DE3738083C2

DE3738083C2 - Rotierendes Schaberwerkzeug zum Bearbeiten von Oberflächen

Info

Publication number: DE3738083C2
Application number: DE3738083A
Authority: DE
Inventors: Dieter Roll
Original assignee: ROLL GmbH
Current assignee: ROLL GmbH
Priority date: 1987-11-10
Filing date: 1987-11-10
Publication date: 1995-12-07
Anticipated expiration: 2007-11-11
Also published as: ATA274988A; DE3738083A1; CH676817A5; AT400019B

Description

Die Erfindung betrifft ein rotierendes Schaberwerkzeug zum Bearbeiten von Oberflächen, insbesondere Estrichflächen, mit einer Tellerscheibe als Werkzeugträger, die eine Montageseite und eine Werkzeugseite aufweist und auf deren Werkzeugseite Hartmetallwerkzeuge zwischen Abstandshaltern angeordnet sind.

Es sind Fräswerkzeuge der genannten Art bekannt, die als Frästeller zum Abfräsen von Zement-Erhöhungen der Estriche und dergleichen mit Hartmetall-Spitz-Segmenten besetzt sind, die beispielsweise entlang von Radiallinien angeordnet sind. Das Einsatzgebiet dieser rotierenden Werkzeuge ist jedoch begrenzt. Sie reichen nicht aus, weiche Beschichtungen, wie Klebstoffbeläge auf Estrichböden, rasch und sicher zu entfernen, ohne die Gefahr, daß die Klebstoffreste schmie ren oder zu schmelzen beginnen.

Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, ein rotierendes Schaberwerkzeug der eingangs genannten Art so auszubilden, daß es auch hartnäckige Bodenbelag- und Kleb stoffschicht-Rückstände von Estrichflächen sicher und schnell entfernen kann.

Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Abstandshalter auf dem Werkzeugträger senkrecht zu ihm verstellbar angeordnet sind und die Hartmetallwerk zeuge Hartmetallplättchen mit Schneidkanten aufweisen, die an Haltern befestigt sind, die gegen Rückstellfederkraft jeweils um eine parallel zur Tellerscheibenebene gerichte te Achse verschwenkbar angeordnet sind.

Die Hartmetallplättchen mit ihren Schneidkanten ergeben ein Abheben der zu entfernenden Unebenheiten wie bei einem spanbildenden Werkzeug, wobei durch die federnde Anordnung der Halter ein gleichmäßiger Schneidenanpreßdruck der Werkzeuge gegeben ist und die Werkzeuge beim Auflaufen gegen den harten Estrichuntergrund zurückfedern können. Dadurch wird im Zusammenwirken mit den zweckmäßig ver stellbar angeordneten Abstandshaltern die Gefahr eines Einhakens der Hartmetallwerkzeuge am Boden verhindert.

Vorteilhafterweise können die Schneidkanten der Hartmetall plättchen der gleichmäßig über den Umfang der Tellerschei be verteilten Hartmetallwerkzeuge in Radialrichtung unter schiedliche Abstände vom Zentrum der Tellerscheibe haben, wodurch bei der Bearbeitung eine große Estrichfläche er faßt wird. Auch die verstellbaren Abstandshalter sind zweckmäßig gleichmäßig über den Umfang der Tellerscheibe verteilt, wobei zwischen jeweils zwei Hartmetallwerkzeugen ein verstellbarer Abstandshalter angeordnet sein kann. Als besonders vorteilhaft hat sich ein Schaberwerkzeug heraus gestellt, auf dessen Tellerscheibe drei Hartmetallwerk zeuge und drei Abstandshalter in gleichmäßiger Verteilung angeordnet sind. Hier verbleiben zwischen den einzelnen Hartmetallwerkzeugen und den Abstandshaltern relativ große Freiräume, durch welche hindurch das abgeschabte Material nach außen abgeschleudert werden und sich nicht zwischen den Werkzeugen und den Abstandshaltern festsetzen kann. Dies ist vor allem beim Entfernen von Klebstoffbelägen von großer Wichtigkeit, wo im Werkzeug hängenbleibende Kleb stoffspäne rasch schmelzen und die Werkzeuge verschmieren könnten. Die Hartmetallplättchen lassen sich als Wende plättchen ausbilden und am Werkzeughalter durch Festspan nen oder Festschrauben lösbar befestigen. Die Abstandshal ter können als Quaderkörper ausgebildet sein, die eine ausreichend große Auflagefläche bilden und die auf in Gewindebohrungen der Tellerscheibe gelagerten Distanz schrauben angeordnet sein können.

Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel des Erfindungs gegenstandes anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert.

Im einzelnen zeigen:

Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf die Werkzeug seite der Tellerscheibe eines rotierenden Schaberwerkzeuges;

Fig. 2 eine Seitenansicht eines Hartmetallwerkzeuges in Richtung des Pfeiles II in Fig. 1 in gegenüber Fig. 1 vergrößertem Maßstab;

Fig. 3 eine Seitenansicht eines Abstandshalters in Richtung des Pfeiles III in Fig. 1 in gegenüber Fig. 1 vergrößertem Maßstab.

Das in nicht dargestellter Weise mit einer Abtriebswelle kuppelbare rotierende Schaberwerkzeug 10 weist eine Tellerscheibe 11 als Werkzeugträger auf, auf deren aus Fig. 1 ersichtlicher Werkzeugseite 11.1 im Peripherie bereich gleichmäßig über den Umfang der Tellerscheibe verteilt drei quaderförmige Abstandshalter 12/1, 12/2 und 12/3 angeordnet sind. Gemäß Fig. 3 sind die quaderförmi gen Abstandshalter 12 jeweils mittels zweier Distanz schrauben 13 mit der Tellerscheibe 11 verbunden. Die Distanzschrauben 13 können mit ihrem einen Ende in aus Fig. 3 nicht ersichtlicher Weise im Distanzhalter 12/3 drehbar gelagert sein und sind in Gewinde-Durch gangsbohrungen 14 der Tellerscheibe 11 eingesetzt. Durch Drehen der Distanzschrauben 13 kann der Abstand der Distanzhalter 12/1 bis 12/3 mit ihrer Auflagefläche 15 von der Werk zeugseite 11.1 der Tellerscheibe 11 in Richtung des in Fig. 3 eingetragenen Doppelpfeiles 16 eingestellt werden. Die Abstandshalter 12/1, 12/2 und 12/3 können aber auch mit Gewindebohrungen für Befestigungsschrauben versehen sein, welche als Kopfschrauben ausgebildet sind und durch gewindefreie Bohrungen in der Tellerscheibe 11 hindurch geführt sind, wobei der Abstand der Abstandshalter 12/1 bis 12/3 von der Tellerscheibe 11 durch zwischen den Abstandshaltern und der Tellerscheibe angeordnete Distanzscheiben be stimmt wird.

Zwischen den drei Abstandshaltern 12/1, 12/2 und 12/3 sind auf der Werkzeugseite 11.1 der Tellerscheibe 11 ebenfalls in gleichmäßiger Verteilung über deren Umfang drei Werkzeug halter 17/1, 17/2 und 17/3 angeordnet, an deren einem Ende jeweils zwei quadratisch wendbare Hartmetallplättchen 18 nebeneinander angeschraubt oder festgespannt sind, das Schneidkanten 18.1 aufweist. Wie Fig. 1 zeigt, sind die Hartmetall-Wendeplättchen mit ihren Schneidkanten 18.1 jeweils auf eine Radiallinie R1, R2 und R3 ausgerichtet, und die drei Werkzeughalter 17/1, 17/2 und 17/3 sind jeweils so angeordnet, daß ihre Hartmetall-Wendeplättchen unterschiedliche Abstände A1, A2 und A3 vom Außenrand 11.3 und damit auch vom Zentrum Z der Tellerscheibe 11 haben. Die Drehrichtung der Tellerscheibe 1 ist in Fig. 1 durch einen Pfeil 19 gekennzeichnet.

