetzwerkes für
Gruppenantennen auf dem gleichen Substrat -, die diese
Antennenform für Gruppenantennen und insbesondere für
aktive Gruppenantennen attraktiv erscheinen lassen.
Andererseits wirkt sich der in der konventionellen Bauform
geringe Abstand zwischen Strahler und leitender Grundplatte
nachteilig auf den Strahlerwirkungsgrad und die zulässigen
Abmessungs- und Stoffkonstantentoleranzen aus.
Eine Vergrösserung des Abstandes durch Verwendung eines
dickeren Substratmaterials hat den Nachteil eines vergrös
serten Gewichts. Der Anteil der in Obeflächenwellen geführ
ten Leistung wird mit zunehmender Dicke des Substratmate
rials grösser, was wiederum den Wirkungsgrad verringert
und das Strahlungsdiagramm verschlechtert.
Wird ein dickes Substrat geringer Dichte oder ein mehr
schichtiges, dickes Substrat unter Verwendung von Luft bzw.
Vakuum oder einem Material geringer Dichte, wie z.B. Schaum
oder Wabenmaterial, benutzt, so wird der Oberflächenwellen
anteil geringer. Gleichzeitig tritt jedoch eine verstärkte
unerwünschte Abstrahlung durch die Speiseleitungen auf. Die
Einspeisung der elektrischen Leistung ist durch den grossen
Abstand zwischen Strahlerebene und Grundplatte problematisch
und führt zu weiterer unerwünschter Abstrahlung. Die genaue
Einhaltung des Abstandes zwischen Strahlerebene und Grund
platte erfordert insbesondere bei zusammengesetztem Substrat
unter Verwendung von Luft beziehungsweise Vakuum eine Stütz
konstruktion. Für aktive Antennen, insbesondere für Raum
fahrtantennen, wird zudem eine gute Wärmeleitfähigkeit von
den auf der Grundplatte angeordneten Sende-/Empfangsmodulen
zur Antennenvorderseite benötigt. Diese ist bei Substraten
geringer Dichte nicht gegeben, insbesondere dann nicht, wenn
das Substrat einen Vakuumbereich enthält.
Aus der DE-OS 28 16 362 ist eine Mikrostreifenleiterantenne
bekannt, die zur Erzielung von Resonanzeffekten aus einer
Vielzahl kleiner Hohlraumresonatoren besteht. Die Hohlräume
sind dadurch gebildet, dass die Strahler einen gewissen Ab
stand zur Grundplatte haben. Der Problemkreis:
Wirkungsgrad - Gewicht - Wärmeableitung ist nicht ange
sprochen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Mikrostreifenleiter
antenne für Luft- und Raumfahrtanwendungen zu schaffen, die
einen hohen Wirkungsgrad, sehr geringes Gewicht, mechanische
Steifigkeit, geringe Streustrahlung (Streifenleiterverluste)
und gute Wärmeleitfähigkeit senkrecht zur Antennenfläche
vereinigt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss gelöst von einer Mikro
streifenleiterantenne mit den Merkmalen der unabhängigen
Ansprüche.
Ausführungen der Erfindung und Herstellungsverfahren sind
Gegenstände von abhängigen Ansprüchen.
Die Erfindung vergrössert den Wirkungsgrad und die Band
breite sowie die Toleranzunempfindlichkeit von Mikrostrei
fenleitungsstrahlern. Das Speiseleitungssystem bleibt dabei
wegen der höheren kapazitiven Kopplung mit der Grundplatte
weitgehend abstrahlungsfrei. Die Oberflächenwellenanregung
wird nicht verstärkt. Das Gewicht der Antenne bleibt gering.
Eine ausreichende Wärmeleitfähigkeit senkrecht zur Antennen
fläche ist gegeben, da die Antenne - außer unter den Strah
lerelementen - sehr dünn ausgelegt sein kann.
