DE3735253A1 - Verwendung von resolierten polymerdispersionen als bindemittel fuer isolierplatten und -einsaetze sowie exotherme massen fuer den metallguss - Google Patents
Verwendung von resolierten polymerdispersionen als bindemittel fuer isolierplatten und -einsaetze sowie exotherme massen fuer den metallgussInfo
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Description
Diese Erfindung betrifft neue Bindemittel zur Herstellung von Isolierplatten
und -einsätzen sowie von exothermen Massen für den Metallguß.
Beim Gießen von Formlingen aus Metallen, wie insbesondere Stählen und
Aluminium sowie Aluminiumlegierungen werden im Hinblick auf eine möglichst
vollständige Ausfüllung der Formen häufig Isolierplatten und -einsätze,
z. B. Steigereinsätze (Speisereinsätze) sowie auch exotherme Massen bzw.
exotherme Einsätze insbesondere beim Kokillen- und Strangguß eingesetzt.
Durch diese Einsätze wird an verschiedenen Stellen der Formen ein zu
rasches Abkühlen der Metallschmelzen vermieden und so durch verbesserte
Füllung der Form eine verbesserte Formwiedergabe erzielt.
Die Isolierplatten und -einsätze sind hauptsächlich aus hochtemperaturbeständigen
Massen, wie Schamotte, Mineralfasern, wie besonders
Gesteinswolle und anorganischen Füllstoffen, wie Kieselgur, Titandioxid,
Zirkondioxid sowie in manchen Fällen synthetischen Fasern, z. B. auf Basis
von Polyamiden und gesättigten Polyestern sowie aus natürlichen Fasern,
wie Baumwolle und Hanf, aufgebaut, wobei meist mindestens 50, insbesondere
mindestens 80 Gew.-% der Massen aus hochtemperaturbeständigen Stoffen und
gegebenenfalls mineralischen Fasern bestehen. Die Bestandteile dieser Art
sind durch Bindemittel miteinander verbunden, wobei in der Praxis im
allgemeinen hitzehärtbare Phenolharze vom Typ Novolak in Pulverform
eingesetzt werden. Ein Nachteil dieser Bindemittel ist vor allem ihre
umständliche Handhabung bei der Bearbeitung sowie das Abspalten großer
Mengen Phenol bei ihrem Einsatz, was sowohl die Umwelt belastet als auch
die Wiederaufbereitung des gegebenenfalls verwendeten Gießereisandes
erschwert. Auch für die Herstellung von (geformten) exothermen Massen,
beispielsweise auf Basis von Thermit (Gemisch aus Aluminiumgrieß und
Trieisentetroxid) werden in der Praxis heute noch hitzehärtbare
Phenolharze vom Novolak-Typ in Pulverform mit den oben angegebenen
Nachteilen eingesetzt. In manchen Fällen verwendet man auch als
Bindemittel Wasserglas, dessen Feuchtigkeitsempfindlichkeit jedoch von
Nachteil ist.
Sowohl bei den bekannten Isolierplatten und -einsätzen als auch bei den
exothermen Massen liegt der Anteil an Bindemitteln der genannten Art im
allgemeinen zwischen 1 und 10 Gew.-%, bezogen auf die Massen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, ein Bindemittel für die
Herstellung von Isolierplatten und -einsätzen sowie von exothermen Massen
bereitzustellen, das weder feuchtigkeitsempfindlich ist noch zu einer
nennenswerten Umweltbelastung durch Phenol führt.
Es wurde nun gefunden, daß man Isolierplatten und -einsätze sowie
exotherme Massen für den Metallguß erhält, die diese Nachteile nicht
aufweisen, wenn man als Bindemittel zu ihrer Herstellung im wesentlichen
schutzkolloidfreie Einkomponentensysteme auf Basis einer Kombination aus
einer wäßrigen Primärdispersion eines synthetischen Polymeren und einem
wasserunlöslichen Polykondensat aus Phenolen und Aldehyden, die teilweise
durch Ketone ersetzt sein können, wobei die phenolischen Komponenten des
Polykondensats zunächst mit einer wäßrigen Primärdispersion einer
synthetischen Polymeren vermischt und in diesem Gemisch dann die Polykondensation
mit den Aldehyden, die teilweise durch Ketone ersetzt sein
können unter üblichen Bedingungen durchgeführt worden ist, verwendet.
