DE3736535C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Schleifkontaktanordnung, insbesondere für eine Kohlebürste, von der im Ober­ begriff des Anspruchs 1 angegebenen Art.

Eine derartige Schleifkontaktanordnung ist aus DE-C 8 81 831 in verschiedenen Ausführungen bekannt. Bei allen diesen Ausführungen ist die Sperreinrichtung mit der Andruckfeder kombiniert und besteht aus spreizbaren Federarmen, Kugeln, Hebeln oder dgl., die das untere Ende der Andruckfeder gegen Aufwärtsbewegung blockieren. Diese Sperreinrichtung soll ein Abheben des Schleif­ kontaktkörpers vom Schleifring oder dgl. durch Stöße und Vibrationen verhindern, ohne daß zu diesem Zweck die Federkraft der Andruckfeder übermäßig groß bemessen wer­ den muß.

Die vorbekannten Sperreinrichtungen sind aber einerseits relativ aufwendige mechanische Konstruktionen, und ande­ rerseits können sie nicht verhindern, daß sich der Schleifkontaktkörper im Halter verschiebt oder verkippt, wodurch eine einwandfreie Anlage des Schleifkontaktkör­ pers am Schleifring oder dgl. trotz der Sperreinrichtung beeinträchtigt werden kann.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schleifkontaktanordnung der genannten Art so weiterzubilden, daß bei möglichst einfacher Ausgestaltung der Sperreinrichtung eine verbes­ serte Führung des Schleifkontaktkörpers im Halter erzielt wird.

Die Lösung der Aufgabe ist im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegeben. Die Unteransprüche beziehen sich auf vorteilhafte weitere Ausgestaltungen.

Durch die erfindungsgemäße Anordnung hat die Sperrein­ richtung eine doppelte Funktion, nämlich in Vorschubrich­ tung eine Seitenführung und in der entgegengesetzten Richtung eine Sperrkraft auszuüben. Die federnden Borsten bewirken auch keine starre Blockierung des Schleifkontaktkörpers, sondern gestatten durch ihre Federsteifigkeit kleine Bewegungen entgegen der Vorschubrichtung, ohne daß dadurch die Andruckkraft der Andruckfeder im Normalbetrieb beeinflußt wird.

Ausführungsformen der Erfindung werden anhand der Zeich­ nungen näher erläutert. Fig. 1 und 2 zeigen jeweils Schnitte durch eine erfindungsgemäße Schleifkontaktanordnung.

Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 ist als Schleifkontaktkörper eine Kohlebürste 1 in einem schachtartigen Halter 2 verschiebbar geführt und wird von einer als Schraubenfeder ausgebildeten Andruck­ feder 3 belastet. In dem Spalt zwischen den Seitenflächen der Kohlebürste 1 und den Innenflächen des Halters 2 be­ finden sich Borstenstreifen 6 mit kurzen, steifen Borsten, die in einer zum Halter 2 hin nach oben gerichteten Schräg­ stellung angeordnet sind. In der linken Hälfte von Fig. 1 ist der Borstenstreifen 6 an der Kohlebürste 1 angebracht, und die Borsten 6a stehen vom Borstenstreifen 6 schräg nach oben. In der rechten Hälfte von Fig. 1 ist als alter­ native Ausführungsmöglichkeit der Borstenstreifen 6 an der Innenfläche des Halters 2 befestigt, wobei die Bor­ sten 6a schräg nach unten in Richtung auf die Kohlebürste 1 gerichtet sind. Die Borsten 6a sind bezüglich ihrer Länge und Steifigkeit so bemessen, daß sie eine Bewegung der Kohlebürste 1 nach unten unter der Kraft der Andruck­ feder 3 zulassen, sich aber bei jeder Bewegung der Kohle­ bürste 1 nach oben zwischen der Kohlebürste 1 und dem Halter 2 verspreizen und die Aufwärtsbewegung blockieren. Dabei kann aufgrund der Biegesteifigkeit der Borsten 6a ein gewisser kleiner Federweg der Kohlebürste 1 in dem Halter 2 noch möglich sein, wobei in diesem Fall die von den Borsten 6a ausgeübte zusätzliche Federkraft wesentlich größer als die der Andruckfeder 3 und z. B. progressiv zunehmend ist.