Kern der Erfindung ist der grössere Abstand zwischen Strah
ler und Grundplatte gegenüber der Substratdicke nur im Be
reich unterhalb der Strahler. Diese Abstandsvergrösserung
kann durch Verformen der Grundplatte (Wannenstruktur) oder
des Substrats (Mesa-Struktur) erreicht werden. Der entste
hende Zwischenraum zwischen Substrat und Grundplatte kann
vakuum- oder luftgefüllt bleiben oder mit einem Dielektri
kum, zum Beispiel einem Schaum- oder einem Wabenmaterial,
zur mechanischen Versteifung gefüllt sein.
Die Erfindung erlaubt es, die gegenläufigen Forderungen für
hohen Wirkungsgrad und grosse Bandbreite der Strahlerelemen
te einerseits - nämlich grosser Abstand zwischen Strahler
und Grundplatte bei kleiner Dielektrizitätszahl - sowie
für Abstrahlungsfreiheit (geringe Streifenleiterverluste)
und leichte Ankoppelbarkeit der Speiseleitungen an die
Leistungszuführung andererseits - nämlich geringe Substrat
dicke bei mittlerer bis hoher Dielektrizitätszahl - auf
einem Substrat zu vereinigen. Gleichzeitig bleibt das Ge
wicht gering und eine Wärmeleitung von der Grundplatte zur
Strahlerebene ist gewährleistet. Die Antenne ist durch die
Erhebungen oder Vertiefungen leicht und doch mechanisch
stabil.
Die Anpassung des Wellenwiderstands erfolgt bevorzugt dort,
wo der Abstand zwischen der oberseitigen Leitung und der
Grundplatte geändert wird (also bei e). Daß die Anpassungs
leitungen und das Speiseleitungsnetzwerk in einer bevorzug
ten Ausführung auf der Substratoberseite angeordnet sind,
hat den Vorteil, daß die Herstellung in einem Arbeitsgang
erfolgen kann. Dadurch, daß keine Übergänge erforderlich
sind, können die Genauigkeit und die Reproduzierbarkeit der
Herstellung der Zuleitungen so groß sein, wie bei der Her
stellung der Strahler (c).
In einer Ausführung ist die Substratoberseite mit Thermal
farbe beschichtet, um die Abstrahlung der Wärme zu verbes
sern oder die Wärmeaufnahme durch Sonne oder Albedo zu mini
mieren.
Hinsichtlich der Werkstoffe für die Grundplatte bestehen im
Prinzip keine Einschränkungen, sofern die Oberfläche elek
trisch gut leitfähig ist oder durch eine (Metall-) Be
schichtung gut leitfähig gemacht werden kann. Carbonfaser
verstärkter Kunststoff ist gut geeignet, da dieses Material
sehr geringe thermische Ausdehnungskoeffizienten aufweist.
Die Grundplatte kann auch aus einem Kunststoff (z.B. einem
Fluorkohlenwasserstoff wie Teflon) bestehen, der mit einer
hochleitenden, widerstandsfähigen und gut haftenden Schicht
belegt ist. In Frage kommen z.B. die Metalle Chrom (Cr),
Kupfer (Cu), Titan (Ti), Palladium (Pd) und Gold (Au).
Wegen seiner guten Haftung, der hohen Leitfähigkeit und der
einfachen Verfahren der galvanischen Verstärkung ist Kupfer
als Leitschicht besonders gut geeignet. Zur Erhöhung der
Korrosionsbeständigkeit kann es mit Gold beschichtet sein.
Die Herstellungsprozesse sind an sich bekannt:
- - Teflon mechanisch und naßchemisch reinigen
- - Teflon im Vakuumplasma sputterätzen
- - Kupfer ca. 300 nm dick aufsputtern
- - Kupfer galvanisch verstärken
- - Gold aufdampfen.
Moderne Kassettensputteranlagen erlauben die Beschichtung
großflächiger Substrate (<1 m2). In solchen Anlagen
werden beispielsweise bisher Autoscheiben und Fenstergläser
mit optischen Schichten besputtert.