Derartige schutzkolloidfreie Einkomponentensysteme können auch als
resolierte Polymerdispersionen bezeichnet werden. Sie können
beispielsweise nach dem Verfahren der US-PS 46 23 679 hergestellt sein.
Als phenolische Komponenten sollen vorzugsweise solche eingesetzt werden,
die eine Löslichkeit von weniger als 10 g in 100 g Wasser von 20°C bei pH
<5 aufweisen, insbesondere z. B. Bisphenol A oder dessen Gemische mit
Phenol, C₁-C₁₂-alkylsubstituierten Phenolen und/oder Hydroxybiphenyl.
Als Aldehyde werden für die Polykondensation vorzugsweise Formaldehyd,
Paraformaldehyd, Acetaldehyd oder deren Gemische eingesetzt. Bevorzugt ist
außerdem, als wäßrige Primärdispersionen solche eines synthetischen
Polymeren einzusetzen, das Glycidyl-, Carbonyl-, N-Methylol-,
N-Alkoxymethyl-, Ether-, Amino- und/oder Hydrazo-Gruppen sowie
gegebenenfalls zusätzlich Carboxyl- oder Hydroxylgruppen enthält.
Es eignen sich die üblichen Primärdispersionen, die Copolymerisate stabil
dispergiert enthalten, insbesondere solche, die eine ausreichende
Stabilität gegenüber pH-Wert-Änderungen sowie ausreichende Verträglichkeit
mit der phenolischen Komponente des Polykondensat-Harzes aufweisen. Als
Hauptmonomere enthalten die Primärdispersionen vorzugsweise Ester der
Acryl- oder Methacrylsäure mit 1 bis 8 C-Atome enthaltenden Alkanolen,
Styrol sowie gegebenenfalls Vinylchlorid oder Vinylidenchlorid und
Butadien sowie ferner Acrylnitril einpolymerisiert. Als Hauptmonomere
kommen auch Vinylester, wie besonders Vinylacetat und Vinylpropionat in
Frage. Beispiele für geeignete (Meth)acrylester sind Methyl(meth)acrylat,
Ethyl(meth)acrylat, Propyl(meth)acrylat, Butyl(meth)acrylat und
2-Ethylhexyl(meth)acrylat. Die bevorzugten Copolymerisate
der wäßrigen Primärdispersionen enthalten meist 0,1 bis 50, vorzugsweise
0,3 bis 15, insbesondere 0,5 bis 10 Gew.-% an Monomeren mit funktionellen
Gruppen einpolymerisiert. Derartige Monomere sind Glycidylgruppen enthaltende
Monomere, wie Glycidylacrylat, Clycidylmethacrylat oder andere
olefinisch ungesättigte Glycidylverbindungen, wie sie beispielsweise durch
Umsetzung von Di-, Tri- oder Tetra-epoxyverbindungen mit Acrylsäure oder
Methacrylsäure hergestellt sein können.
Carboxylgruppen enthaltende Monomere sind z. B. monoolefinisch ungesättigte
Aldehyde und/oder Ketone, wie Acrolein, Methacrolein, Crotonaldehyd,
Formylstyrol, Vinylmethylketon, Methylisopropenylketon, Diacetonacrylat,
Diacetonacrylamid und/oder Butandiol-1,4-acrylatacetylacetat.
Geeignete N-Methylol- bzw. N-Alkoxymethylgruppen enthaltende Monomere sind
besonders N-Methylol(meth)acrylamid bzw. N-Butoxymethyl(meth)acrylamid.
Als Ethergruppen enthaltende Monomere seien Alkoxy(meth)acrylate mit
2 bis 10 C-Atomen in den Alkoxygruppen sowie Ester der Acrylsäure oder
Methacrylsäure mit Oxaalkandiolen mit 2 bis 20 C-Atomen in den
Oxaalkangruppen, wobei diese letztgenannten Ester neben Ethergruppen
Hydroxylgruppen enthalten können, genannt.
Die aminogruppenhaltige Monomere sind z. B. Dimethylaminoethyl(meth)acrylat,
Diethylaminoethyl(meth)acrylat, Dimethylaminoethyl(meth)acrylamid,
Diethylaminoethyl(meth)acrylamid, Dimethylaminopropyl(meth)acrylamid
und N-tert.-butylaminoethyl(meth)acrylat.
Hydrazogruppenhaltige Monomere kann man durch Einpolymerisieren von
carbonylgruppenhaltigen Monomeren und Umsetzung dieser Verbindungen mit
Hydrazin oder Dihydraziden, wie Adipinsäuredihydrazid, erhalten.