Wie am besten aus Fig. 2 ersichtlich ist, sind die Werk zeughalter 17/1, 17/2 und 17/3 jeweils um einen Lagerzapfen 20 verschwenkbar gelagert, dessen in Fig. 1 eingezeich nete Achse 20.1 parallel zur Tellerscheibe 11 und paral lel zu einer der Radiallinien R1, R2 und R3 verläuft und der in einem mit der Tellerscheibe 11 fest verbundenen Träger 21 gehalten ist. Neben dem Träger 21 ist ein Gegenhalter 22, der mit dem Träger 21 auch einstückig ausgebildet sein kann, auf der Werkzeugseite 11.1 der Tellerscheibe 11 angeschraubt. Der auf dem Lagerzapfen 20 um einen in Fig. 2 eingezeichneten, relativ kleinen Winkel W ver schwenkbar gelagerte Werkzeughalter 17/1 bis 17/3 ist gemäß Fig. 2 an seinem dem Hartmetallplättchen 18 entgegengesetz ten Ende mit einem Ansatz 23 versehen, dem ein Ansatz 22.1 des Gegenhalters 22 mit Abstand gegenüberliegt. Zwischen den beiden Ansätzen 23 und 22.1 ist eine Schraubendruck feder 24 eingespannt, die auf den verschwenkbaren Werk zeughalter 17/1 bis 17/3 eine Vorspannung zur Bildung eines gleich mäßigen Schneidenanpreßdruckes ausübt.

Ein vorstehend beschriebenes Schaberwerkzeug 10 kann bei spielsweise eine Tellerscheibe von 8 mm Stärke und 400 mm Durchmesser aufweisen und durch die in Radialrichtung der Scheibe gegeneinander versetzten Hartmetallplättchen 18 eine Schabfläche von 50 mm Breite aufweisen. Die Schneidkanten 18.1 der Hartmetallplättchen 18 können beispielsweise 16 mm Breite und einen Freiwinkel von 11° aufweisen. Die Schnittiefe der Hartmetallwerkzeuge wird durch eine entsprechende Einstellung der Abstandshalter 12 zweckmäßig auf eine Schabtiefe von 2 bis 4 mm eingestellt.

Claims

1. Rotierendes Schaberwerkzeug zum Bearbeiten von Ober flächen, insbesondere Estrichflächen, mit einer Teller scheibe als Werkzeugträger, die eine Montageseite und eine Werkzeugseite aufweist und auf deren Werkzeugseite Hartmetallwerkzeuge zwischen Abstandshaltern angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandshalter (12/1-12/3) auf der Tellerscheibe (11) senkrecht zu ihr verstellbar angeordnet sind und die Hartmetallwerk zeuge Hartmetallplättchen (18) mit Schneidkanten (18.1) aufweisen, die an Werkzeughaltern (17/1-17/3) be festigt sind, die gegen Rückstellfederkraft jeweils um eine parallel zur Tellerscheiben ebene gerichtete Achse (20.1) verschwenkbar angeordnet sind.

2. Schaberwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich net, daß die Schneidkanten (18.1) der Hartmetallplättchen (18) der gleichmäßig über den Umfang der Tellerscheibe (11) verteilten Hartmetallwerkzeuge in Radialrichtung unterschiedliche Abstände (A1-A3) vom Zentrum (Z) bzw. dem Außenrand (11.3) der Tellerscheibe (11) haben.

3. Schaberwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn zeichnet, daß zwischen jeweils zwei über den Umfang der Tellerscheiben (11) benachbarten Hartmetallwerkzeugen jeweils ein verstellbarer Abstandshalter (12/1-12/3) angeordnet ist.

4. Schaberwerkzeug nach einem der Werkzeuge 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hartmetallplättchen (18) als Wendeplättchen ausgebildet und am Werkzeug halter (17/1-17/3) durch Festspannen oder Fest schrauben lösbar befestigt sind.

5. Schaberwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandshalter (12/1-12/3) als Quaderkörper ausgebildet sind, die auf in Gewindebohrungen (14) der Tellerscheibe (11) gelagerten Distanzschrauben (13) angeordnet sind.

6. Schaberwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Tellerscheibe (11) drei Hartmetallwerkzeuge und drei Abstandshalter (12/1-12/3) vorgesehen sind.