Als Material für das Substrat b eignen sich neben mehr
schichtigen Dielektrika verstärkte oder unverstärkte Kunst
stoffe, insbesondere Thermoplaste. Diese Werkstoffe haben
hinreichend geringe dielektrische Verluste. Beispiele dafür
sind alle Werkstoffe, die für die Herstellung von hochwerti
gen Radomen, sowie von Leiterplatinen für die Mikrowellen
technik eingesetzt werden. Aus elektrischer Sicht besonders
geeignet sind verstärkte und unverstärkte Werkstoffe auf der
Basis von Fluorkohlenstoffen wie PTFE, FEP oder PFA, sowie
auf der Basis von Polyethylen. Ein besonders geeigneter
Werkstoff für das Substrat ist polyethylenfaserverstärktes
Polyethylen. Bei diesem Werkstoff können sehr geringe ther
mische Ausdehnungskoeffizienten realisiert werden. Dieser
Werkstoff kann zudem über die Funktion als Dielektrikum
hinaus noch tragende Funktionen erfüllen. In einem Ausfüh
rungsbeispiel wurde eine Bauweise realisiert, bei der das
Substrat b aus einer 1 mm dicken Platte aus polyethylen
faserverstärktem Polyethylen und die Grundstruktur aus
carbonfaserverstärktem Epoxidharz besteht.
Die Herstellung der Erhebungen oder Vertiefungen kann durch
thermomechanisches Umformen von Platten erfolgen. In einem
Ausführungsbeispiel wird eine 1,5 mm dicke Platte aus glas
mikrofaserverstärktem PTFE (unter der Handelsbezeichnung
RT/Duroid 5780 erhältlich) bei 350°C zwischen konturierten
Metallstempeln tiefgezogen. In einer anderen Ausbildungs
form kann die Form des Substrats b oder der Grundstruktur
durch mechanische Bearbeitung (z.B. durch Fräsen) herge
stellt werden.
Die Beschichtung des Substrats kann mit den Verfahren er
folgen, die weiter oben zur Beschichtung der Grundplatte
genannt waren. Die Strukturierung der Metallschichten kann
durch Ätzverfahren oder Lift-off-Verfahren erfolgen. Als
Ätzresist oder Lift-off-Schicht können photoempfindliche
Lacke und Folien eingesetzt werden, aber auch (mechanisch)
strukturierte Polymer- und Metallfolien.
Geeignet ist folgendes Verfahren:
- - Eine lichtempfindliche Folie wird auf ein Teflon- Substrat der Mikrostripantenne aufgewalzt.
- - Metallbeschichtung wieder wie weiter oben beschrieben oder durch Aufdampfen oder Aufsputtern.
- - Nach dem letzten Beschichtungsschritt wird die Folie mitsamt der unerwünschten Beschichtung abgezogen (Negativverfahren).
Die optisch strukturierten Folien können vor oder nach Ver
formung des Teflon-Substrats aufgebracht werden. Es kann
auch auf eine Tauchbadlackierung mit Photolack übergegangen
werden, wobei der Tauchlack zum Lift-off der freibleibenden
Flächen in Azeton abgelöst wird.
Die Ankoppelung der Strahlerelemente kann auch dadurch er
folgen, daß die Zuleitung nicht auf dem Substrat, sondern
jeweils im Substrat bis unter das jeweilige Strahlerelement
geführt ist und die relative Dielektrizitätskonstante des
Substratmaterials zwischen Zuleitung und Strahler lokal er
höht wird.
Die Erfindung wird anhand zweier Figuren näher erläutert.
Beide Figuren zeigen je einen Ausschnitt aus einer Gruppen
antenne mit den Grundplatten a, dem elektrisch isolierenden
Substrat b und den Strahlerelementen c. Gezeichnet sind
weiter die Speiseleitungen d und sich verbreiternde Über
gangsbereiche e, die die Speiseleitungen d mit den Strahler
elementen c elektrisch verbinden. Die Erhöhungen oder Ver
tiefungen können beispielsweise zwischen 0,5 und 10 mm
hoch (tief) sein.