Von besonderem Interesse als Monomere mit funktionellen Gruppen sind
α,β-monoolefinisch ungesättigte Mono- und Dicarbonsäuren mit meist 3 bis 6
C-Atomen, wie Acrylsäure, Methacrylsäure, Crotonsäure, Maleinsäure,
Fumarsäure, Itaconsäure und Monoester derartiger Dicarbonsäuren, wie
Fumarsäure-, -mono-n-butylester und Itaconsäuremonomethylester.
Auch Amide derartiger Carbonsäuren sind als Monomere mit funktionellen
Gruppen von Interesse, wie besonders Acrylamid und Methacrylamid. Von
Interesse sind ferner Hydroxylgruppen enthaltende Monomere, wie Hydroxyalkylacrylate
und -methacrylate mit 2 bis 8, insbesondere mit 2 bis 4
C-Atomen in den Alkylgruppen, wie Hydroxyethyl(meth)acrylat, Hydroxypropyl(meth)acrylat,
Butandiol-1,4-mono(meth)acrylat oder Allylalkohol.
Die Primärdispersionen dieser Art können in üblicher Weise hergestellt
sein, wobei die hierfür üblichen Dispergierhilfsmittel und Emulgatoren,
z. B. Natriumlaurylsulfat, Natriumsalze von sauren Schwefelsäureestern von
Addukten aus Octyl- oder Nonyl-Phenol mit 5 bis 50 mol Ethylenoxid,
Addukte von Octyl- oder Nonylphenol mit 5 bis 50 mol Ethylenoxid,
Natrium-Dodecylbenzolsulfonat, Fettalkohol-Ethylenoxidaddukte, Gemische
von anionischen und nichtionischen Emulgatoren sowie von üblichen
Polymerisationsinitiatoren, z. B. von Peroxydisulfaten, wie Kaliumperoxydisulfat
und Ammoniumperoxydisulfat sowie Redoxsysteme mitverwendet sein
können und bei Temperaturen zwischen 30 und 150°C in wäßriger Emulsion
polymerisiert sein kann.
Als phenolische Komponenten für das in der wäßrigen Primärdispersion
herzustellende Phenolharz können z. B. folgende Phenole verwendet werden:
Phenol, alkylsubstituierte Phenole mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen in der
Alkylgruppe, wie Octyl-, Nonyl-, Dodecylphenol, arylsubstituierte Phenole,
wie 2-Hydroxy-biphenyl, 4-Hydroxy-biphenyl, Bisphenole der allgemeinen
Formel
worin X einen gegebenenfalls verzweigten Alkylrest mit 1 bis 12,
vorzugsweise 3 bis 7 Kohlenstoffatomen oder auch -SO₂- bedeutet,
insbesondere 4,4′-Dihydroxy-diphenyl-propan (Bisphenol A) und
4,4′-Dihydroxy-diphenyl-sulfon (Bisphenol S) oder deren Mischungen, sowie
alkylsubstituierte Phenole und/oder Hydroxybiphenyl.
Als Carbonylkomponente für die Kondensation, d. h. als Aldehyde kommen
Formaldehyd, Acetaldehyd sowie deren oligomeren Formen, Acrolein und
Dialdehyde, wie Glutardialdehyd, in Betracht, die gegebenenfalls teilweise
durch Ketone, wie Aceton ersetzt sein können. Bevorzugt sind Formaldehyd,
Paraformaldehyd und Acetaldehyd als Carbonylkomponenten für die
Polykondensation.
Das molare Verhältnis der phenolischen Komponente zu Carbonylgruppen der
Aldehyde und/oder Ketone kann im allgemeinen zwischen etwa 1 : 0,8 bis 1 : 3
variiert werden. Bevorzugt ist ein Verhältnis von 1 : 1 bis 1 : 2,5,
insbesondere von etwa 1 : 2.
Zunächst wird die phenolische Komponente mit der wäßrigen Primärdispersion,
beispielsweise unter Rühren, vorzugsweise bei 50 bis 150°C, gegebenenfalls
unter Druck vermischt. Die phenolischen Komponenten können in
fester oder flüssiger Form zu den wäßrigen Primärdispersionen gegeben werden,
wobei gegebenenfalls die Temperatur zum Zeitpunkt der Zugabe niedriger
ist als bei dem nachfolgenden Einmischen.