Die Borstenstreifen 6 mit den Borsten 6a können aus jedem geeigneten Material, insbesondere einem ausreichend ver­ formungssteifen Kunststoff oder auch aus Stahl hergestellt sein.

Die Ausführungsform nach Fig. 2 entspricht weitgehend der nach Fig. 1, wobei jedoch der Halter 2 in einer stationären Führung 8 verschiebbar angeordnet ist und sich gegen die Kraft einer z. B. als Tellerfeder ausge­ bildeten Zusatzfeder 7 geringfügig nach oben bewegen kann. An der Innenwand des Halters 2 sind als Rast- und Spreizvorrichtung Borstenstreifen 6 und Borsten 6a be­ festigt, die in Richtung auf die Kohlebürste 1 nach unten schräggestellt sind. In diesem Fall können die Borsten 6a so bemessen sein, daß sie im wesentlichen keinen Federweg für die Kohlebürste 1 nach oben zulassen, da ein ent­ sprechender Federweg des Halters 2 aufgrund der zusätzli­ chen Tellerfeder 7 möglich ist.

Bei den drei Ausführungsformen ist gemeinsam, daß die Kohle­ bürste 1 im Falle einer Aufwärtsbewegung derart an dem Halter 2 verrastet oder verspreizt wird, daß Aufwärts­ bewegungen nur unter Überwindung einer zusätzlichen Federkraft, die von den Borsten 6a in Fig. 1 oder der Tellerfeder 7 in Fig. 2 geliefert wird, möglich sind. Durch entsprechende Be­ messung der Größe und der progressiven Charakteristik dieser zusätzlichen Federkraft, die ganz unabhängig von der der eigentlichen Andruckfeder 3 gewählt werden kann, lassen sich Bewegungen der Kohlebürste 1 entgegen der Andruckrichtung wirksam unterbinden. Durch die Borstenstreifen wird außerdem eine verbesserte Führung des Schleifkontaktkör­ pers im Halter erzielt bzw. durch deren Federwirkung das Halterspiel verringert.

Die Rast- oder Spreizvorrichtung kann zusätzlich auch die Aufgabe der Kontaktierung und Stromzuführung zur Kohlebürste 1 übernehmen, wenn für die Borstenstreifen 6 und Borsten 6a metallisches oder jeden­ falls leitfähiges Material verwendet wird.

Claims (3)

1. Schleifkontaktanordnung, insbesondere für eine Kohlebür­ ste, mit
einem Schleifkontaktkörper (1), der in einem Halter (2) beweglich geführt ist,
einer Andruckfeder (3), durch die der Schleifkontaktkörper in einer Vorschubrichtung gegen einen Schleifring od. dgl. andrückbar und nachführbar ist, und
einer im Halter (2) verspreizbaren Sperreinrichtung, durch die der Schleifkontaktkörper (1) im Halter (2) in je­ der Vorschublage gegen zur Vorschubrichtung entgegenge­ setzte Bewegungen blockierbar, aber für Bewegungen in Vor­ schubrichtung frei ist,
dadurch gekennzeichnet, daß als Sperrein­ richtung Borstenstreifen (6) vorgesehen sind, die zwischen die Seitenflächen des Schleifkontaktkörpers (1) und die In­ nenflächen des Halters (2) eingesetzt sind und federnd steife Borsten (6a) aufweisen, die in Vorschubrichtung nach innen bzw. entgegen der Vorschubrichtung nach außen schräg gestellt sind und bei Bewegungen des Schleifkontaktkörpers (1) in Vorschubrichtung an dessen Seitenflächen führend anliegen und bei Bewegungen in der dazu entgegengesetzten Richtung zwischen dem Schleifkontaktkörper (1) und dem Hal­ ter (2) verspreizbar sind.

2. Schleifkontaktanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Borstenstreifen (6) mit den Borsten (6a) aus Kunststoff bestehen.

3. Schleifkontaktanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Borsten (6a) aus Stahl bestehen.