Fig. 1 zeigt die Ausführung mit mesa-förmiger Erhöhung
des Substrats b.
Fig. 2 zeigt die Ausführung mit wannenförmiger Vertiefung
der Grundplatte a.
Claims (11)
1. Mikrostreifenleiterantenne (Gruppenantenne) mit
- - einer elektrisch leitfähigen Grundplatte (a)
- - einem elektrisch isolierenden Substrat (b)
- - einer Gruppe von Strahlerelementen (c)
- - und Speiseleitungen (d) dadurch gekennzeichnet, dass das isolierende Substrat (b) im Bereich der Strahler elemente (c) Erhebungen aufweist, bevorzugt solche, deren Lateralabmessungen etwas grösser sind als die der Strahlerelemente (c).
2. Mikrostreifenleiterantenne (Gruppenantenne) mit
- - einer elektrisch leitfähigen Grundplatte (a)
- - einem elektrisch isolierenden Substrat (b)
- - einer Gruppe von Strahlerelementen (c)
- - und Speiseleitungen (d) dadurch gekennzeichnet, dass die Grundplatte (a) im Bereich unterhalb der auf der Oberseite des Substrats (b) angebrachten Strahler elemente (c) Vertiefungen aufweist, bevorzugt solche, deren Lateralabmessungen etwas grösser sind als die der Strahlerelemente (c).
3. Antenne nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ge
kennzeichnet durch einen sich verbreiternden Übergangs
bereich (e) von der Speiseleitung (d) zum Strahler
element (c).
4. Antenne nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass der durch die Erhebung oder die
Vertiefung gebildete Raum Luft, Vakuum, ein Dielektrikum
gleich dem des Substrats (b), ein Dielektrikum ungleich
dem des Substrats (b), ein Schaummaterial oder ein
Wabenmaterial enthält.
5. Antenne nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die der Anpassung dienenden Über
gangsbereiche (e) auf der Substratoberseite angeordnet
sind.
6. Antenne nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass das Speiseleitungsnetzwerk auf der
Substratoberseite angeordnet ist.
7. Antenne nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Substratoberseite mit Thermal
beschichtung, zum Beispiel einer Schicht mit definiertem
solaren Absorptionsgrad und definiertem Wärme-(IR-)
Emissionsgrad zur Einstellung der Oberflächentemperatur,
vorgesehen ist, wobei der Bereich um die Strahler
elemente (c) ausgespart sein kann.
8. Antenne nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Grundplatte (a) aus kohlen
faserverstärktem Kunststoff, insbesondere aus CFK ver
stärktem Epoxidharz oder aus einem faserverstärkten
Thermoplasten (zum Beispiel einem Fluorkohlenwasser
stoff), der mit einem Metall beschichtet ist, besteht.
9. Antenne nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass das Substrat (b) ein mehrschichti
ges Dielektrikum ist oder aus verstärktem oder unver
stärktem Kunststoff, insbesondere aus glasmikrofaser
verstärktem Thermoplasten, wie zum Beispiel einem Fluor
kohlenwasserstoff wie PTFE, FEP, PFA oder Polyethylen
oder aus polyethylenfaserverstärktem Polyethylen
besteht.
10. Verfahren zur Herstellung der Vertiefungen oder Erhebun
gen der Antennen nach einem der vorhergehenden Ansprüche
durch Tiefziehen oder Fräsen.
11. Verfahren zur Herstellung der Strahlerelemente (c) und
Speiseleitungen (d) der Antennen nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß diese
Elemente durch Verfahren der Dünnschichttechnik herge
stellt beziehungsweise strukturiert werden, zum Beispiel
durch chemisches oder physikalisches Beschichten, durch
photolithografische Strukturierung, durch Anwendung von
Naß- oder Trockenätzverfahren oder Lift-off-Techniken
(Abhebetechniken).
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