Die Kondensation von phenolischer Komponente mit Aldehyd (oder Keton) zur
Bildung des Polykondensats in der wäßrigen Primärdispersion kann bei Temperaturen
zwischen Raumtemperatur und etwa 200°C, gegebenenfalls unter
Druck, vorzugsweise zwischen 50 und 100°C bei dem "natürlichen" pH-Wert
der Primärdispersion, gegebenenfalls auch unter Zusatz von sauren oder
basischen Katalysatoren wie anorganischen oder organischen Säuren,
Ammoniak oder Aminen durchgeführt werden. Abhängig von den Kondensationsbedingungen
und den verwendeten Katalysatoren werden unterschiedlich
reaktive Harze gewonnen. Bisweilen ist es günstig, die Kondensation zunächst
bei dem meist sauren "natürlichen" pH-Wert der Primärdispersion
oder unter Zusatz saurer Katalysatoren zu beginnen und dann später nach
Neutralisation im alkalischen Bereich bei pH-Werten von 8 bis 10 fortzusetzen.
Das Mischungsverhältnis Copolymerisat/Phenolharz kann von 99 : 1 bis
1 : 1 variiert werden, bevorzugt ist ein Mischungsverhältnis von 98 : 2 bis
2 : 1; die obere Grenze für das Verhältnis Phenolharz : Copolymer der
Primärdispersion ist durch das Auftreten neuer Teilchenpopulationen aus
reinem Phenolharz gegeben, die stets erheblich größere Teilchendurchmesser
(⌀<10 µ) besitzen und - besonders bei basisch katalysierten Harzen
- bereits in Mengen von wenigen Gewichtsprozent eine deutliche Trübung des
reinen Bindemittelfilms hervorrufen. Der Feststoffgehalt der phenolharzhaltigen
Dispersion kann zwischen 10 und 70 Gew.-%, vorzugsweise
zwischen 30 und 60 Gew.-%, liegen.
Die im folgenden genannten Teile und Prozente sind, soweit nicht anders
angegeben, Gewichtsteile bzw. Gewichtsprozente.
In einem Wittschen Topf mit Thermostat, Rührer, Rückflußkühler,
Zulaufgefäßen, Thermometer und Stickstoffzuleitung werden 20 Teile Wasser
vorgelegt, mit Stickstoff gespült und auf 85°C aufgeheizt. Dann gab man
6,2 Teile Zulauf 1 und 1 Teil Zulauf 2 zu, polymerisiert die Mischung
15 Minuten an und fährt dann die Zuläufe 1 und 2 kontinuierlich in 2 bis
2,25 Stunden dem Reaktor zu. Man polymerisiert noch 2 Stunden nach und
kühlt die Dispersion. Schließlich gibt man noch Zulauf 3 zu und kühlt die
Mischung ab. Die Zuläufe sind wie folgt zusammengesetzt:
Zulauf 1
21 Teile n-Butylacrylat
20 Teile Ethylhexylacrylat
9 Teile Styrol
1,5 Teile Acrylsäure
1,25 Teile Acrylamid, 50%ige wäßrige Lösung
3,75 Teile Nonylphenoloxethylat (mit ca. 25 Ethylenoxideinheiten/mol), 20%ige wäßrige Lösung
1,9 Teile Na-Fettalkoholsulfonat, 40%ige wäßrige Lösung
19,6 Teile Wasser
20 Teile Ethylhexylacrylat
9 Teile Styrol
1,5 Teile Acrylsäure
1,25 Teile Acrylamid, 50%ige wäßrige Lösung
3,75 Teile Nonylphenoloxethylat (mit ca. 25 Ethylenoxideinheiten/mol), 20%ige wäßrige Lösung
1,9 Teile Na-Fettalkoholsulfonat, 40%ige wäßrige Lösung
19,6 Teile Wasser
Zulauf 2
0,25 Teile Na-Persulfat
10 Teile Wasser
10 Teile Wasser
Zulauf 3
0,15 Teile Ammoniakwasser.
Die entstandene Dispersion A hat einen Feststoffgehalt von 49 Gew.-%, den
pH-Wert 4 bis 5 und eine mittlere Teilchengröße von 150 nm (gemessen mit
dem Nanosizer).
In einer Apparatur wie oben beschrieben werden 200 Teile der
Primärdispersion A, 20 Teile Wasser, 2,2 Teile Dimethylethanolamin und
25 Teile Bisphenol A 1,5 Stunden lang bei 90°C verrührt. Dann gibt man
20 g wäßrige Formaldehyd-Lösung (37%ig) und nach 1 Stunde weitere
4,4 Teile Dimethylethanolamin zu. Nach weiteren 4 Stunden Rühren bei 90°C
erhält man eine schwach gelb gefärbte, dünnflüssige Dispersion eines Feststoffgehalts
von 47%, eines pH-Werts von 9,5-10,5 und einer praktisch
unveränderten Teilchengröße von 150-160 nm (Nanosizer). Die Dispersion ist
bei Raumtemperatur mindestens 6 Monate lagerstabil.
Man verfährt wie oben beschrieben, verwendet jedoch 200 Teile der Primärdispersion
A, 40 Teile Wasser, 2,2 Teile g Dimethylethanolamin und
50 Teile Bisphenol A. Man erhält eine dünnflüssige lagerstabile
Dispersion eines Feststoffgehalts von 47,8 Gew.-%, eines pH-Werts von 8,5
und einer Teilchengröße von 230 nm (Nanosizer).
Die in an sich üblicher Weise entsprechend hergestellten resolierten
Polymerdispersionen können mit Vorteil für das Binden der für die
Herstellung von Isolierplatten und -einsätzen üblichen anorganischen
Stoffe, wie Schamotte und Gesteinsfasern, eingesetzt werden, wobei im
allgemeinen 1 bis 10 Gew.-% der resolierten Polymerdispersion, bezogen auf
die gesamten Massen, insbesondere 2 bis 4 eingesetzt werden können. Dabei
werden die anorganischen Bestandteile beispielsweise in geeigneten Formen
eingebracht und mit der resolierten Polymerdispersion behandelt, wobei es
von Vorteil ist, Fällungsmittel für die Dispersionen mit zu verwenden. Als
solche kommen besonders Salze mehrwertiger Metalle, wie Aluminiumsulfat
und Calciumchlorid sowie Zinksalze, wie Zinkchlorid und Zinknitrat in
Frage sowie auch hochmolekulare kationische Acrylamidpolymerisate in
wäßriger Lösung. Die Menge an derartigen Fällungsmitteln liegt meist im
Bereich von 0,01 bis 0,5 Gew.-%, insbesondere von 0,05 bis 0,2 Gew.-% der
Fällungsmittel (fest) bezogen auf das Gewicht der resolierten
Polymerdispersion (fest). Die erhaltenen Formlinge werden dann im
allgemeinen bei erhöhter Temperatur, meist bei Temperaturen von 100 bis
180°C, insbesondere bei 120 bis 150°C, getrocknet, wobei mit Vorteil Heißluft
angewandt werden kann. Nach dem Trocknen weisen sie hervorragende
Festigkeit und Wärmestandfestigkeit auf, was insbesondere im Hinblick auf
den thermoplastischen Charakter der Primärdispersionen (aus denen die
resolierten Dispersionen hergestellt sind) überraschend ist. Die Formlinge
sind zudem bei ihrem Einsatz umweltfreundlich, da bei dem Einsatz im
Metallguß praktisch kein Phenol abgespalten wird, und die Formlinge zeigen
im Vergleich zu mit Phenolharzen in üblicher Weise gebundenen Formlingen
eine erhöhte Grünstandfestigkeit auf.
Bei der erfindungsgemäßen Verwendung der resolierten Polymerdispersionen
können übliche Zusätze, wie Antischaummittel, Netzmittel und Dispergiermittel
sowie Verdickungsmittel und klebrigmachende oder reaktive Harze in
den üblichen Mengen mitverwendet werden.
Claims (1)
- Verwendung von im wesentlichen schutzkolloidfreien Einkomponentensystemen auf Basis einer Kombination aus einer wäßrigen Primärdispersion eines synthetischen Polymeren und einem wasserunlöslichen Polykondensat aus Phenolen und Aldehyden, die teilweise durch Ketone ersetzt sein können, wobei die phenolischen Komponenten des Polykondensats zunächst mit einer wäßrigen Polymerdispersion eines synthetischen Polymeren vermischt und in diesem Gemisch dann die Polykondensation mit den Aldehyden, die teilweise durch Ketone ersetzt sein können, unter üblichen Bedingungen durchgeführt worden ist, als Bindemittel zur Herstellung von Isolierplatten und -einsätzen sowie von exothermen Massen für den Metallguß.
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